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ette nubigen Geschäft zu einfältig waren. Ein Mann der Wissen ner haft, welcher längere Zeit sich mit der socialen Frage be zu schäftigt, erklärte, zum Merger unserer Gegner, sich mit unse ren Forderungen vollständig einverstanden und bemertte, fich zu uns wendend, über die Ruheftörungen: Lassen Sie diese, Ette bie Tumultanten, doch lanfen; gegen die Dummheit kämpfen Götter seibst vergebens". Am 18. Dezbr. fand in Engter hig eine gut besuchte Bersammlung flatt, wo Herr Hurlemann al- ebenfalls referirte. Einem anwesenden Pfaffen tamen unsere radikalen Forderungen etwas paradox vor, namentlich die Berbesserung der Schulen; derselbe meinte, die Schulen wären en hon gut genug, denn ein Landmann brauchte nicht so viel Bildung, wie ein Stätter; er erflärte ferner, es paßte durch aus nicht, daß die Schulen weiter ausgebildet würden. Er wünschte die Volteverdummung. Der Wahlkampf wird hier ein heißer werden und wir werden anscheinend siegreich aus by demselben hervorgehen. Mit social- demokratischem Gruß
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Franz Klute.
Schülp, 30. Dezbr.( Bur Wahlagitation) Sonnabend, den 27. bfs., war in Heide, dem Hauptsitze der Lanbespartei, durch das Wahlcomité derselben eine Wählerver, sammlung einberufen. Freunde und Gegner der Landespartel waren eingeladen. Der Abend kam heran; das ganze Botal war faft überfüllt. Um 8 Uhr eröffnete der Einberu fer, Herr Buhmann die Bersammlung und forderte nach einer turzen Ansprache die Versammlung auf, einen Vorfigenben zu wählen. Das Bureau tam in unsere Hände; es wurden die Herren Bogelmann erfter, Sachs zweiter Borfzender, S. Off, Schriftführer. Zunächst erhielt Herr Dr. ng Griebel das Wort and entwidelte in furzen Zügen das r Programm seiner Partei. Hi rauf erhielt Herr J. Heger aus Altona , au Stelle des Herrn G. Winter, der durch Krankheit verhindert war, zu kommen, das Wort; derselbe wies barauf hin, daß Rechtsfragen Machtfragen seien und e daß wir Schleswig Holsteiner dies zur Genüge erfahren; be tonte ferner, daß mit Anerkennung des Landesrechts noch Se nicht das natürliche, dem Menschen angeborene Recht, nămmlich das Recht, den vollen Ertrag seiner Arbeit zu genießen, berwirklicht sei. Herr Heger hatte taum eine Biertelstande gesprochen, als der Kirchspielvogt, fich auf die dänische Sab bathordnung fügend, die Bersammlung schloß. Unser Widerspruch und Hinweis auf die Ungefeßlichkeit der Schließung fe war vergebens. Unser Sieg war badurch nicht vollständig. In Wesselburen sollte er es werben. Dort fand am 29. in der Tonhalle, einem der größten Lokale im Ort, eine von af der Landespartel einberufene Bersammlung flatt. Das Lokal war mit Flaggen und Guirlanden geschmückt; an der Rednerbühne prangte die stolze Inschrift Landespartel"; das es Lotal war überfüllt; die Fortschrittler, die Landespartei und twir waren vertreten. Hente sollte es sich zeigen, welche Barel tei ben Sieg davontragen werde. Der Vorsitzende des Wahle, comité's der Landespartei, Hofbefizer D. Peters, eröffnete dum 6 Uhr die Versammlung und wollte ohne weitere Aber Bimmung den Vorsitz behalten, aber wir machten dem Herrn Jeinen Standpunkt flar, und es wurde ein Bureau gewählt. 