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Stefe Beitung erscheint brei Mal Sittentlich, unb roar: Dienaage, ozuerstage u Sonnabends Abends.
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Berlin incl. Bringerlohn viertel Nei pranumeraubo 17% Eg, MD, Sgt, einzelne Rummers 1ge.; bei ben Bostämtern in Breußen lage, bei ben außerpreuß. BoBams is entfchland gleichfalle is Egr. ( 6 reuzer bb. ähr.)
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Für die Monate Februar und März tann jetzt auswärts bei sämmtlichen Post- Anstalten auf den
,, Nenen Social- Demokrat" abonnirt werden. Auch für Berkn beginnt ein Monats abonnement, und nehmen alle Spediteure und die Expedition des Blattes Bestellungen entgegen. Wir ersuchen daher die Parteigenoffen, diese Gelegenheit zu einem i möglichst zahlreichen Abonnement zu benutzen und, um Irrthümer der Postbeamten zu vermeiden, ausdrücklich den ,, Neuen Social- Demotrat" in Berlin zu bestellen.
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Die Redaktion.
An die Arbeiter Deutschlands . Ein neuer Kampf steht im sechsten Berliner Wahlkreise bevor. Schulze Delisch hat die Wahl vie abgelehnt, im Vertrauen auf den Geldbeutel feiner hohen Gönner, der Fabrikanten, welche die letzte engere Wahl fich 12,000 Thaler toften ließen, um dem ven Fünfundvierzigtausendthaler- Mann den Sieg zu verschaffen.
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Arbeiter, soll dies Treiben noch länger fortdauern? Soll die Bourgeoisie Berlin als eine Domäne betrachten, welche sie mit Hülfe einer Menge von Weißbierphilistern fich dienstbar macht, obfchon diese sich nie ins öffentliche Leben begeben, sondern nur alle drei Jahre einmal als Stimmoich zur Wahlurne getrieben werden?
Dder wollt Ihr, daß endlich einmal dieser Bann gebrochen werde und die Arbeit über das Kapital auch in der Reichshauptstadt triumphirt?
Die Antwort könnt Ihr Arbeiter Euch felbft geben. Die Zahl unserer Stimmen stieg in jenem fechsten Wahlkreise bei der engeren Wahl, Dant der regen Agitation, von 2500 auf 6000. Fahren wir in gleich energischer Weise fort, so erlangen wir im bevorstehenden Kampfe 10,000 und 12,000 Stimmen, und damit den Sieg.
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Nur eins thut noth zur Aufrüttelung der Trägen, das ist raftlose Agitation und diese verlangt materielle Mittel gegenüber den massenhaften Geldfummen, welche die Kapitalmacht mit vollen Händen rausftreut.
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Barteigenossen allerorts und 3hr Mitglieder der Korporativereine, ein gemeinsames Interesse verbindet jetzt alle Arbeiter bei dieser Berliner Nachwahl. Die Wahltassen find erschöpft, aber wenn Ihr nur wollt, so könnt Ihr genügende Mittel beschaffen, damit die diesjährige Wahlcampagne mit dem glänzendften Siege der Arbeit endet.
Arbeiter allerorts, sendet sofort zu diesem letzten Kampfe Beisteuern an W. Grüwel, Dresdenerftraße 63 in Berlin .
Die Großstädte n. der Socialismus.
H. Es ist eine, in der Gegenwart wenig behandelte, ja fast in Vergessenheit gerathene Streitfrage, wie eine neue Gesellschaft, welche auf socialistischen Prinzipien beruht, sich zu dem modernen Zusammenströmen der Bevölkerung in den großen Städten zu verhalten hat.
Beim ersten Auftauchen der socialen Bewegung des vierten Standes in Frankreich ward hierüber auf das Lebhafteste diskutirt, und Babeuf gab kurz seine Meinung dahin ab: Die großen Städte, die Brutftätten des Lafters, müssen vom Erdboden verschwinden und durch kleine, möglichst gleichmäßig vertheilte Landstriche ersetzt werden.
Natürlich gab dieses Prinzip den Gegnern des Socialismus Gelegenheit zu den albernsten Verdächtigungen; noch Jahrzehnte lang schoben sie den Socialisten in die Schuhe, fie wollten die Städte nie derbrennen, weil sie der Sitz der Intelligenz seien, und sodann an Barbarei grenzende Zustände herbeiführen. Erst seitdem der Socialismus in den Groß
ftädtea Europa's seine bedeutendste Ausbreitung fand, tam nach und nach dies Geschrei zum Verftuamen und schlug sogar in sein Gegentheil um, denn nun forderten die Reatitonäre ihrerseits, unter Andern auch Herr von Bismard, daß die großen Städte als Brutstätten der Revolution vertilgt würden.
