lärte uns, wir sollten sofort hinausgehen; wie wir nun uf unser Recht bestanden, mußten wir doch der Gwalt, genaute man anwandte, weichen. Nach uns wählten zwei Ar­swigelter, der eine hieß August Stempel, der andere Jür­en; als tiefelben ihre Stimmzettel nun abgaben, wurden e nicht in die Wahlarne gelegt, sondern der Vorsitzende nahm Dante Stimmzettel und setzte sich darauf. Als der Borsitzende Regum von oben genannten beisen Wählern auf seine ungeset zerche Handlung aufmerksam gemacht wurde, ließ er dieſelben

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it Gewalt hinauswerfen. Der Arbeiter August Voigt urbe ebenfalls hinausgeworfen. Der Gutsherr fragte seinen finnspektor, was das für ein Lärm sei, worauf man ihm ent­gültiguete: man werfe die Arbeiter hinaus. Der Gutsherr Broegte sofort ſeine Arbeiter fort, welche nicht gewählt hatten. Solche Simson- Gewaltakte, wodurch die Wähler in der Aus­1813bung ihres Wahlrechts gestört wurden, verdienen geahndet 140n werden. Im§ 107 des Strafgesetzbuches heißt es: Wer Inen Deutschen durch Gewalt oder Bedrohungen mit einer rafbaren Handlung verhindert, in Ausübung seiner ftaats­ürgerlichen Rechte zu wählen oder zu stimmen, wird mit allide Befängniß nicht unter 6 Monaten oder mit Feftungshaft bis = 15 5 Jahren bestraft. Der Versach ist schon strafbar." Das Bachhüßte auf diese Gewaltakte angewendet werden, und wir er parten, daß das Gesetz nicht mit Füßen getreten wird. Durch Rape lese Manöver find unserm Kandidaten viele Stimmen ver gültoren gegangen. Wir müssen die Gesetze respektiren und wir erlangen es auch von dem Herren Vorsitzenden. Mit social­5928emokratischem Gruß Karl Brüning. Ludw. Raabe.

Beiz 16. Jaunar.( Wahlbericht) Unser Kandidat, Sere August Zwiebler, hat eine beträchtliche Stimmen abg'ahl erhalten, aber wir hätten noch ein ganz anderes Resul Befeltat erzielt, wenn alle Arbeiter in die Wählerlisten eingetragen 44bären, da ca. 100 Arbeiter in den Liften fehlten, und man nen somit das Wahlrecht vorenthalten hatte. Ueberhaupt at die liberale Presse an Gemeinheiten geleistet, was Sie 3,826 ur leisten konnte. Nun, wir find nicht entmuthigt, sondern Derben Alles baran sehen, daß bestimmt zur nächsten Wahl in Arbeiterkandidat durchkommt, denn das Vorgehen der beralen Partei hat man hem Arbeiter die Augen geöffnet. Trend m besten haben in unserem Wahlkreise die Parteigenoffen 8300 Theisen gewählt. Dort erhielt Herr Zwiebler 62 Stimmen, während Rohland 26 Stimmen erhielt. In Hohe 2401ölfen hat man unsern braven Bartelgenossen Schob ge­aßregeit, auch mir ift daffelbe widerfahren. Nun, diese erren werden sicherlich badurch nichts ansrichten. Wie mir on Seiten eines Barteig noffen mitgetheilt worden ist, hat an in einem Dorfe bei Zeit in Haynsburg hinter ver­hloffenen Thüren die Stimmen gezählt. Mit social- demo­a beatifchem Gruß H. Graul, Weber. Neumarktstr. ) Hanau , 15. Januar. ( Wahlbericht aus dem Wahl­flegenteis Hanau- Gelnhausen- Orb- und Bockenheim .) aftredie Schlacht ist geschlagen und ruhen kann wieder der bis ch stärm Aeußersten erschöpfte Kämpf r; das war ein Treiben tel ifud Jagen, als gelte es. eine Welt zu erobern, hier mit chlanseren schwachen Kräften den Kampf nur zu wagen, war

