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Breslan, 27. Jannar.  ( Berfammlungsauflösung.) Noch immer Fönnen wir hier über Versammlungsauflösungen berichten, mögen biefelben

le Muft, tönten begeisterte Bisatrufe, flatterten die Fahnen. ordnung. Dem soeben erschienenen 15. Bericht der Justiz Kom­Der Augenblid war ergreifend, unbeschreiblich. Dir General misston entnehmen wir folgende interessante Daten. Auf Jetne embernfen fein, von wem sie wollen, oder das Bureau zufammengefekt | zabun sein blaues Barrst von dem weißen Haupte. Er trug die Eingabe erhielt Most von der Gefängnißkommiffton folgende Ant- fein selbst von Bersonen, die niemals Mitglieder des Allg. deutsch  . Arb.­cothe Bloafe und den weißen Mantel. Sein Geficht war ge- wort: Die Jonen zugemessene Beschäftigung ist eine ganz ange Bereine oder irgend eines sonstigen sereins gewesen ft d, gleicholel, aufge­cöthet, aber in seinen esfen Zügen las man den Ausdruck tiefer messene. Sie sind eigentlich Buchbinder und waren nur als Auto- löst wird, sobald nur die bei der Polizei aurüchig gewordenen hiesigen, che Beiden, die ihn vor der Zeit altera ließen. Als er in den Wa- didakt publizistisch thätig, und zwar in einer Weise, die Sie fort. maligen Mitglieder des Allg. denisch. Arb.- Vereins oder ich das Wort ex­gen stieg, wollte das Bolt ihm mit Gewalt die Pferde ausspan- während mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt brachte. Es tann Scholz'sche Lokal etuberufen. Die Versammlung wälte solche Personen greifen. So war auf den 18. Januar eine Bolfsverfammlung in das sen, und es war seine ganze autorität nothwendig, um dies zu fomt nur gut fein, wenn Sie durch die Jonen jest auferlegten in's Bureau, welche vor den ftrengen Augen der Herren Polizeibeamten  Die Boltsmenge war so dicht, daß der Wagen nur Arbeiten zu Ihrem ursprünglichen Beruf zurüdgeführt werden. Gnade fanden, denn zu aller Verwunderung beftleg der Referent, Herr langsam vorwäris konnte, und die Beifallsrufe waren fo start, Social- demokratische Zeitungen würden Sie in Ihren Anschau- recker, die Tri- üne und konnte feinen geblegenen Bortrag über den Nor­baz Garibaldi, der aufrecht stand, faum wußte, wie er erwidern nugen auf's Neue bestärken; es wird Ihnen die Wahl zwischen eine Menderung der Polizei glaubend, betam benn auch ich Courage, meldete malarbeitstag unbeanstandet zu Ende führen. Nach solchen Erfolgen an sollte. Man hörte beständig die Rufe: Er ist unser Bater! der Norddeutschen Allgemeinen"," National-" und" Bofftschen mich zum Wort, und setzte vorsichtig einen Fuß auf die Tribüne, um nicht Unser Alter ift angelangt! Wie schön und ehrwürdig Zeitung" gelaffen." Moft erwiderte darauf, daß es gleichgültig fofort mit belden wiede herabspringen zu brauchen. Aber Alles blieb stil, ift er!" Die Pazza dei Termini bot einen prachtvollen Anblick sei, ob er sich seine Vorbildung auf autodidaktischem Wege oder und so mußte ich den andern Fuß auch auf die Bühne bringen und meinen dar. Carabinieri sno Quästurini fehlten natürlich auch hier nicht, auf Borbildungsanstalten erworben habe; vor den Gerichten habe Minute sich an Minute reihte, ohne daß ein gestrenges„ Daiten Sie ein" et= Bortrag beginnen. Man dente sich das Erstaunen der Anwesenden, als ale nothwendiges Uebel von den hörden gesandt. Im Bahn- man stets feine Bildung als erschwerendes Moment hervorgehoben, folgte. Je länger i sprechen durfte, um fo mehr wachs mein Muth, bis hof wurd: Garibaldi vom Syndikus Venturi und von der Mu- als Socialist müsse er die Blätter der Social- Demokraten und ich mich selber für einen großen Feldherrn hielt, der eine Position nach der afz paljunta empfangen, die ihm ihre Wagen anboten. Am Hotel der Manchestermänner lesen. Most hat dem Gefängnißbirektor oder ob er mich nicht mehr tanate, sei dabingestellt, genug ich brachte mel­andern nimmt Ob der Herr Polizeifommiffar mir besonders hoid war, Constanzi mußte man fillhalten, weil die Menge es unmöglich gegenüber wiederholt geäußert, daß ihn in Plößensee dieselbe nen Bortrag glücklich zu Ende. Einem dritten Redner glückte es auch, ohne her ob er mich nicht mehr tanate, sei dabingestellt, genug ich brachte mel­machte, weiter zu fommen. Dort erhob sich Garibaldi und machte Strafe