Nr. 2.

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Berlin  , Sonntag, den 3. Januar 1875.

Neuer

Social- Demokrat

Eigenthum der Lassalleaner.

5. Jahrgang.

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Berlin  ,

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Anbalt.

Das ,, heilige" Eigenthum.

Politische Uebersicht: Ein Erkenntniß des Berliner   Obertribu­nals. Zum Prozeß Ofenheim in Wien.  - Belgliche Arbeiterzustände. Rothstand in Kleinasten. Zum europäischen   Frieden. National- mise zables.

Robespierre's Jugend.( Schluk.)

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Bismarck's Circulardepesche über die Papstmacht. Die zwölf Artikel des Bauernkrieges.( Schluß.) Das Kind der Wittwe.( Gedicht.) Vermischtes.

Feuilleton: Kopernikus  .

Das ,, heilige" Eigenthum.

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Gefährdet ist das Balladium des fittlichen Staates, bas Eigenthum" jo läßt Heinrich Heine   seine Bourgeois jammern, und er hat Recht, denn das viciftimmige Concert der Feinde des Socialismus schlägt immer und immer wieder diesen Ton an; und die bösen communistischen Theiler", welche fich am heiligen Eigenthum bergreifen wollen, find sprich­wörtlich geworden. Nar schade, daß gerade die lautesten Schreier am wenigften eine Reifil des heutigen Privateigenthums vertragen fönnen, und sich wie verrüdt geberden, sobald nur die Frage auf geworfen wird, ob dies Eigenthuin der Gegenwart dasselbe bebeatet, wie das natürliche Bestsrecht, nämlich der aus per­fönlicher nugbringender Thätigkeit hervorgehende Ansprach auf Eigenthum an einer Sage.

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Wir wollen daher einmal gründlich die Frage erörtern, ob wir als Social Demokraten, oder Communisten, oder wie man ung sonst nennen mag, denn der Name that nichts zur Sache, wirklich Feinde des Eigenthums" find, oder vielleicht nur Feinde eines unberechtigten Eigenthums und Bertheidiger des wahren. Bevor wir nun zur Kritik der heutigen Verhältnisse über­gehen, wollen wir zur Vermeidung aller Irrthümer die Begriffe, um welche es sis handelt, genan feststellen: Eine ,, Sage" ist so definiren die Jaristen jeder Gegenstand, auf welchen der Mensch eine Einwirtung zulben vermag, und das Eigen­thumsrecht an einer Sache beßigen Menschen dann, wenn die­felben das ausschließlige Rest befizen, nach ihrem freien Willen eine Einwirkung auf dieselben auszuüben also dies felbe zu ihrem Nutzen zu verbrauchen, über dieselbe nach Belieben zu verfügen, oder Audere von dem Refte der Einwirkung refpit­tive Benutzung auszuschließen.

Die Nothwendigkeit, daß ein solches Eigenthumsrecht besteht, fällt, wie leigt ersichtlich ist, mit dem Bestehen einer geordneten menschlicher Gesellschaft zusammen, denn von den Gütern, welcher jeder Mensch zur Friftang seines Lebens bedarf, stad nur sehr wenige Gebrauchswerthe wie die Luft beispielsweise ohne menschliche Arbelt für jedweden zu erlangen, in allen übrigen Gütern ist entweder menschliche Arbeit verkörpert, oder fie find wie der Erdboden nur in beschränktem Maße vor­

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Kopernikus.

( geb. 19. Februar 1473. 24. Mai 1543.) Unter den Männern des XVI. Jahrhunderts leuchtet der berühmte Auguftiner- Mönch von Erfurt   in einem mehr als natürlichen Lichte, denn die äußerlich schnellen Erfolge und die einseitige Verehrung seiner Reform verliehen Luther   zu seinem verdienten Ruhme auch einen unverdienten Glanz. Wer aber im Bolte tennt neben ihm, dem Allgekannten jenen Domberrn von Frauenburg  , feinen größern Zeitgenossen, dessen That zur That Luthers sich verhält, wie eine große, gelungene Revolution zu einer kleinen Emente, deffen Namen und Verdienst dem Volte nur darum unbekannt ist, well Jahrhunderte dazu gehören, um die Folgen feiner That zu entwickeln, und eine weit höhere Bildung, als die lutherische Dogmatik gewährt, um sie zu verstehen, zu würdigen, zu benußen? Dem Gedächtniß eines solchen Mannes Eingang zu verschaffen, sind wir nicht ihm, dessen Ruhm der ent­hüllte Himmel verkündet, wir sind es uns selbst schuldig. Darum feien ihm auch unter uns einige Worte der dankbaren Erinnerung gewidmet.

handen, und die Gesellschaft der Menschen ist also naturgemäß darauf angewiesen, die Herstellung, sowie Gebrauch und Verbrauch folcher Güter nach allgemeinen Grundfäßen zu regeln.

