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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 222.

Die Wahlen der Delegirten

zum Erfurter Parteitag  ,

welche gestern Abend in allen sechs Berliner   Wahlkreisen genommen wurden, ergaben folgendes Resultat:

Mittwoch, den 23. September 1891.

8. Jahrg.

Baues einer Handwerkerschule auf dem Waisenhaus- Grundstücke traut von den Stätten ihres öffentlichen Auftretens, aber dort er. erörtert wird, stehen sich in der Stadtverordneten- Versammlung scheinen sie nur in ihrem Flitterprunk mit dem angelernten zwei verschiedene Strömungen gegenüber. Dieselben sind in den Lächeln, und ein Blick in die Seele des merkwürdigen Völkchens, Berathungen des Ausschusses lebhaft zum Ausdruck gekommen. in die des blendenden Schimmers entkleideten Alltagsverhältnisse vor- Gegen die Uferstraße wird eingewendet, daß sie der Stadt etwa eröffnet sich dem staunenden Zuschauer nicht. Tiefere Einblicke 6-8 Millionen kosten werde, und es wird verneint, daß das erhalten wir durch ein Studium der Artistenblätter, in deren An­Verkehrsinteresse eine derartig hohe Aufwendung erheische. Etwas zeigen und Mittheilungen die Leutchen sich oftmals geben wie sie anderes würde es sein, wenn mit der Uferstraße eine Ladestraße ohne Trifot, Schminke und pomphafte Ausstaffirung wirklich verbunden sein könnte. Das sei aber nicht ausführbar und die sind. Den ganzen Schmerz einer geknickten Künstlerseele fühlen Uferstraße bleibe deshalb nur als Verkehrsstraße übrig. Die wir mit, wenn Fräulein Borista, erste ungarische Lieder­Straße kann nur in einer Breite von 15 Meter angelegt werden und sängerin", erklärt, daß ihre Stimme schöner denn je, und nicht, man verweist darauf, daß Uferstraßen in derselben Breite, als da find: wie neidische Kollegen behaupten, perdu" ist, und den Jubel Friedrichsgracht, An der Schleuse, Neu- Kölln, Am Schiffbauerdamm 2c. eines Glücklichen, dem im Großen und Ganzen nur todte Straßen sind. Die Gegner Bande eines bedauerlichen Irrthums zu es gelungen ist, die ehernen sprengen, lesen des Projekts machen ferner geltend, daß der Verkehr lang durch wir aus der Entlobungs- Anzeige" heraus, in welcher gehende Straßenzüge verlangt und sich nicht nach Belieben in Herr Jean Crassé mittheilt, daß seine Verlobung mit enge Straßen zwängen läßt und daß der Zug von Osten nach Fräulein Gerda Wagner Felicitas nach freundschaftlichem Ueber­Westen sich später nach vollständiger Verbreiterung der Wallstraße einkommen aufgehoben sei. Wie ernst es die Artisten mit der 6. Wahlkreis: Restaurateur Scholz, Schriftsteller Beus, noch mehr als jetzt über die neue Waisenbrücke durch die Wall- Hebung ihres Standes nehmen, ersehen wir aus der Brand­Frau v. Hofstetten. straße und über den Spittelmarkt nach der Leipzigerstraße und martung eines sogenannten Konzertunternehmers in Bayern  , der weiter wenden werde. Den Vortheil von der ganzen Straße für 60 M. monatlich jugendliche Chansonetten sucht, aber feine Sämmtliche Gewählte stehen auf dem Boden der bisherigen würden nur die Adjazenten haben. Man meint auch, daß die schüchterne, lieber etwas feck, denn das hiesige Publikum will es Zaklik der Partei.

1. Wahlkreis: Schuhmacher Th. Mehner, Schneider A. Täterow, Zigarrenhändler B. Stabernac. 2. Wahlkreis: Buchbinder Kleinert, Frau Ihrer. 3. Wahlkreis: Tischler Fris, Zigarrenhändler Börner. 4. Wahlkreis: Strumpfwirker Wengels, Restaurateur Tempel, Frau Rohrlac. 5. Wahlkreis: Die Versammlung wurde, während der Tapezier Biester sprach, aufgelöst.

Tokales.

