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Br. 71. 15. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

genommen.

Reichstag .

Freitag, 25. März 1898.

gesucht, man fonnte aber ihren Kernpuntt nicht in Abrede stellen. widerlicher Weise sich der Servilismus und Byzan. ( Beifall links.) tinismus gerade in dieser Frage breit ge=

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69. Sigung. Donnerstag, 24. März 1898, 11 Uhr. Wir lehnen es ja nicht ab, auf eine Verstärkung der Schlachtflotte macht hat.( Sehr richtig! links.) Es müßte ja wunderbar Am Bundesrathstisch: Tirpitz, v. Posadowsty, Frhr . uns überhaupt einzulassen; das ist ja bei uns nicht etwa ein Grund- sein, wenn da nicht diese oder jene Kreise von der Begeisterung" v. Thielmann. faz, und wir wären ja bereit, ein großes Kreuzerschiff und ein großes erfaßt worden wären. Daß über solche Kreise hinaus, die große Ein Antrag der Abgg. Aner und Genossen auf Einstellung des Panzerschiff zu bewilligen. Aber wenn es jetzt heißt: Alles oder Masse des Boltes flottenbegeistert geftimmt ift, bestreite ich ganz gegen den Abg. Schmidt Frankfurt( Soz.) schwebenden Straf- nichts! Eine geringere Vermehrung fann uns nichts fügen!" so entschieden.( Sehr richtig! links.) verfahrens wegen Beleidigung durch die Presse wird debattelos an- find wir davon nun einmal nicht zu überzeugen, und vollends Aus einem Mißtrauen gegen die Voltsvertretung ist die ganze tönnen wir das Bedürfniß nicht anerkennen, das zu einer Festlegung Vorlage geboren man will nicht jedes Jahr von uns das Noth Die zweite Berathung der Flottenvorlage wird darauf des Etatsrechts im Sinne der Vorlage führt. Diese technische wendige fordern. Das Vertrauen unserer Wähler hat uns hier auf fortgefeht. Frage" ist nämlich im wesentlichen eine Vertrauensfrage, und dies diese Plätze gestellt, wir würden dieses Vertrauens nicht würdig sein, Staatssekretär Tirpit: Ich muß auf einen Vorwurf des Herrn Vertrauen können wir zu unseren Marine Staatssekretären nicht wollten wir unser Etatsrecht leichtfertig aus der Hand geben.( Leb= Abgeordneten Schädler heute mit einigen Worten eingehen. Er hat haben. Dazu wechseln die Herren ihre Ueberzeugung zu schnell. hafter Beifall lints. Bischen rechts.) gestern gemeint, daß sich die Auffassung der Marineverwaltung in Nun sagt man uns heute zwar: das ist gar kein neuer Plan, der Ihnen Staatssekretär Tirpit: Das Motiv für die Vorlage war, einem Jahre geändert habe. Diese Behauptung tann ich nicht un- jetzt vorgelegt wird; den Blan hatte Herr Hollmann auch schon; er unserer Flotte eine Organisation zu geben. Wenn wir in unserem widerlegt laffen. Herr Hollmann hat 3. B. im Jahre 1896 gefagt: hat sich nur nicht auf ihn berufen; dazu war er auch nicht vers Bestreben, der Flotte eine dauernde Organisation zu schaffen, be­die Marineverwaltung denkt nicht an eine wesentliche Verpflichtet. Sehr wahr. Aber Herr Hollmann hat sich zur Begründung stärkt wurden, so waren es die Anschauungen der grundsäßlichen mehrung der Schlachtschiffe; es fiel damals das Wort: über zwei seiner Forderungen ausdrücklich auf den früheren Plan berufen, der Opposition und vor allem des hervorragenden Parlamentariers Duzend gehen wir nicht hinaus und dieser Standpunkt dahin ging, von 2 zu 2 Jahren je ein neues Kreuzerschiff zu Richter. Ehe das Gesetz erschien, stand in der Freifinnigen tommt auch in dem vorliegenden Gesetz zum Aus: bauen. Und wie durfte sich Herr Hollmann auf diesen Zeitung" zu lesen. Ohne einen bindenden Plan ift an eine Zu­druck. Außerdem war Herr Hollmann gar nicht in der berufen, wenn er bereits einen ganz anderen Plan in der Tasche Stimmung des Reichstags nicht zu denken. Jeht, nachdem Lage, dem Reichstag einen solchen Gesetzentwurf vorzulegen, hatte?