Wissen und Schauen
Welches war das älteste Volf der Erde?
Diese interessante
500 tropische Fische von großen Ausmaßen fönnen von einem mit einem großen Wasserbehälter versehenen Dampfer, dessen Wafferverforgung unterwegs teine Schwierigkeiten macht, mühelos transportiert werden.
Salzmaffer gespeist, das große Pumpen direkt aus der Bai von New York in einen riesigen Sammelfanal führen, der unter dem Gebäude ausgegraben wurde. Bevor das Seewasser in die Wasser. becken gelangt, geht es durch eine Reihe von Reinigungsfiltern. Frage wurde schon im Altertum eifrig erörtert. Wie der griechische die zumeist aus den Gewässern der Antillen und des Golfs von Uebrigens ist der Fang und Transport der tropischen Exemplare, Geschichtsschreiber Herodot berichtet, machten sich die Aegypter Merifo fommen, ungleich leichter und viel weniger kostspielig, als und die in Kleinafien wohnhaften Phryger die Ehre streitig, es zu die Herbeischaffung von Süßwasserfischen der örtlichen Umgebung. sein. Der ägyptische König Psamentich, der um die Mitte des fiebenten Jahrhunderts vor Christi regierte, suchte die Frage durch ein eigenartiges Experiment zu lösen. Er übergab zwei neuge borene Knaben aus vornehmer Familie einem Hirten und befahl ihm, er solle sie in einem einsamen Gemache unterbringen, ihnen Biegen zuführen, von denen fie gefäugt würden, und ihm berichten, welches das erste Wort wäre, das sie sprachen, nachdem fie über das kindliche Lallen hinaus wären. Der Hirt fat wie befohlen. Nach dem die Knaben zwei Jahre hindurch außer ihm feinen Menschen zu sehen bekommen und niemals eine menschliche Stimme gehört hatten, erlebte er etwas Ueberraschendes. Als er wieder zu ihnen hineinging. brangen die Knaben mit ausgestreckten Armen auf ihn ein und schrien:" Betos!", wiederholten es auch noch öfter. Dies Wunder wurde pflichtschuldigst dem König berichtet. Er 30g Er fundigungen bei Sprachgelehrten ein und ermittelte, daß Betos im Phrygischen Brot" bedeutete. Daraus wurde geschlossen, daß die phrygische Sprache die Ursprache der Menschheit, die Phryger fomit das älteste Bolt feien, und die Aegypter mußten ihnen diesen Rang überlaffen. Herodot beruft sich bei dieser Erzählung auf mit teilungen ägyptischer Priester, gleichsam als wolle er sich dafür entfchuldigen, daß er seinen Lesern etwas Unglaubliches auftifcht. Und doch klingt die Geschichte feineswegs allzu unwahrscheinlich, mur hat es mit dem mysteriösen Wort Betos wohl eine andere Bewandmis. Es dürfte hier nicht das phrygische Bort für Brot, sondern einfach der meckernde Naturlaut der Ziegen vorliegen, den die Knaben sich von ihren gehörnten Ammen angewöhnt hatten und aus dem fich recht wohl" Bekos" heraushören läßt. Freilich ist damit der Beweis, daß die phrygische Sprache die älteste ist, gescheitert. M. Sch.
