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Nr. 51. 15. Jahrgang.

Reichstag  .

Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

53. Sigung. Dienstag, 1. März 1898, 2 Uhr. Am Bundesrathstische: Dir. v. Schulz.

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Mittwoch, 2. März 1898.

fälle sind die Eisenbahnbeamten und das reisende Publikum so nervös Buch durchblättert und sich an den zahlreichen hübschen Jllustra geworden, daß wir alle Ursache haben, die Nervosität nicht noch zu er- tionen ergößt, sondern auch für den Fachmann, der unter den eins höhen. Bei den Abg. Pachnicke und Rösicke sind wir ja die Objektivität der gehenden Referaten über die verschiedenen Zweige der Ausstellung Beurtheilung nicht gewohnt, aber auch dem Abg. Hammacher hat manche schäßbare Erinnerung und Anregung finden wird. Schade, Die Berathung des Etats des Reich 3.Eisenbahnamt 3 heute seine fonftige Objektivität nicht zur Seite geftanden. Die daß der imponirende Umfang des Buches und seine hübsche Aus miro fortgesetzt beim Titel Präsident". Dem in unserer legten Kompetenz des Reichs- Eisenbahnamts geht nicht so weit, wie es stattung einem für gewöhnliche Leute schwer erschwingbaren Preis Nummer veröffentlichten Antrag Dr. Pachnicke( frf. g.) liegt Abg. Dr. Hammacher zu wünschen scheint. Auch Abg. Hammacher bedingt. Vielleicht überlegt sich doch die eine oder andere Arbeiter­ein Unterantrag des Frhru. v. Stumm vor, welcher verlangt: hat vieles vorgebracht, was vor den preußischen Landtag gehört. organisation, ob sie sich das Wert nicht für ihre Bibliothek zu­sub a die Worte, wie sie in letzter Zeit" und vorgekommen ist" Die Klagen über den Wagenmangel waren zur Zeit der Privat- legen soll. zu streichen. bahnen noch größer. So schlimm ist es garnicht. Jeder Sach- Noch in einem Bunkte ist das Buch für den Arbeiter interessant. Abg. Dr. Hammacher( natl.): Die Rlagen über die Entwicke verständige wisse, daß der Geschäftsmann heute das Doppelte und An verschiedenen Stellen des Wertes spiegelt fich nämlich das Tung der Thätigkeit und des Ansehens des Reichs- Eisenbahnamtes Dreifache von den Wagen fordert, die er wirklich braucht.( Sehr foziale Empfinden der Berliner   Jndustriellen mit ergöglicher Klarheit haben ihre Ursache darin, daß durch den Druck der Machtverhältnisse richtig! rechts.) Sie bekommen nicht, was sie verlangen, aber wieder. Nach den Erfahrungen der letzten Zeit wird der Arbeiter der Eisenbahn Verwaltungen der einzelnen Staaten das Reichs immer noch soviel wie sie brauchen. An der Unzulänglichkeit in dieser Beziehung gewiß teine allzu hohen Forderungen an die Leute Eisenbahnamt daran verhindert wurde, seine Thätigkeit in aus der Bahnhofsanlagen ist oft nicht nur der Minister, sondern auch stellen, die im Schatten Kühnemann'scher Denkungsart ihre Berichte reichendem Maße zu entfalten. Die möglichst einstimmige Annahme das preußische Abgeordnetenhaus Schuld, das die Bewilligungen geschrieben haben. Aber was Berlin   und seine Arbeit" da im Einzelnen des Antrages Pachnicke durch den Reichstag   wird die Bedeutung häufig ablehnt. Es liegt ein Widerspruch darin, über die mangel- bietet, gengt leider von so beschämender Beschränktheit, von so des Reichs Eisenbahnamtes erhöhen. Es hat von Gesetzes wegen haften Verkehrseinrichtungen zu flagen und auf der anderen Seite fleinlichem Haß gegen die Berliner   Arbeiterwelt, daß wir beinahe ein weitgehendes Aufsichtsrecht über die Staatsbahnen. Das eine Steigerung des Verkehrs durch Verbilligung der Personentarife annehmen