( Sehr richtig! links. Heiterkeit. Zuruf.) Wie kann man der fefte Plan vorliegt, hat sich die Anschauung des Vorredners ge­denn die jetzige Vorlage ist das Produkt einer zehnjährigen an: dann verlangen, daß man einem Staatssekretär ein so weitgehendes dreht und die Angriffe auf die Bindung des Etatsrechtes traten an gestrengten Arbeit. Auch hatte es mein Amtsvorgänger ja garnicht Vertrauen entgegenbringt? Wie kann man bei den beständig die Stelle des früheren Verlangens nach einem feften Plan. Sach­nöthig, mit einem ganzen Plane herauszukommen, da er zunächst wechselnden Ueberzeugungen und Vorschlägen der verschiedenen Herren liche Gegengründe gegen die Vorlage habe ich in den Ausführungen nur Ersatzbauten forderte. Uebrigens bin ich von Herrn Hollmann Marine- Staatssekretäre jetzt schon Schiffe bewilligen, die erft 1902 vergeblich gesucht; die Vorwürfe der Uferlosigkeit und Subjektivität autorisirt zu erklären, daß er mit der Vorlage vollkommen ein oder 1903 in Angriff genommen werden sollen, wo wir viel- find fachlich nicht begründet. Der Herr Vorredner scheint. verstanden ist. Die bisherigen Erfahrungen haben uns aber gezeigt, daß leicht an der Spiße der Marineverwaltung schon ganz gefühlt zu haben, daß er meinen Darlegungen in wir mit unserm ganzen Plane herauskommen müssen, wenn wir das hohe andere Herren mit ganz anderen Ansichten haben.( Sehr richtig! links.) Kommission nicht gewachsen gewesen ist. Ich habe in Haus zur Bewilligung bewegen wollen und so habe ich in der Kommission Dazu kommt, daß wir die Wandelbarkeit der Technik durchaus nicht der Kommission nachgewiesen, daß wir die Flotte brauchen ückhaltlos die Absichten der Marineverwaltung dargelegt. Wenn für abgeschlossen halten. Die Formel fönnen wir nicht als richtig zur Freihaltung der Meere, um eine Blokade zu ver ich Herrn Schädler weiter recht verstanden habe, ist er geneigt, anerkennen: weil sie sich bis jetzt so sehr gewandelt hat, ist an hindern. Ein Biertel aller Nahrungsmittel müffen wir aber vom Jahresforderungen zuzugestehen, er glaubt aber Argumente gegen zunehmen, daß sie sich nicht mehr so sehr wandeln wird. Gerade Auslaude beziehen. Wir brauchen die Flotte zum Schuße des das Gesetz finden zu können, die in der möglichen Üferlosigkeit der die Schiffstoloffe können durch die kleinsten Ursachen außer Kraft Exportes, auf den unsere Industrie angewiesen ist. Im Kriegsfalle Forderungen begründet find. Ich möchte da doch dem hohen Hause gesetzt werden. Ein Angehöriger der Werft Schichau werden unsere Grenzen geschlossen sein, die Eisenbahnen überlastet und besonders denjenigen, die an das etwas ehrwürdig gewordene hat in einem Vortrag gefagt, eine moderne Flotten sein, wir werden also um so mehr auf die See angewiesen Wort" Uferlosigkeit" noch glauben, zur Erwägung geben, ob denn schlacht müsse sich des Regens von Geschossen wegen binnen fein. Die Schlachtflotte hat aber noch eine Bedeutung im nicht eine jährliche Forderung der Uferlosigkeit mehr Thür und zehn Minuten entscheiden. Ich meine, bei solchem Geschoßregen, Frieden. Ein Staat, der beachtenswerther Konkurrent geworden Thor öffnet, als ein Gesez, welches auf organisatorischer Grundlage der eine Flotte, die Milliarden fostet, in zehn Minuten matt seßt, ist auf dem Weltmarkt, fann nicht ohne Kriegsschiffe ruht.