Dagegen stoßen wir aber von vorn herein auf einen, von den Gegnern des Socialismus aus guten Gründen stets außer Augen gelaffenen Unterschied verschiedener Arten des Eigenthums, welcher aber von höchster Wichtigkeit ist. Es tann nämlich das Recht der Einwirtung auf eine Sache sowohl sich an einen ein zelnen Menschen, als an die Gesammtheit derselben knüpfen, und wir haben demnas Privateigenthum und Gemein eigenthum streng von einander zu sondern. Unter Privats eigenthum ist zu verstehen, daß lediglich der Bille einer ein­zelnen Person für die Benugung irgend einer Sache maßgebend it; unter Gemein eigenthum ist dagegen zu begreifen, daß die Einwirkung auf die Sache nur in Gemäßheit der Uebereinkauft aller Berechtigten also beim Gemeingut eines Staatswesene nach dem von allen Staatsangehörigen geschaffenen Ge­fee erfolgen darf.

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Leicht begreiflich ist daher, daß jene Parteien, welche ein Interesse daran haben, im Gegensaße zu den Socialisten, den Privatbesiz allein in den Vordergrand zu stellen, alle möglichen unwissenschaftlichen Trugschlüffe machen, und das Gemeineigen thum als etwas Unmögliches und Widerfinniges erscheinen zu laffen, fe ftellen fle fich, als bedeute Gemeincigenthum an einer Sache nicht, daß die Gesammtheit auf Grund ihrer Gefeße darüber verfüge, sondern als könne jebe bellebige Berson der Gesammtheit das Eigenthumsrecht ausüben in letzterem Fall ist eine Sache aber herrenleses Gut, also etwas ganz anderes als Gemeingut. Solche Trugschläffe, die auf den ersten Blick in ein Nichts zerfallen, dienen gleichwohl dazu, den Eigenthumebe­griff zu verwirren, und fast alle Bourgeoisökonomen folgern dar­auß ohne stichhaltigen Beweis, daß das Privateigenthum an allen Gütern Regel, das Staatseigenthum aber seltene Hasnahme sein mäſe.

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Natürlich liegt es uns fern, solchen seichten Phrasen zu folgen, und wir wollen daher unbefangen prüfen, wo den natür lichen Gefeßen des menschlichen Gemeinlebens zufolge Gemein eigenthum oder Privateigenthum ftattzufinden haben.

Wie wir weiter oben gefehen haben, schafft theiis die Natur, theile die menschliche Arbeit die Güter, an welchen Eigen­thumsrechte zu erwerben find. Wollen wir daber einen Maßstab zur Beurtheilung haben, ob der Einzelne oder die Gesammtheit diese Rechte auszuüben haben, so müssen wir hier eine Scheidung treffen, und da es der menschlichen Gleichberechtigung widerspricht, daß die Natur nur den Einen beschenken, ben Anderen aber enter ben sollte, fefiftellen, daß alle Gater, welche von der Natur ohne Zuthun menschlicher Arbeit herrühren und daher wie die Erde und was darinnen ist für immerdar gleichmäßig fortbestehen, nur Eigenthum der Gesammtheit sein können.

Jene Güter, welche durch menschliche Arbelt erzeugt werden, pernitus für diese präciseften und darum lohnendsten Formen der Wissenschaft. Mehr als für Luther   war für ihn eine italienische Reise entscheidend. Drei und zwanzig Jahre alt, wohlgerüstet, sogar als Beichner und Maler gebildet, zog er hin nach dem schönen Lande seiner Sehnsucht. Der eigentliche Magent aber war bei ihm die Aftronomie und was ihr diente, daher er in Italien   die berühmtesten Männer dieses Faches, Dominic Maria in Bologna  , Cardinal Bessarion   in Nom, u. a., aufsuchte, und selbst bald von Allen der berühmteste war. Um 1500 hält er Vorlesungen in Nom unter großem Beifall.

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müssen ferner, infeweit dieselben nicht zum Verbrauch Einzelner dienen, also wie z. B. Arbeitsinstrumente, Verbesserungen des Bodens und der Verkehrswege denselben Zweck erfüllen, wie die natürliche Erde, auch Gemeingut sein. Das Privateigenthum maß aber dort eintreten, wo gewisse Güler dazu bestimmt sind, die Bedürfnisse der einzelnen Menschen als Confummittel zu befriedigen, und hur in diesem Maße ist Privateigenthum noth­wendig.

