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Nr. 222.
Erscheint täglich außer Montags. Abonnements Preis für Berlin : Bierteljährlich 3,30 Mart, monats lich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pfg. frei in's Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg. Sonntags- Nummer mit dem ,, Sonntags= Blatt" 10 Pfg. Post- Abonnement: 3,30 Mart pro Quartal. Unter Kreuzband : Für Deutschland u.Desterreich- Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland 8 Mart pro Monat. Eingetragen in der Post- Zeitungs- Preisliste
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für 1891 unter Nr. 6469.
Vorwärts
8. Jahrg.
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Fernspredj- And: Amt VI, Nr. 4106.
Redaktion: Beuth- Straße 2.
Ein kgl. preußischer
Mittwoch, den 23. September 1891.
Expedition: Beuth- Straße 3.
berufen sind, der Mühseligen und Beladenen sich anzu- Räthe, die auf nichts als auf Vers nehmen, ist eine historisch begründete und erklärbare Ergrößerung der Steuern und Steigerung Ober- Konsistorialrath über Die scheinung, über welche zu streiten kaum Jemanden bei- der ersten und nothwendigen LebensVertheuerung der Lebensmittel. Die stürmische Begeisterung eines jungen Kandidaten aber langsam wieder ersetzen. Derjenige Fürst handelt fallen dürfte. Um so erfreulicher ist es, wenn nicht blos mittel denken. Der Schaden läßt sich leicht stiften,
Geistlichkeit und Junkerschaft halten gemeiniglich treu Damm und Deich der heiligen Ordnung niederreißt, son- flüglich, der.... die Lasten seiner Unterthanen eher zu zusammen, und der eifervolle Schwung, mit welchem die dern wenn auch gereifte Männer in Amt und Würden, erleichtern, als zu häufen strebt, und der die Armen, die talarivte Reaktion ihre Sache versicht, zeigt am besten die wenn hochgestellte Geistliche den Muth finden, der den größten Haufen des Volks ausmachen, nicht aus innige Gemeinschaft der Interessen. Feudalherr und Armen und Elenden Fürsprecher zu sein und mit einer falscher Politik ärmer, sondern reicher zu machen, wenigstens Pastor, Pietisterei und Ritterthum find wahlverwandt, Wärme, die von aller höfischen Glätte und Doppel- ihnen das, was sie wirklich haben, nicht heimlich zu entund Herr Stöcker ist eine typische Erscheinung, ein Gat- züngigkeit frei ist, gegen die Belastung der breiten Massen ziehen sucht. Derjenige regiert weislich, der ein wahrer tungsbegriff, wie er klarer und verständlicher nicht zu des Volkes ihre Stimme zu erheben. Vater des Volkes und der Armen zu werden sich be=
denken ist. Wenn die Beutezüge der modernen Herren Das Verdienst, das durch dieses Vorgehen unstreitig| müht." vom Steigreif nicht die Weihe der Stillen im Lande er- erworben wird, wiegt für einen Mann aus diesen Kreisen Der erfreuliche, schlichte Freimuth dieser Worte sticht hielten, so wären diese Unternehmungen nicht halb so an- dreifach schwer, da der Mann, welchen wir sogleich selbst scharf ab gegen die verlogenen Kapriolen, welche unsere muthig, und es ist ein erhebendes Bewußtsein für die zu Worte kommen lassen wollen, sich unmittelbar an den Orthodoxie Angesichts des herrschenden Nothstandes Köferite, Lüderitze und sonstige Aristokraten, die in der Herrscher gewendet hat, unbeirrt von Schranzenrücksichten schneidet. Die Dinge beim rechten Namen zu nennen und Mark saßen, ehe die Hohenzollern dorthin kamen", wenn und ohne Scheu vor dem korybantischen Lärm der in sich an die Adresse des Regenten selber zu wenden, ist ein der Getreidewucher der Schutzzollvergnügten von der ihren heiligsten Gefühlen verwundeten Aristokratie. Gerade Wagniß, zu welchem die Stöckerei und Muckerei sich nicht Klerisei mit freundlichem Schmunzeln gebilligt wird. Es jetzt, da die Theuerung uns bedrückt, und die obersten aufzuraffen vermag. Finden sich Eingänger, die von der ist nicht minder einleuchtend, daß die guten Hirten taub Diener des Staates es für vereinbar mit dem Gemein- breiten Heerstraße abweichen und trotz ihrer Bäffchen mit sind für die Klagen der Armen, welche unter dem Drucke wohl halten, die Privilegien des Großgrundbefizes dem Volke zu fühlen und zu denken verstehen, so gebührt ter Lebensmittelzölle seufzen, und daß sie ihr Auge zu wahren, indeß der Hunger die kleinen Leute heimsucht, es sich, daß man sie an den Pranger stelle und mit wurmschließen vor dem Anblick der Schäden, die das moderne gerade jetzt, da das warme Herz" des Herrn v. Caprivi stichigen Aepfeln bewerfe. Fabrifsystem gezeitigt hat.