6 Unterzeichneter wurde erfter, Herr Sachs zweiter Vorsitzen te ber, Herr Bogelmann Schriftführer. Es erhielt zunächst Dr. Griebel das Wort. Der Beifall war ein spärlicher. Hierie auf sprach Herr Heger und widerlegte in flarer Weise die Ausführungen des Borrebners und schloß unter rauschendem 3 Beifall. Er stellte demselben die Frage: Ob seine Bartei bas cherne ötonomische Gesetz bestreite und ob dieses durch mbie Anerkennung des Landesrechts beseitigt werde?" Dann herhielt Dr. Griebel das Wort, verwickelte fich in Widersprü
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chen und fagte fchließlich, feine Partei sei eine politische, m teine fociale. Dann sprach ein Anhänger der Fortschritte spartei, Lehrer Andressen aus Weffelburen; er betonte, baß arer die Noth der Arbeiter anerkenne, glaube, daß dieselbe durch
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die Gesetzgebung beseitigt werden müffe, und erwähnte dann .) die bekannte Phrase von der Gefahr für das deutsche Reich el burch die Römlinge, bekämpfte die Landespartei und forderte bie Versammlung auf, den Dr. Lorenzen zu wählen. Dann rhielt Dr. Griebel wieder das Wort, der sich gegen die Ausführungen des Lehrers Andressen wandte und am Schluffe de noch einige Ausfälle gegen Heger machte. Herr Heger wiig erlegte durch Laffalle's Broschüre: Feste, Presse und Frank8 urter Abgeordnetentag", Beide, den Fortschrittler und den Bartikulariften. Am Schluß führte ein Anhänger der Lan hl bespartei, Peters aus Heide, die Nr. 126 des ,, Bolteftaat" In's Feuer. Eine datin enthaltene Notiz sollte unsern Ranbibaten, Herrn Winter, gänzlich vernichten, erzielte aber das b Entgegengesetzte. einem Aufruf, worin er schreibt: ,, Laßt Euch nicht beirren Jene Notiz besagt, daß Herr Winter in . bon den wenigen Anhängern der Eisenacher, welche die Wahl t des Dr. Griebel betreiben!" gelogen habe. mußte aber, nachdem Herr Heger ihm die Sache klar gelegt, Dieser Herr inräumen, daß Herr Winter die Wahrheit gesagt. Da alle Begner besiegt waren, forderte Herv Heger die Bersammlung 31 auf und bewies, daß es Pflicht eines jeden für Freiheit und Boltsreat strebenden Wählers set, nur dem Manne seine Stimme zu geben, der bewiesen, daß er die heutigen traurijen Zustände erkannt und einräumt, daß diese nur auf dem te on Laffalle vorgeschlagenen Wege beseitigt werden; der ferner bewiesen, daß er seine ganze Kraft daran setzt, dies zu ber 8, wirklichen. Hierauf wurde mit überwiegender Majorität folgende, von Herrn Bogelmann eingebrachte Resolution ange nommen: Die heutige, von der Landespartei einberufene Wählerversammlung erklärt, nachdem sie sämmtliche Redner jehört, sich mit den Ausführungen des Herrn Heger aus Altona einverstanden und beschließt, mit aller Kraft für den Randidaten der Arbeiterpartel, Herrn Georg Winter, wirken u wollen. Eine Tellersammlung zum Wahlfonds des Aug. eutsch. Arb.- Vereins ergab bie Summe von 5 Thlr. 2 Sgr. Ind jetzt, Parteigenossen in der Marsch und Geest, that berall Eure Schuldigkeit, beweist, daß noch das Blut der lten Dithmarscher in Euren Adern rollt, damit am Tage er Wahl unser Kandidat fiegreich aus ber Urne hervorgehe. Dit social- demokratischem Gruß Beter Cismes .
