Ihm vielleicht mehr gefchabet, ale felbft die Soldlinge des Reptilienfonds, ( Glocke des Präsidenten)
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Präsident: 3 muß den Herrn Rebner unterbrechen. Abgeordneter Liebknecht( spricht während deffen weiter): von denen eine dem Reichstanzier freundlich geftante Person geäußert hat, ( Glocke des Präsidenten) daß fie den Reichstanzler moralisch umbringen. Präsident: Ich muß den Herrn Redner unterbrechen. Wenn ich ihn unterbreche, so hat er nicht weiter zu sprechen! Die letzte Bemerkung war nicht zur Sache gefprochen. Abgeordneter lebknecht: Bon diesem Standpunkte aus bitte ich Sie, meinen Antrag anzunehmen, und ich lege ihn auf den Tisch des Hauses nieder. Präsident: Der Antrag ist verlesen, meine Herren; ich frage, ob der Antrag Unterftigung findet.( Bause.)
Die Unterstützung hat er nicht gefunden.
Ich ertheile das Wort dem Herrn Abgeordneten von Bernuth. Abgeordneter von Bernuth: Unter diesen Umständen bin ich der Auf gabe überhoben, die gefchäftsordnungemäßige Nichtzulässigkeit ausführlicher darzuthun; ich behaupte aber doch, daß der Antrag des Herrn Abgeordneten Liebknecht gar kein Amendement ift zu der vorliegenden Angelegenheit, sondern ein selbständiger Antrag, der die geschäftsordnungsmäßigen Wege un Formen durchzumachen hätte. Zur heutigen Debatte gehört er nicht. Denn was will der Antrag überhaupt? Es soll der Herr Reichskanzler aufgefordert werden, ein für alle Mal derartige Strafanträge zu coupiren unb ihnen teine Folge zu geben. Das ist ein Gegenstand, der mit de Frage, die uns hier beschäftigt, gar keinen Zusammenhang hat, ob ein gewiffes Jabloiduum ftrafrechtlich verfolgt werden solle oder nicht. Ich glaube, der Antreg mußte von dem Herrn Präftdenten demgemäß in die weiteren Wege verwiesen werden.
Präsident: Meine Herren, der Antrag steht nicht mehr zur Dis. tuffion, er hat gar feine Unterstützung gefunden, und damit ist die Sache geschäftlich vollkommen erledigt.
Darauf ward in Bezug auf den Advokat Fischer in Hannover ohue bemerkenswerthe Debatte eine Anllageerhebung abgelehnt.
( Nr. 123 II. der Drucksachen)
das Wort.
Dann tam ein dritter Fall it olgender Debatte: Präsident: Ich sehe über zum sechsten Gegenstand der Tagesordnung: mündlicher Bericht der Kommission für die Geschäftsordnung, betreffend das Schreiben des Herrn Reichskanzlers vom 2. Dezember v. J. wegen Ertheilung der Ermächtigung zur Strafgerichtlichen Verfolgung des Arbeitsmanns Hans Moser in Altona wegen Beleidigung des Reichstags Berichterstatter ist der Herr Abgeordnete Dr. Nieper. Ich ertheile ihm Berichterstatter Abgeordneter Dr. Rieper: Ich habe über eine Anfchuldigung zu berichten. die von Seiten der Oberstaatsanwaltschaft in Kiel erhoben ist gegen einen Arbeitsmann Namens Moser in Altona , und hinflchtlich deren Seitens des Herrn Reichskanzlers die Frage wegen einer et walgen Verfolgung zur Erwägung gestellt ist. Der Fall ist turz folgender. Der Arbeitsmann Moser ist im Ansauge des vorigen Jahres zu einer Bolizeifirafe verurtheilt worden, und es ist diese Strafe, eine Geldbuße, exefutivisch von ihm eingezogen. Als er diese Strafe hat zahlen müssen, hat er in einem Schreiben an die Polizeibehörde in Altona sehr lebhaft über diese Angelegenheit sich beschwert, und er schließt dann mit den Worten, daß, wenn Jemand bestraft werden müßte, so sei es die gesetzgebende Gewalt in Deutschland , die der größte Verbrecher sei. Es ist ein Strutinialverfahren über die Bedeutung diefer Worte eingeleitet, und in diesem Strutiniaiver. fahren hat Moser erklärt, daß er unter der gesetzgebenden Gewalt den Reichstag in Berlin vesstände.
