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Bellagenswerthe Menschheit, Du tränkt mit Deinem Blute die Schlachtfelder, Du wimmelst von Krüppein, Wittwen und Baisen, und doch erscheint Dir immer in der Ferne der Zutanft nichts anderes, als das Bild noch viel größeren, gräulicheren Maffenmordes. Und noch zehnmal beklagenswerther bist Du deshalb, o Menschheit, weil Du Dich selbst mit Wolluft zerfleischest, selbst bohlen Schlachtenruhmes halber Dein Elend bejubelt! Höre endlich die Stimme der Vernunft!
Politische Uebersicht.
Kriegerische Gerüchte schwirren in der Luft herum; durch die liberale and offiziöse Presse wird die Nachricht folportirt, daß die deutsche Reichsregierung, sollte sich die spanische Regierung machtlos erweisen, eine strenge Bestrafung der Carlisten für ihre Berlegung der völkerrechtlichen Bestimmungen selbst durchzusetzen, vermuthlich dazu schreiten dürfte, direkt an den Carliften Repressalien zu nehmer.- Wie aber das die deutsche Reichsregierung anfangen würde, ohne ihrerseits das Völkerrecht zu verlegen, oder ohne einen Krieg mit anderen Mächten anzufangen, das wird uns nicht gesagt.-Nun, die Regierung wird fich auch wohl noch befinnen; solche Gerüste aber find deshalb für die Regierung von Nuzen, damit das Bolt immer auf einen neuen Krieg vorbereitet sei und fich, wenn er ausbricht, night erst zu wundern braucht, denn, daß bei dem europäischen Militarismus der große Massenmord bald wieder losgeht, das ist unzweifelhaft. Die armen Bölker, fie müssen mit ihrem Blute die einzelnen Baterländer zusammenkitten und die jest bestehende Ordnung" aufrecht erhalten.
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Sekretäre alle Blätter lesen. Sekretäre alle Blätter lesen. Hier Etwas, das zur Erklärung deren Mitte einstweilig das alfonfistische Prenunciamiento hervor beiträgt. Vor einigen Tagen empfingen, wie man uns mittheilt, ging) fo groß, daß König Alfons auf die beabsichtigt gewesene die Bürgermeister Rheinhessens und wohl auch die der anderen Besichtigung dieses Rorps verzichtet habe. Einem aus Hendaye , beiden großherzoglich hefftschen Provinzen, ein Rescript, worin 12. Januar datirten Telegramm der Augeb. Allg. 3tg." zuersucht wird, besonders darauf zu achten, wie die Zeitungen folge hatte der republikanische Abgeordnete Léon Meïao am Mongenannt ist die social- demokratische und die gegnerische" Presse tag Nachmittag Madrid verlassen, um das republikanische Banner fich über die Person des Reichstanzlers auslaffen, und solche, in der Sierra Morena aufzupflanzen. So scheint die Situa da eine Verfolgung der betreffenden Blätter nur auf persönliches tion in Spanien immer verwirrter gewesen; Hoffnung ist auch Verlangen desselben stattfinden kann, die anrügigen Stellen ange nicht vorhanden, daß das Volk selbst die Zügel in die Hand ftrichen, einzusenden, damit dieselben durch Bermittelung des groß- nimmt. herzoglichen Minifteriums dem Reichskanzler übermittelt und durch diesen die nöthigen Schritte zur Verfolgung der betreffenden Blätter geschehen tönnen. Bei diesem Erlaß ist natürlich nicht blos auf die in der Gemeinde des betreffenden Bürgermeisters selbst erscheinenden Blätter, sondern überhaupt auf alle Zeitungen reflektirt, die dem Bürgermeister etwa unter die Augen kommen. So wird die Amtsthätigkeit deutscher Behörden im Privatintereffe eines Einzelnen absorbirt." Im Uebrigen möchten wir der Germania " bemerken, daß, wenn Fürft Bismarck auch nur rein persönlich angeblich beleidigt ist, die Staatsanwaltschaft bei der Anklage doch sehr häufig auf seine hohe Stellung" Bedacht nimmt und danach ihre enorm bohen Strefanträge ftellt. Heute, den 16. Jannar , ist das preußische Abgeordneten haus eröffnet worden. Daffelbe wird des Reichstage wegen fich auf 14 Tage fofort wieder vertagen.