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Aussicht, von den letzteren die Hälfte der Anlagekosten erstattet so haben". Freilich steht mit der sittlichen Entrüstung hierüber zu bekommen, wenn sie an der Straße bauen, eine trügerische die Aufnahme der folgenden Anzeige nicht recht im Ginklang: sei, da sich die Adjazenten dieser Beitragspflicht leicht dadurch For Gentlemen  . Zwei junge hübsche Artistinnen suchen die entziehen könnten, da sie die Bauten an der neuen Straße wohl Bekanntschaft refp. Unterstützung eines reichen älteren Herrn mit Fenstern, aber nicht mit Ausgängen versehen, weil behufs geselligen Verkehrs." Auch sonst ist nicht Alles heiter in ihnen der Zugang zu diesen Bauten ja von der dieser besonnenen Welt. Aus München   wird berichtet, wie eine gekränktem Ehrgeiz sich die Adern zu Was den adjazirenden Sängerin aus Ueber fogenannte ,, Arbeiterfragen" zerbrechen sich manche Stralauerstraße aus offen stände. Leute mit Vorliebe die Köpfe, aus dem einfachen Grunde, weil Fiskus betrifft, so meint man, daß demselben eine Ufer öffnen gesucht, zum Glück aber nicht das rechte Messer dazu erstlich einmal die Arbeiterfrage heute im Vordergrunde der Straße gewiß ganz willkommen sein, daß er sich aber das erforder- gefunden habe, und auf zerrüttete Familienverhältnisse deutet liche Land sicher sehr hoch bezahlen lassen würde. öffentlichen Diskussion steht, und zweitens, weil ein Jeder sich sprecher der Userstraße glauben dagegen, mit 1/2 Millionen aus dessen sehnlicher Wunsch dahin geht, in einer Akrobatentruppe Die Für wohl das Angebot eines gewandten siebenzehnjährigen Knaben, für befähigt hält, in Arbeiterfragen mitzureden, es besser zu kommen zu können. Im Ausschusse ging die Ansicht der Mehrheit Aufnahme zu finden. Dieser Wunsch dürfte ihm erfüllt werden, wiffen, als die Arbeiter selber, weshalb diese auch gar nicht be- dahin, daß überall dort, wo es nur irgend ausführbar sei, Ufer- denn für alle Fächer des Spezialitätenwesens giebt es Lehrer, ja, fragt werden, sondern man bevormundet sie einfach, man überläßt die Sorge für das Wohlergehen der Arbeiter einer Anstraßen zum Zwecke der größeren Reinhaltung der Spree   angelegt wer sich diesem Berufe widmen will, braucht für gewisse Zweige zahl Geheimer und sonstiger Räthe; die werden es schon machen! werden sollten. Für Alt- Berlin wird eine Uferstraße um so mehr gar keine Vorkenntnisse. Ein Fabrikant in Hannover   bietet ein Ein schon vielfach diskutirtes Thema ist die Frage, welches der Luft fehlt. Schließlich wird auch geltend gemacht, daß nach er- unter der gleichzeitigen Erklärung, daß der Unterricht bis zum empfohlen, als der Stadttheil eng bebaut ist und ihm Licht und reichhaltiges Verzeichniß von Zauberstücken und Illusionen" dar beste Lohnzahltag für die Arbeiter sei und ist schon viel herum folgter Verbreiterung der Gertraudtenstraße voraussichtlich auch vollendeten Künstler gratis" sei, wenn der Apparat bei ihm ge= experimentirt worden, um zu einem befriedigenden Resultate zu der Verkehr in der Stralauerstraße bedeutend zunehmen werde, fauft worden. Billig mag dieses Handwerkszeug freilich nicht gelangen, wie es scheint, noch immer erfolglos, denn ein Herr da der Zug von Osten nach Westen ebenso wohl die Stralauer sein, denn wir finden mannigfache Anzeigen, laut welchen ge­Karl Rode sieht sich veranlaßt, in der D. W." diese Frage straße, als auch die Wallstraße aufsucht.