bie Nationalliberalen richtet, so sahen sich deren Vertreter, die Abgg. Dr. Friedberg und Dr. Krause zu einem energischen gelegten Berhältniffen gestatten, sich der Landwirthschaft anzu Brief bis zum Gewicht von 20 Gramm einschließlich 10 B., schließen, oder dem Rufe nach Sammlung zu folgen, bei größerem Gewicht 20 Pf. betragen. Bei unfrantirtent Brotest gegen diese Art der Agitation veranlaßt, wobei namentlich Dr. Kranse auch dem Minister einige Seitenhiebe versetzte. Die Herren bevor nicht vollkommen unanzweifelbare, sichere Anzeichen dafür Briefen soll ein Zuschlagsporto von 10 Pf. ohne Untervorliegen, daß die Landwirthschaft nicht beabsichtigt, den schied des Gewichts des Briefes hinzutreten. Daffelbe Daffelbe 3 von der Rechten, Frhr. v. 3 edlig und Dr. v. Heydebrandt, verfuchten, den ganzen Borgang abzuschwächen und die Landrathe in Schuß agrarischen Führern in ihrer gegen die Interessen der Industrie schlagsporto soll bei unzureichend frankirten Briefen, neben dem Ec gerichteten Haltung weiter zu folgen." zu nehmen, aber ohne Erfolg. Es ist charakteristisch, daß diefelben Herreu, gänzungsporto, angesetzt werden. Der Reichskanzler soll ermächtigt sein, Das klingt ähnlich wie 1887 die Drohnoten gegen Herrn den Geltungsbereich der Ortsbrieftare auf Nachbarorte auszudehnen, die die einst darin, daß der freifinnige Landrath Baumbach mit dem Stöcker's Beherrschung der konservativen Partei. Aber der durch den Verkehr eng verbunden find. Diese Serabsetzung der Gebühr Wahlbeeinflussung erblickten, heute die Wahlmache nicht nur als Sochfluth längst eine wirkliche Volksbewegung bg. Lasker gemeinsam in einem Wagen gefahren war, fchon eine Unterschied zwischen damals und heute ist, daß die agrarische ist auch für Berlin und seine Vororte beabsichtigt. Ferner foll die such techt, sondern sogar als eine Pflicht der Landräthe hinzustellen wegung, breiter Landwirthschaftlicher Massen- geworden ist die innerhalb ihres mit einer Poſtanſtalt versehenen Ursprungsorts ein eine Be Beförderung geschlossener Briefe auch auf Briefe Anwendung finden, fuchten. verbleiben. Im übrigen kamen, abgefeben von lokalen Beschwerden, Klagen und daß diese Massen für die Schmerzen der Industrie in der über gesetzwidrige Behandlung von P. Ien, über ländlichen Arbeiter. That gar keine Empfindung haben und in handelspolitischen Bodbielsti unlängst! Die Tägl. Rundschau" schrieb zu den Plänen des Herrn von mangel und über zu strenge Verordnungen betr. die Sonntagsruhe Fragen eher noch radikaler denken, wie der Graf zu Bodangen zur Sprache. Morgen wird die Etatsberathung fortgesetzt. " In Bundesrathskreisen besteht die Absicht, die Novelle zum bei Wormditt . Wir bezweifeln daher, daß der Einschüchterungs- Reichspost- Gesetz vom 28. Oftober 1871 so rasch zur Durchberathung Mit der Auflösung des Reichstages muß nun wohl versuch des Herrn Bueck etwas fruchten wird. Wir wünschen zu bringen, daß sie ohne Schwierigkeit noch in der laufenden ernstlich gerechnet werden. Wie vom„ Berliner Tageblatt" aus es auch nicht, damit die Industrie endlich einfieht, daß alles Tagung im Reichstage zur Erledigung gelangen kann. Richtig ist, Stuttgart geschrieben wird, ist dem Ministerium des Innern Vertuschen der Gegenfäße auf die Dauer nichts hilft, und daß die Novelle die Ausdehnung des Staatsmonopols auf die an die bürgerlichen Kollegien der Städte des 7. württem- daß sie zur Wahrung ihrer Interessen wird kämpfen Entschädigung der davon betroffenen Privatpoftanstalten vorfieht. Beförderung verfchloffener Briefe innerhalb derselben Stadt ohne bergischen Wahlkreises die vertrauliche Anfrage gerichtet müssen! Für die verbündeten Regierungen muß, lediglich vom Rechtsstands worden, ob im Bezirke eine Strömung für die Vornahme Grober Unfug" ohne Ende. An die Arbeiter der punkte aus betrachtet, diese Stellungnahme als die einzig mögliche einer sofortigen Neuwahl wahrzunehmen sei, oder ob die Wahl Königin Mariahütte" in Cainsdorf bei Zwickau i./S. wurden