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hon eine Kühnheit; Richter, unser Kandidat, war nur enig bier, wenn nicht Meifter aus Hannover als unter­nemende Kraft uns zur Gette geftanden, wir wären unter­bgleidgen, denn die hiesige Bourgeoiste bet alles auf um zu fiegen; Rirdle Mittel waren Recht, men scheute von dieser Seite feine tionaloften; die Flugsdriften regneten förmlich in unserem Wahl­höhteis, jede eine neue Berläumdung enthaltend; das Arbeits­tirtersonal der Hanauer Zeitung" arbeitete alle Tage bis spät en die Nacht; es gab teine Lüge die nicht gegen unsere Bartel eschleudert wurde. Die Spalten der Hanauer Zeitung" ettel? Daren jeden Tag gefüllt von den schwärzesten Verläumdungen, Sigen und werdrehungen aller Art. Der erste Wahlaufruf er National- servilen enthielt einen solchen Wust von Ber aumdung, daß dem gemüthlichen Spießbürger wohl schauer­ich zu Muthe ward, und als alles nichts zu helfen schien, le trogdem unsere Bersammlungen zum Erdrücken voll eine aten, und alles mit der größten Begeisterung zu unserer Berlahne ftand, da mußte etwas anderes helfen; Ihr glaubt mme nicht, aber es half; das Handwerk mußte herhalten, man it bellte unsern Richter wohl als einen zaffinirten Kopf hin, Weller er sei doch nur ein einfacher Cigarrenmacher, der von den dam Bentligen Staatsgeschäften unmöglich etwas verstehen könne, durfd ob denn Hanan, wo so ein gut gestellter und gebildeter

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beiterstand vorhanden, von einem Cigarrenmacher vertreten Stimmn wolle? Das griff, bas zündete, und die noblen Arbeiter lunge

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sagten fich ja, das ist aus wahr, und trugen ganz still, ne jich umzuschauen, ihren national servilen Dr. Hermann Beigel zur Wahlurne. An dem Wahllokale ließen fie fich tionem Schein einen Stimmzettel von unseren Leuten geben, rau eser tam in die linke Weftextasche und der Dr. Hermann Weigel in die Wahlurne. Das waren die Noblen. Es giebt per noch eine Kategorie Leute hier, die auch für Dr. Her ann Weigel geftiment haben, es waren die Hausknechte, die mfburschen, die Kutscher, die Dienstmannstompagnie, die adendiener, kurzum, die niederen und dienstbefliffenen Ele­chefa ente Hanaus ; auch diese Nermsten der Armen, sie stimmten mu Weigel. heilige Einfalt! ist dies mögli? Ja, Thanhr werthen Barteigeroffen, so war es , for und so tam es, B Richter hier in Baxan speziell 309 Stimmen weniger lungatte, als Dr. Hermann Weigel. Was das Landvolk anbe t, ifft, so hatten die Bürgermeister ihr Möglichstes gethan. Es ταφει gen eine Menge von Wahlbeeinflussungen direktet und in lergerefter Art vor, aber hauptsächlich sagasete man uns damit, Sucheß man die armen Lente einfach nicht in die Wahliften ein­rohung; in der nächsten Umgegend beläuft sich diese indirekte ng seeinflussung nahe bei Taufend Stimaren. Ein Warnungs­Emmeichen für das nächste Mal; präge sich Jeder, dem unser erstreben trust ist, dies tief in das Gedächtniß. Doch trotzdem uch nnen wir mit dem Resultat zufrieden sein, wenn das Wahl­Wagebniß auch nicht ganz in unserem Sinne ausgefallen ist. as eigentliche Ergebnis, welches wir zu verzeichnen haben, folgendes: Dr. Weigel 8775, Rigter 4173, Professor laser( Centrumopartei) 1996. Das Schwierigste von Allem Nada, den Wahlkreis, in welchem nicht weniger als 121 Orte id, zu berelsen; tn 40 Orten waren Bersammlungen abge­ten. Die besten Date im ganzen Wahlkreis waren Groß­annheim mit 265 und Dörnigheim mit 120 Stimmen, ebenso t Boffenheim mit Umgegend sehr gut gestanden; hierzu ben unsere dortigen Barteigenoffen durch ihre rege uno atkräftige Agitation viel beigetragen; man erſteht hieraus, e nothwendig es ist, daß ein Wahlkreis durch Mitglied­aften rst bearbeitet wird; hätten wir nur ein Dußend Brußitgliedschaften gehabt, der Sieg wäre unser. Doch, das soll to nicht abschreden, weiter zu fämpfen. Drei Jahre ist eine öne Beit, da läßt sich Manches machen, und hoffentlich wird une gelingen bis dahin, einen Social- Demolraten als Ver­ter des Wahlkreises Hanau- Gelnhausen- Orb- und Bocken­

