Namen der Lemberg- Chernowitzer Eisenbahngesellschaft mit der Railwey Company Limited und dem Herrn Thomas Braffey in London einen Bauvertrag. Brassey follte für Ofenheim's Gesellschaft den Ban ausführen and, die Grundeinlösungen be­forgen, ferner Baumaterial und alles zum Betriebe nothwendige aterial später liefern. In dem Bauvertrage ftipulirte Ofen heim mit Braffey, daß Lesterer von der Lemberg - Czernowiger Gesellschaft einen Borfuß von 1,900,00 Gulden zu Inangriff nahme des Banes erhalten folle. Ofenheim beantragte und setzte auch durch, daß der von ihm abgefaloffene Bertrag sowohl von dem Verwaltungsrathe, ale and von der Generalversammlung ge nehmigt wurde. Braffey erhielt fonach 1,900.000 Galben von der Lemburg- Czernowiger Eisenbahn ausbezahlt; der Betrag wurde aber nicht zum Bane verwendet, sondern einfach unter die Gründer" vertheilt. Dieser Bankt bedarf wohl teiner näheren Erklärung alinghies

Ad 2. Ofenheim teaf ein Privatübereinkommen mit dem Engländer Breffey, nach welchem er diesem die Laft der Grund einlösungen abnahm. Freilich wurde Ofenheim dadurch der Ber­tre boiben lontrahirenden Parteien, aber desto besser fonnte er für fich felbft manipuliren. Troßdem muß dieses Geschäft nicht fehr glänzend gewesen sein, denn der Herr General direktor, erübrigte" babet für sich nicht mehr als lumpige 150,000 Gulden.

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haupt nicht mehr in Arbeit zu nehmen. Der König antwortete ihnen mit Recht, daß er sich verfassungsgemäß außer Stande fehe, einen Einfluß auf die Grubenbefizer auszuüben, und wies sie auf das Schiedsgericht als das einzige Schutzmittel hin.

Es ist zu bedauern, daß die Kohlengrubenarbeiter von. Charleroi erst einen Weg eingeschlagen haben, der voraussichtlich einen Erfolg gar nicht haben konnte. Die Gnade" eines Kö­nige vermag keine Abhilfe gegen die aus unseren Produktions­und Lohngefeßen hervorgehenden Folgen zu bringen.

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Luft schwebend nur an einzelnen Punkten noch fest, anderwärte waren Dammdurchbrüche bis 86 Klafter Länge, noch anderwärts brutschungen bis 200 Klafter Länge and fünfzehn Klafter Höhe! Auf das les that der Generaldirektor nichts, als die Beschwerde führer beschwichtigen; an die staattisen Behörden meldete er aber, theile, daß die Leute übertreiben, thells aber, wo mehr fein Läng­nen half, waren El mentarereigniffe" eingetreten. Die angren­zenden Bahnen schloffen die Wagen der Lemberg - Czernomizer Bahn ganz und gar ans, so war das Betriebsmaterial beschaffen. 3n einer Eingabe an das Handelsministerium erklärten die frem- Die Nachrichten aus den fleinasiatischen Provinzen Angora den Bahnen diefe Maficegel damit, daß mit den Wagen der und Konia werden immer schrecklicher. Es sind dort nicht weniger Lemberg - Czernowiger Bahu die Gefahr einer Entglelfang ganzer als 20,300,000 Haupt Vieh und Pferde, außerdem auch 3üge eine eminente fei. Das Haabelsministerium ließ diefe 528,000 Biegen von jener Nace gefallen, deren Haare als ein Beschwerde untersuchen, und die hierzu beorderte Kommission bedeutender Handelsartikel bekannt sind. Die Ursache ist aus­mußte alle angegebenen Mängel