Und doch läßt sich diese Frage vom socialistischen Standpunkt aus sehr wohl fachlich betrachten. Denn mit jeder neuen Gesellschaftsorganisation müssen das Leben und die Bewegung der Bevölkerung neue Bahnen einschlagen, welche bald zur Centralisation in den Städten, bald zur Decentralisation auf dem flachen Lande führen.
So lange, als in den Zeiten der Feudalwirthschaft der Ackerbau die Hauptbeschäftigung der Völker war und in erster Linie nur für den persönlichen Bedarf produzirt wurde, blieb die Entwicklung der Städte natürlich auf einen geringen Grad beschränkt. Die heutige Gesellschaft, in welcher das mobile Rapital dominirt, wo zum Verkauf für den Weltmarkt produzirt wird, schlägt eine entgegengesetzte Bahn ein. Die Industrie muß sich mit fammt der von ihr abhängigen Arbeitermassen an gewissen Centralpunkten des Verkehrs sammeln, denn nur dort kann mit allen Vortheilen der einzelne Produzent den Konkurrenztampf besieben, während es ferner durch die Erfindung der Eisenbahnen und Dampfschiffe ermöglicht ift, ohne sonderliche Schwierigkeiten die Lebensmittel für diese Bevölkerungsmassen herbeizuführen, die in den Industriestästen erzeugten Waaren aber fortzuschaffen.
Betrachten wir daneben jeßt eine aus Associationen bestehende socialistische Gesellschaft, in welcher die Industrie, sowie die Landwirthschaft durch Maschinenbetrieb zur Großproduktion geworden und die Verkehrsmittel gleichfalls möglichst vervollkommnet find, so müffen wir die Frage der Großstädte von zwei Standpunkten aus betrachten, zunächst von der Seite der wirthschaftlichen Nothwendigkeit und sodann von einer zweiten, welche erst der Socialismus zur Geltung bringt, nämlich mit in Betrachtziehung der fittlichen und Kulturaufgaben der Menschheit.is
Wirthschaftlich verlangt nun eine socialistisch organisirte Gesellschaft, weil in ihr Spekulation und Konkurrenz nicht stattfinden, vielmehr mit Rücksicht auf den Bedarf planmäßig produzirt wird, durchaus nicht den massenhaften Zusammenfluß in wenigen, Städten, welcher heute an der Tagesordnung ist. Es genügt, wenn die Bevölkerung dicht genug wohnt, daß sie in großen Assoziationsfabriken u. s. w. arbeiten kann, und diese Bedingung wird durch kleine und mittelgroße Städte ebenso gut erfüllt, als durch die modernen Großstädte. Auf der andern Seite wird aber eine Menge Arbeitskraft erfpart, wenn es nicht nöthig ist, die Lebensmittel nach einem einzigen oder sehr wenigen Centralpunkten aus den fernsten Gegenden des Landes zu transportiren. Somit ist vom wirthschaftlichen Standpunkte der socialistischen Gesellschaft gegen die Großstädte nur wenig, aber auch nichts zu ihren Gunsten geltend zu machen. Alles kommt vielmehr darauf an, wie fie auf Sitt lichkeit und Kultur wirken.
In der heutigen Gesellschaft ignorirt man den lepteren Standpunkt ganz, das materielle Intereffe allein macht sich geltend. Und doch sind die Großstädte allerdings moralische Besthöhlen und Stätten des Massenelendes man denke an die chronische Wohnungsnoth und den jämmerlichen Gesundheitszustand in den Großstädten. Wäre nicht der lebhafte Gedankenaustausch und somit geistiges Leben zugleich dort konzentrirt wir müßten mit Babeuf wünschen, die Großstädte zu vertilgen.
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Doch fragen wir uns, wie in focialistischer Ges. sellschaft sich die Bewohner der Städte mit ihren Laftern und Tugenden entwickeln, so müssen wir uns gestehen, daß das Maffenelend und die Lafter durch bernünftige im Interesse der Gesammtheit geschaffene Einrichtungen ficher zu beseitigen find. Beispielsweise läßt sich der schlechte Gesundheitszustand erfolge reich bekämpfen, wenn jede Großstadt etwa auf den
4. Jahrgang
Bestellungen werben auswärts bei allen Bostämtern, in Berlin in ber Expebi tion, fowie bei jebem Spebiteur ent gegengenommen. 3nferate( in ber rpebition aufzugeben) werben pro breigespaltene Petit- Belle ober deren Naum mit 4 Sgr. berednet: Arbeiter- Annoncen bie breispaltige Beile oder beren Raum 1%, Sar
fünf bis zehnfachen Raum ausgedehnt und die Häuserreihen durch Anpflanzungen unterbrochen werden. Es bleibt also noch der Nutzen des regeren Geifteslebens und der großartigeren Boltsbewegung; und gerade dies ist in der socialistischen Gesellschaft von doppelter Wichtigkeit.