Die Geschäftsordnungstommiffion ist auch in diesem Falle einstimmig der Meinung gewesen, daß die Ermächtigung zur Berfolgung dieses Mannes zu verweigern fei. Denn ganz abgesehen von den allgemeinen Gründen, welche gegen derartige Strafverfolgungen sprechen, liegt hier der Fall so, daß eigentlich nue angenommen werden kann, der Mann habe sich in dem inforrett abgefaßten Schreiben unrichtig ausgedrückt, er babe niat eine Beleidigung daria aussprechen wollen, vielmehr eine objektive Beurtheilung eines Strafverfahrens. Dazu tommt noch der Umstand, daß er nicht öffentlich, sondern in einem Schreiben an die Polizeibehörde sich ausgesprochen hat, der er die Neußerung, wenn er sich der Strafbarkeit bewußt gewesen wäre, schwerlich gemacht haben würde. Aus allgemeinen und besonderen Gründen hat mishin die Geschäftserdnungskommission den übereinaftimmen den Beschluß gefaßt, auf eine strafrechtliche Berfolgung des p. Moser nicht anzutragen, und ich gebe dem hohen Sause anheim, den Kommiffionsantrag
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sub Nr. II. der Nr. 123 der Drucksachen:
die Ermächtigung zur Strafgerichtlichen Verfolgung des Arbeitsmanne Hans Moser in Altona wegen Beleidigung des Reichstags nicht zu ertheilen, zu genehmigen.
welcher Massenmore, welches Elend entsteht und welche Noth in den Fa milien der damaligen Landwehrlente herrschte. Jetzt würde sich dies alles auch auf die Familien der Landwehrleute übertragen. Ich erinnere an die Landwehrdivision Kummer, welche Metz zu belagern hatte und die filrater lichsten Verluste erfitt. Wäre es nun möglich, den Landsturm ebenso zu verwenden, und würde die glänzende" Bolitit, welche jetzt von Seiten der Regierung betrieben wird und in deren Folge bald das deutsche Bolt auf mehreren Fronten fich wird schlagen müssen,( Seiterkeit) ihren bisherigen Verlauf weiter nehmen, so würde man balo genug dazu kommen, Landfurmlente außerhalb der Landesgrenzen zur Belagerung von Festungen zu verwenden, und wie hätten nicht blos baffelbe Glend, welches bisher die Familien des arbeltenden Bolles traf, sondern auch noch ein weit größeres. Es entstände eine Roth, wie wir sie jetzt noch gar nicht beregnen fönnen, indem es sich dann um alle jene Lente bis zum 42. Lebensjahre handelt, die verheirathet find und ausgehoben werden.
Ich will hier mich nicht länger über die Sage verbreiten. Es liegen die Thatsacherr f flax am Tage, und sie sind schon so häufig innerhalb der Boltstreise besprochen worden, daß es gänzlich unnöthig wäre, ste hler befonders zu spezialisten, vor Allem, da ich weiß, daß die Majoritätsverhält niffe gegenwärtig im Reichstage so geftaltet find, daß Alles durchgeht, mas die Regierung fordert. Ich habe nur deshalb das Wort ergriffen, um hier au fonstatiren, daß, wenn in fünftigen Zeiten Fälle von Häete bei Handhabung der Disziplin und der Militärftratgefeße gegen die Landfturm pflichtigen vorfallen, und ebenso, wenn eine Maffe von älteren Lenten aus dem Bolle, von Familienvätern auf dem Schlachtfelde bluten muß, wir Social Demokraten es nicht gewefen sind, die zu bleser Rüstungspolitik und zu dieser Gesetzesbestimmung die Hände gegeben haben. Wir SocialDemokraten wollen Frieden und Bölkerverbrüderung, aber nicht den Massenmord und nicht das maffenhafte Elend, welches durch den Krieg in die Arbeiterkreise hineingetragen wird.
