Am Bundesrathslische:
Sonnabend, den 12. Februar 1898, 1 Uhr. Frhr. v. Thielmann, Frhr. v. Richthofen, Major Leutwein. Die zweite Berathung des Etats wird fortgesetzt beim Etat des Auswärtigen Amis, Kapitel Kolonialverwaltung", in Verbindung mit dem Etat für die Schutzgebiete.
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Abg. Prinz v. Arenberg( t.) befürwortet als Berichterstatter die Annahme des Rapitels.
Abg. Dr. Hammacher( nall.): Die Hüttensteuer hat durchaus unsere Sympathien. Durch diese direkte Steuer kann man auf die Eingeborenen Ostafrita's nur erzieherisch wirken. Sie werden durch sie zur Seßhaftigkeit und regulärer Arbeit gebracht. Und diese ist gar nicht zu entbehren, da der Plantagendienst doch nicht durch Euros päer verrichtet werden kann, die für ihn ganz ungeeignet sind. Auch die Einführung der Kulis würde sich nicht empfehlen, ganz abgesehen davon, daß sie sehr fostspielig wäre. Die Hüttenstener hat zudem noch ihre organisatorische Bedeutung, da sie dem ganzen Verwaltungsapparat eine feste Unterlage giebt.
Im allgemeinen ist über den Kolonialetat nur zu bemerken, daß vor allem die Nothwendigkeit hervorgeht, in Afrika ausreichende Verkehrsverbindungen zu schaffen.
von 70 200 Mart) wendet sich
Sonntag, 13. Februar 1898.
Abg. Graf v. Stolberg ( t): Gegen den Vorschlag des Abg. für Werthpapiere ergiebt sich( infolge des neuen Börsengesetzes) Bebel habe ich eventuell garnichts einzuwenden. Zunächst muß ein Weniger von rund vier Millionen. Die Summe der Ueberdas Geld bewilligt werden zur Befestigung der vorhandenen weisungssteuern beträge 473 852 000 m., die Matrikularbeiträge Bahn. Dann kann man ja weiter zusehen, was im An- betragen 419 952 747 M. Die Ueberweisungsbeiträge überschluß daran 81t machen Wir müssen überhaupt, steigen mithin die Matrikularbeiträgr um 53 899 253 M. Hiervon wenn wir einmal Kolonialpolitik treiben, die Sache ebenso treiben, werden nach dem Gesetz vom 24. März 1897 wegen Verwendung wie die anderen Staaten; eines können wir wirklich von den Eng überschüssiger Reichseinnahmen zur Schuldentilgung( lex Lieber) drei ländern lernen: Hartnäckigkeit und Zähigkeit! Mag auch vieles Viertheile zurückbehalten mit rund 40 500 000 m., so daß von dem mißglücken, wir haben die Sache nun einmal angefangen und wollen Gesammtmehr an Ueberweisungssteuern von rund 70 Millionen zur sie auch durchführen.( Bravo ! rechts.) Ueberweisung an die Einzelstaaten über den Etat hinaus verbleiben 29 500 000 t.
Abg. Dr. Lieber( 3.) spricht für Bewilligung des Provisoriums, um den Betrieb wenigstens noch auf ein Jahr zu erhalten. Abg. Dr. Paasche( natl.) meint, die Aussichten des Kaffeeplantagenbaues dort seien sehr günstige, wenn für gute Transport bedingungen gesorgt werde. Der Titel wird darauf bewilligt, ebenso der Rest des Etats für Ostafrika und ferner debattelos die Etats für Kamerun und Togo . Es folgt der Etat für Südwest- Afrika.
Bum Reichs. Eisenbahn- Etat. Jm Reichstage hat der Abg. Bachnicke nachstehenden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken: Eisenbahnen vorgekommen ist, wirksam zu begegnen, b) die a) einer Häufung von Unfällen, wie sie in letzter Zeit auf deutschen Leistungsfähigkeit der Bahnen, dem steigenden Verkehr entsprechend, zu erhöhen."