möchten, die in betracht kommenden Stellen seien von den Gesetz bietet in feinem§ 1 ausdrücklich die Handhabe, die herbeiführen zu wollen. Ich meine, man sollte eine Steigerung des Herren Kühnemann und Felisch mit eigener Hand zu Papier ge­nothwendigen Kräfte zu vermehren, δα es die Anstellung Verkehrs zu vermeiden suchen und erst die Uebelstände beseitigen. bracht worden. Schon in dem Kapitel Borgeschichte und Vor­von Reichs Eisenbahn- Kommissarien vorsteht. Ich Vor einer allzu schnellen Vermehrung des Eisenbahn Personals bereitung der Ausstellung" wird auf Seite 77 beflagt, daß die viel­glaube, daß der Reichstag   die hierzu nothwendigen Mittel nie ver ist zu warnen. Haben die Leute zeitweise nicht voll zu thun, dann fachen, natürlich immer durch sozialdemokratische Kreise geschürten fagen wird.( Beifall bei den Nationalliberalen.) Der Herr Direktor verbummeln sie. Andererseits können den verantwortungsvollen Agitationen zu zahlreichen Streifversuchen geführt hätten. Welcher Der Ich will für den Antrag Art waren nun die maßlosen Forderungen der Arbeiter? des Reichs- Eisenbahnamts ist der Ansicht, daß das weitere In- Dienst nicht ungelernte Leute versehen. anspruchnehmen der Kräfte nur berechtigt sei, wenn die Betriebs- Bachnicke fiimmen, wenn er die Worte wie sie in letzter Zeit" und Bericht bekundet selber, daß die Zimmerer den 50 Pf. betragenden arbeit dies direkt erfordert. Es ist aber nothwendig, daß man vorgekommen ist", streicht. Stundenlohn zunächst auf 521/2 und dann auf 55 Pf. erhöht haben Prohibitivmaßregeln trifft. Wenn 8. B. eine Bahnstrecke oder ein Abg. Dr. Pachnicke( frf. Vg.) zur Geschäftsordnung: Ich erkläre wollten. Und wegen einer so, wir möchten fast sagen, beschämend Bahnhof sich in einem Zustand befindet, daß er die Betriebs- mich im Interesse der möglichst einstimmigen Annahme meines Antrags geringfügigen Forderung ließen die Profitwütheriche es erst zum ficherheit unter gewiffen gewissen Umständen gefährden tönnte mit der Streichung der vom Abg. v. Stumm beanstandeten Stellen Ausstande kommen! Das komische an der Sache aber ist, daß die wie dies in Vohwinkel   der Fall war so hat die einverstanden. Herren Kühnemann und Felisch, die nicht genug schreien können, daß Verwaltung das Recht und die Pflicht, den Umbau des Bahnhofs Abg. Lenzmann( frf. Bp.): Die Zahl der Unfälle ist that- Staat und Unternehmerthum geschlossen gegen die Arbeiterschaft aus zu verlangen; die erforderlichen Mittel werden schon aufgebracht fächlich in der legten Zeit gestiegen und ich hätte gewünscht, Abg. sammenstehen müssen, als Leiter des Ausstellungs- Unternehmens ihre werden. Die Rücksicht auf das finanzielle Ergebniß darf die Re- Pachnicke hätte die ursprüngliche Fassung seines Antrags aufrecht eigenen Grundsätze schmählich durchbrochen haben, indem sie in den gierung nicht davon abhalten, diejenigen Maßnahmen zu treffen, die erhalten. Der Hinweis auf die größere Zahl der Unfälle in Eng- Kontrakten mit den einzelnen Unternehmern der Ausstellungsbauten im Intereffe der Sicherheit nothwendig sind. Eine Verquickung der land ist vollkommen verfehlt, da dort die Fahrgeschwindigkeit be- ausdrücklich die Bestimmung getroffen hatten, daß Ausstände nicht Eisenbahnverwaltung mit der allgemeinen Finanzverwaltung, wie deutend höher ist. 9/10 der Unfälle ereignen sich nicht auf der als höhere Gewalt gelten sollten, welche den Unternehmer von fie leider in Preußen der Fall ist, führt nothwendigerweise zu einer Strecke, sondern auf den Bahnhöfen selbst und zwar gewöhnlich in der