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r. 23. 15. Jahrgang.

Kommunales.

Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 28. Januar 1898.

Stephanftr. 8 erstickt. Frau Richter ist als eine äußerst fleißige Frau erwiderte der Kaiser, dazu wäre jetzt allerdings die beste Gelegen­bekannt, die ihren Mann im Erwerb des Lebensunterhalts unterstüßt. heit geboten, denn drei Kirchen müssen fie uns dort bauen."

Die Kaiserin hat der Frau Rommerzienrath Hermann Gilla die silberne Berdienstbrosche am weißen Bande verliehen. durch die Berlegung des Verkehrs frei wird, soll noch in diesem Der Personenbahnhof der Nordbahn, der mit dem 1. Febr. Sommer abgebrochen werden.

Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Vor- Sie besorgt Wäsche, hat eine Aufwartestelle und trägt außerdem noch beratung der Magistratsvorlage wegen Ankaufs eines 4707 Quadrat. Arbeitern Mittagessen nach der Borsig'schen Fabrik. Dadurch ist meter großen, dem Kommerzienrath Lüdecke gehörigen, an der sie gezwungen, ihre Kinder oft allein zu lassen, da auch der Mann Bergmannstraße gelegenen Grundstücks behufs Errichtung nur selten zu Hause ist. So war es auch am Mittwoch. Frau einer Gemeinde Doppelschule hat am Mittwoch Abend Richter ging um 9 Uhr vormittags nach ihrer Aufwartestelle in der unter Vorsitz des Stadtverordneten Baumgarten beschlossen, der Lehrter- Straße . Ihre beiden Kinder, den 4 jährigen Emil und den Versammlung zu empfehlen, sich mit der Vorlage des Magiftrats 2/2 Jahre alten Eonard, ließ sie in der aus Stube und Küche be­Der Platz vor dem Opernhause, dessen Zustand zu vielen einverstanden zu erklären, jedoch den Preis, der vom Magistrat auf stehenden im vierten Stock gelegenen Wohnung zurück. In der Küche Klagen Veranlassung gegeben hat, wird in diesem Jahre neu­117 M. für das Quadratmeter festgesezt ist, auf 115 m. herabzu- fanden nun die Kinder einen Korb mit trockener schmutziger Wäsche, gepflastert. mindern. mit dem sie spielten. Unglücklicherweise bekamen sie eine Schachtel Der neue Fahrplan der Nordbahn, welcher mit Verlegung Der wegen einheitlicher Regelung des städtischen Sub- Hölzchen in den Korb fiel und diesen in Brand setzte. Obgleich sich keine Bahnhof in kraft treten wird, ist nunmehr erschienen. Derselbe mit Streichhölzern in die Hand und das Ende war, daß ein brennendes des gesammten Verkehrs vom Nordbahnhof nach dem Stettiner missionswesens von der Stadtverordneten- Versammlung nieder Flamme entwickelte, so griff das Feuer doch auch auf den Fußboden bringt verschiedene wesentliche Veränderungen. Von resp. nach Berlin gesetzte Ausschuß hat beschlossen, der Versammlung zu empfehlen, und von diesem auf den Küchentisch, den Stuhl und das Bett über. vertebren täglich je 19 Büge in ungefähren Abständen von je 40 bis von den erlassenen allgemeinen Grundsätzen über die Vergebung von Alles verkohlte langsam. Bald entwickelte sich ein starker Qualm, 70 Minuten. Der Fahrplan ist derartig eingerichtet, daß innerhalb den städtischen Arbeiten und Lieferungen im Submissionsverfahren der die ganze Wohnung erfüllte. Die Kinder haben in ihrer Angst der letzten 25 Minuten einer jeden Stunde ein Zug den Vorortsbahnhof Kenntniß zu nehmen, gleichzeitig aber den Magistrat zu ersuchen, nicht um Hilfe gerufen und schließlich das Bewußtsein verin der Invalidenstraße verläßt. Der letzte