Nr. 29.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
15. Jahrg.
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Kernsprecher: But I, Mr. 1508, Telegramm Adresse: ,, Bozialdemokrat Berlin".
Redaktion: SW. 19, Benth- Straße 2.
Ein agrarischer Vorftok gegen
Freitag, den 4. Februar 1898.
amerikanischen 3ollverhandlungen schließen läßt. Selbst wenn er, ebenso wie das täglich drohender geforderte Pferde- Einfuhrverbot gegen Amerika , nur als vorübergehendes Pressionsmittel gedacht sein sollte, halten wir ihn für verhängnißvoll, denn bei den heutigen Mehrheitsverhältnissen in den Parlamenten ist ein solcher Schritt schwerer wie je wieder rückgängig zu machen.
Expedition: SW. 19, Benth- Straße 3.
lauter alte Bekannte sind. So auch heute wieder. Reform des Beitungstarifs, Verbilligung und Erweiterung des Telephonbetriebes, Erhöhung des Briefgewichtes und Verbilligung der kleinen Geldsendungen, das sind Forderungen, die seit zehn Jahren und länger schon auf der Tagesordnung des PostEtats stehen. Unter dem verstorbenen Generalpostmeister Dr. Stephan waren Reformen überhaupt nicht mehr durchzusetzen, sein mit den Jahren immer eigensinniger gewordener Charakter verhinderte jede Besserung.
Alle Welt ist durch die Verfügung der Hamburger Regierung überrascht worden, daß amerikanisches Obst nicht mehr nach Deutschland herein dürfe. Das Vorgehen ist wahr scheinlich von langer Hand her vorbereitet, die letzte endgiltige| Entscheidung scheint jedoch, wie das bei uus mehr und mehr Dabei liegt es uns durchaus fern, jede Gefahr der Einüblich wird, Hals über Kopf, ohne jede vorherige schleppung von Schädlingen und Krankheiten leugnen zu Verständigung mit den nächstbetheiligten Instanzen erfolgt zu wollen. Kämpfen wir doch auch im Inlande für entschiedene Ob es unter dem neuen Postherrn v. Podbielski sein. Denn der preußische Landwirthschaftsminister nahm vor- Vorbeugungs- und Abwehrmaßnahmen. Irren wir nicht, so besser werden wird, wer kann es sagen! Am guten gestern im Abgeordnetenhaus zwar Gelegenheit, auch über die haben auch einzelne Staaten der Union bereits Gesezentwürfe Willen wird es ja dem früheren Husaren- Offizier gewiß nicht Förderung des heimischen Obstbaues zu sprechen, redete jedoch gegen den Aspidiodus vorbereitet und wohl auch schon in kraft fehlen. Der allein aber genügt nicht, besonders da, wo die kein Wort von der bereits an den Grenzen eingeleiteten Sperre gesetzt. Wogegen wir jedoch protestiren, das ist die Art und Reformen mit Kosten verknüpft sind oder einen Einnahmes gegen Amerika . Auch die Zollämter selber scheinen noch Weise, wie nachgerade systematisch Absperrungen, die Ausfall bedingen. Da erscheint Herr Dr. Miquel auf der im unklaren über die Tragweite des ihnen zugegangenen Be- unsere Agrarier zum theil aus den niedrigsten Beweg- Bildfläche, und daß Herr v. Podbielski der Mann sein sollte, fehls, denn die einen weisen nur frisches Obst zurück, die gründen belieben, ganz nach der Willkür der Regierung den Widerstand Miquel's zu überwinden, daran glaubt wohl anderen selbst gedörrte Früchte, von denen in letzter Zeit be- eintreten, ohne daß man auch nur einen Finger rührt, irgend inner- und außerhalb des Reichstags tein Mensch. sonders Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen aus Kalifornien stärker wie die gesetzlichen Voraussetzungen für so einschneidende Maßangeboten wurden. In Hamburg hat man erst ein absolutes nahmen an den Grenzen fester zu umgrenzen und weiter zu sofortiges Einfuhrverbot ausgesprochen, dann hat man nach entwickeln. Hier herrscht noch ein vollständig russischer träglich die bereits eingetroffenen Sendungen amerikanischer Absolutismus, und er schaltet und waltet natürlich nach Aepfel den Adressaten ausgehändigt, wegen der Birnen dem Herzen der Agrarier, während die Konsumenten in erbitternder sendungen jedoch alles in der Schwebe gelaffen. Die bis- Ohnmacht mit gebundenen Händen dieser Ukaswirthschaft gegenher schweigenden Regierungsblätter in Berlin reden überstehen. gestern Abend von einer vorläufigen" Siftirung der Einfuhr, als ob jemand hätte zweifeln können, daß sie sich bis heute schon zu einer Bundesraths- Berordnung ausgewachsen haben wird. In seiner heutigen Sigung hat schon der Bundesrath in betreff des Verbots der Einfuhr von Obst folgen des beschlossen: Die Einfuhr von frischem Obst ist nur dann verboten, wenn dasselbe mit der Schildlaus behaftet ist. Gänzlich verboten ist die Einfuhr von Abfällen, Verpackungsmaterial und Pflanzen. Auf das gedörrte Obst bezieht sich das Einfuhrverbot überhaupt nicht.