und gegebene angefehen werden, da die geplante Monopolerweiterung mit den allgemeinen Wahlen vorgenommen werden solle, da der Flugblätter vertheilt, in denen bie Arbeiter aufgefordert zweifellos bem Geiste des Reichsgefeßes entspricht. Die verbündeten neue Abgeordnete kaum noch an den Berathungen des Reichs- wurden, die von der Direktion der Hütte ausgelegte Betition Regierungen glauben es der Volksvertretung überlaffen zu sollen und tages theilnehmen könne. zu gunsten der Marine- Borlage nicht zu unterzeichnen. Darauf Billigkeit zur Geltung zu bringen. Es fann schon heute als feststehend bes zu müssen, diefem Rechtsstandpunkte gegenüber den Standpunkt der Am Septennat soll der Reichstag enden und das erhielten einige der Flugblattverbreiter folgenden amts- trachtet werden, daß die Reichsregierung einer in angemessenen Septennat in Verbindung mit dem Ruhme von Riaotschau hauptmannschaftlichen Strafbefehl, der werth ist, zur all- Grenzen gehaltenen Entschäbigung der Privatpoftanstalten feinen soll einen Reichstag schaffen, wie er den Posadowsty, gemeinen Kenntniß gebracht zu werden: Widerspruch entgegenstellen wird. Dem prinzipiellen Standpunkt Miquel, v. d. Recke gefallen soll. Die Wahlparple Laut Gendarmerie Anzeige haben Sie am 24. Januar 1898 ber verbündeten Regierungen entspricht es auch, daß regierungsfeitig der Regierung soll die Wähler hindern, ihre Stellungabends in der 6. und 7. Stunde in Cainsdorf vor den drei Portier- feinerlei Erhebungen über den muthmaßlichen Schaden, den die nahme durch die brotvertheuernden Pläne der Rebäusern der Königin Marienhütte an Arbeiter dieses Werkes Flug- Privatpoftanstalten durch die Monopolerweiterung erleiden werden, gierung, durch die Bedrohung des Koalitionsrechtes und die blätter mit der Ueberschrift:" An die Arbeiterschaft der Königin angestellt worden sind. Es wird Sache dieser Gesellschaften sein, bürgerlichen Freiheiten bestimmen zu lassen. Wenn wir auch Marienhütte in Cainsdorf " vertheilt, in denen dem Direktorium das zur Beurtheilung der finanziellen Seite der Angelegenheit erdie Mittel offizieller und offiziöser Wahlmache wohl kenuen, der Königin Marienbütte vorgeworfen wird, daß es die Arbeiter forderliche Material an geeigneter Stelle zur Verfügung zu stellen hoffen wir doch, daß die Regierung ihr Spiel nicht gewinnt. zur Unterzeichnung einer die Annahme der Marinevorlage bezwecken- und es verlautet, daß die dazu nöthigen Schritte bereits eingeleitet den Petition zu bewegen versuche und in denen weiter behauptet seien. Unsere Freunde find an der Arbeit, wir dürfen aber auch wird, daß der Arbeiter" die Kosten der Marinevorlage auf nichts verabsäumen.Beterinär politisches. Der Bundesrath hat in der bringen müffe, wie überhaupt alle Kosten für den Militarismus Sigung vom 17. d. M. bezüglich des Verfahrens bei der Einfuhr bem arbeitenden Volke durch indirette Steuern abgepreßt würden. der aus Dänemark und Schweden - Norwegen auf dem Seewege einDa diese Flugblätter, deren Inhalt in keiner Weise der Wahrheit entspricht, geeignet sind, die Arbeiterschaft gegen das Direttore gehenden Rinder befchloffen: 1. daß die nach dem 28. d. M. eingehenden Thiere ausnahms der Königin Marienhütte wie gegen andere Klassen völkerung in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise verdächtig befundenen Thiere nach Anbringung eines vom Reichsder Belos auf Tuberkulose zu untersuchen und daß die dabei krank oder aufzureizen und die Bertheilung zur Zeit des Schichtenwechsels, tangler zu bestimmenden Merkzeichens zurückzuweisen feien, und also zu Zeiten besonderen Menschenandranges und ohne Rücksicht Darauf erfolgte, ob dem einzelnen Arbeiter am Empfange des Flugblattes etwas gelegen war, so wird wegen Berübung groben Unfugs auf grund von Nr. 360,11 des Reichs- Strafgesetzbuches gegen Sie bierdurch eine Geldstrafe von dreißig Mart festgesetzt, im Falle der Uneinbringlichkeit hat an deren Stelle Haft in der Dauer von sechs Tagen zu treten.
