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Stolp  , 31. Jan.( Berurtheilung.) Den Parteigenoffen hiermit zur Nachricht, daß Unterzeichneter zu 10 Thalern und die Maurergesellen Kosten durch Erkenntniß des hiesigen königlichen Kreisgerichts vom 29. bis. Erente, Glitzahn und Hänschte zu fe 5 Thaler Geldbuße und Tragung der verurtheilt stud. Die Nutlage gründete sich auf 82 Sb und 16 des Ber einsgefetes. A. Fromte. Osnabrid, 31. Jan.( Bericht.) Amt 24. Januar fand hier eine ben circa 1500 Personen besuchte Bollsversammlung, mit der Tagesord­flatt. Herr F. Klute wies in einem vortrefflichen Vortrage nach, wie durch Die Entlaffung der Stahlwerksarbeiter und der 26. Januar 1874, die heutige planlose Produktionsweise die Geschäftsleifen entstanden wären, und wie dadurch die Worte des Herrn Stahlwerksdirektors Harmann als falsch bewiesen worden seien, die genannter Serr bel der engeren Reichs­tagswahl am 26. Januar v. I seinen Arbeitern gegenüber gemacht hatte, um dieselben für die Wahl des liberalen Kandidaten zu gewinnen. Die Worte des Direktors find, um dieselben zur öffentlichen Kenntniß zu bain­gen, ungefähr folgende: Bählt ihr Asbetter den liberalen Herrn Kandl Brot!" Doch kaum ist ein Jahr seitdem vergangen, so wirft derselbe Herr baten, dann habt ihr blithende Industrie und in Folge deffen Arbeit und die Arbeiter, trotzdem ber liberale Herr Strudmann im deutschen   Reichs­tage Sig und Stimme erhalten hat, auf's Straßenpflaster. Die Arbeiter des Stahlwerke, welche durch die Krisis besonders schwer zu leiben haben, dern bei etwaigen Wahlen die Arbeiter nur töbern und leithammeln will zu lernen sicher dadurch erkennen, daß die besigende Klaffe nicht ihr Hell, son­eigenem Nußen und Frommen. Nachdem noch Herr Himmermann sehr treffend zur Tagesordnung gesprochen und eine im Sinne der Tagesordnung abgefaßte Resolution einstimmig angenommen war, wurde die Bersamm­lung gefchloffen. Meyer. totale des Hrn. Gruber( Müller'sche Brauerel) eine zahlreich besuchte Ber­Stuttgart, 28. Jan.( Bersammlung.) Gestern Abend tagte im sammlung der hifigen Social- Demofcaten. Die Tagesordnung lautete: Sämmtliche Redner sprachen

