gen schon bei früheren Gelegenheiten gesagt: daß das und Gesetz nicht für Alle gleich ist, aber wir haben die zen, Hoffnung, daß die Zeit nicht ferne ist, wo das Mi­er nifterium gestürzt wird und wo die in der Admini­Caß ftration und in den Gerichten eingeriffene Demorali­

sation, wenn nicht vollständig gehoben, so doch in der iche Entwickelung gehemmt wird. In einer nicht fernen zu Zukunft, hoffen wir, daß ein Tag des Gerichts kom­ner men wird.

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Der Handel mit weißen Sclaven in Italien  . Unter dieser Ueberschrift bringt die., Times" ein Schrei­ben von ihrem Korrespondenten fn Rom  , woraus wir Fol das gendes hervorheben: Nach einem Gesez, welches verbietet, nan Kinder bei im Umberziehen betriebenen Gewerben zu benuten, tete hat das italienische Barlament einen Bersuch gemacht, alte, verschrtenen Mißbrände abzuschaffen. Es ist eine große den Frage, ob die feinen Knaben Mäden, welche sich jeden eine Tag auf den Straßen in Batis, London  , Wien  , New York  an und Chicago   zeigen, wo fie die sogenannten im Umhevytrhen betriebenen Gewerbe betreiben, welche betteln und stehlenb, in vieler Sinficht nicht noch flechter gestellt flub, ale die afrita­Be nischen Neger und der aftetife Kult auf den Plantagen in acht Beftindien. Diese Kinder werden von ihren Elteen namens

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licher Weise in die Lehre gegeben bet Stalienern oder Ans ländern, welche fi verpflichten, die Kinder auf eine väterliche Weise zu behandeln und befke gleich oder später eine Suure  Geldes bezahlen, wodur fie diefelben vollends in thre Ge gen walt bekommen und ste sa faze Lande siden, wo fe von en den Enterpreneurs gezwungen werden, unter verftebenen Borwänden zu betteln. Diese bestrafex die Kinder auf die gransamfie Art, wenn fie nad bez Meinung ihrer Herren des Abends nicht genug eh mitstagen.

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Daß der Handel vortheilhaft für die Unternehmer ist, Dem geht darans hervor, daß fie mit großer Bereftwilligkeit die Reisekosten der Kinder, felst na Aberfeetschen Mavern, be freiten. Diese Kindes förner K daher ufe frei arbeiten, fte müffen immer mit ihrem Lelestaten gehen, um ihre weiße Maus vorzeigen, während sie betteln. Das Leben, wozu diese bet armen Kinder verdammt find, verursacht in den meisten Fällen ihren baldigen Tab nab hat unter allen Umständen ihr voll­sol ständig moralisches Berderben zur Folge. Die im Auslande

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oder auf Reisen befindlichen Italiener fühlen die größte Schande und Traner über ihre einen Lantslente in etnem so ent di würdigendem Zustande, ad fe flab daher immer bestrebt get gewesen, thre Regierung und die toritäten anderer Länder zu bewegen, gegen diese Kinderränder vorzugehen, oder Se wenigstens den Kindern eine beffere Behandlung ju fichern, raf aber die Schwierigtetten, welhe folchen Bestrebungen begeg det neten, find unüberwindlich gewesen. In einigen Fällen, wo na vollständige Beweise von graujamen Mißhandlungen und fchlechter Verpflegung gebracht fixb, haben sowohl die ruglischen odd wie die amerikankhen Rigter die unmenschlichen Herren der Oro Rinder nach der äußersten Strenge des Gesetzes bestraft; aber end hohe Brüche und selbst Gefängnißftrafe, hat felten ein anderes Resultat erzielt, als die Schlaxheit der Schurken zu schärfen und ihre Brutalität gegen ihre ingendlichen Opfer noch zu vermehren.

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Früher wurden diese, der Seele und Leib niederbrüdenden Tyranney ausgesetzten Kinder, von den Apeninen an die Grenze von Lucia, Genua   and Barma geholt, und wenn man fte fragte, wo sie zu Hause selen, antworteten fie faft alle: In Parma  ".