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Bernau , 6. Jan.( Die Humanität der Besikenen ist groß.) In der Wählerversammlung vom 6. dss. bar es den Wählern nicht erlaubt, ihre Einwendungen demdjemäß zu machen, wie es wohl nothwendig bei der Reichsmagswahlverhandlung ist. Wer sich zum Wort meldete, mußte in Wähler des Herrn Bürgermeisters sein. Als sich Herr Herrmann zur Geschäftsordnung das Wort erbat, thielt EX er die Antwort des Birgermeisters: Sie sind nicht eichsfreundli; verlaffen Sie das Lokal," und schrumm atte man Herrmann beim Kragen, ein Polizist und ein Bensd'arm hatten ihn, und er mußte herans. So nur fort, en werden wis bald far werden, wie man fich als Arbei ben heutigen Tagesfragen zu verhalten hat. Serum
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St. Paul, Korvettent apitan, gönnen wir dies Ver gnügen gerne. Roch ein paar folcher Siege und Jedermann weiß, welcher Unterschied zwischen rinem Offizier und einem Arbeiterkandidaten zu finden ist. Nun, Wähler des Nieder- Barnimer Kreises, entscheidet. Das Comité.
Sprechfaal.
Die letzte Notiz des ,, Nenen Social Demokrat" über den Fuchs, dem die Trauben zu faner find, hat in den höheren Kreisen der hiesigen Fortschrittspartei unbeschreibliche Wuth erregt. Die ,, Westfälische Zeitung" mußte in's Feuer, um thre nicht mehr so ganz gläubigen Leser durch folgende Er klärung zu beruhigen: Herr Dr. Beder nähme ein Mandat aus dem Grunde nicht gerne an, weil seine oberbürgermei fterlichen Aurtsgeschäfte ihn voll und ganz in Anspruch nähmen; über einen Erazmann würde man jedoch erst in den Weihnachtstagen falfiffig werden; man", das heißt, eines jener fortschrittlichen Comité's, welche sich durch ihre Anonymität einen Namen gemacht haben, Biedermänner, welche beim traulichen Scheine einer Kneipenlampe fich selbst wäh Ien, um ihre Mitbürger mit einem Reichstagschriftustindchen zu beglücken. Denn tein Dortmunder weiß von einer öffent lichen Bersammlung, aus welcher ein liberales Reichstagswahlcomité hervorgegangen wäre, oder sollte die bornirte Anmaßung der Fortschrittler so weit gegangen fein, ein Comité für die Zenfuswahlen des Landtages in ein Reichstagswahlcomité umzuschmieden? Daß jene Erklärung der Westfälischen Zeitung" mit ihrem tindischen Versteckenspielen sehr we nige Wähler befriedigte, wird uns Jedes glauben; zur Entschuldigung des unglücklichen Scribenten jedoch, welcher nicht anders schreiben durfte, wollen wir folgende Aufklärung des Sachverhalts bringen, für deren Wahrheit wir mit jedem Worte einstehen. An dem Stammtische einer Dortmunder Birthschaft wurde vor einiger Zeit von hiesigen Fortschrittlern ein Gespräch über die Reichstagswahlen geführt, wobei Immer betont wurde: Auf keinen Fall dürfen wir zugeben, daß Herr Dr. Beder seine Kandidatur wieder aufnimmt." Ein bekannter Agitator der Fortschrittspartel, Fabrikant und alles Mögliche, äußerte fich fogar folgendermaßen: Lange Jahre habe ich für Herrn Dr. Beder gewählt, aber diesmal denn doch nicht! Diese Aeußerung, welche beweist, daß man die Kandidatur Becker's nicht allein aus Opportunitätsgründen fallen laffen wollte, fam ans dem Munde eines Mannes, welcher früher unermüdlich, noch voller Ueberzeugung, für Dr. Beder Lanzen brach, und dessen Energie allein derselbe feinen Oberbürgermeisterfit zu verdanken hat! Dachte der Mann an das durch die gefprengte Bolksbank entstandene tausendfache Elend, an die Entrüftung der ehrlichen Welt? Daß dieser Mann nicht der einzige irre gewordene Freund des rothen" Becker war, beweift ferner ela von vielen hieftgen Fortschrittlern an den Gründer Herrn