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zufchlachten sucht, fei entgegengehalten, daß die Geschichte der Kämpfe

England und Rußland kämpfen aufs lebhafteste um zwischen Kapital und Arbeit unzählige Beispiele aufweist, wo die den Einfluß auf die chinesischen Finanzen. Englische Blätter Unternehmer nur erst durch wiederholten, energischen Widerstand der führen eine drohende Sprache, ja es wird vielfach von der Arbeiter dahin gebracht werden konnten, von rückständigen, die eigene Möglichkeit eines Krieges geschrieben. Aber diese Drohungen Industrie schädigenden Betriebsmethoden abzulassen. Eine Schwalbe macht keinen Sommer und ein Frrthum oder Fehlschlag spricht der haben offenbar nur den Zweck, Rußland zu zeigen, wie ernst Gewerkschaftsbewegung noch lange nicht das Urtheil. Sie wird man in England die Gefährdung des englischen Einflusses am leben und sie muß leben, sie ist eine Nothwendigkeit nicht nur für Pekinger Hofe nimmt. Es läßt sich nicht absehen, welche die Arbeiter, fondern für das ganze moderne Gesellschaftswesen. Gs Lösung die schwebenden Fragen finden werden. fennzeichnet bie Reife der Entwickelung Englands, daß die große Mehrheit der Blätter dies eingesehen und ihre Stimme für einen ehrenhaften Frieden erheben baben wohlgemerkt, für einen Frieden mit den Gewerkschaften.

Polififthe Mebevlisht.

Berlin , 25. Januar.

Aus dem Reichstage. Der Streit über die Frage, ob das Börsengeset ein schlechtes oder gutes Gesetz sei, beschäftigte heute die agrarischen Kampfhähne und die Vorkämpfer des herzlosen Manchesterthums" noch mehrere Stunden. Heraus kam bei diesem Redekampf, den der Bentrumsredner Schwarze ganz richtig als leeres Strohdreschen bezeichnete, gar nichts. Nur daß sich die Abgeordneten Ga mp und Fisch bec gegenseitig Grobheiten fagten, die man in feinem Komplimentirbuch findet, war das einzige Ergebniß dieser akademischen" Erörterungen. Die Titel: Statistisches Amt, Aichungsamt wurden fast ohne Debatte bewilligt. Zum Titel Gesundheitsamt lag ein Antrag vor, zur Errichtung einer biologischen Versuchsanstalt für wissenschaftliche Er forschung wirthschaftlich nußbarer Lebensbeziehungen von Pflanzen und Thieren 30 000 m. einzustellen.

Müller Sagan begründete diesen Antrag. Graf Posadowsky fagte Berücksichtigung zu, doch glaubt er, daß es nicht so rasch geht, wie die Antragsteller wähnen. Zu­nächst soll eine Kommission von Sachverständigen für das ganze Reich zur Prüfung der Angelegenheit zusammen treten. Die Abgg. Kardorff, Müller und Wurm geben ihrem Bedauern Ausdruck, daß seitens des Reichsgesundheitsamtes diese wichtige Angelegenheit nicht schon längst in Angriff ge­nommen ist.

Hierauf wurde die Sigung vertagt. Morgen ist Schwerius­tag. Die Sigung beginnt 2 Uhr und stehen die Anträge wegen Besteuerung der Zuckerersatzmittel( Saccharin ) und der Antrag Auer: Vereins- und Versammlungsrecht auf der Tagesordnung.

Die Unterbeamten werden foeben recht fühlbar über ben Werth des Reichstags und den Unwerth des preußischen Landtags- Wahlrechtes belehrt.

Im Reiche wie in Preußen ist für sämmtliche Kategorien der Unterbeamten die Besoldungsverbesserung noch im Rückstande, die sonst allgemein durchgeführt wurde. Jm Reichstage hatte eine Resolution vom 26. Mai des Vorjahres verlangt: von 1898/99 ab den jetzt bestehenden Unterschied zwischen den vor und nach dem 1. April 1895 eingetretenen Post- Unterbeamten zu gunsten der jetzt schlechter gestellten zu be­seitigen und für sämmtliche Beamten dieser Klasse die Be­soldung auf 900 bis 1500 m., in achtzehn Jahren steigend, festzusetzen; ferner sollten die Landbriefträger 700-1000 m., ebenfalls in 15 Jahren zu erreichen, beziehen. Das preußische Abgeordnetenhaus sprach sich im Vorjahre viel unbestimmter und unentschiedener dahin aus,

baldmöglichst eine Ausgleichung der bei einzelnen Kategorien von Unterbeamten hervorgetretenen Härten und Ungleichheiten herbei­zuführen und zu diesem Zwecke dem Abgeordnetenhause eine Vor­Tage zugeben zu lassen."

