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Montag 12 Uhr: Entschädigung unschuldig Verurtheilter, Wenn wir Herrn Barth einen Vorwurf zu machen haben, so if Alle Fortschritte, die der preußische Staat, die preußische Res Spiritusftener und Flotten- Vorlage. Alles in dritter Lesung. es blos der, daß er nicht furz genug war. Er hätte einfach fagen gierung je zu Wege gebracht haben, sind durch Druck von Außerdem steht noch der Antrag Levehow wegen Errichtung follen: Meine Ueberzeugung ist die der Majorität; unten verursacht worden. Auch eine Aenderung des preußischen bie majorität giebt mir meine Ueberzeugung; Dreitlaffen- Wahlsystems ist nicht von Herrn Miquel, v. d. Recke und eines Raiser Friedrich- Denkmals auf der Tagesordnung. ich stimme mit der Majorität.- anderen Umfturzministern zu erwarten, sondern allein durch die Das preußische Abgeordnetenhaus hat heute die zweite Lesung des Staatshaushalts- Etats beendet. Von den noch zu er Von der lex Arons. Der Bericht der 12. Kommission Thatkraft der organisirten Arbeiterklaffe.­ledigenden Etats rief nur der Etat des Finanzministerium 3 des Abgeordnetenhauses über den Entwurf eines Privatdozenten Aerztliche Ehrengerichte. Die Berliner   Aerzte­eine längere Debatte hervor. Einige Herren von der Rechten, Gesetzes liegt jest gedruckt vor. Wir haben gelegentlich auf die forrespondenz" veröffentlicht jetzt das Protokoll der Sigung des namentlich die Abgg. Bartels, Frhr. v. Bebliß und Dr. Berhandlungen hingewiesen. Bur weiteren Charakterifirung der Aerztekammer- Ausschusses", in welcher über den Erlaß des Kultus­v. Heydebrand, die sämmtlich hohe Staatsbeamte find, traten Ungeheuerlichkeiten diefes Gefeßentwurfes wollen wir nur auf meisters, betr. die ärztlichen Ehrengerichte vergl. Vorwärts" wiederholt in längeren Ausführungen für eine bessere Besoldung der folgendes hinweisen: Nach ausdrücklichem Beschluß sollen auf die vom 14. 1. 98 verhandelt wurde. Man versteht es nun, warum Regierungsaffefforen und Regierungsräthe ein. Für ihre Freunde Privatdozenten Anwendung finden die§§ 50 und 54 des Disziplinar damals die Sigung fand bereits im Januar statt die vor­und Bettern ist diesen Herren kein Opfer zu groß, deffen Roften gefeßes für die nicht richterlichen Beamten vom Jahre 1852, während läufige Geheimhaltung des Protokolls beschlossen wurde; denn die natürlich aus dem allgemeinen Staatsfädel getragen werden müssen. Die§§ 51-55 gestrichen sind. Der§ 50 gestattet der zur Einleitung damaligen Berhandlungen haben thatsächlich das Licht der Deffents Wenn es sich aber darum handelt, die Hungerlöhne der Unter einer Disziplinaruntersuchung ermächtigten Behörde, gleichzeitig mit lichkeit zu scheuen. Der von dem Kultusminister angebotene Gesezentwurf beamten und Staatsarbeiter zu erhöhen, dann sind die Herrren nicht der Einleitung derfelben eine vorläufige Suspendirung des Be- wurde ohne jede Aenderung angenommen, obwohl er in wichtigen Punkten zu sprechen, ja dann machen sie sogar denjenigen, die für diese troffenen von seiner Thätigkeit, und§ 54 verleiht dieses Recht für Forderungen unerfüllt läßt, welche früher der Aerztekammer- Ausschuß Proletarier eine ganze zu brechen wagen, den Vorwurf, daß sie den Nothfall auch anderen Borgesezten des Betroffenen. Die felbft als unerläßliche Vorbedingung seiner Zustimmung bezeichnet durch unnüßes Gerede das rechtzeitige Fertigstellen des Etats ver-§§ 51-53 gewähren mun den Beamten gegen einen allzu willkürlichen hatte. Ja, es wurde sogar ein Abänderungsvorschlag abgelehnt, hindern. Mißbrauch Schuh, indem sie bestimmen, daß der suspendirte Beamte nach welchem