Zug wird um 12 Uhr 7 Min. die in Geltung befindlichen allgemeinen Submissionsbedingungen geute aus dem Nachbarhause wurden cuerst auf von hier nach Oranienburg abgelaffen. und so weit sie zum theil gegenwärtig einer Durchsicht unterliegen, den Qualm aufmerksam, der aus der Richter'schen Wohnung Stettiner Bahnhof bis zum neuen Bahnhof Gesundbrunnen ist auf Die Fahrtdauer vom nach Beendigung dieser Durchsicht dem Ausschusse zur Prüfung vorhervordrang, und theilten ihre Wahrnehmungen den Haus 6 Minuten festgesetzt. Für die ganze Strecke ist die Fahrzeit um zulegen. bewohnern mit. Der Tischler Pfannenschmidt eilte fofort eine Minute verkürzt. Auch für die Züge nach Kremmen ist ein Die Werder'schen Mühlen. Der Minister der öffentlichen hinauf und öffnete die Wohnung, die mit einem undurch geänderter Fahrplan vorgesehen. Die Dauer der Fahrzeit für diese Arbeiten hat jetzt dahin Anordnung getroffen, daß das Grundstück dringlichen Quaim angefüllt war. Er löschte zunächst den brennenden Züge ist um 3 Minuten erhöht, eine Differenz, welche durch die der ehemaligen Werder'schen Mühlen an der südöstlichen Ecke der Fußboden und fand in der Küche besinnungslos den ältesten Knaben Verlängerung der Linie nach dem Stettiner Bahnhof herbeigeführt Schloßfreiheit an die Stadtgemeinde Berlin aufgelassen werde. Die Emil liegen; auf den Flur hinausgetragen, gab er bald Lebenszeichen ist. Der letzte Zug, der auf dem alten Nordbahnhof zur Abfertigung Stadtgemeinde hat dagegen die Verpflichtung zu übernehmen: 1. das von sich und wurde dann weiter behandelt. Der kleine Eduard lag gelangen wird, ist der am 31. Januar dortselbst 11 Uhr 55 Min. gesammte Gelände der Schloßfreiheit einschließlich des fiskalischen auf dem Bette, auf das er wohl in der Angst hinaufgetrochen war. von Oranienburg eintreffende Vorortszug. Die Fahrpreise auf der Grundstücks als den zum theil mit dem Kaifer Wilhelm- Denkmal Er war bereits ersticht; alle Versuche, ihn ins Leben zurückzu- Nordbahn find durch die Aenderung einer Erhöhung unterworfen, besetzten Platz städtischerseits in einer diesem Zwecke angemessenen rufen, blieben erfolglos. Emil erholte sich soweit wieder, daß die durch die Verlängerung der Strecke um zirka einen Kilometer Weise dauernd als Schmuckplatz zu unterhalten und 2. für die er über die Entstehung des Feuers Auskunft geben konnte, bedingt ist. Staatsbehörde mit Rücksicht auf die daselbst erforderlichen Vor- nur wußte er nicht, ob ihm selbst oder seinem Bruder das fluth- Anlagen die ungehinderte Abführung des Hochwassers und den brennende Streichholz entfallen war. Aber nach kurzer Zeit verberg- Alexanderplaß und Demminerstraße- Kreuzberg sollen dem Ver­Elektrische Straßenbahnen. Außer den Straßenbahnen Schöne jederzeitigen Zutritt zu dem Stauwerke sicher zu stellen. schlimmerte sich sein Zustand wieder und nach einigen Stunden starb nehmen nach in diesem Jahre noch elektrischen Betrieb erhalten die auch er, so daß die Familie beide Kinder ver Strecken Alexanderplatz - Nollendorfplatz, Ringbahn, Küftriner Platz­loren hat. Wenn der Arbeiter mit Hilfe seiner Organisation böhere Löhne Alexanderplatz - Hansaplay. Zoologischer Garten, Schlesisches Thor- Großgörschenstraße und erringen will, um seine Familie alleine ernähren zu können, so stehen ihm sämmtliche Interessenten der göttlichen Weltordnung"

Tokales.