Die Blätter der deutschen Agrarier hatten schon lange gegen den unliebsamen Wettbewerb gezetert. Die deutschen Konsumenten jedoch, und gerade die weniger wohlhabenden unter ihnen, haben im letzten Jahre es doppelt angenehm empfinden gelernt, welche Vortheile es bietet, nicht mehr ausschließlich auf die schwankende, oft versagende heimische Produktion angewiesen zu sein. Wir haben im letzten Jahre eine schlechte Apfelernte gehabt, ebenso war die Ernte in Frankreich , in Belgien , in England unbefriedigend. Selbst jenseits des Ozeans hatten Neuschott land und Kanada , die sonst zu exportiren vermochten, ein ganz ungenügendes Ergebniß aufzuweisen. Der Ueber schußproduktion der Vereinigten Staaten ist diese Lage zweifellos zu statten gekommen; die Amerikaner haben leerere Märkte und bessere Preise in Europa gefunden, als sie fouft hätten erwarten fönnen. Die kapitalkräftige und auch rein technisch hochstehende Transport- und Absazorganisation, die den amerikanischen Export von jeher fast auf allen Ge bieten ausgezeichnet hat, verschaffte auch den eingeführten Acpfeln rasch den Zugang bis in die letzten Adern des Klein. verkehrs hinein. Gerade für die kleinen Leute war diese billige Kaufgelegenheit eine große Erleichterung, wie unsere Leser meist aus eigener Erfahrung wissen werden.
Judeß ist von einer außerordentlichen Steigerung der Zuführung von frischem Obst nach unserer Statistik kaum die Nede. Diese Einfuhr frischen Obstes gestaltete sich seit 1889 wie folgt: Zonnen Werth in Mill. Mr. 68 725
1889
16,9
1890
92144
18,8
1891
120 384
15,7
1892
96 178
17,3
1893
94 058
12,9
1894
116 083
22,2
1895
117 452
24,6
1896
105 675
22,8
1897
141 873
30,5
Wir haben somit in den letzten Jahren kaum mehr, allerdings regelmäßig fast eben so viel importirt wie im Jahre 1891 bereits, und unsere Bevölkerung und ihre Kaufkraft ist unterdeß wesentlich gewachsen.
Als Redner hat der neue Postherr sehr angenehme Formen. Er verlegt nach feiner Seite, aber er sagt auch nichts. Die sonst an neuen Ministern oft zu bemerkende Befangenheit, wenn sie zum ersten Male vor das Parlament treten, ist bei Herrn Podbielski nicht vorhanden. Das ist begreiflich, da er ja seit Jahren dem Parlament angehört.
voll
Von unserer Seite sprach Singer. Derselbe hob beEr ist nicht blos für die Konsumenten sondern auch für sonders hervor, daß die Poſt als öffentliches Institut berufen die exportirenden Produzenten Deutschlands um so gefährlicher, sei, dem Allgemeinwohl zu dienen und die fiskalische Plusals er gerade um seiner Willkürlichkeit willen doppelt zu macherei bei ihr deshalb nicht das ausschlaggebende Gegenmaßregeln des Auslandes herausfordert. Eben meldet Moment sein dürfe. Mit der Uebernahme des Vers denn auch das Wolff'sche Telegraphenbureau aus Washington: tehrs geschlossenen Briefen den von Privats In einer Unterredung über das von der deutschen Regierung Posten erklärte sich unser Redner einverstanden, doch müsse beschlossene Verbot der Einfuhr amerikanischen Obstes aus dabei das Interesse der Privatpostbeamten berücksichtigt werden. fanitären Gründen erklärte Perkins aus Kalifornien , der Grund Kurz nach 5 Uhr wurde die Sizung auf morgen Mittags zum Erlaß des Verbots war ein bloßer Vorwand. Die 2 Uhr vertagt. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung Berordnung ziele nur auf die Ausschließung des amerikanischen Obstes bin, das mit dem deutschen in Wettbewerb trete. Dies sei der Berathung des Postetats. zweifellos als Wiedervergeltung für den ameri Das preußische Abgeordnetenhans feßte heute die zweite tauischen Differenzialzoll auf den Zucker der Berathung des Staatshaushalts Etats beim Etat der Gestüts Prämien zahlenden Länder beabsichtigt. Senator Mc Enery Verwaltung fort. Es war ein herrlicher Anblick, zu sehen, wie ( Louisiana ) ift der Ansicht, die Vereinigten Staaten die Edelsten und Besten der Nation sich stundenlang über die sollten die Einfuhr von deutschen Messer rationellste Art der Pferdezucht verbreiteten und ihre warme Fürs schmiede und Wollenwaaren verbieten. Das sorge für diese gewiß nüßlichen und