Auf eine Anfrage des Abg. Benoit( frf. Wg.) erwidert Der dem Abgeordnetenhause zugegangene Gefeßentwurf wegen Landeshauptmann Major Leutwein: daß das Wasser dort Erhöhung des Grundkapitals der preußischen dem Fortschreiten der Befiedelung, werde auch der Wassermangel 1895 mit einem Grundkapital von 5 Millionen begründet; dasselbe allerdings knapp sei, eine Wassers noth aber existire nicht. Mit 3entral Genossenschaftstaffe ist eins der kleinen Mittel, mit denen Herr Miquel den Agrariern beispringt. Die Kaffe wurde verschwinden, da die einzelnen Farmer genöthigt sein würden, wurde schon ein Jahr später, obwohl damals noch keine Erfahrungen Wasserstau- Anlagen zu schaffen. Der Waffermangel habe auch den darüber vorlagen, ob die Kaffe sich bewährte, auf 20 Millionen er Vortheil, daß es dort kein Fieber gebe.
Im Zusammenhang mit diesem Punkt steht die Frage des Deportationswesens; ich habe diese gründlich fludirt durch die Abg. Lieber( 3.): Die verbündeten Regierungen sind durch den höht, und jetzt wird eine weitere Erhöhung auf 50 Millionen ge Lektüre der Berichte anderer Staaten und bin zu dem Resultate Ausbruch der Rinderpest gezwungen worden, eine Eisenbahn zu erfordert, die vom Landtage natürlich auftandslos bewilligt werden wird. Von den neu verlangten 30 Millionen sollent 20 sofort Gegen die Forderung für den Bau der Usambarabahn( Buschuß ohne die Genehmigung des Reichstages, der nicht versammelt war, überwiesen werden, während für den Restbetrag von 10 Millionen zu dieser außeretatsmäßigen Ausgabe zu besitzen. Sie haben in der Finanzminister den Zeitpunkt der Ueberweisung bestimmt. Abg. Nichter( frf. Voltsp.): Man sollte doch die Kohlen- der Kommiffion anerkannt, daß sie ausdrücklich Jdemnität beim Zweck dieser Kaffe besteht bekanntlich darin, zinsbare Darlehen an frage dort eist lösen, ehe man für die Eisenbahn Geld be. Reichstage nachzusuchen hätten. Hierzu ist kein besonderes die Vereinigungen und Verbandskassen von Genossenschaften, sowie an willigt. Bei der Forderung von 72 000 Mark würde es natür Gesetz nothwendig, sondern die einfache Bewilligung im diesjährigen die Landschaften und ritterschaftlichen Darlehnskaffen und an die lich nicht bleiben. Die Millionen würden schon nachkommen. Etat genügt, wenn dabei ausgesprochen wird, daß damit Indemnität von den Provinzen errichteten gleichartigen Institute zu gewähren. Die Deutsch - oftafrikanische Gesellschaft habe seinerzeit 6 Millionen ertheilt werde. Damit wird dann auch die Nothwendigkeit der Als Ursache für die Erhöhung des Grundkapitals wird in erster zur Verfügung gehabt zu wirthschaftlichen Unternehmungen in Oft außeretatsmäßigen Ausgabe anerkannt. Im ganzen wird der Bau dinie die Zunahme der Geschäftsthätigkeit der Anstalt infolge der verbältnißmäßig geringe Summe zu decken. Und wenn das auch Bufammenhang mit dem Bahnprojekt wird dann noch die Hafen Sandwerfer- Genossenschaften gebildet, die sich fast ausschließlich afrika . Von diesen Millionen sei sicher noch so viel übrig, um diefe 4-5 Millionen foften, wovon eine bereits ausgegeben ist. Im fortgesetzten Ausbreitung des Genossenschaftswesens angegeben. Es haben sich feit Bestehen der Kaffe ca. 1500 meift ländliche oder nicht der Fall sein sollte, fo balte er es doch durchaus nicht für anlage in Swakopmund ausgeführt werden müssen, die auch noch Handwerker- Genossenschaften gebildet, die sich fast ausschließlich nothwendig, daß