Mr. 4.
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Berun, Freitag, den 8. Januar 1875.
Neuer
Social- Demokrat
Eigenthum der Lassalleaner.
J.
3. Suyigung.
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Oranienstraße Nr. 8, So.
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Inhalt.
Das düfterfte Gespenst. Der große Krupp.
Polittiche Uebersicht: Bismard's Kosaken. Das Communemitglied Theiß. Die englischen Trades Unions.- Berurtheilung Reichs. tagsabgeordneter. Affaire Easter"- Bu bus. Selbstmorde in Folge des Kracho. Ledru- Rollin t. Unser Braun" als Redakteur. Das Berfinken F'erlshus.
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Zum Prozeß Bargteheide . Gemaßregelte.
Eine Skizze aus dem Berliner Arbeiterkreise. Robespierre bei Ausbruch der Revolution. Feuilleton: Zur Geschichte der Mythologie.( Fortsetzung.)
Das düsterfte Gespenst, welches man immer gegen den Socialismes und Communismus in's Gefecht führt, ist die Phrase: In einem socialistischen Staat foll das Eigenthum vollständig aufgören!" ohlwollenbe, aber in den heutigen Berhältnissen groß gewordene Arbeiter selbst können fish mit dem Sage nicht einverstanden erklären, weil ihnen der Gedanke, daß sie gar teine, ihnen vielletäht liebgeworbene Andenken und Gegenstände später besitzen sollen, durchaus nicht behagen will. Wir wollen heute dem ,, düstern Gespenst" einmal näher auf Zunächst werfen wir die Frage auf: Wer befigt denn in der heutigen Gesellschaft Eigenthum, wer tann auf den Namen ,, Eigenthum" Anspruch machen?
den Leib rüden.
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Nan, von zehn Personen immer nur eine, die anderen menn haben tein Eigenthum, teinen Besitz. Die vielen Tausende von kleinen Bauern und Handwerkern, welche noch in eigenen" Häusern wohnen, und welche zu Gunsten eines anderen Berhält. nisses den Ausschlag geben würden, find dermaßen verschuldet und in den Händen der Wucherer, daß ,, hr Eigenthum" kein Eigen thum mehr ist.
Wenn gegenwärtig also nur der zehnte Mann ein ,, Eigenthümer" ist, wäre es dann so schlimm, wenn soldes Verhältnis zu Gunsten anderer Eigenthumsverhältnisse aufgehoben würde? Wäre es so schlimm, wenn das Privateigentham aufhörte und der Gesammtheit zufiele? Wir glauben, neia!
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Und was geschicht gegenwärtig mit dem Privateigenthum? 3ft daffelbe vielleicht ganz harmloser Natur, ergözt fi der Befizer nur an demselben, ohne Jemanden durch sein Eigenthum zu schädigen? Ja, wenn das wäre! Aber das Privateigenthum hat eine sehr schlechte Angewohnheit, es hat den Trieb, fich zu vermehren, und wird dadurch zum die Arbeitskraft ausbeutenden Rapital.
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Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, der Krieg Aller gegen Alle, wird durch das Kapital hervorgerafea der ganze große Jammer, der immerwährend über die Menschheit hereinbright, findet seinen Ursprung in der Kapitalmacht, und diese entsteht bei den heutigen Verhältnissen aus dem Privateigen. thum. Darnach also müßte das Privateigenthum radikal abgeschafft werden, wenn es folchen Fluch bringt so wird man nun fagen. Und doch wollen wir gern hier geftehen, daß in einer focia liftischen Gesellschaft, in welcher alle Produktionsinstrumente der
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Zur Geschichte der Mythologie.
( Fortsetzung.)
Gesammtheit gehören, wohl Privateigenthum exiftiren darf. Dieses Brivateigenthum aber fann fish niemals zum Schaden der Gesellschaft äußern, da es sich nicht als Kapital zur Weitererzeugung von neuen Werthen etabliren tann.
Weil die gesammte Produktion in der socialistischen Gesellschaft durch die Gemeinsamkeit betrieben wird, weil jede Einzelproduktion aufgehört hat, so tann das Privateigenthum night werbend, nicht ausbeutend angelegt werden; es hat seine Bermehrungskraft verloren, es fanu niemals Rapital werden. Damit hört also auch die schädliche Einwirkung des Brivateigenthums auf die Gesellschaft auf.