fonstatiren. Nach diesen auf's schließlich Futtermangel, nisht Epidemie. In der Umgegend von Gerathewohl herausgegriffenen Beispielen ist der in einem anderen Angora irren gegen 20,000 Menschen umber, welche die Berge You Anklagepunkte detaillate Coup des Herrn von Ofenheim beinahe ihrer Heimath verlassen haben, um Nahrung zu suchen. Sie harmlos zu nenuen, nur wirft er auf andere Persönlichkeiten ein leben meisientheils von Wurzeln und überwintern in Schilfhätten. seltsames Licht. Dfenheim wußte der Generalversammlung die Der neue Provinzial- Gouverneur soll sich zwar in der Bekäm Borthelle glänzend auszumalen, welche für die Gesellschaft ent pfung des Elends sehr energisch erweisen, allein von Conftanti­stünden, wenn die Bahn weiter fort bis nach Rumänien geführt nopel her nicht recht unterstützt werden. Die von der Regierung würde. Ja Folge deffen ertheilte man ihm die Ermächtigung, eingesetzte Untersuchungs- Commiffion hatte berichtet, es wären die Ronzeffionen zu diesen Linien zu erwerben. Er that es, aber mindestens 2,400,000 Kilogramm Staatgetreide und 10,000 Baar nicht für seine Gesellschaft, sondern für ein Privattonfortium, an Stiere nöthig, um der Landwirthschaft wieder aufzuhelfen. Der Wenn diese beiden Puulte bisher nur im Großen angelegte deffen Spize er natürlich selbst stand. In einer späteren Gentes Gouverneur fügte hinzu, diese Hilfe müsse aber spätestens in 20 Beträgereien find, so gestalten sich die folgenden zu wahren Töd- ralversammlung feste er auseinander, daß die Erwerbung der Kon- bis 30 Tagen eingetroffen fein, es sei fonft zu spät für die Be­tungen eus Fahrlässigkeit. Ofenteim übernahm ebenfalls die nach zefflon für die Lemberg - Czernowißer Eisenbahn unthunlic" ge- ftellung der Felder. Troß alledem ist bisher von Seiten der dem Bertrage dem Braffey zufallende Schwellenlieferung. 3u wesen sei, und daß er deshalb dieselben für ein Konsortium er Regierung noch keine Unterfiüßung geworden: nur die Sultanin­diesem Behuse schloß er mit Scherer, Wolfeld, Mises und Chano langt habe. Bugleich wußte er es durchzufeßen, daß die Gesell- Mutter läßt in den europäischen Provinzen große Heerden von wiz Berträge. Bei diesem Geschäfte, welches im Ganzen einen schaft die erworbenen Ronzessionen nun vom Konsortium über- Kindern aufkaufen, um sie den Nothleidenden zu senden. Zwar Extraprofit von ca. 69,000 Gulden für den Ritter von Ofen- nahm und dafür ein erkledliches Süamhen bezahlte. So erhielt liegen 40,000 Kilogramme Getreide im Hafen von Conftanti heim abwarf, achtete er nicht im Geringften auf die Qualität des er febft 100,000 Gulden; der damalige österreichische Minister nopel bereits verladen, allein nicht auf Dampf, sondern Segel­gelieferten Materials, sondern hauptsächlich auf dessen Billigkeit. des Janern, Dr. Gistra,( nebenbei als Minister auch Konzessionär) schiffen, und diese vermögen wegen Mangels günftiger Winde nicht So z. B. bezog er Schwellen à 85 Kreuzer österr. Währung, 100,000 Gulden; Fürst Sapieha 100,000 Gulden; Fürst Jabla- auszulaufen. Troß alledem bleibt der Sultan bei seinen loft­ohne Rücksicht darauf, daß die Billigkeit dieser Schwellen mit nowsky 100,000 Galden; Graf