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Ein schwerer Banunfall bat sich am Mittwoch Morgen gegen 81/2 Uhr auf dem Grundstück Kronenstr. 3 ereignet, auf dem ein Neubau errichtet wird. Gestern Morgen waren mehrere Arbeiter

dabei, noch einen Rest von alten Grundmanern auszubrechen.

Sie

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Luisen- Theater. Die Soubrette Anna Müller Linde ist von der Direction des Buisen Theaters auf ein weiteres Jahr verpflichtet worden. Für die nächste Saison sind ferner für diese Bühne noch einige bedeutende Kräfte in den ersten Fächern gewonnen worden, die es der Direktion ermöglichen, auch die größeren Klassiker, wie die Wallenstein  Don Carlos" und den" Faust" in künstlerisch gediegener Besetzung zur Auf Trilogie", Romeo und Julia  "," Hamlet  "," Die Jungfrau von Orleans", führung zu bringen, auch sind fünf verschiedene moderne Novitäten auf dem Gebiete des Schauspiels und Volksstückes erworben worden.

Aus den Nachbarorten.

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Staatsanwalt

er

Halen, der sich in der Füllung der Verbindungsthür von| fallen: Na, na, treib es man nich zu doll, mach' es man halbwege", I wie vor dem Schöffengericht, weshalb der Gerichtshof noch weitere der Küche zur Werkstube befand auf. T. hatte inzwischen worauf der Hausknecht mit den Worten:" Was, Du willst hier Beweiserhebung beschloß. In der gestrigen Berhandlung führte sich die Besinnung verloren; als er endlich wieder zu sich fam, waren noch aufmucken?" den alten Mann vor die Thüre beförderte. Kriminalschuhmann Bartholz damit ein, daß er den Vertheidiger des die beiden Verbrecher verschwunden. Durch sein Hilfegeschrei wurde Dort stürzte er zu Boden. Dann bearbeitete dieser Hausknecht den Fuhler, Rechtsanwalt Ulrich( tonservativer Landtags= Abgeordneter) der in demselben Hause wohnende Gastwirth Both herbeigerufen, Greis noch mit den Fäusten; nicht zufrieden damit, stieß er sein für einen Zeitungsbericht über die vorangegangene Verhandlung in welcher, nachdem er eine Scheibe der Ladenthür zertrümmert und Opfer die gleich hinter der Thüre beginnende Treppe von Anspruch nahm, in welchem referirt wurde, daß der Vertheidiger dann die von innen verriegelte Thür geöffnet, den Greis aus seiner etwa 15 Stufen hinunter. Die Zeugen des Vorganges in seinem Plaidoyer ihn einen Agent provocateur" genannt und Lage befreien konnte. Es war allerdings schon die höchste Zeit, da glaubten, der Mann würde überhaupt nicht mehr auf- fein ganzes Verhalten so dargestellt habe, daß es zum Sozial­das Blut dem alten Mann derartig zu Kopf gestiegen war, daß es stehen, denn er war direkt auf Kopf und Rücken gefallen. Nach demokratisch- werden" sei. Er, der Schuhmann, fühle sich dadurch be­bereits aus Mund und Nase herausdrang. dem der Unmensch dem Alten noch den Hut nachgeworfen hatte, leidigt und er werde den Vertheidiger verklagen. Der Vorsitzende Die vermehrten Anzeigen wegen nicht pünktlicher June: tehrte er zurück und drängte die Zuschauer in den Saal hinein. erwiderte ihm darauf: Wenn man im öffentlichen Leben haltung der Polizeistnude in Gastwirthschaften und die daraus Alles dieses war das Wert eines Augenblicks. Als der Hausvater steht, muß man sich manches gefallen lassen, da erfolgten gerichtlichen Verurtheilungen vom Kammergericht hatten an den Diener die Frage richtete, was denn der Mann ver- wird manches über einen geschrieben. Ich komme immer dadurch den Verband der Gast- und Schankwirthe für Berlin   