Wer in der focialistischen Gesellschaft Bergnügen daran findet, fich Gemälde und Blumen als Eigenthum zu erwerben, ihm bleibt es unbenommen; ein anderer fwärmt für hübsche Möbeln und ein Dritter füllt seine Riften mit Leinwand. Die Aufammlung von solchen Gebrauchswerthen schadet dem Mitmenschen, schadet der Gesammtheit nicht. Stellen wir nun noch in wenigen Säßen das Ergebniß unserer Betrachtungen& fammen.
teht nicht lediglich ans Gebran swerthen, sondern zum größten Das Privateigenthum in der heutigen Gesellschaft beTheile aus Tauschwerthen, Bredaktionsinstrumenten; dasselbe verGebrauchswerthen, wandelt sich stetig in fortzengendes Rapital. Dadurch entsteht immer größere Rapitalanfammlung, immer größere Ausbeutung der Arbeitskraft. Deshalb ist das Privateigenthum in der heutigen Gesellschaft die Daeke aller menschlichen Uebel.
Da in einer facialistischen Gesells aft lein Brivate fapital exiftiren tann, well alle Produktionsinftramente der Ge fammtheit gehören, deshalb verliert in derselben das Privateigenthum seinen gehässigen ausbeutenden Charakter und ist also wohl bereinbar mit einem facialistischen Staate.
Einzelner aufgehoben werden soll, daß das Privateigenthum, aber Wir sehen also, daß die Rapitalsbildung in den Händen nur in edlerer Form, auch später noch da sein wird.
Der große Krupp.
Mangel an Arbeit. Dies war aber ungenau, wohl wird eine Kündigung erfolgen, afer es geschieht zu dem Zwecke, die Löhne herabzusetzen und die Arbeiter zu entlassen, falls fie n ht einwilligen. Arbeit ist also vorhanden, und das Neujahrsgeschenk für die Arbeiter ist noch liebenswürdiger, als es Anfangs zu sein schien.
Wir lassen die Frohe Botschaft des Herrn Krupp hier folgen; fle lautet:
Bergangene Jahre, welche allen Fabriken und Bergwerken so außerge wöhnlige Arbeit brasten, baben den Arbeitern anßergewöhnliche Löhne zugeführt. Diese schetubar glückliche Zeit hat in das Gegentheil sich umgewanbelt; rbeit ist jest wenig geboten, und Entlaffungen werden auf allen Werken vorgenommen. Much die Gußßtahlfabrit war zum ersten Male in bem Falle, eine größere Anzahl von Lenten entlassen zu müssen. Da die föhne nicht im Beshältnisse fehen zu den erreichbaren Berkaufspreisen, so wird für alle Zweige der Fabrit eine Ermäßigung der Löhne nothzwischen Selbsttoften and Bertaufspreisen wieder hergestellt wendig eintreten müffen, so lange, bis ein richtiges Berhältniß fein wird. Diese Ankündigung gefchicht im Beraus, damit Niemand plöslich überrascht werde. Ueber das Maß und die Dauer dieser Lohnermäßigung läßt sich heute nichts sagen, fie hängt von den Zeitverhält werden. Es wird ihr dabei zur größten Befriedigung gereichen, wenn niffen ab. Bei Darsfährang dieser Ermäßigung hofft die Firma indeffen, es zu ermöglichen, daß alle ihre Werte in voller raft fortarbeiten alle trenen" Arbeiter trop ber ungünstigen Zeitverhältnisse rubig and und Re wire nach wie vor bestrebt sein, denselben die Sortheile der Be shne Sorge um thre Zukunft fortbanerne beschäftigt bleiben können, faffung aller Lebensbedürfnisse in möglichst erweitertem Maße zuzuführen. 3 bedauere diese Nothwendigkeit der Lohnberabfeyang, verbinde aber damit die bestimmte Erklärung, daß jeder Ausdruck von Unzufrieden beit als Kündigung anzusehen ist. Essex , Gußßtahlfabrit, den 28. Dezember 1874.
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Es geht wahrlich nichts über dies Bogel friß oder stirb", mit welchem die Herabdrückung der Löhne den„ treuen Mr. fou die Fabrit mit voller Kraft", nach dem eigenen Anspruch beitern" angezeigt wird und die Strafe der Arbeitslosigkeit" als Nathe baneben ge, eigt wird. Und das alles geschieht, obdes Herrn Krapp, weiter produzirt. Nur soll das richtige Verhältniß zwischen Verkaufspreisen und Löhnen, oder, deutsch gesprochen, zwischen Kapitalgewinn und Arbeitslohn, herges stellt werden, und das maß ein ganz eigenthümliches Verbei- hältniß sein!
Wir unterbrechen für einmal unfere Artikel über das lige" Eigenthum, dessen Unfittlichkeit und verderbliche Folgen für das gesammte Staats- und Gesellshaftswesen wir nachzuwei fen unternommen haben, um uns mit einem der Hohenpriester desselben zu befaffen, welcher uns in den letzten Tagen den farften Beweis geliefert hat, wie die Freiheit und das Bohlergehen des arbeitenden Bolles der Laune des Fabrikherrn in einer Weise preisgegeben sind, welche an den Despotismus eines Schah von Berflen oder Kalifen von Bagdad erinnert. Ein Bort, ein Wint des Gewaltigen und brstlos fteht der anglückliche Mann der r- beit auf dem Straßenpflaster, das ist das sociale Gesez der modernen Gesellschaft.