die Gesellschaft wie bisher sehr hohe Dividenden 900 000 m. foften würde. Die Budgetkommission hält aber diese Verbandskaffen angeschlossen haben, die mit der Bentral zable. Man hätte mit dem Bau in Verbindung stehen. Weiter wird der Eisenbahn nicht Ausgaben für nothwendig, und ich glaube, auch wir werden uns Genossenschaftskasse früher anfangen sollen, bis das nöthige Geld gesichert war. gegen fie nicht sträuben tönnen. die neue Forderung begründet durch die Entwickelung des Außerdem habe der Herr Berichterstatter selbst zugegeben, daß die Abg. Richter( fr. Vp.): Der ganze Bezirk, um den es sich hier Waarenlombards, der, wenn auch zur Zeit noch nicht von Bedeutung, erste Strecke überaus foftspielig ausgeführt fei. Die Rentabilität überhaupt handelt, ist von insgesammt 1800 Weißen bewohnt. doch schon in sehr naher Zukunft größeren Umfang erreichen und der Kaffeeplantagen dort sei noch recht zweifelhaft und davon hänge Trotzdem haben wir es bereits mit dem zweiten Bahnbau dort zu beträchtliche Anforderungen stellen werde. Insbesondere gelte dies doch auch die Rentabilität der Bahn ab. Bei der Geldbewilligung thun. Man hat sogar schon eine Million außeretatsmäßig aus von den Kornhäusern. Dieser neue Zweig des Genossenschaftswefens für deutsche Staatsbahnen gehe man viel vorsichtiger vor. Wenn gegeben. Man ist überhaupt geneigt, mit großer Leichtigkeit das werde bedeutende Ansprüche an den Kredit der Zentral. Genoffenaber durchaus überfeeische Bahnen gebaut werden sollten, so sei Geld für koloniale Zwecke auszugeben. Aber man sieht kein equivalent. fchaftstoffe stellen, die auf mehrere Millionen Mark veranschlagt doch jetzt das modernfte China uns offen; dort wäre die Ver- Troß der vielen Millionen, die wir bis jetzt schon ausgegeben, haben werden mußten. Es ist leicht möglich, daß früher oder später noch wendung des überflüssigen Geldes jedenfalls gerechtfertigter als in wir doch noch nicht einmal eine Verminderung des fortwährenden eine weitere Erhöhung des Grundkapitals verlangt werden wird; Afrika . Zuschusses erreicht; von wirklichen Erfolgen ist gar nicht zu sprechen. einen Sinweis darauf bedeutet die Bemerkung in den Motiven: Unterstaatssekretär Freiherr v. Richthofen : Die Regierung war Das ganze Land tit eben nichts werth. Es finden sich immer wieder Ob die Erhöhung des Grundkapitals auf 50 Millionen Mark fich vor die Frage gestellt, ob der Betrieb aufrechtzuerhalten oder eingut- Vorwände, um uns neue Bewilligungen zu entlocken. Diesmal hat dauernd als ausreichend erweisen wird, muß freilich abgewartet stellen sei und hat sich für das erstere entschieden. Der Bahnbau man die Rinderpest genommen. Da soll nun eine Eisenbahn helfen. werden." würde nicht fertiggestellt werden, wenn der Reichstag sich dagegen Aber bisher hat man einfach an fielle der ausgefallenen Rinder Maulaussprechen sollte. Gr hoffe aber, der Reichstag werde das nicht efel kommen lassen, und schließlich wird die neue Eisenbahn ja auch thun, er hoffe auch, daß die Bewilligung von 72000 m. hier auch hier mit Maulefein betrieben. Man will sich aber nicht auf eine einem Bahnbau in Schantung nicht hinderlich sein werde. einfache Feldbahn beschränken, sondern verlangt einen fofispieligen Unterbau. Das ist ganz zweckios. Auf der bisher hergestellten der nächsten Woche nicht statt. Strecke von 80 Kilometern möge man erst Erfahrungen sammeln, ehe man sich weiter engagirt.
