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2.

in

Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 224.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Freitag, den 25. September 1891.

8. Jahrg.

Vor kurzem hatten wir eine von 1000 Mann, also start besuchte Bedingungen er das qu. Terrain abtreten würde, 2. der Ver­Versammlung, in welcher nach einem gediegenen Referat unseres sammlung ein Projekt nebst Kostenanschlag für diese Straße zu­Genossen Fritz Geyer aus Leipzig die Protestresolution gegen die gehen zu lassen. Kornzölle einstimmig angenommen wurde.

wurde:

Mit Rücksicht auf die ungewöhnliche Höhe der perfo­nellen Kosten( für Spezialbauleitung, Aussicht und Be­wachung und für Bureaubedürfnisse) bei den städtischen Brückenbauten den Magistrat zu ersuchen, für die Folge. die Kosten der Bauleitung und Bewachung in einem be­sonderen Titel des Kostenanschlages anzusehen und zu ver­rechnen.

Ohne Debatte beschließt die Versammlung demgemäß. Aus dem Jahresbericht der sozialdemokratischen Partei Am Sonntag, den 20. September, hielten wir eine öffentliche Gemäß dem Antrag des Ausschusses für Rechnungssachen in Bielefeld , welchen dieser Tage der Vertrauensmann Slomte Parteikonferenz für Greiz und Umgegend ab, welche abermals wird für eine Reihe von Rechnungen pro 1. April 1888/89 die erstattete, ergiebt sich, daß die dortige Mitgliedschaft unserer Partei zahlreich besucht war und in der nach einem vortrefflichen Vor- Entlastung ertheilt. Anläßlich der beantragten Entlastung für im letzten Rechnungsjahre ca. 9000 m. Gelder für Parteizwecke, trag unseres Genossen Franz Kühn aus Zwöten der neue Pro- die Baurechnungen über den Neubau der Sandkrug- und darunter 5000 M. zur Gründung der Volkswacht" mit Hilfe gramm- Entwurf einstimmig afzeptirt wurde. Marschallbrücke empfiehlt der Ausschuß zugleich folgende Der Bielefelder Arbeiterschaft aufgebracht hat, gewiß ein gutes ein Delegirter zum Parteitag gewählt. In sehr erregter Weise In Anbetracht des sehr schlechten Geschäftsganges wurde nur Nesolution: Zeugniß für das Solidaritätsgefühl der Bielefelder Arbeiter. Debattirte man über die Berliner Opposition und gab seiner Auch die Agitation ist energisch gepflegt worden. In Bielefeld Meinung über dieselbe, sowie über den Programm- Entwurf in fanden 63, außerhalb Bielefelds, in dessen Umkreise, 69 Versamm lungen statt. An sozialdemokratischen Vereinen sind 12 errichtet folgender Resolution Ausdruck, welche einstimmig angenommen avorden, und alle befinden sich nach dem Bericht in erfreulicher Entwickelung. Die Betheiligung am Flugblatt- Vertheilen ließ zu sich mit den Ausführungen des Genossen Kühn über den neuen Die heute in Kuak's Gasthof tagende Konferenz erklärt zvünschen übrig; dieselbe Erscheinung wird wohl vielerorts in Deutschland beobachtet worden sein, seitdem durch die Gründung Programm- Entwurf vollständig einverstanden; von Zeitungen das Bedürfniß, durch Flugblätter zu agiliren, naturgemäß abgeschwächt worden ist. Die Versammlung, in welcher der Jahresbericht gegeben wurde, beschloß in der Dis­kussion über den Programm- Entwurf zum zweiten Theil zwei Zusätze, in derem ersten die zweijährige Reichstags- Legislatur periode gefordert wird als Protest gegen die von dem Kartell­Reichstage beschloffene fünfjährige, während der zweite Zusatz die Gefängnißarbeit so geregelt verlangt, daß die Gefangenen nur für die Bedürfnisse der Gefangenen- Anstalten arbeiten, also den freien Arbeitern keine Konkurrenz machen sollen. Zum Delegirten für den Erfurter Parteitag wurde in geheimer Abstimmung der Vertrauensmann Slomke gewählt.