Der Mann aber, welcher diese Mast jest ausübt, xm die Löhne für Taufende von Arbeitern herabzusehen, und welcher in der Art eines Utes, feinen Widersprach duldend, seinen Gewalt spruch verkündet es ist der Herr Krupp zu Effen, der Fabrilaut der beften Mordinftrumente, wie man sagt, der durch den Schweiß seiner Arbeiter zum vielfachen Millionär geworden ist. Es ging vor wenigen Tagen das Gerücht durch die Zeitun gen, derselbe habe mehrere Taufend seiner Arbeiter entlassen, aus soweit es mit der Ehre ihrer Rafte vereinbar ist, theils werben fte Pagodenpriester und verheirathen fish. Im 15. Jahre treten fie in die dritte Klaffe; sie ziehen sich mit ihren Familien von der Schima's Palast prangt auf dem höchsten Gipfel des Ge- Gesellschaft zurüd und werden Einsiedler( unaprastas), mehr birges, umringt von den acht Palästen der großen Welthäter. oder weniger abgesondert lebend. Wer von ihnen endlich das Seine Gemahlin heißt Paswati, ein schönes Beib, dem er mit 72. Jahr zurüdzulegen das Glück hat, tritt, wenn er fich dazu ganzer Liebe zugethan ift. Er reitet mit ihr auf einem Büffel- entschließen tann, in die vierte und letzte Abtheilung, welche die ochsen Namens Nandi, welcher für das Sinnbild göttlicher Weis- höchste Wärde ausmacht, deren Erlangung jedoch die größten Eatheit und Gerechtigkeit gilt, weshalb diese Thiergattung so heilig, behrangen und Opfer erfordert. Denn die in diese Klasse Einedel und erhaben dasteht, daß der Genuß des Rindfleisches ein getretenen werden zwar als vollkommene Heilige betrachtet, die Bergehen ist, welches nur gemeine Leute, die Parias, fich erlauben. man bei ihrem Tode nicht einmal betrauert, weil fie direkt der Bon feinen Anhängern wird Schiwa gewöhnlich Mahadewa ge- Seligkeit des Paradieses theilhaftig werden; aber fie müssen diese nannt, d. h. wörtlich Großer Gott". Würde mit Beschwerden erkaufen, die besonders bei so hohem Alter sine unerhörte Hingebung fordern.
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Als Urheber jeglicher Zerstörung ist er unbeschreiblich gefürchtet. Seine hervorstechendfien Eigenschaften sellen sein: Blutdurst, Grausamkeit und Wolluft. Mit seiner furchtbaren Reule, Gheda genannt, zerschmettert er die Bösen; was er vernichtet hat, erzeugt er wieder in neuer Gestalt; wie denn überhaupt der Glaube der Indier in der Lehre von der Seelenwanderung gipfelt, feine wirkliche Auflösung der Dinge, fonbern eine immerwährende Verwandelung der Formen annimmt.
Diese Lehre zu verherrlichen, werden dem Gotte jährlich, im Monat März, Fefte abgehalten, genannt Schiwararti, wobei die unzüchtigsten Schauspiele und barbarischsten Opfer ftattfinden. Ganze Schwärme janger Bajaderen werden zu seinem Dienst in den Bagoden( Tempeln) Indiens abgerichtet von den Braminen. Die Braminenkafte zerfällt in vier Abtheilungen, nach dem Lebensalter. Die erste dauert bis zum 12. Jahre, oder bis zum Schlusse des Unterrichtes, den die jungen Braminen von den älteren empfangen; während dieser Zeit heißen sie Bramatiari, erhalten jeder für sich einen Lehrer, müssen den pünktlichsten Gehorsam beweisen und genießen überhaupt eine Jugenderziehung, die geeignet wäre, fie zu den tugendhaftesten Menschen zu machen, wenn die Braminin insgemein nach diesem Ziele trachteten. Mit dem 12. Jahre gelangen fie in die zweite Abtheilung. Grahaftas genannt; theile treiben fle als Hauspriester bürgerliche Geschäfte,
Die Arbeiter müssen jetzt den Börsenkrach" ausbaden; während es selbstverständlich keinem Spekulanten oder Fabrikanten einfällt, die Arbeiter von den Gewinnen der dem„ Krach" vorangehenden Ueberproduktion etwas mitzutheilen das ist ja„ Eatbehrangelohn" der Kapitalisten!