und Umschuldet hätte, gab jener lächelnd zur Antwort: Der Kerl fing an am besten darüber fort, daß ich solche Sachen gar nicht lese!" Der gegend" veranlaßt, an den Polizeipräsidenten Herrn   v. Windheim frech zu werden." Damit war die Sache erledigt. Bei meinem Weg- Schuhmann blieb auch gestern dabei, daß er nicht provozirt" habe, als Polizeibeamter dürfe er so etwas gar nicht eine Petition zu richten, in welcher derfelbe gebeten wurde, gehen fragte ich den stellvertretenden Hausvater, wie es denn ebenso wie fein Amtsvorgänger den Gastwirthen nach Eintritt tomme, daß ein alter armer Mann derartig behandelt werden thun," er gab jedoch in demselben Saze zwei recht bemerkens der Polizeistunde noch eine Frist von einer Viertelstunde zu ge fönne; die Antwort darauf mar:" Die Kerls müssen energisch be- werthe Umstände zu. Zunächst deponirte er unter seinem Eide, daß währen, um das Kaffemachen zu ermöglichen und den Gäften Beit bandelt werden, es geht nicht anders, übrigens geht Sie die Sache er fein ganzes Quartalsgehalt in Höhe von 320 Martin Gold bei sich führte, daß er dieses Geld der zum Austrinken des bestellten Bieres zu lassen. In der Petition gar nichts an. war gleichzeitig auf die Bevorzugung der Gebr. Afchinger hin- 1ns will scheinen, daß die Zengen des Vorganges nicht ganz Kellnerin gezeigt und daß diese ihm darauf ge­gewiefen und auf die Konkurrenz, welche den Gastwirthen durch den unschuldig an der rohen Handlungsweise sind. Es wäre ihre Pflicht fagt, daß er damit ihr die Augen verblenden unerlaubten Wintelansschank der sogenannten Flaschenbierhändler gewesen, dem Haustnecht ganz energisch zu bedeuten, daß man selbst tönne. Ferner deponirte er, daß die Kellnerin nicht neben ihm bereitet würde. Auf diese Petition ift dem Vorstande des Verbandes in einer chriftlichen Herberge unter allen Umständen Menschlichkeit auf dem Sopha, sondern nur auf der Lehne des Sophas gefeffen babe, auf welchem er saß. Das Dienstmädchen Mietsch hielt nunmehr folgende interessante Antwort des Polizeipräsidenten zu zu üben hat. Fenerbericht. Ein Kellerbrand rief die Wehr Dienstag Abend ihre frühere Aussage Aug' in Aug' dem Schußmann gegenüber auf­Auf die Eingabe vom 1. Dezember v. J. erwidere ich dem 81/2 1hr nach Kolbergerstr. 26. Ein Kinderwagen und ver- recht, die damalige Kellnerin ist aber nicht mehr zu ermitteln ge­Borstande, daß hinsichtlich der Handhabung der Bestimmungen über schiedene Wirthschaftsgeräthe gingen hier in Flammen auf. Mitt. wesen und die Ehefrau, die dasselbe bekundete, wie das Dienst die Polizeiſtunde in Schanklokalen keine Aenderungen getroffen woch früh 71/2 Uhr brannte Ererzierstr. 9 ein Posten Tabak. mädchen, konnte als Ehefrau des Angeklagten nicht vereidigt werden, worden sind. Auf die Rechtsprechung des Kammergerichts steht Abends 7 Uhr erfolgte Alarm nach Soch ft r. 29a, wo in einer wodurch ihr Zeugniß juridisch werthlos wurde. mir ein Einfluß nicht zu. Die Behauptung, daß die Gebrüder Holzbearbeitungsfabrit ein Werkzeugspind und ein Haufen Hobel- uny erklärte, es sei beutzutage fehr gebräuchlich, Aschinger bei der Ertheilung von Schantfonzeffionen und bei der späne in Brand gerathen waren. Glücklicherweise war Hilfe schnell mit Hilfe von Wintelkonsulenten und der Preffe verlängerten Polizeistunde bevorzugt werden, ist unbegründet. Bon sur stelle und konnte der Gefahr eines ausgedehnten Brandes noch gegen die Beamten zu hetzen. Der Gerichtshof schenkte dem Schuhmann mehr Glauben als dem Dienstmädchen, weil