Rönnte jeder Mensch ohne Zathun der übrigen arbeiten und von seiner Arbeit leben, es wäre leicht genug, ihm die Sphäre feines Privateigenthums anzuweisen, nämlich das Erzengniß feiner Arbeit. Es ist aber absolut unmöglich, daß der einzelne Mensch, ohne Benugung der von der Natar geschenkten Gäter, ohne Mitwirkung der Mitmenschen und ohne Hülfe des wiffen­fchaftlichen Gemeingutes der Menschheit nugbringend, thätig set. Daher ist es absolut nothwendig, das Gesammtprodukt der menschlichen Arbeit als ein Gemeingut aufzufassen: dieses Ge meingut muß erst in zweiter Linie in Privatgüter getrennt wer den, um zum Konsam zu dienen. Und zwar wird diese Berthei­lung sich derart bemessen, daß gleiche Arbeitsthätigkeit, gleiches Privateigenthumsrecht am Arbeitserzeugniß entspricht.

Wir haben hier Gemeineigentham und Privateigenthum, wie fle dem natürlichen Recht gemäß sich scheiben. Wir werden in der Folge fehen, wie dies zu den heutigen Gesellschaftszustän den fich verhält.

Politische Uebersicht.

Berlin  , 2. Januar.

Das Obertribunal in Berlin   hat folgende wichtige Eat­scheidung, die die Bildung politischer Bereine betrifft, gefällt. Der Paffus lautet:" Der Agent eines größeren politischen Vereins, welcher in einem ihm zugewiesenen Bezirke Anmeldungen zum Beitritt zu dem Vereine entgegennimmt, ohne daß die durch die Anmeldungen. bei ihm beigetretenen Personen thatsächlich mit ihm einen abgeschlossenen unter sich bestehenden Verein bilden, ist weder verpflichtet, die Statuten seines Vereins, noch ein Verzeich­niß der von ihm angeworbenen Mitglieder der Ortspolizeibehörde zur Kenntnißnahme einzureichen." Was sagt dazu Herr Tessen­dorf in Berlin  , was die übrigen verfolgungseifrigen Staatsan walte und Polizeibeamte?

3u der schmutzigen Affaire Ofenheim in Desterreich, der mir son in letzter Nummer erwähnten, theilen wir unsern Lesern in Nachstehendem die Hauptpantte der riesigen Anklage mit. Die Anklage ist auf 34 Bogen lithographirt und zerfällt in zehn An­flagepunkte und in die Begründung derselben.