Eine Hauptface in vorliegendem Falle des großen Kanonenfabrikanten ist nun aber die Frage, ob wirklich auch sein Ge schäft in Folge des„ Krachs" gleich dem der andern Fabrikanten, welche nach Herabsesung der Löhae schreien, keinen Profit mehr macht. Denn das Mordmaschinengeschäft blüht immer, und noch vor Kurzem warde aus Solingen berichtet, daß Bestellungen aus fremden Ländera zahlreich einlaufen. Was vor allem die Fabriten des Herrn Krupp, des Geschüßlieferanten aller Potentaten, und speziell sein Geschäft mit der deutschen Regierung betrifft, so steht es mit seinen erreichbaren Verkaufspreisen" höchft fonderbar. Wir werden an eine kleine Episode erinnert, die sich in der Reichstagsfigang vom 15. Dezember abspielte.
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Die zweite Berathung der Vorlage über das Retablissement des Heeres, benußte der Abgeordnete Herr Berger, um ale ziehend, erbetteln muß, indem er schweigend die Hand ausstreckt, aber keine Worte an des Volkes Milde richtet.
Der Geber naht sich einem solchen menschlichen Gotte nicht anders, als auf dem Boden wie eine Schlange hinteiechend und spricht mit ihm taieend, die Hand vor den Augen. Stirbt aber ein Bhitschus, so wird seine Leiche, auf einem prachtvollen Stuhle figend, in einer mit Salz gefüllten Gruft beigesetzt; auch zerschmettert man seine Hirafchale and vertheilt die Städchen als loftbare heilbringende Reliquien an die Theilnehmer der Be ftattung.
Mile Fleischspeisen find von der Nahrung der Braminen ausgeschlossen. Sonst leben sie in der größten Pracht und Ucppigfeit, besonders die Pagodenpriester. Dieselben verfügen unumsränkt über die reichen Einkünfte der Bagoben und unterhalten Die Einen, Jogis oder Fromme genannt, legen fi frei- fich Shaaren von jungen und schönen Tänzerinnen, Bajaderen, willig die schrecklichsten Martern auf, welche religiöse Schwärmerei welche von ihrem neunten Jahre an in die Pagodengebäude aufnur erdenken kann, um vom großen Haufen bewundert zu wer- genommen und im sechszehnten, wo ihre Jugendfrische erbleicht, den; die Anderen, Lanyaffis genannt, suchen nicht sowohl in wieder entlaffen und durch neue ersetzt werden. äußerer Selbstpeinigang, als in innerer Abhärtung der Leidenschaften eine Ehre. Diese beiden Bäßerarten müssen ebenso bet telarm daftehen, wie eine dritte Art der vierten Abtheilung, die sogenannten Bhitschus. Ein 72jähriger Bramine, welcher beabfichtigt, Bhikschus zu werden, entfagt zuvörderft jedem eigenen Vermögen und Befigthum, schneidet sich, zum Zeichen, daß er aufhöre, Priester zu sein, den Haarzopf ab, schlägt, statt der bisherigen Bekleidung, ein grobes leinenes Tach um seinen nackten Leib, hängt, als sein fünftiges Bett, ein Tigerfell um seine Schultern und bringt dem Fenergott Agni das jeder religiösen und wichtigen Handlung vorausgehende Opfer.
Darauf wird er in den verschiedenen Pflichten seines neuen Standes unterrichtet. Diese bestehen außer einer Menge religiöfer Gebräuche darin, daß er seine einzige Bekleidung, das Leintuch, selbst wäscht, sich täglich dreimal badet, sowie dreimal täglich Brust und Stirne mit der Afche von geheiligtem Rahmiste bezeichnet und beständig ein tapfernes Geschirr in den Händen trägt, um darinnen die Spelfen zu verwahren, die er, im Lande umber
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Die einzigen Geschäfte, welche den Braminen, während ihres ganzen Lebens obliegen, bestehen in dem Lesen und Erklären der vier Bedas oder heiligen Bücher; felbst einige Opfer an bringen und Anderen dabei behülflich zu sein; Almosen austheilen, wenn fie reich sind, und Almosen einnehmen, wenn fie nichts befizen.
Sie huldigen nicht alle einem Glaubensbekenntnisse, zerfallen vielmehr in acht Sekten. Die erste, welche dem Brama huldigt, ist die kleinste; obwohl Alle nach diesem Namen benannt sind, so ist der Kutus des Gottes faft gänzlich zerfallen; fie bringen ihm ein einziges Opfer, und zwar auf folgende Weise. Nachdem der Bramine fich gebadet, legt er weiße Gewänder an, singt einige Opfergefänge, trägt einige Stellen aus den heiligen Büchera vor und läßt von den jüngsten Priestern ein Sandalholzfener anzünden, worauf Cocosöl geträufelt und Rauchwerk nebst Blumen gefirent wird.
Die zweite Sette verehrt Wisnu als den höchsten Gott; die dritte Selte Schiwa, während die blerte die legtgenannten beiden Götter als Eins betrachtet. Die fünfte Sekte verwirft alle