dieses den 25 Lokalen der Genannten haben nur 4 die volle Schant rechtzeitig vorgebeugt werden. fonzeffion, 13 Lokale sind und zivar meist auf grund von Er: nicht aus folch' unmittelbarer Nähe beobachtet habe wie der Schuß­tenntniffen des Stadtausschusses neben dem Bierausschank mann selbst. Die Rechtsfrage sei dahin zu lösen, daß zum Ausschank feiner Liqueure berechtigt, 8 Lokale besitzen die fo­da, wo ein juridischer Stellvertreter nicht bestellt genannte halbe Konzession, d. h. die Berechtigung zum Ausschant fei, der Wirth persönlich die Verantwortung trage. von Wein, Bier, Kaffee. Daß an andere Wirthe weitergehende An­Das Urtheil laute daher auf 6 Mart Geldstrafe. forderung bei der Konzeffionirungen geftellt werden, ist unrichtig. Der Eine Bierplantscherei ärgster Art fam in einer Verhandlung Kleinhandel mit Bier fann nach§ 35 Absatz 4 der Reichs- Gewerbe­zur Sprache, welche gestern vor der 137. Abtheilung des Schöffen= Ordnung nur dann untersagt werden, wenn der betreffende gerichts stattfand. Auf der Anklagebant befanden sich der Büffetier Gewerbetreibende nack dem 1. Januar 1897 wiederholt Herm. Quast, die Restaurateurswittwe Sophie Schönwalder wegen Zuwiderhandelns gegen die Vorschriften des§ 33 und deren beide Töchter Gertrud Goldschmidt und Marie Schön­der Reichs Gewerbe- Ordnung bestraft worden ist. Bisher find walder. Der Angeklagte Quast ist Geschäftsleiter der Schönwalder'schen Derartige Fälle hier nicht zur Kenntniß gekommen und hat daher Unabhängige Lehrerfreundlichkeit in Schöneberg  . Die Restauration in der Oranienstraße. Anfangs dieses Jahres er­eine Klage beim Bezirksausschuß auf untersagung des bezüglichen Angelegenheit der Lehrerbesoldung hat am Dienstag in der Schönestatteten mehrere Kellner eine Anzeige, worin sie über die Geschäfts­Kleinhandels nicht erhoben werden können. v. Windheim." berger Gemeinde- Vertretung zu stürmischen Auftritten führung in der genannten Restauration haarsträubende Dinge offen­Nach dieser Antwort des Polizeipräsidenten besteht also die geführt, und namentlich auf den Tribünen, die von der Schöneberger barten. Wenn sie Gläser mit stehengebliebenen Neigen nach dem Respettfrist von einer Viertelstunde nach Eintritt der Polizeistunde Lehrerschaft vollständig überfüllt waren, ging es äußerst lebhaft ber. Büffet brachten, so würden die Bierreste nicht fortgegossen, sondern für die Schankwirthschaften nach wie vor und die stattgehabten Am 8. November v. J. war angesichts der bevorstehenden von den Angeklagten würden die Gläser einfach wieder auf­Anzeigen find mir auf ungenügende Instruktion der Schußmänner Stabtverordneten Wahlen von der Gemeinde der Ve- gefüllt und dies Gemisch wurde anderen Gästen ohne An zurückzuführen. Die Gastwirthe erwarten daher, daß der Polizei- fchluß gefaßt worden, die Lehrergehälter um ein Bedeutendes zu sehen der Person wieder vorgesetzt. Ebenso werde das Tropfbier präsident nunmehr eine diesbezügliche generelle Instruktion an die erhöhen. Die Liberalen  " mußten die Lehrer für sich zu gewinnen und das Bier, welches sich in den Unterfäßen sammele, zum Auf­tontrollirenden Beamten erlassen werde. und diese mögen bei den Wahlen auch tapfere Dienste geleistet füllen verbraucht. Einmal habe der Angeklagte Quast einen haben. heraus, daß in den Nachbarorten von Schöneberg   niedrigere feine Spur von Schaum gezeigt und müsse der Nest aus As aber die Wahlen zu Ende waren, friegte man Champagnerkühler voll Bier aus dem Keller hervorgeholt. 