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Bcm Kropf.

Wissen und Schauen

Freilich lebte Amati   in Cremona   von 1596 bis 1684, und Stradivarl starb 1737, während die Kunde von den Kautschutsäften aus Ecuador   erst 1736 nach Europa   gelangte. Aber das ist kein Grund,

Himmelskunde

Es ist eine bekannte Erscheinung, daß in anzunehmen, daß die italienischen Geigenbauer nicht schon früher bestimmien Gegenden ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung schon hatten. In Italien   gibt es massenhaft Wolfs   milcharten, die Kenntnis von der Gewinnung und Benutzung ähnlicher Milchfäfte. feit Generationen am Kropf erkrankt ist. Diesen sogenannten fautschufhaltigen Milchsaft führen. Natürlich war die Anwendung wendemischen Kropf" findet man vor allem im Gebirge, in den Zentralalpen sowie in Himalaja  , den Anden und Kor- ein Fabrifgeheimnis, das man möglichst sorgsam hütete. Vielleicht billeren; er ist also nicht auf ein bestimmtes geographisches Gebiet find sogar unsere deutschen   Wolfsmilcharten in ähnlicher Weise zu verwenden; so könnte das verachtete Unkraut zu ungeahnten Ehren beschränkt. Doch auch in der Ebene ist der endemische Kropf anzu­fommen. treffen, so z. B. in der lombardischen Ebene, im Elsaß  , am Ganges  , Brahmaputra   usw. Schon lange sucht man nach den Ursachen dieser eigenartigen Erfrantung, die in einer Ver­größerung der Schilddrüse besteht. Oft ist diese Vergrößerung mit einer Degeneration des Drüsengewebes verbunden und ergibt dann die Erscheinung des Kretinismus: zwerghaft gebliebene Menschen mit pergamentartig trockener und runziger Haut und völlig unent­wickelten Geistesfähigkeiten. Da der endemische Kropf auf ganz bestimmte Gebiete beschränkt ist, vermutete man lange Zeit eine Abrologischen Zeitschrift" bezweifelt aber Hilding Köhler, daß die Be­hängigkeit von dem geologischen Untergrunde; und zwar soll durch Sas Quellmasser dieser Einfluß auf den Menschen ausgeübt werden. Es sind zahlreiche Kropfbrunnen" bekannt, deren Wasser als fropfbringend angesprochen wird. Diese Abhängigkeit des Kropfes von der Bodenart und dem Wasser ist aber fängst bestritten worden. So ist es auffallend, daß auch in einem Kropfgebiet die Krankheit in recht verschiedener Verbreitung auftritt; Kropf findet sich oft nur in bestimmten Dörfern oder nur wieder in einzelnen Häusern eines Dorses. In letzter Zeit wurde besonders darauf hingewiesen, daß der Jodgehalt des Wassers von größter Wichtigkeit für die normale Schilddrüsenfunktion sei. Wenn das Wasser zu arm an Jod sel, dann vergrößert sich die Schilddrüse, um den Jodbedarf des Körpers trop der geringen Zufuhr decken zu können. Diese Ab­hängigkeit des Kropfes vom Jedgehalt des Wassers ließ sich aber auch nicht für alle Fälle nachweisen. So ist in der Po- Ebene der Kropf sehr verbreitet, obwohl Wasser und Luft start fodhaltig sind. Ferner findet sich schwerer Kropf und Kretinismus in den Gebirgs­tälern, weniger dagegen in der Höhe, wo der Jodgehalt des Wassers aber gerade abnimmt.