Sonderburg  , 4. Jax.( Beltsversammlung.) Wir hielten hente mu 4 Uhr Rachmittag eine große Boltever sammlung ab, in welcher Herr Rabenhausen aus Altona  über das Arbeiterprogramm und die Kandidatur des Herrn Winter referirte. Nachdem der Redner geendet, wurde zur Interpellation aufgefordert; hierauf meldeten fich der dänische Rebatteur Bingel ab eix benter Realschullehrer Dahl. Sonst wollen fich die deutschen   und dänischen Bourgeois bei nahe auffreffen, aber wenn es gilt, gegen ble Arbeiter zu tämpfen und ihre gerechten Forderungen mit Füßen zu treten, dann ist der Haß vergessen. Dies zeigt uns wieder das Auf­treten diefer beiden Bourgeois. Der Bingel sprach nun gleidh nach seiner Manier von bem dänischen Bauer Krüger, der feine Reden von Kopenhagen   bezieht, aber für solche Lente, ig wie Bingel, ist er ein gelehrter Mann, wenn er nur den Pa­auragraph 5 answendig weiß. Damit das lose Geschwäß des Ni Bingel etwas mehr allang fand, heulte sein Kamerad Dahl ein dänisches Nationalgebruik, wel es, wie Beide erwarteten, auf die Arbeiter when sollte, damit sie den§ 5 acceptizen sollten. Die Arbeiter werden aber flug und sehen ein, daß fid die dänische Bourgeoifle e bles in das Schlepptan legen will, um bei einer günftigen Gelegenheit die Arbeiter als Stimmvieh für ein paar verrückte Großgrundbesitzer zur Wahlarne treiben zu können. Diefelben würden dann selbst verständlich in ihren Kopenhagener Reben nicht für die chArbeiter, sondern nur für dänische Bourgeois- Didsäuche thun.

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In Folge des durch Blugel und seinen Frennd verursachten Höllenlärme wurde die Bersammlung aufgelöst. Mit social­so demokratischem Gruß F. Hespe.

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Literarisches Bureau, Preßfonds und Reptilien­fonds"

unter diesem Titel bringt die Germania  " eine Abhandlung in ihren legten Nummern. Im Schluß­artikel resumirt fie:

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Die Unterfang, welche die Regierung im größten ud Theile der Breffe gefunden hat", beruht nicht auf der freien Ueberzeugung ber politischen Kreise und ihrer Organe", ( wie die Prov. Rorresp." Sarteb), sondern auf den finan ziellen Zuwendungen, welche bie Regierung den Eigenthümern oder Rebattenren gewährt. Es nehmen diese Zuwendungen sehr verschiedene Grflanen an, und wir sind nicht in der Lage, alle Manipulationen, welche in dieser Richtung ftattfinden mögen, aufzuzählen; aber einige derselben tönnen wir auf­führen und dem öffentligen Urtheile unterstellen.

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Erstlich find Zeitungen mit Geldern aus Staatsfonds ge­gründet und sodann an Privatunternehmer übergeben worden, mit der Bedingung, die Regierungspartet zu vertreten und nach den Anweisungen, die ihnen zukommen wilcben, sich zu berhalten.

3weitens find schon bestehende Zeitungen von oppofitio­neller Haltung gekauft, mit Staatsgeldern, aber auf Namen bon Privaten getauft worden und unter sehr verschiedenen finanziellen Bedingungen, aber immer mit dem Auftrage, der

Regierung rüdhaltslos zu Diensten zu stehen, zuverlässigen Händen übergeben worden.

Drittens werden Zeitungen unter der Bedingung, fich nach dem Willen der Regierung zu verhalten, aus Staats­mitteln subventionirt, entweder durch Dedung der Ausfälle oder durch regelmäßige Zuschüsse zu den Herstellungskosten sber durch gelegentliche Zahlungen bei eintretendem Bedürf­niffe.

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Biertens erhalten Zeitungen- natürlich immer anf die­felben Bedingungen hin Unterstübungen an barem Gelbe xod in anderen Formen, beispielsweise dadurch, daß für sie Rautionen geftellt werden, oder dadurch, daß auf Staatstoftex etne beträchtliche Anzahl von Exemplaren abgenommen wird, ober noch auf andere Beis.

Fünftens werden Chefredaktente geradezu in festen Sold genommen, mitaater wo nicht immer ohne Mitwissen der Eigenthümer der Zeitangen.