Barlowsky 100,000 Gulden; spieligen Spielereien. So hat das Ministerium des kaiserlichen Menschenleben bezahlt werden müssen. Ueberhaupt war billiges Baron Betrino 100,000 Gulben; Ritter von Pictusfy 100,000 Sauses thatsächlich für den nächsten Monat die Ausgabe der Banen fein Motto, deffen Folgen denn auch nicht aueblieben. Gulden und Tscharnidi 100,000 Gubben. Außerdem erhielten ersten 2 Millionen Francs zum Bau der großen 5 Millioneu­Zwei Jahre nach der Eröffnung der Bahn stürzte die Pruthbrücke noch ganz und gar unbetheiligte Verwaltungsräthe je 1000 Gal Moschee, welche der Sultan in Conftantinopel aufführen läßt, bel Czernowitz ein und ließ den eben vorüberfahrenden Personen- den. Daß Ofenheim fich Beiträge auf fremde Namen anelsen angekündigt. aug in den Wellen der Pruth begraben. Die Auflage fagt nicht, und anszahlen ließ; da er daß Finanzärar durus Berschweigung wie viele Menschen damals zu Grunde gingen, aber man wird des Kontraktes um 153,000 Galden betrog; daß er im Vereine* Mit wahrer Bollust wälzen sich unsere liberalen Repti­fich noch der Katastrophe erinnern, über deren Gräßlichkeit alle mit dem englischen Bauunternehmer die Generalversammlungen lienblätter in Maußergewehren, Krupp 'schen Felsgeschäßen, Ge­Blätter berichteten. Die Anklage weist dafür jedoch nach, auf irre führte, unfertige Streden übernahm, das Geld dafür auswehren à la Gras u. f. w. herum. So bringt beispielsweise wessen Schultern die ungeheure Berantwortung für diesen wie für zahlen ließ, die Ausfertigung felbft aber vom Gesellschaftskapital bas große Reptil an der Elbe , die eble Magdeburgerin", fol­die vielen anderen Unglüdefälle laftet. Der Erbauer der Bride, dann bestritt; daß er endlich mit Julius Richter in Berlin ein gende nette Illuftration zum allgemeinen europäischen Frieden. Rudolf Schifflorn, fagt aus, daß aus Sparfaniteitsgründen gegen Anlehen von 5,400,000 Gulden abschloß, und auch hierbei erar Die Magdeburgerin" schreibt: seinen Willen die Bestandtheile der Brüde schwächer hergeflet and Altionäre betrog;- das alles wird nach dem Gesagten Die Einführung des neuen Mausergewehres bei den worden seien, als gewöhnlich. Ofenheim hatte einen Minimal- faum mehr Wunder nehmen. Im Ganzen wisse die Anklage ble deutschen Fußtruppen und der neuen Krapp'schen Feldgeschüße bet preis festgestellt, welcher für jedes Brückenfeld mit 7000 Salben iegte von fleben Millionen Gulden, um welche der Generaldirek der deutschen Feldartillerie ist franzöfifcherfeits die definitive Ent. niederer war, als sonst ber Preis zu sein pflegt. Ingenieure und tor Ritter Ofenheim von Pontespin seine Gesellschaft verkürzt fcheidung für das Gewehrsystem Gras und die für eine proviso­Betriebssekretäre fagen aus, daß der Oberbau durch hölzerne Ber - hat. Intereffant ditifte sein, zu wissen, daß dieser kostbare Ge- rische Ausrüstung der französischen Feldartillerie mit bem Reffye spreizungen vor dem Zusammenbruche bewahrt werden mußte. neraldirektor einen Gehalt von vierunddreißigtanfead Gulden be- Sinterladungsgeschüße auf dem Fuße gefolgt. Die Fabrikation " Unglüdsfälle, Entgleisungen, Zerstörung der Brüdenkonstruktionen 308, und daß er sich außerdem alle