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goldene Wolfe der Harmonie, in der wir schon jetzt die Schönheit auszugeben. Die Bartel- und Gewerkschaftspresse wurde aufge. der kommenden Erde fühlen. fordert, die Jugendbeilagen auszubauen.

Diese Beröffentlichung ist das Schlußtapitel aus einer Kriegs. erzählung von Mar Barthel: Die Mühle zum toten Mann", die In diefen Tagen im Arbeiterjugend- Berlag SW. 61, Belle- Alliance­Blay 8, erscheint.

Auffang.

Shr Jungen voll unerhörtem Sehnen zu jenem Neuen,

das keine Bücher noch lehrten, das euer Blic schon wittert,

das aus jeder Gebärde euch zittert,

ihr Leuen

an Kraft gegen uns Wächter der Ruh euch gefell' ich mich zu.

-

Trägheit lastet umher, ein Meer von Blei, Bosheit tastet mit hämischem Lächeln herbei. Unbeweglich, eln Klop, starrt Unverstand.

Auf in das neue Land,

das wir selber find!

Wir, von Menschenmüttern geboren,

länger nicht zwischen Leib und Seele verloren.

Laß mich die weißen Segel euch brassen helfen im Wind!

Sonnenselig hebt sich die Küste.

Traumgewaltig breitet sie ihre Brüste gegen den Strand.

Auf in das neue Land!

Hermann Claudius  .

Wir entnehmen diefes Gedicht der im Arbeiterjugend- Verlag erfchienenen Sammlung des Dichters Lieder der Unruh".

Belgische Jugendkonferenz.

Am 31. Oftober und 1. November fand in Brüssel   der dies. jährige Berbandstag der belgischen Organisation statt. Die Tagung war von 216 Delegierten, die 129 Ortsgruppen vertraten, beschickt. Außerdem nahm der Genosse Toornftra für die holländische Organi sation und der Genoffe Ghesquiere für die franzöfifche fozialistische Jugend teil. Die Sozialistische Jugendinternationale   sowie die Bruderverbände in England, Desterreich, Italien   und Deutschland  hatten der Konferenz schriftliche Grüße übermittet. Den Bericht über den Stand der Bewegung gab der Nationalsekretär Genosse Martel.

Der Stand der Organisation ist folgender:

Flämisch- Belgien.

Brabant.

Lüttich  

Namur Charleroi

Luxemburg  

Leffines Borinage Zentrum.

Gruppen

Mitglieder

25

1515

23

806

23

682

16

822

18

770

6

254

6

400

18

2000

69

4026

10775

204

Der Berichterstatter, der seinen Bericht französisch und flämisch erstattete, forderte eine pünktliche Einsendung der Beiträge, da nur dann eine vollkommene Uebersicht über die Stärke der Bewegung zu erhalten ist. Er verwies weiter auf die großen Anstrengungen der bürgerlichen Parteien, besonders der Klerikalen, um die pro­letarische Jugend in ihre Jugendverbände zu bringen. Genosse Martel entwickelte dann ein neues Programm für die Jugendarbeit. In der Diskussion verteidigte Genoffe de Mugnd mit Bärme und In geschickter Weise die Methoden der kulturellen Arbeit, wie sie im Flämischen   Teil der Organisation angewandt werden und forderte die Uebernahme dieser Methoden auch für die Gruppen in dem wollonischen Teil des Verbandes. Vertreter aus Ballonien und auch der Genosse Ghesquiere- Frankreich versprachen, alles zu tun, um in der Richtung der vom Genoffen de Munnd gegebenen An­regungen zu arbeiten. Am Schluß der Aussprache wurde ein An­trag angenommen, eine besondere Werbewoche für die wirtschaft lichen Forderungen der Organisation, vor allem für Ferien und Lehrlingsschutz und Ausbau der Berufsschulen, durchzuführen. Eine weitere Entschließung forderte die Gruppen auf, durch weitere finanzielle Unterstügungen den streifenden englischen Bergarbeitern zu helfen.

Es kam dann zu einer längeren Diskussion über den Vorschlag der flämischen Gruppen, ein zentrales Jugendorgan des Verbandes herauszugeben. Bisher mußten fich die fungen Garden begnügen mit einer Jugendbeilage des flämischen und französischen   Organs der belgischen Bildungszentrale. Die Entscheidung über den Vor­fchlag wurde auf ein Jahr vertagt, jedoch besteht bei der flämischen Organisation die Absicht, ein eigenes Jugendorgan Anfang 1927 her. I

Genosse de Graeve erstattete einen Bericht über die Arbeit der Sozialistischen Jugendinternationale. Einige Gruppen aus der Brüffeler Umgebung erhoben Einwendungen gegen die Haltung der Internationale in der Frage der Rußlandsdelegation und der Ein­heitsfront. Genoffe de Groeve verteidigte in seinem Schlußwort die Haltung der Internationale. Sein Bericht wurde von der Konferenz mit überwältigender Mehrheit angenommen. Die Konferenz beschloß weiter, an der Deckung des Defigtts des internationalen Jugend tags mitzuhelfen.