- D. W." diese Frage straße, als auch die Wallstraße aussucht. So weit die Ansichten brauchte Requisiten wohlfeil zu kaufen gesucht werden. Hieraus nochmals zu erörtern. Die Arbeit des Herrn Rode verdiente über diese Frage. Ihre Entscheidung wird davon abhängen, erfahren wir zugleich, daß neuerdings das zarte Geschlecht mit nicht die ehrenvolle Erwähnung an dieser Stelle, wenn diefelbe welche Stellung der Fiskus dazu einnimmt, zu welchem Preise Vorliebe sich dem Athletenstande zuwendet. Außerordentlich nicht eben typisch wäre für die Ansichten derjenigen Leute, die berufen sind, über das Wohl und Wehe der Arbeiter zu berathen, er sein Land abtreten und wie sich der gesaminte Kostenanschlag preiswerth erscheint die Anleitung der Erlernung der Bauchredner­stellen würde. und wenn dieselbe nicht eine unfreiwillige Komik enthielte, deren funst, welche nur 2,50 M. fostet und Jedermann befähigt, binnen 14 Tagen diese edle Kunst vollendet auszuüben. Wer nach erheiternde Wirkung wir auch unseren Lesern zugänglich machen Die Witterung im Monat August. Mit dem August ist solchen und anderen lockenden Anerbietungen die Lust verspüren möchten. Also Herr Rode wendet sich gegen die Lohnauszahlung der letzte Sommermonat dahingegangen, ohne rechte sommerliche sollte, den bisher wenig lohnenden Beruf mit dem des Artisten am Ende der Woche, d. h. am Samstag( Sonnabend) Abend, und Witterung gebracht zu haben; gleich seinen Vorgängern muß auch zu vertauschen, indessen im Zweifel ist, welchem Zweige des zwar, weil er hierin eine große Gefahr für den Lohnempfänger er im Gesammtdurchschnitte als kühl und regnerisch bezeichnet Spezialitätenwesens er sich widmen soll, den verweisen wir auf liegend erblickt, unklug über seinen Verdienst zu verfügen." Und werden. Die Temperatur blieb überall in Norddeutschland gleich die große Ausstellung, welche demnächst in Hamburg   auf die nun kommt die bekannte Litanei, wie der Arbeiter, wenn er des mäßig andauernd bis in die dritte Dekade hinein unter dem viel- Dauer von sechs Wochen eröffnet werden wird. Die Ausstellung Sonnabends Abends die Tasche voll Geld hat, das Bedürfniß jährigen Mittelwerthe, und erst am Monatsschlusse gab es einige wird ein Bild der Gesammtindustrie für Schaustellungen und fühlt, nach Vollbringung eines schweren Wochenwerkes sich eins Tage mit ziemlich hohen Wärmegraden. Das Monatsmittel liegt verwandte Branchen" geben, vom schlichten Flitter- und Laternen­anzuthun, was ihm Herr Rode indessen nicht verübelt und meint: daher allgemein unter dem normalen, im Osten um etwa einen, fabrikanten bis zur Panoramamalerei und Wachsplastik. Wie Belohnen sich doch selbst hochgebildete Leute nach vollbrachten im Westen um etwa zwei Grad. Die Regenmenge war nicht so vielgestaltig das Artistenthum ist, bekundet das ständige, nach Werfen und erzielten Erfolgen in dem Bedürfniß nach Auf- bedeutend wie im voraufgegangenen Juli; ein beträchtlicher mehr als 40 besonderen Fächern geordnete Adressenverzeichniß. frischung mit kleinen Extravaganzen." Aber, so behauptet Herr Ueberschuß wurde nur in allen Küstenländern beobachtet, während Das Fach der Schwertschlucker weist allerdings nur noch einen Rode, allerdings eine freche Behauptung, ,, bei neun Zehnteln sich im eigentlichen Binnenlande der Arbeiter bleibt es nicht bei der Befriedigung dieses jittlichen gerechnet wenige Ausnahmen ab- einzigen Vertreter