erdenklichen und nicht erbeat der neuen Gewehre wie Geschütze soll in dem Maße beschleunigt waren ganz alltägliche Begebenheiten. Der Oberingenieur Rarl lichen Ausgaben" noch besonders bezahlen ließ. Die Verhand werden, daß mit Abschluß des Jahres 1875 zwei Millionen Ge Herz fragte in einem Schreiben beim Generaldirektor Ofenheim lung wird jedenfalle lehrreich sein; man wird jest fehen, wie mit wehre, davon 200,000 nach dem vorbezeichneten System neu au an, ob er als Baukontroleorgan in seinem Berichte an den Ber - dem Gelde ter Altionäre in der„ Gründungsepoche" gewirthschaf gefertigt und 1,800,000 aus den vorhandenen Chaffepotbeständen waltungsrath diefem reinen Wein einfäänten", oder ob er blos tet wurde. Daß die Gründer" aber auch nach der Berhandlung dazu umgeändert und 494 Feldbatterien zu je sechs Geschüßen einen nichtsfagenden Bericht" erstatten folle. Nach späteren in glänzenden Karoffen fahren werden, während die geprefften und durchgehends mit eifernen Laffetten vorräthig sind. Die Briefen wurde Herz für die lestere Alternative gewonnen. Der Bettler sie im Schnee der Straße anftaunen dürfen das ist neue Ausrüstung der französischen Infanterte wie der Artillerie Betriebsdipeltot Biffer berichtetes fan Ofenheim, daß durch die eben Weltlauf! befigt indeß nicht die Bedeutung einer eigentlichen Neubewaffnung. Sucht, nur möglichst billigst zu bauen, für ewige Zeit nicht mehr Das Gras- Gewehr ist thatsächlich nichts anderes, als ein optir. gut zu machende Mebelstände geschaffen worden seien, und erklärte tes, zur Aufnahme von Metallpatronen uutgearbeitetes Chaffepet­energisch, daß diefelben beseitigt werden müßten, so weit dies gewehr. Daffelbe gewährt eine Anfangsgeschwindigkeit von 420 m. möglich fei." Bergebens, Ofenheim mußte billig bauen! Der und eine Feuergeschwindigkeit von 12 gezielten Süssen in der Auflage liegen eine ganze Unzahl Telegramme an den General­Minute. Die Tragweite beträgt über 2000, die Bistreinrichtung direktor bei, die fammt and fonders ben den verschiedensten Un­reicht bis auf 1200 m. Das Kaliber ist 11 mm., das Gewicht glüdsfällen sprechen. Alles umsonst, Ofenheim mußte billig des Gewehrs wird mit aufgeftedtem Yatagan zu 4,68. ange­banen! Der Generalinspektor, Herr Ginil, schilderte in einem geben. Alle Nachrichten stimmen übrigens dahin überein, daß Berichte den Banzustand der Bahn für entseglich". Auf ein dieses Gewehr eine überaus tüchtige Kriegswaffe fel. Anders er­mal hatte er neunzehn Beschädigungen des Bahnkörpers zu mele scheint der Sachverhalt woh! mit dem Reffye- Geschüß. Daffelbe Sen. An der einen Stalle bing das Gelelse buchstäblich in der vermag, obgleich der Kriegsminister jüngst noch erst ausdrüdlich Werk und seine Ansicht war bis auf Koperuitue, also bierzehn Jahrhunderte, die Grundlage aller Astronomie gewesen, und was in dieser ganzen Zeit Neres etwa geschehen, hatte nur zum Ausbaue dieses Phantasteftücks gedient. Es im Einzelnen kennen zu lernen, kann hier nicht Zweck sein. Die Grundsteine, aber eben auch die Grundirrthümer des Ganzen, waren die Lehren, daß die Erde still stehe, der Himmel mit den Gestirnen um sie freise, und der Kreis die vollkommenfte Figur sei.