Kgl. Amtshauptmannschaft Dr. Schnorr v. Carolsfeld."
Verkehr auszuschließen und nur unter gleichen Bedingungen wie das 2. daß die nicht verdächtig befundenen Thiere von dem freien österreichisch ungarische Schlachtvieh zur Abschlachtung in öffentlichen Schlachthäusern zuzulassen feien.
der Wiederaufhebung des kürzlich aus anderen Gründen erlassenen Diese Maßregel wird gegenüber Schweden Norwegen erst nach Vieheinfuhr- Verbotes zur Anwendung kommen.-
-§8 des preußischen Vereinsgefeßes gilt nur
Es kriselt bei den ,, Sammlungs". Politikern. Die Bolitik der Sammlung ist kaum eingeleitet und doch steht sie bereits vor einer ähnlichen Krisis, wie die Kartellbildung im Jahre 1887. Gammeln fann man schließlich nur auf einer verschwommenen Mittellinie, die den extremen Flügeln rechts und links immer wenig behagen wird. 1887 halfterte man daher in Berlin die Stöckergruppe ab, deren Uebergewicht in der Berliner Bewegung" das ganze chriftliche und jüdische Handelskapital, deffen Geld man dringend brauchte, zurückbaltend und sogar feindlich stimmen mußte. Augenblicklich ist Graf Kaniß die Sprengbombe, die man für das Schuzzollkartell fürchtet. Die Induftrie war bereit, die Getreidezölle zu erhöhen, aber sie will die bestehenden - Ueber eine Reorganisation der Polizei soll, Tarifverträge nach ihrem Ablauf durch neue er wie die Köln . 31g." zu melden weiß, in einer Konferenz von setzen; sie will sie nur von der Grundlage eines verWenn es richtig wäre, daß der Inhalt des Flugblattes Polizeipräsidenten der größeren preußischen Städte auf grund der änderten, für die Agrarier günstigeren Bolltarifs aus aufbauen. nicht der Wahrheit entspricht, so würde die Amtshauptmann- vor einigen Monaten erfolgten Informationsreise des Berliner Graf Kaniz verwirft jedoch alle Vertragsbindungen auf schaft von Zwickau genug Strafgesetzbuchs- Paragraphen an der Polizeipräsidenten v. Windheim demnächst in Berlin berathen längere Zeit, selbst die bestehenden bloßen Weistbegünstigungs- and haben, um die Uebelthäter zur Strafe zu bringen. Die werden. verträge würde er lieber heute wie morgen beseitigen. Das Amtshauptmannschaft sagt ja selbst, das Flugblatt rege für sozialdemokratische Arbeiter und Polen , das haben wir so oft be hat erst den Abg. Möller im Abgeordnetenhause zu der gegen andere Klassen der Bevölkerung in entschiedenen Erklärung herausgefordert, die Industrie stehe und den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise auf". Warum wiesen, so zuletzt an der Zusammensetzung des konservativen Parteifalle ihres Exportes wegen mit der Bindung der Tarife auf zieht man den Herausgeber und die Verbreiter nicht wegen tages und der von den Wörmann und Bueck geleiteten Marinefalle ihres Exportes wegen mit der Bindung der Tarife auf dieses schweren, mit hoher Strafe bedrohten Delikts vor Gericht? Sotel. Nun wählen, wie die„ Bolts- 3tg." erwähnt, die Nationallibe bemonstration des Zentralverbandes deutscher Industrieller im Kaiserhof längere Zeit. Bei dem Einfluß des Herrn Möller im Zentralverband deutscher Industrieller war schon diese Kundgebung Wir haben das Flugblatt eingesehen, aber es ist darin weder ralen in Vereinsversammlungen Delegirte für ihren demnächst in nicht ohne Bedeutung. Nunmehr hat sich auch der General ein Verstoß gegen den Aufreizungs- Paragraphen zu finden Magdeburg stattfindenden Parteitag. Und diese Herren schreien Ach sekretär des Zentralverbandes, der Landtags- Abgeordnete strafbares darin ist, aber die löblichen fächsischen Be- interpretirten Rechte ausuügen!