der bekanntlich in der Aftienfälschungsaffaire des Spions Kolo­Sow berwidelt. und dabei kompromittirt war, verbreitet jetzt das Gerlicht, daß er seine Stellung bei der III. Abtheilung aufgiebt und nach dem Auslande geht, um sich dort mit Zeitungsheraus­gabe zu beschäftigen." Noch bevor Philippens feine Stellung verließ berichtet weiter das erwähnte Organ wurde uns mitgetheilt, daß der felbe in's Ausland gefchict wird zum Zwecke der Beobachtung der Entwickelung und Verbreitung der russischen Emigrantenpresse." Nun erinnern wir uns aber, im Annoncentheil des Kladde­radatsch", d. d. 22. November 1874, folgende Ankündigung ge­lesen zu haben:

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Die Most'sche Petition.

das Lettere zu beweisen. Die fönigliche Staatsanwaltschaft blalbirte filr das Gegentheil und beantragte die Bestrafung des Angeklagten mit vier ( Shluß.) Staatsanwaltschaft an und verurtheilte den Angeklagten zu 14 Tagen Getöalglichen Juftizminifterium etlaffetten Brovisorischen Dienst und Wochen Gefängniß. Der Gerichtshof Schloß ich ber Ausführung dev Die in vorstehendem Beschelde angezogenen§§ 37 und 29 der v fängniß; erkannte auch Schließung des Arbeitervereins in Finsterwalde   ordnung für das Strafgesuguis bei Berlin  " vom 19. März 1872 la: Wir bemerken hierzu, daß Arnold gegen das Erkenntniß appellet hat." Zum Schluß wurde noch gegen den hleftgen Schuhmacherverein, welcher ebenfalls in Berbindung mit politis en Bereinen geftanben haben soll, der­handelt. Es standen Unterzeichneter und Freund Feller anf der Antlage­bant, jedoch erfolgte gänzliche Freisprechung, weil der Schuhmacherverein rur   tela torporative Zwecke verfolge. Carl Hoffmann.

$ 37.

Sie Gefängnißßträffinge follen auf eine ihren Fähigk und Berhältnissen entsprechende Weise beschäftigt werden. Den Gefängnißftiäflingen in der Einzelhaft, welchen nachg wird, fich selbst zu befößigen, fann ber Direktor die Wah. Beschäftigung überlaffen, auch bie Aufertigung wiffenfcha, Arbeiten gestatten, insoweit die Vorschriften des§ 25 nicht gegenstehen."

$ 29.

Die Belöftigung ist für alle gefunden Gefangenen fow nach der Menge als nag der Beschaffenheit durch die Belöf gungsordnung in gleier Weise geregelt. Bel ber Bereitu der Roft füle jitdische Gefangene follen Ingredienzen betw bent werden, deren Genuß ihren Religions Grundsäßen wiber ift.

Burkhardidors, 5. Februar.( Berigt.) Sonntag, ben 31. Januar, fans hierfelbst eine Boltsversammlung statt. welche von vielen auswärtigen " Handels- und Jadustrie- Anzeiger für Rußland  . Im Laufe Freunden besucht war. Borsitzender war Oswald Roscher von hier. Here des Dezember d. J. beginnt die Herausgabe eines Wochen- Tagesordnung, die Intereffen des Belles und feine Vertreter", und er­Wiemer aus Magdeburg   sprach als Referent über den ersten Punkt der blattes, welches ausschließlich Annoncen enthalten wird. Die ledigte denselben unter dem größten Belfall der Versammlung. Herr für das Blatt bestimmten Inferate aus verschiedenen Ländern Stegler aus Chemnis, welcher an Stelle Büschmaen's erschienen war, re­werden in's Russische übersetzt und das Blatt, in Berlin   feritte über den zweiten Bankt, die Bereinigung der beiden Parteien". gedruckt, wird in Rußland   in Form einer Bellage zu den Bertheile dargestellt hatte, welche diese Bereinigung in fich trage, und Herr Nachdem derselbe unter allgemeinem Beifall der Anwesenden die großen bedeutendsten russischen Zeitungen verbreitet 2c." Wiemer, so wie die hiesigen Partelgenossen Oswald Roscher und Friedrich Weiter heißt es: Görner einige beherzigenswerthe Worte an die Gesinnungsgeroffen gerichtet hatten, wurde folgende, von dem Lettgenannten eingebrachte Resolution ein empfohlen: Die heurige Bolteversammlung beschließt: in Anbetracht der ftimmig genommen und allen Parteigen offen zur gefälligen Beipflichtung politischen und focialen Mißstände dahin wirken zu wollen, daß die Bereininach in Uebung. Während nämlich urfgringlich im Strafgefängniß ar gung der beiden social demokratischen Fraktionen auf centralistischen Grund­fägen balbmöglichst herbeigeführt werde.

