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Cm Mann Schzi,»Skelt flch; fragt?Sinn da» Kluckn?* Die Frau horcht; antwortet:Das sinn doch geene Klockn. Das tss enne gliefche.*' ..Unsinn. Das iff doch geene Fliej«. Da» sinn Klockn.' �Do- iss enne Flielchki" Das sinn Klocknl" Beide horchen. Der Mann:Nu nadierlich sinn das Klockn. Warum laudn denn die?' Die Frau:Ich gönn doch Klockn von ennr Fliesche undrscheidn! Ich Heere geene Klockn. Das iss enne Fliesche.' Das sinn Klocknl" «Wenn ich dr saache, es iss enne Flieschel' chärrcgodd, das sinn Klocknl Das iss doch geene Fliese.' Das iss enne Flieschel' Das sinn Klocknl' Na da bleib bei dein Klocknl' Sowas Dähmlichesl Ich bin doch nich verriggd. Radierlich sinn das Klockn. Ganz deidlichl' Das iss enne Flieschel" Wo ich genau die eenzeln Klockn raushcerel' Was du nich alles sördj bringsdl Ich Heere bloß enne Fliesche. Warum soUn dnn jädz de Klockn lcidn?" Nu, das mechds ähm gärne wissnIII' «De ganndsj drufs srlass»: das iss enne Flieschel" Beide horchen. Die Glocken haben ausgehört zu summen. Auch die Fliege läutet nicht mehr. Der Mann denkt:Dieses Rhino, dieses eeglhossde. So machd dl«« nuh jehdn Daach. Bei jehdr Gelähjnheed. Zum Auswachsn. Enne Fliese. Lachhassd. Awwr da gann se niemand droon abbring. Siss ähm enne Fliese. Das Roj�. Unn wenn die Klockn hier in dr Cchduhwe vor ihrer Nase leidn dähdn: nee, siss ähm enne Fliese. Allwrn. Nunnadicrlich wahrn das Klockn. Was dnn sonsd. Mir einschdreidn zu wolln, daß das enne Fliese war. Dieses Rhino.. Er schläst ein. Die Frau denkt:Wenn das nich zusällij mei Mann wäre, ich genndn puchn, das Heisährd. Eegat rächd Hamm mufjr. Alles bessr wissn. Ich Heere deidlich die Fliesche suinm: nee, sinn ähm Klockn. Da gainmr saachn, was mr will: sinn ähm Klockn. Iädzd, um d i e Zeid Klockn. Das Gamehl. Unn das iss jehdn Daach so. Das Schas. Jehdn Daach so...' Sie schiäst ein. Beide schluinmcrn. L i e träumt von einer Fliege, die hoch aus dem Kirchturm ge- läutet wird. E r träumt von Glocken, die ihm übers Gesicht krabbeln. Ganz leise sängt die Fliege wieder an zu summen. E» klingt wie sernes Glockenläuten. Ein Manzenftoffals verwanölunKskünstler (Papier  , Schießbaumwolle, Zelluloid, Kollo­dium, Kunstseide und chossmannstropsen.) Bon Eduard Oppel. Die Zellulose ist einer der am meisten verbreiteten Stoffe, die feste Substanz der Zellwand. In zwei Formen tritt sie aus, als gewöhnliche und als Pilzzellulose. Diese sindet sich nur in Pilzen und Flechten-vor, jene beherrscht das ganze übrige Pflanzenreich. Die Zellulose zählt nach ihrer chemischen Zusammensetzung zu den Kohlehydraten. Im fortschreitenden Alter und Wachstum der Pflanzen häuft sie sich in den sestcren Organen, in den Stengeln und im holze an, wo si» zarte, durch harz fest miteinander verklebte göscrchen bildet. Gewisfe Fäulnisbalterien zersetzen dieses harz und nach kräf- ligem Auskochen der Fasern erhält man schließlich harzreine Zellu- lose. Ein einfaches Experiment veranschaulicht uns hierbei in primi- tiver Weife die P a p i c r f a b r i k a t i o n. Man wirft den nassen Zellstossbrei über ein Sieb, das Wasser läuft ab und zurück bleibt ein einfaches häutchen aus Zellulofefafern, das auf besondere Art wieder geleimt im trockenen Zustande ein Blatt Papier   ist. Die Ehinesen haben in dieser Form aus die einsochste Weise Papier   her- gestellt. Araber brachten das Verfahren nach Deutschland  , wo in Nürnberg   Anno 1390 die erste deutsch  « Papiermühl« ihren Betrieb eröfsnete. Lange Zeit wurde dann ausschließlich aus Lumpen, die ja selbst aus Zellulose bestehen, Papier   gemacht. Aber schließlich reichten die Lumpen nicht au«, und man sann auf Mittel, Zellstoff in großen Mengen z» erhalten, zumal als nach der Erfindung der Buch- druckerkunft der Papicrbedars ins Ungemessene stieg. Völker ließ 1846 als erster holz die feste Masse der Gewächse ist ja in der Hauptsache Zellstoff. von Schleifsteinen zermahlcn. Nach und nach kam das Kochen von holz  «nie? Beigade von Aehnatron st» Schwung. Das chemische Mittel löste die Harzbestandteile, ohne die Zellulose zu versehrcn. Ein Mcnschenalter später fand man. da» saurer schwefelsaurer Kalk das beste Zersetzungsmittel war und mit Ihm verkochtes holz ein« vorzügliche langfaserige Sulfitzeliulose tx* gab. Seit 1903 werden aus dieser feinen Zellulose Gespinste her« gestellt, die einen Ersatz für Jute abgeben. Das Fabrikat, ein Erzeugnis moderner Popierfabrikation, ist durchaus dauerhaft und widerstandsfähig. Aus diesem Stoff gefertigte Säcke haben die wel- testen Reisen gemacht, wurden umgeladen und neugesüllt und