treffe, wie einen Dieb oder schlechten Kerl, worauf der auf Wleerstand an oßen, in den Safen des Cades seines Vortrages einzu elu Zeichen mit der Hand, um Stille bittend. Er sprach die Direktor wörtlich erwiderte:„ Ich kenne nur eine Gefängnißficafe. laufen. It hielt es unsern Freund Reinders auch nicht länger, die Bithre folgenden Worte, welche der Abgeordnete Cavallotti, der ihm zur übrigens ist 3bre Handlungsweise unter Umständen gefährlicher fall Dunglüdlicher Traum von Redefreiheit! Kaum hat Redner 10 Wi­Seite stand, getreulich aufgezeichnet hat:" Der Empfang, ben für sie Intereffen der Gesellschaft, als die That eines Diebes nuten gesprochen, da öffnete sich der stamme Mund des Gesch swächters, Ihr mir bereitet habt, geht weit über mein Bersienst. Rom   ist oder Körperverlegers; fle find tein politischer Gefangener, solche und bis hierher und nicht weiter, die Bersammlung ist aufgelößt" gelt es immer bas Joeal meines Lebens gewesen, und ich fühle mich giebt es überhaupt gar night; Leute Ihres Shlages sind eigentlich Allen in die Ohren. Auf Mittwoch, den 20. Jaunar, berief ich in seibi­glücklich, endlich in diefer Stadt zu sein, die allen Italienern, weit gefährliner, als Diebe, Sie müffen daher die Jacke anziehen, ges Lotal eine Bolksversammlung ein. Auf schönen rothen Plakaten prangte aber mir besonders thener ist. Ich bin in tieffter Seele bewegt die Hauetoft effeu und das übliche Arbeitspenfum liefern, und Der Ueberwacher der Bersammlung war der Herr Kommiffar, mit welchem die Tagesordnung, das heilige Eigentham in der heutigen Gesellschaft". von Eurem Empfang, und werde ewig die Erinnerung daran zwar wird man Sie als Buchbinder der Kartonagenabtheilung ich am 16. d. hier im Stadtgericht das Rencontre hatte, das mit meiner bewahren. Ja, ich fühle mich ftofa, inmitten dieses Boltes zu zuweisen." Nach Ablauf von 24 Stunden erhielt Most den Be Freisprechung endete. Mit den zärtlichen Lebesbilden wurde ich gerade wellen, an das ich mich gebunden fühle durch so viele ruhmvolle scheid, daß ihm in feiner Eiger   Saft als Reichstagsabgeordneter nicht gemustert, als ich die Versammlung eröffnete. Das Bureau wurde Ereignisse und durch so viel Unglück Mein Herz schlägt voll das Tragen von eigenen Kleibern gestattet sei, daß es aber hin unbekannt waren. Nachdem mir das Wort zum Referat ertheilt und in ans Personen zusammengesetzt, die ale Mitglieder gewesen und mir völlig Freude bei dem Andenken an die glorreiche Bertheloigung von fichtlich des Genusses der Gefängnißloft und der zwangsweisen vielleicht drei Minuten gesprochen, wurde die Versammlung aufgelöst Auf 1849.( Begeisterter Beifall.) 35 empfehle Euch an, diesen Beschäftigung sein Bewenden habe." Is Ueberreicher der Most- meine Frage, weshalb die Verfamming aufgelöst wurde, gab mir der Herr Freudentag durch keine Unordnung zu verbittern. Ich rechne dar- fchen Petition waren die Abgeordneten Lasker   und Windthorft bei Kommiffar zur Antwort, daß ich dieses schon wiffen wiede, wenn nicht, auf, daß diese Bevölkerung immer gleich sein wird in ihrer Feftig- der Berathung in der Kommiffion zugegen, welche schließlich die auch wenig auf Kartenlegerinnen gebe, Behe ich da, wie Herkules am Scheide sollte ich den Richter fragen." Da ich nun nicht zu den Auwissenden gehöre, feit und Würde; fle wird immer das Volf von 1849 fein. Und Petition dem Reichskanzler zur Berüäfichtigung übergab, die Ge- wege. Für denselben Abend war eine zweite Boltsversammlung von Herrn ich vertraue darauf, daß keine Ruheftörung ftattfindet." Das fängnißordnungen der einzelnen Staaten, insbesondere Preußens, Sell einberufen. Doch hatte derfelbe noch weniger Glück, denn sofort nach Volk rief: Wir werden Alles than, was Sie wollen!" Garis mit den einschlägigen Bestimmungen des Strafgesetzbuches in Ein- Eöffung wurde dieselbe schon aufgelöst. Carl Klein. baldi erwiderte: 3h bin gerührt bis in's innerste Herz." Er klang zu bringen. fonnte in der That vor Bewegung nicht weiter reden. bat er die Menge, fich zu zerfreuen. Man sezte ihn in einen Lehnfefsel und trug ihn die Treppen des Hotel Conflanzi hinauf. Mit ihm im Wagen waren Basso und Cavallotti. Man fagte dem Volke, daß er endlich zu rehen wünsche, und das Volk zog fich bescheiden zurüd."