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Kommunales.
Eine Sihung der Stadtverordneten- Versammlung findet in
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Abg. Graf v. Stolberg ( t): Es sind bei der Usambarabahn Fehler gemacht worden. Aber ich meine, wir tönnen hier die Die städtische Tiefbau Deputation hat beschlossen, die 72 000 M. bewilligen, die ja nur provisorisch gefordert werden. Im Schicklerstraße über das Proviantamt nach der Neuen Friedrichnächsten Jahre haben wir ja ganz frete Sand. Der Staat ist Unterstaatssekretär Frhr. v. Richthofen : Wenn ich gewußt straße durch zulegen, sofern der Fiskus sich mit einem Zuschuß auch in Preußen für verkrachte Eisenbahn- Gesellschaften eingetreten. hätte, daß Geh. Rath Koch eine solch epochemachende Entdeckung seitens der Stadtgemeinde im Betrage von 400 000 M. einverstanden Abg. Bebel( Soz.): Was der Vorredner eben über den provi- gegen die Rinderpest machen witrde, hätte ich vielleicht anders die erklärt. Die Regulirung der Frankfurter Allee forischen Charakter der Bewilligung gefagt hat, ist doch ganz un ponirt. Das war aber nicht vorauszusehen. So mußte man, um will die städtische Baudeputation durch die städtischen Organe in richtig. Wenn wir heute die Bewilligung aussprechen, so wird man der Rinderpest Ginhalt zu thun, schnell handeln und auf die Ars furzer Zeit durchführen, sofern die Gemeinde Lichtenberg einen Beiim nächsten Jahre erst recht fagen können, daß man den Weiterbau beiter der Privatgesellschaft fonnten wir nicht warten. Deshalb hat trag von 50 000 n. zusteuern möchte. Die beantragte Durchführung der Bahn nun nicht mehr in Frage stellen könne. In den das Reich eingegriffen. der Regulirung durch Unternehmer ist abgelehnt worden. Den Worten des Staatssekretärs war das alich ganz deuts Abg. Graf v. Stolberg ( f) brfickt seine Befriedigung darüber Antrag eines Unternehmers, die Innenwände der Bedürfnißanstalten lich ausgesprochen. Wie überhaupt bie Bahn weiter aus, daß die Regierung den Bahnbau übernommen hat. Das Land zu Reklamezwecken benutzen zu dürfen, hat die Deputation abgeführt werden soll, darüber fehlen uns noch alle genaueren sei feineswegs werthlos. Die Zukunft werde entscheiden, wer da gelehnt. Mittheilungen und ich möchte den Herrn Unterstaatssekretär darüber recht hat. um Auskunft bitten. Wenn der Graf Stolberg auf die Staatshilfe Kommiffar Major Lentwein: Die Lebensfähigkeit des Schutz- Schutz da cher errichtet werden, unter welchen das Publikum Wie im Wiktoriapark, so sollen auch im Sumbolbhain bingewiesen hat, welche Preußen einigen verkrachten Bahngefell gebietes halte ich nach meiner persönlichen Anschauung für erwiefen, bei ungünstiger Witterung Play nehmen kann. schaften in früherer Zeit geliehen hat, so ist das doch mit diesem sie hängt aber wesentlich von den Bahnen ab, die auch ohne Rinder Falle hier gar nicht in Bergleich zu ziehen. Bei diesen preußischen pest nothwendig find. Bahnen konnte sich doch jeder sagen, daß sie sich, wenn die materielle Hilfe geleistet ist, rentiren würden. Ich lehne die Forderung ab, weil ich weiß, wie schwer in Preußen für einen Kulturzweckt 100 000 m. 31 haben sind, und weil ich mich nicht zum Mitschule digen machen will, daß hier mit solcher Leichtigkeit solche großen Summen verpulvert werden.
