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Diese Beitung erscheint brei Mal hentlich, und zwar: Dienstags, Donnerstags n. Sonnabends Abends.

Abonnements: Preis Er Berlin incl. Bringerlohn viertel­rlich pränumerando 171, Sgr., mo­tatti 6 Sgr., einzelne Nummern ge.; bei den Bostämtern in Breußen 6 gr., bei ben außerpreuß. Boftäm ern in Deutschland gleichfalls 16 Sgr. ( 66 Kreuzer übd. Bähr.)

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Ceny ve To Sunu 2014.

Neuer

Social- Demokrat

Eigenthum des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Bereins.

Sämmtliche bis jetzt erschienenen Nummern ges Neuen Social- Demokrat" vom 1. Quar tal 1874 werden noch nachgeliefert. Alle Post­anstalten in Deutschland , in Berlin die Ex­pedition und die Spediteure nehmen Bestel­lungen an.

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Die Parteigenoffen und Freunde des Blattes d. werden ersucht, für immer weitere Verbreitung Sorge zu tragen.

Das schrecklichste Ereignis

cft. ft die engere Wahl in Berlin zwischen Schulze­Delissch und Hasenclever so rufen fast alle Beitungen mehr oder minder verblümt aus.

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Die erste Bresche ist thatsächlich in die fort chrittliche Festung Berlin geschossen.

Ver Wenn Schulze- Delitzsch schon längst ein todter n. Mann in ökonomischer Beziehung war, wenngleich die deutschen Arbeiter, durch Lassalle aufgeklärt, die Schulze'sche Charlatanerie durchschaut haben, so gilt Schulze doch noch immer für eine foetschrittliche Ka­pazität, den die Bourgeoiste um keinen Preis fallen affen darf.

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Seine plampen Ausfälle gegen Lassalle find be annt, den er beispielsweise einen Halbwisser" nannte. Durch derartige Ausbrücke suchte er seine igene Stümperhaftigkeit zu verdecken und der gedan­enlosen Bourgeoifte zu imponiren. Die edle Boltszeitung", welche jetzt ja auch, wie Schulze er. elbst, auf dem Aussterbeetat steht, half ihm in die­eto em Geschäft treulich, und pries ihn gar als den legen , König im socialen Reiche". iden, ebox,

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Es ist bitter, wenn man so sehr vergöttert mor­en 8 en ist, und nun vom ganzen Bolle verlassen wird! Ja, das ganze Volk hat den Herrn Schulze aus Delitzsch verlassen. Zuerst brach die Wissenschaft über ihn den Stab, dann folgten die Lohnarbei ter nach und nun gar auch die Kleinbürger und juh Handwerker, denen er am längsten Sand in die iefel Augen zu freuen verstand. efel ter­

Und wahrlich, wer jetzt noch, wo das Großkapi­tal die ganze Produktion, das ganze Geschäftswesen leitet oder bestimmt, mit allerlei selbsthülflerischen Kredit- und Rohstoffvereinen vor die Kleinbürger lieben ritt, der versteht nichts von alledem, was sich in so­Frau ialer Beziehung unter seinen Augen vollzieht- rechte der er will in seinem, oder im Interesse des Kapi ale, die kleinen Leute" täuschen.

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Wer jetzt nicht die einzige Hülfe in politischer stage md focialer Beziehung in einem freien Bolts­R. Laate erblickt und denselben anstrebt, der ist ein Erzreaktionär, und wenn er auf zehn Jahre Fort­Jan hrittsmasten vor sein Gesicht hängt.

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Wer jetzt nicht dem in wenigen Händen befind im ichen Kapital die Macht des freien Staates, also Allg. ie Macht der Gesammtheit, gegenüber stellen will,

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er ist entweder unfähig, die heutige Gesellschaft und hre Entwickelung zu begreifen, oder er will diese Besellschaft immer der Herrschaft des Kapitals unter­berfen.

Schulze aber erkennt nicht an, daß ein wahrhaft burg reier Volksstaat und sociale Gleichberechtigung die frant Menschheit allein erretten fann aus dieser Zeit der

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Anbetung des goldenen Kalbes, er giebt sich vielmehr 3 Er. Mühe, durch die Entfesselung des Kapitals von allen 3 Beschränkungen mit Hülfe der Gesetzgebung, den jeẞt fety.chon unerhörten Zustand in Deutschland zum Ber Breis erben der Arbeiter und der kleinen Leute noch zur Söhe zu schrauben.

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Sie sind das Ideal weferieser Fortschrittsherren. Hier das Kapital in un­125.jeahnter Fülle zu Füßen einzelner Weniger aufge­t. 57. läuft, dort die hungernde, frierende Masse des Volkes, u der dann auch die von der Konkurrenz des Groß­apitals hinweggefegten Kleinbürger gehören.

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Will man diese Zustände mit heraufbeschwören unden wähle man bei der am 27. dieses Monats ftatt­i.indenden engeren Wahl im sechsten Berliner Wahl­

freis Schulze- Deligfch; will man aber mithelfen an der gesunden Entwicklung der Freiheit und des Bolts lebens und einer glücklichen Lösung der socialen Frage, dann wähle man Hasenclever.

Ein vernünftiger Bürger, der kein Hasenherz ist, wird sich auch nicht durch die Faxen von Mord und Brand, Petroleum und Knüppel, welche von Seiten der Anhänger des Herrn Schulze kindischer Weise ausgestreut werden, beirren lassen.

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Nochmals es gilt für die Arbeiter und Klein­bürger in Berlin die Parole:

" Hie Kapital

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Hie Arbeit!"

., Hie Knechtschaft Hie Freiheit!"

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Politische Uebersicht.

Berlin , 15. Januar.

Ueber den Ausfall der Reichstagswahlen in Berlin ist die gegnerische Presse sehr ungehalten. So schreibt die fortschrittliche in Cöln erscheinende ,, Rheinische Zeitung " folgendermaßen:

Der Eindruck, welchen das Resultat der Wahl im sechsten hiesigen Wahlbezirf gemacht hat, ist ein ganz gewaltiger; man hatte sich so daran gewöhnt, daß die Wahl der fortschrittlichen Kandidaten in Berlin ganz unzwei­felhaft sei, und so sehr über die Anstrengungen der so cialistischen Partei gelächelt, daß man auf das Höchste überrascht ist durch die Nachricht, es müsse im sechsten Wahl­bezirt eine engere Wahl zwischen Stutze Delitzsch und Hasenclever fattfinden. Da Resultat dieser Stichwahl wird allerdings zu Gunsten von Schulze ausfaller, dena die große Stimmzahl, welche dir socialistische Kandidat niát nur in diesem Bezirt, sondern überhaupt in ganz Berlin auf sich verein gt hat, wird hoffentlich bez Gleichgiltigkeit, pie sich in der letzten Zeit in Berlin den Wahlen gegenüber gezeigt hat, ein Ende machen. Auf jeden Fall aber muß 18 zum Nach­denken auffordern, daß in Berlin Hasenclever, im Ganzen mehr als 7000 Stimmen erhalten hat in dies Es um so mehr beachtenswerth, ale fich voraussichtlich in dem Laufe dieses Jahres die Arbeitsverhältnisse ganz anders gestalten werden, als in den letzten Jahren. Der Rüdschlag in der Produktion wird die Folge haben, daß in allen Zweigen die hohen Arbeitslöhne des Jahres 1873 nicht mehr werden ge­zahlt werden können, und daß im Frühjahr wahrscheinlich die hiesigen Arbeiter vor der Alternative stehen werden, entweder fich einen geringeren Lobnsatz gefallen zu laffen oder ganz zu feiern. Wird dieser Uebergang ganz friedlich, ohne jeden Konflikt abgehen? Wir scheuen uns, eine Antwort auf diese Frage zu geden, aber die Gewißheit, daß wir in Berlin 7000 Arbeiter haben, welche dem Kommandowort eines Einzelnen gehorchen, läßt uns nicht ganz ohne Besorgniß der Zukunft entgegen sehen.