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Der bekannte Dr. Schulze aus Delish, früher Mitglied des Reichstags für Berlin  , jest für Wiesbaden  , hat vor einigen Tagen einen gelungenen Hammelsprung" gemacht. Bei Gele genheit des Bankgefeges springt er über die Ja- Barriere und wird nun erft gewahr, daß er sich im verkehrten Stalle befindet; er will zurüd, doch der Oberhirte von Fordenbeck hat schon den Stall zugefchloffen. Ein Antrag von Siemens, über den gebammel­sprangt" wurde, wurde hierdurch mit 125 gegen 124 Stimmen angenommen. Wäre der Reichstagshammel" Schulze über die Nein­Barriere gesprungen, wie er eigentlich vor hatte, so tam das ent­gegengesette Resultat zum Vorschein.

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* Der berühmte Hofschauspieler Döring feierte vor einigen Tagen fein 50jähriges Jubiläum als Schauspieler. geniale Leistungen stad bekannt; er erhielt aus allen Gegenden Deutschlands   Lorbeerkränze und Adressen zugefandt. Dann auch erhielt er den rothen Adlerorden vierter Klaffe, den fast jeder Rittmeifler und Hauptmann in der Armee befißt. So chrt man einen Mann, der fünfzig Jahre lang durch seine Kunst die Menschen erfreute und belehrte.

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Breelau, 26. Januar.( Bersammlungsauflösung.) Auf Mon tag, den 25. Jan, war in das Scholz'sche Lotal eine Boltsversammlung einberufen mit der Tagesordnung: Die heutige Gerichtsverhandlung. Troz dem in dem Urtheil vom Gerichtshofe bestimmt ausgesprochen war, daß die Bersammlungen von Oftober 1874 an nicht als Fortsetzung des Allgem: dents. Arb.- Vereins anzusehen seien, löfte der überwachende Polizeikommissar ( der zugleich Zeuge in der Gerichtsverhandlung gewesen) sofort nach der Bureauwahl die Beltsversammlung auf C. Klein.