3 habe Lehrergehälter gezahlt werden, als in der neuen Stadt selber. einem undichten Fasse gewesen sein. Auch dies Bier sei mit gutem Das Ergebniß ber erregten Verhandlungen vom Dienstag Bier vermischt und den Gästen vorgesetzt worden. Der 8. November und die Annahme des Antrages Schmiel, wonach beantragte gegen Quast 2 Wochen Gefängniß, gegen die war dann schließlich die Aufhebung des Beschlusses vom Staatsanwalt hielt den Angeklagten völlig überführt, für Schöneberg   nunmehr folgende Lehrergehälter definitiv festgesetzt Wittwe Schönwalder und deren älteste Tochter je find: Für die Rektoren: 2200 M. Grundgehalt, 800 M. Wohnungs 30 Mart, gegen die jüngere 10 Mark Geldstrafe. Der geld- Buschuß und 200 M. Alterszulage; für die Lehrer: 1300 m. Gerichtshof erkannte nach dem Antrage des Staatsanwalts. rdg., 550 M. W.- 3. und 200 M. A- 3.; für die wissenschaftlichen Lehrerinnen: 1100 m. Grdg., 300 M. W.- 8. und 100 M. A.- 3.; Die freie Amerikanerin und das europäische Sklaven für die technischen Lehrerinnen: 900 M. Grog., 300 M. W.- 3. und leben. In der Hafemann'schen Restauration spielte sich an einem 100 M. N.  - 3. Als dieser Beschluß gefaßt wurde, verließen die Desember- Abend des vorigen Jahres ein aufregender Auftritt ab. Lehrer unter allgemeinem Tumult und lanten Zeichen der Entrüstung Hasemann, der ein Lokal mit Damenbedienung besitzt, hatte vor die Tribünen. Hoffentlich lassen sie sich nicht zum zweiten Male töbern. einigen Tagen neue Kellnerinnen erhalten, darunter eine Kreolin Proving Brandenburg hat in Rigdorf eine Versammlung von Vor- fie feine andere Stellung erhalten fonnte. Der neue Beruf gefiel Zur Frage der Gestaltung der Handwerkskammern in der namens Alice Steer. Sie mar eigentlich Artistin, hatte sich von einem Agenten in London   als Kellnerin anwerben lassen, weil sitzenden bezw. Vorständen sämmtlicher dortigen Junungen Stellung ihr aus verschiedenen Gründen nicht, indessen verneinte sie aus. genommen. Es wurde eine Eingabe an die Regierung in Potsdam   drücklich vor Gericht, daß ihr irgend welche Zumuthungen gestellt bezw. an das Minifterim für Handel und Gewerbe befchloffen, in welcher beantragt wird, für Berlin   eine besondere Handwerker: Abends erklärte sie dem Wirth geradeheraus, daß sie den Dienst ver worden seien, welche gegen Sitte und Anstand verstießen. Eines Ein weiblicher Sonderling. Seit 30 Jahren wohnte im fammer, und, wenn möglich, für jeden der beiden Regierungsbezirke, lassen wolle, um in den Reichshallen" aufzutreten. Der Wirth, der der Keller des Hauses Rurstraße 12/13 die jetzt 83 Jahre alte Wittwe auf jeden Fall aber für die Provinz Brandenburg  Marie Götter, die jedermann in ihrer Gegend unter dem Namen nahme der Reichshauptstadt- englischen Sprache nicht mächtig war, versuchte ihr begreiflich zu eine eigene Rammer zu errichten. ,, Mutter Götter" fennt. Ihr Mann, der vor 30 Jahren starb, machen, daß sie sich auf fechs Monate verpflichtet habe. Es mißlang Ein räuberischer Ueberfall wurde gestern Nacht auf den in ihm dies vollständig. Da betrat ein neuer Gast, der Zigarren­war Borkosthändler und hinterließ seiner Frau ein kleines Ver­mögen, das sie jedoch in der Gründerzeit verlor. Seit dem Tode Rigdorf, Steinmetzstr. 