Unterstaatssekretär v. Richthofen : Definitive Beschlüsse fiber die Weiterführung der Bahn sind noch nicht gefaßt. Ich kann im Augenblick noch keine Auskunft ertheilen.
Abg. Dr. Hammacher( natt.): Ich erblicke gerade darin die annehmbare Seite der Vorlage, daß uns lediglich zugemunthet wird, zur Erhaltung der Bahn eine bestimmte Summe aufzuwenden, damit sich dann das dieich schlüffig machen kann, ob es die Bahn, und unter welchen Bedingungen es sie übernehmen will. Eine andere Frage ist vielleicht die, ob man nicht überhaupt noch mit dem Bau in diesem Lande, das Jahrtausende in der Kultur zurück ist, hätte warten sollen.
Abg. Richter( frf. Bp.): Die oftafrikanische Gesellschaft ist durch Vertrag zur Förderung wirthschaftlicher Unternehmungen verpflichtet. Sie ist durchaus zahlungsfähig; es liegt für das Reich nicht die geringste Veranlassung vor, da irgend welche Kosten zu übernehmen. Seit zwei Jahren ist die Bahn im Betrieb, aber bis jetzt hat man über ihre Werkehrsfrequenz nichts weiter gehört, als daß einige Offiziere Sonnabends zur Löwenjagd fahren und Sonntag zurückkehren.( Heiterkeit.) Wir dürfen uns hier also einstweilen zum Bau einer neuen Bahn nicht drängen lassen.
Auf eine Anfrage des Abg. Benoit( frf. Vg.) erwidert Unterstaatssekretär Frhr. v. Richthofen, daß ein vollständiges Projekt für die Bahnlinie noch nicht vorliege, aber von einem Kommando der Eisenbahn- Brigade ausgearbeitet werde.
Abg. Dr. Hammacher( mall): Wenngleich die Bahn einstweilen animalisch betrieben werden wird, so muß sie doch gleich für einen eventuellen späteren Dampfbetrieb eingerichtet werden, da man einen starten Verkehr erwarten kann. Ich halte Südwest- Afrika für einen sehr werthvollen Besig; vielleicht kann uns Major Leutwein über die Lebensfähigkeit dieses Gebietes etwas Näheres angeben. Kommiffar Major Lentwein: Die Kolonie dort ist ja nicht gerade die beste, aber immerhin annehmbar; sie wird sich auch bald felbft erhalten können. Gold haben wir noch nicht gefunden, aber es wird gesucht.( Heiterkeit.) Ginem heranwachsenden Kinde muß Beit zur Entwickelung gelaffen werden.( Bravo ! rechts und im Bentrum.)
Die Erfrischungshalle im Treptower Part in der Nähe des Sees ist von der Deputation auf drei Jahre an Herrn Weihrauch für den jährlichen Pachtpreis von 1000 m. verpachtet worden.
Die Borfigmühle soll nach einem Beschluß der Baudeputation nicht wieder aufgebaut werden. Gleichzeitig wurde befchloffen, über das Terrain die Uferstraße zu führen, die zwischen der Stroms. straße und der Lessingbrücke verlaufen soll.
Lokales.
