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helfen, und die Regierung überlegt noch. Dabei stellt die Industrie zwei Erdteile bilden, indem man Nord- und Südamerika vonein. fast gar keine Bedingungen, sondern will noch mehr Opfer tragen. ander trennt. lleber die selbständige Natur Australiens und des als Die Eisenbahnen haben alljährlich ein Milliardendefizit. Dennoch Antarktis " bezeichneten Südpolarlandes fann fein Zweifel be. : ist man bereit, das Geschäft ohne eine Entschädigung zu übernehmen. bestehen. Es würden sich also, wenn wir nur die Meeresfüsten be. : Da sollte doch die Regierung sofort zugreifen. Man sieht, welche rücksichtigen, vier Erdteile ergeben: die Alte Welt, die Neue Welt, Schwierigkeiten entstehen, wenn etwas, z. B. die Bergwerke, sozialis Australien und Antarktis ; wenn wir aber nach dem Gebirgsbau ur fiert werden soll. Da kann man doch lieber den anderen Kurs teilen, fo find es fünf Erdteile: Eurasien , Afrika , Amerita, Australien , versuchen. In der Monarchie hatten wir einen sozialisierten Betrieb, Antarktis . Berücksichtigt man jedoch die Natur, sowie die wirtschaft eben diese Eisenbahn. Warum soll da in der Republik nicht auch lichen und kulturellen Zustände, so bleiben wiederum die Selb­mal privatifiert werden? Sintemalen dann die ganze Sache viel ständigkeit Australiens und der Antarktis außer Zweifel, auch Afrika beffer flappen wird. Da hat z. B. die Verwaltung vor furzem werden wir als selbständigen Erdteil gelten lassen müssen. Von Schlafwagen dritter Klasse eingeführt. Was soll denn das? Dazu Eurasien aber trennt sich das zwischen Ostsee und Schwarzem Meer lag nicht das geringste Bedürfnis vor. Die Proleten, die nicht mal fich westwärts verschiebende, arg zerstückelte und zergliederte Europa das Geld haben, erster oder zweiter zu fahren, sollen das Reifen ab, das feit dem Beginn aller wissenschaftlichen Erdbetrachtung überhaupt lassen. Ein Oberst a. D. beklagte sich neulich bei mir, daß als felbftändiger Erdteil gegolten hat und zum Siz der höchsten die Vierter- Klaffe- Wagen neuerdings wie Salonwagen ausgestattet menschlichen Kulturentwicklung wurde. Natur, Wirtschaft und Kultur werden. Solche Dummheiten können nicht mehr gemacht werden, zwingen uns auch zur Zerstückelung Ameritas in zwei selbständige sobald die Industrie die Regie führt. Dann noch ein Punkt, der viel Erdteile. Rüden wir also diesen Gesichtspuntt in den Vordergrund, zu wenig beachtet wird. Sell man doch das ganze Reich verkaufen! dann gibt es fieben Erdteile: Europa , Nordamerita und Breußen zum ersten, zum zweiten und zum dritten! Selbst der Südamerika , Asien , Afrika , Australien und Antarktis . Seutsche Hurrapatriotismus würde da zum erstenmal, solange er be teht, etwas einbringen. Den würde sich ein amerikanischer Trust fürst für sein Raritätenkabinett, allerdings an der Kette, erstehen.

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Wissen und Schauen

Der Ursprung des Wortes Vielliebchen ". Der hübsche Brauch des Bielliebchenessens ist wohl allgemein bekannt. Er besteht darin, daß zwei Personen zwei in einer gemeinsamen Hülle steckende Krach­mandeln verzehren und sich dann am nächsten Tag mit den Worten: Guten Morgen, Bielliebchen!" begrüßen, wobei der gewonnen hat, der den Gruß zuerst ausspricht. In England herrscht der Brauch, baß man die Mandel oder ein grünes Blatt in der Tasche tragen muß, bis man fie eines Tages verliert, womit man natürlich gleich zeitig aber auch das Vielliebchen verloren hat. Der Gewinner muß dann ein kleines Geschent erhalten. Eine Vielliebchen- Spielwette wird in Steiermart auch mit Bohnen gespielt. Bei dieser Bohnenwette, wie sie genannt wird, verspeisen zwei Personen je eine Böhnin" und wetten dabei um einen Krapfen auf einer Bank" für den fommenden Sonntag. Am bestimmten Sonntag trachten beide, nebeneinander auf einer Bant zu fißen zu kommen. Dann hat der gewonnen, der zuerst ruft: 3ahl mir meine Böhnin!" Selbst bei den Papuas in Neu Guinea ist es Sitte, daß zwei an einem gemeinsamen Stiel gewachsene Früchte, die man für Brü der hält, von einem Bruderpaar verzehrt werden.