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Die Rheinische Zeitung " mag nur immer mit dem rothen Gespenst" drohen; wir werden ihr den Gefallen nicht thun, die Arbeiter in die preußischen Bajonette zu heßen. Os aber Herr Schulze in der engeren Wahl fiegen wird das ist jedenfalls eine große Frage, deren richtige Beant­wortung lediglich von den Berliner Arbeitern abhängt. Außerdem machen wir die Rheinische Zei­ tung " darauf aufmerksam, daß Hasenclever nicht 7000, fondern gegen 10,000 Stimmen erhalten hat.

Die Wahlresultate bei den Reichstagswahlen, soweit fie unsere Partei direkt betreffen, theilen wir unter einer eigenen Rubrik mit. Hier sei noch er= wähnt, daß die Klerikalen von den Liberalen ver­schiedene Sitze erobert haben, daß ferner noch bei den eugeren Wahlen diese Oppositionspartei mehrere Siege verzeichnen wird.

Die Eisenacher Volkspartei" hat in Sachsen entscheidende Siege errungen: Bebel, Lieb­Inecht, Moft, Vahlteich und Eckstein find gewählt.

Die Polen haben ebenfalls einige Pläge von den Liberalen zurück erobert.

Auch die Dänen, welche immerhin oppositio­nell zu nennen find, haben gefiegt.

In dem Kreise Flensburg nämlich, der zuletzt von einem Liberalen vertreten war, ist Krüger zur engeren Wahl gekommen.

Johann Jacoby befindet sich in zwei sächsi schen Kreisen in der engeren Wahl. Sonnemann bekanntlich in Frankfurt und Ewald in Hannover .

Daß unsere Parteigenoffen für sämmtliche vier Herren stimmen werden, halten wir für selbstverständ­lich. Die Wahlen im Elsaß werden ebenfalls oppofitionell ausfallen, so daß doch mindestens nicht

4. Jahrgang.

Redaktion u. Erpedition Berlin , Dresden erftraße Nr. 63.

Bestellungen werben auswärts bei allen Boftämtern, in Berlin in der Expedia tion, sowie bei jedem Spediteur ent gegengenommen. Inferate( in der Expedition aufzugeben) werben pro breigespaltene Betit- Beile ober beren Raum mit 4 Sgr. berechnet. Arbeiter- Annoncen die breifpaltige . Zeile oder beren Raum 11, Sgr.

mehr die national liberale Vergewaltigung in gewohnter Weise sich breit machen wird.

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Das englische Blatt Morning Post" bringt in Bezug auf die gegenwärtige Krisis in Dänemark einen interessanten Artikel, dem wir folgende Stelle entnehmen:

Angesichts einer Lage, wie diejenige, in welcher sich heute Dänemark befindet, zeigen fi die gewöhnlichen Theorien britischer parlamentarischer Politit oft als unanwendbar und unheilvoll in der Regierungssphäre fontinentaler Lärder. Nach den strengen Regein des gewöhnlichen Parlamentaris­ mus müßte z. B. ein socialistisches Ministerium unter Bi y Margal oder sogar Contreras hente den Untergang Spaniens überwachen und leiten. Nach den ftrengen Theorien des Parlamentarismus hätte auch der König von Dänemark schon vor dem heutigen Tage di wüften Redner einer ungebildeten Demokratie und die geschworenen Alliirten der Internationalen In seinen Rath berufen müssen. Es kann indeffen wenig Zweifel darüber obwalten, daß der König und der Landsthing feft bleiben werden gegen die Forderungen der altsvertreter, welche die coordinirten Zweige der Gesetzgebung zu überwin­den sachen. Was aber würde das Ende sein? Die focia listische Bartei in Deutschland , welche der deut fen Regierung so viel Unrrhe macht, wirft mit der Brüderschaft in Dänemark zusammen, und es ist bekannt, daß Fürst Bismarck vollständig über die Nothwendigkeit im Klaren ist, zu verhindern, daß Dänemart ein Mittelpunkt revolutionärer Thätigkeit wird.