auf, während wir von Spezialitäten- ,, Schrift­eher Mangel geltend machte. Dagegen war auch stellern" sechszehn zählen, davon neun in Berlin  , und zwar einen, Triebes  " und nun folgt das Gezeche, das Kartenspiel, die im August die Häufigkeit der Niederschläge wiederum außer der nebenbei noch Philosophie studirt, und einen Anderen, Böllerei 2c., der ganze große Wochenlohn wird verjubelt und ver- ordentlich groß, ja an vielen Stellen, z. B. der Nordsee- Küste, ver- welcher sich der Mitarbeiterschaft praßt, indessen die arme Familie daheim zusehen kann, wie sie ging fast kein Tag ohne Regen; nur die Provinz Posen   scheint" Bazar" und leber Land und Meer" rühmt. Letzteres an den Zeitschriften zurecht kommt. So Herr Rode und Konsorten! Nun kommt auch in dieser Beziehung ziemlich trocken gewesen zu sein. Diesem ist ein verlockender Titel für den Artisten, denn über Land und das zweite Bild! Ist der Mann ordentlich" und bringt am Niederschlagscharakter entspricht die verschwindend kleine Zahl Meer führt ihn ja sein Beruf, der so international ist, wie fein Sonnabend Abend den Wochenlohn hübsch nach Hause, so ist der heiteren Tage und auch die ziemlich geringe Gesammtdauer anderer. Und daß der Künstler in der Fremde wohl aufgehoben nach der Ansicht des Herrn Rode dadurch noch nichts des Sonnenscheins, die nirgends mehr als die Hälfte und im sei, dafür sorgen die in allen Großstädten bestehenden Artisten­gebessert, denn an Stelle des Mannes tritt nun die Frau, Nordseegebiete nur ein Drittel der überhaupt möglichen Dauer heime", die ihm wohlfeil Quartier und Kost geben. Selbst in welche, nun sie auf einmal soviel Geld( den Wochen- betragen hat. Das andauernd kühle, veränderliche und zumeist entlegenen Moskau   giebt es ein solches Heim, und daß es dort verdienst eines Arbeiters!) in die Hände bekommt, übermüthig regnerische Wetter der ersten, größeren Hälfte des August ver- gemüthlich zugeht, beweist der Zusay:" Familien können selbst wird und nun eine Fettlebe macht, wie er mit der erhaltenen dankt Norddeutschland dem Umstande, daß es sich fast un- kochen." Summe nicht im Einklange steht. Sonnabend und Sonntag wird unterbrochem am Rande nördlich vorbeiziehender Depressionen ,, bon" gelebt und die Woche hindurch wird gefastet. So machen befand, welche Winde aus dem westlichen Quadranten und mit Die Fenerbestattung dürfte in Kurzem in Berlin   einen es die Arbeiter. Herr Rode und seine Gesinnungsgenossen müssen ihnen jene unbeständige, meist trübe Witterung und niedere tüchtigen Schritt vorwärts thun, wenn sich die Nachricht be­das ja wissen. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, Temperatur bedingten. Später, um Beginn der dritten Dekade, stätigt, wonach die kürzliche Abordnung des Berliner   Stadtraths wünscht Herr Rode im Interesse der Arbeiter einen anderen Zeit- überzogen die Minima Zentraleuropa selbst und machte sich da Friedel zur Einweihung der für die Feuerbestattung gewählten punkt der Lohnzahlung, als den Sonnabend Abend und kommt her gleichfalls noch keine Aenderung in den Witterungsverhält- neuen Stätte in Hamburg   nur der Vorläufer einer in Erwägung dabei, nachdem er der Versuche gedacht und gefunden hat, daß nissen geltend. Erst vom 25. an, als eine von Südosten her gezogenen Vorlage des Magistrats an die Stadtverordneten- Ver­der Samstag( Sonnabend) der naturgemäßeste Lohnzahltag ist vorrückende Antizyklone den