Die Regierung behandelt diese Wünsche wie gewöhnlich von oben herab. Der Reichsetat sieht wohl 6000 M. mehr für die Staatssekretäre und 46 000. mehr für den Reichskanzler, dazu noch Pferdegelder für die Regiments Kommandeure vor, im übrigen läßt er alles beim alten. Der preußische Etat widmet den unschätzbaren Landräthen eine zweite Dienstaufwandserhöhung, weiter den Förstern eine Ge­haltsverbesserung; auch die Geistlichen werden demnächst etwas tiefer aus der Staatsschüssel schöpfen; die misera plebs der noch nicht aufgebesserten Unterbeamten läßt man auch jetzt wieder ruhig draußen vor der Thür stehen, Herr v. Miquel und der Graf Limburg- Stirum herrschen sie sogar an, nicht agitatorisch etwas zu verlangen, was sie nur unterthänigst ex­flehen dürfen. Man weiß, daß diese Unterbeamten Grund zur Unzufriedenheit haben, aber bei öffentlicher Stimmabgabe hat man die Unzufriedenen stets an der Kette.

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Die Wir können nicht glauben, daß die Regierung einen so un­günstigen Zeitpunkt für die Reichstagswahlen wählen könnte( als den von uns mitgetheilten). Es giebt wohl im ganzen Jahre teinen minder günstigen Monat als den Juli, dessen erste Hälfte gewöhnlich durch die Heuernte, dessen zweite durch die Getreides ernte beansprucht wird. Wir halten nach wie vor die Pause zwischen der Feldbestellung und dem Beginn der Heuernte für die geeignetfte Wahlzeit.

Die Agrarier und der Wahltermin. Deutsche Tageszeitung" schreibt:

Das wäre also anfangs Juni.

Für keine Partei ist es übrigens gleichgiltiger, wann die Wahlen ftattfinden, als für die Sozialdemokratie. -

Es dürfte bei Gelegenheit dieser Zwiftigkeiten zwischen England und Rußland intereffant sein, über die Entwickelung des englischen Einflusses auf die chinesische Zollverwaltung einiges mitzutheilen. In einer Rorrespondenz an die Fraut furter Beitung" aus Shanghai machte Dr. H. Kauer im- Die Saccharin Anträge, die heute den Reichstag Dezember 1895 über diesen Gegenstand folgende Aus- beschäftigen sollen, haben längst in anderen Ländern ihre Vorläufe gefunden. Neserall ist das Bestreben hervorgetreten, den Süßstoff führungen: Nur in einen einzigen Verwaltungszweig des chirefifchen zurückzudrängen, der wohl für die Bunge den Bucker zu ersehen vers Staates hat bisher europäische Auffassung und Art einzudringen mag, der jedoch, wie man behauptet, ohne jeben wirklichen Nähr vermocht. Das ist die Verwaltung ber Seezölle.... Die werth ist. großartige Einrichtung des Imperial Chinese Martime Customs, Am weitesten sind die Staaten gegangen, die Saccharin nur für wie der Titel lautet, ist aus zufälligen und unscheinbaren medizinische Zwecke zulaffen. Dazu gehören heute schon Frankreich , Anfängen herausgewachsen. Im englisch - chinesischen Vertrage von Italien , Rußland . Italien erließ.. 1889 ein Gesetz, wonach die Anfängen herausgewachsen. Im englisch - chino Nanting, 1842, waren die ersten fünf Häfen bent europäischen Einfuhr und die Herstellung von Eaccharin und faccharin­Handel eröffnet worden. Europäische Kaufleute siedelten sich in baltigen Erzeugnissen im allgemeinen verboten, sonst nur den und den Großhändlern der Apothekenbranche den Häfen an, exportirten, importirten, und sollten für ihre Apotheken Waaren auch den chinesischen Behörden Zoll zahlen. Aber die gestattet ist. Aehnlich Spanien und Portugal seit demselben Jahre. chinesischen Behörden erwiesen sich als unfähig, dieses Geschäft in In Rußland ist die Verwendung von Saccharin als Genußmittel richtiger Weise zu besorgen. Die Beamten ließen sich von den untersagt, es ist nur gegen Vorweis eines ärztlichen Rezeptes in der Kaufleuten bestechen, die Kaufleute schmuggelten den größten Theil Apotheke zu bekommen. Belgien hatte vor 1891 durch einen hohen ihrer Waaren, der Staatsschatz war der Betrogene. Das war Eingangszoll das Saccharin ausschließen wollen; der Droguenhandel bas alte chinesische System, das, außerhalb der Seezoll- Verwaltung, vereitelte die Absicht, indem er das Saccharin in nicht ganz fertigem Zustande, also ohne den hohen Zoll, einführte und dann durch eine auch heute noch in China herrscht. Manipulation im Inlande den Süßftoff gebrauchsfertig herstellte. 1890 wurden dann auch die verwendeten Vorprodukte mit dem Zoll belegt,