- noch sonst irgend etwas ftrafbares. Und weil nichts und Weh, wenn die Arbeiter die wenigen ihnen noch nicht weg Bueck, in der Deutschen Industrie- Beitung", vernehmen laffen, derselbe Bueck, der zuerst die Bereitwilligkeit seiner hörden sich durch das Flugblatt unangenehm berührt fühlen,- Riaotichau. Die„ Nordd. Allg. Btg." schreibt: Auftraggeber zu einer Brotzollsteigerung verkündete. Auch beziehentlich annehmen, daß irgend jemand anders sich Bueck schlägt einen ernsten Ton gegenüber der agrarischen dadurch unangenehm berührt fühlen könnte, so muß der Grobe Unfug", das Mädchen für alles", herbeigezogen Diese Vorgänge erweisen, daß die agrarischen Führer die Handelsverträge überhaupt und insbesondere Tarifverträge unbe- Wir wollen es uns ersparen, den Strafbefehl des dingt verwerfen. Durch diese Stellungnahme werden die Interessen Dr. v. Carolsfeld weiter zu zerpflücken und nur noch auf ein der Industrie durchaus preisgegeben... Die Industrie Moment hinweisen. Die sozialdemokratischen Arbeiter haben wird und muß auf den Abschluß von Tarif verträgen, d. h. auf ihr Flugblatt zur Abwehr eines gegen sie ge der Bindung der beiderseitigen Zariffäße für möglichst lange Beit richteten Angriffs verbreitet. Und zwar handelt es sich bestehen Wir haben es für unsere Pflicht erachtet, die Aufmerksamkeit Die Direktion der Königin Marienhütte" hatte die Petition um einen Angriff von nicht weniger als gentlemanliker Art. der Industrie auf die Haltung der agrarischen Führer in der Handels- und Verkehrswelt zu lenten; diese Saltung ist fast aus. in ihrem Romptoir aufgelegt und ließ ihre" Arbeiter zum nahmslos bisher von der Landwirthschaft mit Beifall begrüßt und Zweck des Unterschreibens hereinkommen. gebilligt worden. Die Industrie wird reiflich zu er wägen haben, ob ihre vitalsten Interessen es ihr unter den dar
Abenteurerpolitik an:
wurden.
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Ob eine solche Bression auf die abhängigen Arbeiter fich nicht hundertmal eher als Grober Unfug" qualifiziren dürfte als die Abwehr der Arbeiter dagegen?
Freilich, Freunde für die Marinevorlage werden weder durch solche Wachenschaften der Kapitalisten noch durch die eifrige Grobe Unfugs". Hilfe der sächsischen Verwaltungsbehörden gewonnen werden!
Die nach dem Siegboten" von verschiedenen Blättern ge brachten Mittheilungen aus einem Brief eines Theilnehmers an der deutschen Aktion bei Kiaotschau, wonach eine mehrwöchige Expedition in das Junere von Schantung mit verschiedenen, für die Chinesen verlustreichen Gefechten stattgefunden haben sollte, entsprechen nach Sachverhalt. Dieser war vielmehr einfach folgender: Ein Theil den von uns eingezogenen Erfundigungen nicht dem thatsächlichen des deutschen Landungskorps hatte, Ende November v. J., den Auftrag erhalten, einen auf wenige Tage berechneten Marsch durch das ganze von uns besetzte Gebiet vorzunehmen, um nachhaltiger wirken zu laffen. Auf dem Marsche in der Gegend von dadurch den Eindruck der erfolgten Besetzung auf die Bevölkerung fimo wurde von chinesischen Bauern bei dem deutschen Befehlshaber barüber Klage geführt, daß sich auf dem besetzten Gebiet chinesische Waffen ausplünderten. Infolge deffen wurde am 1. Dezember eine Marodeure herumtrieben, welche die Dörfer unter Bedrohung mit Verfolgung dieses Gesindels eingeleitet und dabei wurden bei Fahai- fre von einem Zuge der Abtheilung Kaifer" zwei Salven über die Köpfe der Marodeure abgefeuert, ohne jemand zu treffen. Erst als die letteren nun ihrerseits Widerstand zu leisten versuchten und von den Seiten und vom Rücken her auf die Marinemannſchaften lebhaft Feuer gaben, wurde auch deutscherseits von der Schußwaffe Gebrauch gemacht. Die Marodeure flohen darauf aufgelöst über die Grenze des besetzten Gebiets unter Zurücklaffung von drei Todten und vier Berwundeten. Auf deutscher Seite gab es weber Zoote noch Verwundete. Die chinesischen Verwundeten wurden verbunden, die Beerdigung der Todten den Dorfbewohnern aufgetragen. Die deutsche Expedition fegte ihren Marsch nach Kiaotschau fort, und beendete denselben in wenigen Tagen ohne weitere Borfälle."