Ans Osterwieck a. H. schreibt man uns unter Bezugnahme auf die Beschuldigungen, welche Wildberger und dessen Anhänger gegen die Parteileitung erhoben haben:

2. erklärt die Konferenz die ausgeartete Opposition gegen den Parteivorstand für unzulässig, indem dadurch die Agitation speziell auf dem Lande sehr erschwert wird. Sie setzt das Ver­trauen in den Parteitag, daß er die Sache der Opposition genau prüfen und ein für alle Mal Remedur schaffen wird; 3. spricht die Konferenz dem Parteivorstand, sowie der Reichstagsfraktion ihr unerschütterliches und vollständiges Ver­trauen aus.

Auch diese Resolution wird ohne Debatte angenommen. Nach dem Lagerbuch über das Vermögen der Stadtgemeinde Berlin für 1889/90 betrug das Vermögen am 1. April 1890 236 806 576 M. Die Versammlung nimmt von dem Lagerbuch Renntniß und beschließt zugleich, den Magistrat um Mittheilung der Grundsäge zu ersuchen, nach welchen die Tagen der öffent­lichen Schmuckanlagen und Baumanpflanzungen, sowie der Be­dürfnißanstalten und Straßenbrunnen ausgenommen worden sind, da der materielle Werth dieser Anlagen dem gebuchten kaum entspreche.

Marienwerder. Man schreibt uns: Da ich mich für meine Von der Aufstellung eines besonderen Etats der Markt­bekannten Arbeitsgenossen in Marienwerder schriftlich ersucht, zum 1. Oktober eröffnet werden wird, für die Monate Oktober 1891 Gewerkschaft auf einer Agitationsreise befand, hatte ich auch einen halle IX an der Bückler - und Eisenbahnstraße, welche am 15. August eine Versammlung einzuberufen, in welcher ich als bis März 1892 wird entsprechend dem Antrage des Magistrats Referent auftreten könnte. Als ich in der Herberge in Marien- Abstand genommen; die Ausgaben sollen bis dahin aus den werder eintraf, theilte mir daselbst der Genosse mit, daß er keine laufenden Einnahmen bestritten werden. Versammlung einberufen habe, da die meisten Kollegen so weit Von den Berichten über das Fortschreiten der Bauten zur Ich glaube nicht, daß Wildberger und Genossen jemals Wochen einmal ihre Heimath fähen, und infolge dessen die einer Vertheilungsstation bei Lichtenberg , sowie der Erweiterungs von der Stadt entfernt in Arbeit ständen, daß dieselben nur alle Errichtung einer Wassergewinnungs- Station am Müggelsee und wirklich ländliche Agitation betrieben haben, sonst müßten sie Versammlung von höchstens 10 Mann hätte besucht sein können. bauten auf der Hebestation an der Belforterstraße nimmt die wiffen, mit welcher Freude unsere Gegner ihre Aeußerungen in Mittlerweile fanden sich noch 6--8 Mann ein. Wir tranken Versammlung Kenntniß; eine Besichtigung der Müggelsee- Bauten der Presse wiedergeben, und wie schwer uns infolge dessen die Bier und unterhielten uns. Endlich machte einer den Vorschlag, soll demnächst stattfinden. Agitation gemacht wird. Kommt man jetzt aufs Land, wo die nach dem Handwerks- Saal zu gehen. Mehrere wollten das Magistrats, den 56. Stadtbezirk in 2 Stadtbezirke( cinen nörd­Desgl. von dem Beschluß des betreffenden Nummern der gegnerischen Zeitungen auch gratis nicht; als man mir sagte, daß der Raum den Kollegen gehöre, lichen 56a und einen südlichen 56b) zu theilen, desgl. von der vertheilt werden, so heißt es: Aha, die wollen wieder Geld weil sie dafür Miethe zahlten, so entschloß ich mich auch dazu. erfolgten Bauabnahme der Turnhalle für die 17. Gemeindeschule, haben, um sich ein gutes Leben zu sichern. Unsere Parteipresse ir gingen eine Treppe hoch, wo sich das Zimmer( Handwerks Ackerstr. 67. Teidet ebenfalls darunter, es wird mancher dadurch veranlaßt, Saal genannt) befand, bestellten Bier und unterhielten uns recht Das Abonnement aufzugeben. Thut noch der Pastor und Guts- lebhaft. befizer sein Theil dazu, so können wir manchmal froh sein, ohne Prügel nach Hause zu kommen. Wo war denn die Mehrzahl der Opposition zur Zeit des Sozialistengesetzes? Da hat man nichts oder nicht viel von den betreffenden Herren gehört; sie werden wohl ruhig hinterm Ofen gesessen und den Alten über­Iassen haben, mit für sie zu kämpfen."