Achtung, vierter Wahlkreis, Often! In der Nebe, die unser Liebknecht furz vor Antritt feiner Gefängnißstrafe bei uns gehalten hat, wies er darauf hin, daß es nicht genügend sei, wenn man formell feiner Organisation beitrete; aus dem Beitritt erwachse vielmehr die Pflicht für jeden, nunmehr auch mit voller Kraft zu agitiren und neue Anhänger für die Partei zu werben. An diefe. Worte erinnern wir die Genoffen, indem wir sie bitten, Mann für, Abg. Richter( frs. Bp.): Der Ausspruch des Grafen Caprivi Mann in der nächsten, am Dienstag stattfindenden Vers Je weniger Afrita, desto besser für uns", bat fich bis jetzt noch fammlung zu erscheinen. Ferner geben wir im folgenden die immer bestätigt. Major Leutwein hat über die Kolonie mit lauter Bahlstellen des Vereins bekannt, in denen auch neue Mitglieder aufWenn" gesprochen. Vorläufig haben etwa 300 Deutsche dort ihr genommen werden: D. Frante, Friedrichsbergerstraße 11; Unterkommen gefunden, und nur Dank der 800 Mann Schußtruppe. D. 3abel, Frankfurter Allee 90; Bogel , Elbingerstr. 9; In der Nähe einer Raferne Flübt ja auch das wirthschaftliche Leben Schillinger, Tilsiterstr. 40; G. Böhl, Frankfurter - Allee 74; auf.( Heiterkeit links.) Die Frage ist nur, könnten die 5 Millionen H. Baumgarten, Königsbergerstr. 7; Lock, Grüner Weg 46 in Deutschland selbst nicht viel größeren Segen stiften?( Sehr F. Wilte, Andreasftr. 26; Neumann, KI. Andreasfir. 15; richtig! lints.) Ich bitte also, die weiteren Raten abzulehnen. Lange, Friedrichsfelderstr. 87; 2. 286h1, Rüdersdorferstr. 8;
Abg. v. Kardorff( Sp.) tritt für die Bewilligung ein. Die Strauß. Stralauer Chauffee 17 b; aseloff, Landsbergers. Abg. v. Bennigsen( natl.): Die wirthschaftliche Erschließung Schuld daran, daß das beutsche Kapital sich doch nicht genügend ftraße 8; üble, Koppenstr. 41; Gorn, Marfusfir. 23; Spät, Afrita's gewinnt erst dann für uns eine Bedeutung, wenn die Mög- betheiligt, trägt allein der Abg. Richter mit seinen abschreckenden Weinftr. 28; Köpnit, Schillingstr. 30a; offmann, Blumen lichkeit für Ansiedelungen im Innern festgestellt ist. Da handelt Reden. Fünf Millionen find wirklich keine so enorme Summe, siraße 14; Scheere, Blumenfir. 88 und Jauer, Fruchtstr. 52. es sich allerdings vor allem um Beschaffung des Arbeiter wenn es sich um das Schicksal einer ganzen Kolonie handelt. Arbeiter Bildungsschule. Heute, abends 7 Uhr, in Feuers Perfonals, und da würden Eisenbahn Verbindungen vom Junern Abg. Dr. Hammacher( natlib.): Seit Major Leutwein für die natürlichen Verbindungswege, die Wasserstraßen, nicht aus alles günftig entwickelt. Jun Berwaltungsrath der South West laden die Parteigenofsinnen und Genossen zu biefem Vortrage nach den Küften empfehlenswerth sein, allerdings mur, soweit Ruhe und Friedeu in Südwestafrika gesorgt hat, hat sich dort stein's Festsälen, Vortrag des Schriftstellers Wilhelm Bölsche Im South- West- aus Friedrichshagen über: Die Zukunft der Erde. Wir reichen follten. Solche Wasserstraßen sind freilich nicht überall vor african Company figen jetzt einige Deutsche; diese werden wohl laden die Parteigenossinnen und Genossen zu diesem Vortrage handen. Da muß man denn Landwege bauen. Was speziell die ihren Einfluß bei der Ablösung des Vertrages in einem für das höflichst ein und erwarten zahlreichen Besuch. Ferner machen wir Usambara- Bahn anlangt, so ist der Betrieb für diese auf der fertig- Deutsche Seiche günstigen Sinne bethätigen. darauf aufmerksam, daß am Sonntag, den 17. April, abends 6 Uhr, gestellten Strecke nicht rentabel. Es ist daher durchaus gerechtfertigt, Die Forderung wird gegen die Sozialisten und Freisinnigen in Reller's großem Saal, Koppenfir. 