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Mahr sehr Unrecht gethan mit unserm Lobe. Die bayerische   daß es dem Bolte wohl geht, damit der Hof und der Reichsrath Regierung ist demnach um nichts beffer, als die fächsische und tanzen können. Während das Amtsblatt" ganze Seiten mit der preußische fie macht sich auch nicht zu viel Sorgen um die Ankündigung öffentlicher Failbietungen füllt, paradirt der Finanz­Herren Bolfsvertreter" und deren Anwesenheit in den be- minifter mit einigen Millionen, die gegen seine Erwartungen ein­treffenden Körperschaften. Der Abg. Mahr schreibt nämlich an gegangen find. Wohl sucht selbst in der forrumpirten Banken­den Närnb. Corresp." Folgendes: Mit Bezugnahme auf ihre preffe fich hier und da eine Stimme der Wahrheit Geltung zu Mittheilungen bemerke ich, daß mein Gesuch, die mir vom Schwur- verschaffen; allein die subjektive Unfehlbarkeit des Staatsanwalts gerichtshof zu München   zuerkannte achtmonatliche Gefängnißftrafe tonfieziet ganz einfach objektiv mit einer Energie, die Alles dem wegen Beleidigung der Herren Dr. Pachmayr und Dennerlein Untergange überliefert, was die Politik des gegenwärtigen Regimes im Bezirksgerichtsgefängnisse an der Badstraße zu München   er- nicht über den grünen Klee lobt. Namentlich sind es der Han­stehen zu dürfen, vom fönigl. Justizminifterium abschlägig begut deleminifter Banhans und der Finanzminister Depretis  , die der achtet, deshalb verworfen und mir heute durch den hießigen Ge- Staatsanwalt unter seine allmächtiger Fittiche genommen. Die richtsvollzieher der Befehl des 1. Bezirksgerichts München   1. d. 3. beiden Excellenzen halten sich nur mehr durch Konfiskationen; fie zugekommen ist, mich binnen acht Tagen bei Vermeidung find Minister von des Staatsanwalts Gnaden. Weß Geistes zwangsweiser Lieferung im Bellengefängniß zu Nürn   Kinder die Beiden find, davon zeugen folgende Aussprüche: Ban­berg zu stellen. Ebermannstadt  , 26. Jan. F. 3. Mahr." hane hat seine aderbauliche Weisheit einft in dem fulminanten Ueber die berühmte" Rede des preußischen Finanzministers Saze ausgegeben: 35 werde es für meine höchste Aufgabe hal schreibt die Königsberger Hartung'sche Zeitung" recht treffend: ten, dem Staate Gratishengfte zu liefern," und Depretis, der Einen bedeutungsvollen Beitrag zu den socialen Berhältnissen genial fuffifant der Gräfta Andrassy auf die Frage, wie es doch liefert die Erklärung des Finanzministers in dem Haufe der Ab- gekommen sei, daß er Finanzminister geworden, die Antwort er geordneten vom 19. Jaruar, daß 6,034,263 Berfonen von der theilt: Weil ich nichts davon verstehe!" Die Geschichten find Klaffensteuer befreit werden mußten, weil ihr Jahreseinkommen buchstäblich wahr, und wer das wirken der beiden Excellenzen den Betrag von 140 Thalern nicht erreicht, und 223,243 Ber- fennt, der weiß auch, daß der Eine heute noch feinen Gratis­fonen ebenfalls die Klaffensteuer erlassen werden mußte, weil sie hengst erzeugt hat, wie der Andere von den Finanzen, die er ver­zwar ein Einkommen von 240 Thlr. beziehen, aber nicht leistungs- waltet, gerade so viel versteht, als der Ministerpräsident, der ein fähig find. Diese Mittheilung rief andauernde und große Be- guter Major ist, heute von der Politik und Geschichte versteht. ich dahin aus, daß gegenfiber der immer deutlicher zu Tage tretenden Kea­Die Bereinigung der beiden Fraktionen". wegung hervor, welches aber nur bemelft, wie die Kenntniß der Der Mann figurirt überhaupt nur als Aushängsschild; er giebt fich dahin aus, daß gegenüber der immer deutlicher zu Tage tretenden Koa­focialen Verhältnisse nur wenig verbreitet, selbst unter den Ab- den Namen her für ein Minifterium, das sonst nichts weniger Berfolgung, welcher die Social- Demokratte überall ausgefest ist, es die ition der Gegner( Säbel, Krummstab und Geldsack) und der maßlosen geordneten, ist. Diese mitgetheilten Zahlen wiegen um so schme- als hoffähige Elemente enthält. Der Preßkorrumper Dr. Unger Bflicht aller Arbeiter fei, gemeinschaftlich und mit aller Energie