18, wohnenden Droschtenbesizer Fiebich verübt. händler Gartenberg, das Lokal, der mehrere Jahre lang in ihres Mannes wohnte Frau Götter in dem Keller des genannten wurde er von drei Strolchen, die sich auf dem Hose vertorgen gezu Als Fiebich nach Mitternacht   heimkehrte und die Hofthür aufschloß, Amerika   gewesen war. Dieser erbot sich, den Dolmetscher spielen und Hauses in einer Stube und Kammer. Die Rammer aber überließ sie halten hatten, überfallen und zu Boden geschlagen. Die Räuber Das heiße Blut der Kreolin gerieth in Wallung, als sie hörte, daß übertrug die Ausführungen des Wirthes. schon vor Jahren ihren zahlreichen Wohnungsgenossen: 2 Papageien, riffen ihm die Ledertasche auf, um ihm das Geld, welches der sie auf ihrem Posten auszuharren habe, und als ihr gedroht wurde, Morgen war die Alte nicht mehr zum Vorschein gekommen. Am Droschkenbefizer jedoch unter dem Mantel in der Brusttasche seines daß man sie bei ihrem ersten Auftreten durch einen Schuhmann von Montag Nachmittag wurden die Nachbarn auf ihre Wohnung durch Rockes trug, abzunehmen. Auf die Hilferufe des Kuifchers eilten der Bübne würde herunterholen lassen. Sie blieb dabei, daß sie eine Montag Nachmittag wurden die Nachbarn auf ihre Wohnung durch das Gebell des Hundes aufmerksam. Auch die Tauben zeigten ein dessen Frau und verschiedene Hausbewohner herbei, denen es gelang, freie Amerikanerin sei und niemand ihr etwas zu sagen habe. Schließ verändertes Wesen, indem sie unruhig am Fenster hin- und her wei der Strolche festzunehmen, während der dritte entkam. Giebich lich gerieth sie in eine derartige Erregung, daß sie sich auf die flatterten. Da die Thür verschlossen war, so holte man die hat bei dem Kampfe mit den Räubern eine erhebliche Verlegung des Knie warf und mit erhobenen Händen einen fürchterlichen Schwur Polizei, die die Wohnung öffnen ließ. Mutter Götter" Iag that, daß sie den Dolmetscher, gegen den sich ihre ganze Wuth gefehrt hatte, diesen nichtswürdigen Sohn einer Hündin" erschießen würde. Sie sprang dann auf, eilte auf ihr Bimmer und kam mit einem sechsläufigen Revolver zurück, den sie ihren Kolleginnen zeigte und sich dann nach dem unglücklichen Opfer umfah. Gartenberg hatte es vors gezogen, feine Person in Sicherheit zu bringen; er fehrte mit einem Schutz­mann zurück. Es zeigte sich, daß der Revolver garnicht geladen war. Fräulein Steer stand gestern unter der Anklage der Bedrohung vor der 189. Abth. des Schöffengerichts. Rechtsanwalt Dr. Schneider diente als Dolmetscher. Der Gerichtshof verurtheilte die Angeklagte Wie Kriminalschuhmann Bartholz seines Amtes waltet, nach dem Antrage des Staatsanwalts zu einer Geldstrafe von 5 Mart. zeigte sich in einer Berhandlung, die gestern vor der vierten Straffammer Polizeiliche Beschränkung des Baurechts. Der Kaufmann Vor den Augen ihres Bräutigams hat sich am Dienstag des Landgerichts II stattfand. Der Restaurateur Nikolaus Abend gegen 10 Uhr die 24 jährige Martha Falkenberg den Hals zu uhler hatte im vorigen Jahre in der Bayreutherstraße auf müht bebauen. Die Erlaubniß dazu wurde ihm jedoch mit der Be­Engel in Berlin   wollte ein Grundstück im Bezirf der Stadt Schneide durchschneiden verfucht. Sie hatte sich mit ihrem Siebhaber ergürnt. Charlottenburger   Gebiet eine Kneipe mit Damenbedienung. Borgestern Abend begab sie sich nach einer an der Ecke der Wein- und Am Vormittag des 2. Juli batte Fuhler einen Geschäftsgründung versagt, daß das Grundstück nur 30 Meter von einem Mehnerstraße belegenen Gastwirthschaft, in welcher auch der Bräuti gang gemacht und das Lokal während seiner Abwesenheit der Ministerialerlaß von 1884 mindestens 700 Schritt von Pulver­Bulverfchuppen entfernt fei, während Wohnhäuser nach einem gam zu verfehren pflegte und plauderte dort mit anderen Gästen, Aufsicht