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Br. 25. 15. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Bum Kampf der englischen

Streifenden.

Maschinenbauer.

=

London , 27. Januar 1898,

Sonntag, 30. Januar 1898.

680 für, 376 gegen; Oldham : Annahme im Verhältniß von 6: 1, seine Umgebung zu beobachten und die ihm drohende Gefahr zu er und Woolwich: 224 für, 137 gegen.

An verschiedenen Orten erfolgte die Annahme nur nach dringen­dem Zureden von seiten der Gewerkschafts- Borstände und unter dem Ausdruck des Bedauerns, daß man infolge der in London erfolgten Oldham , einer der größten Bezirke, haben einstimmig den Schritte gezwungen sei, mit Ja zu stimmen. Die Maschinenbauer in Blättern Daily News"," Daily Chronicle", Manchester Guardian" und Oldham Standard" ihren besten Dank für die während des Kampfes geleistete Unterstützung ausgedrückt.

Soziale Rechtspflege.

fennen. Ferner sei Schmidt auf Bose ärgerlich gewesen, weil dieser ihm ein paar Tage vorher beim Sägen, also bei einer Betriebs­arbeit, nach seiner, allerdings wahrscheinlich irrigen Meinung ab sichtlich eine leichte Verlegung zugefügt haben soll. Und schließlich schnell zur Agt, einem gefährlichen Instrument, habe greifen hätten es nur die Betriebseinrichtungen ermöglicht, daß Schmidt so tönnen.