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Wie verlautet, soll der deutsche Reichstag den 30. Januar geschlossen werden.
Der von den Preußen im Jahre 1866 vertriebene Churfürst von Hessen ist nunmehr im 73. Lebensjahre in Böhmen verftorben; jeine Leiche ist in Caffel beigefcht. Somit wäre der letzte Churfürst in eutschland verschwanden.
Ueber die den.
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# Hurrah! Der rothe" Beder Herrenhauspräsident! ie verlautet, will Graf Stolberg vom Präsidium des Herrenhanses definitiv zurücktreten; Se. Erlaucht soll gegen die Regie rung verschnupft fein wegen ihres aftretens gegen einen Ronfiftorialbeamten in Wernigerode . An seiner Stelle soll, wie metter verlautet, die neue Frattion", welche die Majoritát im Her renhause bat, beabsichtigen, ihr Mitglied, den Oberbürgermeier Dr. Beder in Dortmund , auf den Präsidentenstuhl zu erheben. Erft Communist, rother Revolutionär, dann preußischer Sträfling, dann Fortschrittemann, dann Liberaler, dann Bismarder vom reinsten Wasser, dann Oberbürgermeister, dana Herrenhansmitglied und nun Präsident des Herrenhauses.
* Glüd über Glüd! Der rothe" Becker ist am 14. Jan. zum Dierbürgermeister von Cöln gewählt. Jest paßt er auch noch beffer zum Präsidenten des Herrenhauses. Früher hat man ihn immer aus Cöln ausgewiesen, jest macht man ihn zum Hauptvater der Stadt. - Wer hat fich denn eigentlich geändert?
Wie wir bereits erwähnten, tamen am vorigen Sonnabend verschiedene Anträge zur Berhandlung, wonach der Reichstag Strafanträge gegen verschiebene Personen stellen sollte.
Ueber den ersten entspann sich folgende Debatte:
ordnung:
Präsident: Wir gehen über zum vierten Gegenstand der Tagesmündlicher Bericht der Kommission für die Geschäftsordnung, betreffend das Schreiben des Herrn Reichskanzlers vom 5. Rovember v. J. wegen Ertheilung der Ermächtigung zur Strafrechtlichen Verfolgung des Carl Stuhr aus Weißenfels wegen Beleidigung des Reichstags( Nr. 41 der Drucksachen).
Berichterstatter ist der Herr Abgeordnete Balentin; ich erthelle demsel ben das Wort.
Schlägst da meinen Juden, schlag' ich deinen JuDie Verfolgungen gegen die liberalen Protestanten in Frankreich haben ihren Anfang genommen. Der Präfekt des Tarn- Departements bat nämlich ben protestantischen Bastor von Caftores wegen Aufreizung zur Revolte" gerichtlich verfolgen lassen, weil derfelbe von der Kanzel herab den Beschluß des Presbyterialrathes bekannt gemacht hat, wonach die Wahlen von fünf Gemeideräthen dieses Departements, welche der Minister de Cumont laffirt hatte, doch gültig sein sollen. Der Präfekt, bei dem einige Orthodoxen Beschwerde geführt hatten, ließ bei dem Druder des Presbyterialrathes den Beschluß des letzteren mit Beschlag belegen und leitete bei dem Kriminalgericht eine Klage Berichterstatter Abgeordneter Valentia: Es handelt fish hier um eine gegen den Pfarrer Raband ein. Die Sache erregt im ganzen Mittheilung des Oberstaatsanwalts zu Frankfurt a. M., welcher die ErDepartement natürlich größte Entrüftung, und man that Schritte theilung die Ermächtigung zur Strafgerichtlichen Berfolgung einer Person bei der Pariser Regierung, um die Maßregel des Präfekten rid- tratischen Boltsversammlung am 2 Otteber v. 3. in Frontfurt a. M. betrifft, welche einige Aeußerungen gemacht haben soll in einer social- demogängig zu machen. Bei der Stimmung der Regierenden ist aber Die Geschäftsordnungsfommiffion ist jedoch der Meinung, daß sowohl der ein Erfolg nicht zu erwarten.- Ganz entrüftet ftad die natio- Redvex, als die Aeußerungen, die von ihm inkriminirt worden sind, von so nal- liberalen Blätter in Deutschland über die Verfolgung von weniger Bedeutung seien, daß es fich in der That nicht empfehlen möchte, Protestanten in dem katholischen Frankreich , während sie über Ber- dieselben zur näheren Kenntniß des Reichstages selbst zu bringer, nachdem die Geschäftsordnungskommission ihrerseits einstimmig beschlossen hat, die folgungen von Katholiken in dem protestantischen Deutschland hell Ermächtigung zur firafgerichtlichen Berfolgung nicht zu ertheilen. Ich eraufjabeln. laube mir daher, dem hohen Reichstage zu empfehlen, den in Nr. 41 der Drudsachen geftellten Antrag der Geschäftsordnungskommission anzunehmen. Präsident: Ich eröffne die Diskussion. Das Wort hat der Herr Abgeordnete Liebknecht.
