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Diefe Beitung erscheint brei Ma! 18barentlich, und zwar: Dien age, ater. nerftage n. Sonnabends Abends.

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Sonnements: Preis hrwe Berlin incl. Bringerlohn viertel­12 cfi pränumerando 17%, Sgr., s Sgr., einzelne Rumn.rs 119; bei ben Boftämtern in Frees Chi gr., bei den außerpreuß. Bozim. in Beutschland gleichfalls 16 Sgt. ( 56 Preuzer bd. Währ.)

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Verna, Sonntag, den 25. Canuar 2014.

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Social- Demokrat.

Champagner und Schnaps

Eigenthum des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Bereins.

, IVrin liegt der Unterschied zwischen den liberalen und en nfervativen Reichstagsabgeordneten und denen der Social Demokraten.

Durch die Zeitungen geht nämlich ein Artikel, elcher, nachdem man die gewählten Volksabgeord 5gr., eten einer Kritik unterzogen hat, folgendermaßen am Schluffe lautet:

St Herr Rubin, de: Juhaber des Reichstagsbuffets, soll übri­Mams Angesichts des Ausfalls der Wahlen einer bisher 3 art vernachlässigten Kategorie von Flüssigkeiten a. teigerte Aufmerksamkeit zugewandt haben

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eftr. Ja, früher, als die heiligen Räume des Reichs­

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ges noch wenig entweiht" waren durch die mpfertreter des Proletariats, da fröhnte man in nfelben, welche der Gesetzgebung geweiht" sind, n vornehmen Leidenschaften, und Champagner uftern und Kibißeier, fie tipelten den Gaumen der 3a len Grafen und des reichen Bourgeois. Die egendFraktion Müller" die damalige Restauration, Januar ja sprüchwörtlich geworden wegen des zahlreichen fließesuches, so daß bei den Abstimmungen der Tele­enbadraph durch die Schriftführer minutenlang in Be egung gefeßt werden mußte, wodurch die Herren Voltsvertreter" von ihrer Frühstücksstunde" für ne furze Zeit abgerufen wurden, um die Beschluß­higkeit des Hauses herbeizuführen und ihre Abstim­ung nach Fraktionsbeschluß im Interesse des Landes R., leisten".

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Champagner und Austern schlürfen die Volks­rtreter", während das Volk hungert und im Elende rbt; und in demselben Augenblicke, wo die Millio­herten des Militärbudgets auf die Schultern des Volkes wälzt werden, genießt mit wohlgefälligem Augen­er fbickern der Boltsvertreter" ein Schock Kibigeier. Und nicht wurde er gestört von einem Petro­Hum General" oder einem Proletarier, der vom beitenden Bolle gesandt wurde, um die Volksrechte Derliand Boltsintereffen zu vertreten.

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Diese schönen Zeiten sind nun vorüber die Schnapsflasche" so glauben die liberalen Zei­Bungen wird nun den Champagner, und das be Wurftbutterbrod" die Austern und die Kibizeier erdrängen, da eine größere Anzahl Social- Dema ogen" jezt die Reichstagsbänke einnehmen.

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Nun, die Herren mögen fich beruhigen. Die Social- Demokraten haben mehr im Reichstage zu jun, als fich der Schlemmerei zu ergeben; und wenn Bedürfniß fühlen, ihren Hanger zu befriedigen­de as wäre daran gelegen, wenn sie das Warftbut­xbrod" in der Tasche mitbrächten und sich bei ele ubin einen Schnaps tauften. Die Volksabgeord­zelter eten haben eben tein Geld, um in Champagner, rau. uftern und Kibigeiern zu schwelgen.

Soviel aber steht fest, daß auch ohne den Cham­hagner die Social- Demokraten im Reichstage mehr Jeift entfalten werden, als die liberalen Schwäger. it Wir freuen uns übrigens, daß man auf alle Tag Beise von Seiten der liberalen Presse das arbeitende folk verhöhnt und beschimpft; das ist ein Zei­ihren der Schwäche. Mit Gründen tann man uns icht ankommen, deshalb macht man faule Wiße oder braucht Schimpfworte.

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burt Doch nur immer zu es kommt die Zeit, wo her kapitalbefizenden Klasse das Schwelgen in Austern nd Champagner vergehen wird.