in den Gesetzentwurf die Bestimmung aufgenommen Auch an einer Polendebatte fehlte es heute nicht. Die Regie die Hälfte feines Dienfteinkommens fortbezieht, während andererseits werden sollte, daß die politischen, religiösen oder wissenschaftlichen rung, die in diesem Jahre wahrhaftig schon mehr als genug zur die Staatsbehörde zur Bezahlung des Erfahes verpflichtet ist. Im Anfichten und Handlungen eines Arztes zum Gegenstande einer Förderung des Deutschthums ausgeworfen hat, verlangt im Etat übrigen muß die zurück behaltene Hälfte auch nach Beendigung des ehrengerichtlichen Untersuchung nicht gemacht werden können." Nur des Finanzminifteriums einen neuen Dispositionsfonds von 400 000., Verfahrens nachgezahlt werden, außer wenn das Verfahren die Ent- in den Motiven des Gesehentwurfs soll diese Bestimmung Ausdruck der den Oberpräsidenten zur Förderung des Deutschthums in Posen, fernung aus dem Amte zur Folge gehabt hat. Selbst bei der Ver- finden, also an einer Stelle, wo sie für die spätere Rechtssprechung, Westpreußen   und im Regierungsbezirk Oppeln   zur Verfügung gestellt hängung einer andern Strafe darf ein Abzug für Stellstvertretungs- die sich nur nach dem geschriebenen Recht zu richten braucht, durch­werden foll. Da über die Verwendung dieses Fonds dem Landtage toften nicht gemacht werden. Bei den Privatdozenten fällt diese aus unverbindlich ist. Dies zu einer Zeit, in welcher die lex Arons" teine Rechenschaft ertheilt wird, so ist wohl mit recht zu befürchten, Einschränkung fort, der Willkür des Ministers ist also Thor und eingebracht ist und in welcher davon die Rede ist, daß das daß es sich hier um einen neuen Reptilienfonds handelt. Bei Thür geöffnet. Gleichzeitig mit der Anordnung eines Disziplinar Medizinalwesen und damit die ärztliche Ehrengerichtsbarkeit vom der bekannten polenfeindlichen Haltung der Rechten und der verfahrens spricht er die Suspension des Privatdozenten von seiner Kultusminifterium abgezweigt und dem Ministerium des Junern, Nationalliberalen wurde die Forderung fast ohne Debatte be- Thätigkeit aus, und wie auch immer das Endurtheil ausfallen mag, also gegenwärtig dem Herrn von der Recke, unterstellt werden soll. willigt, unter Ablehnung eines Antrages Dr. Stephan( 3), für fo lange, als es dem Minister das Verfahren hinzuziehen beliebt, Was braucht dieser sich an Versprechungen des Kultusministers zu wonach über die Verwendung des Fonds dem Landtage im folgenden ist der Privatdozent an der Ausübung seiner Thätigkeit verhindert. fehren? Statt einer Verbesserung des Gesezentwurfes, wie sie selbst die Bemerkenswerth ist übrigens noch, daß gegenwärtig im Aerzte­Jahre eine Nachweisung vorzulegen ist. So giebt dieses Haus eins Nationalliberalen für nöthig erklärt haben, haben wir es hier mit tammer- Ausschuß unter 12 Mitgliedern 4 beamtete Aerzte fißen. seiner Rechte nach dem andern freiwillig aus der Hand. Also die Behörde, welche demnächst 4 Mitglieder in den ärztlichen In Verbindung mit dem Etat gelangte das Etatsgeseh einer argen Verschlechterung zu thun.­und der von uns bereits mitgetheilte Antrag 2o tichius( natl.) Ghrengerichtshof" das Gericht der höchsten Instanz entfenden auf nachträgliche Genehmigung der bis zur Fertigstellung des Etats foll, beſteht zu einem Drittel aus Aerzten, welche der ärztlichen geleisteten Ausgaben zur Annahme. Wer an der verspäteten Fertig Ehrengerichtsbarkeit selbst nicht unterstehen sollen. ftellung des Etats die Schuld trägt, die Regierung, die ihn so spät eingebracht hat, oder das Haus, das so endlos lange Neden dazu hielt, wurde durch die kurze Debatte nicht flar gestellt.