口
Technik
Eine gläserne Chauffee. Wohl die eigenartigste Straßenanlage in den Bereinigten Staaten ist ein Glasweg, der die beiden sehens
wertesten Punkte in dem berühmten Yellowstone- Nationalpark , den Raring Mountain und Golden Gate miteinander verbindet. Merkwürdig wie die Anlage selbst, ist auch die Baugeschichte dieser einzig dastehenden Straße. Nachdem die Strecke planmäßig abgestedt war, machten die Regierungsingenieure bie peinliche Entdeckung, daß Voraussetzung für die Ausführung der Anlage die Erfindung eines Verfahrens zur Durchschneidung eines aus vulkanischem Glas bestehenden Berges war, der sich der Führung der Straße als ein unüberwindliches Hindernis in den Weg stelite. Dieses Hindernis bestand in dem über 80 Meter hohen und etwa 1400 Meter breiten Obsidian Cliff", einem aus vulfanisiertem Glas bestehenden Fels tegel, dessen kohlschwarzes, mit roten und gelben Streifen durch zogenes Massiv in der Sonne wie ein Riefendiamant gleißte und funfelte. Zunächst versuchten die Ingenieure, die Maffe durch ges waltige Dynamitmengen zu sprengen, aber alle diese Versuche er wiesen sich als fruchtlos. Da fam ein Arbeiter, der früher als Glasbläser gearbeitet hatte, auf den Gedanken, die Glasmaffe des Bergfegels durch starte Hige aunt Glühen zu bringen und dann mit faltem Wasser zu übergießen. Der Vorschlag wurde auch ange nommen und zur Ausführung gebracht. Man zündete im Umkreis eines Kilometers um den Berg herum große Holzfeuer an, die man 50 Stunden lang in Brand erhielt. Dann übergoß man die Abhänge des glühenden Berges mit dem eistalten Wasser, das aus bem benachbarten Fluß herausgepumpt wurde. Der Berg explodierte mit ohrenbetäubendem Getöse, und als sich der Rauch verzogen hatte, sah man, daß der Teil, der die Straßenarbeit gestört hatte, verschwunden war. Die Glasbroden, die in ungezählter Menge den Boden bedeckten, wurden als Straßenunterlage benutzt, und sie erwiesen sich für diesen Zweck als vorzügliches Material, denn sie waren hart wie Kieselsteine und boten eine Schotterunterlage, wie man sie sich besser nicht hätte wünschen fönnen.
Naturwissenschaft
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Die Wachspflanze." Candelilla" oder" Wachsterzchen" wird von den Bewohnern einiger Landstriche im nördlichen Meriko eine Bilanze genannt, die dort vorkommt. Ihren hübschen Namen verdankt sie, die übrigens ziemlich flein und zierlich bleibt, ihrer Form, die wirklich einer fleinen Wachsterze ähnlich ist, und einer mert würdigen Eigenschaft: daß sie in allen Teilen, mit Ausnahme der Wurzel, von einer feinen Wachsschicht überzogen ist. Bei den Botanikern führt sie feinen so poetischen Namen, sondern den gelehrten Euphorbia antisyphilitica. Das Wachs, das sie absondern, soll von guter Qualität sein, so daß eine Londoner Gesellschaft, die damit eine Berwertungsprobe gemacht hat, sich bereit erklärt hat, davon abzunehmen, was man nur irgend liefern kann. Man will auch in Merito selbst eine Gesellschaft begründen, die die Kultur der Pflanze in großem Stile betreiben soll.
Batterien bei Plinius . Die Jahrhundertfeier des Geburtstages von Basteur hat die Anfänge der modernen Batterienforschung wieder in die Erinnerung gebracht, und man hat dankbar gewürdigt, welchen großen Fortschritt der französische Hygieniker durch die Beobachtung dieser fleinsten Lebewesen für die Hellwissenschaft durchgefeßt hat. Doch scheinen bereits die Alten eine Ahnung von diesen Dingen gehabt zu haben, die man aus einer Stelle in der Naturgeschichte des Plinius geschlossen hat. Dieser beruft sich dabel auf einen feiner Vorgänger und sagt:" Barro meint nämlich, in fumpfigen Gegenden entständen Lebewesen, die so winzig feien, daß man sie nicht sehen fönnte. Diese Geschöpfe sollen, nach ihm,
durch den Mund und die Nase in den Körper eindringen und schwere Krankheiten verurfachen."