Sestens ftebex sch ganz andere Mittel und Wege der Regierung an Gebote und werden von ihr benutzt, mm förrige Rebaftionen bamit zu firren. Auf diesen Punkt zurkdju fommen, behalten wir uns aber vor, wenn fie eine zwin gende Berantaffang bieten sollte. Für icht nur so viel, daß wit at anger nasete Bolemik gegen Persönlichkeiten riten. run trot alledem sie Brov. Cerr." fagt:

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es it silig narigtig, daß eine Reihe von Zeitungen vox bet Regierung erhalten werde. Es giebt in Preußen, mit Kusnahme der anerkannt amtlichen Blätter, teine einzige Seitung, welche von der Regierung erhalten wird, feixe et jige, die fi im Befit oder zur unmittelbaren Berfügung ber Regierung befüxde",

xx weiter:

Es giebt, wie gesagt, in der ganzen Monarchie teine Beltang, welde direkt von der Regierung erhalten wirs",

1 legt fie offenbar das ganze Gewicht auf die unschein baren rtchen ,, unmittelbar" und direkt", deren Beden­tung aber aus dem Borangeführten erhellt.

Wir find, wie 140x oben bemerkt, in den Stans   gefekt, mafere fämmtlichen vorstehenden Behauptungen zu beweisen. Ge bleibt ne zu erörtern, woher die Mittel kommen, m die bedeutenden finanziellen Aufwendungen zu den ange­fahrten Maßnahmen zu bestreiten.

Bis zum Jahre 1867 ftanden der Regierung zu Breß­weden nur die fogenannten ,, seheimen Fonds", Anfangs im Betrage bax 30, später von 40,000 Telex. idhrlich in Ge­

bote.

Bis in diesem Beitpunkte hat fi auch die gouverne mentale Beeinfluffang der politischen Bresse in bescheidenen Grenzen gehalten. Daun   aber erhielt die Regierung die vil­fig freie, mit teinter Berantwortlichkeit verbundene und selbst von jeder Rechnungslegung entbundene Berfügung über den fogenannten Belfen aber Reptilienfonds, deffen jährliche G träge von circa 900,000 Thirn. zur Abwehr etwaiger Um triebe" des Königs von Hannover   und bes Kurfürsten von Beffen verwendet werden sollten. Diese Umtriebe", soweit fie Aberhaupt ftattgefunden, haben jedenfalls nur ein sehr be­eldenes Maß erreicht, und seit dem Jahre 1870 in# bez­haupt nichts vorgekommen, was die Regierung hätte nöthi­gex tönnen, diese Gelder bestimmungemäßig anzugreifen. Rightsdefisweniger hat das Staatsministerium( burch Camp. hansen) auf die Frage des Abgeordnetenhauses nach dem Be­trage nad der Berwendung dieser Revenuen geantwortet:

Ansgaben, welche vermöge ihrer Bestimmung zur un mittelbaren oder mittelbaren Abwehr feindlicher Unterneh mangen unter die Kategorie des§ 2 der Beschlagnahmegesehe fallen, haben fich in den nenerworbenen Landestheflen zahl­reich genug ergeben( mer lacht da?), um es nicht zur An­fammlung von Betäuben ane den Ueberschüssen der mit Be­flag belegten Vermögensmassen kommen zu lassen. Ueber bie Swede der Berwendung der Revenuenüberschiffe nach Raßgabe der gedachten gesehlichen Borschriften beschließt das Gesammtminifterium. Die Berwendung der demgemäß den etxzelnen Reffortministerien überwiesenen Beträge erfolgt sei­tens derselben felbstständig. Der Finanzminister bewirkt die Ueberweisung ber durch die Beschlüsse des Staatsministeriums festgesetten Beträge an das betreffende Reffor. Eine Bethel ligung der Oberrechnungskammer bezfiglich der Berwendung ber in Rebe ftebenden Ueberschüsse findet ans denselben Grün­ben right statt, ans benen die Rechnungslegung an den Land­tag fie ausgeschloffen zu erachten ist."

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Nach Inhalt und Form ist diese Erklärung nichts Ande­tes is cine sehr entschiedere Berweigerung jeder Antwort auf die geftellte Frage. Danach wird es aber erlaubt sein, bel be allgemeinen Annahme zu verharren, daß es der Wel­fexfords ift, aus deffen Erträgen die Kosten der Beeinfluffung ber Breffe beftritten werden. Mit einigem guten Widen   läßt fifa ber Begriff der Abwehr feindlicher Unternehmungen" auf die Bekämpfung jeber Art von Oppofition, in der Bresse, in Bereinen, im Land- und Reichstage, ausdehnen, und bei elner solches Dentung des Gesetzes stehen der Regierung zur Bearbeitung der Bresse Summen zur Verfügung, welche die gegenwärtigen Breßinstände in Breußen und Deutschland   voll­dndig begreiflich magen. Dit beinahe einer Milton jähr­tid läßt fich Bieles faufen."

