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Die Gleich beit

ungsgaffe"; Ricarda huch  , Erinnerungen von Ludolf Ursleu  bem Jüngern; Liliencron, Novellen und Gedichte; Her mann Hesse, Peter Camenzint"; Thomas Mann  , Die Buddenbrooks  "; Heinrich Mann  . Der Untertan"; Clara Müller  - Jahnte, Ich bekenne"; Bernhard Kellermann  , Der Tunnel  "," Das Meer"; Ludwig Finth, Der Graspfeifer", Rapunzel"; Clara Biebig. Töchter der Hekuba"; Ger, Grwedt" und noch viele, biele andere. Auch für die Jugend gibt es so sehr viel Schönes. Wir wollen

nur nennen:

Hermann Lön 3. Mümmelmann" ,,, Das Tal der Lieder"; Jürgen Brand, Illenbrook"; Agot Gjems- Selmer, ,, Als Mutter flein war"; Lely Kempin   ,,, Die heilige Insel"; Otto Ernst  , Asmus Sempers Jugendland"; Ernst Alms. loh, Aus meinen vier Pfählen"; Karl Gwald, Märchen und Was Mutter Natur erzählt"; und für die ganz Kleinen die Bücher von Sophie Reinheimer  , ferner Jugendland" von Heinrich Moser   und Ulrich Rollbrunner, Die Wiesenzwerge" von Ernst Kreidolf   u. a. m.

Die Buchhandlung Vorwärts" hat eine wunderschöne Aus stellung von Büchern und Bildern kürzlich eröffnet. Für jeden Geschmack findet sich bort etwas, und alles ist gut und empfehlens wert. Wir möchten daher jeder Genossin raten, ehe sie Bücher fauft, sich, wenn es ihr möglich ist, in der Buchhandlung Vor­wärts" umzusehen oder sich einen Prospeft von dort schicken zu lassen. Dann kann sie ihren Lieben ein Geschenk machen, daß bleibenden Wert besitzt.

Aus der Frauenbewegung des Auslandes

Der Standpunkt der weiblichen Trade Unionist( Schluß) Von Mary Macarthur. Uebersetzt von Jd a Braun Um unser Ziel zu berwirklichen, müssen Frauen beschäftigt sein: a) mit genügender Bezahlung, um ihren Lebensunterhalt voll und ganz bestreiten zu können,

b) mit der gleichen Bezahlung, welche Männer für dieselbe Arbeit erhalten,

c) mit ähnlicher Bezahlung für ähnliche Arbeit,

d) unter Bedingungen, welche die geistige und förperliche Ent­widlung fördern und nicht hindern.

Die Müll'rin flagt; der Müller warnt:

,, So dräuend sah ich's nie.

Es braut ringsum, es zieht heran.

Gott   gnade Menschen und Viehl

Hört, wie der Sturm das Haus umtobi!

Er wühlt an Tür und Tor. Grabdüster wird's am offnen Tag. Hoch geht die See empor."

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Die beiden Alten, mit Decke und Luch Sie drängen burch den Sturm Die Wurt hinan, die Treppe hinauf. Hinein in den hölzernen Turm. Und drunten im Hause Mutter und Kind Der Vater fern auf dem Meer. Die Welt so fürchterlich drohend umher, Und allen das Herze so schwer.

II.

Huhihu! Der Wind pfeift her. von See. Horrido! Jauchst die springende Flut. Aus tiefen Wolfen wetterschwer

Zudt greller Blize Glut.

Es hagelt dicht auf See und Land, Und Donner brüllt darein:

Der Herbst ist da; der Herbst ist los!

Heut soll sein Sturmfest sein.

Zehn Stärken hart rast her der Wind Und fegt und peitscht das Meer. Er zerrt der Welle nasses Haar Und reißt und wütet sehr.

Er rauft der. Läume dürr Gezweig Und kreischt und heult ums Haus; Bricht pfeifend Dach und Fenster ein Und treibt die Menschen heraus. So wogt heran die Tagesfiut Mit Donner und mächtigem: Wehn. Es kniet im finstern Mühlenturm Der Müller in heißem Flehn:

Nr. 50

Es gibt zwei Methoden, durch welche dies erreicht werden kann: 1. Durch wirkjame Gewerkschaftsorganisation, 2. durch Vermittlung des Staates.