Gibt es Eiswolfen? In Beschreibungen von Bergsteigern und Luftschiffern findet sich oft eine Stelle wie: der Ballon, der Mann oder dergleichen befand sich in einer Eiswolfe; die Kristalle blizten im Sonnenschein oder auch im Mondlicht. In der Meteo­zeichnung Eiswolte richtig ist. Die Gristenz von Kristallen beweist noch nicht, daß Wolke oder Nebel ganz aus Kristallen gebildet war. Man findet sehr oft im Nebel Eiskristalle, wenn die Temperatur unter Null steht. Aber es gibt auch Nebel, die aus flüssigen Tröpf­chen unter Null Grad bestehen. Köhler behauptet, daß im Nebel stets bis zu 20 Grad unter Null Wassertröpfchen vorkommen. Der Hauptsache nach bestehen die Nebel überhaupt bis zu dieser niedrigen Temperatur aus Wassertröpfchen, auch wenn dabel und dazwischen Eistristalle vorhanden sind. Es gibt gewiß auch wirkliche Eiswollen, das wird unwiderlegbar durch Halo- Erscheinungen, Glorien bet Rebensonnen u. dgl. bewiesen; aber auch nicht alle diese Glorien ent­stehen durch Eiswollen. Glorien bilden sich in Wolken und Nebel immer dann, wenn die Lichtquelle geeignet orientiert ist, und sie sind gleich schön, ob die Temperatur über Null ist oder darunter. Aber das beantwortet noch in feiner Weise die Frage: ob Eis, ob Wasser?

Naturwissenschaft

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Da die unmittelbare Beobachtung feine befriedigende Lösung Wasserdichte Stoffe in der Natur. Die Stoffe, die wir als wasser­des Kropsproblemes brachte, wandte man sich dem Experiment zu. Es ist gelungen, Kropf experimentell sowohl zu erzeugen wie dicht bezeichnen, verdanten ihre Eigenschaft entweder dem Material sein Entstehen zu verhindern. Es scheinen Berunreinigungen und viel- selbst oder der Substanz, mit der sie imprägniert sind. Diese Sub­stanzen sind aus dem Pflanzen- oder Tierreich bezogen, und deshalb leicht auch Batterien zu sein, die den Kropf erstehen lassen. So liegt der Gedanke nahe, daß es auch in der Natur schon Vorrichtun­befonimen Fische typische Schilddrüsenvergrößerungen, wenn fie in gen zum Wasserabhalten gibt. Dem ist in der Tat so. Betrachten mehreren aufeinander folgenden geschlossenen Becken gehalten wir z. B. die aus Amerita eingeführte Kapuzinerfresse, die werden; bei Raiten und Ziegen tritt Kropf auf, wenn sie Kot gefressen sich heute in jedem Bauerngarten befindet. Wie man sie auch be­haben, und bei verschiedenen Tieren hat man Kropf hervorrufen gießen mag, niemals bleibt ein Tropfen an ihren Blättern hängen, fönnen, wenn man ihnen Bakterien verfütterte, die aus Rotmassen weil eine Wachsschicht alle ihre grünen Teile überzieht. Auch an stammten. Unter bestimmten Bedingungen tann also der Kropf unseren Kohltopfen, spigen wie fraufen, grünen wie roten, in derartigen Verunreinigungen seine Ursache haben, und darauf kann man nach dem Regen sehen, daß sie vor Befeuchtung geschützt deutet auch die Tatsache hin, daß oft die Zahl der Kropferfrankungen find. Auch viele Tiere sind in diesem Falle: manche Blattläufe, beim Menschen flußabwärts bei zunehmender Wasserverunreinigung Schildläuse, 3ikaden usw. Viele Schwimmvögel be­steigt. Wichtiger find die Beobachtungen über Berhinderung der fiken in der Nähe des Echwanzbürzels eine Drüse, deren schmieriges experimentellen Stropferkrankungen. So kann die Kropfentstehung Gefret mit dem Schnabel über die Federn gestrichen wird und so unterdrückt werden durch Verabreichung von Thymol, Arsen, Subli- das Tier völlig unbenetzbar macht, obwohl es Stunden auf dem mat, besonders aber von Jodverbindungen. Heutzutage wird die Wasser verbringt. Auch der Pelz vieler Säugetiere wird mit Behandlung mit Jod in Kropfgebieten als wichtigste vorbeugende Maßnahme mit gutem Erfolg geübt, besonders emer natürlichen Bomade eingefettet, die in den Talgdrüsen der in Nordamerika  . Alle derartigen Maßnahmen haben das Ziel, die Haut zur Abscheidung kommt und von dort direkt auf die Haare gelangt. Schilddrüsenfunktion in der Zeit der größten Inanspruchnahme zu unterstützen und so zu beeinflussen, daß sie sich nicht vergrößern muß, um alle ihre Leistungen zu erfüllen.