390 M

An die Vorstände der Gewerkschaften, Wahlvereine 2c. richten wir die Bitte, auf

Donnerstag, den 10. Februar,

keine Bersammlungen einberufen zu wollen, weil an diesem Tage feitens der Bertrauenspersonen in den sechs Berliner Wahlkreisen Versammlungen zur Aufstellung der sozialdemo tratifchen Reichstags Randidaten anberaumt werden. Den Parteigenossen und Genoffinnen des 2. Reichstags: Wahlkreises zur Nachricht, daß in der am Sonntag Abend 61/2 Uhr bei Bubeil, Lindenstraße 106, stattfindenden Voltsver sammlung Herr Dr. med. Rattowsti das Thema Stoffwechsel und Ernährung behandeln wird. Nach der Versammlung folgt ein gemüthliches Beisammensein.

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Die Große Berliner Pferdeeisenbahn- Gesellschaft hat es

Augefallen und lebensgefährlich verlegt wurde dem Berl. Tagebl." zufolge am Mittwoch Abend im Thiergarten in der Nähe des Brandenburger Thores der Arbeiter Muschka aus der Arndt­straße. Muschka kam mit einem Bekannten, den er nach seiner Wohnung in Moabit begleiten wollte, vom Brandenburger Thore. mehreren Personen absichtlich angerempelt. Als Muschka sich dies Jm Thiergarten, unweit des Königsplates, wurden beide von verbat, 30g einer der Rowdies ohne weiteres das Meffer und stach Muschka in den Rücken, so daß dieser sofort zusammenbrach. Infolge des Hilfegeschreies und weil sich Personen näherten, entflohen die