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heim in den Reichstag zu schicken. Darum frisch an's Wert. Mit social- demokratischem Graß Jobry.

Verbands- Theil.

Hamburg , 17. Jan.( Allg. deutsch . Formerbund.) Den Mitgliedern zur Kenntniß, daß der angemeldete Former ftrife von Altona fiegreich beendet ist zugleich mache ich bekannt, daß der Strike zu Herborn in Nassau hartnäckig fortdauert. Unterstützungen find zu senden an Wilhelm Kraus, Herborn in Nassau. G. Stödel.

Hamburg , 4. Jan.( Allg. deuscher Schiffszimme rez- Bezein) Mitte Dezember 1873 wurde auf Anhalten der Schiffszimmerer bei der jeßigen rapiden Steigerung der Lebensmittelpreise um eine geringe Lohnerhöhung dem Herrn Werftdirektor Werner die Anzeige gemacht, wo fie aber von Seiten des Direttore mit cen Worten anschlägig beschieden wurden: Ich gebe keinen Pfennig mehr, sondern will den Schiffszimmerleuten, sowie den andern Arbeitern etwas Er­sprießlicheres darbieten. Das Ersprießliche ist Folgendes: 1) Konsumverein, geleitet uater Aufsicht des Oberwerftdiret tors. 2) Erwerbung freier Wohnung, von der Regierung gebaut, worauf man von Jahr zu Jahr etwas abzahlen sollte, bis sie unser Eigenthum wären. 3) Ermäßigung der Miethe bel den Werftwohnungen. 4) Invalidenkaffe, von der Werft geleitet. 5) Krankenkasse, von der Werft geleitet. 6) Benfion. 7) Ermäßigung der Eisenbahnfahrten. 8) Freier Schulun terricht für Kinder. 9) Frauen und Kinder sollen auf der Werft arbeiten. 10) Eine Bewahranstalt für kleine Kinder. 11) Ermäßigung der Steuern. 12) Luftbarkeiten. Es wird ein Spelfehaus erbant, worin sämmtliche Werftarbeiter mit ihrer Frau und den Kindern essen können, und Sonntags werden darin Concerte und Bälle gegeben, Regelbahnen auch nicht zu vergeffen. In einer am 14. Januar abgehaltenen Bersammlung der Schiffezimmerer zu Wilhelmshaven in Stiersler's Etablissement wurde die Beglückung einstimmig abgewiesen. Ferner wurde beschlossen, daß alle Nichtmitglie der fich innerhalb 8 Tagen einzeichnen laffen sollten. Maß­regelungen wurden auf der Werft gegen den Bevollmächtigten Glösener, sowie noch andere Mitglieder des Vereins voll­zogen, nicht allein brodlos, sondern mit Weib und Kind ihre Wohnung zu verlaffen. Es wurde eine Kommission von vier Mann gewählt zur Besprechung mit Herrn Direktor Werner wegen der Maßregelung und Lohnerhöhung auf 1 Thlr. 5 Sgr. pro Tag, und, daß die in 7 Klaffen eingetheilte Klaffenspezifizirung auch aufhöre, welches mit Majorität ohne Debatte augenommen wurde. Die Schiffszimmerer zu Wil helmshaven beharren feft auf ihrer Fo derung. Bravo , Euch Schiffszimmerern, für Eure feste Organisation. Wir stehen mit vereinter Kraft zusammen und Ihr könnt fühn dem Feind entgegenziehen. Gleichzeitig bitten wir, allen Zuzug fern zu halten. G. Rümpel. W. Sohus.