Erfüllung seiner Verpflichtungen entbinde. Mit recht können die Verschleierung des Blicks den Betriebserfordernissen gegenüber. Ein folge mangelhafter Einrichtungen in diesen selbst. Sie sind nicht Bunftmeister ihren eigenen Führer, Herrn Felisch, dafür verantwort preußischer Minister müßte ein Gott sein, wenn er bei diefer engen ausgedehnt genug, sodaß das Rangiren auf den Geleisen für die lich machen, daß sie zum beträchtlichen Theil auf die Forderungen Vereinigung nicht stets an die Finanzen denken würde, mögen die Personenzüge vorgenommen werden muß und auch die Sicherheits  - der Arbeiter eingehen mußten. Vom Geist der Rühnemann und Ausgaben auch noch so nothwendig sein. Bei der Berstaatlichung vorrichtungen sind oft mangelhaft, wie Abg. Gerisch schon gestern be- Felisch sind vielfach auch die Einzelberichte burchtränkt. So jammert der der Eisenbahnen hat man an diefe Ronfequenzen nicht tonte. Die Sparsamkeitsrücksichten sind überall maßgebend, so auch Verfasser des Berichts über die Zabat- und Bigarrenindustrie, ein Herr gedacht; von einer privaten Gesellschaft würde die Ne bei der Besoldung der unteren Beamten, obgleich eine schlechte Dr. Heinrich Fräntel, auf Seite 443 darüber, daß gelegentlich Ar gierung rücksichtslos verlangen, daß fie alle die für Besoldung dieser vor allem auch die Sicherheit des Publikums ge- beitseinstellungen, die durch sozialdemokratische Einflüsse hervor­Die öffentliche Sicherheit nothwendigen Einrichtungen treffe; fährdet; daß soviel Unfälle durch Nichtbeachtung der Signale fich er gerufen feien, den Rückgang dieser Industrie befördert hätten. Bon das Interesse der Aktionäre würde sie fie da wenig angehen. eignen, liegt vor allem daran, daß die Lokomotivführer nicht ge- einer Fülle widerwärtigen Eigenlobs trieft der auf Seite 518 er Und nun bringt uns die vorher so gerühmte Verstaatlichung diese nügend ausgebildet sind. Um nämlich zu sparen, verwendet man stattete Bericht über die wirthschaftliche Lage der Arbeiter und die Rücksicht auf die Finanzen.( Beifall bei den Nationalliberalen.) Ich Heizer I. Klasse auch als Lokomotivführer, ohne sie jedoch Fürsorge(!) für diese in der Maschinenindustrie. Der Umstand, habe den Ausdruck bas System hat Bankrott gemacht" nicht als solche zu bezahlen. Auch haben die Lokomotivführer daß die Uebermacht des Kapitals die Arbeiter gezwungen hat, den gemacht, hätte ich ihn aber gebraucht, so hätte er, felbst eine viel zu lange Arbeitszeit. 10-12 Stunden müssen sie in berüchtigten Arbeitsnachweis in der Gartenstraße zu benußen, wird in etwas fraffer Weise Weise freilich, den gegenwärtigen Zu Wind und Wetter auf der Lokomotive verweilen. Besonders auf als eine Wohlthat" für die Arbeiter gepriesen, trotzdem ein paar stand treffend bezeichnet.( Beifall bei den Nationalliberalen.) den Stationen selbst herrscht oft ein großer Mangel an Personal; Beilen vorher ausdrücklich zugegeben ist, daß eine forg­Es ist unbillig, wenn man immer wieder den Minister Thielen für paffirt aber infolge deffen einmal ein Unfall, so werden sofort fältige Liftenführung über die agitatorisch nachtheilig thätigen alle Eisenbahnunfälle verantwortlich macht. Die Schuld liegt in fchwere Gefängnißstrafen verhängt. Es werden immer neue Arbeiter auch einen Ausschluß dieser für jede Ausstands­fo während doch die Beamten gar nicht bewegung Elemente" gefährlichen ermögliche. Weiter dem Systeme selbst. Es giebt eine große Anzahl technischer Einzel. Reglements erlassen, während heiten, die geradezu eine beständige Quelle der Unfälle bilden, auf