Louis Berger in Witten ( zur Zeit in Berlin ) gerichteter Brief, in welchem derselbe von der Sachlage unterrichtet und zugleich um Annahme der für Beder unmöglichen Kandidatur ersucht wurde. Louis Berger fchien jedoch nicht wagen zu dürfen, seinem fritheren Herrn und Meifier so offen vor den Kopf zu stoßen; er antwortete ablehnend und schloß mit den Worten: Das Befte, meine Herren, ist, Sie wählen Herrn Dr. Becker wie ber!" Um der Westfälischen Zeitung" den Versuch eines Dementis zu ersparen, wollen wir hier bemerken, daß uns das Schreiben des Herrn Berger vorgelesen wurde. Man wird unwillkürlich von Mitleid ergriffen, denkt man an den armen Oberbürgermeister, aus dessen Kandidatur sogar trot dieser Empfehlung nichts werden wollte, trotz der trampfhaf teften Anfirengungen, die einige Satelliten in der Breffe und im Geheimen noch in den letzten Augenblicken unternahmen. Als der Gründer Lonis Berger sah, daß in Dortmund Alles aus dem fortschrittlichen Leime ging, fühlte er ein menschliches Rühren und nahm die Kandidatur für den Wahlkreis Dort mund an, um sich als Ersatzdriftkiudchen" den überraschten Wählern von einer Handvoll Leuten präsentiren zu lassen. Um Herrn Berger jedoch die Illufion zu nehmen, in Dort mund auch gewählt zu werden, wollen wir ihn an die be rüchtigte Maßregelung der 30 Dreher auf der Berger'schen Fabrit zu Witten erinnern, welche vor ungefähr fünf Jahren die Arlettertreise der rothen Erde mit namenloser Wuth erfüüte. Sämmtliche 30 Dreher, welche das todeswürdige Berbrechen begangen hatten, den fortschrittlichen Landtageab geordneten Herrn Berger in Witten um eine Lohnerhöhung bon wenigen Groschen zu bitten, wurden mit Weib und Kind an die Laft gefeßt; dafür, daß die Arbeiter auf teiner anderen Fabrit Arbeit fanden, sorgte man mit den bekannten Fabrikantenmittelchen. Und dieser Mann, Arbeiter des Dort munder Wahlkreises, wagt es, fich Euch als Kandidaten für den Reichstag anszudrängen; dieser Fabrikant, welcher vor einigen Monaten seine Fabrit mit Mann und Maus für schnöden Gewinn an eine Gründerclique verschacherte, foll Euer Reichstagsabgeordneter werden? Arbeitendes Bolt, in Deinen Händen liegt die Entscheidung! Erkenne Deine Macht und ströme zur Wahlurne mit dem Feldgeschrei: Der Kan didat aller Lente, welche feinen ,, Gründer" wählen wollen, heißt: C. W. Zölde aus Iserlohn .
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Das verflossene Jahr.
Die dänische Zeitschrift" Socialisten " bringt folgenden intereffanten Rückblick auf die Arbeiterbewegung in Dänemark : Als nach Beendigung des Krimkrieges das mächtige ruffische Reich geschwächt und gedemüthigt zu den Füßen der weftlichen Mächte lag und fich Friedensbedingungen vorschrei ben laffen mußte, welche seine Macht einschränkten, da hieß es überall in Europa :" Nun ist der russische Koloß zerbrochen!" Dieser Koloß hatte auch wirklich einen tödtlichen Stoß bekommen, welcher ihn für viele Jahre an seinem früheren mächtigen Auftreten verhinderte, aber dennoch war er nicht zerbrochen, und die Begebenheiten der Neuzeit haben am beften bargethan, wie wenig die Niederlage bei Sebastopol die Macht Rußlands untergraben hatte. Die russischen Staatsmänner haben von der erlittenen Niederlage gelernt, worin thre Schwäche beftand; fie beugten sich unter dem Schlage, aber fie verstanden die Gründe der erlittenen Niederlage zu begreifen, und als man den Fürsten Gortschatoff über die Anftige Stellung Rußlands in den großen internationalen Angelegenheiten fragte, antwortete er nur:" Rußland ging einen Schritt zurück, um beffer vorwärts springen zu können."