So verbreitet und alibekannt aber auch diese Epiele find, so wenig weiß man über die Herkunft des Wortes Vielliebchen. In einigen Sprachen, wie in der englischen, schwedischen, dänischen und holländischen Sprache wird das Bielliebchen als Philippine " und zwar mit ziemlich ähnlicher Aussprache bezeichnet. Nun find viele der Meinung, das Wort Philippine für das Wettspiel habe sich aus dem deutschen Bielliebchen herausgebildet, während andere biewohl richtigere- Annahme vertreten, daß das deutsche Wort eine Umdeutelung des Namens Philippus darstelle. Allein die Hauptsache wäre wohl die, wie das Wort Philippine überhaupt zu der genannten Bedeutung gekommen ist. Nach einer in der Schweizer Volkskunde" kürzlich mitgeteilten Forschung scheint sich neuerdings hierfür eine Erklärung zu ergeben. In einem Wert des genuesischen Dichters Percival Doria, der im 13. Jahrhundert gelebt hat, wird ein provenzalischer Vers wiedergegeben, der eu et tu foram felip" lautet, was soviel wie ich und du werden enge Freunde sein" bedeutet. Es scheint demnach, daß in der älteren provenzalischen Sprache das Wort felip" einen guten Freund bedeutete. Weniger glaubhaft, wenn auch nicht unmöglich, wäre die Herleitung von dem englischen fillip oder flip, was einem ein Schnippchen schlagen" heißt.

Endlich gibt es noch eine Deutung: der heilige Philipp soll zwei Töchter gehabt haben, die beide in einem gemeinsamen Sarg be­stattet wurden. Daß unser lustiges Bielliebchen mit einer fraurigen Sweisamkeit aber nichts zu tun hat, liegt wohl auf der Hand.

Wieviel Erdteile und Ozeane gibt es? Wieviel Erdteile und Ozeane es gibt, das haben wir alle in der Schule gelernt: fünf Erd­teile und fünf Ozeane. Aber die Wissenschaft ist mit dieser Fest. stellung durchaus nicht mehr einverstanden, sondern sie hat die Zahl der Erdteile vermehrt und die der Dzeane verringert, wie Dr. Wütschke in der Zeitschrift Ueber Land und Meer" betont. Betrachten wir einen Globus, so finden wir nicht fünf, sondern nur vier große zusammenhängende Landmassen, die im eigentlichen Sinne Erdteile sind: die zum größten Teil auf der Nordhälfte der Ofthalbfugel der Erde gelegene Riesenmasse der Alten Welt, die allein die Westhalbfugel beherrschende der Neuen Welt, die eben­mäßige, wenig zerrissene australische Landmasse und das den Süd­ pol umgebende Festlandsgebiet. Diese vier großen Landmassen ftimmen aber gar nicht mit dem überein, was wir gewöhnlich Erd­teile" nennen. Wir müssen erst das südwestliche Stück der Alten Welt von der übrigen Maffe lostrennen, um Afrika zu erhalten. Asien und Europa aber bleiben so fest verbunden, daß man sie unbe­dingt als einen Erdteil bezeichnen muß. Infolge des engen gen­graphischen, geologischen, klimatischen Zusammenhanges faßt denn auch die moderne Wissenschaft Europa und Asien in den einen Erd­teil Eurasien " zufammen. Aus der Neuen Welt ließen sich