im stande find all die zahlreichen Bestimmungen aus wird in dem Bericht beklagt, daß die Bestimmungen der Gewerbe­die man bei uns aber nicht das genügende Gewicht zuführen. Durch den Wagenmangel weiden vor allem die Ordnung das Halten von Lehrlingen zu einem dornenvollen legt. Ich nenne nur die Niveaukreuzungen, die anderswo, Fabrikbefizer geschädigt, eine wirksame Abhilfe kann da nur durch Kapitel" in der modernen industriellen Arbeit gestalten. An einer zum Beispiel in England, bei der Konzessionirung von Bahnen vermehrte Wasserstraßen geschaffen werden. Das Grundübel ist aber anderen Stelle werden die Arbeiter gescholten, daß sie so schwer zu die allergrößte Rolle spielen. Das wichtigste bleibt aber die ges immer die Plusmacherei des Finanzministeriums, das auch die bewegen sind, vorhandene Schuhvorrichtungen stetig zu benutzen, zu nügende Ausbildung der Beamten, und diese wird durch die Eisenbahnen nur als milchende Kuh betrachtet. Herr Miquel ist gleich wird aber durch die Behauptung, daß der Bruchtheil der tadelnswerthe Schwäche gegenüber den Militärs und den Juristen fürwahr ein Theil von jener Kraft, die stets das Böse will und Infälle, die durch Schußvorrichtungen zu verhüten sind, außerordent­immer wieder geschädigt.( Sehr richtig! links.) Auch an sich ist stets das Böse schafft.( Heiterkeit und Beifall links.) lich gering sei, den paar Arbeiterschutz- Bestimmungen der Gesetz­die Ausbildung sehr unzweckmäßig; sie steht zu wenig im Einklang gebung ein heimtückischer Hieb verseßt. mit der Praxis.

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Hierauf vertagt sich das Haus.

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Nächste Sigung Donnerstag 2 Uhr: Fortsetzung der heutigen Berathung und erfte Berathung der Novelle zum Postgeset. Schluß 614 Uhr.

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Der Arbeiter wird auch aus dem amtlichen Ausstellungsbericht erkennen, daß er durch die zwingende Macht einer starken Koalition die Kulturaufgabe zu lösen hat, im Gehirn des verbohrten Unter­nehmerthums Licht zu schaffen.

Abg. Graf v. Limburg- Stirum  ( t.): Die Verstaatlichung der Bahnen trägt nicht Schuld an den Mißständen; diese waren nur Was den zweiten Theil des Antrags Pachnicke anlangt, so gebe früber nicht so kontrollirbar, während der Staatsbetrieb der öffent ich nicht so weit, zu verlangen, daß die Ausgestaltung des lichen Kritik unterliegt.( Sehr richtig! rechts.) Wenn Herr Lenzmann Betriebes allen beständig wechselnden Bedürfnissen des Berkehrs auf die Schuld an den Unfällen der Verwaltung beimißt, vergißt er, ber Stelle nachzukommen habe. Das hängt zu sehr von den Kons daß viele derselben auch durch die Beamten veranlaßt werden, die Bettler und ,, Arbeitsscheue". An den ausgedehnten Polizei­junkturen ab, die in gewisser Hinsicht unberechenbar find. Wollte besonders auf oft befahrenen Strecken leicht nachlässig werden. unterscheiden sich von den anderen Berpalast lehnt sich gegenüber der Stadtbahn ein kleineres Gebäude an. Graf Ranig sagen, daß den Ausländern die gleichen Tarife gewährt Die Kanalbanten werden sollen, wie den Juländern, so würde ich ihm widersprechen.tehrsmitteln dadurch, daß die für sie aufgeiendelen Summen In demselben befinden sich die Sißungssäle mehrerer Abtheilungen Abg. v. Kardorff hat eine Beschwerde Chemnitzer Fabrikanten sich nicht bezahlt machen und so einfache Geschenke für des Amtsgerichts. Hier wird ausschließlich über solche Personen vorgebracht, die berechtigt ist. Unsere Stückgüter werden viel Industrie