Zum Schluß wurden noch einige Paragraphen des Kompta bilitätsgefeges angenommen.

Am Montag beginnt die dritte Befung des Etats. Das Herrenhaus nahm heute nach unerheblicher Debatte den Gefeßentwurf betr. Entschädigung für die Verluste durch bie Bochwasserfchäben des Sommers 1897 in der vom Abgeordnetenhaufe befchloffenen Faffung an und erledigte im übrigen nur Petitionen ohne allgemeines Interesse. Am Montag stehen eben­falls Petitionen auf der Tagesordnung.

Chinesische Vorgänge. Nach einer Meldung der Times" aus Beting willigt Rußland   ein, daß Talienwan offen sein soll für Schiffe und für den Handel aller Länder gegen Erhebung von Einfuhrzöllen, ähnlich denjenigen in den chinesischen Vertragshäfen. Die Berwaltung und Erhebung der Zölle wird dieselbe fein, wie in jedem anderen russischen Hafen, Rußland   verpflichtet sich jedoch, den nach Abzug der Unkosten sich ergebenden Ueberschuß der in Talienwan vereinnahmten Zollgefälle an China   abzuliefern.

Die englische Regierung hat, wie Curzon im Unterhaus erklärte, noch teine offizielle Bestätigung von der Bewilligung der ruffifchen Forderungen erhalten. Die Blätter fahren fort, sich über die Er folge Rußlands   sehr zit erregen. Das Reuter'sche Bureau" meldet aus Hongtong   vom Sonnabend: Sämmtliche englischen Kriegs­fchiffe verlaben Rohlen und Munition. Sie erhielten den Befehl, fich bereit zu halten, unverzüglich in See zu gehen. Auf der Schiffs. werft wird Tag und Nacht gearbeitet.-

Deutsches Reich. ber

Das Evangelium der Gesinnungslosig­feit ist wohl niemals in einer Boltsvertretung so offen und rückhaltlos und mit solcher Begeisterungsgluth ge prebigt wordtn, wie heute im Reichstag von bem Ab­geordneten Barth. Herr Barth erklärte, daß er noch vor einem halben Jahr die Flottenvorlage verurtheilt und die Bindung des Reichstages auf längere Jahre für eine Absurdität" gehalten habe. Allein diese seine Haltung habe auf der Boraussetzung beruht, daß die Mehrzahl der Nation und des Reichstages gegen die Flottenvorlage sei. Diese Voraussetzung habe er als eine irrige erkannt, bie Majorität des Reichstages und auch des deutschen Volkes fei für die Flottenvorlage, und da halte er als guter Boltsvertreter fich für verpflichtet, mit der Majorität zu gehen. Das ist eine Höhe opportimistischer Weltanschauung, zu der fogar die Herren Nationalliberalen sich nicht emporzuschwingen ver­mocht haben. Herr Barth galt lange für eine ehrlich demokratische Natur. Und es freut uns, daß er von seiner Demokratie den Glauben an das Majoritätsprinzip behalten hat. Nur daß er statt die Majorität für seine Ueberzeugung erobern zu wollen, feine Ueberzeugung von ber Majorität erobern läßt.

Heiferes und Ernffes aus 1848.

Inserate in der Vossischen Zeitung". Gin würdiges Denkmal für die Gefallenen der unvergeßlichen Nacht vom 18. bis 19. März muß auf einem der öffentlichen Pläge Berlins  , am besten vielleicht auf dem Wilhelmsplak errichtet werden. Dort begrabe man ihre Leiber in einer tiefen Gruft und wölbe barüber den Denkstein ihrer heldenmüthigen Opferung.

J. Minding.

Die geftrige Illumination der Stadt war nur ein fchwacher Beweis der Theilnahme der heldenmüthigen bürgerlichen Opfer des 16., 17. und 18. März. Um solche nachhaltiger zu beweisen, wird jeder wahrhafte Patriot zur Trauer auf vierzehn Tage auf: gefordert. Die Männer mit schwarzem Flor am Hut oder Arm. Die Frauen mit schwarzem Bande an Hut oder Haube. Berlin  , den 19. März 1848.

Unterzeichneter ift gern bereit, für die armen Hinterbliebenen ber bei dem unglücklichen Ereigniß Gefallenen milde Gaben in Empfang zu nehmen.

Boigt, Armenkommissions- Borsteher.

Für die Sinterbliebenen aus den Tagen des 18. und 19. März gebe ich eine Quantität schwarzen Crêpe den sich Legitimiren ben und kann derselbe bis 11 Uhr in Empfang genommen werden. E. A. Wieher, Jägerstr. 32.

