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Dr. 57. 15. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Abgeordnetenhaus.

Abg. Böttinger( natl.) wünscht eine Vermehrung der Profeffuren für Chemie und Einführung eines Staatsexamens, indem er die Bedeutung dieser Wissenschaft für die industrielle Entwickelung des Landes hervorhebt.

Mittwoch, 9. März 1898.

Abg. Dr. Friedberg( natl.): Das Oberhaupt der fatholischen hauptsächlich um die Frage, ob angesichts der augenblicklich sehr Kirche hat in der Canisius- Encyklika einen Zon angeschlagen, den ungünstigen Ronjunktur und weiter in Rücksicht darauf, daß in den 41. Sigung vom 8. März 1898, 11 11 hr. er, der als weltlicher Souverän geschätzt sein will, vermeiden müsse. wenigen schon geöffneten Werkstätten beinahe für jeden Preis ges Am Ministertische: Dr. Bosse und Kommiffarien. Es mag ja für Katholiken schwer sein, gegen diesen Ton, der das arbeitet würde ob es angesichts dieser Thatsachen rathsam und Die Spezialberathung des Kultusetats wird mit der evangelische Gewissen schwer verlegt, au protestiren. Aber die möglich sei, die Beschlüsse der Magdeburger   Konferenz der Arbeiter geflein abgebrochenen Besprechung über den Titel Ministergehalt"| Katholiken lassen eben die Verfassung gegen sich nicht gelten. Bei der Geschoßtransportforbbranche augenblicklich in vollem Umfange fortgesetzt. der Anstellung der Professoren an einzelnen Instituten wird in einer aufrecht zu halten. Nach sehr lebhafter und ausgedehnter Diskussion Weise verfahren, daß evangelische Paritätsbeschwerden wohl be- gelangte eine Resolution aur Annahme, in welcher zunächst gründet wären.( Lachen.) das unsolidarische Verhalten einer Anzahl namentlich lediger Kollegen scharf getadelt und ausgesprochen wurde, daß die Ver­sammlung im Prinzip an den Magdeburger   Beschlüssen festhält, jedoch in Rücksicht darauf, daß dieselben augenblicklich nicht durch zuführen sind, es jedem Kugelforb- Arbeiter zur Pflicht macht, unter allen Umständen den Stückpreis von 3 M. hochzuhalten. übrigen Beschlüsse der Magdeburger   Konferenz: Neunstündige Arbeitszeit und Maximalleistung( höchstens zehn Körbe pro Woche) bleiben bestehen. Weiter wurde beschlossen, daß jeder arbeitende Rollege drei Prozent seines Verdienstes an den Streitfonds aba zuführen hat. Nachdem noch die Niederlegung eines Kranzes für die Märzgefallenen beschlossen und der Vorsitzende zu reger Be­theiligung an den Sammlungen für die streikenden Schuhmacher aufgefordert hatte, erfolgte Schluß der Versammlung.

Minister Dr. Bosse: Die Unterrichtsverwaltung ist bestrebt, der chemischen Wissenschaft Förderung zu theil werden zu lassen. Von einem Examen ist von hervorragenden Seiten abgerathen worden, weil es eine bekannte Erscheinung ist, daß sich zu jedem neuen Examen sofort zahlreiche Personen drängen. Wir besitzen hervor ragende Lehrkräfte für Chemie und wir hoffen allen berechtigten Forderungen, die man an die wissenschaftliche Leistung unserer Justitute stellen kann, genügen zu können.( Bravo  !)

Abg. Dr. Dittrich( 3.) bestreitet den gestrigen Ausführungen der Abgg. Sattler und Stöcker gegenüber, daß die katholische Kirche  

intolerant fei; ihre Intoleranz beschränke sich gegenüber den religiösen

Irrthümern.

berie Zulaſſung

Abg. Neubauer( P.) erörtert die polnische Sprachunterrichts- Frage. Auf eine Anregung des Abg. Hanken- Apenrade  ( Däne). erwidert Minister Bosse, daß er nicht in der Lage sei, eine generelle Berordnung in der dänischen Sprachenfrage zu erlassen. Abg. Hansen- Oldenburg( frt.) ist mit der Stellungnahme des Ministers einverstanden.

