wissen unü Schauen Wieviel Linkser gibt es? Die red)'« Hand ist die Ziebeitshand des Menschen, aber seit AM Jahren zerbrechen sich die Philo- sophen, Aerzte und sonstige Gelehrte den Krpf darüber, weshalb die Linke nicht ebenso gebraucht wird wie die Rechte. Dr. Detter stellt sehr lehrreiche Ve rachtungen darüber im„Kosmos" an. Man rechnet, daß ungefähr S8 Proz. Rechtshänder sind. Genau weiß ,nan das nicht. Man sollte lagen, das wär: doch einfach festzu- stellen, man brauche nur die Rechtser und die Linkser abzuzählen. Indessen— so einfach liegt die Sache nicht. Es gibt viele Linkser, die durch den frrtwährendcn Zwang der Schule, der häuslichen Er- ziehung und mütterlichen Ermahnungen, und— um Verspottungen, Verdrießlichkeiten zu entgehen—, die ihnen sonst un- bequeme rechte 5) and zum Schreiben und zu allen 5)anti«rungen so ausgebildet haben, daß sie Mußrechtscr geworden sind. Und sind doch von Hause aus Linkserl Bei plötzlichem Zufassen, zu un. geübter, ungewohnter Tätigkeit(Nadeidnfädeln, Nagelausziehen) wird, die Linke genommen. Diele scheinbaren Rechtser machen die genaue Feststellung unmöql'ch. Es gibt Forscher, die dieser verdeck» ten Linkshandigkeit so eifrig nachgegangen sind, daß sie 28 Proz. Linkser gefunden haben wollen. Für gewöhnlich nimmt man nur t— t Proz an. Jedenfalls ist also die Menschheit in der über- wiegenden Mehrheit, fast ausschließlich, rechtshäirdig. Die Mensch- heit. das gilt zunächst von unserer gesamten jetzigen Kuttunvelt. Alle Forscher geben übereinstimmend dieselben Zahlenverhältnisse bei allen Kulturvölkern an. Ob unter den Naturvölkern die Link»- händigkett in einem höheren Maße vorkommt, ist nicht sicher. Se- merkenswert ist e'ne Mitteilung von Wilson Iohnstone, daß man inrter den Einwohnern von Pendschab?y Proz. Linkshänder treffe. Diese Angabe wird indessen stark angezweifelt. Man findet bei vielen Naiurväitern sprachliche Ausdrücke, die beweisen, daß euch ihnen schon die rechte Hand bevorzug) erscheint. klimatische Paradoxa. Ein amerikanischer Gelehrter hat kürzlich- darauf hingewiesen, daß die Siidpolkappe der Erde, die vom Pol bis zum Polarkreis reicht.>n der Zeit, wo sie Tag hat, von der Sonn« mehr Wärme empfängt als ein gleich großes Stück In den Tropen. Das liegt In der Stellung der Erdachse zur Sonne de- gründet. Zur Zek» der Midlernochtsionne treffen d-'e Sonnenstrahlen jene Region unter einem steileren Winkel als den Aeqnator. Aehn. liche Cigenilimlichteiten zeigen sich aber auch in gemäßigten Breiten. 'In den Bereinigten Staaten, z. B. in Kansas und Nebraska , find die KornerMen weit ergiebiger als in den Tropen. Die Wärme. menge beträgt allerdings nur 93 Proz. derjenigen, weich« die � Acquatvrgeqend erhält, aber der Unterschied der Togeslänge ist be- deutend. Am Aequator zählt der helle Tag 12 Stunden, in Phil- adephia aber im Somm-r 13 Stunden. Getreide braucht reichlich stetige Wärm«. Die kürzeren Rächte der gemäßigten Zone kühlen sich nicht so stark ab wie die der heißen Zone. Eine Nacht in der Sahara ist kühler als eine Nacht in Italien , manchmal sogar als eine in Deutschland . Die vereinigten Staaten sind deshalb im Getreidebau gegenüber den Tropen bevorzugt, ebenso aber auch, wi« Professor Kassner in Berlin mitteilt, gegenüber Europa , wo die Tag« nicht länger, ober der Aussaüwmkel der Sonnenstrahlen im Sommer und damit die eingestrahlte Wärmemenge kleiner sind. dessen Blätter noch heut in der Schweiz zur Spinatbereitung benutzt werden, dann der Holunder und der Aipenampser, die im Haushall der Alpenbcwohner mannigfache Verwendung finden. Eine besondere Kultur dieser Pflanzen war nicht nötig. Daß Unkräuter bisweilen zu Kulturpflanzen wurden, dafür ist der tatarische Buchweizen ein Beispiel, der in niederen Gegenden als ein lästiges, schwer nuszu» rottendes Unkraut gilt, in höheren Teilen der Alpen und des Himalaja aber als Getreide angebaut wird. Körpergröße und Klima. Die Körpergröße verringert sich durch Abgabe von Wärm« nach außen. Diese Abgabe ist um so größer, je größer die Körperoberslöche ist Allein es ist ganz bejonders zu brachten, daß ein größeres Tier im Verhältnis zu seiner Masse, also im Derhälttvis- zu seiner Wärmeerzeugung, eine kleinere Oberfläche bat als ein kleineres. Aus diesem Grunde, schreibt G. v. Burg- Ölten in„Natur und Technik", sind die im Norden lebenden Tiere in der Regel größer als die südlich lebenden: rulsische Hasen wiegen z. B. S Kilogramm , schweizerische 