Nr. 1.

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Berlin , Freitag, den 1. Januar 1875.

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Bonn

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Social- Demokrat

Eigenthum der Lassalleaner.

823

5. Jahrgang.

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Berfin,

Oranienstraße Nr. 8, SO.

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Unsere Zeit.

Familie und Staat.

Inhalt.

Politische Uebersicht: Arbeiterentlassungen in Effen und Berlin . Zur Korruption in Desterreich. Berurtheilungen von Commune­tämpfern. Socialistisches aus Rußland . Ein Pfäfflein als Socia

liftenfresser.

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Socialistenverfolgung: Bernburg.- Bornheim. Versammlungen: Kiel . Duisburg . Eimsbüttel .

Eine neue Haussuchung.

Zu Harkort's Arbeiterspiegel.

Warum find wir arm?( Gedicht.)

Die zwölf Artikel des Bauernkrieges. Vermischtes.

Fenilleton: Robespierre's Jugend. ( Fortsetzung.)

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Unfere Zeit!.

Sel gegrüßt, du neues Jahr!" Wohl weit mehr traurig, ernft und wehmuthsvoll, als freudig und in lauterer Luft, tönt heute dieser Gruß von Millionen Lippen.

D, ewig flüchtige, unaufhaltsame Zeit, die du unsere Zeit bift, weil deine Sekunden mit unseren Pulsschlägen kommen und gehen, weil wir ringen mit deinen wils empörten Bogen, du fluch belastete, oft, verwünschte Zeit, du Jabegriff des furchtbarsten Elends und Jammers, unter der Herrschaft der Lüge, der Nie­derbracht und Tyrannei, bist da, unsere Zeit, im Rahmen eines neuen Jahres, des Grußes denn werth!?

Ach, tönnte ich sagen: Ja!

Wäftling die Töchter des hungernden Proletariats durch Gold zwingt, ihm ihren Leib zu verkaufen?

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Goldene Zeit, da unsere Zeit, die da alles feil hält im er träumten Himmel und in der grausen Wirklichkeit des Erden­rundesda, unfere Zeit, die von Rechts und Gefeßes we gen" nicht beffer sein kann und darf, als sie es eben ist; Zeit, in der das eiserne Gesetz der Noth shamächtig gemacht werden soll durch Staatsanwaltschaftliche und richterliche Weisheitstalkäle in Berbindung mit hoher Rabinetspolitik, die aus Kanonenfchlän den uns Flintenläufen the Unfehlbarkeitsdogma brüllt und des­halb auch mit Fag und Recht eiserne" Zeit genannt wird, er zitternd unter dem dröhnenden Schritte des geheiligten Mars; Zeit der erhabeaften, patriotischen Gelofacksgefühle, des schmuzig. fen Rationalitätsdantels amb der in jämmerlichster Kriecherei fich tandgebenden Reichsfreundlichkeit.

Reaktion, Reaktion, wohin man nur blidt, in allen Kreisen, die ein Interesse daran haben, das Bolt in der seitherigen Ab. hängigkeit zu erhalten. Liberale, Fortschrittler, Ultramontane 2c., gaufen fie fich auch einander hin und her, im Grunde genommen, find fie ganz gute Freunde, die sich aur streiten über die beste Form der Unterorüdung. Wie lange wird's dauern, und die fes tieine Intermezzo ift zur allseitigen Befriedigung belgelegt. In der Heuchelet, dem darbenden Volle gegenüber, wetteifern ste mit einander; erst das Zuderbrod und dann die Beitsche; wahr. lich, Zeit, unübertroffen stehen die Männer des Privilegiums ba, in der Kunst, dem Bolte ein X fär'n 1 zu machen. Nur schade für fe, daß das Boll den Betrug, noch ehe er geschehen, auch merkt und feiner lacht, wenn er dennoch in Scene gesetzt wird.

