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unteren Schmutz und unsere Flecken. Aber der Schmied wird nicht so bald kommen. Er schläft gewiß noch."

ein.

Da flog eine Funte aus der Effe mitten in das alte Eisen hin

,, Der Schmied schläft nicht. Er wird gleich kommen," aifchte der Funte, es ist ein besonderer Schmied. Sein Tagewerf ist vor Sonnenaufgang."

Dann erlosch der Funke.

Die Tür tat sich auf und der Schmied tam herein. Es war ein ernster stiller Mann mit traurigen Augen. Das fam von seinem Tagewerk. Er trat den Blajebalg, daß er alle seine Magenfalten aufklappte und ganz dick anschwoll. Der Feuergeist erwachte in der engen Effe und der Schmied hielt all das alte Eisen ins Feuer. Dann hob er es aus der Feuertaufe und legte es auf den Amboß . ,, Was wird aus uns werden welche Form welche Form?" fragte das alte Eisen und das Meffer dachte an den armen alten Mann in Indien .

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Der Schmied schlug zu. Die Funken stoben.

Es war fein Tagewerk.

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sagte ja, sprach auch bei ihm für Sie, und die liftigen grauen Neug­lein Seiner Erzellenz haben mir nie wieder zugelächelt. Doch- ich bin auch ein junger unerfahrener Mensch

Erinnern Sie sich jener frohen Stunde an Ihrem Kamin, mo Sie mir sagten: Ach, wenn Sie erst so viel Erfahrungen gemacht aber hätte ich mir träumen laffen, daß ich an Ihnen diese Erfahrun haben werden wie ich!" Es mag was Wahres daran sein, nimmer gen machen follte! Genug davon.

Glauben Sie nicht, daß ich sehr genau die Beweggründe, die Sie abhalten, fenne?

Sie sind faul, Sie sind vornehm, Sie wollen sich wohl bemühen für mich, aber nicht unter Ihrem Namen. Sie treiben die Güte in der Tat so weit, mit Weill , der Ihnen doch so zuwider, dar­über zu reden, und Artikel in den Corsaire Satan einzuschwärzen, aber der vornehme Heine würde nicht mit seinem Konfrater Jules Janin sprechen oder offiziell sich bei den Pariser Redaktionen be­mühen.

Es soll unmöglich sein? Und doch ist der Gräfin d'Agoult möglich gewefen. Was die kann, fönnen Sie sicher auch, und Sie fönnten doch den Artikel aus dem Rheinischen Beobachter über­

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Er schmiedete nur eine Form, die letzte aller Formen. Er feßen etc. Unmöglich, hören Sie, Heine, ohne Ihnen nahe zu schmiedete die Seele des Eifens. treten, aber- wären Sie in Geldverlegenheit und wären dabei 5000 Fr. zu gewinnen hol' mich und Sie der Teufel es würde Ihnen bald möglich sein. Sie wissen, Heine, was die Philifter in ganz Deutschland über Ihren Charakter schreiben Sie wiffen auch, was ich dazu dachte. Aber wahrlich, ich sage Euch, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde etc. etc.

Als es fertig war, stand eine glänzende Pflugschar auf der tau­feuchten Erde vor der Schmiede.

Da ging die Sonne auf.

Es ist leider nur ein Märchen

Aus Manfred Kyber Märchen"( Verlag W. Seifert, Stuttgart ).

Ein Brief Lassalles an H. Heine .

Gustav Maher ist es geglückt, Laffalles literarischen Nachlaß auf zuspüren, der besonders an unveröffentlichten Briefen eine über raschende Fülle bietet. Im I. Bande der Nachgelassenen Briefe und Schriften" werden die Briefe von und an Saffalle bis 1848 geboten.( Stuttgart , Deutsche Verlagsanftalt.) Sie behandeln in der Hauptfache die Haßfeldt- Affäre und zeigen Lassalle von glühendem Eifer und fprühender Beredsamteit beseelt, um das Recht der verfolgten Frau zu erkämpfen. Der Brief an Heinrich Seine vom November 1846, ben wir abdrucken, ist ein prachtvolles 8eugnis dafür. Lassalle wird ironisch, boshaft, drohend weil seine ich an der Kampagne für die Gräfin Hazfeldt zunächst nicht beteiligen wollte.