3,3 Kilogramm: die Beispiele sind leicht zu vermehren namentlich auch bei der Vogelwelt. Ein anderes Moment fällt ebenfalls wesentlich in Betracht: die Herzgröße. Im allgemeinen haben Gebirgstiere ein verhältnismäßig größeres Herz als Talbewohner, tl einer e Tiere ein größeres als große Arten. Vögel ein größers als Säuger. Die kleinen Tiere haben eben eine größere Wärmeabgabe und brauchen mehr Wärmeersotz durch Stoff- Wechsel. Die lebhasten Tier« haben bei gleicher Körpergröße ein größeres Herz als die zu weniger Bewegung neigenden: der Hase hat ein Hcrzgewicht von 8,78 Proz. des Körpergewichtes, das Wild- kaninchen dagegen hat bloß 2,g8 Proz. Herzgewicht. [DlUstSOlilfl Völkerkunde Genaue Verwandtschastsverhältnisse. Ein Onkel kann setn der Bruder des Vaters oder der Bruder der Mutter,«ine Tante die Schwester des Vaters oder der Mutter. Wir machen darin keinen Unterschied, aber bei den alten Römern hatte man für diele Be- Ziehungen ganz verschiende Namen: arnita(englisch aunt, Tante) war die Batersschwester, rnatertera die Mut.'erschwester: der Vater» bruder hieß patruua, der Mutierbruder avunculus(davon Onkel). Merkwürdig ist, daß gerade einige Naturvölker diese Unterschiebe äußerst genau beachten. Bei den Bakongo in Westasrika, teilt Pro- fessor de Iongh« von der Löwener Universität mit, darf ein junger Mann seine Kusir« nicht heiraten, wenn sie die Tochter der Tante mütterlicherseits ist, dagegen darf er die Tochter des Onkels von der mütterlichen Seite heiraten. Er darf ferner heiraten die Tochter der Tante väterlicherseits, nicht oder die Tochter des Onkels mütter. licherseits. Das hängt mit gewissen Vorstellungen vou einem Clan- wejen innerhalb des Voltes und Stammes zusammen, wie es sich u. q. bei australischen Ureingeborenen fand, als diese noch ihr ur- sprüngliches Leben lebten. Reste des Mutterrechts spielen hinein. Die Tante Mütterlicherseils und deren Tochter gelten für nähere Verwandte als die Tante väterlicherseits und deren Tochter-, die eine Kusine gehört demselben Clan"an und soll deshalb nicht A«» heiratet werden, dt« andere gilt als fernerstehend und eignet deshalb zur Ehe. (MIlDk�rallUii Natunvissenschast Aelleste Nutzpflanzen. Die spärlichen Altertumsfunde vermögen uns von den ältesten Nutz- und Kulturpflanzen der Menschheit kein genaue» Bild zu übermitteln. Deshalb sind andere Wege von Wich- tigkeit, die zur Austlärung des Lebens in jener Urzeit beitragen. H. Brockmann-Jerasch hat nun die Volkskunde herangezogen, um aus den Sitten und Gebräuchen von Voltsteilen in abgelegenen Wohn- gebieten die Frage nach den ältesten Nutzpflanzen zu klären. Ueber die von ihm gewonnenen Ergebnisse berichtet die„Naturwissenschaft- liche Wochenschrift". Die Böller haben sich im Urzustände weniger von der Jagd, als von gesammelten Pflanzen ernährt. Es wurden Blätter, Knospen, Wurzeln, Knollen gesammelt und dienten als Hauptnahrung. Auf Grund der alten Volksbräuche können wir noch solche vorzeitlichen Kulturpflanzen feststellen Besonders müssen die Mehl- und Vogelbeeren srither viel mehr gegessen worden sein als heutzutage. Diese nutzbaren Bäume wurden auch schon in früher Zeit geschont und an günstiger« Stellen verpflanzt. Auch die Eiche mag früh nicht nur ein wichtiger Nutz-, sondern auch ein Kulturbaum gewesen sein, da die Eicheln wertvolle Mehlnahrung lieferten. Daraus läßt sich die besondere Verehrung der Eiche durch die Germanen er- klären, denn es ist natürlich, daß Bäume, die Nahrung spendeten, dem primitiven Menschen als„heilig" erschienen. Auf Beschädigung der Eichen war bei den alten Deutschen schwere Strafe gesetzt. Ebenso lieserten andere Bäume, wie Buche. Haselnuß und Schlehe, den vor- geschichtlichen Menschen des Lebens Notdurft. Diese Stellung ver- schiedcner Laubhölzer wird zweifellos später zu größeren Anpslan. zungen geführt und das früh« Londschaftsbild beeinflußt haben. So- dann müssen manche unserer Sumpft und Wasserpflanzen zu den ältesten Naturpflanzen gehören. Wie jetzt noch hier und da, werden schon in frühester Zeit die getrockneten Wnrzelstöcke des Schilfes und des Fieberklees, die jungen Triebe des Rohrkolbens, die mehlreichen Samen der Schwaden- oder Mannagrlltz«, die Früchte der Wassernuß zur Nahrung verwertet worden sein Andere Nutzpflanzen sind ehe- mal- Ruderai-Pslanzen gewesen. Hierher gehört der Gute 5zeinrich, Der Sieger von Mecklinghausen.
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten