Der Fernsprechverkehr mit Inowrazlaw und Bischofs- 1 werda( Sachsen ) ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt im Verkehr mit beiden Orten 1.
Aus den Nachbarorten.
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Fenerbericht. Donnerstag früh 6 Uhr mußte Rottbufer weitere Beweisaufnahme darüber, unter welchen Umständen eine Damm 42 ein Stellerbrand abgelöscht werden, bei dem allerhand Arbeitsniederlegung stattgefunden und ob überhaupt eine Ver Gerümpel eingeäschert wurde. Ein Schornfteinbrand rief die Wehr abredung" getroffen sei, für nothwendig und vertagte deshalb die eine Stunde später nach Reichenberger str. 42. Um 11 Uhr Verhandlung. Der geschäftsführende Ausschuß des Zentralkomitees für erfolgte Alarin nach Wißmannstr. 6 in Rixdorf, wo ein Buch die durch Unwetter Geschädigten Deutschlands wird am nächsten binderladen total ausbrannte und die angrenzenden Wohnräume feinem Portier gegenüber kam bei der gestrigen Verhandlung einer Ein beinahe unglaubliches Verhalten eines Hauswirths Sonnabend, den 26. d. M., vormittags 111 Uhr, unter dem Vorsitz auch in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Berliner Wehr brauchte Anklage gegen den Gastwirth und Hauseigenthümer Schwarz vor des Oberbürgermeisters Belle nochmals zu einer Sigung zusammen- nicht in Thätigkeit zu treten. Nachmittags 1 Uhr entstand Forster der II. Straffammer des Landgerichts I. zur Sprache. Der Angeklagte treten, in welcher Bürgermeister Kirschner über die Mitte Februar ftraße 36 noch ein unbedeutender Zimmerbrand, der schnell ab- hatte den Schuhmacher Wiltniß als Hausreiniger bestellt und dieses Jahres stattgehabte Bertheilung von 200 000 m. sowie über gelöscht werden konnte. die Vorschläge zur Vertheilung des Restbetrages( ca. 50 000 m.) Beihm eine fleine Wohnung in seinem Hause Elbingerstr. 26 ein richt erstatten wird. geräumt. Es tam zwischen beiden zu Mißhelligkeiten; der Angeklagte verlangte die Räumung der Ju der Angelegenheit des Oberfaktors Grünenthal wird Wohnung zum polizeilich gemeldet: Die Wittwe Eng , geborene Suckow, welche wegen den 22. d. M., mittags 1 Uhr, verließ die acht Jahre alte Schülerin 1. April Anrecht auf die Wohnung zu haben. Ein achtjähriges Mädchen verschwunden. Am Dienstag, 1. März, Wilfuiß glaubte auf grund seines Vertrages bis zum Um den läftigen schwerer Kuppelei und Beihilfe zum Münzverbrechen eingeliefert und Hertha Rebse in Bankow die Schule und ist bis jetzt noch nicht in Miether los zu werden, machte der Angeklagte am 1. März furzen vom Richter wieder entlassen war, ist auf telephonisches Ersuchen die elterliche Wohnung zurückgekehrt. Es wird vermuthet, daß ihr Prozeß. Als Wiltniß sich auf einem Geschäftsgange befand, ließ sich des Untersuchungsrichters gestern Abend um 94 Uhr wiederum zur ein Unglück passirt oder ein Leid angethan ist. Bekleidet war das der Hauswirth unter dem Vorgeben, daß die Thüren Haft gebracht und heute Vormittag dem Untersuchungsgefängniß Mädchen mit einem Hemd mit„ H" gezeichnet, weißer Nachtjacke, zu repariren feien, von den Kindern des Wilkniß den zugeführt worden. Unterbeinkleidern, rothem Unterrock mit rother Weste, rothbraunem Butritt aur Wohnung frei geben, hob dann ein= Grünenthal leugnet immer noch, die ihm zur Laft gelegten Kleid, heller Schürze, schwarzen Strümpfen, halben schwarzen Leder- fach die Thüre aus und brachte sie bei Seite. A13 Berbrechen begangen zu haben und behauptet nach wie vor, schuhen, schwarzem Wintermantel mit Krümmerbefaß und weißer. nach Hause kam, fand er feine Wohnung in diefer merkwürdigen daß er sein namhaftes Vermögen durch glückliche Börsenspekulationen Belzmüße. Hertha war gewonnen habe. Die vor dem Reichstag ( abgegebene Erklärung des weißer Gesichtsfarbe und und groß von schlanker