Es läßt sich daher unsere heutige Anschauung über die Großstädte dahin zusammenfassen, daß, wenn auch ihr Bestehen unter der Herrschaft des Socialismus teine wirthschaftliche Nothwendigkeit ist, es doch zu einem großer, fittlichen und staatlichen Vortheil wird, sobald die Großstädte von den Schlacken des modernen Massenelendes gereinigt find. Also nicht Vernichtung, sondern Läuterung der Großstädte, ist heute die socialistische Parole.
Politische Uebersicht.
Daß Annerionen, welche gegen den Willen des Bolles vollzogen werden, nur zum Ruin des Voltes führen, beweist nicht nur das Schicksal von Elsaß und Lothringen , sondern auch die Lage der dänischen Bevölkerung in Nordschleswig. Im Laufe des vorigen Jahres find in der Provinz Schleswig Holstein für 1390 Personen Urkunden der Entlassung aus dem preußischen Unterthanenverbande ausgefer tigt worden. Die vier nördlichen Kreise, in denen die dänisch sprechende Bevölkerung überwiegt, haben allein 645 Personen, meist unter 17 Jahren, in das Ausland befördert. Im Ganzen betrug die Zahl der unter 17 Jahren alten Auswanderer 735, von denen jedoch nur 137 mit ihren Familien aus dem preußischen Staatsverbande entlassen worden. Die übrigen 598, welche die Entlassung aus dem Unterthanenberbande vor vollendetem 17. Lebensjahre bewirkt haben, verlegen, wie dies in Schleswig gewöhnlich ist, ihren Wohnsitz, im Hinblick auf den§ 18 des Gesezes über Erwerb und Verlust der Reichs- und StaatsAngehörigkeit, eine Zeit lang nach irgend einem Orte in Dänemark und lehren später zurück, in der Abficht, in ihrer Heimath als dänische Unterthanen unangefochten leben zu können. Diese Borgänge werden schwerlich dadurch geändert, daß preußischerseits neuerdings angeordnet worden ist, daß die Ausweifung der auf solche Weise zurückkehrenden Personen erfolgen folle.
Den deportirten Pariser Communekämpfern ift jetzt eine Anzahl hochherziger Frauen und Mädchen nachgesandt worden, welche ihr Loos theilen wollen. Das Marineminifterium hat soeben den Bericht über die Reise des Herrn Desgranges, Marinearzt erster Klaffe, Regierungskommissar an Bord des„ Fénelon ", erhalten, welcher jene Frauen und die Familien von Deportirten nach Neu- Caledonien führte. Der„ Féne lon" verließ Havre am 27. Juli 1873. Er landet unterwegs am 10. Auguft in Saint- Vincent Inse des Grünen Vorgebirges); am Rap( Simons Bat den 8. September; in Sidney, den 16. Oftober un schiffte am 23. Oktober, d. i. teine drei Monate nat, feiner Abfahrt von Frankreich , seine Passagiere in Numea aus. Unverzüglich nach der Ausschiffung wurden Maßregeln getroffen, um die Deportirten mit ihren Familien zu vereinen. Für Diejenigen, welche schon die Erlaubniß erhalten hatten, sich in Numea anzufledeln, fand die Bereinigung an demselben Tage ftatt. 103 Personen blieben so am Hauptort und in der Umgegend; 35 wurden nach der Halbinsel Ducos und 62 nach der Fichteninsel( Ile des Pins ) geführt. An diesen beiden Orten fanden die Ankömmlinge ein Unterkommen, sei es in den von den Deportirten bereit gehaltenen Wohnungen, sei es in den Barracen der Verwaltung. 440 Personen hatten an Bord des Fénelon" Platz gefunden, nämlich 80 Männer, 118 Frauen und 242 Kinder, unter welchen letteren 50 Kinder unter 3 Jahren. Troß der Schwierigkeiten, welche die Beförderung und die Installation einer so zusammengefesten Fahrgesellschaft bot, ging die Reise nach Wunsch von Statten. Während der ganzen