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Wiffen und Schauen

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logischen Funktion der beiden Metalle wird sich schwer beantworten laffen. Man müßte da längere Zeit Probefütterungen mit fupfer. und zinkfreier Nahrung durchführen, was bei den geringen Pro­entfäßen der Beimischung eine äußerst feine Kontrolle bedingte. In der Praxis wird sich ein solcher Versuch auf längere Zeit kaum durch­führen lassen.

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Technik

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Altersgrenze der menschlichen Intelligenz. Ueber das Alter, in bem die geistige Leistungsfähigkeit der Menschen sich der absteigenden Richtung zuwendet, find sich die Gelehrten durchaus nicht einig. Die Jugend insbesondere ist nur allzusehr geneigt, die Ausgeglichenheit und Mäßigung, in der bas Alter die reife Frucht einer reichen Lebenserfahrung fieht, als Zeichen feniler Schwäche anzusprechen, und sie sieht sich in dieser Annahme durch eine wissenschaftliche Strö Aus der Geschichte des Bleistifts. Von wem die Erfindung des mung geftüßt, die das 40. Lebensjahr als die Altersgrenze der uns heute so unentbehrlichen Graphitbleistifts stammt, wissen wir menschlichen Geiftestraft angesehen wissen will. Demgegenüber ver nicht; des Erfinders Name ist verschollen und vergessen. Nach einem weisen andere darauf, daß ganz im Gegenteil die Mehrheit der Ge- Bericht von Martell wurden die ersten Bleistifte im Jahre 1665 in lehrten, Schriftsteller und Künstler ihre Meisterwerte erst im verge- England hergestellt. Primitive Schreibstifte und Farbstifte kannte rückten Lebensalter geschaffen haben, ein Hinweis, der durch eine man allerdings schon früher, aber erst nachdem im Jahre 1664 zu Reihe berühmter Beispiele eine überzeugungskräftige Unterstüßung Borroudale in Cumberland eine Graphitgrube entdeckt worden war, erhält. So war beispielsweise Galilei   bereits 60 Jahre alt, als er begann man, den Graphit als Schreibmaterial zu gebrauchen. Die feine großen wissenschaftlichen Entdeckungen machte. Im gleichen neeu Graphitgrube scheint auch gleich start ausgenutzt worden zu oder noch höherem Alter matte Tintoretto   fein Barables", Tizian   fein, denn bald wurde ein Gesetz erlassen, daß die Gewinnung des " Venus und Adonis", tomponterte Verdi" Othello" und" Falstaff Graphits nur sechs Wochen im Jahre erlaubt sei. Auf dem Wege beendete Goethe   den zweiten Teil des" Faust", schrieb Meyerbeer   die über Frankreich   gelangte der Bleistift zu Ende des 17. oder zu Afrikanerin", die Ethit" des Confucius  , das Weltgericht" Michel Anfang des 18. Jahrhunderts auch nach Deutschland  , wo alsbald angelos, der Don Quirote" des Cervantes, Wagners Parsifal" und Nürnberg   ber Mittelpunkt der neuen Industrie wurde. Anfangs bie beste Dramen Ibsens   sind weiterhin Schöpfungen, die von der waren an der Herstellung zwei Gewerbe beteiligt, und zwar die unverminderten Schaffenstraft ihver 60jährigen Erzeuger berebtes Schreiner, beren Arbeit es war, die hölzerne Einfassung der Zeugnis ablegen. Und zwischen 50 und 60 Jahren verfaßte Caefar Stifte zu liefern und in diese sodann die Graphitftäbchen zu leimen, bie Stommentare" und gab dem Kalender seine endgültige Gestalt, und die sogenannten Schroter oder Bleiweißschneider, denen ble erfand Kepler   die Logarithmentafeln und Morse den Telegraphen, Bearbeitung des Graphits oblag. Beide Handwerker führten den fügte Hegel   am Gebäude feiner Philosophie den Schlußstein ein, Namen der Blenweißstoffmacher", aber feines der beiden Gewerbe tomponierte Verdi bie Aida" und Wagner die Meistersinger" und galt als selbständig. Es dauerte daher nicht lange, so entstand unter den Nibelungenring". Und was gar die Meisterwerfe anbetrifft, ben Schreinern und Schrotern ein ganz erbitterter Kampf, der sich die ihre Autoren zwischen dem 40. und 50. Jahre geschaffen haben, jahrelang hinzog, bis endlich im Jahre 1731 die Bleistiftmacherei als so ist ihre Zahl so groß, daß man darauf verzichten muß, fie einzeln felbftändiges Handwert erklärt wurde. Zunächst gab es aber noch aufzuführen. Man darf indeffen den Berfechtern der These der mit fehr strenge Gesetze für die Bleistiftmacherei. So durften z. B. nur bem 40. Lebensjahr erlahmenden Geistestraft gut und gern zugeben, die eigenen Söhne des Meisters in der Werkstatt beschäftigt werden daß es sich hier um Ausnahmefälle der Genies handelt, und daß sich oder die Söhne anderer Bleistiftmacher. Ebenso war es untersagt, sonst allerdings mit dem 40. Jahre ein Ruhebedürfnis einzustellen daß Frauen sich an der Bleistiftmacherei beteiligten oder die Arbeit pflegt, bas sich bei dem Gros der Menschheit in einem Nachlaffen der als Heimarbeit vergeben wurde. Außer den zunftgemäß innerhalb geiftigen Spannkraft zum Ausdruck bringt. der Stadt Nürnberg   arbeitenden Bleistiftmachern tauchten nun aber allgemach auch außen vor der Stadt Bleistiftmacher auf, und diese hatten den Vorteil für sich, daß ihr Gewerbe feiner polizeilichen Beschränkung unterlag. Diese Stümpler" so nannte man sie- waren ein großer Schaden für die alteingefeffenen Nürnberger bie fo lange versagte Aufnahme in die Zunft, und nun erft gelangte Meister. Endlich gestattete man im Jahre 1785 auch den Stümplern die Bleistiftfabritation auf ihren Höhepunkt. Zu den Stemplern gehörte übrigens auch ber Gründer der später so berühmten Bleistift. hat sich die Bleistiftfabrikation färgft über die ganze Welt verbreitet; fabrit, der Bleistiftmacher Anton Wilhelm Faber. Seitdem allein das Berdienst, die deutsche Bleistiftindustrie als ein Vorbild für die ausländische auf ihre heutige Höhe gebracht zu haben, gebührt gleichwohl für alle Zeiten der alten Reichsstadt Nürnberg und ihren Bleyweißftiftmachern".