Das Unternehmerthum, mag sich erfolgreich sträubt gegen den Fall der Getreidezölle, ist Paul Göhre hat dies bereits in reichem Maße eres Schnaps brennen oder Schienen flicken, weiß diese der Mahuruf des Wackern willkommen, der das Ohr fahren, und er wird noch lernen, daß es gefährlich ist, liebevolle Rücksicht zu schäßen, welche die sittliche Ent- des Regenten zu finden wußte. vom Baume der Erkenntniß zu essen und das Erkannte rüstung über die Sittenlosigkeit der niederen Stände" Der Geistliche, ein föniglich preußischer Oberkonsisto- fund zu thun. Thut er nicht in Sack und Asche Buße, mit löblicher Toleranz gegen die oberen Zehntausend ver- rialrath, Probst und Mitglied an der königlichen Akademie sondern geht er auch fürder weiter auf diesem Wege, einigt. der Wissenschaften, hat die Schrift, auf welche sich unsere dann wird ihm seine theologische Haut bald zu eng werden. Tritt dann ein jugendlicher Schwärmer auf den Bemerkungen beziehen, dem preußischen Könige gewidmet, Den Anderen jedoch, der seinen Appell unmittelbar an den öffentlichen Markt und verkündet, ein Marquis Posa der und diese Widmung ist angenommen worden. Der Ver- König hat richten dürfen, kann der schwarze Klüngel nicht Theologie mit lauter Stimme, offen und ehrlich, was er faffer sagt nun: antasten. gesehen und erlebt in sich und mit Anderen, als er etwelche Die Verarmung des Volkes muß aufs äußerste Mag man ihn hassen und verlästern, sie können ihm Monate den Fabrikarbeiter gespielt, so ist das Schicksal verhütet werden. Diese wird aber verursacht, wenn man nichts anhaben, daß er so kegerische Ansichten hat von folch eines Paul Göhre besiegelt. Man erinnere sich, mit erstens die Preise der nothwendigen Lebens- der göttlichen Ordnung. was für verlegenem, süßsaurem Lächeln die würdigen mittel, deren ein jeder benöthigt ist, steigen läßt, so Organe der Rechten und der Schlotbarone, vom Reichs- hoch sie mögen und können, ja wenn man die Steige= boten" bis zum westfälischen Grubenblatte, das verhäng- rung gar noch vorsäglich befördert; zweinißvolle Buch Göhre's begrüßten. Und je tiefer der Ein- tens wenn man die Auflagen auf das Volk willkür
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druck war, desto nachdrücklicher schalten und zeterten die lich und ohne ein richtiges Verhältniß erhöht. Politische Webericht. geliebten Gottesmänner über diesen Revolutionär im Kan- Dadurch kann es leicht geschehen, daß der, der Berlin , den 22. September. didatenrock. Denn ein Revolutionär däucht ihnen Jeder, sonst hundert Thaler Einkünfte gehabt, nur fünfzig welcher den Muth hat, die Uebel der heutigen Wirthschafts- und weniger behält. Er wird wirklich ärmer In Bezug auf die geplanten Mehrweise anzuerkennen, gründlichen Arbeiterschutz zu fordern gemacht..... Es ist wahr, die Einkünfte des Staates forderungen für Militärzwecke beobachtet die Regierungspresse und der Geistlichkeit, welche dem Volke durchaus fremd können durch willkürliche Auflagen vergrößert... werden. Es bleugnungen- ein unheimliches Schweigen. Da man in denn eine solche besteht wieder trotz aller und nur zu oft feindlich gegenübersteht, einimal gerade ist aber nur ein gegenwärtiger und scheinbarer Reichthum, derartigen Dingen bei uns nicht gerade verschämt ist, so heraus die Wahrheit zu sagen. Ser wirklich zur Verarmung führt. Was man jetzt ge- muß aus dem Schweigen der Schluß gezogen werden, daß Der innige Zusammenhang zwischen den Mächtigen winnt, das verliert man in der Zukunft auf die empfind- die geplanten Mehrforderungen sogar den Männern der dieser Erde und denen, welche doch nach ihrer Meinung lichste Weise. Das sind also nur schlechte Regierung sehr hoch beängstigend, erscheinen.
Feuilleton.
Nachdrud verboten.]
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Er kehrt zurück!