Nach fast zwei Monaten wird also offiziell bekannt gegeben, daß im Gebiet der neuen deutschen Pachtung doch nicht ganz unwesentliche Zusammenstöße mit der einheimischen Bevölkerung stattgefunden haben. Es gab Verwundete und Todte. Jedenfalls würde auch jetzt noch feine Mittheilung von diesen Vorkommnissen gemacht werden, wenn nicht die Kunde davon durch Privatbriefe an Die Deffentlichkeit gelangt wäre.
Die Rede sollte nämlich durch eine Adresse der Rammer beant wortet werden, und die Opposition schlug unter anderem vor, man solle die Regierung in der Adresse auffordern, ohne Unterbrechung daran zu arbeiten, die Moral der Bevölkerung zu heben und dieselbe ntcht mehr durch ein böses Beispiel aufchwächen". Dr Dichter Lamartine warf dem Minifterium seine liebedienerische Die internationale Buckerkonferenz ist, allem Anfcheine Politit gegenüber der europäischen Reaktion vor. Aber schließlich, nach infolge französischer Machinationen, auf unbestimmte Zeit veram 12. Februar, wurde boch von der regierungstreuen Majorität eine tagt worden. Adresse an den Rönig angenommen, worin die beleidigenden Im englischen Unterhaus machte der Unterstaatssekretär des Heußerungen über die Reformbewegung wiederholt und bestätigt Auswärtigen, Gurzon, die Mittheilung, er könne das Gerücht nicht bestätigen, wonach China die Fortführung der birmanischen Mit diesem Siege nicht zufrieden, verbot bie Regierung auch Eisenbahn durch die Provinz Dünnan gewährt habe. Jeden noch ein in Paris beabsichtigtes großes Reform- Bantett, womit dem falls, fügt Curzon hinzu, sei es rathsam, die Bahn nach der Bolte auch das bis dahin ungeschmälert ausgeübte freie Bersamm chinesischen Grenze zu bauen, bevor ein Beschluß hinsichtlich lungsrecht genommen werden sollte. Die in der Kammer geschlagene der möglichen Fortführung derselben über die Grenze hinaus zu Opposition gab sich unter dem erhitzenden Eindruck der hinter ihr faffen sei. liegenden Redeschlacht teineswegs gefangen. Am Tage nach Schluß Wie Daily Mail" behauptet, sei die englische Anleibe der Adreßdebatte versammelten sich die Deputirten der Opposition, für Ebina nun doch end giltig zustande gekommen. etwa Hundert an der Bahl, um eine Proteftnote, die allen Beitungen Eine Bestätigung dieser Mittheilung muß abgewartet werden; vor Wenn in dieser Weise von der deutschen Regierung der Schleier zur Beröffentlichung zuging, zu verfaffen. Die Note wendet sich läufig erscheint sie noch nicht sicher. des Geheimnisses über die Vorgänge in Riaotschau gehüllt wird, gegen die beschlossene Adresse und gegen jeden Bersuch der Unter- England und Rußland in Beutralaffen. Die heraus- so ist es tein Wunder, daß auch übertriebene Gerüchte leicht Glauben drückung des Bersammlungsrechts. Die Opposition erklärt, mit allen fordernde Sprache des Unterstaatssekretärs Curzon im englischen finden. gesetzlichen Mitteln die Aufrechterhaltung dieses Rechts erzwingen Unterhaus bei der Debatte über den indischen Grenzkrieg wird in Jedenfalls erscheint durch die jetzigen Mittheilungen der zu wollen. Sie habe zu diesem Zweck eine Rommission gewählt, Rußland begreiflicherweise nicht angenehm aufgenommen. Die Nordd. Allg. 3tg." auch die Ermordung des Matrosen um gemeinschaftlich mit dem Bentralfomitee der Pariser Wähler Nowoje Bremja" führt dazu aus: Für Tschitral und die Einkleidung Schulze in anderem Lichte. Es scheint sich nicht um einen das Brotest- Bankett, troß dem Verbot der Regierung, au organisiren. ber Afridis in englische Uniformen zu sorgen, habe die englische tüctischen Ueberfall gehandelt zu