seiner Ehefrau überlassen. Als er nach Hause kam, wurde schuppen 2c. entfernt bleiben müßten. Die wesentlichsten Be bis etwa gegen 10 Uhr abends der Erfehnte ebenfalls die Wirth ihm von seiner Frau, feiner Kellnerin und seinem Dienstmädchen Stimmungen des Ministerialerlaffes sind einer Kabinetsordre von schaft betrat. In diesem Augenblick erhob sich das Mädchen von mitgetheilt, daß ein Kriminalbeamter dagewesen sei, der die Kellnerin 1822 entnommen. Engel flagte gegen die Polizeiverwaltung im feinem Blake, trat an den Ladentisch und nahm ein auf dem Tisch veranlaßt habe, mit ihm ein Glas Bier zu trinken und der diefelbe Berwaltungsstreit- Verfahren auf Aufhebung der Verfügung, durch die liegendes Brotmesser. Noch ehe die bestürzten Gäfte es zu mit Gewalt neben sich auf das Sopha gezogen habe, worauf er sich ihn der Konsens versagt worden war. Er machte geltend, er fei in seinem bindern vermochten, hatte sich die F. mit einem fräftigen als Kriminalbeamter vorstellte und mit einer Anzeige drohte. Fuhler Eigenthumsrecht unzulässigerweise beschränkt worden. Das von ihm Schnitt eine tiefe, etwa 20 Zentimeter lange Wunde ließ sich auf grund dieser Mittheilung sofort durch einen Winkel- erworbene Grundstück liege innerhalb eines Terrains, für das schon am Halfe beigebracht. Einem sofort hinzugerufenen Arzt ge- fonfulenten eine Beschwerde an die Charlottenburger   Polizeidirektion die Baufluchtlinien festgesetzt wären. Die Polizei dürfe ihm deshalb Lang es, durch rechtzeitiges Unterbinden die Gefahr die Gefahr einer über das Berhalten des Kriminalschuhmanns Bartbola aus nicht sein Baurecht nehmen, sie müsse vielmehr dafür sorgen, daß Verblutung zu verhindern. Die Schwerverletzte wurde durch einen arbeiten und fandte diefelbe ab, was die Einleitung eines der Bulverfchuppen aus der Nähe der Stadt entfernt werde. Der Schutzmann dem städtischen Krankenhaus Friedrichshain   zugeführt. Disziplinarverfahrens gegen Bartholz zur Folge hatte. Andererseits Bezirks- Ausschuß wies die Klage zurück und das Ober- Ver Die Gewohnheiten, mit denen in christlichen Serbergen erhielt Fubler ein Strafmandat über 6 M. wegen Uebertretung des waltungsgericht verwarf die hiergegen eingelegte Berufung zuweilen die Arbeitslosen seitens gewisser Angestellter behandelt werden,§ 9 der für Charlottenburg erlaffenen Verordnung vom 14. Sepmit folgender Begründung: Niemand dürfe in einer Weise bauen, haben wir schon häufig tadeln müssen. Es scheint, daß die ligen von tember 1892, welcher den Kellnerinnen verbietet, fich neben die nicht polizeilich zulässig fei. Hier habe die Polizei auf grund feinerlei beffernden Wirkung begleitet sind, denn von Zeit zu Zeit die Gäste zu ſehen oder dieselben zu animiren. Gubler be des§ 10 II 17. Allgemeinen Landrechts die Erlaubniß versagen gehen uns immer neue Klagen zu. Ein Lefer, der am Sonntag Zeuge antragte gegen das Mandat richterliche Entscheidung, bis zu können, da die Bewohner des projektirten Hauses durch die Nähe einer standalösen Szene war, fchreibt uns:" Am Sonntag führte welcher seitens der Behörde das Disziplinarverfahren gegen Barthols des Pulverschuppens gefährdet werden würden. Vielleicht gelinge es mich mein Weg zur Herberge in der Auguftstraße. Dort halten sich ausgesetzt wurde. Vor dem Charlottenburger   Schöffengericht wurde bem den Kläger  , im Aufsichtswege Abhilfe zu schaffen, am Zage fämmtliche Anwesenden im großen Bersammlungsfaale Schußmann Bartholz, der jede Provokation feinerseits bestritt, durch

