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und auch in engerer Umgebung spielt er immer feltener. Dadurch Er: Ich Reenich? Ich bin nte Reenich gewäfen! Das heeßt: verliert das Klavier, dessen praktische Forderung die Kompofitions- ich warsch nadierlich, bloß, ich bin nie harf druff gewäfn. Wenn'r richtung des Schaffenden lange Jahre ausschlaggebend beherrschte, an dengd,' s gehd ooch ohne fcheen, rechierd eich, bis d'r meefendrädch Bedeutung: es wird für ihn ein Instrument wie alle anderen. Doch wert! Dengn verleichd die Herrn, ich bin ihr Affe? Rin in de hat Beethoven deswegen die Komposition von Klavierwerfen auch Rebublit, raus aus d'r Rebuflit, meg mid Auguson, her mid Auguson nach seiner Ertaubung nicht ganz aufgegeben. Selbstverständlich wenn die Herrn dengn, mid mir, da tennies machn- nee, met mußte der Künstler durch ein so schweres Leid, wie es ihm durch den Deibchen! Ich habs als Reenich nich leichd gehabbd, wärflich nich, unabwendbaren allmählichen Berlust des ihm am wichtigsten er jedes Glas worde mir in d'n Hals gezähld, un wedhn mein ange fcheinenden Sinnes geschah, vor schwere innere Kämpfe gestellt wor- frornen Deng) hamfe mich verhohnebiebeld und Marmeladen den, und diese Bertüfterung seines Innenlebens fam in der heroi gefichde" gefchimfd- aus! Was' awer eegal for Ausschdellungn fchen Tragit feiner Werke zum Ausdrud. Nur hätte jedes andere hawe ereffnen miffn, was'ch egal'n Ehrenaugufd gemimd hawe, da Schwere Leid diefelbe innerliche Wirkung hervorgebracht. von redt feener. Nee liewer bei d'n Hoddndodon! Ich zieh mich ins Bereinslähm zerid."

Man hat aus den einzelnen Kranfheitssymptomen, die das Taub­werden begleiteten, auch auf eine gewisse Förderung feines Schaffens geschloffen, und in manchen Kompofitionen, z. B. in dem Largo der Es- Dur- Sonate für Klavier, das Auftauchen der Ohrgeräusche be­obachten wollen, die durch den Erkrankungsprozeß im Hörnerven ausgelöst wurden. Aber solche Anschauungen find als grotest zu bezeichnen, wie es andererseits auch falsch ist, in dem durch die Krankheit bedingten ungestörtsein durch äußeren Lärm und Schall eine günstige Ruhe für das Formen von Klangbildern zu erblicken. So wenig das gräßliche Saufen und Brausen im Ohr des taub werdenden Beethoven diesen zum Romponieren anregt, so wenig war ihm im Ohr Ruhe beschieden, sondern er wurde durch die höllischen Raffelgeräusche wie andere solche Kranke zur Verzweiflung ge­trieben.

Man hat die für die Zeitgenossen schwer verständlichen Eigen­tümlichkeiten der sog. dritten Schaffensperiode Beethovens mit dem Schwinden des für den Musiker so wichtigen Sinnes erflären wollen, ging aber dabei von irrigen Boraussetzungen aus. Beethoven is ja erst im späteren Alter taub geworden, besaß also die Kontrolle bes inneren Hörens für sein Schaffen, zu der er des äußeren Ohres nicht bedurfte. Eine stärkere Taubheit machte sich erst bemerkbar, als er die ganze Technik der Instrumentation usw., der Darstellung des dem inneren Ohr vorschwebenden Klanges bereits vollständig be­herrschte. Das Neue feiner Spätkunst, der Vorwurf der Unsingbar­feit der Singftimmen", tas zu laute Orchester", die Behandlung der Inftrumentation, sind daher nicht aus pathologischen Gründen zu erflären. Diefe Merkmale feines neuen Etils, die den Zeitgenossen wie alles Neue verwunderlich und merkwürdig erschienen, treten schon vor seiner Ertaubung auf und find bedingt durch die innere Ent­widlung seiner Kunst.

