Nr. 17.
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15. Jahrg.
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Mernsprecher: Bmt I, Mr. 1508, Telegramm Adresse: " Bozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
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Freitag, den 21. Januar 1898.
Millionen
Expedition: SW. 19, Benth- Straße 3.
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„ Seit der Agitation in der Affäre Dreyfus wird die Das preußische Abgeordnetenhaus berieth heute den Gesetz Sache immer mehr verwickelt und verworren und die Macher auf entwurf betr. Abänderung des Geseges über die Bein 28 e ft= beiden Seiten sind bestrebt, die Unflarheit zu vergrößern. Das förderung deutscher Ansiedlungen Proletariat verlangt Klarheit und seine Abgeordneten sind bemüht, preußen und Posen. Die Agitation der militärisch- chauvinistisch- antisemitischen Kreise sie zu schaffen. Warum hat die Dreyfus- Affäre so große Das vielumstrittene Gesetz vom 26. April 1886 ftellte bekanntum die Dreyfus.Affäre hat sich nun mit aller Deutlichkeit Dimensionen angenommen? Weil sie der Kampfplat ge- lich 100 Millionen zur Verfügung, um durch Seßhaftmachung als ein neuer Boulangisten Schwindel entpuppt. Der worden ift für die zwei Gegner innerhalb der Bourgoisie, deutscher Landwirthe die Polen in Westpreußen und Posen zurückdie Klerikalen. nicht stattgefundene Berrath" des jüdischen Offiziers, die Unfehlbar- die Opportunisten und Dieselben Parteien, zudrängen. Von den 100 Millionen waren bis Ende 1896 feit der geheimen Militärjuftiz, die Heiligkeit der Armee", d. i. die sonst einig sind, wenn es gilt, gegen die Arbeiter zu 56 Millionen ausgegeben worden zum Ankauf von 188 Liegenschaften der militärischen Oligarchie, die Wohlfahrt des Vaterlandes" al' tämpfen, sie zu unterdrücken, streiten sich hier um den Antheil an mit einem Flächeninhalt von 92 724 Hettaren. Weitere beträchtliche diese Schlagworte werden von den bezeichneten Kreisen immer frecher der Beute. Die Klerikalen benutzen die alten Vorurtheile gegen die Ausgaben find dann daraus erwachsen, daß die erstandenen, vielfach im Interesse einer flerital- militärischen Reaktion ausgebeutet. Die Juden, um gegen diese den Pöbel zu hetzen; auf der anderen Seite verwahrloften Güter erst meliorirt wurden, daß man für die in Austapfere Einmischung Emile 30la's hat die mehr oder minder auf- haben die jüdischen Kapitalisten nach mancherlei Standalen, die sicht genommene, mehr bäuerliche Bewirthschaftung Wege, Gräben, richtige patriotische" Entrüstung des lichtscheuen Packs bis zu fie diskreditirten, das Bedürfniß, sich ein wenig zu rehabilitiren, Gebäude schaffen, für die neuen Gemeinden bestimmte Einrichtungen Krampfanfällen gesteigert. Um so mehr, als die Gerichtspoffe des damit ihnen der Antheil an der Beute verbleibt. Gelänge es ihnen, sichern mußte. Da von den erworbenen 92 724 Heftaren noch rund Prozesses Esterhazy schließlich die bis dahin eingeschüchterten diesen Einen rein zu waschen, so würden alle Panamisten davon 56 000 Heftare unbesiedelt sind und noch wesentliche Ausbesserungssozialistischen und bürgerlich- demokratischen Elemente aufgerüttelt profitiren. Und während die einen rufen: Frankreich fosten verursachen werden, so kann man den 100 Millionen- Fonds hat. Es wird nun alles ins Werk gesetzt, um den Schein zu er den Franzosen " und damit meinen, daß Frankreich ihnen, in der That als nahezu erschöpft ansehen, auch unter Berücksich zeugen, als stände stände die Masse hinter dem Häuflein der ihrer Klaffe, zur Auspowerung überlassen bleiben soll, schreien tigung der zeitweiligen Einnahmen der Ansiedlungskommission. Diese reaktionären Demagogen. Seit vielen Tagen hören die Straßen- die andern fich heiser nach Gerechtigkeit", nach dem hätte also im nächsten Etatsjahre bereits mit der Abwickelung ihrer meint die Regierung Rundgebungen der" fatholischen" Studenten