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Während sich für die Fünfzahl der Erdteile immerhin noch einiges anführen läßt, so hat man die Fünfzahl der Ozeane heute end. gültig aufgegeben. Das erdumspannende Weltmeer wird durch die drei weit nach Süden ausgreifenden Landfesten in drei große Waffer beden geschieden. Was wir Nördliches und Südliches Eismeer nennen, find nur Anhängsel und Bruchstücke jener drei Organe, aber feine felbständigen Weltmeere. Es gibt daher nur drei Dzeane, den Großen oder Stillen Ozean , den Atlantischen und Indischen. Alle anderen mehr oder minder großen Wasserbecken ordnen sich ihnen unter und find feine selbständigen Gebilde.

OXOXO

Technik

Segel mit Löchern. Das Segelschiff, das durch die Entwicklung der Technik zu einem Aschenbrödeldasein verdammt wurde, tritt heute wieder in ein erneutes Interesse. Die bedenkliche Lage des Kohlen marktes läßt die Chancen für die Verwendung des Windes zur lleberwindung des Meeres wieder wachsen. Der Siegeslauf der Kohle hat vielleicht schon sein Ende erreicht, und die veraltete" Naturkraft der Luftströmungen vermag von neuem den Wettbewerb mit der ungeheuerlich verteuerten Kohle aufzunehmen. Die Technit wird dabei vor ganz neue Aufgaben gestellt. Denn sie hat natur. gemäß die Erfahrungen der Aerodynamik noch gar nicht auf das Segelschiff angewendet, da es bisher so gut wie ganz vom Kon­furrenzlampf ausschied.

Mit diesen neuen Problemen des vervollkommneten Segelschiffs befaßt sich im Schiffsbau" der Leiter der Deutschen Seewarte in Hamburg , Professor Karl Wegener. Es ist interessant genug zu hören, wie die vom Flugwesen gemachten aerodynamischen Erfah­rungen ganz neue Segelformen zeitigen werden. Er geht vom Fallschirm aus und zeigt, daß die Fallschirmversuche sämtlich dazu geführt haben, in dem Fallschirm ein Loch anzubringen. Es gibt heute keinen Fallschirm, gleichviel, ob er zum Abwerfen von Propagandafchriften, zur Landung wissenschaftlicher Instrumente oder zur Rettung von Menschen dienen soll, der nicht in seiner Mitte ein freisförmiges Loch befäße, dessen Durchmesser in einem bestimmten Verhältnis zur Größe des Fallschirms und der gewünschten Flug geschwindigkeit stünde. Fallschirme ohne Loch sind. unstabil, d. h. sie schlenkern und fanten leicht. Diese Erfahrung nun muß auch auf das Segel übertragen werden. Dabei aber ergeben sich neue Pro bleme, da das Gegel in ganz anderer Art und zu anderem Zweck dem Wind ausgesetzt ist als die Flächen der Flugzeuge. Man wird vielleicht hier noch zu überraschenden Resultaten tommen, aber eines steht fest, daß eine sinngemäße Uebertragung der aerodynamischen Anschauungen auf eine Fortbildung der Segel­funft und der Windkraftausnutzung für das Schiff dem Segelschiff eine neue Entwicklung eröffnet, die es ihm ermöglicht, den Kon­furrenzkampf mit dem Maschinenschiff, dessen größter Feind die Rohlenteuerung ist, von neuem aufzunehmen.

Wir sind so alt wie die Welt!

Ich bin so alt wie die Welt!

Du bist es, wir sind es!

Wir kommen aus dem Dunkel der Nacht, Wir gehen zurück in die Tiefe- Bom Nichts zum Nichts,

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Vom Unbegreiflichen zum Unfaßbaren, Und das ist das Ewige für uns, Die wir Tote" find auf Urlaub". Das Leben der Welt aber ist ewig- nicht wir. Aus ungezählten Reimen wuchs es. Im ständigen Werden und Bergehen Blieb es jung bis heute.

So bin ich das junge Leben! Du bist es, wir sind es! Wir sind eines Alters: Wir sind so alt wie die Welt.

Möbus.