So liegt der Einfluß der Tautheit auf die Kunst des Meisters vor allem in dem schweren Schicfol, das fich in ten Schöp. fungen des leidenden Genius spiegelt, aber es sind nahezu feine Hinweise dafür vorhanden, daß die fortschreitende Ertaubung irgendwelche äußerlich mit der Krankheit zusammenhängende oder von ihr veranlaßte Symptome den Werken Beethovens aufprägte. Seine Taubheit hat den Ablauf seines musikalischen Schaffens nicht direkt beeinflußt, sondern lediglich durch ihre llebertragung in unbe­wußte feelische Schwingungen und Empfindungen.

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Ich und mei keenich.

Bon Tobias Pemberlein.

Berfügung.

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Er:' s gehd!"

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Pause.

Ich:" Aha!"- Ich: Un' s Geschäfd?" Er:" Beese Zeiden, wemmer nischd wie Reenich gelernd hadd ähm feene Arweid." Bause. Er( fort fahrend):.. aber ich frieche Underschdizzung, cha." Pause.- Er( fortfahrend): wemmer so zuguggd, wie se so ihrn Dreck alleene machen

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Ich: Na ta glabbds ja." Er: Haddjee, Doobchen, grief deine Alde!"- Ich: Dange ähmfalls! Er:" Du willfo mich wohl fobbn?" Ich: Amer Augufti Er: Na ihr Zeidungss brieder habds hindern Ohrn!"

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Winke zur Berufswahl.

Von Hans Klabautermann.

In den nächsten Tagen ist die Unterweisung der jungen Mädchen und Männer im Christentum beendet und findet ihren weihevollen Abschluß durch die Einsegnung. An die firchliche Feier schließt sich nach alter Sitte das würdige Fest im Elternhaus, zu dem lange und sorgfältige Vorbereitungen getroffen werden. Der Familien umfreis zerbricht fich die Köpfe, um etwas Besonderes zu schenken, Es muß nach was aussehen, darf aber nicht viel fosten. Da das Gehirn nach wochenlanger Malträtierung feinen paffenden Gedanken hergeben will, geht man schließlich in ein Geschäft, das Einsegnungs­geschenke ankündigt. Den Konfirmationstisch zieren dann außer dem Napftuchen und dem Myrthenstrauß ein Stoß Gesangbücher mit Goldschnitt, vier bis sechs Bigorettendosen( wie echt Silber), drei Spazierstöcke, Broschen, Ohrringe, ein Boften gestickte Buchhüllen und Brachtwerte der Literatur, wie Unsere Streitfräfte auf Land und See"," Die Hohenzollern "( Restauflage, seltene Gelegenheit, bietet sich nie wieder). Dem Ernst der Lage tragen gegen Abend die Tänze Rechnung, die bis zum nächsten Morgen dauern. Infolge des plöglichen Vorhandenseins der einschlägigen Gegenstände werden die nächsten acht Tage benutzt, das flotte Auffeßen des schwarzen Steifhutes und das Zigarettenrauchen unter tunlichster Schonung der schwarzen Hosen beizubringen und die Ohrläppchen durchlöchern zu lassen. Nunmehr sind die Firmlinge reif, ins Leben zu treten". Mit der Aussprache über den fünftigen Beruf beginnt alsbald der wist zwischen Vater und Mutter. Onkel, Tanten, und die anderen Leute, die Geschenke gemacht haben und denen das fernere Ergehen des Befchenkten völlig wurst ist, machen durch einseitige Parteinahme wohlwollende Beschwichtigungsversuche und steigern damit den Elternzwift bis zum offenen Berwürfnis. Kreise, die der solchergestalt betroffenen Familie ferner stehen und daher etwas mitzureden haben, werden die im Einvernehmen mit dem Berliner Berufsamt von mir aufgestellten Richtlinien für die Berufswahl mit befonderem Dant entgegennehmen.

Hungerfünstler: Wenig Aussichten, da die entsprechende Tätigkeit als beliebter Sport bei allen möglichen Berufsschichten geübt wird. Langdauerndes Hungern gilt als teine Kunft mehr. Rentier: Lehrlinge werden taum noch angenommen, weil die meiſten Rentiers selbst nicht wissen, wie sie es geworden sind. Siehe auch unter Schieber"!