Wenn man diese Worte auf den Gang der Arbeiterfache hier im Lande während des letzten Jahres anwendet, wird man finden, daß fie ganz genau auf uns angewendet werden fönnen. Die Arbeitersache hier im Lande halte fih etwas u weit vorgewagt und einen Schritt gethan, welcher den
zu verwickeln, so daß nicht nur die Führer, sondern auch die Sache lahm gelegt wurde. Aber selbst durch Banden und 3wang, felbft durch Beschränkungen und Hindernisse jeder Art tann eine gute Sache au Kraft gewinnen, und das ist geschehen mit der Arbeitersache im letzten Jahre. Dieselbe war verwidelt in alle Netze, welche juristische Spitfinsigkeiten und Beamtenwillkür zu schaffen vermögen. Die Bewegung schien daher anscheinend ftill zu stehen, aber in Wirklichteit ist sie in Ruhe und Stille start gewachsen und deshalb fagen wir, indem wir die Worte des russischen Staatsmannes anwenden:„ Die Arbeitersache ist einen Schritt zurückgegangen, um so viel stärker vorzuspringen."
Die Geschichte der Arbeiterbewegung im verfloffenen Jahre fann no nicht beschrieben werden, denn ein großer Theil derselben besteht in Manövern, welche im Verborgenen vor gegangen find, so daß uns nicht gedient sein kann, die Karten offen auf den Tisch zu legen, ohne daß das Spiel geschlossen ift. Es ist hinlänglich, wenn man im Allgemeinen sagt, daß von den Arbeitern und ihren Führern ein beständiger Kampf mit der Partei geführt ist, die jetzt hier im Lande am Ruder fizzt, und daß dieselben geftritten und gelitten haben, um die Arbeitersache vorwärts zu führen. Die Arbeiter haben, im Ganzen genommen, Treue und Ausdauer im Kampfe bewiesen. Die Verwaltungs- und Gerichtsbeamten haben sich treulich die Hände gezeicht, um jebe freie Aeuße sung und Bewegung nieder zu halten. Eine administrative Willkürlichkeit folgte der anderen, ein hartes Urtheil traf nach dem andern die Arbeiter und ihre Wortführer; aber gerade diese Vorfälle haben die Einigkeit unter den Arbeitern gestärkt und ihnen gezeigt, wie nothwendig es sei, fich gegen feitig beizustehen gegen so mächtige Feinde. Das ist aber das Wichtigste bei der Arbeiterbewegung des letzten Jahres, daß, während der eine Theil, die Arbeiter, mit Ruhe, Drdnung und Würde aufgetreten, unsere Gegner alle Mittel anwandten, deren rücksichtsloseste Anwendung von der administrativen Behörde oder durch eine spitfindige Deutung ein zelner Gesetzesparagraphen zugelaffen wurde, um den Ar beitern auf den Leib zu rücken. Unsere neuen Fachvereine und unfere Bersammlungen auf dem Norberfelde bel Kopenhagen liefern einen schlagenden Beweis von dem Erufte und der Selbstbeherrschung, welche die Bewegung bezeichnet, aber die Beweise von Maaß und Selbstüberwindung fonnten die Be hörden nicht abhalten, alle Versuche in Scene zu setzen, welche sich nur eine Partei bedient, die das G.fetz zum Schirm der Gewalt benutzt. Wir bedenken uns daher nicht, zu sagen, daß in dem verflossenen Jahre Maaß und Be fonnenheit die Auszeichnungen der Arbeiter waren, während Rüdsichtslosigkeit und Haß das Auftreten der Behörden gegen die Arbeiter gekennzeichnet hat.