Abg. Fuchs( 3.) fordert Eynern auf, für seinen ehrenrührigen Vorwurf, er, Fuchs, habe umstürzlerische Agitation betrieben, den Beweis zu erbringen. Dagegen sei es bekannt, daß die National liberalen den Sozialdemokraten auf dem Bauche nach geruscht seien, um ihre Stimmen bei den Stich wahlen zu erlangen.

genügend beweise, wie berechtigt v. Eynern's Vorwürfe waren;

Abg. v. Eynern( nall.) meint, daß Fuchs' heutiges Auftreten

D

Versammlungen.

brechung von vielen Jahren eine äußerst start besuchte öffent. In Groß- Lichterfelde   fand am Sonntag nach einer Unter­liche Boltsversammlung in Bagel's Lofal statt. Der große Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Da die Referentin Genossin Ziez- Hamburg sich etwas verspätet hatte, wurde zur Wahl der Komitees für die Neichstagswahl geschritten und in die­selben die Genossen Hopf, Lehmann, 3öllner, Schulz und Böhme für Lichterfelde   und Krause, Bilicke und köhne für Behlendorf   delegirt. Bei der Diskussion über den Punkt Genossen Borheimer, Wenzel und Röder einer scharfen, aber vollkommen berechtigten Kritik unterzogen und die organisirten Arbeiter aufgefordert, den Wirth Pagel als Entschädigung für die in Aussicht stehenden vexatorischen Maßnahmen nach Kräften zu unterstützen. Nachdem hielt die inzwischen eingetroffene Genossin 3iet das Wort zu ihrem Bortrage. In anderthalbstündiger ausgezeichneter Rede schilderte dieselbe die innere und äußere Politik, die Zerfahrenheit in den Regierungsfreifen, und schloß unter stürmischem Beifall mit der Aufforderung, mit allen Kräften die für einta Wahl des sozialdemokratischen Kandidaten Mit Rücksicht auf den trefflichen Vortrag wurde