Welche Erscheinung! So enthieltest du, unsere Zeit, neben ber, aber, wer will ste zählen, die Schaaren der Armath so vielem, so ungeheuer Schlechten, welches den geringsten Refst und des Eleads, dieffeits wie jenseite des Oceans, in allen dan von fittlichem Gefühl empören muß, doch auch etwas, was zu den, worinnen deine Kultur gepriesen wird, die Miltonen der seiner Befriedigung und Beruhigung gereicht? Ja, wahrlich! enterbten, ihrer Menschenwürde beraubten Proletarier, für bie bu, wie konnte ich nur fragen, ob da des Grußes werth feiest, bu neues Jahr! An deiner Schwelle stehen heute die Männer nicht Glück und Fread, sondern nur Qnal und Jammer haft! Sie begrüßen dein junges Jahr mit dem bangen Strei der ber Arbeit im hehren Bündniß, voll des Bewußtseins ihrer Men­Berzweiflaug, den tiefstea Seufzern der Noth und den Thränen Rechte, sich gelobend, nicht zu ermatten im gerechten Rampfe für Thränenschenwürde, voll der Erkenntniß ihrer heiligen, unveräußerlichen des bittersten Schmerzes, denn nichts, nichts ließeſt bu ihnen, ber ganze Menschheit dauerndes Wohl.

Taufer djährig war ihr Schlaf, herrlich ist jetzt ihr Erwa­hen! Ds, unfere Zeit, fleh die großartigste Epoche der Weltgeschichte sich vollziehen, des falschen Bahnes fastere Mächte weichen vor der Sonnenstrahlen der ewigen Wahrheit: die Ver­nunft macht sich frei von allen drückennen Banden, und trium­phirend sieht der Geift der Freiheit, Gleichheit und Bräderlich­feit wie Bindebraut durch alle Lande, die Herzen der Unter­drückten erobernd, se einend zur unbezwinglichen Phalanx!

tons zum würdigen Dasein von Nöthen. An ihre Fersen bann­test du des Hungers grinsendes Gespenst; schon Tausende hetzte es in den Tod; ihr legtes Wort war ein Fluch für dich, unsere Zeit! Fluch" tönt dir aus dem Wim sern des Säuglings, der an den vertrockneten Brüsten der Mutter, nach Nahrung verge. bens lechzend, fish trimmt; Fluch, Fluch unserer Zeit", tönt es furchtbar ringsum. Und die Glücklichen", die, denen du eine Duelle Reichthums bift, wenn sie deine Lehren vom Schwindel, vom Lügen und Betrüge n verstehen und befolgen, fie hören's und rufen dir Heil; wenden auf dich das Wort des römischen Digters Lösung der socialen Frage", branßt es von Tag zu Tag Doid an, das da heißt:" Wahrlich, wir leben in galbener Beit, gewaltiger, von Nord zum Sad, vom Oft zum West, and zit­dem Golde wird die Ehre ftets übertragen, dem Golde wird auternd, rathlos, immer entschiedener an die Gewalt appellirend, die Liebe zu Theil!" versuchen die Feinde der Freiheit dem Socialismus zu wider stehen. Wie lange werden fie fich halten können?! Frage der Beit, unserer Zeit! Matwort haft da schon darauf gegeben, indem du uns an mehr denn einem Beispiel lehrteft, daß Bahr heit und Gerechtigkeit nicht auf die Dauer im Rampfe unterlie gen können, baß ihnen der Sieg sicher ist, wenn ihr Geist die Waffen des Volkes erfüllt. Und diefer Zeitpunkt ist gekommen. noch nicht reif war, ihn zu verstehen; aber er hatte in den höhe­ren Sphären die Umwälzung begonnen, die später in die tiefern hinabgeftiegen ist; er mußte fich den unveränderlichen Naturge­fegen unterwerfen, und sein Publikam so hinnehmen, wie es ihm die früheren Jahrhunderte hinterlassen haben. Man muß seine Täuschungen, seine Serierungen, feine unfelige Leichtfertigkeit ver­zeihen, er war ein Wertzeng der Borsehung und hat die Bollzie­hang ihrer Beschliffe vorbereitet.