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Herr Deshommes, Larirette ist in der Pitié und befindet sich in einem guten Bett. Der Arzt hat geäußert, sie würde bald geheilt sein; morgen werde ich sie besuchen. Einstweilen stehe ich Ihnen zur Verfügung, was soll ich thun? Sie können auf mich rechnen.
Ich weiß es, lieber Freund, versetzte Des hommes; ich will Dir einen Auftrag geben, der Vertrauen erfordert und gefährlich ist.
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Während Charlotte in die Küche ging, um für den jungen Lehrling ein Glas Wein, Brot und ein Stück Käse zu holen, und während die Mutter Michels sich von Neuem über ihren Sohn gebeugt hatte und ihm sanft die schweißtriefende Stirn trocknete, näherte sich Deshommes dem Mijoulet und flüsterte ihm einige Worte ins Ohr, welche den Letzteren erzittern machten. Dann trat er einige Schritte zurück und nahm seine gleichgiltige Haltung an; seine Augen jedoch hatten einen schrecklichen Ausdruc.
Originalroman von Jean Meroz. Als Deshommes wieder zu sich gekommen war, war er Die anderen kämpfen zerstreut in Paris und ich habe Charlotte hatte die bescheidene Mahlzeit schnell auf Vermaßen bestürzt, daß er unfähig war, Charlotten, die an den Tisch gesetzt und Mijoulet an demselben Platz ge= feinen Hals flog, zu antworten, mit ihr zu sprechen oder nur Dich bei mir. das Wort an Michel Ferrand zu richten, dem er einfach Barrikaden gehen, die sich in der Umgegend befinden, und Du sollst also folgendes thun. Du wirst nach den nommen. die Hand gedrückt hatte, ohne ihn anzusehen. Er hatte rasch gegessen und getrunken. Zehn Minuten Er wußte also nicht, was aus Larirette geworden war, allen denen, die hinter denselben auf dem Austand liegen, darauf erhob er sich, nahm seine Flinte und Patronenund fragte sich verwirrt, ob sie wohl die Zeit gehabt hatte, sagen, daß die Linientruppen nicht mehr vorrücken werden, tasche und stolperte eiligst die Treppe hinunter. Als alle ihre Bouquetts zu vertheilen, d. h. alle die zu benach um sie hier anzugreifen, daß sie darum den Kameraden er sich auf der Straße befand, war er wie umhelfen sollen, welche sich bei den Tuilerien schlagen. richtigen, welche handeln sollten. gewandelt. Er sah ernst aus, auch nicht Und dann wollte er, der jetzt sich allmälig erholte, war von seinem Dort ist der Kampf heiß, dort wird die Regierung ihre gerade feierlich und jedes Lächeln vor allen Dingen wissen, was aus der Bouquet- Ver- letzte Schlacht schlagen, wird ihr Widerstand ein ver- höhnischen Munde gewichen. Man fühlte, er hatte eine schwere Mission, eine drückende Verantwortlichkeit; er war käuferin geworden war, die sich stets so hingebend zweifelter sein. gezeigt und der Sache so viele Dienste geleistet hatte, Du wirst allen sagen, daß Du von Warche Seul auf einmal zum Manne gereift. indem sie, ein Lächeln auf den Lippen, den größten Ge- kommst, man wird Dir dann folgen. fahren trotte. Mijoulet hatte leise sein Gewehr in den Winkel des Bimmers gestellt und das Bandelier abgelegt, welches ihn am Sitzen hinderte.
Er fühlte, daß seine Bewaffnung ziemlich schwer war, und daß ihm die Schulter schmerzte, infolge des im Verhältniß zu seinem zart gebauten, schwächlichen Körper ungeheuren Gewichtes des Gewehres.
Bei der Frage Deshommes' erhob er sich von dem Stuhle, auf welchen er sich ermüdet gesetzt hatte.
Deshommes wollte weiter sprechen, aber er sah Charlotte, welche den Kopf nach ihm hinwandte und ihn entsetzt anstarrte, neben Madame Ferrand, die das Bett ihres Sohnes verlassen hatte und aufmerksam zuhörte.
Er sah unentschlossen und verwirrt aus, aber diese Unentschlossenheit und Verwirrung verließen ihn bald. Mit ruhiger Stimme fügte er hinzu:
- Du wirst ein Glas Wein zu Dir nehmen, Mijoulet, in aller Eile ein Stück Brot essen und dann Dich schleunigst auf den Weg machen; ich verlasse mich auf Dich.
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Er lenkte seine ersten Schritte nach der Barrikade, die sich in der Rue Saint- Severin erhob und dieselbe in der Höhe eines Stockwerks quer durchschnitt.
Es befanden sich dort etwa 12 Kämpfer; einige schliefen auf Stroh, andere plauderten und aßen. Er trat zu ihnen heran und sagte:
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