Lieber Heine!

Als ich gestern Doktors( Arnold Mendelssohns) Brief erhielt, in welchem er mir in einem Wuft von undeutlichen beschönigenden und ziemlich sinnlosen Phrasen meldet, daß Sie den geringen Freundschaftsdienst, um den ich Sie ersucht, oder vielmehr den ich von Ihnen gefordert, nicht erfüllen können und wollen, wollen und können da war ich allerdings eine Minute lang betäubt, so betäubt wie etwa ein Ungläubiger, der eben ein Wunder sich er­eignen sieht, das feine fünf Sinne nicht wegleugnen und doch auch nicht erklären fönnen. Aber ich verfichere Sie, ich war auch nur eine minute lang erstaunt.

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Es ist unter allen Umständen ein nüzliches Wort: nihil admirari! Warum sollten Sie nicht eben auch sein wie so viele andere? Sie haben ganz recht.

Soll ich Sie erinnern an das, was ich für Sie tat, soll ich Ihnen den Brief schicken, in dem Sie mir fchreiben: Noch nie hat ein Mensch das für mich getan, was Sie," soll ich mich soweit er­niedrigen, Ihnen vorzuerzählen, was ich für Sie getan, getragen und geopfert habe? Sicher nicht! Nur soviel: Nie hätte ich für mich getan( was ich getan habe) für Sie, nie für mich( bei) Pückler, Barnhagen, Meyer( beer, Offen) bach, Mendelssohn etc. etc. anticham­briert und gebettelt, mich ver haßt gemacht durch Bitten, die man ebenso ungern erfüllte wie abschlug, und meinen feimenden Kredit durch unverschämte Forderungen erschöpft.

Glauben Sie, daß ich damals nicht alles wußte, wie ich durch Betreibung und so grenzenlos eifrige Betreibung Ihrer An­gelegenheiten mir schadete, sogar bei Ihren Freunden schadete, bie ich mit( zwei Worte unleserlich) auf ihnen lästige und fatale Schritte hinzwang, ein Verfahren, durch das, wie Sie wissen werden, man sich am meisten verhaßt macht. Alle diese Men­schen hätten mir sehr gerne dies und das gewährt, wenn ich mit meinen Forderungen für Sie nachgelassen und sie nicht mit fo eiferner Konsequenz an diesen und jenen Stichwörtern festgehalten hätte. Ich habe mir alle diese Menschen verschlossen und abgeneigt gemacht Thretwegen. Sie wissen, was es heißt, seinen Kredit erschöpfen. Das war fogar mit Ihren Freunden der Fall. Denken Sie, was Ihre Feinde, von denen Berlin wimmelt, erst dachten.

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Heut bin ich äußerst ruhig und abgekühlt. Und wenn ich leiden­Lieber Heine, glauben Sie nicht, daß ich leidenschaftlich schreibe. schaftlich wäre, mer hat denn immer früher so sehr die feltene Einigung von Passion und Verstandesklarheit bewundert?" Nur die Erfahrung geht mir ab Gott behüte mich vor den Folgen Ihrer Erfahrung, Freund. Vielleicht darf man Ihrem franken Zustande Ihre Antwort zu­guthalten. Vielleicht ja aber schwer, man fönnte wohl Ihrem Zu stande eine. Untlarheit des Kopfes zuguthalten, das aber liegt nicht vor. Was vorliegt, ist sehr flare r, abgequirlter Alltagsegoismus und Erbärmlichkeit, ist Seichtigkeit des Herzens.

