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Die Gleichheit
nen Rückzahlungsanträge von Genossenschaften zunächst ablehnen, bis die Entscheidung des Oberschiedsgerichts ergangen ist. Bu der Frage, ob sich eine Abänderung des Gesezes empfiehlt, fann hiernach zurzeit noch nicht Stellung genommen werden." Der Vorstand des Zentralverbandes deutscher Konsumbereine war in gleichem Maße gegen die Entscheidung des Oberschiedsgerichts vorstellig geworden. Er hat auch eine ähnliche Antwort erhalten. Nach alledem kann man die Frage zurzeit wieder als schwebend ansehen und nur wünschen, daß sie endlich, jeden Zweifel ausschließend, zugunsten der Verkäuferinnen erledigt wird.
Die Großeinkaufsgesellschaft österreichischer Konsumvereine hat nach ihrem Geschäftsbericht auf das Jahr 1914 einen Gesamtumsatz von rund 25/2 Millionen Kronen zu berzeichnen, das sind reichlich 800 000 Stronen weniger als im Vorjahr. Der Grund dieses Rüdgangs ist natürlich in den Kriegsverhältnissen zu suchen. Es wird darauf hingewiesen, daß die Konsumbereine noch lange nicht in dem wünschenswerten und möglichen Maße die Großeinkaufsgesellschaft als Zentrale für ihren Einkauf benützen. Sehr stark und ganz unmittelbar zeigen sich die Wirkungen des Krieges auch bei den Spareinlagen. Den Abhebungen im Betrag von über 12 Millionen stehen nur 944 000 Kronen Einlagen gegenüber. Das Jahr 1915 dürfte ein noch viel ungünstigeres Bild ergeben. Da auch die Konsumvereinsbewegung in Österreich leider national gespalten ist, besteht außer der österreichischen noch eine tschechische Großeinkaufsgesellschaft. Ihr sind 262 Konsumvereine angeschlossen. Sie hatte einen Umfab bon 3 238 000 tronen, 112 000 mehr als im Vorjahr.
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Aus der dänischen Genossenschaftsbewegung wird berichtet: über eine ganz neue Erscheinung im Genossenschaftswesen wird aus Jütland berichtet, wo jüngst die erste sogenannte Andelskasse errichtet wurde. Es handelt sich um die bantmäßige Gestaltung der schon bestehenden Sparabteilungen der Konsumvereine und Sparkassen. Leitender Gedanke ist, das überflüssige Geld eines bestimmten Landesteils für diesen zurüczulegen. Grundlage der Kasse ist die unbedingte Solidarität der Mitglieder, die in dem betreffenden Landesteil wohnen müssen. Die Barzahlung zwischen Mann und Mann wird durch ein neues System abgelöst, jeder empfängt durch sein Konto, was ihn zusteht, und zahlt durch sein Konto, was er schuldet. Die Leitung der Kasse bilden Vertreter der Vorstände der lokalen Genossenschaften; sie bestimmt die Höhe des jedem Mitglied zustehenden Kredits, mas natürlich von wesentlichem Vorteil ist, da die Leute orts- und personenkundig find. Man glaubt, auf diesem Wege namentlich die brennende Frage der Beschaffung persönlichen Kredits für den Bauern gelöst zu haben.
Notizenteil. Für den Frieden.
H. F.
Die sozialdemokratischen Parteien und Zimmerwald. Auf Grund der bisher bei der Internationalen Sozialistischen Kommission in Bern eingetroffenen Berichte haben ihren Beitritt erflärt beziehungsweise ihre Zustimmung zu den Zimmerwalder Beschlüssen gegeben die folgenden offiziellen Organisationen:
1. Sozialdemokratische Partei Italiens ; 2. Sozialdemokratische Partei der Schweiz ; 3. British Socialist Party; 4. Independent Labour Party; 5. Sozialdemokratische Partei Rumäniens ; 6. Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands , Zentralfomitee; 7. Gozialdemokratische Partei Rußlands , Organisationskomitee; 8. Bartei der Sozialisten- Revolutionäre Rußlands ; 9. Allgemeiner Jüdi scher Arbeiterbund in Litauen , Polen und Rußland ; 10. Die drei polnischen sozialistischen Parteien, Hauptvorstand und Landesvorstand der polnischen Sozialdemokratie und Zentralfomitee der polnischen sozialistischen Partei; 11. Die sozialdemokratische Arbeiterpartei Bulgariens ; 12. Die sozialdemokratische Partei Portugals ; 13. Die sozialistische Föderation von Saloniki; 14. Der sozialistische Jugendverband Schwedens und Norwegens ; 15. Die Socialist Labour Party Amerikas ; 17. Die Socialist Party Amerikas .
Im Bulletin der J. S. K.( Internationalen Sozialistischen Kommission) wird dazu bemerkt:
Außerdem hat sich eine Reihe von Gruppen der verschiedenen Länder angeschlossen, so besonders einzelne Föderationen der sozia listischen Partei Frankreichs . In anderen Ländern ist die Organi sationsarbeit in vollem Gange.
