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Nr. 1

n Deutschland gleichfalls 16 Sgr. ( 56 Kreuzer fübd. Währ.)

Berlin , Mittwoch, den 18. Februar 1874.

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Social- Demokrat

Rein Kompromiß!

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Eigenthum des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins.

das i H. Die Social- Demokratie steht allen Bar­n, allen machthabenden Klassen der Gegenwart fo ch. nafchieden feindlich gegenüber, daß an ein Pattiren, ein Kompromißschließen gar nicht zu denken ist. feinen twins zwar rührt diese schroffe Haltung keineswegs und untergeordneten Beweggründen, etwa von dem Tächtig clauf der politischen Tagesereignisse eines Landes wer, sondern fte ist tief begründet in der geschichtlichen

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wicklung der Menschheit, in jenen Vorgängen des Irb.- ferlebens, welche die geheimen Triebfedern der ellschaftlichen Fortentwicklung bilden. tund Es ist die Social- Demokratie deshalb in unauf lichem Ringen mit der herrschenden Gesellschaft stiffen, weil sie den politisch selbstbewußten age ameil des vierten Standes, der großen Masse der nb vterbten, bildet, zwischen welchen und den wenigen. oorrechteten es teine Versöhnung giebt.

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So lange es in der menschlichen Gesellschaft er irgend einer Form Arbeiter und Nichtarbeiter, and fisterdrückte und Gewalthaber, Ausgebeutete und Aus­It unter giebt, so lange flafft ein unüberbrückbarer alt zwischen diesen zwei Klassen. Mögen fie enoffen, laven und Sclavenherren, Leibeigene und Feudal­6. Fecen, Lohnarbeiter und Kapitalisten heißen erlei, der Spalt ist da und mit ihm der Kampf Klaffen.

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Zwar ist bei jedwedem großen kulturhistorischen rtschritt das Bestreben der enterbten Voltsmasse tägin gerichtet gewesen, ein für alle Mal die Un­graful ichheit und die Klassenherrschaft aus der Welt zu Boenaffen, aber die Menschheit hat nur schrittweise den einem eg zu diesem höchsten Ziele vollführen können. bon enn jedesmal, wenn die alten socialen Ketten ge= Sarochen waren, wurden wieder neue geschmiedet; je­Enber gestürzten herrschenden Klaffe folgte eine neue uar laffe von Privilegirten, welche zwar minder erkenn 5. R. ar, aber doch nicht weniger drückend ihr Joch auf n Naden des Volkes legte.

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Rede

des Abgeordneten Hasen clever gegen die Militär­vorlage am 16. Februar.

ent­

4. Jahrgang.

Redaktion u. Expedition Berlin , Dresdenerstraße Nr. 63.

Bestellungen werben auswärts bei allen Bostämtern, in Berlin in der Expedi tion, sowie bei jebem Spebiteur, ent gegengenommen.

Inserate( in der Expedition aufzugeben) werben pro breigespaltene Petit- Beile ober deren Raum mit 4 Sgr berechnet. Arbeiter- Annoncen die breifpaltige Zeile odber beren Raum Sgr.

follten 12 Jahr unter den Fahnen stehen, fie ha­ben aber nicht einmal diese Zeit auszuhalten brauchen, und doch wird mir der Herr Graf Moltke zugestehen, daß bei Langensalza , troßden die Hannoveraner nicht so gut bewaffnet waren, als die Preußen, fich ganz brillant( wie es in der Kriegssprache heißt) gesla­gen haben. Ebenso war es auch bei Sadowa: die Sachsen haben sich vorzüglicher geschlagen, als die Desterreicher. Lettere aber hatten eine lange Dienst zeit, die Sachsen hingegen eine sehr turze. Das find auch Thatsachen, meine Herren, mit denen wir rech nen müssen. Was aber ist der Kernpunkt der gan­zen Frage? Wenn man ein gutes Bertheidigungs heer schaffen will, dadurch, daß man eine fürzere Dienstzeit einführt und nicht mehr die anderen Na­tionen in Furcht erhält durch eine Eroberungsarmee, dann, meine Herren, wird zunächst das Budget ver mindert, es kann mehr Geld verwendet werden auf die allgemeine Bildung der Menschen und der Jugend in der Schule. Meine Herren! Was entsteht dar aus? Die größere Wehrtüchtigkeit. Also, indem wir ein geringeres Militärbudget feststellen und ein höhe res Budget für die Schule, wird man indirekt dem Heere wieder die Kraft zuwenden, daß es die Gren­zen des Vaterlandes vertheidigen kann; und dann be tommen wir auch ein Heer, dann bekommen wir Sol­daten, welche fich freudig für eine Idee schlagen. Der Abgeordnete Graf Moltke sagte vorhin, daß auch die Soldaten im deutsch - französischen Kriege durch weg sich für eine Idee, für die Pflichterfüllung, ge­schlagen hätten. Ich, meine Herren, hatte auch das ,, Vergnügen", in Frankreich , wenn auch nicht direkt nor dem Feinde zu stehen. Ich kenne das Militär­verhältniß und die Militärzustände ane eigener Er fahrung, und habe gefunden, daß die meisten Solda ten, welche drei Jahre exerzirt find, sich so leicht nicht für eine Idee schlagen wollen und für die Idee der Pflichterfüllung erst recht nicht. Nein, sie schlu­gen fich aus Pflicht, gerade deshalb, weil fle ver pflichtet waren und gezwungen wurden.( Heiterkeit