Die Abstimmungsresultate der ausständigen Maschinenbauer über Den vorgeschlagenen Vertrag zwischen den Gewerkschaften und dem Fabrikantenbund kommen ziemlich langsam herein und lauten sehr verschiedenartig). Manche Mitgliedschaften haben einstimmig für Welche enormen Scherereien den Hinterbliebenen eines im Annahme, andere ebenso einstimmig für Ablehnung gestimmt. Vor­Dienste des Kapitals verunglückten Arbeiters zuweilen bereitet wiegend ablehnend stimmt Schottland , wo die Entrüstung über die werden, wenn sie ihr Recht auf Rente beanspruchen, das zeigt der plöbliche Zurücknahme der Achtstundenforderung besonders heftig folgende Fall, der in seiner Art garnicht vereinzelt dasteht. Der war und sich in Erklärungen Luft gemacht hat, daß man aus Brunnenbauer Bergmann war von dem Brauereibefizer Karnischty in dem großen Maschinenbauer Verein austreten und einen eigenen Verband für Schottland gründen werde. Entlaffung durch die Frau des Arbeitgeber8. Zwei Dornburg damit beauftragt worden, für ihn einen Brunnen zu bohren Schotte ist, wird es ihm aber wohl gelingen, die Gemüther feiner Bubeil und dessen Ehefrau auf Bahlung einer Lohuentschädigung, falles, den er beim Brunnenbau erlitten hatte. Seine Hinterbliebenen Da Barnes felbst Schlächter klagten beim Gewerbegericht gegen den Schlächtermeister und zu bauen. Der Brunnen sollte ausschließlich den Zwecken des Brauereibetriebes dienen. Bergmann starb an den Folgen eines Un­Landsleute zu befchwichtigen. Auf die Frage der Wiederaufnahme weil sie sich zu unrecht entlassen wähnten. Die mitbeklagte Ehefrau der Arbeit ist die Abstimmung ohne Wirkung, da auch die Ab- des Zubeil behauptete vor der Kammer VI des Gerichts, fie habe wandten sich sowohl an die Magdeburgische wie an die Thüringische lehnenden an die Arbeit zurückkehren werden, allerdings unter die Kläger überhaupt nicht entlassen, sondern ihnen nur Bor Baugewerts- Berufsgenossenschaft um eine Unfallrente, sie wurden Protest". haltungen gemacht. Festgestellt wurde, daß die Kläger auf die Worte Schiedsgericht der Magdeburgischen Baugewerks- Berufsgenossen­aber von beiden abgewiesen. Auf ihre Berufung wies sie das Morgen, Freitag, fommen die Vertreter des Fabrikantenbundes der Frau fortgegangen und später zu Herrn Zubeil gekommen waren schaft mit ihrer Forderung ebenfalls ab und auch das Reichs­und der Gewerkschaften zur Entgegennahme der Abstimmungsrate und diesen kurzerhand aufgefordert, ihnen ihre Papiere zu geben. Versicherungsamt erkannte zu ihren ungunften. Das Rekursgericht und formellen Abschließung des Friedensvertrages zusammen. Am Der Vorsitzende Assessor Dr. Krause macht darauf folgende Rechts­Montag beginnt die Wiedereinstellung der Ausgesperrten und ausführung: Die Frau sei zur Entlassung nach dem Gesetz( nach sprach aus, daß die Unfallentschädigung von der Berufsgenossenschaft, welchem?) nur in ganz dringenden Fällen berechtigt. Die Kläger welcher der Brauereibetrieb der Karnischky angehöre, zu gewähren. Werden diese sämmtlich wieder in ihre alten Stellen auf hätten, die Entlaffung durch die Frau vorausgesetzt, erst den Mann habe sie ausgeführt werden können, ohne daß durch fie der sei. Die Arbeit sei zwar von erheblicher Dauer gewesen, indessen genommen werden? Und was wird mit den Nichtgewerkschaftlern fragen müssen, ob auch er ihre Entlassung wolle, und erst nach seiner Brauereibetrieb eine Unterbrechung erlitten habe. Auch hätten geschehen, die während des Kampfes fortgearbeitet haben? Die Zustimmung hätten sie sich wirklich als entlaffen betrachten fönnen. Brauereibetrieb eine Unterbrechung erlitten habe. Daily Mail" hat über diesen Punkt Umfrage gehalten und von Bom allein zuständigen Manne aber einfach die Papiere zu fordern, Arbeiter mitgewirkt, die sonst im Brauereibetriebe ver dem Sekretär des Fabrikantenbundes zur Antwort bekommen, sei gleichbedeutend mit eigener Aufgabe des Arbeitsverhältnisses. wendet worden feien. Dann habe die Arbeit den daß die dem Kampf ferngebliebenen Nichtgewerkschaftler unzweifel. Der Gerichtshof schloß sich dem an und gab durch den Borsigenden Zwecken der Brauerei zu gute kommen sollen. Sie laffe sich somit haft in ihren jezigen Stellen verbleiben werden, es sei aber den Klägern den Rath, sich mit Restlohnbeträgen von 1,75 und ansehen als eine im Zusammenhang mit dem Brauereibetriebe auch wahrscheinlich, daß für sämmtliche Ausständigen Pläge offen 1,35 M. zufrieden zu geben, worauf die Kläger eingingen. stehende, ohne Uebertragung an andere Unternehmer voll sein werden. Von Einzelfirmen dagegen erklärt eine, daß sie keinen dem Brauerei Unternehmer selbst ausgeführte, seinem Be ihrer früheren Arbeiter, eine andere, daß sie nur den zehnten Theil gesehen werden kann, beschäftigte das teich 3- Versicherungs- barum nach dem Bauunfall Versicherungsgesetze dem Betriebe des Die Frage, ob ein