Gold, Ehre und Liebe, dieser drei Worte Zusammenhang und Bedeutung sind heut weit schmählicher, als zur Zeit des Lüfternen Ovid . Gold, die gemünzten Schweißtropfen des Bol­les, wer viel davon bestet, laun ficher der Ehre gewiß sein und braucht um die Liebe nicht lange zu buhlew,- für Gold ist die U schuld feil; beeinträchtigt es denn seine Ehre, wenn der reiche

Robespierre's Jugend.

( Mus: Memoiren von Maximilian Robespierre .) ( Fortsetzung.)

Es war ein schöner Tag für Voltaire , als er feiner eigenen Apotheose beiwohnte und von den, Schauspielern der Comedie Française , in Gegenwart eines zahllosen Publikums, das die Hallen des Hauses durch seinen Beifallssturm erschütterte, gekrönt wurde.

Niemals ward der Eigenliebe eines Mannes eine fo töstliche Huldigang; niemals zahlte ein schönerer Lohn mit größe rem Wucher die Laft eines ganzen Lebens. Was war jest far thn das Andenken an Friedrich's Liebkosungen, an Ratharinen's Schmeicheleien? Welcher Fürst tann je eine Ehre erzeigen, die der vom Bolle zuerkannten gleist? I werde diesen herrligen Auftritt nicht beschreiben; so viele andere haben es bereits gethan, die, so wie is, zugegen waren, und die, von den äußern Gegen­Ständen mehr eingenommen, die Einzeluheiten beffer behalten haben. In mir hatte diefes Schauspiel alle Kräfte meiner Seele erweckt, und das Nachdenken, welches mich abzog, ließ für mich von allem, was mich umgab, nichts übrig, als ein dampfes Geräus, wel ches vor meinen Ohren erftarb, einen Lichtglanz, der mich die Mugen fchließen ließ. Wie! fagte ich, das find also die Kronen, welche das Boll ertheilt? Das Bolt! und we ist es denn in dieser Bersammlung? Diese von Diamanten, Jugend und Schön­heit ftrahlenden Franen, diese jungen, mit goldenen Retten bela­benen Männer, dieses ausgewählte, aufgeklärte, geift- and tennt nigreiche, talentvolle Bublikum soll das Boll sein? 3 das nicht ein aus einer ungeheuren Ernte zufällig ausgelesener Sanfen Kör­mer? Ist es nicht die ganze Aristokratie? Die Wristokratie des Adele, des Vermögens, der Bildung? Ja, so ist es; für diese bevorrechtigten Geschöpfe allein, für diesen kleinen Brug aus der großen Gesellschaft hat also Boltaire seine Meisterstäde ge­schaffen! Und welche Triumphe weiht man ihm! Ble becanst man ihn mit Rahm!

Doch, man muß gerecht sein: Boltaire's Schriften haben, vielleicht ohne sein Wissen, ungemein zur Mändigsprechung des Boltes beigetragen. Er wendete fich nicht an d. Bolt, well es

3 Jahre 1778 hatten meine Ideen noch nicht durch die Zeit, durch die Betrachtungen eines Stadiums jene verbesserten afichten gewonnen. 3 hatte, anfangs mit der Gluth eines jangen, lerabegierigen Kopfes, später mit dem Widerwillen eines Gemäthes, das des Glaubens bedarf, bie Werke Boltaire's ge­lesen. Seine entsegliche Zweifelsust, seine Wath, mit ülem sein Spiel zu treiben, nichts mit feinem Wige zu verschonen, seine niedrige Anbetung der Fürsten , sein vornehmer Ton, die Unfitt­lichkeit einiger seiner Produkte, hatten mich empört und verblen beten mich für alles Erhabene und dem Beite Rägliche, das seine Schriften enthielten. Was ich ihm jedoch am wenigften verzieh, und was mir heat noch der unauslöschliche Fleden in seinem An­denken erscheint, war sein eifersüchtiger Haß gegen Rousseau , die niedrigen Angriffe, mit denen er diesen großen Mann ver. folgt hat.