für ihre rer, wenn man weiß, daß in Preußen in runder Summe nar ist aus einem überzeugungstreuen Israeliten ein eben so über- Einigkeitsbeflrebnugen, und brückten den Wunsch aus, daß der in Aussicht Sie begrüßten die an allen Orten sich fundgebenden 8,900,000 Perfonen für ihr Einkommen felbfiftändig forgen, also zeugungstrener Ratholit geworden; dasselbe ist mit dem Justiz- fehende Kongres in Bälde ftattfinde, damit um so cher jener unſelige Zwie­zur Steuer herangezogen werden fönnten. Unser Mitbürger minister Dr. Glaser der Fall. Sie haben sich, wie dies in palt, welcher schon mehrere Jahre die deutsche Social Demokratie in zwei Adolph Samter   hielt in der physikalisch- ökonomischen Gesellschaft Wien   genannt wird, getauft", natürlich ohne jede Nebeurücksicht. Lager geschieden, sein Ende erreiche. Wenn vereint die Kämpfer für Wahr­Im Jahre 1873 einen Vortrag über das Einkommen der Be Banhans, der ehemalige Gutsverwalter des Grafen Wald- helt und Recht sich um das Banner der Arbeit geschaart, dann werden auch völkerung in Preußen, in welchem er zu dem Resultat kam, daß stein, ift ein ehrenwerther Mann" und Eisenbahnpolitiker. Frü- bie, welche bis jetzt fich noch indifferent und theilnahmlos verhalten haben, von den damals steuerpflichtigen Personen 7,251,927( 81,48 pCt.) her war er mehrfacher Verwaltungsrath, selbst bei Instituten der vermehren, dann werden wir aber auch um so besser im Stande sein, allen die Gemeinsamkeit der Interessen einsehend, bie Reiben der Arbeiterbataillone in dürftigen Verhältnissen leben. Dieses Resultat mag damals verfänglichsten Sorte. Depretis ist ein Kind der gewöhnlichsten Anstrengungen unserer Gegner die Spize bieten zu können, mögen dieselben möglicherweise angezweifelt fein; jest findet es seine volle BeaRliquenintrigue, unfähig und unbedeutend, aber ein Finanzmini- nun in reaktionären Gewaltmaßregeln oder in heuchlerisch frommen Phra­ftätigung, denn daß, nachdem bei 6,200,000 Personen von jeder fler, wie ihn Laffer, die eigentliche Seele des Kabinets, brauchen sen und Drohungen bestehen. Folgende Resolution wurde einstimmig an­Steuer hat abgesehen werden müssen, unter den jezigen Steuer- fonnte, und das Kabinet Laffer rechnete stark mit dem Finanzschaftlich einberufene Berfammlung begrüßt mit Freuden die in den beiden genommen: Die heute in dem Lotale der Müller'schen Brauerei gemein zahlern noch 1,000,000 übrig bleiben, die in nur dürftigen Ber- minifter, als es galt, in Böhmen   durch Gutstäufe einige Stim- Fraktionen gepflogenen Einigungsbestrebungen, und hofft, daß dieselben mit hältnissen leben, wird wohl Niemand in Zweifel sein." Nan men für das Abgeordnetenhaus zu erschachern. Die verfassungs- dem spätestens bis Pfingsten zusammentretenden Kongreß ihren endgültigen wird doch das Geschrei der liberalen Schwäger von der Gefin- trenen" Bantiers haben sich bei dieser Gelegenheit ungemein pa- meinschaftlich geschloffenes Borgehen sämmtlicher Arbeiter die Arbeiterfache Abschluß finden. Von der Ueberzeugung ausgehend, daß nur durch ein ge­nung der Herren Schulze, Dancer  , Hirsch, virstammen, daß die triotis gezeigt. Sie haben fich durch erkleckiche Beiträge zu zum Siege gelangen fanu, spricht die Versammlung den Wunsch aus, daß " Rothen" nach Lassalle das Elend gar zu übertrieben darfstellten. diesem Stimmentauf die verschiedenen Ritterschaften und Baronien es dem Kongreß gelingen möge, unter Wahrung des demokratischen Prin­Wir haben immer gefagt, daß ca. 90 pCt. der Bevölkerung in geholt. Man steht: Desterreich steht auf außerordentlich gefunden zips eine möglichst centralistische Organisation zu geladen." Diese Refo­dürftigen Berhältnissen lebe-( allgemeines Wuthgegranze der Grundlagen!! lution soll zur Veröffentlichung an den ,, Neuen Social- Demokrat" ,,, Bolts­Liberalen) und nun wird hier bewiesen, daß 812 pt. ber Bevölkerung wirklich in allerdürftigster Lage find. Weshalb Stuttgart  , 25. Jan. 1875. [ simpfen die Liberalen jest nist auf Herrn Camphausen, der die Lassalle  'schen Angaben bestätigt?