Breslan, 26. Jan.( Monstre- Prozesse.) Auf den 25. Januar waren die Herren Reinders, Fischis, Friedrich, Glöckner, Zimmer, Florian und Ulson vor das hieflze Stadtgericht geladen. Nach 7stündiger Ver haudlang wurden die Angeklagten Reinders, Fischer und Friedrich als Ord ner, Leiter des Aug. d. Arb.- Vereins zu Breslau  ??? erflerer mit Gefängniß­ftrafe von 14 Tagen, Flicher zu 20 und Friedrich zu 30 Thira. bestraft; anßerdem auf die Schließung des Bereius erkannt. Die übrigen vier An Von Abende 6 bis 8 Uhr wurde über geklagten wurden freigesprochen. den schlerverein verhandelt. Die Angeklagten waren Reinders, Fischer und Florian. Das Erkenntniß lautete auf Freisprechung. Näherer Bericht folgt. 6. Klein. Breslau  , 27. Jan.( Freisprechung.) Döring's Vor dem hiesigen Appel­Schmidt, Maywald und Schell, sämmtlich Schuhmacher. Angeklagt waren lationsgerichte ftanden heute Morgen die Herren Gebauer, Düllen, Wolke, diefelben, dem Aug. deutsch  . Schuhmacherverein als Ordner und Leiter vor­geftanden zu haben und mit anderen politischen Vereinen in Berbindung ge­treten zu sein. Gegen das freisprechende Erkenntniß erster Justanz hatte Im heutigen Termine wurde das Rechtfertigungsschreiben der Staatsan­die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt und die Schließung beantragt. waltschaft verlesen und wurde als politische Tendenz des Schuhmacherver­ens besonders betont: daß der Verein Stelles organisire und derfelbe, da * Zur ökonomischen Harmonielehre paßt folgende Nachricht: treibe und deshalb als politisch anzusehen sei. Der Oberstaatsanwalt Greif diese der Großproduktion hinderlich, somit öffentliche Angelegenheiten be Ja der Hahn'schen Röhrenfabrik in Oberbilt, welche ca. 100 Ar- führte dem gegenüber aus, daß ein Organifiren von Strikes, selbst wenn beiter in Beschäftigung hat, war gestern telegraphisch eingelaufene es der Großbroduktion, oder den Großhändlern empfindlichen Schaden be Ordre angeschlagen, daß sämmtliche Arbeiter der Fabrik in vier- reite, teine öffentliche Angelegenheit, sondern nur gewerkschaftlicher Natur zehn Tagen die Arbeit niederzulegen hätten. sei, und in feiner Beziehung als politisch betrachtet werden tönne. Aus bem Statut gehe deutlich hervor, baß die Bestrebungen des Vereins nur gewerffchaftliche felen, und beantragte der Oberstaatsanwalt Verwerfung der Appellationshofes entschied dieser nach dem Antrage des Oberstaatsanwalts. Appellation und Freisprechung der Angeklagten. Nach kurzer Berathung des C. Klein.

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Daran taüpft dieselbe Zeitung in ihrem Leitartikel folgende Bemerkungen: Sechsundzwanzig Jahre verfloffen schon, felt Garibaldi in Rom   war. Eine Generation stieg seitdem in'e Grab, aber das Andenken an die Tapferkeit des hochherzigen Soldaten ist unerloschen, sie lebt in allen Herzen. Rann eine Mutter nach langer Trennung ihren Sohn rührender wieder auf­nehmen, als das römische Volt feinen Liebling aufnahm? Man spricht so viel von dem Undant, welcher der Welt Lohn sei, von der Bergessenheit, der die Aufopferung im Dienste des Staates verfalle, von dem Siege der Schlechtigkeit über die Tugend angesichts der Klagen, die täglich auf unfere Lippen kommen, ist es eine tröstende und aufrichtende Wahrnehmung, wenn wir sehen, mit welcher Jnnigkeit ein ganzes Bolt an dem Manne hängt, dem es Dank schuldet, wie es sein Verdienst anerkennt, seine Un eigennügigkeit hochpreist. Was sind die von bezahlten Händen arrangirten Feftlichkeiten der Fürsten  , bei denen die Hochrufe der Gened'armen die Begeisterung und ein faltes Ceremoniell die Würde erhöhen sollen, gegen diesen braufenden Strom der Ge­fühle? Das Räthsel, weshalb diesem Manne solche Ovationen gebracht werden, weshalb ihm, dem Parteimanne, von allen Bar­telen mindestens Achtung grzollt wird, ist nicht schwer zu lösen. Die Absichten dieses Mannes waren immer tadellos rein; nie hat er für sich einen Vortheil gesucht, sondern immer der Sache Aller * Soldaten, Polizei, Gefängnisse und Kasernen gelebt. Und er war ein Mann der That, ein Held. Wo sein Wort war, da war sein Blut und Leben. Sollte es etwas An- werden in Preußen immer vermehrt und vergrößert. deres sein, als diese Lauterkeit der Geflanung und diese wunder- die Schußmannschaft in Berlin   nach dem Etat um 10 Lieu bare Thatkraft, die thun fast beispiellofe Sympathieen erworben tenants and 270 Mann vermehrt werden; derfelbe erreicht damit haben? Man hat Garibaldi oft einen antiken Charakter genannt, einen Bestand von beinahe 2500 Mann. womit gefagt fein soll, daß kein schimpfliches Anfinnen ihn je von dem Wege der Pflicht abzubringen vermochte, und daß er feine Pflicht darin erkannte, das eigene Selbst der allgemeinen Wohlfahrt zum Opfer zu bringen."