werde.

Die Beschickung des Parteitages durch einen Delegirten aus Sorau wird wegen der hierzu schwer aufzubringenden Kosten abgelehnt und deshalb das Mandat für Sorau dem Genossen Urban, Delegirter für Forst i. 2., mit übertragen.

Die Jahresabschlüsse der Hauptkasse der städtischen Werke für die Verwaltung des städtischen Zentral- Vieh- und Schlacht­über die Kassenverwaltung selbst für 1. April 1890/91, desgl. hofes, der städtischen Fleischschaut, der städtischen Wasserwerke und mehrere Rechnungen pro 1889/90 werden dem Rechnungs­ausschuß überwiesen.

Schluß der öffentlichen Sigung 61 Uhr.

mit den Worten herein: Ich hebe die Versammlung auf, weil Mit einem Mal öffnet sich die Thür und es tritt ein Polizist sie nicht angemeldet ist. Wer ist denn hier der Berliner ?" Wir waren alle erstaunt, mußten aber den Raum sofort verlassen, und setzten nun die Unterhaltung im unteren Restaurations­Zimmer fort. Nach ungefähr 1/2 Stunde traten zwei Polizisten herein, meine Anfrage, ob der Militärpaß genüge, antwortete man: ,, Wollen famen auf mich zu und verlangten, ich sollte mich legitimiren. Auf wir' mal seh'n!" Als ich nun im Begriff war, denselben vor­zuzeigen, mußte ich erst andere Sachen aus der Tasche nehmen. Dieselben wurden sämmtlich sofort von den Beamten mit Be­schlag belegt und ich dann zur Wache geschafft. Auf dem Wege dahin mußte ich sehr grobe Worte über mich ergehen lassen. Man führte mich auf den Thurm, wo mir alle Taschen geleert fonderen Sympathien der frommen Kreuz- Zeitung " zu erfreuen. Die Bestrebungen der Heilsarmee scheinen sich der bes wurden und sperrte mich in einen Raum, in welchen, trotzdem In einem Bulletin, welches das Junkerorgan im Interesse der derselbe im Thurm lag, die Sonne feinen ordentlichen Einzug friegerisch organisirten Religionssette veröffentlicht, findet sich halten konnte. auch folgender Sah:

Tokales.

" 1

einzigen Kapitän" 15 Seelen gerettet, darunter auch ein " In den letzten Tagen sind hier in Berlin durch einen kleiner Junge, dessen Vater Sozialdemokrat ist und die Befehrung seines Sohnes recht ungemüthlich aufgenommen haben soll".