Nach dem Krieg mit England und dem Friedensschluffe von Beting( 1860) foltte China Kriegstontribution zahlen. Aber woher nehmen? Die Engländer benutzten die gute Gelegenheit, die endgiltige Annahme des in Shanghai erprobten europäischen Zolldienstes und Neuerdings soll infolge feiner starken Preisverminderung das deffen Ausdehnung auf alle Vertragshäfen aufzunöthigen und diesen Saccharin sehr an Absatz gewonnen haben. Da man ihm eine viel auch sofort zur Sicherstellung ihrer Kriegstontribution zu benutzen. größere spezifische Süßkraft zuschreibt, so will der Antrag Paasche So entstand der Imperial Maritime Customs Service. das Kilogramm mit 80. Zoll oder Verbrauchsabgabe belasten, Die europäischen Seegon- Beamten waren nun nicht mehr ausgelichene während der Zuckerzoll pro Doppel sentner 40 m, die Berbrauchs. englische Ronfularbeamte, fondern, wie der Vertrag ausdrücklich fteuer 20 M. beträgt. Der Antrag der Abgeordneten v. Plög und fefifeste, von England völlig unabhängige chinesische Staatsbeamte. Graf Carmer will ebenfalls einen Zoll an den Grenzen und eine Im Anfang waren nicht nur jene europäischen Raufleute mit Inlandstener für die inländische Produktion, verlangt aber, ohne dem Dienst unzufrieden, welche mit Bestechung und Schmuggel felber Biffern vorzuschlagen, nur einen entsprechenden Gesetzentwurf zu arbeiten gewohnt waren, sondern auch die Mandarinen, denen feitens der verbündeten Regierungen. durch die europäischen Beamten ein Theil ihres gewohnten,- Deltalg und Innungen. Mit Margarine speisen wenn auch nicht gerade reinlichen Einkommens geraubt wurde, nicht nur die Agrarier vielfach ihre Arbeiter ab, sondern auch die aber der Dienst bewährte sich. Die Bolleinnahmen boben fich Junungsbäcker, die mit den Agrariern sonst gerne gemeinsame stetig und sind, wie man weiß, heute die einzige unbedingte Sache machen, find große Konsumenten des vielbekämpften Juden­fichere Staatseinnahme des Reiches. Der Dienft wurde immer Deltalgs. So veröffentlicht die Berliner Bäckerinnung des Ober­erweitert, theils durch die allmälige Vermehrung der Zahl der meisters Bernard soeben den Bericht über die gemeinsamen Bezüge Vertragshäfen, theils durch die Nebertragung neuer Aufgaben der Mitglieder durch die vor ein paar Jahren begründete Wirth­der Seezolldirektion wurde im Laufe der Zeit die ganze Hafen schaftsgenossenschaft. Danach wurden gebraucht Margarine Inspektion, das Leuchthauswesen und die Abwehr von Schmuggelei Naturbutter und sonstige Fette anvertraut, sie wurde schließlich auf Korea ausgedehnt und hat nebenbei auch einen eigenen Postendienst eingerichtet. Sie hat 4500 Bentner sich überall gleichmäßig bewährt. Ihre Publikationen( Monats-, 6450 Quartals, Jabres- und Decennal- Handels- und Schifffahrts­Berichte, tägliche Schifffahrts Notizen und diverse andere) haben einen Grad von Vollkommenheit erreicht, der selbst noch manchem europäischen Lande zum Vorbilde dienen könnte.