* Der in Blößensee inhaftiete Abgeordnete Moft hat sich bekanntlich mit einer Betition an den Reichstag   gewandt, in wel­cher er seine Beschwerden vorbringt, daß man ihn daselbst mit Buchbinderarbeiten beschäftige, ihm die Selbstbeköstigung und jede Lektüre von Zeitungen untersage; um schleunige Abhülfe ersuchend, bittet Moft den Reichstag um den Eilaß einer neuen Gefängniß­

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So soll

* Bei den heutigen Produktionsverhältnissen kommen neben dem stereotypen Arbeiterelend noch fortwährend eine Maffe Arbeiterunglücksfälle vor. So stürzten in der Drahtfabrik zu Eschweiler   vor mehreren Tagen die noch nicht lange errichteten drei hohen Schornstelac ein und beschädigten nicht nur das Dach des Etablissements, sondern auch zwei Arbeiter erlitten so be­dentliche Verlegungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Und solche Fälle sind täglich zu verzeichnen.

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prägt Worte wie Münzen im bestimmten Sinne aus. Alchemie ten und forschen, um in der Natur, im All sich selbst, in sich war damals vorzugsweise die vermeintliche Kunst, unedle Metalle das All zu erkennen und so zum göttlichen Bewußtsein fommen in edle zu verwandeln, insbesondere die Goldmacherkanft.- das ist ihm Philosophie. in Arzt muß vor Allem ein Phi­Man meinte nämlich, es gebe ein gewisses festes Präparat, der lofoph sein. Die erste Säule der Medizin ift Philosophie, denn sogenannte Strin der Weisen, welcher auf fließendes Metall nur aus der Natur der großen Welt- und dem Zusammenhange geschüttet, dieses in Gold verwandle, als Arznet genommen aber derfelben mit dem Mikrokosmus wird der Mensch erkannt: und das Leben verjünge die Panacée des Lebens, das Lebens- was ist die Philosophie anders, als die unsichtbare Natur? Was elixir das alle Krankheiten heile. Taufend myftische Künfte ist die Natur anders, als Philofophie?--Daher der Arzt, hingen mit dem Suchen dieses Geheimnisses zusammen, und der nicht durch Philosophie in die Arznei( funft) eingeht, geht nicht waren eine alte Erbschaft schon von Aegypten   und Griechenland  . in die rechte Thür, sondern oben zum Dach hinein, und werden Die Araber, während einiger Jahrhunderte fast die einzigen Träs aus ihnen Mörder und Diebe." ger wissenschaftlicher Kultur, bildeten auch die Alchemie aus, gaben ihr eine ganz bestimmte Kunftsprache und wandten sie besonders auf die Heilkunft an. Es ist nun richtig, daß Paracelsus Alche mist war, ja, daß er der Alchemie eine ungeheure Geltung ver­schaffte. Und wer wollte ihn verdammen, weil er auch Kind seis ner Zeit war und alchemistischen Irrthümern huldigte? 3ft Hohenheim   ein Charlatan, weil er seiner Zeit um ein Jahrhun­dert und nicht gleich um trei vorausgeeilt? Und doch ist sein Name noch heute für Viele Nichts als. ein Jnbegriff mystischer Charlatanerie.

Das Verdienst und die Größe Hohenheim's liegt darin, daß er den Begriff eines Arztes erhaben auffaßte, wie fich gebührt, und Großes für seine Berwirklichung leiftete.

Bier Säulen sind es, nach seiner Meinung, auf denen der Tempel der Medizin ruht: Philosophie, Astronomie, Alchemie, Tugend.

Unter Philosophie versteht er jene Liebe zur Weisheit, die an der Hand der Natur die ewige Wahrheit fucht and findet. Aller Autorität entsagen, allem Borurtheile zum Troß selbst den­