nicht auf. Aber es sind heiligen Recht der Wertheidigung"- die Yves Guyot , Geschäfte zu beginnen. Dies hieße- von abermals hundert immer diefelben Radaumacher, die Zola„ bespucken", den Lumpen Die Trarieng, die jeder Infamie gegen die Arbeiterklasse zustimmen in der Begründung der Forderung Esterhazy und im gleichen Athem die Armee anhochen und Tod und sie unterstützen. tolonisatorischen Arbeit mitten in ihrer den Juden!" rufen. Neben den in klerikalen Anstalten er" Bürger! In diesem Kampfe ist alles Heuchelei und Lüge! Entwickelung und ihren Erfolgen Halt gebieten und überdies zogenen Studenten betheiligen fich am Radau nur die aus Mischt Euch nicht in den Streit! Bewahrt Eure vollständige zu einem Zeitpunkte, wo die starken Gegenströmungen einen besonders der Boulangisten Bewegung bekannten Gestalten des Parifer Neutralität zwischen Reinach und de Muu. Wir Sozialisten fräftigen Schuß des Deutschthums erfordern." Janhagels. Letztere Elemente find es hauptsächlich, die haben feine Ursache, uns für oder gegen jüdische oder christliche Wir haben schon öfter nachgewiesen, daß die erwartete Verihrer Armeebegeisterung in den letzten Tagen auch durch Kapitalisten zu entscheiden, wir bekämpfen beide. Und gegen was stärkung des Deutschthums in der That nicht erreicht worden ist. Einwerfen von Schaufenstern in jüdischen oder mit jüdisch klingenden wir uns weiter zu wenden haben, das ist die Oligarchie der 40,9 pet. aller Gutserwerber stammten nach der letzten Denkschrift Namen gekennzeichneten Geschäftshäusern Ausdruck geben. Die Armee." aus den Ansiedlungsprovinzen felber; auf der anderen Seite hat der große Masse mag vielleicht infolge der monatelang von der einen Die Korruption der Bourgeoisie und die der Armee haben Druck den Gegenbruck erzeugt und eine, freilich nicht staatlich unterSeite laut und frech betriebenen Haß und des von der anderen diese Zustände gezeitigt. Zersplittern wir nicht unsere Kräfte, ftügte polnische Kolonisationsbewegung hervorgerufen, die sich mancher Seite beobachteten vorsichtigen Schweigens in ihrem Urtheil fämpfen wir gleichermaßen gegen das Rapital, gegen Erfolge rühmt; mit dem preußischen Staatsgeld ist ferner mancher getrübt worden sein; sie nimmt aber an dem Treiben keinen die Dogmen und gegen den Säbel für die soziale ausgetaufte Schlachaize wieder zu Kräften und zu anderem Land Antheil. Republit." befize gekommen. Eines hat der Staat vielleicht erreicht, er hat Nachfrage nach Grundbesitz" geschaffen und so die Landpreise halten helfen. Den alten Besizern ist dadurch manche Sorge abgenommen worden, aber die neuen Käufer von Gütern nicht nur von Ansiedelungsgütern find dafür um so schwerer belastet. Die große Bahl der Stundungen und Erlaffe von Pachten und Renten beweist fetzt schon, daß der lezte große Anlauf der Bismarck 'schen Nationalitätspolitik wohl zu Berlegenheiten für die preußischen Finanzen, niemals aber zu einem entsprechenden Erfolge führen Daß es ein sogenannter großer Tag" war, bewies die starke Besetzung des Hauses und der Tribüne, sowie die Anwesenheit des Ministerpräsidenten Fürsten zu Hohenlohe, der die Staatsaktion gegen die Polen mit einer wohl vorbereiteten Erklärung einleitete. Die Polen begnügten sich mit einer Protesterklärung und betheiligten sich im übrigen nicht weiter an der Debatte. Ob dieses Schicksal des Entwurfs werden sie jedenfalls auch durch die schönsten Vorgehen taktisch richtig ist, bleibe dahingestellt. An dem Reden nichts ändern können, da das Gefeß von der konservativ. werden wird. Die Freude über das Ginbringen der Vorlage dokus mentirte sich bereits äußerlich durch den großen Beifall, mit dem diese beiden Parteien die Ministerreden begleiteten und durch den betäubenden Lärm, mit welchem sie die Reden der Gegner aufnahmen. So lebhaft ist es lange nicht im Hause zugegangen. Gegen das Gesetz sprachen die Abgg. I m Walle und Nad= Abg. Muudel( frf. Vp.).