Das Volk muß gruselich gemacht werden! Attentatspläne wider den Fürsten Bismard ist die ganze Presse voll. Schon Anfangs dieser Woche verbreitete fich das Gerücht, daß die hiesige Polizei auf einen französischen Geistlichen fahnde, der mit Attentats abfidten gegen den Fürsten Bismard hierher gekommen. In der That warde das Innere und Aeußere des Reichstagsgebäudes, sowie die Amtswohnung des Fürsten von zahlreichen Polizeia genten bewacht. Mittwoch wiederhol en sich die Vorsichtsmaßregeln in noch ausgedehnterem Maßstabe, weil der Polizei abermals die Ankunft zweier Attentäter aus dem Auslande signalifirt worden ist, welche mit Orsinibomben, nach anderen Mittheilungen mit einer Höllenmaschine, welche Dynamitkugeln werfen soll, ausgerüstet seien. Diesen " graufigen" Nachrichten fügt nun die„ Tribüne" noch folgende meinerliche Schauernachricht hinzu:„ Die abscheuliche Unfitte, anoayme Briefe zu versenden, um irgend welche Bersonen zu lang weilen, zu ärgern oder zu beläftigen, wie sie leider in den meisten großen Städten besteht, graffirt angenblicklich in hohem Maße in Berlin als Ausdruck theils närrisch- kindischer, aber auch gemeinfter Gesinnung. Das Ziel dieser Manöver waren in jüngster Zeit vorzugsweise hervorragende Reichstagsmitglieder und die Fas Ultramontane Blätter in Holland haben von Neuem das milie des Reichskanzlers. Letztere wurde mit allerlei Drob- Gerücht in die Welt gefeht, daß die deutsche Reichsregierung ernftbriefen gegen den Fürsten Bismard förmlich überflutet, lich mit der Abficht umgehe, die Niederlande zu annektiren, Hauptund es läßt sich begreifen, daß namentlich die Damen solche Erfächlich, um sich in den Befiß ihrer Flotte und Kolonicen zu bärmlichkeiten nicht mit derjenigen verächtlichen Gleichgültigkeit feßen. Nun, wenn die Dffigiösen einen Krieg mit Don Carlos entgegennehmen, die solchem bubenhaften Gebahren einzig und allein geziemt. Es ist übrigens nicht unwahrscheinlich, daß die in der Luft schwebenden Attentats gerüchte und Geschichten mit diesen Manövern zusammenhängen, für welche die öffentliche Meinung wohl nicht mit Unrecht die fanatifirten Ultramontanen verantworts lich macht." Die liberalen und offiziösen Kledfer lassen uns wenigstens aus dem Spiele doch wie lange? Vielleicht schon morgen haben sie entdeckt, daß uns Bismarc doch nicht, Wurst" fel, und daß die Social Demokraten ebenfalls mit Attentatsplänen gegen das geheiligte Haupt schwanger gehen.
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Ueber die vielen Strafanträge, welche der deutsche Neichskanzler wegen Beleidigung seiner Person stellt, bringt die Germania " f. Igende Notiz: Man hat schon oft die Frage gehört, wie es möglich sei, daß gegen oft ganz unbekannte Lotalblätter Klage wegen Beleidigung des Reichstanzlers eingeleitet werbe, und zwar, wie sich von selbst versteht, auf dessen persönliches Betreiben. Unmöglich können der Reichskanzler und seine fämme der Pommern , Litthauer, Lioländer, Samoyter, Slaven u. f. w. allmählich und durch Waffengewalt zam Christenthum gebracht. Ja, wenige Jahre vor der ersten Revolution tonnte Johannes von Müller , ein deutscher Geschichtsschreiber, noch erHären: Noch hat bei den Tschuwarchen Gott Thor seine Anbeter; noch fürchten sie den im Waffer wohnenden bösen Geift!"*) Bieles , we nicht bas Meifte, haben wohl die alten Dichters fänger, Barden oder Scalten, deren es besonders in den deutschen Landen viele gab, dazu beigetragen, die hauptsächlichsten Mythen zu erhalten, auf daß spätere Schriftsteller fte niederschreiben konnten, mie ste fich fortgeerbt, vermöge der Tradition, von Geschlecht zu Geschlecht.
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Die nordische Mythe beginnt, so weit sie bekannt ist, mit Alfadur( Allvater). Unter ihm stellte man fich das höchfte, allwaltende und unfichtbare Wesen, den Schöpfer, Ordner und Leiter aller Dinge vor eine Vorstellung, welche der des Juden- und Christenthums durchaus nichts nachgiebt.
Erft hüllte Alfadur das Chaos, fich selbst, in Eis, an deffen westlichem Rande Muspelheim, die loderade Feuerwelt, fich erhob, wo der König Surtur über die bösen Geister herrschte.
Zur Erkenntniß dieses und des Weiteren ist besonders die Edda behülflich, eine Sammlung der nordischen Sagen, ungefähr das Jahr 1240 n. Chr., von Snorre Sturleson , einem is ländischen Richter, veranstaltet.**)
Die Edda erzählt: Aus Muspelheim flogen gewaltige Feuerfunten auf das Eis des nordischen Chaos und machten es schmelzen. Die Funken flogen auch hinüber nach dem unterweltlichen Eisreiche Niflheim, von dem gewaltige Eiszapfen in das leere Chaos, den ungeheuren Abgrund Ginnungapap, hinabragten. Bis zu ihrer Spize drang der Feuerregen ein, fie schmelzend. Aus der so gefchaffenen Maffe erhob fich darauf Ymer, ein menschenähnliches Wesen, von ungeheurer Gestalt, nebst der Kuh Andumabla. Diese leckte ihm Nahrung aus dem umherliegenden salzigen Gestein, während Ymer an ihrem Enter fog. Das beleckte Gestein gebar * Johannes von Müller , 24 Bücher der Geschichte. Die Tschuwarchen waren ein tartarischer Boltsstamm. **) Die Insel Island , zwischen England und Grönland , im atlantischen Ocean gelegen, hatte zur angegebenen Beit bereits ziemlich hohe Kultur. Das Christenthum wurde dasel ft Anfangs des 11. Jahrh. angenommen.
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in Aussicht ftellen, ist es da so verwunderlich, wenn die Klerikalen eine unexion Hollands prophezeihen. Ohne Seemacht ist der Krieg mit Don Carlos nicht einmal zu führen, deshalb muß erst Holland erobert und dann nach 30 Jahren dem längst verstorbe men Don Carlos der Krieg erklärt werden. Diese Logit ist Merital- offiziös.