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Sympathie zur Seite stehen, wie sie es bisher gethan haben. Doch, wir appelliren nicht an die Arbeiter Hamburge allein, sondern an alle Arbeiter, soweit die deutsche Zunge flingt. Vergeßt night, in allen Euren Bersamm lungen des oben ngeführte ben Arbeitern zu sagen, damit es unseren Her ren Arbeitgebern nicht gelingt, einen Sieg zu feiern, trotz der toloffalen Agitation, die fie auf's Nene wiederum betreiben. Wie uns hier berichtet wird, find schon wieder verschiedene Städte mit Aufrufen tapezirt, worin den Arbeitern große Beesprechungen gemacht werden. Arbeiter Deutschlands , föauten wir überall zu Euch reben, faft unglaubliche Thatsachen würden wir Eu fagen, die gegen uns in diefer Zeit unternommen find. Darum er fuchen wir Euch, haltet überall den Zuzug steeng von hier fern, denn noch einige Wochen und der Steg ist unser! Unsese Herberge, sowie Arbeitsnachweisebureau befin et sich große Rosenstraße 37 bet Heren Hübner. Etwaige Gelder und Unterstützungen sind zu senden an H. Falle, ebendaselbst. Das Comité der ausgeschlossenen Töpfer zu Hamburg- Altona .
Thomas Münzer.
( Fortsetzung.)
nehmen die erneuerte apoftolische Kirche und ausgehen in alle Ich verheiße euch große Ehre and Rahm : hier wird den Anfang Welt. Die Kirche bete nicht einen stummen Gott an, sondern den lebenden and redenden. So ich lägen werde in dem Lebendigen Worte Gottes, welches heute hervorgeht aus meinem Munde, so will ich des Jeremias Laft tragen und stelle mich selbst dar, mich zu übergeben den Schmerzen des gegenwärtigen und des ewigen Todes."
Es gehörte Math dazu, fich mit diesem Tone, deffen Mildefes im Boranstehenden im wörtlichen Auszug enthalten ist, mitten in ein fremdes Land, in eine große Stadt, unter eine längst wieber mächtig gewordene Geistlichkeit hineinzustellen. Münzer ist sang Jüngling, der Alles sich zutranende, unbedenklich wagende Jüngling; er hat nichts für sich, als sich selbst, feinen Glauben sei. Aber es mißlang ihm, in Böhmen Raum und Anhang zu an feine Sendung und seine Ueberzeugung, daß es an der Zeit gewinnen; er wurde unter Bewachung gestellt und mußte das Land verlassen.
Die Betitionsfommission des deutschen Reichstages berieth geflern eine Petition des( bekanntlich in Haft befindlichen) Schriftsteller und Reichstagsabgeo buetea Most, welche dahin gebt: 1) ein Gesez zu erlaffen, wegen Behandlung der politischen Gefangenen, 2) dahla zu wirken, daß eine Anwendung einer angemeffenen Behandlung erfolge für solche Gefangene, welche im Strafgefängniß am Blößensee detinirt sind. Die Kommission beschloß: Im Hinblick auf die bevorstehende Berathung der Strafprozeßordnung die mission zu überweisen, daneben auch dem Reichskanzler Kenntniß von der Petition durch Bermittelung des Reichstagspräsidenten an die Justizkom selben zu geben, mit der Aufforderung, dahin zu wirken, daß in denjenigen Bundesflaaten, in welchen die Strafvollstreckung und das Gefängnißwefen bis ang nicht turch Gesetz geregelt if, insbesondere im Königreich Preußen, von den Bundesregierungen schleunigst der Strafvollzug und das GefäusEr ließ sich dadurch weder seinen Glauben an sich, noch an nißwefen in einer Welse geordnet wird, daß dadurch der Vollzug der Strafeinen Beruf verkümmern. Bloßer Chrgeiz jugendlichen Leichtfinas fen, namentlich der Gefängu ßftrafe im Sinne des Strafgesetzbuches, ins- wäre entmuthigt worden, als er die großen Schwierigten jah. besondere des§ 16 desselben, sicher gestellt werden. Ferner wurde hieran Aber es war Münzern ein Ernst damit, die Welt zu beffern; er noch ein Zusas angenommen, daß der§ 23 der Inftruttien vom 24. Nos. bachte ohne Schrecken an die Dornentrone der Voltserlöser. Er 1837, der Justiz Ministerialertaß vom 24. Nov. 1851 und der§ 37 der Hausordnung für das Strafgefängniß bei Berlin als mit dem§ 16 Abwar berei, wie er es am Ende seiner Prager Ankündigung auch fatz 2 des Strafgesetzbuches in Widerspruch stehend beseitigt werden. sagte, für das, was er als seinen Beruf in fich trug, muthig mit feinem Leben einzustehen; und er hat es bewiesen.