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Das zeigte sich schlagend in der gestrigen Veranstaltung der neuen Boulangisten. Ihr erster Versuch, in einer Volksversammlung die Pariser Politische Uebersicht. Masse zu ködern, ist jämmerlich mißlungen. Die Versammlung Berlin , 20. Januar. vom 17. Januar, die eine Nationale Rundgebung" gegen das Konsortium des Verrathes"( lies: gegen die Gegner des Justiz- Aus dem Reichstage. Heute hatte Herr v. Stumm sein verbrechens des Generalstabes gegen die Anhänger der Revision des Material mitgebracht und über eine volle Stunde erzählte er den Dreyfus- Prozesses) sein sollte, endete oder vielmehr begann mit dem paar anwesenden Abgeordneten, was diese längst schon wußten, daß Reißaus der Beranstalter vor den feindseligen Kund gebungen der Mehrheit. Das liebliche Paar, Rochefort und er, Stumm, Arbeiterorganisationen nicht leiden mag, daß die Drumont, die Ehrenpräsidenten" der Versammlung, waren Führer der Arbeiter Blutsauger find, die sich durch den Betrug, vorsichtigerweise zu Hause geblieben. Auch der schwindlerische den sie an den Arbeitern ausüben, bereichern u. s. w. Auch daß Kniff der Macher, eine Reihe von radikalen und sogar er den Pfarrer Naumann nicht leiden mag, und daß er dieſen ſogar fozialistischen Abgeordneten in den Plakaten auf derfelben noch für schlimmer hält, als die sozialdemokratischen Agitatoren, Rednerliste mit den hochadligen klerikal- monarchistischen Abgeordneten wiederholte der Schloßherr von Neunkirchen , um dann zum Nachfiguriren zu lassen, hatte nichts genugt. Was von den Arbeitern weis des von den Arbeitern gegen sogenannte Arbeitswillige geübten zur Versammlung tam, protestirte in überdeutlicher Weise gegen die Terrorismus überzugehen. Derselbe bestand darin, daß Herr tlerital- chauvinistische Mache. Die Herren vom„ Säbel und Weihwedel", wie die Setzer v. Stumm aus gerichtlichen Erkenntnissen vorlas, mit welchen treffend gebrandmarkt wurden, haben ihre Karten zu früh auf drakonischen Strafen einzelne deutsche Gerichtshöfe streikende nationalliberalen Mehrheit mit großer Hurrabstimmung angenommen gedeckt. Im Unterschied vom alten Boulangismus ist im neuen Arbeiter heimsuchten für Handlungen, die an Nichtstreifern glücklicherweise der klerikal- reaktionäre Pferdefuß von mit Geld- oder leichten Haftstrafen geahndet werden. Anfang an aller Welt sichtbar. In der sozialistischen und radikalen Das Verlangen der christlichen Bergarbeiter, den Jahress Presse wird energisch vor dem Bunde des Säbels und des Weih- lohn auf 1500 M. zu erhöhen, bezeichnete der vielfache Millionär, wedels" gewarnt. Die Bezeichnung trifft den Nagel auf den Kopf. der ein Jahreseinkommen von über 2 Millionen versteuert, als In der That, hinter dem Generalstab, der die Aufdeckung eine maßlose Forderung. Seiner Gewohnheit gemäß proklamirte by I vom Zentrum und in sehr geistreicher und sarkastischer Weise seiner Machenschaften in der Affaire Dreyfus Esterhazy Herr v. Stumm, daß die Resolution Pachnicke nicht vom durch die Haß gegen Juden und Protestanten und gegen Reichstage angenommen werden darf und daß die Regierung alle Zweifler überhaupt zu verhindern sucht, steht die Der Minister des Junern, zu dessen Ressort das Gesetz gehört, An diese Neberhebung griff nicht in die Debatte ein. Herr v. d. Recke , der seine ganz be flerifale Partei, die aus der Hatz für sich politisches Kapital dieselbe niemals afzeptiren würde. Das