boten.

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Die Reblaus wendet sich jezt schon mit ihren Krallen ge­gen das deutsch  : Reich. Durch die Zeitungen läuft folgende Notiz:" Der Berner Bundesrath hat die Einfahr von Wurzel­reben und Rebholz aus Rheinprenßen nach der Schweiz   ver­Diese Vorfist ist denn doch wohl etwas übertrieben. Bekanntlich ist die Reblaus nur an amerikanischen   Reben in der Annaberger Baumschule bei Bonn   entdeckt worden; in den rhek­nischen Weinbergen ist sie bisher noch nirgendwo lonftatirt. Das Reichstagsgerede hat also schon Früchte getragen. Ueber die Noth in Wien   schreibt ein dortiger Rorrespondent der Berliner   Preffe" unter dem 26. Januar: Die Trauer für den felig abgegangenen hefftfchen Kurfürsten Dietrich ist zu Ende. Der Sof tanzt wieder! Zu dem nächsten Hofballe find zahlreiche Einladungen erfolgt; er wird außergewöhnlich glänzend werden; sogar die Hemdärmeldemokraten der äußersten Linken des Reichsrathes werden im Frack und in weißer Binde vertreten sein. Se armseliger der Fasching sonst ausfällt, desto pompöser wird er bei Hofe gefeiert. Die Carnevallokale, die in anderen Jahren überfüllt waren, stehen leer; die Elitebälle werden nicht einmal bon den unvermeldlichen Excellenzen und Ministern befucht; mit wenigen Worten: Wien   hungert! Die Heineren Gewerbetrei­benden wenden sich an den Statthalter und beweisen auf Grund der in den legten Monaten vorgekommenen Selbstmordfälle, daß ihnen tein anderer Weg übrig bleibt, als der zur Donau  . Der Hof aber tanzt und der Reichsrath wie die Regierung rufen dem Volke, dem fie die Ersparnisse früherer Jahre abgenommen, oder abnehmen ließen, vornehm zu: Spare und arbeite! Wenu nur Arbeit wäre! Zahllos find die Rückgaben der Geschäfte, well Alles fodt und die Steuern nicht mehr zu erschwingen find; zahllos find die Steuerrüdstände und die mit granfamer Härte in Scene gefesten Exekutionen, die Bauernhöfe wegen 7 fl. unter den Hammer bringen. Ja! das Ministerium hat zu beweisen, fehen, sondern in Wahrheit geurtheilt werden; daram sollen sie fich auch seines Todes nicht ärgern, da derselbe zur Besserung der Unverständigen diene. Er habe etliche Mißöräuche zum Besten des Bolkes abschaffen wollen, aber Unverstand und Eigennut, die zum Untergang göttlicher Wahrheit führen, haben sein Werk ver­dorben. ,, Das will ich jest," fchloß er, in meinem Abschied, womit ich die Bürde und Laft von meiner Seele abwinde, euch gefagt haben, teiner Empörung weiter Statt zu geben, damit das unschuldige Blut nicht weiter vergoffen werde." Wiederholt ein geflochten war die dringende Bitte, seinem Weibe beizustehen, fle nichte entgelten und ihr das kleine Out, das sie habe, folgen zu laffen.

Diefer Brief zeigt des Propheten der Volkssache, dieses sonst so heftigen, unruhigen Geistes, völlige Ergebung in sein Schid­fal, eine Resignation für die Gegenwart, eine Resignation, schmerzlich, well fle das Scheitern großer Entwürfe durch die Blindheit der Selbstfucht einzig verschuldet fah, aufgehellt durch die Soffaung der Befferung des Volkes in fünftigen Tagen; er läßt, ohne ihn auszusprechen, den ungebrochenen Glauben an den einftigen Sieg feiner Sache durchleuchten; er spricht unverhohlen aus das Göttliche dieser Sache" und ihre Wahrheit". Den­noch logen fle in alle Welt hinaus, Münzer habe seine Irrthümer widerrufen und sich als armer Sünder selbst zum Glauben der tömischen Kirche zurüdgewandt.

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Durch die Zeitungen läuft folgende Notiz: Das nahe Bestaat und an die Süddeutiche Boltezeitung" geschickt werden. vorstehen der deutschen   Kaiserfahrt nach Italien   wird durch die Aug. Dreesbach. Ein Antrag zur Unterfügung der Gemaßregelten wurde ebenfalls an Abreise eines taiserlichen Schloßbeamten nach Rom   neuerdings genommen, und ergab die zu dem Zwecke veranstaltete Sammlung die bekräftigt. Nach offiziösen Quellen soll der Kaifer von Defter Summe von 8 fl. 21. Unter dem Wahrspruch: Wir wollen sein ein einig Volt von Brüdern, reich gleichzeitig mit Kaiser Wilhelm   den König von Italien in Ja teiner Noth uns trennen und Gefahr! Florenz   besuchen, und zwar im Frühjahr schon." Inter  - wurde furz nach 11 Uhr die Berfammlung geschlossen. effant ist nur, daß der italienische König seine Gäfte nicht nach Rom  , nach der Hauptstadt, führen will. Der Berliner   würde fagen: Garibaldi   hat ihm graulich gemacht."

* Der Kulturkampf" wird immer interessanter; fürzlich ist in Parchim  ( Mecklenburg  ) aus ein evangelisser Seiftlicher, Namens Schilbe, wegen Majestätsbeleidigung, die er gegen den deutschen   Kaiser ausgestoßen haben foll, verurtheilt.- Die betreffenden Neußerungen hat Schilbe in einer Gesellschaft von Belannten gethan; ein evangelischer Pfaffe and einige Reserveoffiziere sollen die Denunzianten gewefen fein.