Soran, 23. September. Seit langer Zeit hatten wir heute wieder eine Volksversammlung. Dieselbe erklärte sich nach einem Referat des Genossen Rohrlack aus Berliu über den neuen Programm Entwurf und die Taktik der sozialdemokratischen Partei einstimmig mit der Taktik der Reichstags- Fraktion sowie der Parteileitung voll und ganz einverstanden und war der Ueber­eugung, daß beide auch fernerhin die richtige Taktik befolgen würden; ebenso stimmte die Versammlung dem Entwurf des neuen Programms im Großen und Ganzen zu und hoffte, daß der Parteitag zu Erfurt durch seine Berathung den Entwurf zum besten Abschluß bringen wird. Ferner sprach sich die Versamm­tung aufs Schärffte gegen das bekannte Verhalten einiger Ber- Kommiffarius geführt und mir da mitgetheilt, daß der Herr Am 16. August, Vormittags 11 Uhr, wurde ich vor den liner Genossen aus und erwartete vom Parteitage, daß er einem Bürgermeister verfügt hätte, ich habe gegen das Gesetz vom folchen, die Partei schädigenden Gebahren ein Ende machen 11. März verstoßen und müsse deshalb dem Richter überliefert werden. So ging es denn in Begleitung von zwei Polizisten nach dem Gefängniß zurück, woselbst ich bis zum 17. August, Nachmittags 5 Uhr, eingesperrt blieb. Dann dem Richter vor einen Todten zum Gefangenen gemacht Also: bei Leipzig , der großen Völkerschlacht, da haben sie geführt, wurde mir ein von der Polizei verfaßtes Schreiben vor- Kreuz- Zeitung" wohl für ein Lamento erheben, wenn wir mit­aber was würde die gelesen, das in seinen Eingangsworten etwa lautete:" Der Sozial- theilen würden, daß es uns durch fortgesetzte Agitation gelungen demokrat Zimmergeselle C. Gefrois hat am 15. d.. hier eine wäre, ein Mitglied der Berliner Kurrende zu uns herüberzuziehen. Ju Versammlung abgehalten, wozu die polizeiliche Anmeldung nicht Uebrigen aber dürfte der Einfluß des Vaters auf den kleinen erfolgt ist. Derselbe hat schon die Städte( 18 an der Bahl) be- Jungen" denn doch ein so nachhaltiger sein, daß sich die Heils­reist und will noch die Städte( 10 an der Zahl) bereisen.( Vor- armee nicht allzulange über den Besiz des Rekruten mit dem stehende Angaben hatte die Polizei aus meinen mir abgenommenen Gummipfropfen freuen wird. Notizen gefischt!) Der Richter fragte nun: Sind Sie Sozial demokrat?"" Jawohl."" Reisen Sie für die Sozialdemokratie?" Nein, für meine Gewerkschaft." Die ungünstige Lage der Badediener, die vielfach nicht Nach gründlicher Aus- bloß auf die Trinkgelder der Badegäste angewiesen sind, sondern einandersetzung wurde das Urtheil dahin ausgesprochen, daß ich in vielen Fällen auch noch für den Herrn Prinzipal unentgeltlich hinreichend verdächtig sei gegen§ 1 des Gesetzes vom 11. März Dienstleistungen verrichten müssen, die mit der Funktion eines 1880 verstoßen zu haben und auch fluchtverdächtig erschienen Badedieners nichts zu thun haben, ist von uns bereits früher wäre, und nun wurde ich- 44 Stunden der Freiheit beraubt ge- ausführlich geschildert worden. Wir hatten damals einzelne Fälle wesen- entlassen. angeführt, in denen die Frauen der Badediener die Badewäsche Dem betreffenden Polizisten wurde hier, wie man mir unentgeltlich oder dafür zu besorgen hatten, daß ihr Mann als mittheilte, in allen Kneipen für die kühne That, Marienwerder Badediener die Trinkgelder von seinen Badegästen als einzigen gerettet zu haben, besonderes Lob ausgesprochen. Lohn in Empfang nehmen durfte. Einen noch viel interessanteren Fall meldet die" Bossische Zeitung" in folgender, aus dem Pu­blifum zugegangenen Mittheilung:

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Harburg . Polizei und Kriegerverein. Vor längerer Zeit wurde dem Vorstande des hiesigen Kriegervereins vom Syndikus die Mittheilung gemacht, daß sich mehrere Mit­glieder, welche zugleich Mitglieder des sozialdemokratischen Ver­eins seien, in dem Kriegerverein befänden. Da dieses sich nicht mit den Interessen des Kriegervereins vereinbaren ließe, seien obengenannte Personen auszuschließen, was denn auch seitens des Vorstandes des Kriegervereins geschehen ist. Hierin sah der Borstand des sozialdemokratischen Vereins von Harburg ein Ver­gehen des Syndikus und richtete eine Beschwerde an den Re­gierungspräsidenten zu Lüneburg . Die Beschwerde wurde jedoch mit der Begründung zurückgewiesen, daß die Polizeidirektion nicht verpflichtet sei, die Namen der Mitglieder des sozialdemokratischen Vereins geheim zu halten, da dieser Verein keine andere Stellung einnehme, als andere Vereine. Der Vorstand des sozialdemo­tratischen Vereins glaubt jedoch, daß die Polizeibehörde nicht das Recht habe, dritten Personen gegenüber von dem Verzeichniß der Vereinsmitglieder Gebrauch zu machen, und wird deshalb weiter Beschwerde führen.

Schwartan b. Lübeck, 21. September. Genosse Möller wurde wegen Beamtenbeleidigung zu 14 Tagen Gefängniß und in die Kosten verurtheilt. Derselbe sollte die Entfernung eines Polizeibeamten in ungebührlicher Weise verlangt haben, welcher auf dem anläßlich der Maifeier abgehaltenen Balle an­wesend war.

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Zwei Bergarbeiterversammlungen, welche am 19. Seps tember in Neunkirchen abgehalten werden sollten, konnten nicht stattfinden, da die Inhaber der betr. Säle es verweigerten, ihre Lokale zur Verfügung zu stellen.

Kommunales.

Stadtverordneten Versammlung.

Nachmittags 5 Uhr.

In einer größeren Berliner Badeanstalt kam kürzlich ein Diebstahl vor, der das badende Publikum zur Vorsicht mahnt und zugleich nach einer anderen Richtung hin bemerkenswerth ist. Ein in der Anstalt bekannter Badegast übergab zugleich mit seiner Eintrittskarte dem Badediener seine goldene Remontoiruhr im Werthe von mehreren hundert Mark zur Aufbewahrung und erhielt dafür die übliche Marke. Als er das Bad verlassen wollte, fehlte ihm die Marke, und es stellte sich heraus, daß einem in der Anstalt nicht bekannten Badegast von einem in der Abthei­lung beschäftigten zweiten Badediener gegen Rückgabe der Marke die Uhr anstandslos verabfolgt worden war. Um in den Besitz der Uhr zu gelangen, hatte also der Dieb, der die Abgabe ber­selben beobachtet haben mußte, die Marke aus der offenen An­kleidezelle des Eigenthümers entwendet. Ter Geschädigte machte