Ad 1. Ritter v. Dfenheim schloß im Jahre 1874 im stellung von der Sternenwelt sich gebildet. Der Mittelpunkt des Ganzen, meinte man, sei unsere Erde, in stiller Nabe, wie der Augenschein lehre, fest beharrend. Zwar hatten einzelne Männer des Alterthums, die Vermuthung gewagt, daß die Erde in krei­fender Bewegung sei, allein sie hatten einen Beweis für ihren Meinung nicht geführt, und so verklangen ihre Meinungen un gehört von den Böltern. Es schien ja so natürlich, daß die Erde, wenn sie sich wirklich drehe, ihre Elemente, wenigstens was auf 1 ihrer Oberfläche ist, von sich abfchleudern müsse, wie schon jedes Wagenrad, wenn es in Bewegung kommt, die ihm lose anhängende Erde von sich abwirft. Und wer die Allgewalt fennt, mit welcher die Lehrmeinungen des griechischen Philosophen Aristoteles   das Mittelalter und die ganze gebildete Welt dieser Zeiten beherrschte und erwägt, daß auch er der Ansicht vom Stillſtehen der Erde! huldigte, der wird wissen, daß sein Wort wie ein Bann auf ent­gegengesezten Vermuthungen ruhete. Es galt noch zu Kopernikus Beiten für lächerlich, diese Ansicht nicht zu haben. Um die ruhende Erde nun, so stellte man es sich weiter vor, bewege fich das Himmelsgebäude mit seinen Gestirnen und zwar ihr zunächst die sieben Planeten, zu denen man die Sonne und den Mond Niklas Köpernid, oder, wie als Gelehrter der Sitte seiner rechnete, und über dem fernsten Planeten der Fixsternhimmel. Die Zeit folgend, mit lateinischer Formung sich selbst nannte, Nikolaus fieben Planeten, von denen in uralter Zeit die fleben Wochentage Kopernikus  , ist am 19. Februar 1473 zu Thorn   in Preußen ge­ihren Namen empfangen hatten, meinte man weiter, bewegten sich boren. Seine Familie war eine angesehene, denn sein Vater, aus von Osten nach Westen, daher wir noch heute sagen, Sonne, Krakau   eingewandert, mit der Schwester des Bischofs von Ermeland Mond und Sterne gehen auf" und gehen unter". Die Linken, vermählt, war, so viel sich ermitteln läßt, nicht ohne Einfluß. welche die Himmelskörper in ihrem Laufe beschrieben, hielt man Aber erst der junge Niklas machte den Namen Kopernikus un­für Streislinien, denn den Kreis hielt man überhaupt für die Sterblich. Bon der Schule zu Thorn   ging er auf die Universität vollendete Figur und die Philosophen, die Alles beweisen, be nach Krakau  , studirte Medizin, Theologie, Philosophie, alte Sprachen weisen auch dies, wie in unsern Zeiten sie bewiesen haben, daß und Mathematik, ward Doctor der Medizin, Geistlicher und die Ellipse die vollkommene Figur fei! Um nun die Verschiedenheit B Mathematiker und das Alles in sehr frühen Jahren. Zeigt sich der Stellungen der Himmelskörper und die davon abhängenden in dieser Vielseitigkeit schon seine leichte Fassungskraft, so wird Erscheinungen, wie Wechsel der Jahreszeiten u. f. w., erklären er groß doch nur durch Concentrirung seiner Kräfte auf ein be­zu können, fand man allmälig eine Unzahl von Voraussetzungen stimmtes Gebiet. Der Arzt, der Canonicus, tritt daher, je später, und angeblicher Regeln der sonstigen Bewegungen der Weltkörper, je mehr zurück vor dem Mathematiker, der allein in ihm groß daß daraus zulegt ein geschlossenes, ebenso spissindiges, als ward. War doch jenes Zeitalter der Epoche, wo die Wissen­phantastisches Lehrgebäude aufgeführt und mit einem großen schaften aus ihrem langen christlichen Schlaf wiedererwachten, Apparat gelehrter Stenntnisse, soweit sie damals reichten, ausge namentlich durch die Wecker, welche das Morgenland ihm sandte. schmückt wurde. Dies ist das sogenannte Ptolemäische Weltsystem Borzüglich war dies damals in 3tatien der Fall, wo, mit Lichten so genannt von dem gelehrten griechischen Astronom Ptolemäus  , berg zu reden, jede Stadt ein kleines Athen   war. Auch die Nachdem nämlich die überlieferten Phantasieen der Menschen der im Anfang des zweiten christlichen Jahrhunderts lebte Mathematik und insbesondere die Astronomie waren damals durch über die Gestirne, nach welchen man sie für persönliche Götter und dies ganze Lehrgebäude in einem großen, noch erhalte Burbach   und Regiomontan  , zwei deutschen   Gelehrten, wieder zu zu nehmen pflegte, mit den alten Religionen einigermaßen einer nen, von den Arabern feiner Zeit überfesten und verbreiteten Thren gebracht, und diese beiden Männer eben begeisterten Ko- nüchternen Anschauung gewichen waren, hatte man folgende Vor- Werke( der Almagest) zusammenfaßte und niederlegte. Dies

Als er die damalige Welt" lennen gelernt, ohne daß sein raftloser Geist in ihr Befriedigung gefunden, sehnte er sich, um gekehrt wie früher, nach stiller Nahe, um dem göttlichen Genius in ihm selbst zu folgen, und in stiller Forschung seiner Liebe zu leben. Sein Dheim, der erwähnte Bischof von Ermeland  , gab ihm dazu Gelegenheit, indem er ihn zum Canonicus am Dom zu Franenburg in Preußen berief. Drei Negeln soll er sich hier zur Richtschnur genommen haben: streng den gottesdienstlichen Geschäften obzuliegen, keinem Armen ärztliche Hülfe zu versagen, und alle übrige Zeit dem Studiren zu widmen. Sein stiller, freundlicher Ernst, seine unbeugsame Rechtlichkeit und seine aus­gebreiteten Kenntnisse erwarben ihm immer mehr Achtung. In den langen Jahren, die er in Frauenburg   lebte, hatte er daher vielfache Wirksamkeit: er legte die dortige Wasserleitung an, schrieb über die Münzreductionen, wurde General Bicar und Administra­tor des Bisthums, Abgeordneter zu den damaligen Landtagen und dergleichen. Sein Leben war allerdings auch viel von Wider­wärtigkeiten und Anfeindungen durchzogen, doch blieb er, theils durch die Tadelloffigkeit seines Charakters, theils durch die Ge­rechtigkeit und Besonnenheit in Wort und That, wie sie wirklich überlegenen Geistern eigen ist, meistens über dieselben fleghaft. Die geistige Revolution, deren Schöpfer er ist, und selbst die Mittel dazu, lagen außer dem Gesichtskreis des Pöbels, ich meine, wie ich später noch zeigen will, des gelehrten, vornehmen, fanatischen Böbels; fie lag in der wissenschaftlichen Erkenntniß unseres Planetensystems, durch welche eine seit Anbeginn geheiligte, feit Ptolemäns gelehrte, ausgebildete und vom Christenthum sanc­tionirte Anschauung des Weltalls für immer über den Haufen geworfen wurde.

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