Der Berfasser des gesellschaftlichen Bertrages war damals, wie jest, der Gegenstand meiner ganzen Bewunderung. Ich hatte beim Lefen jene Uebereinstimmung der Gefühle und Gedanken empfunden, vermöge der man vertrauensvoll fede Handlung hin­nimmt, die sich noch sehr an einer Befung eignet. I bewan­berte fein Genie and liebte seinen Charakter. Shm danke ich die ersten feften Begriffe, die in mir Eingang fanden. Troß der Mühe meiner Erzieher, verließ ich bas Kollegium als schlechter Ratholit, und mit geringer Neigung, fogar nur an eine Offen barang zu glauben.

Wenn ich das Berurtheil der Bariser für Boltaire nicht theilte, so überstieg dafür die Bewunderung, die ich für den Ein Fiedler von Ermenonville gefaßt hatte, die feiner eifrigen- hänger. Das Berlangen, den berühmten Mann zu sehen, hatte

Hunderttausende von Hunderttausende von Arbeitern standen bereits vor nunmehr einem Jahre um das Erlösungsbanner des Socialismus in Deutsch­ land geschaart, wahrlich, fie werden bis heute sich nicht vermin­dert haben. Von den Hallen der Gefeßgebung aus pflanzte ein gemaltiges Echo fich fort, immerfort stärker ertönend die noch Schlafenden erweckend, die Begeisterung schürend und bis weit über die Grenzen Deutschlands hinans Kunde gebend, daß die Entscheidung naht.

Nichts wird die gesteigerte Verfolgungssucht der Gegner daran ändern können; mögen unzählige in den Gefägnissen dul­den, Dußende im Exile die Freiheit von Stunde zu Stunde schmer erfanfen müffen, es giebt für den Socialismus teinen Stillstand, feinen Rückgang; deinen Forderungen, du, unsere Zeit, müssen wir genügen, bu verlangt von uns die Erfüllung der höchsten geschichtlichen Aufgabe, und wir wollen und glüdlich preifen, dazu berufen zu fein. Wir wollen arbeiten an ihrer Erfällang mit aller Kraft, aller Energie, deren wir fähig find.

Nicht gering find die Erwartungen und Hoffnungen, mit denen wir eintreten in das neue Jahr, feften and rubigen Mathes, nicht thörichter Weise auf irgend einen Zufall, sondern auf unseren guten Willen, auf die Macht unserer Idee vertrauend, sehen wir dem Kommenden entgegen, voll des frohen Bewußtseins, daß die Zukunft alle Kräfte der Arbeiterpartei in schönfter Harmonie, im rühmlichen Wetteifer beim Kampfe, erfüllt von einem Willen, ge­leitet von einem Gedanken finden wird.

So sei denn gegrüßt, du neues Jahr, verheißungsvoller b schnitt un'erer Zeit. Möge, wenn du vollendet bist, die Mensch­heit von dir sagen können: dieses eine Jahr mit seinen Errun genschaften wiegt ein Jahrtausend der Bergangenheit auf!" Werde das Grab des Wahnsinns und der Unvernunft, des Fundament aber einer neuen Zeit!

Familie und Staat.

haften Bestimmung und Würde seines Geschlechts effort fich

Im unermüdlichen Streben nach der Ecleuntniß der wahr der denkende Mensch.