Figur, Verfassung vor; er ließ sich dadurch aber nicht ausräuchern, sondern hat rothblondes Haar; als be- hängte Zeug vor die Thüröffnungen und blieb wohnen. Am Staatssekretärs v. Podbielski, daß er durch Zufall in den Besis fonderes Kennzeichen: braunes Muttermal auf der Außenseite der 2. März erschien der Angeklagte mit vier handfesten Männern in der eines Schlüssels zu den Schränken, in welchen die für die Vernichrechten Hand. Es wird gebeten, etwaige Mittheilungen über Wohnung des Angeklagten und suchte ihn mit Gewalt zu entfernen. tung bestimmten Noten aufbewahrt wurden, gelangt sei, erklärt G. den Berbleib des Kindes den Eltern, den Gustav Rehfe'schen Ghe- Letterer hatte gerade zwei Feilen in seinen Händen und suchte damit als durchaus unzutreffend. Die Auffindung der Ziegel- Druckpresse leuten in Bautow, Florastr. 8 part., oder der nächsten Polizeibehörde die Hausfriedensbrecher zu entfernen. Er wurde jedoch in einem wüften hat ihn ebenfalls nicht aus seinem Gleichmuth gebracht. Er erklärt, zugehen zu laffen. Handgemenge überwunden und unter Püffen, Stößen und Faustschlägen daß er der Mutter des Fräulein Elly G., als diese noch ein Buch verlags- Bersandgeschäft hatte, eine fleine Handpresse versprochen trat vorgestern Abend dem Antrag ihres Etatsausschusses bei, das geklagte einen Schornsteinfegerstrick herbei, man fesselte damit dem Die Charlottenburger Stadtverordneten Versammlung die Treppe hinunter bis auf die Straße geschoben. Dort holte der Anhabe, damit sie im Hause zirkulare und Visitenkarten drucken könne. Schulgeld der städtischen höheren Schulen zu erhöhen. In den fich lebhaft wehrenden W. die Hände auf dem Rücken und mißDiese Presse war in der früheren Wohnung verpackt zurückgeblieben Gymnasialklassen des Realgymnafiums und der Reformschule, den bandelte ihn noch weiter aufs heftigste. Die Theilnehmer an dieser und follte in die damalige Wohnung der Mutter des Frl. Elly G. oberen Klassen der Oberrealschule und der höheren Mädchenschule Szene find f. 3. vom Schöffengericht verurtheilt worden. Schwarz in der Potsdamerstraße gebracht werden. Beim Auspacken ist soll dasselbe von 100 auf 120 m., in den Vorschulklassen des Real- war mit der überaus milden Geldstrafe von 60 M. davongekommen, die Preffe zerschlagen worden. Er, Grünenthal , habe seiner gymnasiums und der Reformschule sowie den unteren Klaffen der er fühlte sich aber auch hierdurch noch beschwert und legte Berufung früheren Wirthiu gefagt, fie folle die defekte Presse als altes höheren Mädchenschule von 72 auf 100 m. erhöht werden. In den ein, die gestern vor der zweiten Strafkammer verworfen wurde. Der Eisen verkaufen. Warum sie es nicht gethan, wiffe er nicht. Wie mittleren und den Vorschulklassen der Oberrealschule beließ es die Vorsitzende drückte sein Erstaunen darüber aus, daß bei dieser Sachnoch mitgetheilt wird, hat Grünenthal besonders dem Bankhause Versammlung bei den alten Säßen von 80 und 72 M. 10 pet. foll lage, die eine Auflage wegen Röthigung rechtfertigen würde, der von Gumpert u. Philipp in der Charlottenstraße seine Drores er überall für Freistellen abgesetzt werden. Bürgermeister Matting gab Angeklagte es noch für empfehlenswerth erachtet habe, Berufung theilt. Er führte sich dort unter dem Namen E. Wellhöner ein, der namens des Magistrats die Erklärung ab, daß dieser dem Beschlusse einzulegen. in der Prinzenstr. 36 als Vertreter auswärtiger Häuser wohnhaft auf keinen Fall beitreten würde. ist. Auf diesen Namen erkundigten sich auch die Bantiers und er hielten eine günstige Auskunft. Interessant wäre es zu wissen, ob Grünenthal mit Wellhöner in irgend einer Verbindung gestanden, Grünenthal mit Wellhöner in irgend einer Verbindung gestanden, oder ob er einfach den Namen dieses Herrn mißbraucht hat.
Das Berl. Tagebl." meldet, daß die Polizei ihre Recherchen, die sie bei hiesigen Bankiers in der Affäre Grünenthal anstellte, auch auf einen Jugenieur Namens Stempel in Südende erstreckte. Ob dies derselbe Herr ist, der wegen der kürzlich gemeldeten Stadtbahnprügelei flüchtig ward, steht dahin.
Die Polizei warnt vor einem Inferatenagenten, der unter den Namen von der Planit, Basedow und Bodeker seit einem Jahre die Verleger von Wigblättern und Fachzeitschriften durch Uebergabe gefälschter oder fingirter Inseratenaufträge brandschaßt.
Die Eröffnung der elektrischen Straßenbahnlinie Gesundbrunnen- Kreuzberg via Morigplatz ist nunmehr definitiv auf den 1. Mai festgesetzt.
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Gegen Vorstand und Liquidatoren der verkrachten Genossenschaft, barlottenburger Bürgerzeitung" ist jetzt der Berl. 3tg." zufolge von der Staatsanwaltschaft am Landgericht II auf Anweisung der Oberstaatsanwaltschaft anklage wegen unter bliebener Bilanzziehung erhoben worden. Die Geschädigten wollen sich hierbei nicht beruhigen, sie verlangen eine weitergehende Anklage, und zwar auch gegen den Aussichtsrath, dem verschiedene konservative Größen Charlottenburgs angehören.
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Gegen Herrn Dr. Bachler, den verantwortlichen Redakteur der Staatsbürger- Zeitung". hatte der Dr. jur. Beermann Strafantrag gestellt, weil er sich durch eine Bemerkung in der genannten Zeitung verlegt fühlte. Die Staatsbürger Zeitung" brachte in der fraglichen Nummer einen Bericht über den Nelly Kneb3- Prozeß, worin auch Herr Beermann als einer der vernommenen Sachverständigen erwähnt wurde. In einer Anmerkung wurde dann gesagt, Herr Dr. jur. Beermann stamme aus einer alten Pferdejuden und Roßtäuscher- Familie. Hierdurch fühlte sich Beermann beleidigt. Das Schöffengericht verurtheilte dann Herrn Bachler zu einer Geldstrafe von 400 M. und das Landgericht wies und„ Roßtäuscher" seien Schmähworte und enthielten eine grobe die Berufung des Angeklagten zurück. Die Ausdrücke Pferdejuden" Beleidigung. Redakteur Dr. Bachler legte beim Rammergericht Revision ein und machte geltend, daß die Notiz gegen sein Biffen und
Der erste Haushaltsetat der nenen Stadt Schöneberg zeigt ein für die augenblickliche wirthschaftliche Lage des Ortes nicht sehr erfreuliches Bild. Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 490 494 m. gegen 3 478 544 M. im Vorjahre, d. h. um 1 011 949 M. höher als im letzteren ab. Bon den Ausgaben weist die höchsten Kosten der Schuletat auf. Willen in die Zeitung aufgenommen sei, und zwar von dem Redakteur Der Kampf der Kleinen gegen die Großen. Das erste Berger. Er habe diesem öfter gesagt, er solle nicht so schroffe Ausdrücke Unter sehr zahlreicher Betheiligung wurde am Donnerstag Berliner Genossenschafts- Waarenhaus soll einer Lofalforrespondenz gebrauchen. Die Anmerkung sei ihm nicht zu Gesicht gekommen, Nachmittag der Rektor der 5. Gemeindeschule und Leiter der fauf zufolge Mitte Mai d. J. in der Nähe des Alexanderplates eröffnet fonst hätte er dafür gesorgt, daß sie nicht in der Beitung abgedruckt männischen und gewerblichen Fortbildungsanstalt für Mädchen, werden. Es wird das erste Unternehmen der demnächst ins Leben werde. Der Straffenat hob gestern die Vorentscheidungen auf und Heinrich Patke, zu Grabe getragen. Viele Kranzspenden von tretenden Berliner Waarenhaus- und Bazar- Gesellschaft auf genoffen- wies die Sache zu nochmaliger Berhandlung in die Borinstanz Lehrern und Schülern der Fortbildungs-, wie der Gemeindeschulen schaftlicher Grundlage und ein Wettbewerb der kleinen und mittleren zurück. Von einer Wahrung berechtigter Intereffen könne allerdings lagen auf seinem Sarge, auch war ihm von Stadtverordneten, wie Ladeninhaber gegen die Großbazare und Versandtgeschäfte sein. Die nicht die Rede sein, indeffen hätten die Borinstanzen den§ 20 des von freisinnigen Vereinen ein pietätvolles Geleite gegeben worden. neue Art von Waarenhäusern soll aus Verkaufsanlagen zahlreicher Reichs Preßgefeges verlegt, indem sie von einer Beweisselbständiger Detailgeschäfte aller Geschäftszweige zusammengesetzt erhebung über die Behauptungen des Dr. Bachler Abstand genommen Durch eine Verfügung der Regierung zu Potsdam wird sein und den Käufern die gleichen Bequemlichkeiten und Vortheile hätten. Es müsse nachgeprüft werden, ob nicht etwa der Absatz II auf Antrag eines Thierschußvereins angeordnet, daß bei Hunde- vie die Bazare bieten. Ausstellungen das sogenannte Preisschliefen gegen Füchse und Dachse des§ 20 anzuwenden sei, denn danach sei der verantwortliche unter Ausschluß der Deffentlichkeit stattzufinden hat. Die Gemeindevertretung von Friedenau hat in ihrer Redakteur einer periodischen Druckschrift nur als häter au geftrigen außerordentlichen Sigung auf Befürwortung durch Land- bestrafen, wenn nicht durch besondere Umstände Ueber einen recht merkwürdigen Diebstahl auf der Stadtrath tubenraud) mit 8 gegen 7 Stimmen nach längerer Be- die Annahme feiner Thäterschaft ausgeschlossen bahn hat der Gärtner J. aus Charlottenburg Anzeige bei der Polizei fprechung beschlossen, den Umbau der Provinzialchauffee Schöneberg - werde. Das Landgericht hätte untersuchen müssen, ob nicht solche erstattet. J. hatte im Auftrage feines Chefs, eines Holzhändlers, Steglitz nach Maßgabe der Bedingungen des Kreistagsbeschlusses besonderen Umstände hier vorlägen, wie der Angeklagte behaupte. einen Betrag von 4500 M. dessen in Berlin wohnendem Bruder S. vom 20. März v. J. vorzunehmen. zu überbringen. Er fuhr mit der Stadtbahn vom Zoologischen Garten nach Bahnhof Friedrichstraße. Unterwegs will nun J. in dem Roupee, in dem sich noch ein Arbeiter befand, eingeschlafen fein. Als er auf dem Bahnhof Bellevue erwachte, habe er bemerkt, daß der Arbeiter und mit diesem die 4500 m. verschwunden seien. Diese Behauptung erschien der Polizei so merkwürdig, daß sie es vorzog, den Gärtner festzunehmen.
Die fünf Opfer des Familiendramas in der Waldemarftraße, der Heizer Karl Bier und seine Frau und drei Kinder, wurden gestern, Donnerstag, Nachmittag auf dem Emmaus Friedhofe zu Rigdorf zur letzten Ruhe bestattet. Die Särge der Frau und der drei Kinder wurden zur Trauerfeier in der Leichenhalle vor dem Altar aufgebahrt, der Sarg des Mannes gleich an die Gruft getragen und bis nach Beendigung der Feier vor ihr aufgestellt. Am Grabgeleite betheiligten sich außer den Verwandten auch die Mit schülerinnen der getödteten Kinder, sowie zahlreiche Bekannte der Familie. Das Arbeitspersonal von Schwinger und Gräff hatte dem
Manne wie der Frau Kränze gespendet.