Laut Bertrag mit der Handlung des Herrn Rudolf Moffe in Berlin   hat dieselbe übernommen und ist ihr das aus schließliche Recht übergeben, für das besagte Annoncen- Blatt Inferate entgegenzunehmen in den Grenzen des deutschen Reiches, der österreichischen Staaten und der Schweiz  . Berlin  , im November 1874. Der Herausgeber: E. v. Phi­lippeus, Bendlerstraße 8."

Der, Bolfsstaat" bemerkt hierzu:

Guttav Görner.

Barmen, 7. Februar.( Warnung.) Ich warne hiermit sämmtliche Bartelgenoffen, bei dem Anhänger des Bildungsvereine Fris Moll in Arbeit zu treten. Besagter Herr hat eine Arbeitertranfenfaffe gegründet, in die feder Arbeiter außer den Einschreibegebühren von 10 Sgr. monatlich Sgr. bezahlen muß. Wird jedoch ein Urbelter arbeitsunfähig, so erfolgt fofort seine Entlassung.

Ob dies wohl derselbe Herr Philippens fein mag? Ohne diese Frage heute weiter erörtern zu wollen, warnen wir hiermit Jedermann vor dem, durch das Organ Vorwärts" gekennzeich­neten, offenbar höchst gefährlichen Jadividuum, welches jedenfalls zu keinem anderen Zwecke sich in Deutschland   herumtreibt, als zur Ausspionirung der des Socialismus verdächtigen russischen 1 Unter­thanen". Wir können uns übrigens erinnern, noch andere höchst suchen Unterzeichnete, den Zuzug freng fern zu halten. pikante" Einzelheiten über diese Person in den früheren Heften desselben russischen Organs gelesen zu haben, und werden wir ge­legentlich darauf zurückkommen.

59

* Wie viel Millionäre, einfache und mehrfache, jest hier in Berlin   ortsangehörig find, geht aus einer Millionen Statiftit ciner berliner Zeitschrift" hervor. Dieselbe schreibt: Wenn man nach der Einkommensteuer- Einfäßung von 1874 das eingeschätzte Einkommen mit 20 fapitalifirt, fo erhält man fol­gende Anzahl von Millionären. Mit je einer Million Thaler Vermögen 49, wovom 23 in Berlin  ; mit 1,300,000 Thaler 37, davon 10 in Berlin  ; mit 1,600,000 Thaler 24, davon 10 in Berlin  ; mit 2,000,000 Thaler 14, davon 5 in Berlin  ; mit 2,400,000 Thlr. 13, davon 7 in Berlin  ; mit 2,800,000 Thlr. 3, davon 2 in Berlin  ; mit 3,200,000 Thlr. 3, davon 2 in Berlin  ; mit 3,600,000 Thlr. 4, davon 2 in Berlin  ; mit 4,000,000 Thaler 2 in Berlin  ; mit 4,800,000 Thaler 10, davon 1 in Berlin  ; mit 5,200,000 Thlr. 2; mit 6,000,000 Thlr. 1 in Berlin  ; mit 7,600,000 1 in Berlin  ; mit 9,600,000 Thlr. 1 in Berlin  ; mit 10,000,000 Thlr. 1 in Oppeln  ; mit 12,000,000 Thlr. 2, 1 in Berlin  , 1 im Regie­rangsbezirk Wiesbaden  ; mit 14,000,000 Thaler 1 in Frankfurt  a. M.; mit 33,600,000 Thaler 1' im Regierungsbezirk Düssel­ dorf  . Die letzten Beiden sind wohl Rothschild und Kenpp. Bon den aufgezählten 169 Millionären wohne alfo 68 in Berlin   und 101 in den Provinzen.

Gießler.

Linden, 8. Januar.  ( Spinnerfrite) Wegen Lohndiffernzen er­Die Spinner der Baumwollenspinneref.