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So die Germania  ". Wir find übrigens der Ansicht, es Zeiten gab, wo die Regierungen auch bie fromme" Preffe bedachten, wenn es sich darum handelte, das Bolt zu firren!"

Vermischtes.

*( Germanisirung des Elsasses.) Der Neuen Malhanfer Beitung" wird aus Gebweiler geschrieben: Am 8... trat ber hiesige Pfarrer Heinrich in die erfte Klaffe Brimärschule ein und fuhr den im Unterrichten begriffenen Lehrer Gendrics mit den Worten an: Sie fälschen hier die Geschichte und leiten die Kinder systematisch zur Berachtung ber Geistlichen an", fragte ihn, ob er von Heinrich IV.  - zählt und die Kinder dabei nicht zu Richtern über Bapft und Bischöfe gemacht habe?" Ergrimmt über die Erzählung eines Ruaben, rief er:" Sämen Sie sich nicht, als fathe lischer Chrift den Kindern solche Sachen zu erzählen?" Dann zu den Saalkindern gewendet, fuhr er fort: Da ist die Religion angegriffen, glaubet nicht, Rinber, was ber Mensch eud jagt. Gift gelogen, wenn er etwas sagt, was gegen bie Religion ift." Dann wieder zu dem Lehrer: ,, Sie haben telne Religion, Sle tommen nur mit Ihren nationalen Bor­arthellen, verderben, verpesten, vergiften mir die Kinder. Shamex Sie fich! Ich verbiete Ihnen, solche Sachen den Rindern vorzutragen. Eszählen Sie lieber die Entstehung des Staates Preußen." Rach einer kleinen Erholungs­panse hob ber Herr Pfarrer zum letzten Angriffe au: ie

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tennen ja selbst teine Geschichte! Schämen Sie fi! 34 werde öffentlich auf der Kanzel die Eltern vor Ihnen war Wenn die Elfäffer bet solchen eifrigen Baftören teine guten Deutschen   werden dann serbienen sie es gar nicht, welche zu sein!

*( Die Wiener Blätter) bringen folgende Nachricht: ,, Wegen Ankündigungen von Arbeiter entlassungen gab es in der Maschinenfabrik von Köröst in Audry bei Gratz in den legten Tagen drohende Scenen. In Folge dessen wurden Mittwoch( 24. Dezember) Mittwoch unter Intervention des Bezirkshauptmannis und unter militärische Assistenz 768 Ar­beites entlassen. Indeffen wurde angekündigt, daß am Frei tag sämmtliche Arbeiter, bis auf 250, wenn sie fich der Haus­rbnung fügten, wieder aufgenommen würden. Sicherheits­halber ist das Militär in den Kasernen designirt. Man be­fürchtet Unruheu."

Militär, und immer wieder Militär, das ist die Antwort auf jedes berechtigte Verlangen im heutigen Staate, das ist das vielgertthurte freie Uebereinkommen", das ist die Huma ule zwifchen Kapital und Arbeit!

( 3ustände in Amerita.) Das Fremdenbl." bringt folgenden Anezug aus dem Briefe eines jungen Berlines Sandwerkers: Bon den jungen Leuten, die mit mir auf dem Schiffe waren( vor ca. 3 Monaten) geht es mir am beften; die meisten müssen traurige Erfahrungen machen; wieder ist einer nach Blackwell Jsland gegangen, dort er­halten fle wenigstens were Arbeit für Koft und Logis. Ju den Straßen New- Yorks   ist ein fürchterlicher Schmus; wenn ich bebente, wie die Berliner   Zeitungen über das bartige Pflaster herziehen, so sollten fie mal die Zustände hier tennen lernen, da würden sie anderer Meinung werden. Hier find auf den Trottoirs Löcher, daß man bis zum Kule Hineinfallen tann; über die Dämme ist fanm hinüber zu tommen; will man ein Loch pafftrea, indem man hinüber fitagt, fo fällt man sofort in ein anderes. Die Berliner  Zustände find golden gegen die hiesigen, trotz aller Paläste vex Marmer 2c. Soeven 8 Uhr Abends( 2. Dezember) sieht wieder elu Milz  - Regiment, welches vom Scheiben