haben, wie bisher dargestellt Die Augelegenheit war nun au einer Machtfrage zwischen der Regierung folange teinen Anlaß, als sie aufrichtige freund wurde, sondern um einen Racheftreich der Chinesen, die über die Regierung und der Opposition geworden. Am 14. Februar trat ein schaftliche Beziehungen zu Rußland bewahre. Die übermäßige Für- Tödtung ihrer Volksgenossen erbittert waren. Komitee in der Wohnung Barrots, eines der Führer der bürger- forge für die Nordwestgrenze Indiens laffe unwillkürlich annehmen, lichen Opposition, zu Berathungen über das Bankett zusammen. daß London solche internationale Ereignisse voraussehe, welche die Man beschloß, daffelbe am 22. Februar zu veranstalten und bei dem ruffische Regierung zwingen könnten, wenn nöthig, an die unmittelfelben Reden auf das ungeschmälerte Bersammlungsrecht und die bare Nachbarschaft Rußlands und Afghanistans zu erinnern. Grade Wahlreform halten zu laffen. Später wurde ein Platz in der Nähe von diesem Gesichtspunkte erscheint der Nowoje Wremja" die Rede der Elyseischen Felber für 1000 Frts. auf 10 Tage gemiethet und Gurjous nicht nur intereffant, sondern auch instruktiv. Das heißt, mit dem Aufschlagen eines mächtigen Beltes begonnen. Nowoje Bremja" meint, Rußland werde diese Lehre beherzigen. Die Regierung traf demgegenüber militärische Vorbereitungen, Rußland und England wiffen aber schon längst, was sie in Zentral machte die Garnison mobil und sorgte für Munition. Gleichzeitig afien von einander zu halten haben.- gedachte sie aber doch auch mit Sorge der Dinge, die fich möge licherweise aus der gegenseitigen Machtprobe entwickeln tonnten, und knüpfte mit der Opposition Unterhandlungen an. Die Mehr zahl dieser bürgerlichen Helden ging nur allzu bereitwillig hierauf Der Distont der Reichsbant ift heute von 4 ein. Aber mittlerweile war das arbeitende Volt in Aufregung ge- auf 3 pet., der Lombard Zinsfuß von 5 auf 4 pt. herabgefeht rathen, der alte Pariser Revolutionsfrater begann zu rumoren. worben. So geschah es denn, daß im Laufe weniger Tage von den un Poftreform. Nach dem vom Bundesrath in seiner höflichen Blusenmännern, die nicht erst die Herren von der liberalen heutigen Sigung genehmigten Gesezentwurf, betreffend Menderungen Rammer Opposition um Erlaubniß fragten, die Dynastie Louis vou Bestimmungen über das Bostwesen, soll, wie bereits Philipps hinsveggefegt wurde. gefteru mitgetheilt, das Porto für den frantirten gewöhnlichen
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Effen, 17. Februar. Heute wurde hier der Bahnwärter Jakob Schmidthuysen wegen des am 30. Dezember v. J. zu Osterfeld vorGefängniß verurtheilt und als dienstunfähig erklärt. gefallenen Bahnunglücks von der Straftammer zu drei Monaten wurde festgestellt, daß die Arbeitszeit des Angeklagten überaus lang, der Dienst schwer und das Gehalt sehr niedrig war.
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- BomStrafvollzug in Bayern . Wie der Münchener Bost" mitgetheilt wurde, werden in der Strafanstalt in Laufen bei Traunstein faft täglich", je nach Umständen folgende Erziehungsund Befferungsmethoden" zur Anwendung gebracht:
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1. Doppeltgeschärffter einfacher und Dunkelarrest mit permanentem Anschluß an die Wand. 2. Tragen von Fesseln( dem sogenannten„ Springer!") auf die Mindest dauer vou drei Monaten. 3. Doppeltgeschärfter einfacher und Dunkelarrest mit täglich vierstündigem Krummschluß. Der Anschluß an die Wand geschieht in der Weise, daß der Gefangene gleich einer wilden Bestie mittels einer schweren