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Die Gleich beit
zusammengescht, im Rahmen des Arbeitsgerichtsgesetzes besonders gefordert werden. Den Richtlinien des Ausschusses für Soziale Steform fehlt aber die Kontrolle über die Einhaltung des Gesetzes, die gerade in diesem Falle, wo es sich um einzelarbeitende Arbeitnehmer handelt, sehr notwendig ist, und leider fehlt gleich falls die Ausschaltung der gewerbsmäßigen Stellenbermittlung.
Wir haben die Pflicht, die Fürsorge für die Hausgehilfen, die am besten durch gesetzliche Schuhmaßnahmen, wie sie hier vorgeschlagen werden, durchzuführen ist, besonders zu fördern. Denn ihrer ganzen Lage nach, durch die Einzelarbeit und die Zugehörigkeit zur Hausgemeinschaft des Arbeitgebers, ist die Hausgehilfin schwer organisierbar und deshalb viel weniger in der Lage, selbst ihre Forderungen durchzusetzen. Der Schutz der Hausgehilfen gehört aber zu dem Schutz der Arbeiterschaft über haupt, den wir anstreben. Und besonders verdient dieser Berufszweig unsere Aufmerksamkeit, weil seine Angehörigen viel mehr noch leiden als die übrigen Arbeiter. Der Lohn der Hausangestellten ist heute so gering, daß Anschaffung von Kleidern und Wäsche unmöglich wird. Die persönliche Freiheit, und damit die Möglichkeit zur geistigen Entwicklung ist noch fast vollkommen beschränkt. Nach den„ Mitteilungen" des Hausfrauenvereins GroßBerlins hat die Fraktion der U. S. P. D. dem Reichstag einen Antrag zur sch eunigsten Erlassung eines Gesezes, welches das Arbeitsverhältnis der Hausangestellten auf Grund des achtstündigen Arbeitstages regeln soll, unterbreitet. Die Hausfrauen haben gegen dieses Notgesetz protestiert. Es wird gut sein, wenn sich die Kasseler Frauenkonferenz mit der Frage beschäftigt und dafür sorgt, daß der Parteitag die Förderung der Angelegenheit in der oben geschilderten Weise der Reichstagsfraktion zur Pflicht macht.
Der Weg zum Volksstaat
Von Carl Dieset
( Fortsetzung)
Das eben ist es, was uns nicht allein auf dem Gebiete der Schule, des gesamten Erziehungspesens, sondern leider überall gefehlt hat. Die Schule, die Erziehung aber und die Notwendigkeit ihrer seelisch- geistigen Durchstrahlung betone ich deshalb besonders, weil sie ja bei geeigneter Ausgestaltung die gegebene Bildnerin ist, durchaus imstande und geeignet, das Volk von einem übeldrohenden, schrecklich überhand genommenen Mechanismus zu befreien und es schon von Jugend auf einer höheren Auffassung des menschlichen Lebens entgegenzuführen.
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Feuilleton
Ja! ja! ja! ja!... die Blätter färben! Und leise wie Dengeln klingt es im Wind!
Wir müffen uns fchon daran gewöhnen... Wir müffen uns schon damit verföhnen, Daß Frühling und Sommer vorüber find!
Aber es ist auch im Herbst noch schön! Wir dürfen nur nicht traurig werden, Wenn am Abend in den Gärten Frühe ſchon die Nebel stehn!
Und ich glaube, es ilt falt mehr:
Sich im Herbst noch freuen können,
Wenn die Lichter fchon tiefer brennen!
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Und weht auch über die Stoppeln der Wind.. Wer weiß ob nicht die letzten Rofen Seliger noch als die erften lind!?
Gott im Himmel
Cafar Flailchlein.
Ein neues Märchen von W. Lennemann( Köln ). uf einem goldenen Sterne, weit irgendwo im Weltenraume, finden sich die Seelen der Gestorbenen wieder. Da wachen alle zu einem neuen Leben auf, die hier auf Erden gewandeit: Die Bösen und die Guten, die Herrscher und die Knechte, die Gläubigen und die Ungläubigen. Da wandeln verträglich neben
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Bei genauer Beobachtung kann allerdings gesagt werden, daß so manche, an sich fleine Erscheinung dazu beiträgt, die Hoffnung auf ein innerlich freies Deutschland nicht zuschanden werden zu lassen. Den Pessimisten sei gesagt, daß jedes Ding seiner Vorbereitung bedarf. In Zeiten der Uebergänge wird starrer Bestand und revolutionäre Idee in Kämpfen gegeneinandergeworfen, und dem Hoffnungslosen zeigen sich Bilder, die ihn noch mehr mit Berzweiflung erfüllen als vordem der Anblick geruhsamen Elends.