1896 1897

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. 2800 Bentuer 2900

Was sagt die Deutsche Tageszeitung" zu diesen Bundesbrüdern von der Mittelstandsbewegung? Welche Freude wird sie letzteren bereiten, wenn erst jeder Bäcker erkenntlich machen muß, was mit Margarine zubereitet ist.-

- Die Unternehmerpresse ist wüthend über die Erfolge

Die Organisation der Seezollbehörde ist ein ganz eigenartiges Ding. Sie hat nur den mit europäischen oder europäisch ge- inferer Partei bei ben Debatten über den Bosadowsky'schen Erlas. bauten Schiffen geförderten Waarenverkehr in den Vertragshäfen

Debatten in

zu überwachen. Das ist blos ein Theil des ganzen chinesischen Der Hann. Courir" zetert in einem Leitartikel über den in Bollwesens; alles andere besorgen nach wie vor die chinesischen unseren Parteitreisen ausgezeichnet aufgenommenen Beschluß Parteivorslandes, diese einer Massen­Bollbehörben alten Glils. Aber auch im Bereich ihrer des Die" Post", die sich Kompetenz hat die Thätigkeit der Seezollbehörde eine Schranke, auflage in ganzen Lande zu verbreiten. welche chinesische Vorsicht, chinesisches Mißtrauen errichtet und noch bümmer stellt, als sie leider schon ift, stellt die Behauptung troy allem aufrecht erbalten hat. Die Seezollbehörde hat die auf, der Streiferlaß stehe im Einklange mit der kaiserlichen Botschaft Schiffe bezw. Waaren zu inspiziren, zu tagiren, die zu be- vom 4 Februar 1890. Besitzt das Blatt nicht eine Nummer feiner Zeitung von jenem zahlenden Zollbeträge vorzuschreiben; aber zur Empfangnahme

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des Geldes ist nicht sie, sondern die chinesische Behörde berechtigt. Tage, in der diese Erlasse abgedruckt wurden? Warum tam Posadowsty Ueberhaupt ist, was selbstverständlich, die Seezollbehörde als nicht auf diesen verflucht gescheidten Gedanken? Er weiß es woh!!- ganzes ben obersten Spitzeit der chinesischen Beamten- Hierarchie. untergeordnet. Der oberste Leiter der Seezollbehörde in jedem Hafen, der Commissioner, steht dienstlich unter dem obersten Leiter der parallelen chinesischen Zollbehörde, das sogenannte Boll Zaotai, und der Generalinspektor Sir Robert Hart in Beting, der beiden Broschüren über das Flottengesetz und über die Paritäts­der den Dienst feit 1863 leitet, steht unter der Zentralregierung China's . Die Beamten werden von der chinesischen Regierung angestellt, aber nur auf Empfehlung des General Inspektors der Eeezollbehörde. So hat sich bisher eines ins audere sehr gut gefchickt.

Deutsches Reich .

Bei der geheimen Reichstagswahl dagegen nicht; hier wird auch der Abhängigste zeitweilig zum freien Mann. Das gleiche Wahlrecht hat zudem die oppositionellen Parteien im Reichs­tage wesentlich anders gestellt wie in der Dreiklassen- Kammer, m in der sie gegen die kompakte Regierungsmehrheit ganz vers schwinden. Damit ist im Reiche sofort ein lebhafteres Tempo - Die Beseitigung der Rautionspflicht der in die ganze Angelegenheit gekominien; besonders haben sich Beamten ist nunmehr, nach dem Vorgange Preußens, auch für die sozialdemokratischen Vertreter darum verdient gemacht. das Reich in Aussicht genommen. Die Budgetkommission schlägt nunmehr für die Post. verwaltung vor:

von der geforderten Summe der Besoldung des Staat3 fetretärs 6000 st. au streichen" und den Titel nur in Höhe von 24 000. zu bewilligen;

Der er Kölnischen Volkszeitung" ist unser Beits artikel 29er weiß?" in Nr. 18, der die Stellung des Zentrums zum Flottengesek behandelt, recht unbequem. Das gleichzeitige Erscheinen frage fei ein bloßer Zufall, einfach daraus erklärlich, daß es sich um zwei brennende Fragen handelt. Die Gewährung der Parität als Tauschobjekt" für Zustimmung zum Flottengefeß anzusehen, gehe schon deswegen nicht an, weil die Entscheidung über die Marines frage febr bald fallen muß, während die Paritätsfrage eine Frage von Generationen ist u. s. w. ab,

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Thatsache unterthan.