Wie bekannt, haben sich die Wettiner zu einem Berein zusammen gefchloffen, der die Wahrnehmung ihrer Intereffen bezweckt. Bor figender ift Friedrich, August von Sachsen . Unfer Mit­arbeiter, in deffen Adern reines fächsisches Blut rollt, hatte au Beginn dieser Woche Gelegenheit, feinem ehemaligen Landesherrn auf der Wäwergaffe in Dresden zu begegnen. Den Inhalt seiner Unterredung mit Augusten stellt uns Pemberlein liebenswürdig zur Herstellung aus der Mode gekommener Artikel befaffen, haben eine Posttutschenfabrikant: Alle Berufe, die sich mit der Ich:" Nu gugge, August!" Er: Nu gugge,' s Doobchen!"- große Zukunft. Durch Reformen im gesamten Berkehrswesen hofft Ich: Wie gehdsn?" man, den heutigen Berkehr feines aufgeregten Charakters zu ente fleiden. Die ersten Anfänge dieser Entwicklung zeigen fich schon heute. Straßenbahnlinien find, eingezogen, die Untergrundbahn ftrede nach Dahlem soll demnächst zugeschüttet werden. Nach dem pölligen Abbau von Poft und Eisenbahn wird der bereits vor hundert Jahren in hoher Blüte stehende Rutschenbetrieb einen uns Ich:" Un was machdn de Verwandschafd?" Er: Nu, die geahnten Auffchwung nehmen. Die ebenfalls lukrative Kienspan= muddeld so rum, der eene sammeld Maikäfer, der andre wärchd in fabritation fann leicht angegliedert werden. der Kärche rum, un de Mathilde Handwerker: Das Handwerk hot zwar einen goldenen Boden, na, red mer nich briewer. Jwrichens: mir ham uns organisierd!" Ich:" Nanu, es handelt sich aber heute nur noch um Papiergold. Dementsprechend Er: Erschons eemal wäjn dr Underschdizzung. ist der Boden zu bewerten. Akademiker: Siehe Hungerfünftler"! Das haud ganz andersch, wenn de Blase gefchloffen uffn Disch Schieber: Diefer Beruf erfreut sich großer Beliebtheit. buchd. Außerdäm friecht ee Verein immer Ermäßchung. Uff Lacherbier gibts glowich zwanzch Brozend un doch noch Schgondo. Irgendwelche Fachkenntnisse sind nicht erforderlich; erwünscht und Cha. Na un dann: ee Berein bleibd ee Berein. Mir wolln uns von unschäzbarem Nußen ist lediglich eine beliebig verstellbare Weite ene Liebhaberbiehne einrichden, da folln glaff'che Sachen geschmiffn des Gewissens. Nach diesem richtet sich auch die Berdienftmöglichkeit, wärn. Mathilde meende, zeerschd schbieln mir's Weiße Reßl", die außerordentlich hoch geschraubt werden kann. Steuerberater, bie dafor schwärmdse. Rannfd hinfomm! S'is doch ooch hibsch, wemmer in der Landwirtschaft und in vielen Aktiengesellschaften gut- bezahlt fich efter mit alden Bekannden triffd. Da werd mal eener gehoom uff be allon scheen Zeidn. Die hadd uns der Wilhelmsche mid sein alwern Weldgriech vermaffeld. Uff mich habd teener gehorchd, da hadds geheeßn: laße Augufton babeln, der is bleede un faufen dudbr 00m Augufd wußte ganz genau, daß de Breißn een Glabs ham mid ihrn Gebläge, un daß nischd weider dorbel rauskommd wie Relle. Benn' ch bran denke, wie mir damals ferzen*) unfre scheene Bochelwiese einbaden mußen, fennd'ch Wilhelme eene gnalin

warum denn?"

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Ich: Iwrichens- vergeffense Ihre Rede niches werd ge. mungeld, Sie wollon wieder Keenich wärn?"

*) 1914. Der Ueberseger.

find, erhalten in Bälde staatliche Anerkennung. In Frankreich er streckt sich die Tätigkeit des Verschiebens auch auf andere als Real­werte, zum Beispiel auf internationale Konferenzen. Kosten der Ausbildung: 1,50 mt. für die Reklamausgabe des Deutschen Straf gesetzbuchs.

Weibliche Berufe: Dringend abzuraten. Rach den neuesten Ergebniffen der furiftfchen Forschung eignet sich die Frau nicht zum Beruf. Da fie auch das Kindergebären mangelhaft be treibt, foll ihr diese Tätigkeit ebenfalls untersagt und fünftig zu­verlässigen Männern übertragen werden.

*) Teint. Der liebersezer,