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Politische Uebersicht.

Berlin , 24. Januar.

Die Eröffnung des deutschen Reichstags ist auf m 5. Februar festgesetzt worden.

Die Nachwahl im dritten Berliner Wahl­teise für von Hoverbeck, der in der Provinz Preußen agenommen hat, findet am 2. Februar statt.

Die Berliner Bürgerzeitung" schreibt über as bekannte Schriftstück des Herrn Tessendorf: Das von uns fürzlich an di ser Stelle veröffent inschte Schreiben des Staatsanwalts Teffendorf an ren Polizeipräsidenten von Madai scheint noch nicht

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in die untersten Boltsschichten gedrungen zu sein, oder besonders auf denjenigen Theil der Bevölkerung, den es zunächst angeht, wenig Eindruck gemacht zu haben, denn gerade in letzter Zeit haben die brutalen Exceffe in einer Besorgniß erregenden Weise zuge­nommen; namentlich aber kommen die Fälle, in denen den Exekutivbeamten thatsächlicher Widerstand ge leiftet wird, häufiger vor, als jemals. Unter solchen Umständen sollte man nun meinen, daß die Sicher­heitsbehörden darauf bedacht sein müßten, dem famosen Teffendorf'schen Briefe, mit einer entsprechenden Er­läuterung über die Tragweite der in demselben vor­geschlagenen Maßregeln, die möglichst weite Verbrei­tung zu geben bei uns aber kommt es anders! Wie wir nämlich hören, liegt es vielmehr in der Absicht des königl. Polizeipräsidiums, wegen Ver­öffentlichung jenes Schreibens durch die Zeitungen, die dem Verfasser desselben in die Schuhe geschoben wird, Beschwerde zu führen." Wir enthalten uns, da wir ja doch in zwei Leitartikeln unsere Anschauun­gen schon Klargestellt haben, uns vorläufig weiterer Kritik des epochemachenden" staatsanwaltlichen Mani­festes.

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Der Landrath von Lyd in Ostpreußen droht den Landwehrleuten und Reservisten, welche Dar­lehne aus dem vom Reichstag für diese Zwecke be. willigten Fonds von 4 Millionen Thalern erhalten haben, mit Exekution bei fäumiger Rückzahlung. - Die Generale haben ihre Dotation geschenkt erhalten, die Landwehrleute werden ihres Dar lehns halber exekutirt. Das ist die große Gleichheit, die im deutschen Reiche herrscht.

* Der Abgeordnete Lasker verfällt durch seine elfternhafte Schwazhaftigkeit dem gerechten Spotte seiner eigenen Bartei. Die Berliner " Wespen" bringen folgenden Sizungsbericht aus dem preußi­schen Abgeordnetenhause:

Die Tribitnen find überfüllt, weil das Gerücht verbreitet ift, der Abg. Laster würde heute nicht reden. Die Hoff uung, denselben einmal schweigen hören zu können, hat in der Stadt eine freudige Bewegung hervorgerufen und sogar lah­mend auf den Absatz der Billets zu Ullmann's lettem Con­cert gewi: tt. Indeß wird das Publikum bitter getäuscht, da der Abgeordnete etwas von dem Abgeordneten Prinzen Hand­jéry weiß.

Abg. Prinz Handjéry. Meine Herren, der national­liberale Mallinckrodt beschuldigt mich, als Landrath den Rit­tergutsbesißer Schwabach gebunden zu haben. Ich bestreite dies auf Grund eines Briefes, den ich so ben von dem völ­lig ungebundenen Herrn Schwabach erhalten habe.( Verliest den Brief).

Abg. Laster. Meine Herren, ich will den Prinz Hand­féry nicht für einen Wahlzetteltäuscher, is will ben Ritter­gutebefizer Schwabach nicht für einen Mann halten, der fich binden läßt, aber ich will eine Rede balten.( Es hält eine fole.)

Damit ist diese Angelegenheit erledigt.