Großes Aufsehen erregt die Verhaftung des früheren Direktors der Luisenquelle Paul Moritz, der zuletzt Inhaber eines hiesigen Konfektionsgeschäftes gewesen ist. Gegen denselben ist, wie der Konfektionär" erfährt, Untersuchung wegen betrügerischen Bankrotts eingeleitet worden. Die Anzeige ist von einem Gläubiger aus gegangen, der 60 000 M. zu fordern hat. In der Maffe lagen 21/2 Prozent. Selbstmord. Borgestern Bormittag tödtete sich der Buchhändler Paul 2. in seiner Wohnung in der Königgrägerstraße durch einen Schuß in den Kopf. Geschäftliche Verluste scheinen die Veranlassung zum Selbstmorde gewefen zu fein,
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Aus Brandenburg a. H. wird über die leichtfertige Vernichtung eines Menschenlebens dem Berl. Tagebl." berichtet: Ein mit Feldarbeiten beschäftigter Zuchthäusler wurde durch einen Schuß aus dem Gewehre des Aufsehers, der nach Krähen schoß, so getroffen, daß er sofort todt war. Ein zweiter Zuchthäusler wurde verlegt.
Gerichts- Beifung.
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Ein abschreckendes Sittenbild entrollte eine Anklage wegen Verbrechens gegen§ 173 St.-G.-B., welche die vierte Straftammer des Landgerichts I gestern gegen den Arbeiter August Rubick und dessen 20 jährige Tochter zu verhandeln hatte. Der Angeklagte, ein schon graubärtiger Mann, hat seinen Nachbarn Aergerniß dadurch bereitet, daß er wiederholt in Situationen betroffen wurde, die deutlich erkennen ließen, daß er seiner Tochter in unfittlicher Weise nachstellte. Die Beobachtungen der Hausbewohner haben dann uns umstößliche Beweise für diesen Berdacht sowie auch dafür erbracht, daß die Tochter, obgleich fie einen Bräutigam hatte, sich die Ver irrungen des Baters hat gefallen laffen. Der Gerichtshof verurtheilte den letzteren zu zwei Jahren Zuchthaus, die Tochter zu einem Jahr Gefängniß.
Briefkasten der Redaktion.
Die nächste juristische Sprechstunde findet am Sonnabend, den
Wetter- Prognose für Freitag, 25. März 1898. Etwas fühler, zeitweise heiter, vielfach wolfig mit geringen Niederschlägen und, frischen nordöstlichen Winden.
Auch ein Beitrag zur Keunzeichnung unserer Polizei zustände. Eine gestern in Moabit zur Verhandlung gelangte Anhatte eines Abends ein Renkontre mit einem Schuhmann gehabt und flagefache lieferte ein merkwürdiges Bild. Ein Berliner Bürger hatte darauf die Anzeige an das Polizeipräsidium gelangen lassen, der Schuhmann habe ihn unfittlich berührt und ihm unſittliche über den richtigen Eingang seiner Beschwerde, nämlich eine An- 26. d. M., von 6 hr abends it matt. Zumuthungen gemacht. Sehr bald erhielt er die Quittung H. F. Um den Beruf der Hebamme zu erlernen, müssen Sie fich flage wegen wissentlich falscher Anschuldigung. Als die Sache zunächst beim Bezirksphyfitus Schulz, Tempelhofer Ufer 29, melden. Diese nun gestern zur Verhandlung gelangte, verlangte der Vertheidiger, erste Meldung geschieht zum Zwecke einer Vorprüfung und Untersuchung. Rechtanwalt Morris die Feststellung, was denn eigentlich aus der Siernach haben Sie beim Polizeipräsidenten ein Gesuch um Ausbildung Beschwerde seines Klienten geworden sei; und da wurde denn fest- einzureichen. Sodann erhalten Sie Antwort, ob Sie zu dem regelmäßig gestellt, daß der Schuhmann von seiner vorgesetzten Behörde gar vom 1, Oftober bis 31. März in der Charitee stattfindenden Kursus an nicht einmal befragt worden ist, ob der Inhalt der genommen werden. Während Ihrer Ausbildung müssen Sie in der Charitee Beschwerde richtig oder falsch sei, letztere ist zur