Für die Hinterbliebenen der Gefallenen werben, in meiner Buchhandlung Duncker u. Humblot, Französischeftr. 20a, Beiträge angenommen.

G. Dunder, Stabtverordneter

Mein Berdienst bis zum 1. Mai d. J. gehört den Hinter bliebenen der gefallenen Opfer. Wollmar  

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Abvokat- Anwalt am Raffations- und Revistonshofe.

Königliche Schauspiele.

Bum Besten der Verwundeten und der Wittwen und Waifen ber im Kampfe Gefallenen Dienstag 21. März im Opern baufe: Requiem von Mozart  , im Schauspielhause: Nathan ber Weise.

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Die Beantwortung der Fragebogen zc. soll nicht der Freiwillig­teit der Betheiligten überlaffen bleiben, sondern durch ein ent­sprechendes Gefeß geregelt werden.

Eine Reform des preußischen Dreitlassen. Wahlrecht 3 befürwortet in den Preuß. Jahrb." ein preußischer Richter. Der Verfaffer betont die Nothwendigkeit eines starten Ein fluffes der arbeitenden Klassen auf die preußische Gesetzgebung. Das- Enquete über die Lage des Kleinhandels. jezige Wahlsystem mache das Wahlrecht der untersten Klasse that Ueber die Lage des Kleinhandels soll nach dem Vorschlage des fächlich illusorisch. Da er mit Erreichbarem rechnen will, so wünscht Bentralausschusses hiesiger kaufmännischer, gewerblicher und in­er ein Dreiklassen- Wahlsystem unter Fortfall der Wahlmänner dustrieller Vereine eine staatliche Enquete veranstaltet werden, deren wahl, so daß jede Klaffe in jedem Wahlkreise die Grundlagen der genannte Verein dem Handelsminister in einer Wahlkreise sollen geändert werden je einen Abgeordneten Denkschrift dargelegt hat. Dieselbe soll sich zunächst auf alle Ge: wählt. Der Verfasser weist die Furcht vor dem rothen Gespenst" werbesteuerpflichtigen der Gewerbesteuerklassen III und IV, aber zurück, sagt sich aber trotzdem selbst, daß die Aussichten auf eine nicht auf die ganze Monarchie, sondern nur auf bestimmte Theile folche Reform, wie er sie verlangt, gering find. Bon den Parteien, derfelben erstrecken. bie im Abgeordnetenhause den Ausschlag geben, sei nichts zu er warten; fie haben allzu oft gezeigt, wie schwer ihnen die ruhige, besonnene Würdigung des in der Arbeiterschaft lebendigen Jbeen freises fällt." Worauf hofft nun der preußische Richter"? Nur die Regierung, so meint er, kann die Reform zu einem glück­lichen Ende führen", und schließt er seine Ausführungen also: Von ihr allein wird es abhängen, ob wir in das neue Jahr hundert mit einem Parlamente eintreten werden, daß den bewegen den Kraften der Zeit in freier und würdiger Weise Raum gewährt, oder nicht. Wir wissen wohl, daß die Hoffnung auf einen solchen Entschluß bei vielen einem Achfelzucken begegnen wird, zu deren Phrasenschatz auch das Dogma von der reaktionären Politik der Regierung gehört. Mit solchen Leuten wollen wir nicht rechten, überzeugen würden wir sie doch nicht. Aber der Hinweis darauf mag wohl am Blaze sein, daß der preußische Staat in allen ent scheidenden Wendepunkten unserer nationalen Geschichte es auch verstanden hat, in gutem Sinne revolutionär zu sein, mit anderen Worten, daß er sich bisher einem nothwendigen Fortschritt noch nie entzogen hat. Möge sich sein so oft erprobter Juslinkt auch in dieser vielleicht entscheidenden Frage gewähren!"

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Die Einbeziehung aller Gewerbesteuerpflichtigen der Gewerbe­fteuerklassen III und IV wird mit dem Umstande begründet, daß es sich bei der Erhebung darum handeln wird, zur Ermittelung des Kleingewerbes erstens alle unzweifelhaften Kleinhändler festzustellen und zweitens zu ermitteln, wie sich der Kleinhandel auf den Grenz gebieten zwischen Kleinhandel und Handwerk beziehungsweise Klein­handel und Kleinindustrie entwickelt hat, und welches die Lebens­bedingungen des ganzen Standes im weiteren Sinne find. Der Zentralausschuß beantragt, die Erhebungen in folgenden Bezirken vorzunehmen: Regierungsbezirk Aachen  ; Städte   Berlin, Charlottenburg  , Rigdorf; Stadt Breslau  ; Regierungsbezirk Danzig  ; Regierungsbezirk Düsseldorf  ; Stadt   Frankfurt( Main  ); Stadt Görlitz  ; Kreis Ralbe; Kreis Rattowiz; Kreis Oberbarnim; Kreis Solingen; Stadt Stettin  ; Kreise   Tondern- Husum  ; Kreis Waldenburg  .