Glandhan, 11. Jan.( Bersammlung.) Am 9. die. fand hierselbst eine gemeinschaftliche Versammlung der Mitglieder des Allg. deutsch . Arb.Bereins und des social demokratischen Volksvereins statt, mit der Tagesordnung: Die Bereinigung ber focial- demokratischen Arbeiterparteien." Herr Melhorn legte in einem längeren Bortrage den Nutzen der Bereini gung flar, und da fich die Mitglieder beider Bartelen im Sinne der Bereinigung aussprachen, wurde eine Resolution, die eine Bereinigung der beiden Arbeiterfraktionen befürwortete, einstimmig angenommen.
G. Schwerdtner.
Aurin.
In
Senicke und Seiter aue Charlottenburg vor dem Kammergericht, ange. Berlin , 12. Januar .( Brozesse.) Heute waren die Parteigenoffen tlast wegen Bergehen gegen das Vereinsgefeß u. f. w., erschienen. erfter Infianz war Henice in 20 Thlr. Geldstrafe verurtheilt, als Zeiter eines Zweigvereins, und Helter wurde freigesprochen, der in Bremen domizilizte Allg. deutsch . Arv.- Berein fits Charlottenburg aber nicht geschlossen. Die Staatsanwaltschaft appelliste gegen dieses Erkenntniß und verlangte, ausgehen dürfe und der Verein geschlossen werden solle. daß Henicke mit höherer Saft bestraft werbe, ebenso Seiter nicht firasies entssted fich für einen neuen Termin. Der Gerichtsbef G. Diezmann. Berlin , 13. Januar .( Verhaftung.) Bartelgenosse Albert BöttPräsident: Der Herr Abgeordnete Reimer hat das Wort. cher wurde am heutigen Tage in seiner Wohnung verhaftet, um eine brei Abgeordneter Reimer: Meine Herren, es ist hier der richtige Erwä- tagswahl gehaltenen Rede im Anhaltischen zugezogen hatte, zu verblißen. monatliche Strafe, die er sich in Folge einer während der letzten Reichsgungsgrund von dem Herrn Berichterstatter bereits erwähnt werden; elues Ist aber nicht bemerkt worden, und das konnte der Herr nicht wissen, daß Düsseldorf , 5 Jan.( Prozesse.) Unser Parteigenosse W. Gries nämlich der betreffende Angeschuldigte notorisch ungures nungsfähig ist. Er wurde am 6. Wai megen einer Zellerfammlung, ble er am 21. Dezember hat seiner Zeit die dänische Regierung so gut, wie jetzt die deutsche, be- 1873 in einer Bersammlung vorgenommen, in der Appellfammer freige. schimpft und beleidigt, und wenn man den Mann auch verurtheilet, so wirbsprochen. er thatsächlich dennoch fortwährend schimpfen. Er ist von der fixen Idee Geldbuße verurtheilt in Folge einer anderen Tellersammlung. Siergegen Den 16. Oftober 1874 wurde derfelbe wiederum zu 3 Thalern erfüllt, an glauben, er müffe gegen jede Staatsbehörde schimpfen.( Seltert) warbe Berufung eingelegt mud in Gries in der Appellkammer am 23. Dez. Meine Herren, die Sade lit wirklich lächerlic, Sie haben vollständig freigesprogen am 27, November fans er abermals wegen einer Lelles Recht; was ich aber nicht lächerlich finde, ist, daß die Staatsanwalte so femalang vor dem Polizeigericht an Opladen . Dieser Termin ist auf ben weit herabgreifen und selbst dem Reichstage einen Mann zur Verfolgung 7. Januar verfchoben. Auf den 13. Januar 1875 an der öffentlichen denunziren, von dem jedes Kind in Altona weiß, daß der afte Möfer fin- Sigung des Königlichen Landgerichts zu Büffeldorf( Buchtpollzeitammer) disch ist. Einen solchen Mann sollte der Reichstag verfolgen? Ich finde find unsere Parteigenoffen Wilhelm Gries und Carl Schäfer wieder vorge es selbstverständlich. daß diese Denunziation zurückgewiefen wird; und es ist laden; angeklagt, in einer Voltsversammlung vom 8. Rosember gege bie zu wünschen, daß allen Denunziationen die Spitze abgebrochen werde. Denn Belizet Thatsachen öffentlig behauptet zu haben, die dieselbe verächtlich wenn man fo welt tommt, daß man irrfinnige Personen bestrafte, dann machen sollen. Mit social- demokratischem Gruß müßten schließlich alle Irrenhäuser in Zuchthäuser umgewandelt werden. Präsident: Es nimmt Niemand weiter das Wort, ich schließe die Distuffion. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Wort. Ich darf wohl konstatiren, daß der Antrag der Geschäftsordnungskommission ohne weitere Abstimmung angenommen ist. Ich fonstatire das hiermit. Schließlich ward ohne Diskussion eine Anklageerhebung gegen eine füb deutsche Zeitung ebenfalls verworfen
Albert Werner.