Je mehr er sich, vorurtheilsfret, ber Stimme be Bernunft gehorchend und der Wahrheit die Ehre gebend, in as Studium der Universalgeschichte vertieft, je fefter maß in ihm die Uebers zeugung werden, daß für den Entwicklungsprozeß der Menschheit feine andere Macht geltend gemacht werden fann, als die Se sammtthätigkeit der Menschen selbst, mit ihren Tugenden und Untugenden, verschiedenartigen Fähigkeiten, Gewohnheiten und Ju­tereffen zur Erreichung verschiedenartiger Zwecke, die mehr oder weniger, wo sie den Egoismus zur Urfache haben, gegen den Gesammtzwed, welcher ist das Wohlergehen Aller, durch Alle, verstoßen und so jenen unnatürlichen Zustand schaffen, der bis zu diesem Tage unfere schöne Erde zum Schauplas eines unansge festen Bernichtungskampfes der Menschen unter einander gestaltet.

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Die Gesellschaft" war in den Urzeiten gar nicht, oder doch nur im Reime vorhanden. Sie hat sich dann in zwei Stufen entwidelt, als Familie und als Staat.

Der Entwicklungsprozeß der Menschheit zeigt sich liar in diesen beiden Formen; fie wurden geschaffen nach dem Gesetze der fi meiner bemächtigt und ging bald in eine förmliche Leisen­schaft über. Durch meinen Enthusiasmus ermuthigt, beschloß ich, mich nach seiner Einsiedelei zu begeben, auf den Fall hin, nur seine Stimme zu hören, nur seine geliebten Zäge zu sehen. Ich theilte Niemandem mein Vorhaben mit, man hätte es ausschwel­fend genannt, und reifte an einem schönen Innimorgen allein nach Ermenonville . Ich machte den Weg zu Fuß; die Betrachtungen, die mich eingenommen hatten, ließen mich ihn nicht lang finden; überdies tommt man, wenn man 19 Jahre alt, von einer Idee beherrscht ist, eine offene Straße vor fich, feine Zakunft in Kopfe hat, immer schnell an sein Ziel. Ein Jüngling meines Alters hätte, um in die Augen einer Frau zu sehen, denselben Weg ge­macht, den ich einschlug, einen Philosophen zu sehen.

Das Herz schlug mir bei meiner Ankunft; je näher man dem gewünschten Gegenstande ift, je furchtsamer wird man, aber es war nicht Zeit mehr, zurückzutreten, und ich wäre vor erger gestorben, wenn ich aus einer unwürdigen Shwäche mich selbst des Glückes beraubt hätte, das ich aufgesucht hatte. Ich trat in den schönen Park von Ermenonville ein, und irrte einige Zelt umber, ohne daß mir etwas aufstieß. Jemand vom Schieffe, dem ich begegnete, fragte mich, wen ich suche; ich stammelte den Namen 3. 3. Rouffeau. Der Mann lächelte, indem er mich musterte: Ich zweifle, sagte er, daß es Ihnen gelingen wird, Herrn Rousseau zu sehen, er liebt die Besuche nicht, und würde Ihnen feine Thür verschließen; indessen, wenn es Ihnen nicht darauf ankommt, einige Stunden zu opfern, fo wenden Sie sich dort nach dem kleinen Hügel, den Sie rechts vor den Bappeln bemerken: dort ist die Einftedelei; Herr Rousseau begiebt sich. täglich dahin, um zu botanifiren; vielleicht begegnen Sie ihm."

Ich wendete mich um so schneller nach jener Seite, da mir die Schamröthe in das Gesicht fiteg, und ich bas freche Gelächter der Bedienten zu vernehmen glaubte, die über den unbärtigen Schüler des Philosophen spotteten. Ich wartete lange in ber Gegend der Einftes lei, bald auf einem tünßlichen Feleblock sisend, bald stehend, bale mit furzen Seitten auf- und abgehend, und Endlich sah ich am wieder fillstehend, um beffer nachzudenker. Fuße des Hügels einen Mann erscheinen, der, das Auge zur Erde