Die Thronerhebung Don Alphonso's auf den spanischen Thron scheint doch nicht so glatt hergehen zu wollen, wie man allgemein glaubte. Don Carlos hat ein Manifeft gegen Alphonso erlassen und wird seine Erhebung fortseßen; auch ist kein einziger Offizier, wie zuerst gemeldet wurde, von ihm zu Alphons übergegangen. Auch von der Armee lauten die Nachrichten gerade nicht mehr günstig für die jugendliche Königspuppe". Es befagt nämlich ein aus dem Hauptquartier Eftella, vom 9. Januar da tirtes Telegramm, daß das Bataillon Alba de Tormes der Een trumsarmee sich mit dem Nafe:„ Es lebe die Repablit!" erhoben habe; auch sei die Infubordination in der Centrumdarmee( aus dann den göttlichen Riesen Buri, den Stammbater des Gettes Bör, welcher sich später mit der Jotenjangfrau Bertla vermählte, die ihm drei Söhne, den Odin , Wile und We schenkte.
Doch auch der Riese Ymer war nicht unfruchtbar geblieben. In einen tiefen Schlaf gefallen und in heftigen Schweiß gerathen, gebar er aus seinem linken ürme ein Menschenpaar, Mann und Weib, sowie aus seinen Füßen den ihm gleichen Riesen Thradgelmer, welche drei Sprößlinge das furchtbare Geschlecht der Hrymthaffen begründeten. Sofort begann dasselbe den Kampf gegen die drei Söhne der Bertla, wurde jedoch von diesen beflegt und getödtet, mit Ausnahme des Thrudgelmer's Sohn, Namens Bergelmer, und dessen Weib. Diese Beiden retteten sich auf einem Nachen, als das Blut der Erschlagenen die ganze damalige Welt überfluthete, so daß alle bereits lebenden Wesen ertrinken mußten. Aus den Leichnamen schafen hierauf die drei Sieger das neue Weltall , aus den Gerippen die Felsen und Berge, aus dem Blute das Meer, aus dem Fleische die Erde und aus den gewaltigen Hirnschädeln die Wölbung des undergänglichen Himmels. Bur Stüße deffelben, an den vier Eden waren jedoch vier Zwerge von nöthen, welche Anftri( Oft), Weftri( West), Nordri( Nord) und Sudri( Süd) genannt wurden. Aus ihnen entstand das Geschlecht der Zwerge.
Abgeordneter Liebknecht: Anträge wie dieser sind sehr häufig an den Reichstag gekommen. Es ist allerdings richtig: die bisherige Braris war ausnahmslos, die betreffenden Anträge zurückzuweisen, und auch heute be fürwortet dies die Kommission. Ich glaube, damit wir fernerhin nicht mit ähnlichen Zappallen die Zeit zu vertrödein haben, wäre es im Juteresse des Reichstages geboten, dem Einbringen solcher Anträge für die Zukunft vorzubeugen. Ich babe deshalb einen Antrag formulirt, den ver esen zu dürfen ich das Präsidium bitte; vielleicht wird er die nöthige Unterstützung erlaugen:
den Reichskanzler aufzufordern, derselbe möge alle einlaufenden Anfragen, ob der Neichstag Strafanträge stellen wolle, als der Würde des Reichstags anwiberlaufend zurückweisen mit dem Bemerken, die Reichsregierung nicht wieder mit felchen Lappalien zu belästigen. Es bandelt sich hier um ein Prinzip. Es ist in neuerer Zeit von einer gewiffen Seite her Regel geworden, bei den fleinsten Anlässen Strafanträge zu stellen. enn der Reichstag si jetzt in der von mir vorge schlagenen Welse ansspricht, so erklärt er fich damit prinzipiell gegen alle deutschen Reiche gewahrt wiffen will, und daß er eine gegentheilige Bearis benartigen Berfolgungen und befandet, daß er Breßfreiheit, Redefreiheit im misbilligt. Ja diesem Sinne habe ich den Antrag gestellt und empfehle thu dem Hause zur Annahme. Meine Herren, die zahlreichen Strafanträge, die von Seiten des Herrn Reichskanzlers gestellt werden, sind ein Grad messer der décadence, der fintenden Popularität deffelben. Ich glaube, nichts hat mehr das Ansehen des Herrn Netchetanglers geschabet, im Inlande sowohl wie im Auslande, als diese häufigen Strafanträge; ste haben wenu die Feinde fich- nahen. Doch werden sie den Göttern Gefahr bringen zur Zeit des großen Weltunterganges Ragnaroke, wo fle mit den feurigen Gelftern Maspelheims und den übrigen Geguern der Götter zum legten entscheidenden Schlage sich verbünden. Dann muß Odin mit den Seinen erliegen, denn der ungeheure Feuriswolf, ein Sohn der Niefin Angerbode, wird die Welt und die Sonne verschlingen, um dann vom Urwefon Alfadur selbst vernichtet zu werden.