Frautfurt a. M., 13 Jan( Bolizeiliches.) Unterzeichneter mit einem Shriftstäd folgenden Jahalte beehrt: Nach Aun 13. fe. wurde dem durch die Pattgehabten Ermittelungen als feftgestellt zu erachten: a. daß die sogenannte Frankfurter Mitgliedschaft des zu Bremen demisille. Verein als ein politischer zu betrachten ist; c. daß Berbindungen desselben ten Allg. deutsch . Arb. Bereins ein selbstständiger Verein is; b. daß diefer mit anderen Sereinen gleicher Art zu gemeinsamen Zwecken stattgefunden haben, so wird auf Grund des§ 8 bsa 2 der Berordnung aber die Ber Gelegentlich des Landsturmgesetzes tam, wie on erwähnt, seitens bez hitung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Mißbranches Social- Demokraten nur Hasselmann beim§ 4 zum Wort und äußerte des Bersammlungs- und Vereinigungsrechtes vom 11. März 1850 die vorfich über blefen Paragraphen, welcher bestimmt, daß der Landsturar dem läufige Shließung des Bereins hiermit polizeilich angeordnet. Zugleich leggen Militärgefeß unterworfen werden soll, fowle über die Berwendung wird auf die Strafbestimmung im§ 16 Abſay 2 der vorangeführten ich des Landsturms außerhalb der Grenzen in nachstehender Weise. orbuung hingewiesen, wonach die Bethelligung an einem auch nur vorläufig Da uur eine Spezialbiskussion verlag , fonnte der Rebuer die übrigen gesloffenen Verein mit Geldbuße von 5 bie 50 Thalern oder Gefängniß wichtigeren Buutte nicht in den Bereich der Diskussion ziehen. von 8 Tagen bis zu 3 Monaten bestraft wird. Die Verhandlungen find Nach dem stenogeapbifchen Bericht lautet seine Aeußerung, wie folgt: an die königliche Staatsanwaltschaft abgegeben worden, von welcher das Nach dem stenographischen Bericht lautet seine Aeußerung, wie folgt: weitere zu erwarten ist. Der Polizeipräsident: Hergenhahn." Achz Meine Herren, ich habe zunächst mich dagegen zu wenden, daß nachliches erfuhren auch mehrere Bevollmächtigte der Gewerkschaften. § 4 der Landflurm als solcher den Militärftrafgeseßen und der bisherigen Disziplin absolut unterworfen werden soll. Ich glaube, für diejenigen H. Brinz. Altersklaffen, aus weichen der Landsturm befiehen soll, für Lente bis zum Heute Morgen erhielt ich von der hiegen Solizelbehörde die Berfügung, Frankfurt a. M., 13. Jan.( Borläufige Bereinsschließung.) awelundbierzigften Lebensjahr, die meistens verheirathet sein werden, wird es sehr leicht möglich sein, mit dieser Disziplin in Rouflift zu gerathen, daß die hiesige Mitgliedschaft des Aug. Tischler( Schreiner-) Bereins and in Folge deffen würden die traurigsten Borgänge und schwere Strafen wegen Zuwiderhandlung des§ 8 des Vereinsgesetzes borläufig polizeilich fich ereignen. Es ist das Militärftrafwesen so häufig angefochten worden, geschloffen ist.
Hermann Beyer.