niederen Luftdruck zu verdrängen sammlung sei, auf dem allgemeinen städtischen Friedhofe zu und bleibt und daß sich kein Arbeiter mit einem anderen Tage begann und sich über Zentraleuropa   verlagerte, trat bei südwest- Friedrichsfelde ein Krematorium zu errichten. Allerdings feien es als solchem befreunden könne, zu folgenden Schlußfolgerungen: lichen Winden beträchtliche Erwärmung und auch Aufklären nicht in erster Reihe ethische Erwägungen, welche dem Gedanken Es ist aber auch gar nicht nothwendig, einen anderen Tag, ein, so daß wenigstens der Monatsschluß schönes Wetter ge- bei unserem Magistrat größere Freunde gemächt haben, sondern als den Samstag zur Lohnzahlung zu nehmen, man gehe nur bracht hat. sehr praktische Gründe. Es handelt sich um die von Jahr zu von der Abendlöhnung ab. Denn gerade in der Abendlöhnung Jahr größer werdenden Kosten, welche die Bestattung der todt liegt der Hauptfehler. Man zahle die Löhne am Samstag Auch in den Vororten Berlins   hat das gestrige Ge- aufgefundenen, unerkannt gebliebenen und anderer auf Kosten Mittag, bevor der Arbeiter zum Mittagessen nach Hause geht. Dann witter furchtbar gewüthet und mehrfachen Schaden angerichtet. der Stadt zu beerdigenden Personen veranlassen. Ein nach dem hat der Arbeiter noch keine Zeit in den Schnaps- oder Bierschank Ganz besonders start haben die östlichen und südlichen Vororte Gesetz auf zwanzig Jahre hin unantastbares Grab bürdet zu gehen und sich zum Kartenspielen festzusetzen, er muß im unter den Wassermassen zu leiden gehabt; Rixdorf stand, wie der Stadt in Berlin   größere, mit der Zunahme der Stadt Gegentheil nach Hause eilen, um zur Nachmittagsarbeit wieder uns gemeldet wird, vorgestern Abend fast gänzlich unter immer wachsende Aufgaben auf, während ein Krematorium in pünktlich am Plaze zu sein. Er wird vielleicht seiner Frau nicht Wasser und namentlich gefährdet war die Bergstraße, woselbst Berlin   die Kosten für die Bestattung sehr niedrig stellen würde. allen Lohn geben, sondern ein paar Groschen zum Abend für die Bürgersteige vielfach unterspült waren und die reißenden Als ein Vorläufer des Krematoriums in Berlin  , von dem der jich behalten. Gut, das ist ihm zu gönnen, wenn die Familien- Wasserfluthen in die Keller und Souterrains der Gebäude Verein für Feuerbestattung hier eine große Zunahme seiner Mit­verhältnisse es erlauben; dafür daß diese nicht zu kurz fommen, drangen, dieselben gänzlich überschwemmend. In Weißensee fah glieder erwartet, ist der Bau der Urnenhalle zu betrachten, die wird die Frau schon zu sorgen wissen. Sie selbst aber, die Frau, es ebenso schlimm aus und ganze Straßenzüge standen wieder einen weit versöhnlicheren, stimmungsvolleren Eindruck macht, hat nun den ganzen Nachmittag Zeit, hin und her zu überlegen, unter Waffer; furchtbar hat der Treptower Park unter den als es die großen Hallen in Mail and thun. Dort reiht sich in wie das Geld am zweckmäßigsten zum Wohle der Familie zu Regengüssen gelitten; die Fluthen haben die Wege aufgeriffen, langen Beilen in fachwerkartigem Gemäuer eine durch einen Ber­verwerthen ist, sie wird und braucht dabei auch des Sonntags, die Rieslagen fortgespült und den Rasen 30lltief verschluß dem Auge entzogene Urne an die andere. Hier in Berlin  welcher bevorsteht, nicht zu vergessen." sandet. Bei Sadowa tenterte ein fleines Segelboot ist die Anordnung sehr wohl geeignet, erhebend zu wirken. Die