( Sehr richtig! rechts, im Zentrum und bei den National tann auch das obfiegende Geschwader nicht ohne Schlappe aus der fein. Wir brauchen die Flotte auch zum Küstenschutz. Wir können liberalen.) Ich glaube, daß ich durch diese Darlegungen die Vor: Schlacht hervorgehen. Es wird für weitere Gefechte nicht mehr in nicht die ganze Küste so befestigen, daß sie jedem Bombardement würfe des Abgeordneten Schädler durchaus widerlegt habe.( Bravo ! betracht kommen fönnen. gewachsen ist. Eine Schlachtflotte wird hinwiederum jede Befestigung rechts.) Nochmals, wir sind einer Vermehrung der Flotte nicht ab der Küste heben und wir werden beim Befit einer Schlachtflotte mit Abg. Hilpert( bayr. Bauernb.) erklärt sich gegen die Borlage, geneigt, wir legen das Hauptgewicht auf die etatsrechtliche Bindung, schwächeren Befestigungen auskommen können. Der Vorredner hat weil diese der Landwirthschaft nicht den geringsten Nugen bringe. der wir nicht zustimmen können. Die Etatsbindung ist nicht immer von den alten Denkschriften gesprochen. Meine Herren, Abg. Richter( frs. Vp.): Der Abgeordnete v. Levehow hat verfassungswidrig, aber Abgeordneter Schädler hat gestern den geben Sie nicht zu viel auf diese alten Dentschriften. Aber gestern gefagt, man müffe die Vorlage möglichst einstimmig an- Nagel auf den Kopf getroffen, das Etatsrecht kann, aber muß Herr von Etosch hat in seiner Niederschrift schon dieselben nehmen, daß sei man dem Ansehen des Reichstages im Ausland nicht gebunden werden. Herrn Lieber dürfte es schwer fallen zu be- Typen gefordert, wie in der heutigen Vorlage. Herr Richter hat schuldig. Nun, es handelt sich hier um eine dauernde organische weisen, daß Abg. Windthorst jemals für eine solche Bindung ein- mir von Anfang an Mißtrauen entgegengebracht. Ich werde mich Einrichtung des Reichstages, es handelt sich um die Festlegung des getreten ist. Gerade aus seiner Septennatsrede im Jahre 1887 gebt damit abzufinden wissen und weiter meine Pflicht thun.( Beifall Etats auf eine Reihe von Jahren hinaus. Der Reichstag foll hervor, daß er die einjährigen Bewilligungen als nachahmenswerth rechts.) in einer Weise gebunden werden, wie dies feinem bezeichnet hat. Gerade gegenüber dem Militärfeptennat hat Windt- Reichs- Schatzsetretär Frhr. v. Thielmann: Ich bestreite, daß. Parlament der Welt jemals zugemut bet ist, und ich horst auf die einjährigen Bewilligungen im Marine- Etat hingewiesen. die 190 Millionen Anleihe, die der Vorredner erwähnt hat, ein Plus weiß wirklich nicht, ob dieser Umstand gerade geeignet ist, den Bis zum vorigen Jahr hat auch niemand an eine Bindung des gegen früher bedeute. Der vom Vorredner erwähnte Plan seines. Respekt vor dem deutschen Reichstage besonders zu erhöhen.( Sehr Etatsrechts in Marinefragen gedacht, weder der Reichskanzler Fonds ist nicht der Marine- Pensionsfonds, sondern der allgemeine richtig! links.) noch Herr Hollmann, noch ein anderer Minister. Herr Hickert Pensionsfonds.( Abg. Richter: Sehr richtig! Heiterkeit.) Ich glaube, man überschäßt ganz außerordentlich gegenwärtig ist heute ein warmer Fürsprecher der Flottenvermehrung, Abg. v. Bennigsen( natl.): Herr Richter hat wieder einmal die Bedeutung der Marine für das Reich und man unterschätzt ganz 1889 hat er in der Rede, die ich schon mehrfach sitirt habe, ganz von Absolutismus und vom Ende des Konftitutionalismus ge bedeutend die Leistungsfähigkeit der gegenwärtigen Marine. Wir anders gesprochen.