Die Opposition in der Sozialdemokratie Spaniens vertrat auf dem Parteitag, der neulich in Madrid stattfand, mit Energie und Klarheit die Sache des Friedens und der internationalen Solidarität der Arbeiterklasse. Die Opposition wird geführt von den
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Genossen Manuel Vigil und Verdes Montenegro, sie zählte auf dem Parteitag ungefähr ein Drittel der abstimmenden Delegierten. Bigil vertrat laut„ Vorwärts" die Meinung, daß nach dem Kriege, wie auch immer sein Ausgang sein möge, die Kapitalisten aller Länder sich zur gemeinsamen Ausbeutung der Arbeiter vereinigen würden. Deshalb liege es im sozialistischen Interesse, alles zu tun, um dem Kriege so bald als möglich ein Ziel zu setzen. Eine ent sprechende Resolution wurde mit 20 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Verdes Montenegro erklärte, er wolle nur von einem Krieg der Arbeiter gegen den Kapitalismus hören. Der Krieg der einen kapitalistischen Gruppe gegen die andere intereffiere ihn nicht:" Ihr sagt, Deutschland sei der Angreifer. Das läßt sich jezt und vielleicht auch später schwer feststellen. Ihr sagt, die Deutschen brachten eine große Armee auf die Beine, aber Ihr vergeßt, daß die Briten eine gewaltige Flotte bauten. Ihr sprecht von der Bekämpfung des Militarismus.... Heute ist es der Kapitalismus, der sich die Beute sichert. Früher behaupteten wir, daß der Kapitalismus in allen Ländern derselbe sei. Heute machen wir Unterschiede zwischen dem Kapitalismus in den verschiedenen Nationen. Ich erinnere mich, daß man sich an dem dem Krieg vorausgehenden 1. Mai erzählte, die Arbeiter hätten kein Vaterland. Die Lage der Welt hängt, was die Unterdrückung betrifft, nicht davon ab, wer Sieger bleibt...." Auch die Resolution dieses offenbar gutgeschulten Sozialisten wurde abgelehnt. Sie erhielt 10 von 35 abgegebenen Stimmen. Die Mehrheit der Delegierten sympathisierte mit den Ententemächten und glaubt noch an das Märchen von dem befreienden und demokratischen Charakter des Kriegs.
Auf dem Parteitag der rumänischen Sozialdemokratie, der vom 7. bis 9. November in Bufarest tagte, stand die Frage des Kampfes um den Frieden und die Neutralität im Mittelpunkt der Kongreßberatungen. Auch die Fragen der Drganisation und Propaganda wurden unter dem Gesichtspunkt der Ausnüßung der ener gischen und umfassenden Friedensaktionen behandelt. Schon am Vorabend des Parteitags hatte eine große Boltsversammlung energisch gegen die Forderung der russenfreundlichen Elemente protestiert, die wünschen, daß die rumänische Regierung das russische Heer durch die Dobrudscha nach Bulgarien marschieren lasse. Noch vor Eintritt in die Tagesordnung des Parteitags wurde eine Sympathiekund. gebung für die dem Gedanken des Internationalismus treugeblie benen Genossen, die die Taktik des Burgfriedens verwerfen", beschlossen. Aus dem Jahresbericht, den Genosse Marinescu abstattete, geht hervor, daß noch umfassender als der Wahlrechtskampf der Kampf für den Frieden die Kräfte der Partei in Anspruch ge= nommen hat. 284 große Voltsversammlungen wurden von ihr veranstaltet und fast eine halbe Million Flugblätter wurden im Lande verbreitet, eine zweifellos ganz bedeutende Leistung für die noch kleine Partei. Das Referat des Genossen Frimm über„ Wahl- und Agrarreform" wies auf den Zusammenhang hin zwischen den wirtschaftlich und innerpolitisch reaktionären Großgrundbesitzern und den konservativen Kriegshegern. Er verlangte daher, daß die Aktion der Partei für den Frieden Hand in Hand gehe mit dem Stampfe für die Reformen. Genosse Rafowsti erstattete Bericht über die zweite Baltankonferenz und über die Bimmerwalder Tagung. Der Stongreß beschloß einstimmig, an das von der Zimmerwalder Konferenz eingesezte Bureau eine Zustimmungsdepesche zu senden. Über das Thema: Die Sozial. demokratie und der Krieg sprach Genosse Calin. Das Referat bewegte sich im wesentlichen auf dem Boden der Zimmerwalder Beschlüsse. Die Konferenz machte sich die Beschlüsse der Balkan - und der Zimmerwalder Stonferenz zu eigen. Am 12. Dezember sollen im ganzen Lande Versammlungen stattfinden für die geforderten inneren Reformen und gegen die Kriegshehe.
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Die wachsende Friedensbewegung in der französischen Partei. Sowohl in Paris wie auch in der Provinz mehren sich die Protest, stimmen gegen die Kriegshaltung des ständigen Verwaltungsausschusses C. A. P. ( Commission Administrative Permanente). Der „ Populaire du Centre", das sozialistische Tageblatt von Limoges , enthält in seiner Nummer vom 12. November sowohl einen gegen die C. A. P. gerichteten Leitartikel wie eine scharfe Randbemerkung zur ablehnenden Stellungnahme der C. A. P. gegenüber der Zimmerwalder Konferenz. Ferner berichtet der russische Genosse Martoff über eine Pariser Protestbersammlung, die sich auf den Standpunit der Zimmerwalder Konferenz stellt.
Bemerkenswert ist, daß in dieser Versammlung das Fraktionsmitglied Renaudel die ablehnende Haltung zur Zimmerwalder Kon ferenz auch damit zu begründen versuchte, daß er der deutschen Parteiopposition Mangel an revolutionärer Tatkraft vorwarf. Die Parteiführer decken also auch in Frankreich wie anderswo ihre Blöße mit dem beliebten Mittel, auf die Schwächen und