waren trotzdem noch vollkommen gebrauchsfähig. Der Krieg hat die Ver- arbeitung von Zellulose in ungeahntem Umsange nötig gemocht, und jedermann kennt die außerordentlich mannigfaltige Verwendung de» Zellstoffs zu Wäschestücken, Röcken. Sosadecken, auch die Nesselsaser- stosfe sind ja nichts anderes als Zellulosesabrikate. Schon diese Bei­spiele illustrieren die ungeheure Bedeutung des von den Pflanzen gelieferten Rohmaterials für Industrie und Wissenschaft. Die Zell- stosfindustrie ist zu großer Blüte gelangt. Nachdem 1843 Friedrich Gottlob Keller   die holzstosspapierbcreitung ermöglicht und sein Teil- Haber, der Direktor der Bautzener   Papierfabrik, Heinrich Dölter, seine nach und nach bedeutsam verbesserte holzschleismaschin« gebaut hatte, erkannten die zahlreichen Kleinmüller in den wasser- und holzreichen Gebirgstälern sehr bald die große volkswirtschaftliche Bedeutung de» neuartigen Industrie und richteten ihre Betriebe auf die Zellstoff- ausdeute, die holzschleiferei und Papiersabrikation ein. Die Bedeutung der Zellulose steigt sozusagen mit ihrer weiteren chemischen Veränderung. Baumwolle ist fast reine Zellulose. Der Chemiker Echönbein in Basel  , der vor 80 Iahren das Ozon ent- deckt hat, stellte hunderte von Versuchen darüber an. wie sich alle möglichen Stoffe unter der Einwirkung stärkster Schwefel- und Salpetersäure verändern würden. So gab er auch die Baumwolle in ein Gemisch der beiden Säuren und warf sie sodann in Waste», um die Weiterwirkung der Säuren aufzuheben. Nach der Unter- suchung war die Baumwolle scheinbar gänzlich unverändert ge» blieben. Als ste aber trocken geworden war, entpuppte st« fich al» ein furchtbar heftig wirkendes Sprengmittel, dos die Kraft de» Schießpulver bei weitem übertraf. Die Technik bediente sich beim Bau der Bahn, die den Rhein   entlang nach der Schweiz   führen sollte, zur Durchtunnelung desIdsteiner Klotz", eines Felsvor- jprungs im Süden Badens, zum ersten Male des neuen Spreng- mittels, und zwar mit gutem Erfolge. Bei der Herstellung de» Schießbaumwolle, wie man da» neue Sprengmittel nannte, kommt es vor allem darauf an, die Säuren vollkommen wieder au» den Fasern herouszumaschen. Gefchieht das nicht, so führt da« Wcitersressen der Ehemikalien zu einer Selbstentzündung. Da» mußten sehr bald die französische Regierung, die zu militärischen Zwecken 1600 Kitog-amm Schießbaumwolle hatte herstellen lassen, und die österrelchifche, die fast 6000 Zentner bei Wien   aufgestapelt hatte, erfahren, denn be.de Vorräte flogen eines Tages infolge Selbstentzündung in die Luft und richteten schauerliche VerwüftuN- gfn an. Schon lang« aber wird das Sprengmittel ohne jede Ge- fahr hergestellt und ausbewahrt. Torpedos und Eeeminen wurden mit nasser Schteßbaumwelle gefüllt. Naße Schießbaumwolle ist, wie der englische   Cprengstosstechntker Abel nachgewiesen hat, ung«» sährlich. Man kann sie mit einem Streichholz anbrennen, ohne dah sie explodKrti Da» leicht explodierende Knallquecksilber aber, di« Explosionsmosse der Zündhütchen, bringt auch nasse Echießbaum- wolle zur Explosion. hyatt   hat vor etwa 4S Iahren entdeckt, daß mit Kampfer(ein Fünftel der Masse) vermähl.»« Schießbaumwolle, auf 120 Grad erhitzt, zu einem Brei zusammenschmilzt, der sich leicht in Forme» presten läßt. Den Brei kennen wir als Zelluloid, aus dem Kämme, Bälle, Epiegeldeckel. Uhrhülsen usw. hergestellt werde». Daß das Zelluloid außerordentlich leicht und heftig in Flammen aufgeht, ist bekannt und erinnert an di« Gefährlichkeit seiner hev- fünft. Brände von Zelluloidlagern sind gewöhnlich nicht zu löschen, da das rasend rasche Umsichgreifen der Feuerwellen jeden Rettung»- versuch aussch'ießt. Mit Schießbaumwolle und Zelluloid, Papier- und Etofserzeu» gung ist die Verwendbarkeit der Zellulose aber keineswegs«»schöpft. In Spiritus und Aether   gelöste Schießbaumwolle gibt Kollo« d i u m, das als Verschtußmittel Neiner Wunden verwendet wird. Sprit und Aether verdunsten, und die Breimasse verhärtet zu einem kleinen Häutchen. Läßt man Kollodium durch austerordentlich fein« Glasröhrchen in Wasser laufen, so erhält man die von Carbonn«t erfundene Kunstseide, die sich durch einen besonderen, de» Naturseide fehlenden Glanz auszeichnet. Rein aufgelöst in einem Gemisch von Spiritus und Llether Hot schon im 18. Jahrhundert Pros, hoffmann in Halle die Schießbaumwolle als Medizin emp« sohlen. Die bekanntenh o s f m a n n s t r o p f e n' sind nicht» anderes und genießen heut» noch den Ruf eines Volksmittels. Kollodium durch gröbere Röhrchen getrieben ergibt eine verblüffende Imitation von Menschen- oder Roßhaar.