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Dem hier gemachten Vorschlage können wir uns wohl an- während des Gewitters, dessen Insasse, ein Kaufmann Urnen, deren Gestaltung dem künstlerischen Empfinden freien schließen, allerdings aus rein wirthschaftlichen Gründen, Arends aus Berlin  , sich mittelst Schwimmgürtels ans Land Spielraum läßt, ruhen auf Postamenten oder Säulen, reicher und nicht aber aus den Gründen, wie sie von Herrn Rode rettete, während das Fahrzeug von den Wogen fortgetrieben geschmackvoller Blumenschmuck benimmt dem Kolumbarium den vorgeführt worden sind und die nur den Anschauungen wurde. Nicht unerheblich beschädigt wurde das Hausgeräth düsteren Charakter und läßt auch hier die Anordnung trostreich der Bourgeoisie entsprechen. Herr Rode war nur das eines Berliner   Sommergastes durch einen falten Schlag" auf erscheinen, wie auf einem wohlgepflegten Friedhof. Das Kre­Sprachrohr derselben und kennzeichnet sich selbst als Bourgeois. der Chaussee zwischen Grünau   und Adlershof  ; dasselbe wurde matorium in Hamburg   ist einstweilen zwar nur für in Hamburg  Ein maßgebendes Urtheil über Arbeiterverhältnisse darf er sich kurz vor dem Gewitter mittelst Möbelwagens nach Berlin   zurück- Verstorbene bestimmt, sobald indessen der Senat auch die Be­demnach nicht erlauben! geschafft, und als sich das Gefährt in der Nähe von Adlershof   nuzung durch Auswärtige zuläßt, wird der Berliner   Zweigverein befand, fuhr plöblich der Blizz in einen an der Chaussee stehenden seine Todten nicht mehr nach Gotha  , sondern dorthin überführen, Ueber die Sozialdemokratie unter den Studirenden Baum, sprang von diesem ab auf den Möbelwagen und zer- der Weg ist beträchtlich kürzer, die Kosten werden sich sehr herab­ereifert sich Der Pharmazeut"( Gehilfenorgan). Er schwadronirt trümmerte das Hausgeräth theilweise. Seltsamerweise blieben mindern. folgendermaßen: Wie können diese Herren es mit den studen- der Kutscher sowie zwei auf dem Wagen sigende Arbeiter und tischen Ehrbegriffen vereinigen, auf Kosten der heutigen mensch die Pferde gänzlich unverletzt. Im Grunewald   hat der Blitz drei Beugen, welche in dem Mordprozesse Heinze gebraucht werden Die Staatsanwaltschaft sucht mittelst Säulenanschlags noch lichen Gesellschaft sich die nöthigen Kenntnisse zu erwerben, um mehrfach in Bäume eingeschlagen, ohne jedoch zu zünden. wo möglich mit eben diesen Waffen die menschliche Gesellschafts- Wenig oder garnicht vom Gewitter berührt wurden die nörd- und zwar: den Arbeiter Louis Karl Johann Freuden­ordnung von Grund aus zu zerstören!" Menschliche Gesellschaft lichen und nordöstlichen Vororte, wie Pankow  , Heinersdorf  , polirer Emil Bellevue. Die durch diesen Säulenanschlag ver­hammer, den Maler Johann Siefert und den Möbel­und tapitalistische( der Pharmazeut" nennt fie menschliche) Ge- Ahrensfelde. sellschaftsordnung in der Geschwindigkeit mit einander zu ver­schiedentlich hervorgerufene Befürchtung, daß bei Nichtermittlung tauschen, ist das Nonplusultra logischer Seiltänzerei. Der Friedrichsberg. Der Arbeiter- Bildungsverein zu Friedrichs- dieser Zeugen eine Vertagung der Verhandlung eintreten könnte, " Pharmazeut" bringt seinen Artikel, weil wir hoffen, daß sich berg beschloß in seiner letzten Versammlung, an den Eisenbahn  - erscheint nach Lage der Sache nicht begründet. Diese dret auch fernerhin jeder zur Universität übertretende junge Apotheker so Minister eine Petition abzusenden, in welcher um Pflasterung viel flaren und verständigen Sinn bewahren möge, um nicht von des Aufganges zum Bahnhof gebeten wird. Alle sich hierfür agitatorischen Trugbildern sich einfangen zu lassen". Wenn der Interessirenden werden ersucht, diese Petition, welche im Lokale Berfasser seine Erwartung für begründet hielt, wäre aber doch des Herrn Spitzig aufliegt, zu unterschreiben. jein Artikel vollkommen überflüssig gewesen.

Für und gegen die Aulegung einer Uferstraße zwischen Waisenbrücke und Mühlendamm, welche jetzt gelegentlich des

Beugen sind nicht von ausschlaggebender Bedeutung, aber ihre Aussagen sind wohl geeignet, die gegen den Angeklagten Heinze vorhandenen Verdachtsmomente zu verstärken. Heinze war bes fanntlich schon am 8. März 1888 unter dem Verdachte, den Nachts wächter Braun ermordet zu haben, verhaftet, nach etwa zehn Von Zeit zu Zeit einen Blick hinter die Kulissen der Wochen aber wegen Mangels ausreichender Beweise wieder Artiſtenwelt zu thun, macht Vergnügen. Die Jünger und freigelassen worden. worden. Ueber diese seine erste Untersuchung Jügerinnen der zehnten und elften Muse sind ja Jedermann ver- hat er nun seinen späteren Mitgefangenen, zu denen