und Handel bilden. Wenigstens müssen wir uns dann geurtheilt, welche die Behörde selbst wegen geringfügiger Ueber­zu langsam befördert. Ceterum censeo. Die ganzen Debatten dagegen schützen, daß durch solche Geschenke die heimische Landwirth- tretungen in Untersuchungshaft nimmt, sei es, weil diese Personen über die Unfälle haben unmittelbaren Nugen nicht, wenn sie aber schaft geschädigt wird, indem fremde Produkte eingeschleppt werden. überhaupt fein Unterkommen haben, sei es, weil man von ihnen an die Stärkung der Kontrolle der Eisenbahnen durch das Reichs: Ich meine, die preußische Eisenbahnverwaltung ist immer noch die nimmt, daß selbst die zu erwartende kurze Haftstrafe ste Eisenbahnamt zur Folge haben sollten, so waren sie nicht fruchtlos beste, die es giebt.( Oho!) 3hre( nach links) Abneigung gegen sie veranlaffen tönnte, sich dem Arme der firafenden Gerechtig So zu entziehen. unbedeutend die Strafthaten sind, und ich begrüße sie.( Beifall.) rührt nur daher, daß Ihnen die starte und selbständige Regierung feit Abg. Röficke( liberal): Als Mitantragsteller der Resolution Preußens ein Dorn im Auge ist.( Lachen links.) Ob Sie nun die welche hier zur Aburtheilung gelangen, so groß ist die Bachnicke bitte ich um möglichst einstimmige Annahme derselben. Ich Resolution Bachnicke annehmen oder nicht, es bleibt doch alles so Bahl der Fälle, die hier verhandelt werden; so fann man gewissermaßen sagen, daß hier juristische Massenarbeit geliefert wird. will zugeben, daß der erste Theil unseres Antrags in gewiffem wie es ist und sein muß.( Beifall rechts.) Sinne mehr in die Einzellandtage gehört. Der zweite Theil aber Abg. Jekrant( Reformp.): Für den Präsidenten des Reiche: 40 bis 50, ja oft noch mehr Personen, werden von einer Schöffen gehört unbedingt vor den Reichstag  . Ich schließe mich dem Abg. Eisenbahnamts sind wieder 5000 M. mehr verlangt. Ich kann at r gerichts- Abtheilung in einer Sigung abgeurtheilt. Die überwiegende Hammacher an, der die Kompetens des Reichs. Eisenbahnamis diesem Ministerium feine besondere Bedeutung beimessen, am besten Mehrzahl der Angeklagten hat sich wegen Bettelns und wegen Nicht­so flar wie möglich gelegt hat. Es muß doch auch den Bürgern wäre es, das Reichs Eisenbahnamt   wieder aufzulösen. Was die beschaffung eines Unterkommens nach voraufgegangener polizeilicher der Einzelstaaten gestattet sein, über die Bahnen der Nachbarstaaten Unfälle anlangt, so glaube ich, ist die indirekte Ursache derselben Verwarnung zu verantworten. Die Angeklagten werden in Trupps im Reiche Beschwerde zu führen, denn sie sind ja bei der Beförderung die Thätigkeit der Juristen in der Verwaltung; wo diese vorhanden zu 10-15 Personen gleichzeitig in den Anklageraum geführt, der die ihrer Güter durch die Bahnen der Nachbarstaaten lebhaft an der find, ist der Kontakt zwischen Vorgesetzten und Untergebenen nicht Ausdehnung eines mächtig großen Zimmers hat. Die Thür wird vor. Ausgestaltung der Bahnen interessirt. Der Güterverkehr ist um erreichbar.