unentbehrlichen Thiere immer würde bald der unterschiedlichen Behandlung gegenüber und immer wieder betonten. Nur schade, daß von dieser Liebe nicht den amerikanischen Produkten ein Ende machen. Senator auch ein Theil für ihre Nebenmenschen abfällt, und daß sie die Lodge erklärte, die Handlungsweise Deutschlands sei unleug Arbeiter auch nicht annähernd so gut behandeln wie die Pferde. bar ein Vertragsbruch. Senator Burrows sagt die Angelegen Und doch hätte sich ihnen heute Gelegenheit geboten, für die Juterheit müßte gründlich untersucht werden. Hilt, der Vor: effen, wenigstens einiger Arbeiter einzutreten. Mit dem Etat fizzende der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des zugleich stand nämlich die Deutschrift über die Aus. Repräsentantenhauses drückt sein Erstaunen über das Verbot aus und gestaltung des Hauptgestüts Trakehnen zur Be fagt, alle Mächte hätten das Recht, die Gesundheit ihrer Völker rathung, und in dieser Denkschrift wird amtlicherseits anerkannt, zu schützen, doch hoffe er, daß dies nicht ein Schritt daß die Miethswärter und Reitjungen bei den vorhandenen schlechten zu einer Politik der Wiedervergeltung sei. Andere Wohnungsverhältnissen" nur äußerst schwierig untergebracht werden Mitglieder der Kommission für auswärtige Angelegenheiten konnten und daß die„ unliebsamen Zustände" auf längere Zeit nicht glauben, das Verbot sei ein Theil der auf Repressivmaßnahmen haltbar seien. Bei so traurigen Wohnungsverhältnissen der Arbeiter gerichteten Haltung, die Deutschland eingenommen habe. Eine ist es allerdings kein Wunder, wenn in der Denkschrift darüber ges Anzahl von falifornischen Mitgliedern des Kongresses ist der Meinung, tlagt wird, daß sich auch in Trakehnen in ausgesprochener Weise daß das Verbot eine Maßregel der Wiedervergeltung sei. Der Vor der Drang der Arbeiterbevölkerung nach den westlichen Theilen der sitzende der Obstbau- Abtheilung im Ackerbau- Departement erklärte, Monarchie geltend gemacht habe, so daß es immer schwieriger werde, das kalifornische Obst sei das von Insekten freieste das nöthige Personal dauernd festzuhalten. Leider ist der preußische im ganzen Lande, und es sei wenig oder gar kein Grund Landtag in feiner augenblicklichen Zusammensetzung nicht geneigt, mit der vorhanden zu der Behauptung, daß das nach auswärts versandte nöthigen Energie für eine Aenderung dieser traurigen Zustände einzutreten. Obst gesundheitsschädlich sei. Vielmehr sollten die Vereinigten Der konservative Abg. Frhr. v. Dobeneck, der die Verhältnisse Staaten geschützt werden, da beinahe alle Insekten in ihrem Obst in Trakehnen aus eigener Anschauung kennt, äußerte zwar neulich, vom Auslande bereingekommen seien. er hätte es nicht für möglich gehalten, daß in irgend einer staatlichen oder Privatverwaltung die Arbeiter so erbärmlich unters. gebracht seien, wie dort, aber im übrigen hielt es weder die Res gierung, noch irgend ein anderes Mitglied des Hauses für angebracht, die Wohnungsverhältnisse auf dem staatlichen Gestüt zur Sprache zu bringen. Selbst das Zentrum, das doch angeblich in Sozialreform macht, fand nicht den Wuth, hier Kritik anzulegen und ließ sich von einem Konservativen beschämen.
Ueber das Verbot der Einfuhr amerikanischen Obstes hat sich auch Senator Dingley geäußert und gesagt, ihm scheine, die deutsche Regierung habe die Einfuhr amerikanischen Obstes verboten, um die Handelsverträge los zu werden. Es sei nicht der geringste Grund für die Behauptung vorhanden, daß das falifornische Obst schädlich sei, wie vorgegeben werde. Man hindere Deutschland nicht daran, wenn es Einfuhrartikel aller Art mit Zöllen belege wie es ihm beliebe: wenn es aber aus gesundheitspolizeilichen Gründen, die nicht existirten, die Einfuhr amerikanischer Produkte verbiete, so verlege es den Geist der Handelsverträge. Dingley macht alsdann aufmerksam auf einen Abschnitt des Gesetzes von 1890, welcher den Präsidenten ermächtige, die Produkte derjenigen Länder von der Einfuhr dirett auszuschließen, welche die amerika nischen Erzeugnisse einer ungerechten Behandlung unterwerfen.