Greiz . Mit bangen Erwartungen sieht die hiesige Arbeiter­schaft dem nahenden Winter entgegen, indem jetzt schon seit zirka Sitzung vom Donnerstag, den 24. September, 6 Wochen eine Arbeitslosigkeit besteht, wie dieselbe am hiesigen Plage noch nie zu verzeichnen war. Den Hauptnahrungszwveig Der Ausschuß von 15 Mitgliedern zur Vorbereitung der bildet hier die Textilindustrie. Nach einer Statistik find in Greiz Neuwahl des zweiten Bürgermeisters ist gewählt. Vorsitzender die Anstaltsdirektion hastbar; bevor indessen diese Forderung und Umgegend 9433 mechanische Webstühle aufgestellt, davon ist Stadtv. Langerhans. ihre Regelung erfuhr, wurde die gestohlene Uhr bei einem standen im Frühjahr annähernd 1000 vollständig still, welche In der Ausschußberathung über die Vorlagen betr. die Stizze Pfandleiher, wo sie für 130 m. versetzt war, und bald darauf Bahl sich jetzt auf 3848 erhöht hat. 1037 Arbeiter haben nur zum Bau einer Handwerkerschule auf dem ehemaligen auch der Dieb in der Person eines Bediensteten einer großen einen Stuhl zu bedienen und 934 Textilarbeiter sind vollständig Waisenhaus- Grundstücke und die Fensetzung einer neuen Bauflucht- Bank ermittelt. Die dem Bestohlenen zu ersetzenden 130 Mart arbeitslos. In Prozenten ausgedrückt sind 24 pet. beschäftigungslinie für dieses Grundstück an der Stralauer- und Neuen Friedrich- wurden aber nicht auf die Anstaltstasse übernommen, sondern die Yos, 31 pot. verdienen pro Woche 5-9 m., 40 pt. straße ist in erster Linie die Frage erörtert worden, welche Direktion hat den betheiligten Badedienern die Alter­9-13 M. und nur etwa 5 pet. haben einen Verdienst Chanzen für die wiederholt in Anregung gebrachte Anlegung einer native gestellt, den Verlust entweder aus ihrer von über 13 M. Diese wenigen Zahlen sprechen ganze Bände Userstraße zwischen Waisenbrücke und Mühlendamm vorhanden Tasche zu decken, oder sich nach einer anderen von dem furchtbaren Elend, welches in Hunderten von Familien sind, da es von der Anlegung derselben abhänge, ob das ver Stelle umzusehen. Wer das Verhältniß der Badediener herrscht. Das Herz blutet Ginem, wenn man in die armen Fa- bleibende Terrain zur Herstellung eines Baues, in dem die nach zu den Badeverwaltungen und zu den Badegästen kennt, wird milien hineinblickt! Wie manche Thräne wird von den Müttern dem Programm für die Handwerkerschule geforderten Räumlich wissen, was eine derartige Maßregel zu bedeuten hat. Es ist vergoffen, weil sie ihren Kindern nicht einmal genügend Kar- feiten untergebracht werden können, noch ausreicht. Die Mehr eine leider oft vergebens gerügte Thatsache, daß die Badediener toffeln beschaffen können! Es ist zum Entsetzen, wenn man heit des Ausschusses war der Ansicht, daß, wo irgend aus- in den meisten Berliner Badeanstalten tein Gehalt be= solches Glend mit ansehen muß und doch nichts weiter thun führbar, Uferstraßen zum Zweck der größern Reinhaltung ziehen und lediglich auf Trinkgelder angewiesen sind. fann, als gehörig für die Sozialdemokratie zu agitiren, um mög- der Spree angelegt werden sollten, das eng bebaute Alt- Berlin nach dem besprochenen Vorfall die betheiligten Badediener, um lichst bald geordnetere Zustände herbeigeführt zu sehen. Was die aber ganz besonders dringend einer solchen bedürfe. Da indessen die 130 Mark wiedereinzubringen, noch mehr als zuvor bestrebt hiesige politische Bewegung betrifft, so können wir im Allge- über den Kostenpunkt- ein Drittel des erforderlichen Terrains sind, die Hand zum Empfang von Trinkgeldern aufzuhalten, so meinen zufrieden sein. Daß wir uns nicht zu sehr aufzuregen ist fistalisch die Meinungen weit auseinander gingen, von wäre das nicht zum Verwundern. Daß aber unter solchen Um­brauchen, dafür sorgt schon unser Vereinsgefeß, indem politische einer Seite die Kosten auf 1-1/ 2, von einer andern auf 6 bis ständen der gute Ruf der Anstalt sehr leicht Schaden nehmen Vereine u. dergl. vollständig verboten sind und die Frauen nicht 8 Millionen geschäßt wurden, so empfiehlt der Ausschuß fast ein- tann, ist ebenso begreiflich. einmal eine Festrede mit anhören dürfen. Aber trotz alledem stimmig, den Magistrat zu ersuchen, 1. mit dem Fistus in Ver So erfreulich es nun auch ist, daß man im Publikum an­vermehrt sich unsere Anhängerschaar von Tag zu Tag handlung zu treten, um zu ermitteln, welche Stellung derselbe zu fängt, diesem Treiben der Unternehmer entgegenzutreten, und und wir werden dafür sorgen, daß dies auch ferner so bleibt. dem event. Projekt dieser Userstraße einnimmt und unter welchen so anerkennungswerth der Muth der gut manchesterlichen

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Wenu