( Nach dem amtlichen stenographischen Bericht) Meine Herren! Zunächst möchte ich eine prin­zipielle Frage zur Sprache bringen. Man nennt die Social- Demokraten faft in ganz Deutschland Reichs­feinde; dagegen wollte ich von dieser Stelle aus protestiren. Wenn man nämlich das Reich mit der jeßigen Reichsregierung und den machthabenden Ge= walten identificirt, dann mag man Recht haben, wenn man sagt, wir wären Gegner der jetzigen Gewalt­haber. Aber wir sind nicht die Feinde des Reiches, wenigstens ist es meine Ansicht nicht, und darin stimme ich mit dem Abg. Grafen Moltke vollständig überein, daß wir das Reich nicht wehrlos machen wollen. Aber, meine Herren, ich bin nicht dafür, daß man durch langjährige Dienstzeit eine Eroberungsarmee schafft, thut man dies aber, dann trifft es zu, was der Abg. Graf Moltke sagt, daß man überall in Europa sagt, wir wollten die Offeeprovinzen annet­tiren oder gar Holland . Diese Meinung fommt eben nur daher, weil man fortwährend in Preußen und Deutschland versucht, eine recht schlagfertige Erobe­rungsarmee zu schaffen. Für ein Vertheidigungsheer bin ich ebenso eingenommen, wie jeder andere Deut­sche, aber ich glaube auch( und wenn ich auch nicht näher auf die Aeußerungen des Herrn Gr. Moltte eingehen will, wenn er sagt, ein Milizheer könne nicht den Anforderungen einer Vertheidigung sprechen) daß man ein solches Miliz- oder Volksheer nicht sofort einführen müsse. Nein, meine Herren, wir lassen uns auch handeln, wir sind mit einer Ab­fchlagszahlung zufrieden. Die einjährige Dienst­zeit hat vor nicht langer Zeit schon die Fortschritte partei gefordert, in den Jahren 1861 und 1862, wenn auch nicht gerade im Parlament, so doch durch die Presse und in Versammlungen. Meine Herren, es ist also etwas so Horrendes nicht, wenn man an dieser Stelle jetzt eintritt für die einjährige Dienst­zeit. Im Jahre 1864, als der Krieg gegen Däne­ mark geführt wurde, hieß es überall: Preußen aus dem Kriege siegreich hervorgeht, wenn die Einheit Deutschlands einen Schritt weiter macht, dann können wir uns mit einer viel[ geringeren Dienstzeit begnügen, wir brauchen dann das Mark des Volkes nicht so sehr auszusaugen durch eine so lange Dienstzeit. Aber, meine Herren, nach 1864 fonnte man von Staatswegen fich nicht entschließen, auch nur einen Monat von der dreijährigen Dienst­zeit abzugeben. Im Jahre 1866, gerade, als die Fortschrittspartei sogar die Mittel zum Kriege ver­weigerte, da hieß es: dieser Krieg wird nur um Deutschlands Einheit geführt, und ist das Vaterland erst geeinigt, dann, ja dann können wir der Fortschritts­partei nachgeben, dann können wir eine geringere Dienstzeit einführen, weil dann ja nicht Preußen allein die Lasten für die fleineren Staaten Deutsch­ lands zu tragen hat. Diese Ansicht war in Preußen allgemein verbreitet und wurde auch durch offiziöse Organe ganz bestimmt genährt und unterstüßt. Aber troßdem die deutsche Einheit auch( nach dem Kriege von 1870-71 immer weitere Fortschritte gemacht, ja sogar gegenwärtig nach den Anschauungen der so­genannten Großpreußen eine vollständige Einheit herrscht, kann man wiederum das Heer nicht vermin­dern.

bung Nachdem mit Abschaffung der Sclaverei die , Shefte Form der Ausbeutung, die Herabwürdigung ten 8 Menschen zur Sache, aufgehört hatte, blieben die 50 ibeigenschaft und Hörigkeit, welche in recht­her Weise der Masse des Volkes Müheleistungen Gunsten der Machthabenden auferlegten; und blich ist an deren Stelle Stelle die versteckteste rm der Klaffenherrschaft, die moderne Lohnarbeit, m3reten, bei welcher die Zerrüttung der Gesellschaft H. ihre einzelnen Atome und die Konzentrirung der Bater m Leben und Arbeit nöthigen Dinge in den Hän­n einer kleinen Klaffe das übrige Bolt Letzterer in­celt auf Gnade und Ungnade in die Hände liefern. omit ist noch der letzte Schritt zu thun zur Be iung der Menschheit, und dieses ist die Aufgabe Social- Demokratie.