( Heiterkeit links.) Da hieß es, überlassen wir es fprochen. Diesen Uebertreibungen gegenüber möchte ich darauf hin­sind seit einem Menschenalter stets bestrebt gewesen, eine Flotte zu reicheren Ländern, die Flotte zu vermehren.( Große Heiterfeit links.) weisen, daß in keinem Laude und Parlament der Welt Fragen der schaffen. Man stellt es so bin als ob in Zukunft die neu ver- Die Parteirücksicht spielt bei uns keine Rolle. Für uns ist die Landesvertheidigung so zum Exerzierplatz bei Ausübung des Etats­langten 16 Kreuzerschiffe entscheidend sein sollten für die Bedeutung Partei nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Wenn wir rechts gemacht werden, wie es die Gewohnheit des Vorredners iſt. Deutschlands im Seeverkehr. Das ist ebenso falsch wie die An uns zu einer Partei zusammenschließen, so thun wir es, weil( Beifall rechts und bei den Nationalliberalen.) Das möchte ich auch ficht, daß die Ausfahrt des Prinzen Heinrich die erste Bethätigung wir so glauben, unseren Grundfäßen durch die Partei größeres dem Abg. Richter sagen, er würde diese aufgeregte oppositionelle des Deutschen Reiches in feinen überseeischen Aktionen gewesen ist. Gewicht geben zu können.( Sehr richtig! lints.) Uebrigens Rede heute nicht gehalten haben, wenn das Gesetz hier abgelehnt Wir haben gegen die ganze Vorlage konftitutionelle hat Herr Dr. Barth in der Nation" die Bindung werden könnte. Hätte das Gesetz Aussicht, zur Wahlparole zu Bedenken der schwersten Art. Hierzu kommen finanzielle des Etatsrechts geradezu abfurd genannt( Heiterkeit links). Herr werden, Herr Richter würde sich gehütet haben, hier so zu Gründe und endlich bestreiten wir, daß zur Zeit ein Be- Lieber sagt, wir haben schon so viel Aeternate, wir tönnen auch sprechen. Im Lande sieht es nämlich ganz anders aus, auch dürfniß nach einer wesentlichen Vermehrung der dieses verschlucken. Aber hier wird das erste Mal eine Bindung in Kreisen, die dem Abg. Richter näher stehen als wir. Flotte erkennbar fei. Der Abgeordnete Freiherr von Hertling des Etatsrechts für das Extraordinarium gefordert. Und doch ist( Sehr gut! rechts, im Zentrum und bei den Nationalliberalen.) meinte, unfere heimische Flotte solle nur den Hintergrund abgeben gerade das Extraordinarium des Etats dazu da, den wechselnden Mehrjährige Budgetperioden sind überhaupt nichts Ungeheuerliches; für die Auslandschiffe. Es ist aber festgestellt, daß unsere heimische Bedürfnissen Rechnung zu tragen und einen Ausgleich herbei- fie existiren in mehreren deutschen Staaten. Wir haben uns für die Schiffsflotte gerade in ihrer gegenwärtigen Formation genau zuzuführen. Das italienische Dezennat tann auch nicht zum einjährige Budgetperiode entschieden, aber wir haben im Artikel 71 fammengesezt bleiben muß, und daß wenn man auch nur eine Vergleich herangezogen werden. In den zehn Jahren sind in ausdrücklich eine Ausnahme gemacht, und zwar gerade für einen einzige Formation stört, der Nachtheil der Störung weit stärker Italien thatsächlich nur zwei neue Schiffe gebaut worden, solchen Fall, wie er jetzt vorliegt. sein würde, als der Nutzen einer Vermehrung der Auslandschiffe. die anderen waren vor dem Gesetz schon alle vorhanden. Deshalb Wenn Herr Richter sagt, daß keinem Parlamente der Welt Man hat eine ganz besondere Agitation