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es

Die höheren Posten sind durchweg durch Europäer besetzt, die Die Stölnische Boltszeitung" lehnt also durchaus niedrigeren, Schreiberstellen u. a., schon der Billigfeit wegen durch gemacht werden dürfe, fie Chinesen, die aber dann europäischen Beamten untergeordnet daß ihrer Partei der Vorwurf dem Flottengeset. find. Im gangen werden 763 Europäer und 3586 Chinesen, zu treiben eine Politit des Feilschens mit fammen 4349 Mann beschäftigt, gewiß ein sehr stattliches Be- Aber die Bemühungen des Zentrumsblattes find vergebliche. Wir amten und Dienerkorps. Für die Kosten des Dienstes sind etwa fagen ja ausdrücklich, daß wir nicht meinen, jene beiden Broschüren 8 Millionen Mark jährlich ausgeworfen. Die Einnahmen betragen feien aus einem einheitlichen bewußten Plane hervorgegangen. Ges gegenwärtig 23 bis 24 Millionen Taels( etwa 75-85 Millionen wiß, ihr gleichzeitiges Erscheinen ist ein 3ufall gewesen. Aber Mart)." gerade dieser Zufall ist so sehr interessant. Und wenn die Köln . Bolkszeitung" felbft zugiebt, daß es sich hier um awei brennende Fragen" handelt, so wird sie auch weiter zugeben müssen, daß in jedem Menschen die brennenden Fragen", die ihm am meisten am Herzen liegen, auch in Beziehung und Zusammenhang mit einander treten müssen; man fann nicht die eine behandeln, indem man die andere völlig bei feite setzt. Auch die Zentrumsmenschen sind dieser psychologischen Und der andere Grund der Volkszeitung", daß das Floltens Die Begründung des Gefeßentwurfes zeigt recht deutlich, wie lange fich längst überlebte Einrichtungen innerhalb der Bureaufratie gefeß alsbald erledigt werden muß, die Erringung der Parität aber noch halten. Der Beamte setzt für pflichtwidrige Handlungen sein noch lange Stämpfe fosten werde, ist noch weit hinfälliger als der Amt und seine Zukunft aufs Spiel, die Kaution ist schon darum erfte. Das Zentrum ist zum großen Theile deshalb Oppositions= weil Köln . Volksztg." selbst anerkennt, gegen ihn die geringste Schutivehr. Fir den Fiskus ist sie auch partei, wie die den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, das Anfangsgehalt der von nebenfächlichster Bedeutung, denn sie wird immer gering fein über ungerechte Behandlung seiner Anhänger zu flagen bat. der wichtigsten Stücke diefer ungerechten Behandlung Poft unterbeamten Titel 25 des Etats- von 800 m. im Verhältniß zu den von einem untreuen Beamten gefährdeten Gines Werthen. Die Verwaltung der vielen tausende von Kautionen bereitet bildet aber die nicht gleichmäßige Zulassung der Katholiken uno auf 900 m. au erhöhen; den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, das Endgehalt der sogar eine recht ansehnliche Ausgabe. Die Ziffern, die aus der Bentrumsangehörigen zu Aemtern und Würden im Staate. Es ist Landbriefträger von 900 M. auf 1000 M. zu erhöhen. Postverwaltung mitgetheilt werden, find in dieser Beziehung geradezu flar, je nachdem diesen Zentrumswünschen mehr oder weniger Rech überraschend. Am 1. Juli 1897 waren bier 120 171 Beamte nung getragen wird, danach wird die Kampfesstimmung der Partei Die nöthigen Mittel sollen sofort in einem Ergänzungs tautionspflichtig mit über 47,8 Millionen Mart. Defette mußten in wachsen oder abnehmen. Je mehr die Besitzenden katholischen etat nachgefordert werden; nur unter Erfüllung dieser Voraus den legten zehn Jahren durchschnittlich mit 18 626 M. aus den an- Glaubens an der Krippe der Staatspfründen mitessen dürfen, un setzung würde dann auch Herr v. Podbielski die ihm zu- gesammelten Sautionen gedeckt werden; sonst hielt man sich, wie das so staatserhaltender" werden sie naturgemäß werden, und um so gedachte Gehaltserhöhung bekommen. Der ganze Mehr auch in Zukunft geschehen wird, an das Vermögen und das Gehalt liebenswürdiger sie sich der Politik der Regierung erweisen, um