Todtschlag als Betriebsunfall antriebe als Theil angehörige Bauarbeit. Die Arbeit sei der Ausständigen zurücknehmen könne. Gebrüder Siemens erklären, amt. Als der Zimmerer Bofe auf einem Berliner Neubau am R. zuzurechnen. Die Wittwe des Verunglückten beanspruchte nun­nach und nach die Mehrheit der vorher bei ihnen beschäftigten Ar- 5. Mai 1896 mit dem Feftnageln einer Diele beschäftigt war, schlug mehr von der Brauerei und Mälzerei- Berufsgenossenschaft die beiter zurückzunehmen, und die große Schiffsbaufirma Palmer in New- sein Kamerad Schmidt plötzlich auf den vor ihm Knienden mit Unfallreute. Aber auch diese lehnte es ab, etwas zu zahlen, indem castle schreibt, sie hoffe, alle ihre früheren Arbeiter wieder einstellen der Art los. Ein anderer Kollege entriß dem Schmidt die ste geltend machte, es handele fich um einen Unfall bei einem selbsts Uebrigens wird nach der Daily Mail" die Zahl der während In dem gerichtlichen Verfahren gegen den Todtschläger wurden fommen habe. Das Schiedsgericht schloß sich dieser Auffassung an, worauf Art. Leider war es zu spät und Pose erlag feinen Verletzungen. ständigen Brunnenbau- Betriebe, für den sie nicht aufzu= bes Rampfes bei Verbandsfirmen in Arbeit gebliebenen Nichtgewert einige Aerzte über seinen Geifteszustand gehört. schaftler auf nur 2000 geschätzt, was indeß offenbar nur für ge- sich dahin aus, daß Schmidt im Moment der That geistes Begründung führte sie aus, ihr Mann habe sich immer als Arbeiter, Sie sprachen Frau Bergmann beim Reichs- Versicherungsamt Refurs einlegte. Bur lernte Maschinenbauer gilt. Daily Mail" spricht mit keinem Wort frant von den Fabrikstagelöhnern, die sich zumeist doch so überaus tapfer trinfens. gewesen fei, und zwar infolge starken Schnaps des Brauereibesizers gefühlt, was aus einem Briefe hervorgehe. gehalten. Die Berufsgenossenschaft und das Schiedsgericht wiesen Den Brief übermittelte sie dem Rekursgericht. Bergmann hat Anspruch der Hinterbliebenen auf eine Unfallrente ab, darin Karnischky feinen Herrn" genannt und mitgetheilt, daß Rente zubilligte. Das Relursgericht führte begründend aus: Die geht hervor, daß er bereits 10 Monate an dem Brunnen arbeitete während ihnen das Reichs- Versicherungsamt in letter Instanz die er pro Tag 2,50 M. und freie Station" erhalte. Aus dem Brief vorsätzliche Körperverlegung eines Arbeiters durch einen Kollegen und annahm, er werde noch ungefähr 4 Monat daran zu thun sei nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen als Betriebs haben. Das Reichs Versicherungsamt wies aber unfall anzusehen. Sie einem müsse in ursächlichen Zusammenhange mit dem Betriebe stehen, daß gleichsam seine Ausführungen so erkennbaren auch diesmal den Rekurs zurück und widerrief damit nicht nur die Veranlassung zu der Verlegung auf den Be- Magdeburgische Baugewerks Berufsgenossenschaft. in dem Urtheil gegen die trieb zurückzuführen sei, sondern daß auch die verlegende fißende führte Der Vors führte begründend aus, Die neue Verhandlung tönne. Beides treffe hier zu. Echon der Umstand, daß Pose an bau und dem Brauereibetriebe ergeben, daß man deshalb fagen Handlung als ein Ausfluß der Betriebsgefahr angesehen werden habe doch keinen so naben Zusammenhang zwischen dem Brunnen gearbeitet habe, sei von beachtenswerther Bedeutung. Das Unfall- gewesen. Der Brauereibetrieb sei im Verhältniß zu der Bauarbeit enem Tage mit vielen anderen Arbeitern gemeinsam in dem Neubau könnte, die Brunnenbauarbeit sei ein Nebenbetrieb der Brauerei versicherungs Gesetz habe die Arbeiter auch gegen Gefahren zu klein und die Brunnenbauarbeit zu umfangreich, als daß jene versichern wollen, die aus dem Verkehr vieler Personen an Annahme zulässig wäre. Wer entschädigt nun die Klägerin? einer Betriebsstelle in Verbindung mit muthwilligen und straf­baren Handlungen einzelner Mitarbeiter erwachsen. Dann sei auch Pose durch die Art seiner Arbeit verhindert gewesen,

Bu können.

Hier einige der Abstimmungszahlen:

Abgelehnt haben: Glasgow und Umgegend( der Clyde­Distrikt) mit großer Mehrheit; in einer Sektion stimmten 1174 Mann gegen und nur 7 für Annahme; Dundee : 390 gegen, 230 für; Paisley: 239 gegen, 51 für. Dies die schottischen Sektionen. Belfast : von über 2200 Mitgliedern stimmten 293 gegen und 117 für; ull: 16 für, 186 gegen; Bolton( Dampfmaschinen­bauer) 6 für, 116 gegen; Blackburn fast einstimmig gegen, doch fehlen Zahlen. Angenommen haben: London , Verein der Bohrer ( Driller") 480 für, 0 gegen, Nichtgewerkschaftler 124 für, 98 gegen; Sunderland stimmte im Verhältniß von 5: 1 für; Jarrow Verhältniß von 3: 1 für; Bury 133 für, 103 gegen; Bolton ( Maschinenbauer) 818 für, 323 gegen; Bolton( Tagelöhner) 141 für, 83 gegen; Keighley : 294 für, 99 gegen; Sheffield : *) Stehe gewerkschaftlichen Theil gestrigea Nummer.

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