Göthen, 26. Jan.( Allgemeiner Bericht.) Obgleich Anhalt icht teinen eigenen ständigen Agitotor befigt, so haben wir doch seit kurzer Zeit fast jede Woche eine Boltsversammlung abgehalten, welche uns stets nene Anhänger verschafft hat. Es sprach am 21. Dezember der Reichstagsabge ordnete, D. Reimer über die Thätigkeit des Reichstages; den 8. Januar sprachen die Herren D. Kapell und Kamigann über die politisch- gewerk augleich Herr Dohne in Cöthen. Am 17. bis. referirte Freund Arnold ans schaftliche Bewegung; den 9. dss. sprach Herr Kamigann in Edderit und Leipzig   über Spekulation auf den hungrigen Magen des Bolkes. An lez­ter Debatte betheiligten sich die Parteigenossen Schiebewiß und Kloz. Sämmtliche Bersantmlungen erzielten einen sehr guten Eindruck auf das auwesende Bublikam und wurde auch keine der Bersammlungen aufgelöst, obgleich man uns vergangenen Spätsommer öfter mit einer Auflösung be glückt hatte. Wie es scheint, läßt man uns jet in Frieden ziehen"; man wird wohl gelrnt haben, daß mit solchen Mitteln nichts zu erzielen ist. Bel folgenden Wirthen liegt der Neue Social Demokrat" auf, und bitte Göthe  , Neufladt; Nagel, Mardorferstr.

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ich, blos daselbst zu verkehren: Fleiſcher, Schloßfte.; Ostwald, Ruscherhof;

F. Kloz.

Herz

* Die ,, Berliner Tribüne", ein freifinnig sein wollendes Blatt, welches sich immer auf Verfassung und tonftitutionelles Staatswesen fügt, leistet folgende Notiz:" Bayerische Reichs­tagsabgeordnete, deren Informationen auf ihre Bundesräthe zu selbst in der Marienhalle eine Boltsversammlung statt mit der Tagesord Hannover  , 27. Jan.( Bericht.) Montag, den 11. dfe., fand hier­rüdgeführt werden, theilen nicht die Meinung, daß das Civilehe- nung: Die Bereinigung der Social- Demokraten in Deutschland  . gefez noch vor Ende dieses Jahres in Bayern   eingeführt wird. Feizsche aus Berlin   gab zuerst einen Rückblick auf die Entstehung der dent­Unerläßliche Vorarbeiten nehmen so viel Zeit in Anspruch, daß ichen Social- Demokratie. Herr Betsch, als zweiter Redner, spricht, wie es eine Ueberftürzung nicht räthlich erscheint. schon Referent gethan, flir die Vereinigung. Nachdem noch die Herren Außerdem hält man Beder, Glebe, Meister, Klausing in gleichem Sinne gesprochen, wurde sich im liberalen Lager überzeugt, daß die Wahlen unter feinen schließlich folgende von Herrn Betsch eingebrachte Resolution einstimmig an­Umständen so ultramontan ausfallen können, um aus den tleri- genommen: Die heute in der Marienhalle zu Hannover   tagende Volksver talen Notabilitäten fofort ein neues Ministerium zusammenzufammlung, erklärt, daß die heiligste Pflicht aller deutschen   Social Demokra stellen. Da hat der König auch noch mitzusprechen." ten sei, die angebahnte Einigung der social- demokratischen Partei zu einer Alfo da hat der König auch mitzusprechen! Ist das fonfti- Kapital und Reaktion mit Erfolg geführt werden kann. einzigen ungetheilten Partei zu machen, well nur dadurch der Kampf gegen tutionelles Wesen? Wenn die Mehrheit des Bolles durch seine Bertreter seinen Willen äußert, dann darf der König dem entge gentreten? Es ist wirklich interessant, daß wir oftmals in die Page Tommen, den Liberalismus gegenüber den Liberalen zu ver­theidigen.

Schlacht von Frankenhausen verloren war; sie hatten sich bei dem Vorwerk Flarichsmühle am Abend des 14. Mai lieber noch ein­mal erluftigt, als daß sie ihren Brüdern zu Hülfe geeilt toären; in Heeringen angelangt, vernahmen fie die traurige, niederfchla­gende Botschaft; in Unordnung zerstreuten sie sich heimlich in ihre Dörfer.