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Kopernikus rechnete nun und maß; die unvollkommenften Inftrumente nur, die er zum Theil sich selbst aus Holz, die Selaven mit Tintenftrichen angegeben, herstellte, dienten ihm da bel. Das Genie hat Alles. Er fand, daß die bisherigen Bor­ansfegungen nicht hinreichten, die wirklichen Erscheinungen zu er flären; er fand, daß das ganze Ptolemaische System wie ein Irrgarten fei, den die Willkür geschaffen, aus dem kein Heraus­finden möglich. Es war ihm zu Muth, als solle er den ganzen Plunder dieser Astronomie wegwerfen, wie der Denkende unserer Zeit den Plunder der Theologie wegwirft. Er hub an zu for­schen, ob nicht andere Meinung gehegt worden, die der Wahr­heit näher kämen. Er studirte die alten griechischen und römi­fchen und fand, daß allerdings ein Nicetas von Syratus, Hera­clides in Pontus , Philolaus der Pythagoräer und andere die Vermuthung ausgesprochen, daß Sonne, Mond und Sterne still fänden und die Erde sich bewegte, aber nirgends fand er Gründe und konnte sie nicht finden. So wurde er auf das Selbstforschen über diesen Gedanken gewiesen. Das Fernglas war noch nicht entdeckt; die Wissenschaft der Mechanik war so gut als noch nie vorhanden. Kopernikus fing mit der Erde an, und fand aus den beobachteten Gefeßen der Bewegung, und indem er ihre Nandung beroles, eine Thatsache nach der andern, bis allmälig eine umgekehrte Welt vor seiner Seele stand. Jest ist die Sonne das Centrum, umkreist von sechs Planeten, denn der Mond folgt als Begleiter der Erde; jezt ist dies bisherige vermeintliche Centrum der Welt, die Erde, ein Atom im Weltall , denn bas ganze Sonnensystem ist umfangen vom unendlichen Univer­fum. Uns wird die Sache vorkommen, wie das El des Ko­lumbus. Aber eben die einfachsten Wahrheiten werden oft zu letzt und am schwersten gefunden: die Menschen unserer Zeit haben meist nicht einmal den Muth, Wahrheiten, die feit Jahr hunderten ausgemacht sind, zu erkennen und zu bekennen, wie wir Socialisten täglich fehen; denn die gutmüthigsten meinen, man dürfe noch nicht seinen Glauben verlassen oder Alles ver neinen, ehe man das Neue hat, und wie viel Muty, wie viel

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Der König der Belgier hat am 24. cine Deputation der Kohlengrubenarbeiter von Charleroi empfangen, wo, wie wir berichtet haben, feit einigen Tagen von der Mehrzahl der Arbeiter die Arbeit eingestellt worden ist. Die Deputation sprach den Wunsch aus, daß die Arbeiter, welche in einem Kohlenberg. werke die Arbeit niedergelegt hätten, in anderen Gruben, wo gerade Mangel an Arbeitsträften fei, beschäftigt werden möchten. Namentlich führten sie über das Verfahren der Grundbesitzer Beschwerde; dieselben hätten eine Vereinbarung getroffen, folche Arbeiter, die irgendwo an einem Strife betheiligt seien, über­Hingebung an die Wahrheit, wie viel Geiftes stärke gehörte dager, welche die Botschaft weitertrugen: Rheticus , Professor in mals nicht dazu, jenes ganze geheiligte Bild des Himmels, an welches alle Belt glaubte, wegzuwerfen, und eine selbsterforschte, höhere Wahrheit an seine Stelle zu sehen??! Das that Koper­nitus, er that es durchbrungen von der heiligen Ahnung einer besseren, einer ewigen Weltordnung gegenüber jenem Labyrinth menschlicher Irrthümer; er that es voll Hingebung an die ewige Natur und voll bescheidenen Sinnes, so daß immer erst durch seine Freunde bekannt ward, was er entdeckt, und so, daß er in feinen Schriften fern ist von jenem Selbstruhm, mit welchem hentzutage so oft fleine Finder großer Gedanken eifersüchtig fish die Priorität zuschreiben.