Bis dahin aber herrscht Odin unbezwungen in Asgard, dem Olymp des Nordens, der ewig grünenden Heimath der Götter", woselbst auch die Walhalla , das Paradies der im Kampfe rühmlich gefallenen Helden, Einheriar, wörtlich Eingehörige, fich befindet. In dem stolzen Balaste Walastialf thront Doin an der Seite seiner Gemahlin Frigga, um sich die Asen, das Göttervoll. Als Asen männlichen Geschlechts werden genannt: Thor, der Gott der Stärke, Freyr, der Befruchtende, Niord, der Windherr, Balder , der Spender alles Guten und Hort der männlichen Schönheit, Widar, der Gott der Verschwiegenheit, Wali, der Meister der Kunst des Bogenschießens, Uller, ein schneller Läufer, Braga , der Gott der Dichtkunft, Heimdal , der Himmelswärter, Forsete, der Friedensgott, Tyr, der Kriegs- vnd Siegesgott, und Hoder, der Schäßer der Nacht. Die weiblichen Asen waren: Odin ward Beherrscher dieser neuen Schöpfang. Als er Freia , die Göttin der Liebe, Iduna, die Göttin der Unsterblicheinst mit seinen beiden Brüdern an das Gestade des Meeres tam, teit, vermählt mit Braga , Laga, Dob's Freundin, Gefion, die fanden fle zufällig zwei Holzstücke, einen Eschen und einen Erlen Göttin der Jungfräulichkeit, Siöfna, die Göttin der Zärtlichkeit, ftamm. Sie beschlosser, voll guter Laane, diese nuglofen Gegen Löffa, die Göttin der Ehe, Ridna, die Mutter Walt's, Etca, stände sich anzunehmen, und so blies ihnen Odin Leben ein, Wile die Göttin' der Arzneikunde, Gerda, die Gattin Frehr's, Syn, ertheilte ihnen Seift und Bewegung und We spendete ihnen die die Göttin der Gerechtigkeit, Wara, die Göttin der Treue und Sinne, sowie Blut und Schönheit. Aus der Esche war so der Wahrheit, Gna, die Botin der Götterkönigin, so wie Sol, die Mann entstanden, von den Göttern Not genannt, aus der Erle Sonne. Außerdem gab es noch die Nornen und Walkyren. Die das Weib Embla. Schnell pflanzte das neue Geschlecht sich fort, Ersteren waren die weisen Sicksalsgöttinnen, den griechischen mittlerweile aber hatte auch das der Ueberschwemmung entgangene Parzen vergleichbar. Wie diese, ordnen mid lenken sie die Loose Riefenehepaar ein neues Geschlecht der Hrymthaffen erzeugt, das der Menschen; ihre Namen lanten: Urd, die Bergangenheit, Wanun nicht mehr gänzlich zu überwältigen war, sondern fortfahren randa, die Gegenwart, and Sculd, die Zukunft. Aus dem Brow wird, gegen das Gute zu kämpfen, obwohl nie den Sieg errinnen der Vergangenheit tränkten sie den ewigen Weltbanm z- gend über den Himmel, denn die dahin führende Bifröstbrücke, drafil, wie sie selbst daraus täglich neue Weisheit tranken. Ge= ein dreifarbiger Regenbogen, welcher bis zur Erde reicht, vermag wiß eine herrliche Symboliftrung des Werthes der vergangenen ihre schweren Gestalten nicht zu tragen und wird zudem von einem Zeit, aus der ewige Gegenwart lernen soll, um der Zukunft zu Sohne des Odin, dem scharfäugigen und feinhörigen Heimdal, be- nußen! wacht. Mit dem Giallarforn wedt er die schlafenden Götter,
!( Fortfegung folgt.)