in geschlossener Linie gegenüber. Er wird dann Streifbruder, Faul- abgelehnt, dem Verlangen der städtischen Verkehrs- Deputation, lenzer, Rädelsführer geschimpft, übt eine unheilvolle Thätigkeit" die Pferdebahnlinie Dönhoffsplay- Friedrichsfelde aus und verwirkt zuweilen, ehe er sich dessen versiebt, die höchste Dorfe Biesdorf belegenen städtischen Anstalt zu entsprechen, da eine von der jetzigen Endhaltestelle vor Friedrichsfelde bis zu der bei dem Strafe". Alles zu Ehren und zum vermeintlichen Schüße der gött. Rentabilität dieser Linie dauernd ausgeschlossen sei. Andere Gefichts­lichen Weltordnung". punkte als die der Rentabilität fömmen bei der Großen Berliner auch Die schon oft gehörte Klage, daß mit den öffentlichen nicht gut maßgebend sein. Vor allem darf man von ihr keine Wahr­Rettungsbällen und Rettungsfähnen von unverständigen nehmung des öffentlichen Intereffes verlangen. Personen ein flegelhafter Unfug getrieben wird, fehrt auch in dem letzten Bericht der städtischen Straßenreinigung wieder. Die Sachen Radfahrer ein älteres Ehepaar bei der Adlerbrauerei in der Bad­Zengenaufruf. Am 17. Dezember v. J., 6 Uhr abends, hat ein werden zum theil muthwillig beschädigt oder gar zerstört, ins Wasserstraße durch unvorsichtiges und schnelles Fahren umgeworfen. Zeugen geworfen oder verschleppt, so daß sie oft tagelang gesucht werden des Vorfalles werden dringend gebeten, sich zu melden bei Starl müssen. Es vergehe kaum ein Tag, an dem nicht über derartige Hanke, Feldstr. 1, I. Ungehörigkeiten zu klagen wäre. Vielleicht nußt es, wenn in den Die Parteigenossen und Genoffinnen des sechsten Reichs: Schulen vor solchem Unfug gewarnt wird. Seltsam ist es aller. tags- Wahlkreises werden auf die Volksversammlung auf dings, daß die Polizei, die doch sonst öffentlich verübte Ungehörig mertfam gemacht, welche am Sonntag, abends 6 Uhr, im feiten mit Eifer ahndet, derartige Fälle anscheinend selten entdeckt. Rösliner Hof, Röslinerstr. 8, stattfindet. Unsere Parteigenossin Frau Zur Förderung des Schülerruderus will der deutsche Kaiser E. Ihrer spricht über Kinderarbeit und Kindererziehung. Nach 35 000 M. stiften, für welche Summe die sämmtlichen Berliner der Versammlung gemüthliches Beisammensein mit Tanz. Schüler- Rudervereinigungen sich einen eigenen, Uebungsplatz mit beson Der Vertrauensmann. derem Bootshause und Rudermaterial anfchaffen sollen. Es versteht Arbeiter- Bildungsschule. Die Parteigenoffinnen und Genossen sich, daß Gemeindeschulen hier nicht in betracht kommen. Der Kaiser weisen wir nochmals auf das morgen, den 29. b. M., abends 8 Uhr, nennt in der gestern erschienenen Verfügung das Rudern eine für die ftattfindende 7. Stiftungsfest der Arbeiter- Bildungsschule im Schüler höherer Lehranstalten so heilsame Leibesübung." Bon Burschen, die im Dunkel nicht erkannt worden sind. Muschka, der Böhmischen Brauhaus", Landsberger Allee 11-18, hin. Herr pädagogischer Seite ist, wenn wir uns recht erinnern, mehrfach in der Fabrit von C. Hellriegel arbeitet, wurde mittels Droschke G. Winkler wird durch Vortrag des Prologs von Ernst Preczang das Lernen vernachläffigten. Ein hiesiges, sehr national" gefinntes nach der Unfallstation I gebracht, wo er, da ſein Zustand einen darüber geklagt worden, daß die Herren Jungens ob des Sports die Feier einleiten, welchem Gesangsvorträge von Fran E. Feininger( Sopran) folgen werden( Kompofitionen von Franz Blatt, die Berl. N. Nachr.", bemerkte gestern in einer Besprechung Transport in ein Krankenhaus nicht zuläßt, behandelt wird. Schubert, Rich. Wustandt, Henning v. Roß, Joh. Brahms und des Erlasses: Schwer verletzt wurde gestern Abend durch eine Gasexplosion Franz Abt ). Deklamation des Herrn Richard Preczang " In Lehrerkreisen sah man namentlich nicht ohne Besorgniß, im Hause Johannistisch 1 an der Kreuzkirche der Ingenieur