Er wurde Prediger in Altstedt in Thüringen , gegen das Ende des Jahres 1522. Hier ließ er beim Gottesdienste Alles ohne Unterschied in deutscher, verständlicher Sprache verrichten; nicht mehr blos die aus dem Zusammenhang gerissenen Evangelien und Epifteln, sondern alle biblischen Bücher sollten vorgelesen und darüber gepredigt werden. Von Eisleben , Mannsfeld, Sangers darüber gepredigt werden. Von Eisleben , Mannsfeld, Sangers hausen, von Frankenhausen, Querfurt , Halle, Aschersleben , von anderen Orten liefen die Leute Münzern zu nach Altstebt, ihn predigen zu hören. Es war wie eine Wallfahrt. wärts und wurde Schritt um Shritt vorwärts getrieben. lichkeit und den weltlichen Herren gab. Er ging schrittweise vorDem Bolle gefielen die scharfen Lektionen, die er der Geift
und die Sprecher und Führer der franzöfifchen Revolution aufSeine Reden waren voll Gedanken, wie fie 3. 3. Rousseau gefaßt, ausgebildet und sich damit berühmt gemacht haben. Münzer eilte auch mit feinen religiösen Ansichten, nicht nur mit seinen politischen, um drei Jahrhunderte voraus.
Als er fab, daß seine Aufforderungen an die Fürsten bei diesen keinen Anklang fanden, wandte er sich mit um so stärkeren Ermunterungen an das Bolt, sich selbst zu helfen. Die Kraft des Wortes fuchte er durch Vereine zu stärken. Schon hatte er eine geheime Gesellschaft zu Altstedt errichtet, die sich mit feierlichem Eide verbindlich machte, mit einander zu arbeiten und das neue Reich Gottes, das Reich brüderlicher Gleichheit, Freiheit Sprünglichen Gleichheit, in der Rückführung der chriftlichen Kirche und Lauterkeit zu begründen. In der Wiederherstellung der urzu ihrem Ursprung, wie er es nannte, fab er die einzige Rettung der Menschheit. Alles, was" Chrifto sein Regiment verderbt", Alles, was das Bolt in's Elend zu stürzen und darin zu erhal tea, zusammengewirkt habe, Herren, Priester und die Despotte des Buchstabens, alles Hemmende sollte hinweggethan werden; alle deutschen Völker, alle Christen sollten in den Bund gezogen, zum gemeinsamen Kampfe eingeladen werden, die Christenheit Herren sollten von dieser Einladung nicht ausgeschlossen sein.. gleich, fich und die Welt frei zu machen. Selbst die Fürsten und Man sollte ste brüderlich erinnern. Nur wenn fie fich weigern, werden, sollten sie vertrieben oder getödtet werden. Alle Dinge in den Bund zu treten und Bürger des neuen Gottesreiches zu follten gemein sein, die Arbeit wie die Güter; es sollte davon an' Jeden nach Nothdurft und Gelegenheit ausgetheilt werden.
Diefen Bund auszubreiten, sandte Münzer vertraute Boten nach allen Gegenden Deutschlands aus, die in der Stille für seinen 3wed wirkten. 3a gleicher Zeit ließ er eine Reihe scharfer Schriften im Drud ausgehen; er hielt sich dazu einen eigenen Druder zu Eilenburg . Dadurch und durch seine häufigen Predigten breitete sich seine Lehre unter dem gemeinen Mann immer mehr. Sein Thema war fast stets daffelbe: die Nothwendigkeit, dem Volke die Freiheit auf Erden zu erkämpfen. Seine Predigt ale vielmehr Politik mit religiösem Ueberwurf, die Verkündigung auf der Kanzel wie in feinen Schriften war nicht sowohl Religion, einer neuen bürgerlich- glücklichen Zeit, der nahen Erfüllung der alt- and neutestamentlichen Weissagungen, wo keine Tyrannen, teine Frohnen, feine todie Buchstabenreligion, teine Priesterknechtschaft mehr sein, alles Raftenwesen aufhören, Kirche und Staat in dem Reiche der Freien und Heiligen ganz aufgehen und das wahre Priesterthum, das des ganzen Menschengeschlechts, anheben werde. Diese Zustände in alle Wege, mit Wort und That, herbeizuführen, machte er Jedem zur Gewissenssache. ( Fortsetzung folgt.)