( Redner wird wiederholt vom Präsidenten zur Sache sorglich hinter ihnen verschlossen. Nun beginnt die Verhandlung. Die Fälle gleichen fich wie ein Ei dem andern, jeder derselben nimmt 62 pet. gestiegen, das Wagenmaterial aber nur um 40 pCt. ver- gerufen.) Für den Antrag Pachnicke werde ich nicht stimmen. mehrt worden. Das muß ja zu Mißständen führen. Jetzt sollen ja Bundeskommiffar Dr. Lieber wendet sich gegen die Ausführungen nur wenige Minuten in Anspruch. Häufig bekennt sich der An­nun Wagenlieferungen in Auftrag gegeben worden sein. Man hat des Abg. Iskraut über die Besoldungsverhältnisse; er unterschäße geklagte ohne weiteres des Bettelns schuldig, und, wenn er leugnet, wird er meist durch das Zeugniß des Schuhmannes, der ihn ver fich nur etwas spät zu diesen Aufträgen entfchloffen. Die Industrie die Wirksamkeit des Reichs- Eisenbahnamts. haftete, vielleicht auch durch die Aussage des milden Gebers über­hätte die Aufträge in früheren schlechteren Zeiten sehr gut gebrauchen tönnen, jetzt ist die Konjunktur so wie so eine gute. Der Wagen führt. Der Amtsanwalt stellt einen Strafantrag, der je nach der Zahl der Vorftrafen bemessen wird. Ein Blick des Einverständnisses mangel macht sich so fühlbar, daß es vielen Industriewerken nicht möglich ist, einen regelrechten Berkehr aufrecht zu erhalten. zwischen Richter und Schöffen, das Urtheil wird vom Vorfizenden verkündet und kurz begründet. Nicht selten giebt der Richter einem Raliwert wurden z. B. an einem Tage 500 Wagen gefordert dem Verurtheilten noch einen guten Rath mit auf den Weg, und es konnten noch nicht ganz 100 Wagen gestellt werden. Ich indem er ihm im Reservelieutenants- Zon zuruft: Was wollen bin der Ansicht, daß die preußische fistalische Plusmacherei, Sie in Berlin  ; warum kommen Sie hierber, wenn Sie feine die in Preußen zum System erhoben werden ist, an diesen Uebel- ,, Berlin   und seine Arbeit" betitelt sich der soeben erschienene Arbeit haben; bleiben Sie braußen, gehen Sie in Ihre Heimath, ständen schuld ist. Die Eisenbahn Verwaltung müßte doch schon amtliche Bericht über die 1896er Gewerbe- Ausstellung. Herausgeber außerhalb ist immer Arbeit zu haben." Gleichgiltig hören die Armen vom geschäftlichen Standpunkt aus den Anforderungen zu genügen des umfangreichen Werkes sind die bekannten Mitglieder des Arbeits­suchen. Man denke sich nur eine Gasanstalt oder ein Etektrizitäts- ausschusses, die Herren Kühnemann, Goldberger und Felisch. Wenn diese Rathschläge an. Wie arbeitsscheue Bagabunden sehen die meisten von ihnen nicht aus. Sie haben es wohl am eigenen Leibe werk, die ihren Betrieb nur für die Ansprüche des Sommers ein- man das mächtige Buch von fast 900 Seiten durchblättert, bat man meiften von ihnen nicht aus. Sie haben es wohl am eigenen Leibe richten würden und außer stande wären, den Ansprüchen im Winter Mühe, die sentimentalen Anwandlungen abzuwehren, die einen beim erfahren, daß die Rebensart" wer arbeiten will, findet jederzeit Arbeit" heutzutage nur von solchen Leuten im Munde geführt wird, zu genügen. Die Exportindustrie leidet unter dem Wagenmangel Anblick der zahlreichen Jauftrationen zu übertölpeln suchen. Die die wirthschaftlichen Berhältnisse nicht tennen. Sie find wohl am meisten, denn sie muß liefern, wenn sie die Aufträge erhält. Die bunte, mit so vielen marktschreierischen Trompetens meift nach Berlin   gekommen, weil sie meinten, gerade in der Groß­Ich hoffe, das Reichs- Eisenbahnamt wird diesen Fragen jest stößen verkündete Pracht, die sich bald zwei Jahren größere Aufmerksamkeit schenken. Abg. v. Kardorff meinte, die in Treptow   erhob, ist hinweggefegt, und kaum eine Spur hat sie in ftabt müsse sich noch am ehesten Arbeitsgelegenheit finden. Als dann der letzte Nickel verzehrt war, und sie durch Betteln an fremden Kanalfrage gehöre nicht hierher, aber der Minister Thielen dem ausgedehnten Park am Spreeftrande hinterlaffen. Vor Jahres. Thüren die Mittel zur Befriedigung des knurrenden Magens zu er­bat im Landesökonomie Rollegium ausdrücklich darauf hin- frist allerdings waren die phantastischen