Die in Mühlhaufen schrieben am 19. Mai an die Ober­ franken  , wie die Fürsten   bei Frankenhausen im Stillstand und guten Frieden" den chriftlichen Haufen überfallen und gewüthet haben, wie sie jetzt Mühlhausen   selbst heimzusuchen gedenken, und wie nach ihrem Fall das Gleiche auch den Franken bevorstehe. Darum bitten sie durch Gott, der Liebe und Gerechtigkeit halber, ihnen bald auf's Allerförderlichste Beistand zu thun.

is der Landgraf zuerst bei Eisenach   in den Gebirgen war, hätten die Oberfranken  , wären ste verständiger Weise ihm gefolgt, mit ihren Schüßen ihn vernichten können. Noch jetzt, wenn sie auf den Ruf der Mühlhäuser hörten, und schnell alle zerstreuten Kleinen Haufen zwischen der hohen Rhön   und den Thüringer Bergen an fich zogen, und die Bässe oberhalb Eisenach   befesten, mußte Alles eine andere Wendung nehmen; denn der Bauern Tod, die Reiterei, war so wenig als das schwere Geschütz des Fürsten   in diesen Gebirgen zu brauchen. Aber wie die Brüder auf der Falda, wie die Brüder zu Frankenhausen  , so wurden von den Oberfranken   auch die Mühlhäuser im Stich gelaffen. Wieder Wie sehr Münzer Recht hatte, den Eigennus der Bauer- war es der Eigennut, die Selbstsucht, daran die Boltssache schei­schaften anzuflagen, fleht man überall. Statt fich zusammen zu terte. In den lieblichen Gründen des Main   Kleine Schlöffer zu schließen und Einer für alle zu stehen, ließen sich die vielen plündern, und des Weins in Fülle zu haben, dänkte ihnen be­Tausende, die rings umher durch das Thüringer Land in Lagern haglicher, als sich zusammen zu schließen, durch's Thüringer   Ge­ftauben, hinhalten und stillen durch ihres gnädigen Herrn, des birg sich zu winden und dem Fürstenheer die Spize, den bedräng­Churfürsten gnädige, theils auch dräuliche Schreiben"; die Scharz- ten Brüdern die Hand zu bieten. Statt Thüringen  , bewegten fie felder und die Klettenberger famen erst in die Nähe, als die sich dem Bambergischen zu, schrieben einen allgemeinen fränkischen­

rex- Berein.) Die beiden verunglückten Schiffszimmerlente. Durch die Hamburg  , 30. Jan.( Allgemeiner deutscher   Saiffezimme arbeitslose Zeit und in Folge des Angebote von Arbeitskräften find die Arbeitgeber( oder deren blinde Werkzeuge Meistersknecht, wie wir unsere Landtag nach Schweinfurt   aus, als wäre es 3eit zum Tagen, nachdem die Fürsten   einen Haufen um den andern geschlagen. Am 23. Mat schrieben die von Mühlhausen   zum zweiten Male: Wenn wir niederliegen, wird daffelbe euch widerfahren. Belst uns, feid getroft und männlich, und Gott   wird mit uns fein."

Aber wie die Oberfranken   von dem Beschluß, denen vor Würzburg   zuzuziehen, nur zur Sendung von einigen Fähnlein famen, so tamen sie Mühlhausen's   wegen nicht einmal zu einem Beschluß; fie ftritten sich in ihren Lagern über ihre verschiedenen Feldprediger; es gab Parteiungen und Zwiespalt; des Haufens Schultheiß, Heinrich Krumpfuß, der wackere Goldschmied aus Römhild  , fagte, er sei zu krant, um länger Schultheiß zu sein, und für ihn trat Hans Martell, Stadtschreiber von Königshofen  , ein; auf ein Altweibergeschwäß hin tam selbst der oberste Haupt­mann Schnabel   in Verdacht, mit dem Grafen von Henneberg   in geheimer Verhandlung zu stehen; und während sie so die Zeit vergendeten, ging der feste Hort der Volkssache, das starle Mühl­ hausen  , verloren.

Bon Frankenhausen zog das Fürftenheer über Seebach  , wo der vertriebene Hans von Berlepsch   wieder eingesetzt wurde und au 20 Bauern zum Geschenk erhielt, sich an ihnen für seinen Schaden zu erkühlen; man lagerte zu Schlotheim  . Noch einmal wagte hier ein tühner Bauernhauptmann, ein Büchsenschmied, das Boll in Bewegung zu bringen; er machte den Anschlag, das Ge schütz des Landgrafen in der Nacht zu überfallen und pegzuneh­men. Aber das Bolt hatte Kopf und Muth verloren; es gelang ihm nicht, so viele aufzubringen, als zu der That nöthig waren.

( Fortschung folgt.)