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Die Social- Demokraten sezen den Kampf fort, igen lehen Spartacus mit seinem Sclavenheere erein gann und deffen lezte Epoche Robespierre und ingen arat mit ihren Sansculotten durchfochten. Ritgab wie ein Kompromiß zwischen den Sclaven und

om, zwischen den Jacobinern und Aristokraten eine Bumöglichkeit war, so hat auch das socialistische Pro­tariat mit der Bourgeoisie nicht den geringsten Punkt liher omme einer Annäherung. Auch der friedliche und gesetz­

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11. 9e Rampf ist unversöhnlich.

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Wohl mögen fich Adelige und Pfaffen mit den = w.ourgeois heut zu Tage bisweilen verbünden, das 6. dmmt nur daher, weil die Revolution des dritten Standes fich bereits vollzogen hat, und das ge­einsame Interesse jene alten Stände mit der Ka­talmacht gegen die Arbeiterklasse eint. Die ourgeoiste hat aufgehört, revolutionär zu sein. Es ist eben die einzige noch von frischem Geiste reger Thatkraft erfüllte Partei, die Partei der

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Man kann aus der Eroberungsarmee kein Bertheidigungsheer schaffen, und glauben Sie nicht, meine Herren, daß ein Heer mit einjähriger Dienst­zeit vollständig den Zweck der Vertheididung des Baterlandes erfüllen tönne? Wenn auch der Herr Abgeordnete Graf Moltke so scharf darauf hingewiefen hat, daß alle Armeen mit einer geringeren Dienstzeit fich nicht so gut geschlagen haben, so weiß ich doch einige historische Mittheilungen zu machen, wo gerade das Umgekehrte der Fall war. Wir wollen nur auf den Krieg von 1866 hinblicken. Das Bundesgesetz schrieb bei den einzelnen Staaten nur eine 11/ 2jährige Dienstzeit vor; die Hannoveraner haben thatsächlich auch nur 112 Jahr unter den Fahnen geftanden, oder vielmehr sie

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Meine Herren, ich will nicht sagen, daß dies r die deutschen Soldaten gethan hätten; nein, e' fowohl die französischen Soldaten, weil Soldaten, die durch die lange Dienstzeit in's Unendliche hinein disziplinirt werden, über den Soldaten den Menschen vergeffen.( Oho, Heiterkeit.)

Ich weiß ja wohl, meine Herren, daß Ihre An fichten nicht die meinigen find.( Sehr richtig!)

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Ich kann ja auch Ihre Heiterkeit ganz gut ver stehen; das wird mich aber nicht abhalten, meine Ausführungen weiter zu machen. Bei der Ausbildung der Jugend durch ein größeres Schulbudget würde worauf ja früher von der Fortschrittspartei so oft aufmerksam gemacht worden ist der Turnun terricht in die Schulen hinein verpflanzt werden lön­nen, und dadurch würde man die Jugend schon ge wissermaßen wehrhaft machen; und, meine Herren, ich glaube, daß, wenn man diesen Punkt und diese Idee recht kultiviren würde, könnte man daraus ein wirklich gutes Vertheidigungs- Heer erlangen. Meine Herren, man hat so oft und so gern von der Kulturaufgabe Deutschlands gesprochen; ich bin am allerwenigsten geneigt, den Deutschen eine folche Kulturaufgabe nicht zuzuschreiben, aber diese Kulturaufgabe liegt bei mir noch in etwas Anderem, als darin, daß man am fertigften ist, den Feind niederzuwerfen. Ich glaube, daß die Kulturaufgabe einer Nation darin zu suchen ist, daß sie sich aller­dings im Falle des Angriffe vertheidigen kann, aber sonst alle Kraft anwendet, um im Innern Ruhe und auch eine sociale Ordnung herzustellen. Meine Herren, damit bin ich einverstanden. Heute ist nicht die Gelegenheit, daß ich mich näher über den Ausdruck sociale Ordnung und Unordnung" aus­drücke, es wird sich wohl Gelegenheit bieten, wo wir diesen Punkt näher berühren können. Wenn Sie aber der Kulturaufgabe, die Sie selbst Deutschland vindiziren, gerecht werden wollen, dann befreien Sie ganz Europa von dem Kriegsalp. Man sagt: wenn die Franzosen ihr Heer vermehren, wenn die