Geesthacht, 24. Jan.( Bersammlung.) Sente fand im Lotale bes Herrn Meyer eine gut besuchte Boltsversammlung ftatt. Die Tagesordnung lautete: Das Landsturmgesetz und Kapital und Arbeit. A. Heinde aus Hamburg   referirte zu allgemeiner Zufriedenheit. Die Vereinigung der deut. fen Social- Demokraten wurde freudig begrüßt. E. Burmeister, Schriftführer. Finsterwalde  , 15. Jan.( Boltsversammlung.) Am heutigen Tage hielten wir eine Bersammlung ab, in welcher des Reichstagsabgeordnete Herr Otto Reimer über die Tagesordnung: Die Social Demokratie und die heutige Gesetzgebung, zu Aller Zufriedenheit referirte. Den 13. hielten wir wieder eine Bolksversammlung ab mit der Tagesordnung: Die Ent widelung des Socialismus und die Bereinigung der deutschen   Social De mokratie. Serr Otto Kapell aus Berlin   referirte über diesen Buatt. Anch wurde zum Schluß von Unterzeichnetem efne furze Ansprache an ble Ver fammelten gerichtet, behufe Konflituirung eines Wahlvereins, wozu sich auch sofort, bei der definitiven Konftituitung, 30 Mann zum Beitritt meldeten. J. Zirkel.

wenn es nicht noch schlimmer set. Die wahre Alchemie bestehe darin, Arzneien darzustellen. Wenn nan Kopp sagt, daß in dieser Hinfisht seine Verdienfte gar nicht genug zu würdigen seien, nas mentlich verdante man ihm die Einführung mineralischer Präpa­rate; wenn Hohenheim   ferner gegenüber der mechanisch- rohen Auf­fassung des Menschen, wonach Krankheiten wie selbstständige Schmaroßerwesen, oder gar als böse Geifter den Menschen be­figen, die Krankheiten aus einer falschen Mischung der Stoffe er­klärte, und durch Herstellung des richtigen Gleichgewichts dieselben zu heilen fuchte: ift da nicht klar, daß er auf diesem Gebiete eine völlige Revolution hervorrufen mußte, daß er aus der Sphäre alchemistischer Mirakel und medizinischer Charlatanerie heraus auf den Boden der natürlichen Chemie und Medizin getreten? Stellt man freiwillig neben Hohenheim   einen Berzelius oder Liebig un­ferer Tage, vergleicht man die Standpunkte und Resultate der Chemie von damals und von heute, so mögen fie fich wohl ver­halten wie das vermoderte Laub im Humus zu der darauf üppig wuchernden Pflanzenwelt, oder wie die Kenntniß der Alten von der Anziehungskraft des Bernsteins, zur heutigen Kenntniß und Anwendung der Elektrizität. Aber wer hat den verdienteren Ruhm, dem die erste Ansfaat gelungen, oder der davon die späte Ernte thut? Der die Bahn bricht in ein neues Reich, oder der in demselben fich dann friedlich und schön anbauet? Mich bänkt, die Ersteren werden über die Letzteren unverdientermaßen um fo leichter vergessen, als ihr Bild und Berdienst unter den feind­lichen Einflüffen ihrer Zeit sehr verdunkelt zu werden pflegt, wo­für gerade Hohenheim   der schlagendste Beweis ist.

Die zweite Säule ist ihm die Aftronomie. Eben weil er die Welt als ein einheitliches lebensvolles Ganze auffaßte, mußte ihm die Aftronomie, die Wissenschaft von den großen Berhältnis fen der Welt von entschiedener Bedeutung sein. Denn nur im Ganzen( der Welt) erkennt man den Theil( z. B. den Menschen) und aus den Theilen das Ganze. Das Intereffe Hohenheim's für diesen Theil des Wissens mußte um so größer sein, da da­mals die Aftrologie, jene abergläubische Kunst, aus den Sternen die irdischen Dinge zu deuten, vollkommen herrschend und Glaube der Astrologen sowohl, als des gemeinen Bolles war. Hohen heim unterschied nun auf diesem Gebiete mit richtiger Ahnung einen Einfluß des Naturganzen auf alles Einzelne von dem ge­meinen aftrologischen Aberglauben, bekämpfte diesen, eiferte für jenen, wenn ihm auch zu vollkommener richtiger Scheidung von Aftrologie und Aftronomie in seiner Zeit die Mittel noch fehlten. Die dritte Säule der Medizin war ihm die Alchemie. Aber er verhöhnt die Thoren, welche diese Wissenschaft darein sezen, Hohenheim'  s Schriften sind voll heftiger Ausfälle gegen diese künftlich edle Metalle zu machen, warnt vor Trug und Täuschung Verderbniß der sogenannten Aerzte. Ein Spiegel, in welchem in ihrem myftischen Kram, diesem Dreschen leeren Strohes",-ebenso Hohenheim'  s Charakter, ale seine Zeit wiederscheint, ift