29, Herr Dr. Wilhelm daß das Reich den Zuschuß giebt, damit die Bahn im stande ist, bewilligt, ebenso der Rest des Kolonialetats nnd die auf die ever( früher Direktor der" Urania ") einen Vortrag über: Die ihren Zweck zu erfüllen. Das Reich hat es dann noch in der Hand, Kolonial- Verwaltung bezüglichen Positionen des Auswärtigen Amts, bilder balten wird. Billets à 20 Pf. find in der Schule, Insels Reise nach Spizbergen, unter Vorführung zahlreicher Lichta bei der eventuellen Uebernahme der Bahn den Zuschuß zu ver Hierauf vertagt sich das Haus. Nächste Sigung Montag 1 Uhr rechnen. ( Gesetz, betr. Abänderung der Konkursordnung; Etat der Zölle und Straße 10 II, in den Bahlstellen der Schule, sowie in den Sonntags Versammlungen zu haben. Der Vorstand.
Schluß 584 Uhr.
Parlamentarisches.
Abg. Bebel( S08.): G3 werden hier 72 000 m. gefordert zur Berbrauchssteuern). Erhaltung eines Betriebes, von dem wir nicht einmal wiffen, ob er überhaupt vorhanden ist. Wenn die Anlage von Plantagen dort in größerem Maßstabe möglich ist, dann ist freilich eine Verbindung nach dem Meere nothwendig. Dann sollte man aber in erster Linie an die Verkehrsmittel denken, die von Sachverständigen selbst empfohlen sind; man sollte längs des vorhandenen Bahntörpers eine Landstraße anlegen und diese dann weiter ausbauen. Ich denke, es liegt im Interesse des Reichstages, lieber das ganze bei feite zu schieben, als hier große Summen ins Zwecklose auszugeben. Frhr. v. Richthofen : Das anbaufähige Land beträgt das 100fache des bereits bebauten. Was den Verkehr auf der Bahn anlangt, so werden wöchentlich zwei, nach Bedarf noch mehr Züge abgelassen.
Den Mitgliedern des Wahlvereins für den 4. ReichstagsWahlkreis( Südosten) zur Nachricht, daß am Dienstag, den 15. d. Mts., abends 81/2 Uhr, in der„ Urania ", Wrangelstr. 11, die Mitglieder Versammlung stattfindet. Der Wichtigkeit der Tagess ordnung wegen ist es Pflicht, daß jeder erscheint. Gäste haben Zutritt. Siehe Inserat.
Der Staatssekretär des Reichs- Schaamtes, Freiherr v. Thielmann, hat der Budgetfommission des Reichstages eine nach den Schäßungen der einzelnen Verwaltungen unter Bugrunde In der Berliner städtischen Desinfektionsanstalt soll, wie legung der Dezember Abschlüsse aufgestellte Berechnung des mitgetheilt wird, die bisherige Desinfektionsmethode durch Ein muth maßlichen Ergebnisses des Reichs ausführung des Formaldehyddesinfektors ersetzt werden. Nachdem halts für das Gtatsjahr 1897/98 zugestellt. Danach er- die Nachbarstadt Charlottenburg vorangegangen ist und auf Antrag giebt sich bei den Ueberweisungssteuern durchweg ein Mehr gegen des Professors Grawit, des Direktors des städtischen Krankens den Anschlag des Etats. Nur bei den Stempelabgaben hauses, die Formalindesinfektion eingeführt hat, beabsichtigt eine
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