Plätschte; ( n. a. Bidder Lüngg" von Detlef v. Liliencron, Der Handwerks- daß der Fleiß und das Interesse der Schüler an den er mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Flammen bursche" von Ernst Preczang, sowie Dichtungen von Ernst Klaar, durch eine ausgedehnte Beschäftigung mit dem Rudersport start unvorsichtigkeit des P. zurückzuführen sein, der mit einer brennenden einzelnen Unterrichtsgegenständen zumal während der Sommermonate wurden vom 11. Buge schnell gelöscht. Die Explosion soll auf die Ludwig Pfau und Alexander Petöfi ). Den Mittelpunkt des Pro­gramms bildet das Trio B- dur sp. 99, in 4 Sägen( Klavier, Bioline beeinträchtigt wurden, zugleich machte sich ein Nach I affen Petroleumlampe eine schadhafte Gasleitung in seiner Wohnung ab­und Cello) von Franz Schubert . Die Festrede hat Herr Schrift in der Disziplin bemerkbar, auch unerwünschte geleuchtete. steller Robert Schweichel freundlichst übernommen; Herr ständen wird durch den Erlaß vom heutigen Tage fortan wesentlich Knopf, der jetzt steckbrieflich verfolgt wird, werden sich die Straf sundheitliche Folgen find nicht ausgeblieben. Diesen Miß- Ein sauberer Fabrikbefizer. Mit dem Fabritbesiger Dr. Leo Theodor Scheer( Tenor) wird Im Walde", von Wallbach, und Spielmannslied" von Gumbert singen. Die Klavierbegleitung vorgebeugt." behörden wohl wegen mehr als eines Falles zu beschäftigen haben. liegt in den Händen von Fräulein Henny Ruben. Die Der Erlaß fett nämlich fest, daß die Oeffentlichkeit beim Knopf, der von Hause aus Mediziner ist, hatte von seinem Vater in der forgfältige Zusammenstellung des Programms sowie die Namen Schülerrudern auszuschließen ist, ein Arzt zugegen sein muß u. f. w. Potsdamerstraße ein Geschäft in elektrischen Artikeln eingerichtet erhalten. der Mitwirkenden sprechen dafür, daß dieses Fest wieder Die arbeitende Bevölkerung wird durch diesen Wie wir vor kurzem schon andeuteten, führte er ein ziemlich lockeres eine jener Veranstaltungen sein wird, wie die Arbeiter- Bildungs:" Erlaß", sowie durch eine Reihe anderer zur Feier des Tages be- Leben. Von feiner Frau getrennt bewohnte er in der Flottwellstraße schule solche schon seit mehreren Jahren arrangirt hat und allseitigen fannt gegebener Anordnungen und Ordensverleihungen, von denen ein möblirtes Zimmer. Gegen ausdrückliche Abmachungen mit den Wirths­schule solche schon seit mehreren Jahren arrangirt hat und allseitigen der Reichs- Anzeiger" in einer Extra- Ausgabe berichtet hat, nicht leuten empfing er hier sehr häufig Besuch von jungen Mädchen, die sich Beifall fanden. Um jede Störung zu vermeiden, werden die Saal­thüren während der Vorträge geschlossen und ist das Rauchen nicht weiter berührt. ihren Eltern gegenüber wegen des Ausbleibens mit allerhand Ab­gestattet. Die Billets à 40 Pf. Töfe man frühzeitig in den Zahl- Auch gestern haben die Hoflieferanten und solche Geschäfts- haltungen auszureden suchten. Die Mutter eines Mädchens, das stellen der Schule oder der Freien Voltsbühne oder in den mit inhaber, die es werden möchten, ihr Spesenkonto entsprechend belastet. von Knopf verführt worden war, folgte eines Tages dem Herrn un­Blakaten belegten Handlungen. Pünktliches Erscheinen ist im Juter. Die innige Freude darüber, daß der Kaiser in fein vierzig ftes bemerkt. Sie sah, wie Dr. Knopf ibre Tochter in seine Wohnung mit effe des guten Gelingens bringend nothwendig. Man darf von Lebensjahr eingetreten, hatte die Chefs der größeren Raufnahm und meldete sich bei ihm. Er stellte zunächst die Anwesenheit der Berliner Arbeiterschaft sicher erwarten, daß sie sich diesen Kunst- bazare angetrieben, sich womöglich noch auffallender in greller des Mädchens in Abrede und that sehr entrüstet. Die Frau ließ sich genuß nicht entgehen lassen wird. Deforationspracht hervorzuthun, als dies in früheren Jahren aber