Stuckbauten noch in den bewiesen, daß die Ranäle eine Entlastung des Eisenbahn- Güter Trümmerhaufen zu erkennen, über die sich der Bewohner des Süd- langen fuchten, fielen fie dem Schußmann in die Hände und müssen verkehrs herbeiführen müffen. Dieser Ausspruch des Ministers oftens ärgerte, und als Nachbieibsel ihres ideellen Einflusses binter- nun das Bergehen, die Mildthätigkeit fremder Menschen angefleht Thielen hat noch lange nicht die genügende Beachtung gefunden. ließ die Ausstellung damals ein bäßliches und auf das Ansehen des au haben, vorerst mit einigen Tagen, im Wiederholungsfalle mit Die Flotte soll der Industrie nüßen, was wollen die Vortheile, die industriellen Berlin   nicht gerade günstig einwirkendes Gefeife der einigen Wochen Haft und später vielleicht gar mit einigen Monaten Arbeitshaus büßen ein Opfer nicht der persönlichen Faulheit die Flotte der Juduftrie bringen kann, gegen die Nachtheile be- Sarantiefondszeichner, au die sich weigerten, das Defizit deuten, die der Industrie erwachsen müssen, wenn die Leiftungs- tecken. Doch nun, da der Schutt beseitigt und das Weh- und Schlechtigkeit, sondern der Verkehrtheit der tapitalistischen Wirthschaftsordnung. der mit recht fähigkeit der Bahnen nicht mehr den Ansprüchen der Industrie ge- tlagen unterlegenen Garanten so ziemlich nügt.( Beifall.) verftummt ist, drängt sich die Erinnerung an die häßlichen Begleit- Gewiffenlosigkeit eines Unternehmers. Von einer Maffen­Abg. Frhr. v. Stumm( Rp.): Ich kann nicht zugeben, daß die erscheinungen, wie die noch häßlicheren Nachklänge zurück, und es Bleivergiftung, die ein eigenthümliches Licht auf die hygienischen Zahl der Unfälle sich in der letzten Zeit sehr gehäuft hat und bleibt nur lebendig im Gedächtnisse die zwar etwas unruhige, aber Verhältnisse in gewiffen Betrieben wirft, machte in der Deutschen  habe deshalb meinen Unterantrag gestellt. Der Durchschnitt in ihrer abwechselungsreichen Ausdehnung dennoch anziehende Bracht Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege Herr Dr. Markuse Mit­der Unfälle in den letzten Jahren ist hinter England zurückgeblieben. Der Ausstattungsbauten und ihrer Anlage. Und es hieße der theilung. In die Sprechstunde dieses Arztes famen innerhalb Abg. Gerisch bat gefagt, die Dentschrift, die dem preußischen Ab- Wahrheit einen schlechten Dienst erweisen, wollte man leugnen, daß weniger Tage fieben Mädchen, mit allen Erscheinungen jener Krankheit geordnetenhaus zugegangen ist, fei nicht das Papier werth. Er hat mancher Arbeiter an den Schäßen, welche in den Stuck- und Holz- behaftet. Auf Erkundigung bei anderen in der Nähe wohnenden fich selbst widersprochen, da er ja die in der Denkschrift nieder- bauten geborgen waren, nicht allein Ergößen, sondern auch Beleraten gelang die Ermittelung einer Anzahl weiterer Fälle mit zum theil bereits recht bedenklichen Anzeichen. Dr. Markuse forschte nach gelegten Bablen seinen Darlegungen zu grunde gelegt hat. Die lehrung und Erweiterung seiner Fachkenntnisse gefunden hätte. Angriffe auf die preußischen Bahnen sind unberechtigt, denn fie find und stellte folgendes fest: Die Mädchen waren sämmtlich in einer Fabrik nicht schlechter als die übrigen. Durch die Uebertreibungen der Un­von Flaschen Patentverschlüssen beschäftigt. Die weißen Porzellan­

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Wir sind überzeugt, daß auch der amtliche Bericht über die Aus­ftellung werthvoll ist nicht allein für den Laien, der leichthin das

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