Aber dennoch will ichs Ihnen auf einen Tag lang zuguthalten. Aber auch nicht länger. Ich wiederhole Ihnen, daß Sie Artikel, ganz ebenso fulminant wie die von mir geschickten, im Journal des Débats, Times und Allgemeiner Augsburger umgehend erscheinen laffen follen. Ich beharre auf meinem Berlangen. Tun Sie es nicht, so ist es mir auch recht. Ich bin unausfprechlich gleichgültig geworden.

Denn gerade herausgefaat, und das ist meine sehr ruhige Meinung: Sie haben mir Pflicht, Liebe und Treue ge­brochen. Wenn Sie es bei diesem dreifachen Treubruch sein Be menden haben lassen wollen, so werden Sie einen sichern Profit machen. Sie werden der Unbequemlichkeit meiner Forderungen für immer ausgewichen sein und nie mehr erleben, daß ich mich je wieder in freundlichem noch feindlichem noch gleich. gültigem Sinne an Sie wende. Einen Ehrenplay werden Sie immer bei mir einnehmen, ich würde Sie nämlich obenan stellen auf die Liste meiner Erfahrungen".

Wollen Sie also nicht, so schreiben Sie mir ein furzes Mein", ich tomme dann selbst nach Baris, um, mas mir an ihrem Soutien ( Silfe) abacht, durch persönliche Gegenwart zu ersehen. Uebrigens brauchen Sie sich dann in diesem Falle durchaus nicht vor meinem Besuche zu fürchten. Ich erspare andern und mir gerne meine Gegenwart, wenn sie doch nur beschämend und demütigend wirken kann. Laffalle.

Was tut eine gute Mutter?

Sie pflanzt in das Herz ihrer Kinder Liebe zu allem Guten und bewahrt sie vor böfen Einflüssen.

Sie gibt ihnen eine frohe Jugend, damit sie mit Freude an ihre Kindheit zurüddenken können.

Sie vernachläffigt feines in ihrer Liebe, sondern ist gerecht und gleichmäßig gegen jedes.

Sie hat im Gewähren und Versagen der Bitten der Kinder feine Launen.

Sie läßt das Kind, das fie geftraft hat, fühlen, daß es ihr wehe tut, strafen zu müssen, und nimmt es nachher liebreich wieder auf. Sie achtet auf der Kinder Haltung und Gebärden und bekämpft häßliche Manieren.

Sie lehrt ihre Kinder höflich sein gegen jedermann. Sie duldet feine Tierquälerei.

Ste duldet nicht, daß ihre Kinder gegen Arme und Gebrechliche rücksichtslos find.

Sie gewährt thren Kindern eine gewiffe Selbständigkeit, weil fie weiß, daß eigene Erfahrung flug macht.

Ich fing damals an, in Berlin eine gesellschaftliche Karriere zu machen und eine Art Reputation zu bekommen, die ich zu mir sehr wichtigen Dingen anzuwenden gewußt hätte. Aber nun verbreitete fich burch Pücklers und Humboldts Plaudereien das Gerücht, ich wäre der erklärte Freund Heines. Bei einem geschickten Rückzug und Preisgabe Ihrer, Ihnen gegenüber motiviert durch einen mindestens ebenfo guten Brief, wie mir der Doktor schreibt, wäre viel zu ver­dienen gewesen. Ich tat es nicht und erlebte, daß sich manche Person von Bedeutung und Wichtigkeit von mir zurüdzog. Ich stand gut mit Eichhorn( dem Minister), er hatte mit mic, ich mit ihm Pläne. Da fragte er mich, ob es wahr sei, daß ich diese und diese Demarchen für Sie gemacht. Aber ich war unerfahren genug, die Treue gegen einen Freund im Konflitt höher au halten als die Karriere. Ich schwänglich glaubten.

Sie härtet ihre Kinder gegen Wind und Wetter ab und ge­wöhnt ihnen allzu große Empfindlichkeit gegen die Unbilden des Lebens ab.

Sie lehrt ihre Kinder, daß Hoffnung nicht zuschanden wird, wenn auch unsere Wünsche fich oft nicht verwirklichen, wie wir über­