Erhebung der Au- wohnen. Die Kosten stellen sich für Wohnung, Berpflegung, Ausbildung und Instrumente auf etwa 300 M. Frauen über 30 Jahre werden nicht flage wegen falscher Anschuldigung brevi manu an die Staatsanwaltschaft gefchickt worden und diese ist ebenfalls ohne jedfchein. angenommen. Papiere: Ihr und Ihrer Kinder Geburtsschein, Heirathswe de Prüfung auf die Sache eingegangen. Der Vertheidiger F. 1. Derartige Unternehmungen beruhen meist auf Schwindel; oft führte daraufhin aus, daß eine solche Erledigung von Beschwerden genug locken sie dem Hilfesuchenden noch die letzten paar Pfennige aus in Deutschland bisher nicht üblich war und ordentliche Richter dies der Tasche. Theater. Das Schiller Theater beginnt heute mit der Aus: nicht billigen tönnen. Er beantragte, die Sache so lange aus: St. M. Nach der Post. gabe neuer Abonnementshefte für das fünf Borstellungen umfassende vierte zusetzen, bis eine Prüfung der Beschwerde auf ihre Begründung hin Quartal. Die genauen Abonnementsbedingungen find an allen Anschlag- erfolgt sei. Der Gerichtshof beschloß nach diesern Antrage. fäulen ersichtlich. Wiederholungen des dramatischen Gedichtes" Brand " von Henrit Jbsen sind für heute und morgen angesezt. Sonntag Abend geht Um die Tragweite des§ 153 der Gewerbe- Ordnung und das Wolzogen- Schumann'sche Lustspiel Die Kinder der Grzellenz" in um die Frage, ob die Bezeichnung Streitbrecher" eine Beleidigung Szene, An dem„ Goethe- Abend", den das Schiller- Theater im Bürger- darstelle, handelte es sich bei einer gestern vor der zweiten Straffaal des Rathhauses veranstaltet, wird Frau Niclas- Kempner mitwirten; fammer des Landgerichts I gegen den Stellmacher Baum verentschlief sanft nach langem, Begräbnissverein f. Frauen u. Mädchen. Am 23. d. M. früh 734 Uhr| Berliner Kranken- Unterstützungs- und sie hat den ganzen gesanglichen Theil übernommen. handelten Anklage wegen Bergehens gegen die Gewerbe- Ordnung schwerem Leiden meine innig Eine Feuersbrunft, bei der vier Personen gefährdet waren, und Beleidigung mittels der Presse. Der Angeklagte hatte als Mit- geliebte theure Gattin, unsere fuchte gestern, Donnerstag, Abend die Manufakturwaaren- Handlung glied der Agitationskommission der Stellmacher zum 12. Dezember liebe gute Schwester, Tante und von A. Conrad in der Wilmersdorferstr. 122/128, Ecke der Goethe- eine öffentliche Versammlung der Stellmacher einberufen und die Grosstante straße, zu Charlottenburg heim. Wie es ausgekommen ist, fieht gedruckte Einladung dazu in die verschiedenen Werkstätten gesandt. Elise Stolle Ihr uneigennüßiger Charakter, wie noch nicht fest, wahrscheinlich sind Sachen im Schaufenster dem Licht Außer der Mittheilung der Tagesordnung enthielt die gebruckte ihre langjährige Thätigkeit als Vorzu nabe gekommen. Das Feuer griff so rasch um sich, daß, als Einladung auch noch die Mittheilung, daß in der Kohlhardt'schen Stellgeb. Schwarz standsmitglied u. Zahlstelleninhaberin kurz nach dem Ausbruch die Wehr um 7 Uhr auf der Brandstelle macherei wegen Verkürzung des Arbeitslohnes und Verlängerung der im beinahe vollendeten 50.Lebens- sichern der Verstorbenen ein bleibendes erschien, nicht nur der Laden, sondern auch das Treppen- Arbeitszeit mehrere Arbeiter die Arbeit niedergelegt hätten und daß jahre. Dies zeigt tiefbetrübt an, Beerdigung Sonntag, haus schon vollständig verqualmt war. Um dem Rauch Abzug zu die Wertstätte bis auf weiteres gesperrt sei. Gleichzeitig wurden mit der Bitte um stilles Beileid 27. März, 5 Uhr, auf dem neuen verschaffen, schlug