dafür entfaltet, um betrugen dort die Kosten blos 8 Millionen Francs. Das Serennat so etwas zugemuthet wird, so liegt das eben daran, daß es in darzuthun, daß die Intereffen von Handel und Gewerbe halte ich noch für ungünstiger wie das Septennat, es beschleunigt anderen Staaten solche Differenzen überhaupt nicht giebt; da bewilligen auf eine Vermehrung der Marine hindrängten. Man hat die nur künstlich den Bau der Schiffe. Die Deckungsfrage soll ja später alle Parteien ohne Ausnahme ohne viele Worte alles, was zur er Handelskammern angeregt zu Gutachten u. f. w. Was will denn behandelt werden. Ich verweise darauf, daß allein der Pensions- theidigung des Landes nothwendig ist; in England ist eine Kontro­nun eigentlich das Gesetz an Auslandsschiffen haben? 3 große und fonds jährlich 4500 000, d. h. in 6 Jahren 27 Millionen Mark verse über Flottenvermehrung unmöglich.( Abg. Liebknecht: 10 kleine Kreuzer, und diese 18 Kreuzer sind sämmtlich heute mehr erfordern wird, und nun gar, wenn erst der Antrag Für England ist die Flotte ein Lebensbedürfniß!) Also ist für Sie schon vorhanden.( Hört, hört! links.) Aus den Mitthei Oriola durchgeführt werden sollte. Die Artillerie wird neue( zum Abg. Liebknecht ) die Flotte für Deutschland fein Lebens­lungen, die uns von maßgebender Stelle zugegangen sind, ersehen große Summen verschlingen. Der Ueberschuß in diesem Jahre bedürfniß!( Abg. Liebknecht nicht bejahend.) Bei der Organisation wir, das, was an Auslandsschiffen überhaupt zur Verwendung aus den laufenden Einnahmen ist 10 Millionen geringer als im der Landarmee hat man auch bei uns stets die Nothwendigkeit eines tommen soll, bereits vollendet ist oder gerade zu Ende gebaut wird. vorigen Jahr. Ich glaube nun auch nicht, daß die Flottenvermehrung Aeternats eingesehen. Also sollte man bei der Flotte auch davor Gestern sagte der Abgeordnete Schoenlant, das Schiff Deutsch - mit dieser Vorlage einen Abschluß gefunden haben soll. Herr Rickert nicht zurückschrecken! land" habe fortwährend Havarie erlitten. Darauf wurde ihm zu fagt, wir sollen uns nicht von Schreckgespenstern der Zukunft um Die Opposition hatte sich auch auf eine ganz andere Vorlage gerufen, dann brauchen wir umsomehr neue Auslandschiffe. garnen lassen. Das sind nicht Zukunfts- Schreckgespenster, das ist eingerichtet; nun tommt eine, die sich in mäßigen Grenzen Ich bin dieser Ansicht nicht. Ich glaube, es sind andere Dinge, die ein Geift, der jetzt schon leibhaftig umgeht, das ist der Geift der bewegt und vor allen Dingen feine besonderen Ansprüche finanzieller außerhalb der Marine liegen, schuld an der Verzögerung. Die aber, Ueberschäßung unserer Marine für das Reich. Was soll die Marine Art stellt. Da find die Herren von der Opposition die jenes riefen, haben gezeigt, daß sie die amtlichen Nachrichten nicht alles bedeuten? Sie soll entscheiden darüber, wie weit Deutsch ganz enttäuscht und erschrocken.( Große Heiterkeit.) Was nicht fennen. Denn diese Schiffe, die an stelle von Deutschland " land am Seeverkehr betheiligt ist, sie soll uns schüßen im wirthschaft- Herr Richter über die beständig wechselnden technischen Bes ins Ausland gehen sollen, sind jetzt ja schon vorhanden. Nun faun lichen Wettkampfe, sie soll dem überseeischen Handel das Risiko dingungen gesagt hat, das würde in seiner Konsequenz dahin führen, man einwenden, sie sollen nur in besonderen Fällen Verstärkung benehmen. Glauben Sie im Ernst, daß alle diese hohen Pläne daß wir überhaupt nichts thun; denn das Idealste wiffen wir erfahren; dazu wird die Materialreserve verlangt. Gewiß, aber mit 3 großen und 10 fleinen Kreuzern im Auslandsdienst aus natürlich nie; wir sind auf beständige Abänderungen ans nachdem, was uns mitgetheilt ist, ist auch diese Materialreserve zum geführt werden können?