Meiner Ansicht nach sind beide Methoden brauchbar, doch der Prüfstein für eine vorgeschlagene Staatsvermittlung müsse darin bestehen, ob sie die Gewerkschaftsorganisation fördert oder hindert.

Die Gewerkschaftsbewegung unter den Frauen hat zweifellos seit Beginn des Krieges große Fortschritte gemacht. Seit August 1914 hat sich die Zahl der Frauen in der Gewerkschaftsbewegung mindestens verdoppelt. Im Mai 1918 waren in England unge­fähr dreiviertel Millionen Frauen organisiert.

Man ist allgemein der Anficht. daß in den Fällen, wo Frauen im gleichen Gewerbe wie Männer tätig sind, sie demselben Ver bande angehören sollen. Man muß jedoch darauf achten, daß sie nicht nur Mitglieder auf dem Papier sind. Sie sollen ermutigt werden, an der Verwaltungsarbeit und der Festsetzung der Richt linien teilzunehmen.

Der ständige verbündete Ausschuß der industriellen Frauen­organisation schlägt in seinem Berichte über die Lage der Frauen nach dem Kriege vor, daß in gemischten Berbänden zur Vertretung von Frauen in der Verwaltung besondere Vorkehrungen getroffen werden sollen und daß in den Verbänden besondere Einrichtungen zur Organisierung der Frauen für ihre besonderen Bedürfnisse und Beschwerden geschaffen werden müssen. Der Ausschuß schlägt vor, dies durch einen Frauenrat zu bewerkstelligen, dessen Ent scheidungen und Arbeit dem Allgemeinen exekutiven Rat vor­gelegt werden oder daß ein besonderes Komitee des Grekutiven Rats dafür eingerichtet wird.

Lancashire  ( im Norden Englands) wurde oft. als ein Vorbild der Gewerkschaftsbewegung angeführt. Die Mehrheit der Ange­stellten in der Textilindustrie sind Frauen. Sie bilden auch die Mehrheit der Verbandsmitglieder und haben für gleiche Arbeit den gleichen Lohnsatz wie die Männer. Vis vor ganz kurzer Zeit jedoch überließen sie die Verwaltung des Verbandes gänzlich den Männern. Trotzdem ich die letzte wäre, die hervorragende Arbeit der Männer von Lancashire   für die weiblichen Mitglieder her­unterzusetzen, so bedauere ich doch den Verlust an Kenntnissen und Erfahrung auf seiten der Frauen. Am Gnde besteht doch der Hauptwert der Gewerkschaftsbewegung in der Erziehung, die um

..Herr, wehr unsrer Not und schüß unsern Deich! Herr, hilf uns und fehr unser Weh!" Er fleht für die Tochter mit ihrem Kind Und für den Mann auf der See.

Im Häuschen drunten die Tochter sitzt, Hält wiegend ihr Kindchen im Arm. So web ist ihr, so wund das Herz,

So sehr quält die Sehnsucht und Harm. Und draußen auf See ringt der tapfere Mann Mit Woge, Wetter und Wind.

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Die Liebe gibt Hoffnung, Mut ihm und Kraft, Hart fämpft er für Weib und Kind. Schwarz sentt sich bald herab die Nacht. Laut Sturm und Woge drohn. Aus deutschem Nordsee- Küstenland Jst Schlaf   und Nuh geflohn. Eng sitzen groß und flein zuhauf

Und horchen bang hinaus

Drei Schüsse dröhnen dumpf und schwer

Durch Nacht und Sturmgebraus.

Der Warnruf macht den Kindern Grau'n, Den Frauen Angst und Not,

Die Männer aber ruft er jäh

Zu höchstem Pflichtgebot.

Die Flut ist hoch! Der Deich bedroht! Nun gilt es schivere Tat.

In Nacht und Wind der Deichvogt steht Und hält in Bangen Rat.

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Da liegt der Deich, nicht hoch, nicht breit. Nicht, wie er soll, gepflegt;

und tief in seine Flanke frallt

Die Flut vom Sturm gefegt.

Viel Männer stehn in grauser Nacht Mit Stein und Busch und Sand. Ein Wunsch glüht heiß in aller Brust: ,, Du, lieber Deich, halt stand! Nur dieses Wetter halte aus. Dann wirst du auch gepflegt;