die Wehr die Schaufensterscheibe ein und trat die Namen mehrerer Stellmachergesellen als Streitbrecher der im Namen der Hinterbliebenen Thomas- Kirchhof, Hermannstr. Um Franz Stolle. zahlreiche Betheiligung ersucht dann von hier aus dem Feuer entgegen. Aus der Pförtnerloge Gefellenschaft zur Kenntniß gebracht. Rechtsanwalt Heine beDer Vorstand. mußten zwei Kinder Erich und Willy des Pförtners Schulz stritt, daß in diefer Mittheilung die Absicht einer Beleidigung zu Die Beerdigung findet am SonnDanksagung. von Wehrleuten herausgeholt und ins Freie getragen worden. erkennen sei. Die Bezeichnung als Streitbrecher sei ein terminus tag, den 27. März, nachm. 5 Uhr, von der Leichenhalle des Thomas- Für die herzliche Theilnahme und In den oberen Stockwerken geriethen einige Bewohner in technicus für alle diejenigen, die sich einer Lohnbewegung nicht Kirchhofs in Rixdorf, Hermann- franzspende bei der Beerdigung meines große Aufregung und Angst. Unvorsichtiger Weise hatte anschließen. Im vorliegenden Falle tönne aber auch der§ 153 der strasse, aus auf dem neuen lieben Mannes, des Schriftgicßers man mehrfach die Flurthüren geöffnet, so daß der Qualm Gewerbe- Ordnung nicht Anwendung finden, da eine Verabredung" Thomas- Kirchhof statt. Georg Kühne, auch in die Wohnungen eindringen fonnte sage ich allen Verwandten, Freunden und die Lage zur Erlangung günstigerer" Lohnbedingungen gar nicht vorliege. Danksagung. und Bekannten meinen herzlichsten noch gefährlicher erscheinen ließ als sie war. Eine alter Herr Schulz, Im Gegentheil hätten sich nur einzelne der Arbeiter geweigert, Für die Beweise herzlicher Theil Dant. [ 2542b der auf die Treppe herausgefommen war, schluckte so viel Rauch, zu plößlich verschlechterten Arbeitsbedingungen weiter nahme bei der Beerdigung meines Frau Emilie Kühne. daß er ohnmächtig wurde und von dem Feldwebel Arlt aus dem zu arbeiten. Dies reiche nach einem Erkenntniß des Kammergerichts lieben Bruders Adolf Lehmann dritten Stock hinabgetragen werden mußte. Ich spreche hiermit allen Freunden Ebenso erging es dem nicht aus, um eine Grundlage für die Anwendung des§ 153 zu sage ich auf diesem Wege dem FachKaufmann Stock, der über dem Boden wohnt. Alle vier Personen bilden, er behaupte auch, daß im vorliegenden Falle gar kein Streit verein der Musit- Juftrumentenarbeiter, und Bekannten, die meinem lieben exholten sich im Freien sehr bald wieder und scheinen ohne stattgefunden, sondern nur eine Anzahl von Arbeitern sich geweigert den Kollegen der Firma Ad. Lehmann Wanne die lezte Ehre erwiesen haben, ernstlichen Schaden davongekommen zu sein. Das Feuer, das babe, zu neuen verschlechterten Lohnbedingungen weiter zu arbeiten.. Comp., der Firma W. Hilfe Nachf., meinen herzl. Dant aus. Wwe. Poser. einen Schaden von etwa 10 000 M. aurichtete, war nach dreiviertel. Der Staatsanwalt meinte, daß das Bestreben, die alten Lohn Bekannten meinen innigsten Dank. fowie allen Genossen, Freunden und Naturbutter 10. o., B. 5,75 ftündiger Arbeit bewältigt; ebenso viel Zeit nahmen dann noch die bedingungen beizubehalten, dem Streben nach Erlangung günstigerer" Im Auftrage der Hinterbliebenen Aufräumungsarbeiten in Anspruch. Arbeitsbedingungen gleichkomme; der Gerichtshof hielt jedoch eine 25496] Franz Lehmann. Verantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .
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Am 23. März verstarb im Alter von [ 60/4
50 Jahren das Mitglied Frau Elise Stolle.
Andenken.
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