nicht verblüffen und fand denn auch ihre Tochter in seinem Zimmer. geschehen. Es war wiederum wahrzunehmen, daß die jüdischen Nun versicherte Dr. Knopf der Frau auf sein Ehrenwort, daß er Unternehmer ihren Patriotismus zum mindesten ebenso bunt leuchten mit ihrer Tochter nichts vorgehabt habe. Seinen Wirthsleuten ver Der Zentralverein für Arbeitsnachweis in Berlin hat durch ließen, wie die Bourgeois von angeblich germanischer Abstammung; sprach er auf Ehrenwort, daß er in Zukunft feinen Besuch mehr Statutenänderung beschlossen, ein Kuratorium zur Mitwirkung bei wollten die Antisemiten gerecht sein, so müßten sie an empfangen werde. Dieses Ehrenwort hielt jedoch nur wenige Tage der Verwaltung und Beaufsichtigung des Arbeitsnachweises, Abthei- erkennen, daß daß sie im Punkte loyaler Strebsamkeit Dann nahmen die Wirthsleute wahr, daß Dr. Knopf sich an vor. von Tung für ungelernte Arbeiter, einzusetzen. Das Kuratorium foll aus den Manheimer, Gerson u. s. w. noch manches Lernen sein Versprechen nicht mehr tehrte. Die Wirthsleute theilten den je 4 Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sowie aus je 4 Ersatz- tönnen. Daß die theuren Aufwendungen von Geschmack oder gar Vorfall der Mutter des Mädchens mit, das zu Dr. Knopf in einem männern und zwei Mitgliedern des Vorstandes bestehen. Diese von originalem Kunstverständniß Kunde gaben, ließ sich nur sehr, Abhängigkeitsverhältniß stand. Als dann auch der Vater des Körperschaft foll die Aufsicht über den gesammten Betrieb des Arbeits- sehr vereinzelt behaupten. Der Berliner Patriot ist nun einmal für Mädchens, ein Schlossermeister aus Charlottenburg , von der Angelegen­nachweises führen, ferner über Beschwerden der den Arbeitsnachweis das Schreiend bunte nach Schema F eingenommen; er fühlt sich beit Kenntniß erhielt, stellte auch er Dr. Knopf zur Rede. Dieser verlangte benutzenden Arbeitgeber und Arbeitnehmer entscheiden, sowie über inuerlich schon befriedigt, wenn die Zeichen setner Königstreue nur nun von seinen Wirthsleuten, daß sie alles, was sie über seinen Ver zweckdienliche Reformen des Betriebes berathen und die erforder- recht scharf in die Augen stehen. Sehr sinnig hatte ein fehr mit dem Mädchen gesagt hatten, dessen Eltern gegenüber lichen Anträge beim Vorftande des Zentralvereins stellen. bekannter Theehändler in der Leipzigerstraße sein Geschäft mit schriftlich widerrufen und als Verleumdung bezeichnen sollten, Der Vorstand hatte dem Berliner Gewerbegericht, Ausschuß chinesischen Reichsflaggen geschmückt. In ihrem Schatten wollte wibrigenfalls er sie wegen Ruppelei dem für Gutachten und Anträge, die Angelegenheit unterbreitet und be- fich am Nachmittage ein blinder Streichholzhändler mit seinem als Staatsanwalt anzeigen werde, da sie die Vorgänge antragt, im Falle des Einverständnisses die Wahl der dem Kura- Führer dienenden Knaben auf einige Augenblicke niedergelassen. in ihrer Wohnung gekannt und durch Verabreichung von Abend­torium angehörigen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch den Aus- Diese freche Störung des Dekorationseffekts wurde im Laden be- brot 2c. begünstigt hätten. Die Wirthsleute ließen sich aber nicht schuß stattfinden zu lassen. Kommt auf diesem Wege eine Wahl merkt, und flugs erschien ein Handlungsdiener auf der Straße, um einschüchtern, sondern unterbreiteten ihrerseits die Angelegenheit dem nicht zu ftande, so sollen die Bertreter und Erfaßmänner des den Profeten mit gehörigem Nachdruck vom Schaufenster zu vertreiben. Staatsanwalt, nachdem sie sich dieses Schrittes wegen mit dem Kuratoriums durch den Vorstand des Zentralvereins ernannt werden. Ungemein pubig that sich der Servilismus gewiffer Leute hervor. Schlossermeister ins Einvernehmen gefeht hatten. So hat Der Ausschuß des Berliner Gewerbegerichts hat nun am Mitt- Am Potsdamer Play fuhr