ießen fommt, unter den Klängen eines bekannten Gaffen­hauers, welcher den Kapitän eines Bataillons berherrlicht, berkber; voran Sappenre mit Bellen, dann die Milizen be trängt, hinten ein Rigger mit zerschoffener Scheibe, dann ein Bagen mit elektrischem Licht, welches die ganze friegerische Bande hell beftra: lt! Auf der Fahne sieht Arien Guard. An der nächsten Ede werden fie von einem Bombardement von Lendhifugeln empfangen! Wer bezahlt unn den Schwindel? Und dabei haben wir unzählige solcher Regi­menter in allen nur denkbaren Uniformen, welche sogar wie sächsische Garbereiter aussehen, aber Bickelhauben tragen. Auch ein Landwehrverein in der Uniform des preußischen weitex Garberegiments exiftist hier; der Oberst in der Be fther des Atlantic Gardens. Auch mein Wirth ist Miliz mann und trägt mit Stolz ble Bidelhaube. Aus Dentsch land rüden fte aus, um nicht Soldat zu werden, und hier find fie ganz verpicht auf die Uniform! Die Offiziere des Milizen find größtentheils Lagerbierwirthe und werden alle Kapt'n titulirt. Die Kavallerie besteht aus Groceryhändlern ( bei uns Koloxial- und Grüintramhändler), weil fie alle Pferde haben, die sie zu ihrem Geschäft brauchen. Wenn diese ausrücken, so giebt das ein schönes Bild, z. B. ruft einer, ein Bierwirth: He, Schulze, holla!" sogleich stei­gen Mehrere vom Pferde, wenn fie auch nicht alle Schulze heißen, und stärken sich bei dem Nufenden durch einen fühlen Trunt. Mitunter reiten vom ganzen Regiment nur zehn hinter ihrem Käpt'n, natürlich vergeht der Vormittag, bevor fte nach dem Exerzierplatz gelangen. Man würde auch hier mit großer Borliebe Orden tragen, wenn es nur welche gäbe; dafür puzen fie fich hier die Wefte mit einer Menge soge nannter Badges, d. i. Abzeichen von Bereinen aller Art. Freimaurer   zu werden, tostet hier 50 Dollars; während brüben Jedermann seine Freimaurerschaft fireng geheim hält, macht man sich hier die Abzeichen womöglich an die Firma. Ein echter amerikanischer Bürger muß mindestens zwei bis brei Bereinen angehören, denn das Bereinswesen graffitt hier viel mehr, als bei une. Men das Stubenkollege ist ein Cigar­renmacher, was mir angenehm ist, da ich von ihm eine ranch­bare Cigarze für 5 Cents bekomme; denn die man hier zu 10 Cents tauft, ist kaum zu rauchen, was dadurch begründet ift, daß der Tabat sehr hoch versteuert wird, ferner muß für jeden Arbeiter ein Gewerbeschein von 10 Dollars gelöst wer ben, endlich kostet aber noch die fertige Bigarre pro 100 St. 50 Cents Steuer; ähnlich ist es mit dem Bier und allen Luxussachen, dabei heißt es, hier brauche man teine Steuern zu zahlen! Direkt allerdings nicht, indirekt aber desto mehr!" Manches mag wohl in dem Schreiben übertrieben sein, aber im Ganzen fieht man: Ueberall, wo die Bourgeoisie herrscht dieselbe faule Wirthschaft.

Briefkasten.

Gothmann, Norderney  . Das Paquet mit social- politi schen Blättern als unbestellbar retour gekommen. Genaue Adresse angeben. கு.

Winand in London  . Eine Nummer unter Kreuzband toftet 1 Thlr. 16 Sgr., zwei Nummern dito 2 Thlr. 2 Sgr., brei Nummern dito 2 Thlr. 18 gr.

Annoncen.

Jahrgang II.

Die erste Lieferung

ber

Social- politischen Blätter

erfcheint den 20. Jannar  ,

Alle Postanstalten nehmen Bestellungen an. Der Jahrgang 1. fann noch nachgeliefert werden. Um zahlreiches Abonnement erfuchen

W. Hafenclever. W. Hasselmann. Für Berlin  .

Algemeiner deutscher Arbeiter- Sereia. 8tosammlungen

Dienstag, den 13. Jaunar, Rüdersdorferstr. 45. Bortrag. Donnerstag, den 15. Jannar  , Wallandeftr. 12. Vortrag. Sonnabend, den 17. Jan., Bantenffelstr. 90. Vortrag. Ein Schuhmachergeselle auf Herren- und Damenarbeit wünscht in der Nähe des Rathauses bei einem Meister Ve schäftigung. Einzusenden Berlin  , Jüldenßte. 46, 3 Treppen. H. Lider.