Leimruthen
daß ich es durchaus für praktisch erachten muß, wenn man für den Landturm ein besonderes militärisches Strafgesetz gäbe. Es müssen dabei die Berhältnisse der älteren gereifteren Männer unbedingt in's age gefaßt Wald, 25. Dez.( Tod eines braven Bartelgenossen.) Ber werden. Eine Menge das Militärftraswesen betreffende Fälle habe ich Gefloffenen Sonntag farb zu Sahnenhaus unser älteftes Parteimitglied up. legenheit gehabt, in ausführlicherer Welſe in, der vorigen Selfien vorzu Beters im Alter von 34 Jahren. Die deutsche Arbeiterbew- gung hat in führen und das Verhältniß der strammen Disziplin zu besprechen. Bei ihm einen ihrer thatkräftigften Mitkämpfer verloren. Sein Andealen wird dieser Gelegenheit ging ich auf Thatsachen ein, z. B. auf die Affaire des uns ein porn fein, festzuhalten an unserer gerechten Sache trotz aller Soldaten Blattner. Damals wurde mir hier aus dem Reichstage heraus Schwierigkeiten und Berfolgungen. Gust. Luchtenberg. zugerufen: Die Sache ist den Gerichten unterbreitet, es wird Recht gesprochen werden, und Diejenigen, welche Soldaten martern, werden vermetheilt werden." Nun, meine Herren, wir haben gesehen, was für gericht. Hamburg , 11. Januar .( Allg. denisch. Töpferverein.) Kollegen, che Verhandlungen damals erfolgt find. Die betreffenden Bersönlichkeiten, Brüder! Bereits ein halbes Jahr liegen wir hier im Kampfe. anche augenscheinlich den Mann mishandelt, ja zu Tode mißhandelt haben, die Maßregelungen einiger Kapitalisten wurden vorigen Sommer nahe 300 find später freigesprochen worden. Es hat sich eine der schwärzesten Seiten Arbeiter auf die Straße geworfen, aber nicht nach dem Willen unserer des Willitärstraswesens dort enthüllt. Und ich meine, daß gerade in dem Arbeitgeber allein, sondern weil diese glaubten, dem Verein Bauhütte" borliegenden Falle, wo es sich um ältere Lente handelt, die aus ihren Folge leisten zu müffen. rgerliches Kreifen plöglich herausgeriffen werden und in den Kampf zleHier in Hamburg werden die Arbeitsausschlaffe nicht ans ökonomischen, sondern direkt aus politischen Gründen provozirt, ben müssen, mildere Geseze nöthig find, als es die jetzige Disziplinar wie es ein Cirkular der„ Bauhütte" beweist. So legte türzlich die" Germania " der herrschenden Partei Arbeiter Deutselands, mit ahnung und die gewöhnlichen Militärstrafgeseze find. Ich habe aber unter welchen niedrigen Mitteln gegen uns angekämpft wird, in taxm un solche Ruthen , und siehe da, der Erfolg war ein ziemlich günstiaffen, einen Antrag zu stellen, weil ich voraussah, daß ein solcher nicht glaubbar. Schon im Sommer 1873 versuchte man, die Maurer und Zlager zu nennen, denn sie fing anf denselben nichts mehr und nichts merer mit Maßregelungen zu beglücken. nicht, und so suchte man sich dieses Mal eine kleinere Rorporation, und zwar der herrschenden Partet, nämlich die" Norddeutsche Allgemeine" Dies gelang der Serren aber weniger als zwei Hauptvogel und noch dazu thellweis offiziöse" die unsere, ans. Aber auch hier ist es bis jetzt den Herren nicht gelungen, über uns zu triumphiren, und wird die„ Banhütte" auch an uns fich ihre und die„ Poft". Der Fall scheint uns beshalb wichtig genug, Sörner abstoßen, sofern uns die Hamburger Korporationen mit derselben um ihn unseren Lesern mitzutheilen, weil er wieder einen erkled
angenommen wird.
3weltens muß ich ganz ertschieden dem beiftimmen, was im Anschluß an§ 4 darüber beantragt worden ist, daß der Landsturm nicht außerhalb der Landesgrenze verwendet werde, oder doch nur im außerordentlichen Falle einer Berfolgung. 23ir haben es ja in dem letzten Kriege erfahren,
legen, um damit Vögel zu fangen, ist ja bekanntlich gefeßlich verboten; doch giebt es noch eine Art von Leimruthenlegen, welche nicht verboten ist, und die, wenn richtig angewandt, schon manchmal hübsche Resultate geliefert hat.