Ferner bringen die Wespen" noch einen Zusatz, der sich auf die national miserable Manier deß Abgeordneten Lasker bezieht, jedesmal, wenn sich Fürst Bismard vertheidigt, zu dieser Bertheidigung noch seine Bestätigung zu ertheilen:

Der Ministerpräsident. Meine Herren, auf dem Amte mit dem Regieren vor Tisch beschäftigt, erhalte ich die Nachricht, daß einer der ultramontanen Abgeordneten be­hauptete, zwei mal zwei sei fünf. Ich ließ die Regierung halb fertig liegen, und eilte hierher, um mit aller mir zu Gebote stehenden Energie zu erklären, daß zwei mal zwei vier ift.

Abgeordneter Laster. Ich bitte um's Wort. Der Ministerpräsident hat vollkommen Recht. Zwet mal zwei ist allerdings vier und weder fünf, noch sechs, auch nicht drei oder fieben. Wenn ich in einer Sizung zwet mál um's Wort bitte, und jedesmal zwei Stunden spreche, so habe ich vier Stunden lang gesprochen, und dann ist es ruchlos, zu behaupten, ich hätte fünf Stunden lang gesprochen.

Der Ministerpräsident. Meine Herren, ich fam vielleicht später, als nöthig war, den Abgang des Telegramms zu verhindern, durch welches nun an alle Zeitungen bereits gemeldet wurde, daß zwei mal zwei fünf ist. Indeß war es mir nicht möglich, früher zu kommen, da es regnete und ich, als ich feinen Wagen finden konnte, wieder nimkehren mußte, um mis meinen Schirm zu holen.

Abgeordneter Laster. Ich bitte um's Wort. Die Wahrheit deffen, was der Atlas der deutschen Kugel gesagt gas, beflätige ich in allen Theilen. Es regnet selt einer hal­ben Stunde. Es schneit nicht, es hagelt nicht, ce ift nicht troden, sondern es regnet, und daß der Ministerpräsident ver geblich einen Wagen, und nicht etwa ein Pferd, einen Ballon,

4. Surgang.

Redaktion u. Erpedition Berlin ,

Dresden erstraße Nr. 68.

Bestellungen werden auswärts bei allen Bostämtern, in Berlin in der Expebi tion, sowie bei jedem Spediteur ent gegengenommen. Inserate( in der Expedition aufzugeben) werben pro breigespaltene Betit- Beile ober beren Raum mit 4 Sgr. berechnet: Arbeiter Annoncen die breispaltige Beile oder beren Raum 11%, Sgt.

ein Velociped, einen Schiitten, eine Draisine, einen Apfel­tahn oder gar einen Omnibus suchte, ist ohne Zweifel wahr, und daran zu zweifeln, wäre empörend. Daß aber der Mi nisterpräsident einen Regenschirm hoite, und nicht etwa einen Sonnen, Ofen, Fall- oder Müßenschirm, das ist gleichfalls eine Thatsache, die über allem Zweifel erhaben ist. Der Ministerpräsident( schweigt).

Abgeordneter Laster. Ich bitte um's Wort. Der Ministerpräsident bat ganz Recht.

Zur Muftration des Herrn Schwägers befindet fich in dem Frankfurter Journal", welches sonst seinen Standpunkt vertritt, folgenbe intereffante Bemerkungen:

Lasker , der Abgeordnete für Frankfurt , hat in der geftrigen Sigung des Abgeordnetenhauses für den Rep. tilienfonds gesprochen. Folgende Bemerkungen unseres Berliner ? Korrespondenten überheben uns füle hente jeder eigenen Neußerung über diese befremdliche( um tein stärkeres Wort zu gebrauchen) Thatsache: Die Etatsberathung schreibt unser Mitarbeiter schleppt fich interessenfos durch mehrere Kapitel hindurch, ohne Debatte werden die einzelnen Bofitionen bewilligt. Da erscheint der vielbeleumdete Poften von 31,000 Thlr., der ,, Dispositionsfonds für allge meine politische Zwede". Der Abg. Richter( Hagen ) meldet sich zum Worte, da plößlich ändert sich die Scene. Er entwickelt in schneidiger Rede, gestützt auf ein wohlbe­gründetes Material und getragen durch eine höchst intime Renntniß aller ta's Preßfach schlagenden Kniffe, das wahrhaft monftröse Beeinflussungssystem, welches von unserem Mini­fterium nach dem Schema des Ex- Geheim Rathes Wagener annoch angewandt wird. Er ist unbarmherzig in seinen Ent­hüllungen und verschont Niemanden aus der Reptilienhöhle. Bon Minute zu Minute steigert fich die Aufregung im Hause Er nennt teine Namen, aber er bezeichnet alle Personen mit einer Deutlichkeit, die nichts zu wünschen übrig läßt. Be sonders unheimlich ist es einem gewiffen übereifrigen Lega tionsrath zu Mathe, der Siz scheint ihm zu warm zu wer den Bismard lächelt diabolisch. Die gebannten Geifter aus der Konfliktezeit scheinen wieder lebendig werden zu wollen, allein der Redner selbst weiß fie zu beruhigen. Er will ja nur gewiffe Gewohnheiten fenrzeichen. Der Erfolg Richter's ist unverkennbar; nach und nach hat sich die Minister­tribüne ganz gefüllt, und gespannte Erwartung ist auf den Ge fichtern Aller zu lesen, wer wohl dem tecken Oppositionsmann antworten würde. Bismard sie fich Allerlei angemerkt zu haben; da der Abgeordnete endigt, klickt der Ministerpräsident seinen Kollegen Eulenburg, dieser Camphausen an, endlich er hebt sich der Kollege vom Janern". Seine Replit if schwächlich, er muß das Meifte von dem, was Richter cr wähnte, zugestehen. Windthorst aber, die Perle von Meppen , erklärt, Herr Richter habe sich heute wohl um das Baterland verdient gemacht. Freilich hat Windthorst das ganze Unheil vorausgesehen, er tommt zum Schluffe: die Sequestration des Welfenvermögens müffe aufgehoben werden. Da tritt Lastes natürlich! ta die Schranken. Er spricht nicht mehr, nein, er ahmt nur noch den Reichskanzler nach; das heißt, er tanzelt das Haus herunter, daß es unr so eine Art hat­oder beffer gesagt, daß es gar keine Art hat. Bismard, schon zum Weggehen gerüstet, bleibt und steht mit unverhohlener Freude, wie trefflich sein gelehriger Schüler ihm die Künste abgelernt. Hier handle fagt Laster es fich nicht um Moralprincipien, nicht um Sittlichkeit und Religion, sondern um Parteifämpfe. Diese Dinge würden überhaupt fort­dauernd verwechse't, fügt er schulmeisternd hinzu. Diese Ma­nier flimmt wenig zu dem Catonismus des Mannes, dem er ja sonft zu fröhnen pflegt. Ich kann die Bemerkung nicht unterdrücken, daß der Abgeordnete Laster auf eines Stufe des Nuhmes angelangt ist, die ihn schier schwindlig macht. Man tann sich Angesichts gewiffer Vorgänge aus der jüng­ften Zeit der Goethe'schen Verse nicht erwehren:" Sthe Je der, wo er bleibe, sehe Jeder, wie er's treibe, und wer fleht, daß er nicht falle". Die Empfindung wied in Wirklichkeit allgemein getheilt, nur daß man ihr keine Worte bisher ge­liehen. Spielt Laster noch lange in diesem Tone und das Schicksal Bincke's, der doch noch unvergleichlich schlag­fertiger was, fteht drohend ihm bevor!"

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Lasker hat schon viel zu viel gespielt mit dem Heiligsten und Höchsten, mit dem Volksrecht, so daß er, trop feiner Schwäßerei, wie Freiherr Georg von Vince schon ein todter Mann ist.

* Dr. Mar Hirsch, der überall durchgefallen, schimpft weidlich auf den Präfidenten des Allgem. deutsch. Arb.- Vereins, Hafen clever. Bei all' sei­nem Schimpfen aber giebt er dem Letzteren einen hohen Ehrentitel; er sagt nämlich in Bezug auf die engere Wahl in Berlin : Hasenclever dürfen wir nicht wählen; er ist der gehässigste Feind und Schädiger der Gewerkvereinsorganisation." Nun, das ist ein großes Lob; wer gegen den Gewerkvereinsschwindel ankämpft, handelt im Intereffe des arbeitenden Volkes.

* Wahlmanöver der Fortschrittspartei. " Krenzzeitung" schreibt:

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