( Abg. Rickert: Deshalb brauchen wir gewiefen.( Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) größten Theil vorhanden. Heute schon find im Ausland eben mehr!) Sehen Sie, das will ich ja eben; Sie laufen mir ja Nach Herrn Richter dürften wir z. B. auch feine vervollkommnete ebenso viel Kreuzer im Dienst als nach dem gerade in den Spieß hinein. Ich war ja dabei darzuthun, daß aus Schußwaffe einführen, weil ja immer noch eine bessere erforderlich Flottengeset überhaupt eingestellt werden sollen. Dieser Ihrer Anschauung heraus Sie nothwendig zu Mehr kommen werden könnte.( Beifall rechts.) Nein, wir wollen stets alles thun, Es ist also dadurch erwiesen, daß die Vermehrung einzig und allein müssen. was den stetig wachsenden Ansprüchen der Landesvertheidigung zu der Schlachtflotte dienen soll. Aber auch diese ist jetzt schon nicht so Und wie fleht es mit der Schlachtflotte? Wenn es wahr ist, gute kommt. Wenn wir mit leicht erschwinglichen Mitteln in den geringwerthig und es ist ja von der Regierung zugegeben worden, daß Reichsgewalt Seegewalt ist, und Eeegewalt die Reichs Stand gefeßt werden, wenigstens in unseren Meeren eine See­daß die Schlachtflotte nur bestimmt ist zur Behauptung und Ver- gewalt bedingt, dann bedarf das große Deutsche Reich schlacht wagen zu können, so haben wir damit schon theidigung der heimischen Küsten und daß sie auch in ihrem gegen- für seine Seegewalt und feine Reichsgewalt einer noch etwas ganz Kolossales erreicht; und nicht zum wenigsten für unsern wärtigen Bestand in dieser Hinsicht gegen jede andere Macht be- viel stärkeren Flotte. Und wenn der Dreizack in unsere Faust gehört, Handel. Man braucht nur die Zahlen zu betrachten, die den Antheil stehen kann. Nun fagen Sie freilich, wie aber, wenn der dann ist für das große Reich mit seiner großen Fauft( Große Heiter: Deutschlands am Welthandel anzeigen; wir sehen den ganz hervor. Angriff von verschiedenen Seiten gleichzeitig erfolgen follte? feit) eine Kleine Flotte ungenügend.( Sehr richtig! links.) Dazu genügt ragenden Zuwachs in diesem Jahre.( Buruf links: Ohne Ja, das ist doch genau dasselbe, wie bei unserer Landmacht. nicht eine Schlachtflotte. Zum Schuß des Handels, zur Küstenver- Flotte!) Verzeihen Sie, Herr Kollege, Sie vergessen, daß Wozu schließt man denn Bündnisse, wozu kommt denn der Dreibund? theidigung muß man, um die Seegewalt des Reiches überall auf unserem wir uns in diesem Jahre im Frieden befinden; im Kriege Aus den Ausführungen der Herren v. Stofch und Hollmann geht Erdball zum Ausdruck zu bringen, mehrere Schlachtflotten haben. Wozu würde das Bild ganz anders aussehen. Was würde uns ein Krieg zudem zur genüge bervor, daß unsere flachen Häfen ganz außer- fchickt man uns denn diese Bilder mit den Flotten von Japan und auf der See für Schaden zufügen können, wenn wir nicht alle ordentliche Stützpunkte der Vertheidigung sind. Auch will ich hier Nordamerika anders, als um uns barzuthun, daß wir eigentlich mit Vorsichtsmaßregeln getroffen hätten. Unsere Dampf- und Segel­an die trefflichen Argumente erinnern die seinerzeit der unserer Schlachtflotte in der Lage sein müßten, mit Japan und schiffe repräsentiren Milliarden, die zu schützen sind. Denken Sie