standen in einem etwa 3 Meter tiefen Schacht dicht an dem Mauer: wert. Um ein etwa 12 Meter im Geviert messendes und 11 Meter dickes Mauerstück abzusprengen, schlag der 27 Jahre alte Maurer Adolf Haase aus der Thomasstr. 4 zu Rixdorf einen Keil ein. Schneller, als man es erwartet hatte, löfte sich das Mauerstück, weil es keinen Verband hatte, und stürzte auf Haafe 811. Dieser konnte nicht schnell genug wegkommen, weil hinter ihm Erde lag, das etwa 10 Zentner schwere Manerstück traf ihn und zerschmetterte ihm beide Oberschenkel. Die Mitarbeiter be: freiten den Berunglückten aus seiner Lage und ließen ihn durch die nächste Unfallstation in ein Krankenhaus bringen.

Verhaftung des zweiten Checkdiebes. Der flüchtige Friseur Perpließ, welcher mit dem festgenommenen Posthilfsboten Stubli zu­fammen die beiden für die Firma Wolff bestimmten Checks und durch Fälschung derselben 35 000 M. an sich gebracht hat, ist in Köln   ver­

haftet worden.

Seit Sonntag

rechten Auges davongetragen.

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mit Aus­

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bewußtlos aber noch lebend auf dem Bette, ihre Thiere Die Bachtung der Gastwirthschaft Hundekehle im Grune waren halb verhungert und verdurslet. Unter den Händen wald ist nunmehr, wie dem Gasthaus", Drgan des Deutschen Gast­des Arztes kam die Alte bald wieder zu fich, sie hatte wirthsverbandes, von der Königl. Regierung zu Potsdam   foeben wohl nur infolge ihres hohen Alters einen Schwächeanfall gehabt. bekannt gegeben worden ist, dem Mitbesiger des hiesigen Terminus Während man Mutter Götter pflegte, nahmen sich andere Haus- hotels, Herrn Hermann Otto, der ein Pachtgebot von 37 000 bewohner auch der Thiere an. Da man die alte Frau nicht gut abgegeben hatte, übertragen worden, und zwar für den Zeitraum von länger allein laffen fonnte, so wurde beschloffen, fie in das städtische 18 Jahren. Siechenhaus zu bringen. Gestern Nachmittag tamen Beamte des Thierschutzvereins mit einem Wagen und holten unter großem Zulauf aus der ganzen Nachbarschaft die Menagerie ab.

Gerichts- Beitung.

auf. Etwa um 2 Uhr nachmittags begann der Hansdiener, das damalige Dienstmädchen des Fuhler, die unverehelichte Mietsch, Ein weiteres Strafverfahren gegen den Kriminalschuk ein robuster Mensch von etwa 22 Jahren, in Gegenwart von uns eidlich ins Gesicht gefagt, daß er die Kellnerin provozirt habe. Das mann Kiefer in Köln   ist von der dortigen Staatsanwaltschaft gefähr zweihundert Personen den Saal mit Besen und Schaufel Schöffengericht in Charlottenburg   bat die Glaubwürdigkeit der eingeleitet worden, und zwar infolge eines Briefes, den das als regelrecht auszukehren. Wie es nun in der Herberge Sitte ist, einander widersprechenden Zeugen nicht des weiteren geprüft, es ge- Beugin in dem letzten Prozeß gegen Kiefer vernommene Fräulein wurden alle Anwesenden mit rauben Worten aufgefordert, sich von langte aus rechtlichen Gründen zur Freisprechung, weil der Wirth Hartmann aus Jülich   fürzlich an die Staatsanwaltschaft richtete. ihren Plägen zu erheben, um dann, umgeben von dicken Staub und nicht verantwortlich gemacht werden könne für eine Ueber- Jenes Fräulein wurde, wie man sich aus dem Bericht über die Ver­Schmuzwollen, sich noch die Stiefel und Kleider mit Kehricht betretung, welche in vorübergehender Abwesenheit seitens einer handlung erinnern wird, durch Kiefer sowie deffen Kollegen Siecher schleudern au laffen. Im hinteren Theile des Saales fand Kellnerin begangen Gegen dieses Urtheil legte die irrthümlich als Dirne verhaftet und während der Nacht auf der mun ber Diener einen alten müden Mann, auf den Tisch Staatsanwaltschaft Berufung ein. Ju der vorigen Verhandlung vor Wache festgehalten. In jenem Briefe macht die junge Dame überaus gelehnt, schlafend fißen. fizzen. Nachdem er ihn am Kragen ge- der zweiten Instanz ftanden sich die einzigen beiden Beugen, der Schuß gravirende Angaben über die Behandlung, welche ihr in der Nacht packt und emporgezogen hatte, ließ der Mann die Bemerkung mann und das Dienstmädchen, ebenso widerspruchsvoll gegenüber, auf der Wache zu theil wurde.

werde.