Nun scheint ja nach dem Bundesrat hsbeschlusse geschlossen werden zu können, daß die Besonnenheit etwas zurückgekehrt ist.
Aber auf die Ausführung einer Verordnung kommt es gerade in Deutschland weit mehr an als auf den Wortlaut derselben.
Sicher ist, daß wir einen neuen Bankapfel in unseren handelspolitischen und sonstigen Beziehungen mit den Ver einigten Staaten geworfen haben.
Wie immer, wenn den Agrariern eine Konkurrenz unangenehm fühlbar wird, haben sie auch in diesem Falle sofort einen Schädling entdeckt, den man um jeden Preis bekämpfen müsse, auch wenn fein amerikanischer Apfel mehr hereinkomme. Den Schädling scheint man zu meinen, aber die verhaßte Landwirthschaftskonkurrenz wird immer dabei todtgeschlagen. Diesmal ist der Schädling keine für den Laien unsichtbare, jedoch hinreichend verdächtige Batterienhecke, sondern eine offene, ehrliche Laus, die kleine Schildlaus, Aspidiotus perniciosus, also fchon nach der wissenschaftlichen Benennung ein gemeingefährliches Individuum, Wir sind der Meinung, daß im Interesse unserer für San José Laus in Amerika genannt. Signalisirt war den gesammten Export hochwichtigen Vertragsverhältnisse mit ihre Verderblichkeit schon lange für die Eingeweihten. So hob den Vereinigten Staaten nichts unpraktischeres und nichts die Deutsche Landwirthschafts- Gesellschaft in ihren letzten unzeitgemäßeres hätte geschehen können, als die Beschränkungen Dezember- Mittheilungen die mit der Einführung amerikanischen der amerikanischen Obsteinfuhr. Obstes verbundene Gefahr hervor, der gegenwärtig eine sorgfältige Untersuchung solcher Sendungen durch die deutschen Zollbehörden unerläßlich erscheint. Die kleine Agitationsund Heypresse sprach zeitweilig noch deutlicher. Für so nahe bevorstehend hielt jedoch niemand den neuen Sieg der Agrarier, dessen Kosten aus den Taschen der Konsumenten gedeckt werden müssen.
Wir bedauern diesen Schritt doppelt, weil er zugleich auf eine vollständige Verfahrenheit in den deutsch
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Aus dem Reichstage. Die zweite Lesung des Bostetats brachte heute eine sehr lange, aber wenig animirte Debatte. In den letzten Jahren und unter Stephan's Regiment stagnirte in der Postverwaltung Alles, die Folge davon ist, daß die beim Postetat wiederkehrenden Verlangen nach Reformen schon
Hierauf wurde noch der Domänen Gtat berathen, doch entbehrt die Debatte eines allgemeinen Jutereffes.
Am Freitag beginnt die Berathung des Justiz- Etats.
Auf dem konservativen Parteitage war alles gut organisirt. Die Konflikte mit demi Bund der Landwirthe, den Antisemiten und Christlichsozialen, die die deutsch- konservative Partei in ihren Grundvesten erschüttern und so nicht nur eine, sondern die Lebensfrage der Partei bilden, wurde fast gar nicht besprochen.
Troz des guten Arrangements konnten aber die Gegensäge nicht völlig verhüllt werden. Herr Plög sprach als„ konservativer Abgeordneter und Parteimitglied", erklärte aber, daß seine Organisation ebenso gerne antisemitische nationalliberale event. auch freisinnige Wahlen zu unterstüßen bereit sei wie konsers vative. Und da faßt man Beschlüsse, daß die Parlamentarier nur konservative Zeitungen lesen sollen. Herr von Manteuffel verbarg schlecht seine Zustimmung über die Pläne des Herrn v. Plöß und über die von anderen Delegirten zur Schau getragenen Sympathien für die Antisemiten und ChristlichSozialen.
Die Deutsche Tageszeitung" triumphirt, daß eine scharfe Stellungnahme gegen die Antisemiten nicht erzielt werden konnte. Die Einigung, die die Konservativen vom Parteitage erhofften, haben sie nicht erzielt, das deutsche Volk kann sich hierüber nur freuen.
"
Oftafiatische Dinge. Offiziell wird bekannt gegeben. Der Mörder des Matrosen Schulze ist nach chinesischem Gerichtsspruch auf Befehl des chinesischen Bezirksvorstehers mit Genehmigung des Chefs des Kreuzergeschwaders am 2. Februar enthauptet worden."