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Abgeordnete Rickert gegen die Vermehrung der Flotte den Vereinigten Staaten Krieg zu führen? Die 3 großen und die doch an die Zeit der Neutralität Hamburgs . Was hat sich da beigebracht hat.( Heiterkeit.) Redner verlieft unter fortgelegter 10 fleinen Kreuzer auf dem Erdball vertheilt, tönnen es wirklich England nicht für Uebergriffe in der Wegkaperung von Schiffen Heiterkeit des Hauses eine Rede des Abg. Ridert aus dem Jahre nicht mit Japan und den Vereinigten Staaten aufnehmen. erlaubt. Der Schaden wurde von Hamburg allein auf 60 Millionen 1889, die die Bedeutung der Flottenvermehrung für den Schutz der Der Kurs in der Marine ist auf das Uferlose gerichtet." Bolldampf Mart geschäßt. Wenn Herr Schoenlant in der Kommission gewesen heimischen Küsten vollständig in Abrede stellt; von autoritativer voraus!" wird es bald heißen.( Sehr richtig! links.) Die Frage wäre, würde er wohl kaum die Angriffe gegen den Abg. Lieber Seite ist gefagt worden:" Von einer feindlichen Landung greift über den Marine- Etat hinaus, fie greift an die Wurzel gerichtet haben. Jeder Theilnehmer an den Kommissious mit aussichtsvollem Erfolge fann überhaupt erst dann des Konstitutionalismus. Wer diesem Gesetze zustimmt, verhandlungen werde bestätigen, mit welchem Pflichteifer und die Rede sein, wenn unsere Kriegsmacht zu Lande voll giebt seiner Neigung zum Absolutismus Ausdruck, der welcher Sachfenntniß der Referent der Kommission sich in ständig erschüttert ist. Herr Rickert tann nun freilich mir Neigung zum Militär Abfolutismus. Man spricht immer von die schwierige Materie hineingearbeitet hat. Herrn Lieber ge entgegnen: Ich war allerdings damals jener Meinung; aber 1889 den Fachautoritäten der Marine- Offiziere. Dann soll aber bührt unser Dant dafür( Beifall rechts, im Zentrum und fonnten die Schiffstanonen noch nicht so weit schießen, wie heute. Ja, da auch der Bundesrath nicht mit beschließen, denn die übrigen bei den Nationalliberalen). Die Haltung des Zentrums begrüßen ist aber kein Grund abzusehen, weswegen heute die Landkanonen nicht Herren verstehen doch nicht mehr von den Fachfragen als der Reichs wir freudig. Wenn wir auch mit ihm in firchlichen und Schulfragen eben so weit sollten schießen können. Herr Hollmann selbst hat zugegeben, tag auch. Da ist das beste, das Marine- Amt beschließt ohne jede nicht übereinstimmen und noch lange nicht übereinstimmen daß unsere Häfen marinetechnisch besonders begünstigt find, er hat andere Mitwirkung.( Sehr richtig! links.) Man beruft sich auf die angeb werden, so begrüßen wir es doch auch in dem Verhältniß zu uns im März 1897 erklärt: Eine Flotte von großen Krieg 3- lich flottenfreundliche Stellung des Volkes. Ich frage, ist jemals eine solche als großen Fortschritt, daß die große Partei des Zentrums in den schiffen ist nie in der Lage, in die Flüsse ein Beeinflussung von oben her geübt worden, wie bei diefer großen Fragen, die die Nation bewegen, mit uns geht. Wenn Sie zulaufen, um etwa Hamburg zu bombardiren." Vorlage?( Sehr gut, links.) Denken Sie an die Marinevorträge nach Desterreich und Frankreich blicken und unsere Zustände ver= Man hat diese Aeußerung zwar in der Kommission abzuschwächen mit und ohne Lichtbilder( Heiterkeit), denken Sie daran, in wie gleichen, dann müssen Sie fich doch sagen, bei INS