Man sieht, wie man von konstitutioneller Seite selbst sich gegen die Konftitution wendet, wenn die­selbe der Gewalt läftig wird.- Auch ist der So= cialismus in Deutschland , wie man sicht, zu solcher Bedeutung gelangt, daß die Presse aller Kultur­länder sich eingehend mit demselben beschäftigt.

Carthagena soll von den Regierungstruppen er­obert worden sein. Nähere Mittheilungen fehlen noch, und ist obige Nachricht mit Vorsicht aufzunehmen. Wie dem Reuter'schen Bureau aus Dran gemeldet wird, ist die aus Carthagena entkommene Infurgenten­Fregatte Numancia", an deren Bord sich gegen 2500 Flüchtlinge befinden, am 13. Januar, Mor­gens um 8 Uhr auf dortiger Rhede angekommen und vor Anker gegangen. Die Numancia" hat sich am Ausgange des Hafens von Carthagena durch fünf Regierungsfregatten durchgeschlagen, welche das Auslaufen derselben verhindern wollten. Die Garnison von Oran hält sich in Bereitschaft und erwartet die weiteren Weisungen der französischen Behörden. Man sieht aus dieser Nachricht, daß, wenn die Aufständischen besiegt, sie aber mit Ehren unterlegen sind. In Barcelona nimmt aber ber Aufstand immer größere Dimenfionen an; die Unzu­friedenheit mit der jezigen usurpatorischen Regierung ist in der Zunahme begriffen.

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Die Hungersnoth in Rußland hat große Dimen fionen angenommen. Das Gouvernement Samara hat in Petersburg ein Nothstandsdarlehn von drei Millionen Silberrubeln beantragt.

Das Elend nimmt in Paris zu und die kleinen Industrien, welche die Weihnachts- und Neujahrsfefte hervorzurufen pflegen, können dem Uebel nicht ab. helfen. Die Diebstähle mehren sich in allen Quar tieren von Paris , und meistens ist die Noth die Ver anlaffung dazu, wie alle Polizeiberichte bestätigen. Die Arbeiterinnen in Näthereien sind be sonders in Noth, denn die großen Mode- und Kon fektionsgeschäfte haben alle ihre Bestellungen einge­schränkt. Diejenigen Arbeiterinnen, melche dennoch ihr Brot ehrlich zu verdienen bestrebt sind, werden ausgebeutet von Unternehmern in Modeartikeln zum Export. Diese Unternehmer bieten ihnen wahrhaft lächerliche Lohnsätze. Zum Beispiel werden für das Nähen eines fleinen Tuchmäntelchens 40 Cts. be­zahlt, und eine fleißige Arbeiterin kann deren höch stens drei in zwei Tagen vollenden; fie verdient also 60 Cts. täglich und braucht mindestens 2 Fres., um in Paris Leben zu können. Andere Arbeiterinnen nähen lederne Portemonnaies, ein mühseliges Ge­schäft, womit die Geschicktesten etwa 70 Ct6. täglich, die weniger Geschickten aber nur 40 bis 50 Cts. verdienen können. Ein Theaterdirekter hatte Kostüme für ein Feenstück zu machen und bot für jedes Kostüm 3 France; nun aber erforderte ein solches wenigstens vier Tage Arbeit und dennoch meldete fich eine solche Menge von Nätherinnen dazu, daß kaum

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