Lokalfrage wurden die Bracneichterfelder Polizei von den

Abg. v. Eynern( natl.) hätte gewünscht, auf eine Polemik mit Abg. Porsch( 3) sucht nachzuweisen, daß die Provokationen dem Zentrum verzichten zu können, angesichts der Annäherung, von evangelischer Seite um nichts geringer und seltener sind als die die sich im Reichstage vollzieht. Aber die Ausführungen angeblichen von katholischer Seite. der Herren Porsch und Dauzenberg zwingen zur Entgeguung. Die Abg. Johannsen bittet den Minister, sich über die Verhältnisse Herren wollen den Umsturz bekämpfen, aber in Dortmund   hat in Nordschleswig nicht von Leuten unterrichten zu lassen, die sich der Sozialdemokrat beim Zentrum für dessen Unter- dort alles durch die anarchistische Brille sehen. stützung bedankt. Herr Windthorst verstand es oft genug, Minister Bosse weist dieses Anfinnen zurück. Er beziehe seine einem Sozialdemokraten zum Siege zu verhelfen, weil sein Gegen- Informationen von Beamten, die dort auf vorgeschobenem Posten fandidat ihm nicht katholisch genug war. Wenn Herr Fuchs umber- ihres Amtes walten, wofür ihnen das Vaterland dankbar sei. reift, so unterscheiden sich seine Reden in feiner Weise Nach wiederholten Bemerkungen der Abgg. Friedberg, von den sozialdemokratischen; ebenso findet sich der gleiche ver- Porsch, Johannsen, Stöcker wird der Titel Minister: hetzende Ton in Zentrumsblättern wie in sozialdemokratischen Dr- gehalt" bewilligt, ebenso ohne weitere Debatte das ganze Kapitel ganen. Verlegungen der Parität durch Anstellung evangelischer Ministerium". Hausknechte oder Dienstmädchen in katholischen Anstalten scheinen ja Morgen( Mittwoch) 11 Uhr: Vereidigung der bisher nicht feit den darüber vorgebrachten Beschwerden aufgehört zu haben. verei digten Mitglieder des Hauses. Fortsetzung der Berathung des Die weitgehendsten Forderungen des Zentrums in bezug| Kultusetats. auf die Konvikte und Seminare finden in weiten Kreisen der katholischen Bevölkerung keinen Widerhall. Die Zulassung der Redemptoristen  , die Fuchs gestern forderte, flärt uns auf über die Ziele dieses Herrn. Wo dieser Orden sich nieder­leber ,, die bevorstehenden Reichstagswahlen und die läßt, ist es mit dem religiösen Frieden vorbei.( Widerspruch im Franen" referirte Genoffin 3ieß aus Hamburg   unter wieder- zutreten. Sentrum.) Wir sehen das in Belgien  , wo das Ordenswesen mit holtem, reichen Beifall am 7. März im Alten Schützenhaus, Linien- von einer Diskussion Abstand genommen und beschloffen, nur schwerem Druck auf den materiellen Verhältnissen der Bevölkerung ftraße 5, in einer von der Vertrauensperson einberufenen Volks- Gegner zum Wort kommen zu lassen, indessen meldete sich niemand. lastet. Wir freuen uns, daß das Zentrum den Umsturz bekämpfen versammlung. Im Anschluß an den bereits im Vorwärts" wieder: Der mitanwesende Abgeordnete Genosse 3ubeil forderte die Ans will. Bei den Wahlen wollen wir ihm Gelegenheit geben, seine gegebenen Vortrag nahm die Versammlung hierauf einstimmig eine wesenden auf, vor allen Dingen sich die Erhaltung des Lokals ans Worte in Thaten umzusetzen. von Frl. Ha afe begründete Resolution an, die das vollkommene gelegen sein zu lassen und die Parteipresse durch Abonnements au Abg. Johannsen( Däne) erörtert die Schulverhältnisse in Nord: Einverständniß mit dem Vortrage ausspricht und die Frauen ver- unterstützen. Mit einem begeisternden Hoch auf die Sozialdemokratie schleswig  , wo es oft vorkomme, daß die Kinder bis zum 15., ja bis pflichtet, bei der kommenden Reichstagswahl mit aller Energie für schloß die imposante Versammlung. zum 16. Lebensjahre zum Schulbesuch gezwungen werden. Er bittet, die sozialdemokratischen Kandidaten zu agitiren, um dadurch die In der letzten Mitgiederversammlung des Vereins der die Altersgrenze für den Schulbesuch einheitlich festzusetzen. Mißbilligung mit dem jetzigen Regierungssystem zum Ausdruck zu graphischen Arbeiter und Arbeiterinnen wurden zunächst Minister Boffe: Im allgemeinen ist die Bevölkerung mit den bringen. Weiter wendet sich Frl. Haase an die Genoffen des fünften 18 männliche und 4 weibliche Mitglieder aufgenommen. Dann hielt Verhältnissen in Nordschleswig ganz zufrieden. die von de Kreises mit dem Ersuchen, die Agitation der Franen zu unterstützen Herr Manasse einen Vortrag über den Kampf ums Dasein", Abg. Jürgensen( natl.) kann ein Bedürfniß für die von dem und ihre Frauen zu veranlassen, in den Volksversammlungen recht welcher eine sehr beifällige Aufnahme fand. Die Abrechnung vom Abg. Johannsen gewünschten Aenderungen nicht anerkennen. zahlreich zu erscheinen. Frau Mefch schließt sich in allen Punkten Stiftungsfest ergab ein Tefizit von 25,15 M., doch stehen noch Abg. Dr. Porsch( 3): Im Kampfe gegen den Umsturz ver- den Darlegungen der Referentin an, und schließt die Versammlung 105 Billets aus, deren Eingang bald erhofft wird. Der Vergnügungs­Tangen wir Freiheit der Kirche. Ueber sein Verhalten bei den mit dreifachem Hoch auf die Sozialdemokratie. kommission wurden Bieber, Haß und Pommert zugewählt. Wahlen läßt sich das Zentrum jedenfalls keine Vorschriften machen. Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner. Heute Abend 8% Uhr in Die Ordensniederlaffungen haben bei uns nirgends den konfeffionellen Frieden gestört; auch die Redemptoristen   würden das nicht thun. Theater- und Vergnügungs Verein Helgoland  . Sigung heute Abend

Die Korbmacher unterzogen in einer am Montag stattgehabten öffentlichen Bersammlung die augenblicklichen Arbeitsverhältnisse in G. Feuerstein's Fejisälen, Ate Jakobstr. 75: Zusammenkunft. ihrem Berufe einer sehr eingehenden Besprechung. Es handelte sich s uhr Ackerstr. 144.

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