Kulturgeschichte

Kuffur und Raffe. Was du ererbt von deinen Bätern haft, er wirb es, um es zu befizen. Unsere Grundeigenschaften kommen aus ber Bererbung; unsere Eigenschaften stammen von den Vorfahren. Daneben laufen bie Einflüsse der Lebenserfahrung, des Milieus, der Erziehung bes einzelnen Menschen. Das Berhältnis dieser beiden Gruppen von Einflüssen ist eine alte Frage. Ist es wohl möglich, burch Erziehung einer Generation auf die Anlagen der späteren Generation einzuwirken? Die Frage wird jetzt von den Biologen durchgehend im verneinenben Ginne beantwortet. Durch Erziehung ist die Raffe nicht erblich zu verbessern! Unsere Kinder tommen nicht mit befferen Anlagen zur Welt als ihre Vorfahren vor vielen tausend Jahren. Unsere ganze Kultur muß also von jeder neuen Generation von neuem erworben werden. Die Bölkererziehung hat nicht jene berühmte Eigenschaft, die dem Lehrer als Ziel vorschwebt, nämlich sich selbst mit der Zeit entbehrlich zu machen. Diese Er tenntnis hat ohne Zweifel etwas Niederdrüdendes. Was nußt unfere ganze Kultur, unser ganzes Streben, wenn wir uns fagen müssen: es leben immer wieder dieselben Menschen, wir erzielen teine Beredelung des Ganzen! Aber der Wert der Erziehung des einzelnen Menschen wird durch diese Betrachtung nicht vermindert, fondern im Gegenteil außerordentlich gehoben. Die Erziehung er fcheint als ber Grundpfeiler, auf dem unsere ganze Kultur beruht. So fann also ein Bolt durch zielbewußte Erziehung in furzer Zeit, vielleicht ein, zwei Generationen, schnell auf eine Kulturstufe gebracht werben, während man bel einer Kulturvererbung mit einer äußerst langfamen Beredeiung durch lange Reihen von Geschlechtern rechnen müßte.

Naturwissenschaft

Metalle in Meerestieren. Daß ble Seetiere außer Eisen oft auch Rupfer enthalten, wußte man schon früher. Austern bekommen durch ihren Kupfergehalt manchmal eine beutlich grüne Farbe und einen metallischen Geschmack. Auf das Vorhandensein von Sinf in tierischen Körpern ist man erst neuerdings aufmerksam geworden. Eine junge Amerikanerin, Miß Levery, hai   lehthin ein große Menge von Seetieren auf ihren Gehalt an Kupfer und Zint untersucht: Seeammonen, Seeigel, Muscheln, Krebse, Fische, Robben und Wal  fische. Diese Untersuchungen find nicht so einfach, denn das Kupfer findet sich in recht geringen Mengen: 5 Teile im Durchschnitt auf 10 Millionen. Etwas reichhaltiger stellt sich das Binf ein: 4 Telle auf 1 Million. Man nimmt an, daß das Kupfer im Tierförper eine ähnliche Aufgabe erfüllt wie das Eisen, nämlich die, Träger des Sauerstoffs zu sein, den die Körpergewebe benötigen. Ueber die Rolle des Bints tappt man dagegen noch im Dunkeln. Manche Gelehrte vermuten, daß es irgendwie mit der Berdauung zu tun hat. Es scheint aber, daß das Zint verbreiteter ist als das Kupfer. Die großen Meersäugetiere, z. B. die Walfische und die Robben,

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etwas Ehrwürdiges. Eine Pflanze mit tausendjähriger Wurzel Die Fehler und Irrtümer eines Boltes haben immer fann wohl ungenießbare oder giftige Früchte bringen, aber Untraut ist eine solche Pflanze nicht zu nennen. Börne.

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Die bayerische   Justiz

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enthielten fein Kupfer, wohl aber Bint. Sonst fanden sich beide drückt ihr rechtes Auge zu, während sie nach links barmherzig Metalle bet allen untersuchten Körpern. Die Frage nach der physio­

die Wohnungsnot( indert,