Zum Schluß sei erwähnt, daß außer dem endemischen Kropf zwei andere Formen vorkommen. Der epidemische Kropf" tritt, wie schon der Name sagt, als Epidemie auf. Sehr berühmt ist der Fall von Nancy   geworden: In einer Kaserne erfranfte 1873 ein Tei der Soldaten, während die Offiziere und Unteroffiziere ver­schont blieben. In anderen Kasernen derselben Stadt war dagegen tein Kropf festzustellen. Aehnliche Beobachtungen sind auch später noch oft gemacht worden, manchmal traten die Erkrankungen nur in einem beschränkten Teil eines Gebäudes, in einem Stockwerk usw. auf Die lekte Form ist schließlich der sporadische Kropf", ber unvermittelt in sonst tropffreien Gebieten erscheint. Er ist viel häufiger, als für gewöhnlich angenommen wird, und ganz besonders verbreitet sind diejenigen Fälle, die nicht weiter auffallen und oft erst bei der Sektion zutage treten.

Auf der Hamsterjagd. Der Hamster, der in West- und Süd­ deutschland   fast vollständig fehlt, fommt in anderen Gegenden Deutschlands  , z. B. in Sachsen   und Thüringen  , so häufig vor, daß er manchmal zur Landplage wird. Die Jagd auf diese gefräßigen Nager ist daher notwendig. Wie sie betrieben wird, davon erzählt anschaulich ein Beitrag des St. Hubertus". Der Bau des Hamsters befindet sich etwa 1% Meter unter dem Gedboden; er besteht aus einem Wohnraum mit anstoßender Vorratskammer, in der oft Ges treide bis zu einem Zentner gehamstert" ist. Alte Hamstermännchen legen sich sogar mehrere Getreidekammern an und fügen daher der Landwirtschaft empfindlichen Echaden zu. Der Hamster verschmäht neben dem Getreide auch Tiere nicht, raubt Mäuse und junge Bögel. Er ist ein mürrischer Einsiedler, der nur während der Paarungszeit mit dem Weibchen zusammenlebt und sich sonst seiner vielen Feinde wegen sehr verborgen hält. Es ist daher nicht leicht, ihn zu fangen. Bis in den März hinein hält er seinen Winterschlaf, zu dem er sich im Oftober zurückzieht, nachdem er vorher die Röhren seines Baues mit Erdreich verstopft hat. Man erkennt einen Hamsterbau an den mit lehrenresten bedeckten Hügel vor der Baueinfahrt. seine Feinde ist der Hamster sehr mutig, wehrt i aus Leibeskräften Das Geheimnis der alten Geigen. Bei der Untersuchung alt- gegen Fuchs und Iltis, gegen Eule und Habicht  , die ihn angreifen, Italienischer Geigen von Amati  , Albani, Stradivari usw. ist unter und rückt in seiner But sogar den Menschen auf den Leib. Die dem Lack eine elastische Grundschicht aufgefunden worden. Hamsterjagd wird am besten mit Fallen aus Holz und Draht be­Diese Grundschicht würde also dazu gedient haben, die Boren des trieben, die zu diesem Zweck eigens fonstruiert sind. Die Fallen Holzes dauernd zu verstopfen, so daß eine einheitliche Fläche ent- werden direkt über oder in die Fallöcher gestellt, und zwar im steht. Harz   würde den Ansprüchen nicht genügen, da es bet Erwär Herbst oder im Frühjahr. Man gräbt auch nach Hamstern oder mung wieder weich wird und herausquillt, ohne nachher genügend scheucht sie auf, indem man Wasser in den Bau gießt. In diesen zurückzufließen. Auch Dele genügen nicht. Wie haben nun die alten beiden Fällen werden die aufgescheuchten Hamster dann von Hunden italienischen Geigenbauer die elastische Verstopfung der Poren zu abgewürgt. Der Gewinn des Hamsterjägers besteht in dem Getreide­Wege gebracht, die jeder Temperaturverschiebung des Holzes nach vorrat, den er im Bau findet, und den wertvollen Hamsterbälgen gibt? Der Grazer Chemiter Ditmar denkt an eine Imprägnierung fomie endlich in dem Fleisch, das von Kennern als sehr schmackhaft mit einem Milchsaft nach Art der natürlichen Rautschutmil ch. I bezeichnet wird.

Kulturgeschichte

Gerent