Bei Auswahl der 14 vorgeschlagenen Erhebungsbezirke, von denen 6 mit den Bezirken der Handwerker- Enquete von 1895 überein. stimmen, ist auf die Verschiedenartigkeit der Verhältnisse in Stadt Wir bedauern, dem preußischen Richter" geftehen zu müssen, und Land, im Osten und Westen der Monarchie, in Gegenden mit daß wir allerdings zu den vielen gehören, bei denen die Hoffnung überwiegend landwirthschaftlicher und solchen mit überwiegend in auf einen solchen Entschluß der Regierung allerdings einem Achsel: dustrieller Bevölkerung, auf die ungleiche Lebenshaltung, auf die auf einen der auf zucken begegnet. Obwohl der Verfasser des Auffazes in den Preuß. besondere Entwickelung, welche das Genossenschaftswesen in Jahrb." nicht mit diesen Achselzuckern rechten will, fann er sich seines einzelnen Landestheilen angenommen hat, und schließlich auf die Hinweises zur Verherrlichung des preußischen Monarchismus nicht Wirkung der nationalen Gegenfäße in gewissen Landestheilen Rück­enthalten, der also offenbar doch seinen stärksten Ueberzeugungsgrund ficht genommen worden. darstellt. Der für die Erhebungen vorgeschlagene Fragebogen; der

Nun, eine gröbere Verkennung alter geschichtlicher Thatsachen 17 Fragen enthält, will in den Fragen 1 bis 11 die Struktur läßt sich wohl nicht denken, denn diese Auffassung des preußischen der einzelnen Betriebe nach allen Richtungen erfassen. Die Staates als in gutem Sinne revolutionär". Reinen deutlicheren Fragen 12 bis 14 beschäftigen sich mit den Lebensbedingungen und Beweis könnte der preußische Richter" dafür finden, daß die Lebensäußerungen der bezüglichen Betriebe, Frage 15 und Frage 16 Meinung von der reaktionären Politik der Regierung" nicht aus wollen etwaige frankhafte Erscheinungen nach Ursache, Art und Um dem Phrasenschat" entnommen ist, als gerade die Haltung der fang feststellen, während Frage 17 auch den Betheiligten die preußischen Regierung zum Dreitlaffen- Wahlsystem. Statt bier eine Möglichkeit zu Vorschlägen im Sinne der etwa erforderlichen Reform anzubahnen, hat man dieses elenbeste aller Wahlsysteme Sanirung giebt. noch elender gemacht und selbst die Versprechungen auf Beseitigung Schließlich wird beantragt, nach Rückgabe der Fragebogen und der allerschnödesten Ungerechtigkeiten, die selbst von den Parteien Sichtung des Materials eine Ergänzung durch persönliche Ber der befizenden Klassen als unerträglich empfunden werden, nicht nehmung vor einer Enquetekommission vorzunehmen. Diese Vers: eingelöst. nehmung soll sich zunächst auf ausgewählte Angehörige des Klein­Unter solchen Umständen noch auf den Vater Staat" zu hoffen, gewerbes und Kleinhandels erstrecken, sodann aber über den Kreis macht der Glaubwürdigkeit, aber nicht der politischen Einsicht des der durch den Bogen befragten Personen hinausgehend auch ein­preußischen Richters" alle Ehre. begreifen: a) Vertreter großfapitalistischer und großgenossenschaft­

Elvine.

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Eine Sumoreste aus der ersten Nummer des Klabberabatsch". ( Die Märzrevolution in Berlin   follte bekanntlich nach den offiziellen Be Hauptungen von geheimen polnischen und französischen   Revolutionärs" arrangirt und die Bürgerschaft von diesen nur verführt worden sein. Wie man schon damals über diese Behauptung dachte, das lehrt die folgende Kleine Geschichte.) 1.