Bis jetzt ist es noch nicht geglückt, solche Männer in das Foltething zu wählen, die den Arbeitern beißtehen. Während der letzten Reichstageverfammlung machte die Linke im Folte thing einen wohlgemeinten Versuch, verschiedene Behörden, welche fich Uebergriffe gegen die Kopenhagener Arbeiter er laubt hatten, als: Einschränkung der Bersammlungsfreiheit und Anderes, zu bestrafen; aber die Linke zeigte fich zu ohn mächtig, dieses durchzuführen. Wenn etwas Gründliches und Dauerhaftes für die Arbeiter geschehen soll, so ist die Abschaffung der bestehenden Beschränkungen im Wahlrecht nothwendig.
Das Obertribunalurtheil über die drei Führer Pio, Brix und Geleff ist uns noch in frischer Erinnerung. Der jetzige Justizminister Klein katte in einer öffentlichen Sizung gefagt, daß, wenn er fie nicht begnadigte, so geschehe dies aus dem Grunde, weil er fürchte, fie würden die Arbeiter verführen und verderben. Wir haben bereits früher auf das Heuchlert sche einer solchen Aeußerung hingewiesen, und wir haben auch nichts anderes ben einer Regierung erwartet, die eine solche Anschaunng von Pio und seinen zwei Parteigenoffen hat.
*( Arbeiterunglüď.) Die Berliner Zeitungen bringen folgenden Polizeibericht: In der Borftg'schen Maschinenbauanstalt, Chaufferfir. 1, gerieth am 30. v. M. der Schloffergefelle Roeder in Folge eigener Unvorsichtigkeit mit dem lin fen Arm in eine im Gange befindliche Hobelmaschine und wurde ihm der Arm vollständig zermalmt." Also wieder eigene Unvorsichtigteit! Entschädigung braucht Here Borfig also nicht zu zahlen.
Zur Wahl.
Die Lokale, wo die Comitémitglieder ihren Siz haben, find folgende:
Hauptfiz: Kommandantenstr. 77-79, ( Gratwell's oberer Saal.) Der Borstand.( Eds.) I. Wahlkreis: Niederwallstr. 37. ( Niederlage.)
Wißmeier.
II. Wahlkreis: Markgrafenstr. 6. Sennwiß. 1) Unterabtheilung: Martgrafenftr. 6.( Goris.) 2) Uetermann, Wasserthorstr. 69. 3) Wienecke, Barutherstr. 1.
4) Münfter, Lützowftr. 17.
III. Wahlkreis: Fürstenstr. 18. Kohlstädt . 1) Unterabtheilung: Klifhe, Röppuiderstr. 69, Reller. 2) Verfümer, Ritterstr. 21.
3) E. Daftig, Oranienblak, im Türkischen Zelt". IV. Wahlkreis: Markusstr. 28. Beder. 1) Unterabtheilung: Hahn, Krauteftr. 51a.
2) Steinkopf, Straußbergerstr. 12
3) Höppner, Manteaffelftr. 90.
4) Bräul, Langeftr. 70 bei Weiß.
5) Wedekindt, Schillingstr. 1 bei George.
6) Börner, Bit chingsstr. 15.
V. Wahlkreis: Rosenthalerstr. 56. Wittstock .
1) Unterabtheilung: Siebert, Auguftftr. 24.
VI. Wahlkreis: Invalidenstr. 82. Kelbel.
1) Unterabtheilung: A Korn, Wollandeftr. 12, Keller. 2) Niemeier, Brunnenstr. 38a. 3) Wiegleb, Thorstr. 12, Tunnel. 4) Meißner, Invalidenstr. 82.
5) Neumann, Kirchstr. 5.