paßt vortrefflich zusammen, da fchlagen will. da der knüpfte unser Genosse Fischer an, um zu zeigen, wie weit fondere Fähigkeit, große Vorlagen zu Falle zu bringen, in der Generalstab dermaßen tlerital ist, daß der kirchenfromme Kriegs- die Ueberhebung des Neunkirchener Schloßherrn bereits ge- vorigen Session so glänzend dokumentirt hat, schwieg sich aus und minister selber ihn einmal in einem Anfall von Freimuth Jesuiten - diehen sei und wie er sich als Herr der Lage fühle. überließ die Wertheidigung seinen geschickteren Kollegen, dem Landwirthneft"( jésuitière) nannte. Und der parlamentarische Oberheher, Graf Fischer polemisirte dann ebenso scharf wie glücklich schaftsminister Frhrn. v. Hammerstein und dem vielgewandten Vizede Wun, der zweimal von der Regierung und der Kammer die Heilig gegen die Ausführungen Stumm's, dem er seinen Terrorismus präsidenten des Staatsministeriums v. Miquel. Die Rede des letzteren sprechung des Generalstabes erlangte, ist die lebendige Verkörperung des Bundes zwischen Säbel und Weihwedel, in seiner dreifachen Eigenschaft als gegen die Arbeiter und gegen allen und jeden, der sich erlaubt, Herrn Miquel's Beredsamkeit wird es nicht gelingen, diese Partei Kürassier Offizier, Schlächter der Pariser Arbeiter in der blutigen abweichender Meinung zu sein, kräftig aufstrich. Unser Redner er von der Nothwendigkeit eines Ausnahmegesetzes gegen die Polen zu Maiwoche und demagogischer Gründer von Klerikalen Arbeiter örterte dann die Versuche, die Februar- Erlasse als durchgeführt überzeugen. Die schwerwiegenden Bedenken Mundel's zu entkräften. darzustellen, und bezeichnete er diese Versuche als drehen und hielt der Minister nicht für nöthig, er begnügte sich mit einem Ausfall Birkeln. deuteln an taiserlichen Worten, was bei Thron und Staats- gegen die Freifinnigen, deren Reden auf die Regierung und auf die ftüßen geradezu an Majestätsbeleidigung grenze. Die Februar Parteien des Hauses feinen Einfluß ausüben könnten. So sicher ist Erlaffe sind nicht ausgeführt und sie sind heute mehr als jemals Herr v. Miquel seiner Sache,
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Alfo ein bischen Energie feitens der Sozialisten ohne Rücksicht auf den auch sozialistischen politischen Abenteurer Rochefort,- und der neue Boulangiften- Schwindel kann im Reime erftict werden. Wie ernst es die Klerikalen mit der Rettung Frankreichs " Papier und nichts als das. durch den Nachweis der Schuld des Dreyfus meinen, zeigte sich wieder Die Rede Fischer's war eine Abrechnung mit dem neuen in der geftrigen Rammersigung. Der Radikale Cavaignac , der die„ moralische Sicherheit" besigt, daß Dreyfus mir nichts dir Kurs und seinem neuesten Bannerträger, dem Grafen Posa. nichts nach seiner Berurtheilung, einige Minuten vor der Degradowsky, wie sie sich der letztere wohl nicht versehen hatte. Die dations Beremonie dem Hauptmann Lebrun- Renault gegenüber Ge- Siebe fielen hageldicht und wie sie saßen, das bewies die ständnisse" gemacht habe, hatte bereits in der Sitzung vom 18. Ja- ftellenweise geradezu dramatische Aufregung, die sich der gierung antwortete nach vier Tagen, angesichts des Lärms wenn der Redner wieder einen der scharfgespitzten Pfeile nuar die Veröffentlichung dieser Geständnisse verlangt. Die Re- Parteien der Rechten und der Nationalliberalen bemächtigte, einer Polendebatte niemals ab. der Generalstabs Presse, mit einer jesuitisch gewundenen Breß abschoß.