Sprechfaal.

Eilenburg , 8. Nov. Die Fabritarbeiter zu Eilenburg und ihre Lohn­verhältnisse.

Wenn man die Arbeiter und ihren Lohn in den hiesigen Fabriken betrachtet, so bekommt man eine ordentliche Gänse­hant, wenn man bedenkt, daß ein Arbeiter von früh Morgens 6 bis Abends 6 Uhr in den verschiedenen Fabriteräumen, die von schlechten, der menschlichen Gesundheit so nachtheiligen Luftarten angefüllt find, arbeiten muß, und noch dazu für den erbärmlichen Lohn von 12 bis 15 Sgr. täglich. Wenn Einer 15 Sgt. erhält, so ist es noch eine Begünstigung, oder wie man sagt, er steht sich gut bei dem Herrn. Will man noch mehr verdienen, so muß man Ueberstunden arbeiten, und der arme Arbeiter arbeitet deshalb von 4 ober 5 Uhr Mor­gens bis Abends 9 oder 9 Uhr und nach Unständen noch länger, und bekommt dafüto pro Stunde 1 Sgr. 3 Pf. Wenn num ein Solcher in der Woche, einschließlich des Sonntags, 3 oder 4 Thlr. verdient hat, so tann er nicht viel machen, wenn man die jetzigen hohen Produktenpreise, die theuren Miethen und schweren Abgaben betrachtet. Wenn man nun noch die Behandlung des Arbeiters betrachtet, welche er von Seiten der Aufseher, Romptoiristen und der Meister auszu ftehen hat, so spottet sie jeder Beschreibung. Die höhni­schen Reden und Schimpfworte treiben dem Arbeiter das Blut in das Gesicht und die Zornesadern schwellen ihm die Stien. Aber er empört sich nicht, er nimmt vielmehr Alles gelaffen hin. Fragen wir nun, warum trägt der Arbeiter Alles mit Geduld? Die Noth ist es, welche viele brave Arbeiter abhält, sich zu rächen, aber der Tag der Nache wird tommen. Hört, Brüder, wir haben, in Ellenburg den Allg. deutsch . Arb.- Verein. Laßt uns ihm beitreten! Und wenn feber Mabeiter dies thut, dann fann es nicht fehlen, wir müssen unsern Zweck erreichen. Viele Arbeiter wollen wohl ihre Lage verbessert wiffen, aber ein kleines Opfer bringen fte nicht, fle handeln sich und ihrem Familienleben zum Schaden, als für das Wohl ihrer Nachkommen zu sorgen und überlaffen es lieber den treuen Anhängern der Social Demo­fratie allein, flir fie auf den Kampfplatz zu treten, um das Recht und die Wahrheit zu erstreiten. Darum wollen wis B. aber nicht verzagen. Mathig vorwärts!