so aufwand für die Beamten würde noch lange nicht 1/2 Millionen der Beamten. Diefen 18 626 M. Einnahme standen aber gegenüber eher wird man ihnen Theilnahme an den Freuden und Ehren dieser Mart ausmachen! Für Militärzwecke würde man die Summe 154623 M. Verwaltungsaufwand! Nicht weniger wie 52 Beamtenträfte Welt gewähren. waren zur Wahrnehmung der Kautionsgeschäfte jährlich erforderlich". kaum beachten, für Kulturzwecke scheut man sich vor solchen Biernach kann angenommen werden, daß der aus dem Verzicht auf die herum. Aus diesen Thatsachen erklärt sich das Doppelspiel der Um diese Thatsache kommt die Rölnische Boltszeitung" nicht Ausgaben. Wir hoffen, daß das Plenum die Beschlüsse der Budget- Rautionspflicht zu erwartende Ausfall, selbst wenn dessen Herab Bartei, in der die wirthschaftlich entgegengesetztesten Elemente bisher kommission ebenfalls annehmen wird. Auf jeden Fall können des der Pfändung unterworfenen Dienſteinkommens des Beamten schließlich Bedeutung für die oberen Zehntausend" des Zentrums. fommission ebenfalls annehmen wird. Auf jeden Fall können minderung durch Inanspruchnahme des sonstigen Vermögens und friedlich vereint find. Die Parität bat in erster Linie und fast aus. die Unterbeamten an diesem Beispiel sehen, welchen Werth für außer betracht bleibt, allein durch die Ersparniß an Ver Die unteren Hunderttausende aber verlangen stramme Oppofition sie der Reichstag und das Reichstags- Wahlrecht hat. Folgt das waltungskosten mehr als aufgewogeи würde. gegen die Regierungspolitik der Steuervermehrung, des Militaris­Abgeordnetenhaus auf dieser Bahn, so thut es das nur, Diese Verhältnisse weisen das Reich auf Üebernahme der mus und Marinismus, der Entziehung der Voltsrechte. Beiden weil es nach dem Vorgehen des Reichstages schwerlich anders Selbstversicherung gegen den Schaden aus pflichtwidriger Theilen es recht zu machen, ist die Aufgabe der Zentrumspartei . handeln kann. Dienstführung seiner Beamten in gleicher Weise hin, wie es auf Das ist aber eine unlösbare Aufgabe, an der die Partei schließlich Versicherung seiner Gebäude gegen Feuersgefahr verzichtet." scheitern muß. So ist schon das Flottengefeß ein nur mit den Für vermögenslose Beamte ist die Maßnahme nicht ohne Werth; größten Schwierigkeiten zu überwindender Stein des Anstoßes für Und deshalb klingt auch der Artikel der mancher wird dadurch geradezu aus Wucherhänden befreit. Selbst die Zentrumsleiter. solche Beamte, die sich ein Rautionsdarlehen von Lebensversicherungs- Köln. Boltsatg." begreiflicherweise wiederum in die bange Sorge Gesellschaften beschaffen konnten, mußten außer ihrer Prämie ge- aus, daß die Geschlossenheit und Einigkeit der Partei auch in der wöhnlich noch 5 pet. Zinsen für ihr Darlehen zahlen, weiter noch Flottenfrage erhalten bleiben möge. Wenn die Köln . Boltsztg." fo spricht, als ob ihr die Sozialdemokratie im Rheinlande bei den jährlich einen gewiffen Betrag zur allmäligen Tilgung. Wahlen teine Noth machen werde, so weiß jedermann nur zu genau, daß solche Reden nur dazu sind, um den Anhängern und sich selbst Muth zuzusprechen.-

Budget- minderung

Die Ermäßigung der Getreidezölle hat die ausgehungerten Landarbeiter Italiens nicht beruhigen fönnen. Statt einzusehen, daß der auf 4 M. herabgesetzte Boll" bei gleichbleibender Grundsteuer eine gänzlich ungenügende Maßregel sei, greift die Regierung zu den alten brutalen Maßregeln zurück. Sie will den Säbel hauen und die Flinte schießen lassen. Der lette Ministerrath beschloß, den Kriegsminister und den Minister des Innern zu ermächtigen, einen Jahrgang der Reserve einzuberufen. Diese Politit wird das ver Lotterte Regime in Italien nicht stärken.-

Alle Betheiligten können also mit der Rückgabe der Rautionen zufrieden sein. Sie soll nach näherer Bestimmung des Reichstanzlers innerhalb einer zweijährigen Frift erfolgen.