Es ist freilich schwer, wenn nicht unmöglich, greifbare Tatsachen für die Behauptung zu bringen, daß sich des deutschen Volkes eine größere geistige Freiheit bemächtigt. Erschwert vor allem dadurch, daß sich jetzt, nachdem die deutsche Regierung sozialistenrein geworden ist, die Reaktion mit geradezu unglaublicher Unverschämtheit zeigt. Was wollen kleine Beispiele besagen, von denen ein großer Teil schließlich doch nur zu den rasch enteilenden Augenblickserscheinungen gehört? Das Gefühl ist auch hier der beste und zuverlässigste Beurteiler; ganz naturgemäß ahnt es lange vorher, ob es zu einer Wechselbeziehung zwischen der eigenen Seele und der Seele des Volkes kommt.
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Ich stehe nicht an zu erklären, daß mir sogar diese krasse Reaktion der Gegenwart als direktes Mittel zur Selbstbesinnung des Volkes und weiterhin zur Durchgeistigung erscheint. Wie diese Periode der Verbrechen am Vaterlande überwunden wird, fann uns hier gleichgültig sein; daß sie mit Kraft wohl gar mit wilder, neu entflaminiender revoIutionärer Kraft überwunden wird, halte ich für sehr wahrscheinlich. Denn es ist zu bedenken, daß die Revolution noch nicht zu Ende, die revolutionäre Idee zwar fünstlich eingedämmt, ganz und gar nicht aber ausgeschöpft ist.*) Es kann nicht deutlicher ausgedrückt werden, als daß ich sage: die Revolution ist narkotisiert worden, narkotisiert durch den Versailler Vertrag, der, obzwar von der großen Mehrheit noch keineswegs bis ins Leyte durchdacht, dennoch wie ein
*) Es wird dies nicht etwa in der Hoffnung auf ein„ talfräftiges" Eingreifen Sowjet- Rußlands geschrieben. Wohl aber wird nicht geleugnet, daß sich das russische Beispiel im Geiste überträgt. Dieser Vorgang läßt sich am besten nur mit dem bekannten Bilde eines Krankheits- Bazillus vergleichen, der bei rapider Vermehrung ganze Länder ergreift.
einander Juden und Christen, Mohammedaner und Buddhisten. Sie alle haben ihre irdischen Wünsche begraben; nur eine Sehnsucht wacht und lebt dem Tage entgegen, da sich ihnen die Tore des Baradieses öffnen und sie Golt schauen werden von Angesicht zu Angesicht.
Denn die Priester unter ihnen haben sich wieder auf ihre ,, heilgen Pflichten" besonnen, ihre Gläubigen um sich gesammelt und Tempel und Altäre gebaut. Und Gebete flatterten wieder und der Rauch der Opferaltäre.
Die Dogmen werden aus dem Schutt irdischer Vergessenheiten hervorgeholt; und siehe, ihre Stetten blinken und halten wie am ersten Tage. Und das Zuckerbrot der Verheißungen ist billig wie Erbsenstroh: Die ewige Seligfeit winkt allen Tempelsflaven! Das alte Bild des Gottes, wie es die Priesterhände in den ersten jungen Tagen der Menschheit nach ihrem Bilde geformt, ward wieder auf den Altar gestellt. Und Drohung und Verheißung zwingen wie chedem die Beter in die Knie, daß sie zu dem Gotte aufs schauen halb in Furcht, halb in gläubigem Vertrauen. Sie alle hoffen und harren, denn das Himmelreich ist ihnen greifbar nah. Denn da führt von jedem Tempel ein langer, geheimnisvoller Gang zu den nicht sernliegenden ewigen Gärten, zu den Toren des Himmels. Noch keine der Seelen ist durch die Weihrauchs wolfen, die ihn umlagern, gedrungen; doch die Priester verheißen. daß dieser Weg durch Kirche und Hochaltar sie dermaleinst zu den Throne Gottes führen werde.
In dieser Meinung und Lehre sind sich die Priester aller Re ligionen einig.
Sie wissen aber nicht, daß die Wege aus ihren Tempeln alle vor ein und derselben Tür münden; ein jeder von ihnen sieht rur seine Tür und wähnt in Eifer, Selbstgerechtigkeit und Hochmut, daß einzig fie ter wahre Zugang zu den Stufen Gottes bilde, jede der übrigen aber in Dunkelheiten und in die Jrre