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Kulturgeschichte
Borgeschichtliche Mythologie. Daß Menschen schon auf sehr alter Kulturstufe Zeichnungen an Felswänden angebracht haben, die oft religiöse Stoffe behandeln, sehen wir, wenn wir die prähistorische Abteilung unseres Museums für Bölkerkunde besuchen. Solchen Geljenzeichnungen aus dem füdlichen Standinavien widmet Just Bing im Maneus, Zeitschrift für Vorgeschichte", eine Betrachtung und fügt ihr zahlreiche Abbildungen bei. Er weist nach, daß wir es hier hauptsächlich mit den altgermanischen Götterfreisen der Wikingerzeit zu tun haben, zu dem im allgemeinen die Berichte ber römischen Hiftorifer Caesar und Tacitus passen. Im ganzen liegt hier eine einheitliche Auffassung vor, bei der der Zusammenhang mit anderen indogermanischen Böltern zu Tage tritt. Doch ist daneben eine ältere Kulturstufe zu erkennen, wie sie sich namentlich in der großen Felsenzeichnung von Fossum fundgibt. Dieselbe ist sehr reich an menschlichen und besonders auch an Tiergestalten in den verschiedensten Stellungen, am meisten aber beim Opfer und bei fonftigen heiligen Handlungen, während den Göttern selbst nur ein fleiner Raum gewährt ist, sehr im Gegensatz zu den späteren Zeichnungen, wo die Götter in größerer Bahl in den Vordergrund zu treten pflegen. Bing äußert die Vermutung, daß bei der FoffumZeichnung ähnlich wie bei fretisch- myfenischen Darstellungen die Götter fich erst offenbaren, wenn die Opfer rite ausgeführt worden find, somit unter einem gewissen magischen Zwange stehen, hier alfo eine Religion herrscht, die auf magischer Grundlage beruht. Durch die Einführung der großen indogermanischen Gottheiten änderte sich das Verhältnis der Menschen zu den Göttern in unbedingter Hingabe und vertrauensvollem Glauben. Wir müssen sagen, daß wir in den erbrachten Zeichnungen nur wenig Anhaltspunkte hierfür finden, zumal manche Bilder noch sehr der Aufklärung bedürfen, wollen aber nicht bestreiten, daß in Bings Bermutung etwas Geistvolles liegt und daß fie, namentlich bei Beschaffung weiteren Materials, zu neuen Anschauungen über die prähistorische Mythologie und Kunst des Nordens führen kann.
DO
¯¯ Erdkunde
Das größte Aquarium der Welt. New Dort ist nicht wenig stolz darauf, das größte und reich besetzte Aquarium der Welt zu befizen. Der Besucher befindet sich bei seinem Eintritt in einer weitgedehnten Rundhalle, die einen Durchmesser von 62 meter hat. Durch die Glasfenster der Oberlichtdecke fällt ein mildes, gedämpftes Wie alt ist der Niagarafall? Im allgemeinen wird das Alter Licht. Die Halle weist in der Runde sieben große, von hohen, mal- des Niagarafalls viel zu hoch geschäßt, nämlich auf 30 000 bis 40 000 fiven Geländern umspannte Wafferbeden auf. Das größte, in der Jahre. Der amerikanische Naturforscher Professor Wright hat an Mitte befindliche Beden mißt im Durchmesser 12 Meter und hat Ort und Stelle Untersuchungen vorgenommen, und er hat berechnet, eine Tiefe von 2 Metern. Die Becken enthalten Robben, Delphine, daß von den 21 Meter diden Schiefertonen, die den Niagarafalfstein allerlei Geegetier, ja selbst kleine Walfische. Eine die Halle um- tragen, jährlich 2,5 bis 5 Zentimeter durch Ausnagung zerstört merziehende Galerie beherbergt alle kleineren Fische, die wirbellosen den, d. h. viel mehr, als man früher angenommen hat. Er glaubt, Salamander und dergleichen. Man sieht große Behälter, in denen taß der Fluß nur etwa 10 000 Jahre gebraucht habe, um den Fall während des Sommers Mücken die ganze Stufenleiter ihrer Wandlungen durchlaufen, bis sie sich zu vollkommenen Insetten entwickelt haben. Ein malerisches Bild bietet der Teil der Halle, der für die exotischen Fische reserviert ist, die mit ihren buntschillernden Farben Alles Edle ist an sich stiller Natur und scheint zu schlafen, und feltsamen Formen das Entzücken der Besucher bilden. Die bis es durch Widerstand geweckt und herausgefordert wird. sleben Becken, die diese erotischen Spielarten enthalten, werden mit! Goethe.
zu bilden.