Harburg , 8. Jan. In der sogenannten ,, christlichen" Herberge zur Heimath" ia Hamburg wanderte gestern Nachmittag ein reisender Hand­werker ein und fragte, ob ez die Nacht in der Herberge woh­nen fönnte, welche Frage ihm bejaht wurde. Nachdem unn Abenss 10 Uhr eine ganze Litanet gesungen und abgebetet worden war, erklärte der Herbergsvater dem Arbeiter, nur Derjenige tönnte in der chriftlichen Herberge" übernaten, der anständig gelleidet und im Besitz von Geldern, nicht bon Bettelpfennigen sei; dice set beides bei ihm nicht der Fall, weshalb er sofort das Lokal zu verlassen habe. Verge­bens bethenerte der Arbeiter, vollständig zein zu sein, verge­bens bemerkte er, daß er, der in Hamburg noch nie gewesen, unmöglich mitten in der Nacht sich ein anderes Logis ber­schaffen könnte; vergebens erinnerte er den Hauso ter an sein anfänglich gegebenes Jawort; bergebene erinnerte er auch au die Chriftlichkeit und den Zweck dieser ,, chriftlichen Herbergen"; es half nichts, der Arme wurde hinausgeworfen. Ich glaube, daß es gut ist, wenn dieses brutale Benehmen jener, mit dem Deckmantel des Christenthums versehener Blutsauger zur allgemeinen Kenntniß tommt; denn eine größere Bauera fängerei, wie die, den Leuten das Geld aus der Tasche zu locken und diese Ausgebeuteten dann auf die Straße zu wer­feu, tann es meines Erachtens gar nicht geben.

Emil Frei.

Vermischtes.

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*( Ein Lieutenant lügt night.) Das ,, Berliner Tageblatt" erzählt: Der Fuhrherr Rohr sollte den Lleutenant Majunte vom Gardetrainbataillon beleidigt haben, die belek­digende Aeußerung des Angeklagten wurde vor Gericht von dem als Zenge erschienenen Offizier dienfteidlich bekundet, während ein unbescholtener Zeuge, der ehemalige Kellner Täubner, seine Aussage abgab und eidlich erhärtete, nach welcher die von Rohr gesprochenen Worte teine Beleidigung des Lleatenants Majunte enthielten. Dabei war in unserem früheren Bericht aus des Verhaltens des Staatsanwalts ge­dacht, der bei zwei sich direkt entgegenstehenden Zengenaus fagen entschieden Partet für die Glaubwürdigkeit der Aussage des Offiziers gegen die des Civilisten genommen und die lettere ohne Weiteres für unglaubhaft, resp. den von Täubner geschworenen Eid für einen Meineid erllärt hatte. Das ge flügelte Wort des Herrn Staatsanwalts lautete dabei: Ein Lieutenant lügt nicht." Das Gericht erkannte trotzdem auf Freisprechung des Angeklagten. Der B. B.- Cour." tommt wegen dieses merkwürdigen Berhaltens eines Staats­anwalts, das in weiten Kreisen nicht geringes Aufsehen ge­macht, auf die Angelegenheit zurüd und spricht nach einer ausführlichen Darlegung des Thatbestandes die Ansicht aus, der Staatsanwalt hätte, anstatt für die größere oder geringere Glaubwürdigkeit der Zeugen allein den Stand entscheiden zu laffen, vielmehr die Antecedentien derselben maßgebend sein laffen müffen. In dieser Hinsicht führt dann das genannte Blatt Folgendes an: Herr Lieutenant tajunte ist derselbe, der am 26. Auguft des vorigen Jahres, in Begleitung dreier anderer Offiziere in der Nähe des Etablissements Eierhäuschen" hinter Treptow die Equipage des Bezirksvorstehers K.( Wal­Semarstraße) überfiel und dem allein in dem Gefährt anwe­senden Besitzer auf deffen Frage nach dem Begehr der Herren mit der Reitgerte einen Schlag über das Geficht versetzte. Und warum? Herr K. hatte in dem Hofe des genannten Etablissements den Hausknecht getadelt, well derselbe das Pferd des Herrn K., das er eben anznspannen Ordre erhalten, verlaffen hatte, um die Pferde der autommenden Offiziere in halten. Die zwei Groschen, welche Ihnen die Herren Offi­ziere gegeben, fann ich auch bezahlen," soll Herr K. gesagt haben und für diese sicherlich berechtigten Worte mußte er fich die gröbsten Jnsulte eines jungen, euf seine St indesprä rogative eitlen Lieutenants gefallen laffen. Herr Majunte ist allerdings durch ein vom Kaiser beftätigtes triegsgerichtliches Erkenntniß zu einer Strafe von nur 1 Thlr. verurtheilt wor den, trotzdem bleibt aber die Thatsache bestehen, daß er wegen groben Unfugs bestraft worden ist."