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Wittenberg , der seine Stelle niederlegte, zu Kopernikus reifte, bet ihm lernte, und schon 1539 ein Schrift drucken ließ, in welcher er mit großer Begeisterung für Kopernikus die neue Weltanshan­ung der Welt verkündet. Ferner der unglückliche, aber geist olle Giordano Bruno lehrte in Frankreich , England, Deutschland und Italien diese neue Lehre", bis die Geistlichen ihn, da er nicht widerrufen wollte, deshalb auf dem Scheiterhaufen dem Tode übergaben. Viele andere Männer der Wissenschaft, besonders in England, nahmen die Sache auf und förderten sie. Aber ehe sie Eigenthum der Welt wurde, des Bolles, das dauerte lang. Theils mußte das System selbst dazu erft weiter fortgebildet Kopernikus hat seine Schöpfung in einent lateinisch geschries werden, durch einen Galilei und Keppler, auf deren Leben wir benen Buche über die Bewegung der Himmelstörper" niederge- einen andern Abend unsern Blid leiten wollen, theils ftand ja legt. Seltsames Zusammentreffen! Im Jahre 1517, wo Luther eben der Aberglaube der Welt zu furchtbar der Sache gegenüber. seine Thesen anschlug, schrieb er die ersten Gedanken über die neue Wenn dieses solchen Männern widerfuhr, dürfen wir uns wun­Weltlehre nieder, und im Jahre 1530, wo die Augsburgische dern, wenn die unwissende Geistlichkeit mit gewohntem Fanatis­Confession übergeben wurde, hatte er das Wert ausgearbeitet. mus über den Neuerer", den Himmelsstürmer", den Ungläu­Noch seltsamer: Lutherische Dogmatik bewegt die Völker und setzt bigen" herfällt? Littrow sagt: Seine Gegner, die ihn für einen Deutschland in Flammen und ist heute verklungen; die ruhmsüchtigen Neuerer versgrieen, hatten einen Komödienschreiber ewige Wahrheit, die Kopernikus gleichzeitig findet, fle be- beredet, daß er, wie Aristophanes den Sofcates, so ihn, den rührt damals die Welt und ihre Völker nicht, aber heute ist sie Astronomen, auf die Bühne bringe und vor dem Bolke lächerlich in jeder Elementarschule gelehrt, und bildet die Grundlage einer mache." Diese Leute ahneten wohl so wenig als der Jesuit neuen Weltanschauung und Weltbewegung! Kopernikus selbst zö Neccioli, wie lächerlich sie sich in dem ungleichen Kampfe felbft gerte lange mit der Herausgabe dieses Wertes, wie Littrow an- machten; Letzterer, indem er den Kopernikus gar der Frechheit“ giebt, um dem Spott der Unwissenden sich nicht unnöthiger Weise antlagt. Als nämlich Kopernikus in seinem Werke die Gründe auszusetzen. Endlich ließ er es durch seine Freunde in Nürnberg für seine Ansicht auseinander gefeßt, so hebt er den Schlußfas drucken. Es ist, als ob auch hier die Ahnung ihm die Wahr wie Lichtenberg erzählt an: perinde non pudet nos heit gefagt hatte. Der übrigens fräftige Greis ertrantte; ein fateri, baber scheuen wir uns nicht zu bekennen", daß nämlich Schlagfinß lähmte seine rechte Seite. Dadurch ermatteten auch die Sonne im Mittelpunkt feststeht und die Erde mit ihrem Tra­feine Geistesträfte". Er starb am 24. Mai 1543. Wenige banten zwischen den und den Planeten fie umtreift. Da sagt Stunden vor seinem Tode wurde ihm noch das erste fertige nun Riccioli: hier lege Kopernifus nun alle Scham" ab, indem Exemplar seines Werkes überreicht. Es war fein Testament. er soweit ginge, felbft zugestehen, non pudet nos c. So wurde Die Nachwelt hat es dankbar geöffnet und die Erbschaft seines die neue Lehre" durch Fenertod und Hohn verfolgt, reichen Geistes angetreten. Sein Leichnam ruht im Dom zu Wunder, da Aristarch von Samos schon im dritten Jahrhundert Frauenburg . Ein Denkmal ist ihm in Thorn errichtet vor Chriftus, weil er eine Bewegung der Erde lehrte, von Cle­aber wir wissen, daß er danach nicht verlangte, und daß der es anthes der Irreligiöfität und Tempelschändung angeklagt wurde?! nicht bedarf, dessen Verdienst fortwirkt, so lange es eine Ge­Doch genug! Ehre dem Manne, dem so Großes gelungen, schichte der Menschheit giebt. wie ber berühmte Reppler von ihm sagt, weil er ein Mann von freiem Geiste" war.

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Wir würden sehr irren, meine Freunde, wenn wir glaubten, daß die neue Weltlehre des Kopernikus einen raschen Beifall Aller gefunden. Neue Wahrheiten brechen sich immer nur lang. fam, aber sicher, Bahn. Zwar fanden sich bald begeisterte Jün­

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