Ein wichtiger Tagesordnungspuntt war die Debatte über den Borschlag einer Zentralisation der gesamten belgischen soziali. stischen Jugendbewegung, Kinderfreunde, Turn- und Sportorgani sationen und Jungen Garden. Es soll eine zentrale Organisation mit einem zentralen Sekretariat mit dem Genossen Banderveken als Sekretär, einem besonderen Sekretär für die Jungen Garden, Ge nosse Martel, und einem Sekretär für die Turn- und Sportvereine, Genosse Bandersmissen, eingerichtet werden. Partei, Gewerkschaften, Genossenschaften und Kronfenfaffen wollen den größten Teil der entstehenden Kosten übernehmen, verlangen aber eine größere finanzielle Leistung der Jungen Garden und eine systematischere Zusammenarbeit der verschiedenen Jugendorganisationen. Der Kon greß beschloß, zur endgültigen Entscheidung über die Angelegenheit einen besonderen Rongreß aller in Frage tommenden Organisationen im Frühjahr 1927 abzuhalten. Er beschloß ferner eine prinzipielle Zustimmung zu diesem Blan sowie die Erhöhung der Beiträge der Gruppen an die Zentrale auf 1,- Franken für die Mitglieder über 14 Jahre und 0,50 Franken für die Mitglieder unter 14 Jahre. Eine außerordentliche Konferenz wird sich im Februar oder März mit der Stellung zum Militarismus und dem Verhältnis der Jugend zur Bartei beschäftigen.

Zum Schluß gab es eine lebhafte Debatte über Fragen der Disziplin in der belgischen sozialistischen   Jugendbewegung. Einige Gruppenführer aus der Umgebung von Brüssel   hatten Beschlüsse der Verbandsleitung in bezug auf das Verhalten zu den Kommu nisten übertreten. Es wurde fast einstimmig beschlossen, die Ber­bandsleitung zu ermächtigen, mit allen Mitteln, evtl. mit dem Aus­schluß gegen derartige Berlegungen der Berbandsdisziplin vorzu­gehen.

Ohne Diskussion wurde eine Resolution angenommen, die die Herablegung der militärischen Dienstzeit auf sechs Monate verlangt. Ebenso wurde ein Beschluß gefaßt, der sich gegen die Gründung der besonderen Jugenorganisationen durch die Gewerkschaften wendet. In die Exekutive der Internationale wurden die Genossen Hoyaux, de Graeve und Dien gewählt.

Der Kampf in der Tschechoslowakei  .

Bon den

Wir haben in der vorigen Rummer bereits über das gemein­fame Vorgehen der tschechischen und deutschen sozialistischen   Jugend­organisationen in der Tschechoslowakei   gegen das Gesch über die militärische Vorbereitung der Jugend berichtet. Inzwischen haben die vereinbarten Rundgebungen der Jugendorgant fationen stattgefunden. Sie wurden am 17. und 24. Oftober in allen Teilen der tschechoslowakischen Republik abgehalten. Bedeutsam ist, daß die Versammlungen wirklich gemeinfam waren. Im gemischt Sprachigen Gebiet nahmen tschechische und deutsche jugendliche Av beiter in Maffen daran teil. Besonders eindrucksvoll war die Kunde gebung in Prag  , wo zum erstenmal auch deutsch   referiert wurde. Das Begrüßungsschreiben der Sozialistischen Jugendinternationale wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen. Die Hauptreferate, die Rafal( tschechisch) und Paul( deutsch  ) erstatteten, wurden immer Gebiet fanden Versammlungen in Bufen, Mährisch- Oftrau, Baidu­Im tschechischen wieder durch braufenden Beifall unterbrochen. Rundgebungen im deutschen Gebiet waren die in Weftböhmen die biz, Kolin  , Prosnig und einigen fleinen Orfen statt. mächtigsten Bersammlungen, die seit Jahren von der Arbeiterjugend veranstaltet wurden. In Karlsbad   sprachen vor mehr als 1000 An­wesenden Kern und Pleskot und Abgeordneter de Witte. Die Ber fammlung in Eger wurde von dem anwesenden Regierungsvertreter wegen der Aeußerung des Referenten, daß die Bestrebungen der Regierung eine Schande für den Staat bilden, aufgelöst. Große Ber fammlungen waren noch in Teplitz  , Bodenbach  , Auffig, Schluckenau  , Trautenau  , Brud, Bedin, Komotau  , Neudeck, Graslig und in einer Reihe anderer Orte. In einigen Bersammlungen erschienen auch Kommunisten, die aber ihren Kampf gegen den Militarismus dadurch führten, daß fie die Bersammlungen zu stören ſuchten. Das Berteidigungsministerium hat es bisher nicht gewagt, den Gefeßentwurf vor das Parlament zu bringen, jedoch ist eine Regie­rungsverordnung erschienen, die die Beibehaltung der 18monatlichen Dienstzeit bestimmt. Außerdem bereitet die Regierung eine Ab­änderung des Wehrgesetzes vor, die den Soldaten das Wahlrecht nehmen soll. Ferner wurde die Mannschaftslöhnung von 2,50 Kronen auf 1,50 Kronen für den Tag herabgesetzt, während die Bezüge der Offiziere erhöht wurden.

Die eindrucksvollen Kundgebungen der sozialistischen   Jugend­verbände haben das große Mißfallen der jezt regierenden Kreise gefunden. Die Novembernummer der Sozialistischen Jugend  ", der Beitschrift für die deutsche Arbeiterjugend in der schechoslowakischen Republik, wurde fonfisziert und durfte erft erscheinen, nachdem die der Regierung gefährlich erscheinenden Stellen gestrichen waren.