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*( Die Spekulation) macht sich übr all breit; fo schreibt das ,, Tageblatt": Je mehr die Wahrscheinlichkeit steigt, daß die öfterreichischen Biergroschensticke hier gänzlich verboten werden, um so eifriger scheinen einzelne Spetulanten darauf bedacht, aus der Courssifferenz noch Vortheil zu ziehen. Wenigsters wird uns mitgetheilt, daß manche In­dustrielle, welche Sonnabends, vielen Arbeitern zu bezahlen haben, sich gegen preußisches Geld g.nze Kisten mit Biertel guldenstücken im Betrage von 1000 Thalern aus Wien tom­men lassen und dabei trotz Spesen, Porto und Deklaration noch immer einen Profit über 30 Thaler haben. Leider kann man den Arbeitern acht anrathen, die Annahme zu verwek­gern, denn im Kle.nhandel wird das Viertelguldenftück für bolle 5 Sgr., rest eine halbe Mart, bis jetzt noch ange­Aber die Zeit tommt über turz oder lang, wo Berlufte eintreter werden."

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*( Arbeitseinstellung.) Vor ungefähr sieben Wochen beschäftigte der Fabritant A. Stein 110 Arbeiter. Am 17. Dezember gab dieser Fabrikant seinen Arbeitern eine Ar­beit, wobei sie absolut verhungern müsten; fie ftellten deshalb die Arbeit ein. Vor vier Wochen entließen die Gebrüder v. Loy auch ihre 25 Arbeiter. Durch eine Fenersbrunst in einer Zigarrenfabrik wurden 75 Arbeiter ihrer Werkzeuge und ihres Verdienstes beraubt. Da wir nun alle Gelder nach der Stadt Lüttis( Liege) in Belgien geschickt haben, damit unsere dortigen Brüder den Strife, der schon 500 France getoftet hat, fiegreich durchführen, so müssen wir zu Grunde gehen, wenn wir nicht unterstützt werden. Die Fabrikanten würden fich freuen, wenn die Arbeiter verhungerten. Antwerpen , den 30. Dezember

Leopold Has aer, Kloft zfz. 11. *( Im Asyl für Obdachlose) zu Berlin fanden im Monat Dezember v. J. 7628 Personen Unterkommen. Man fieht, wie das Elend immer größer wird.

Brieftasten.

Die Annonce der Stepper und Vorrichter in Hamburg , sowie die Gratulation des Bevollmächtigter: G..Berg stad nicht aufgenommen, weil sie hier zu spät eingegangen ftud. Friedrich Dohne wird dringend um seine Adresse gebeten. C. Dohrmann, Schaarsteinweg 5, Hamburg .

Annoncen,

Für Berlin . Oeffentliche Wählerversammlung:

Dienstag, den 20. Januar, Ab. 8% Uhr, Gartenstraße 13/14( im Vorstädt. Hand werkerverein). Bortr. d. Hrn. Wittstod. Mittwoch, den 21. Jan., Ab. 8% Uhr, Thorstraße 12. Vortrag des Hru. F. W. Frißsche.

Donnerstag, den 22. Jan., Ab. Uhr, Wollandsstraße 12. Vortrag des Herrn P. Grottkan.

Für das Arbeiter Wahlcomité: H. Eds. Bür Werlin.

Große Volksversammlung Sophienstr. 15.