eine geschlossene Hoffutsche vorbei. Dies wohl die Staatsanwaltschaft von dem ganzen Treiben des Dr. Knopf woch über die Angelegenheit berathen. Vor Eintritt in die Ver- war von einem Patrioten in Gigerltracht bemerkt worden. Als der Kenntniß erhalten. Der Vater des nun flüchtig Gewordenen stellte handlungen gaben Magistratsaffeffor Dr. Freund und Cuno, Mit Wagen noch ein gutes Stück von ihm entfernt war, hatte der im Laufe der Zeit feinen Sohn wiederholt energisch zur Rede, aber glieder des Vorstandes, über verschiedene den Arbeitsnachweis betreffende fomische Mann sich bereits in Pofitur gebracht, ehrfurchtsvoll den ohne Erfolg. Bezeichnend für den Charakter des jungen Herrn Fragen Auskunft. In der Verhandlung erklärten fich die Arbeitgeber des Schädel entblößt, und nun folgte ein Bückling voll zwerchfell- ist auch noch seine Vorliebe für eine Uniform, die zu tragen er nicht Ausschusses bereit, sich an der Wahl des Kuratoriums zu betheiligen, erschütternder Grandezza. In Proletarierkreisen erregte es allge- berechtigt war. Er liebte es, als Dragoneroffizier aufzutreten, wahr­verlangten aber, daß sowohl den Vertretern der Arbeitgeber als meine Befriedigung, daß der geftrige Tag nicht wie der vorjährige scheinlich, um die jungen Mädchen mehr an sich zu feffeln. Die auch denen der Arbeitnehmer des Kuratoriums Siz und Stimme im 22. März z. B. zum Feiertag erklärt worden war, und die Profit- Uniform lieh er sich jedesmal von einem Trödler. Vorstand eingeräumt werden müsse. Hiergegen hatten die Arbeit patrioten somit keine Gelegenheit hatten, die Arbeiter um den Feuerbericht. Mittwoch Abend gegen 7 Uhr gerieth Goh­nehmer des Ausschusses verschiedene Bedenken, im übrigen erklärten schuldigen Lohn zu bringen. towstystraße 8 ein Poften Feuerwerkskörper in Brand, der fie fich bereit, an der Wahl zum Kuratorium mitzuwirken. Sie Wilhelm II. Hiesige Blätter berichten: Kaiser Wilhelm II. jedoch zu feiner Ausdehnung gelangte. Donnerstag früh 2 Uhr er­hielten aber für nothwendig, über die Frage mit ihren Kreisen noch besuchte vorgeftern die Georgenkirche. Er ließ die Glocken länten folgte Alarm nach Kur str. 49, wo der Fußboden in einer Werk­nähere Fühlung zu nehmen. Die Sigung wurde deshalb vertagt. und befichtigte die Einrichtung, die mit Hilfe der Elektrizität statt Feuer gefangen hatte. Die Gefahr wurde zwar durch die Wehr Wenn auf grund der Anträge der Arbeitgeber eine Einigung das Geläute in Bewegung bringt. Als man nach dem Verlassen rasch beseitigt, doch hatte das Haus bereits erheblichen Schaden er­erreicht wird, soll innerhalb 14 Tagen zur Vornahme der Wahl zum des Thurms wieder draußen vor dem Portal des Gotteshauses sich litten. Mittags 1 Uhr entstand Belle Alliancestraße 74 Kuratorium eine neue Sigung stattfinden. befand, blickte nach einem hiesigen Blatt der Kaiser, dem Schall des in einem Barbiergeschäft ein Zimmerbrand, der den größten Theil noch forttönenden Geläuts folgend, zum Thurm hinauf und fagte: des Mobiliars und den Fußboden zerstörte. Kurz vor 7 Uhr abends Merkwürdig ist es doch! Solches Glodengeläut wurde die Wehr nach Zimmerstr. 85 gerufen. Hier war ein haben die Chinesen schon vor vielen Tausend Jahren kleiner Ladenbrand abzulöschen. gehabt!" Majestät", erwiderte hierauf Superintendent Wegener, Neuer Radfahrerplan. Im Verlage von Alerius Kießling in

Die göttliche Weltordnung, welche die Proletarierfrau zwingt, außer dem Hause zu frohnden und ihre Kinder unbeaufsichtigt dem Zufall preiszugeben, hat am Mittwoch abermals zwei junge Menschenleben als Opfer gefordert. Bei einem Brande find zwei Kinder der Kutscher Richter'schen Eheleute aus der

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da können wir vielleicht noch etwas in Kiastschau lernen."" Run", Berlin SW., Sleinbeerenstr. 26, erschien soeben: Kießling's Neuer Radfahrer­