OP
Von den Rednern, die für die Vorlage eintraten, erblickte Abg. Heydebrand v. d. Lasa( t.) in dem Entwurf eine Kulturarbeit ersten Ranges, blieb jedoch den Beweis für diese kühne Behauptung schuldig. 2bg. Gamp( frf.) sprach heute noch uns, Daß auch der Polenfresser verständlicheres Zeug als sonst. Dr. Sattler( natl.) sich in längeren inhaltlosen Ausführungen erging, ist selbstverständlich; ohne einen Speech von ihm geht es bei Tagesordnung der nächsten Sizung, die erst am Montag stattfindet, Die Vorlage wurde der Budgetkommiffion überwiesen. Auf der bilitäts- Gefeß. steht das Amtstautions Gesez und das Kompta=
mittheilung, wonach das betreffende Dokument unter anderem Graf v. Posadowsky erhob sich sofort, nachdem im Interesse der Staatssicherheit(?) nicht bekannt gegeben werden fönnte. Diese Auslaffung bewog Cavaignac zu einer neuen Inter- Fischer geendet, um den ausgezeichneten Ausführungen unseres Eine Streifstatistik läßt der Graf Posadowsky vorpellation. Meline, feiner ewigen Lügen nicht nur überdrüffig, Genoffen das beste Zeugniß auszustellen und ihre Bedeutung sondern auch mit denselben immer weniger Wirkung erzielend, anzuerkennen, indem er von der Rede als von einem Schein- nehmen. Durch wen, sagt er nicht. Die Reichskommission weigerte sich, die Interpellation sofort zu beantworten. Was thaten werfer" sprach. Nun diese Bezeichnung können wir uns gerne für Arbeiterstatistik ist mit dieser Arbeit nicht betraut worden; nun die klerikalen Patrioten, fie, die sie in der gleichen Sigung eine gefallen laffen. Die Genossen werden dafür sorgen, die ist den Herren Posadowsky , Stumm und Konsorten uns ähnliche Jnterpellation eingebracht hatten? Als der Minister- daß dieses Licht auch dahin leuchten wird wo es am noth- bequem, da sind die Vertreter der Unternehmer und die präsident in der Frage des Datums die Rabinetsfrage stellte, da wendigsten ist. Soust sei aus der Rede des Staatssekretärs Bureaukraten nicht unter sich, da werden auch Arbeiter über wurden sie plöglich anderen Sinnes und retteten ihr theures Minifterium, indem sie für Aufschiebung der Interpellation stimmten. hervorgehoben, daß derselbe auch Erhebungen über den von ihre Angelegenheiten vernommen, die ist ungeeignet zu der Was die angeblichen Geständnisse des Dreyfus betrifft, so haben Streifenden angeblich verübten Terrorismus gegenüber Arbeits- Tendenzarbeit, die die Vorbereitung der lex Posadowsky era mehrere Beugen, denen der Hauptmann Lebrun- Renault am willige veranstalten werde. Es sollen also alle Magazine ge- fordert. Die bisherige Statistik der„ Streifvergehen" tangt gleichen Tage über seine Unterredung mit Dreyfus berichtete, füllt werden, um den Krieg gegen das Koalitionsrecht im für die um und hinter Stumm nicht, es muß etwas Funkelerklärt, vor Gericht aussagen zu wollen, daß der Hauptmann mit nächsten Reichstage mit aller Kraft führen zu können. nagelneues geschaffen werden. feinem Wort von Geständnissen gesprochen hätte. Zudem sind die Die Arbeiter sind also gewarnt und sie werden bei den Geständnisse aus tausend und einem Grunde psychologisch unmöglich. Wahlen die gebührende Antwort geben. nachdem Dreyfus allen moralischen Foltern der Untersuchung zum Trotz vor und nach dem Prozeß fortwährend seine Unschuld betheuert
hatte.
In dem Manifest, das, wie wir gestern furs mitgetheilt haben, die sozialistischen Deputirten erlassen haben, beißt es u. a.:
Nach dem Staatssekretär erhielt der nationalliberale Kupferschmied Gorns das Wort, wohl um den Beweis zu erbringen, daß es auch in dieser Partei Leute, giebt, die einmal gewesen sind. Arbeiter-
Morgen Mittag 2 Uhr Fortsetzung.
Die Frankfurter Zeitung " bringt eine Zusammenstellung der seit 1892 stattgefundenen Streits nach den von der Generalkommiffion veröffentlichten Statistiken. Daneben bringt sie die auf grund des§ 153 der Gewerbe- Ordnung erfolgten Vers urtheilungen nach amtlichen Quellen. Danach kamen auf je 1000 Personen, die von 1892-1896 an Streits betheiligt waren, 3,1 Personen, welche zu einer Bestrafung Anlaß gaben.