Liebenden.

Erwärmend fielen ihre Strahlen in das Zimmer zweier Am Fenster aber stand eine Doppelflinte.

4.

Aufforderung. Den jungen Polen  , der am 18. März eine alte fchadhafte Doppelflinte ohne Schlösser bei mir abgeholt, erfuche ich, mir solche wieder zuzustellen, da sie als altes Familien. ftück nur für mich Werth hat. Kuschel, Bürger.

Elvine ift Rünstlerin,-jung, schön, reich. Sie wohnt Friedrich- dalan firaße.

Sof Theater Dichtfunft aus dem Jahre 1848.

Die

Machowsky, Pole, Student, nicht Graf, sehr viel Schulden, liebte Elvinen heftig. Seit Januar gab er sich alle Mühe, Elvinen's löbl. Hof Theater Zensur in Stuttgart   hat die Verse aus Goethe  's Gunft zu erreichen. Bergebens!

Faust:

Hatte sich ein Mänzlein angemäßt', Als wie der Doktor Luther

Prinzen, Bankiers, Gesandtschafts- Attachés, Theaterintendanten folgendermaßen verballhornt: belagerten ihr Antichambre. Machowsky verzweifelte.

2.

Der 18. März war gekommen. Mit ihm eine furchtbare Barritabe vor Elvinen's Haufe. Prinzen, Bankiers, Gesandtschafts- Attachés, Theaterintendanten waren heute nicht zum Thee gekommen. Elvine faß allein in dem hintersten Hinterzimmer ihrer Etage. Da schellte es heftig.

Elvine ist ein kühnes, großes, herrliches Weib. Sie öffnete.

malo Es ist Stanislaus Machowsty. Sanjjad did Sein Antlig ist von Pulver geschwärzt und fein linker Arm fcheint au bluten. usti

Seine Rechte aber hält eine Doppelflinte. " Gott  ! Mein Herr!- " Ich werde verfolgt! Ich habe fünf Lieutenants erfchoffen!"

Elvine! retten Sie mich, wenn Sie Mensch find!"

D Gott  ! aber wie?"

" In Ihrem Schlafzimmer nur bin ich sicher!"

O Gott! aber wo?

" Da, wo die Barbaren nicht hinzubringen wagen werden dem tiefften Winkel Ihrer Lagerstätte!"

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O Gott! aber wann?

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Jest jest bis Morgen früh

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- D Gott  ! aber was

zurückziehen müssen!"

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8.

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- in

981

Lebte nur von Milch und Käse, Hatte sich ein Nänzlein angemäst dolls wie der gelehrtste Chinese!!

ents Ou Dr. Strauß machte hierüber die treffende Bemerkung, er wäre begierig, den politischen Flickschneider zu kennen, der sich nicht ent­blödet hat, das Goethe'sche Prachtgewand durch einen so nieder trächtigen Lappen zu verunstalten. Potsdam  

, 24. März. Ihre Hoheit die Prinzessin Claudine Aurelie feierten gestern Ihr erstes Geburtstagsfest. Troß des an haltenden Regens war doch unsere Einwohnerschaft sofort auf den Beinen, als sich das Gerücht verbreitete, Ihre Hoheit dürften sich auf dem Balkon durch Ihre durchlauchtigste Rammerfrau zu zeigen geneigt finden. Ein Gefühl belebte die Bruft jedes Preußen, als Ihre Hoheit nun wirklich erschien. Selbst der Himmel erheiterte sich und die Sonne brach burch die Wolken. Leider gestattete eine plöz­lich eingetretene durchlauchtige Verunreinigung Ihrer Hoheit nur auf furze Zeit, dieses erhabene Boltsfest durch Ihre Gegenwart zu ver­herrlichen. Noch lange wird dieser Tag das Herz jedes Preußen mit Freude erfüllen.d

wo die Söldner sich

( od

Herrlich ging die Sonne bes 19. März über Berlin   auf, ob­gleich es gegen Mittag schon regnete.

2nd Heinrich LXXII  

. Der Fürst von Doppelhasensprung Sah wüthend vom Altane,

Daß dicht vor seiner Nase hung Die schwarz- roth- goldene Fahne. Doch wie er nun mit eigener Hano Am Stricke zerrt und reißt, modoDa läuft sein Bolt ins Nachbarland, Von wo es Steine wuthentbrannt Ihm in die Fenster schmeißt.