Gegen Borausbezahlung von monatlich 15 Thalern tie ble zur Haft Berurtheilten eine für sie besonders zubereitete fere Roft aus der Anstaltsküche beziehen. Eine gleiche Vergün gung tann der Borsteher den Gefängnißsträflingen gewähr. welche sich im Befiz ber Ehrenrechte befinden. Wein wird fich in solcher Weise befößtigenden Gefangenen nur auf Borsch des Arztes verabreicht." Diese Beflimmungen find indeffen nicht mehr ihrem vollen Umfang Blößensee, wle in anderen Strafanstalten, nur zweleriel Roft- oie gew liche Gefangenen und die Krankentoft verabreicht wurde, ist da später noch die sogenannte Mittelfosßt eingeführt worden. Die Einrich entsprang der Erwägung, daß gerade das Gefängniß am Blößensee once Sufaffen berge, denen nach ihrer Körperbeschaffenheit und Gewöhnung die gate, aber schwere Gefangentoft nicht ohne Schädigung ihrer Gesundheit auf die Dauer geboten werden könne, welche aber von der Selbstbeköstigung aus Mangel an Mitteln oder anderen Gründen ausgeschlossen seien. Dem sollte die Verabreichung einer anders zubereiteten, Telchteren sogenannten Mittelfoft abhelfen, welche je nach dem ärztlichen Gutachten in mehrfachen Ab ftufungen gewährt wird und sich so bewährt hat, daß felt ihrer Einführun bie Selbstbelößigung überhaupt nicht zugelassen wird. Diese Sachl entsprechend ist einerseits dem Beschwerdeführer die Selbstbelästigung ver sagt, andererseits aber auch sein Antrag auf Geftattung der freien Wahl feiner Beschäftigung nicht, wie die Petition angiebt, deshalb, well ex fid nicht selbst verpflege, sondern unabhängig davon aus den oben mitgetheilten Gründen abgelehnt worden.

während der ganzen gewöhnlichen Arbeitszeit gewerbliche( Castonnage)

wesen sei."

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Hamburg  , im Januar.( Völlige Aufklärung in Betreff der Angelegengelt des Herrn Weigel) Im Oktober und November Serr Most erfährt hiernach jede zulässige Berücksichtigung: es sind ihrn 1873 fand ein Strife der Cigarrenarbeiter in Holland  , resp. Notterdam alle möglichen Verbesserungen der Koft zugewendet; er hat eine Extrafret flatt. Die Herren Cahn aus London   und F. W. Fritsche aus Berlin   funde; es ist ihm Schreibmaterial zur Verfügung gestellt und erlaubt, st reißen in dieser Angelegenheit la Norddeutschland umber, um Bropaganda mit Stenographie, Geschichtstudien und sonstigen wiffenschaftlichen Arbeit für die Sache zu machen. Unter dieser Anregung bildete sich hier in Ham zu beschäftigen, die Boffliche Zeitung zu lesen; ihm ist nachgelaffen, ul burg ein Strifecomité, welches Gelder im Betrage von ca. 20 Thalern beiten zu verzichten, sondern nur ein einfaches Pensum täglich zu leisten; et cinsammelte, und wurde mit der Versendung derselben T. Weigel beaufträgt seine eigenen Kleider und befindet sich nach seinem Wunsche in Einzel tragt. Selt Ende November 1878 warten ble Cigarrenarbeiter Hamburgs  und Umgegend, welche zu diesem Strife Gelder beigeftenert, um Aufklärunghaft; is wurde ihm erlaubt, binnen 4 Wochen 6. Briefe und 3 Eingabe oder Beweismittel, ob Here Weigel das Gelb abgeliefert habe oder nicht. zu schreiben, 2 Besuche von seiner Frau und 3 Besuche von Parteigenoffe Philipp und Serzig mehrfach aufgefordert, ihnen die Suittung über die richteten Briefe selbst anerkannt, daß er sich, abgesehen von dem Berlus Sere Weigel wurde von den damaligen Steltecomitémitgliedern Hoffmann, zu empfangen. Der Beschwerdeführer bat denn auch in einem an feine Familie g abgesandten Gelder zu zeigen; er verweigerte es ihnen, indem er fagte, er seiner Freiheit, in der Anstalt leiblich und geistig ganz wohl und sogar hätte den Bosschein nicht bet fl. Da nun Weigel es den Comitémitglie- wobler befindet, als dies selten im Zustande der Freiheit der Fall bern und einzelnen Personen versagte, Regenschaft zu geben, so wurde er Ausschinß zu bringen. Er fehlte jedoch beständig in jeder Bersammlung. Auflärungen der Betition eine weitere Folge nicht zu geben fel. Ela r in fluf aufeinander folgenden Cigarrenarbeiterversammlungen aufgefordert, Der Regierungskommissar hielt dafür, daß nach diesen thatsächlich Ja der dritten Bersammlung wurde eine Kommission, ane 8 Personen be- Auftlärungen der Betition eine weitere Folge nicht zu geben fel. Ela r fehend, ernannt, welche beauftragt war, fich die Quitung von Weigel zel- bruch auf Entbludung von jeder Zwangsarbeit und freie Wahl der Be gen au laffen. Die Kommiston begab sich am andern Morgen zwischen 8 häftigung und Lektüre stehe gemäߧ 17 bes Strafgesetzbuche nur den in und 9 Uhr in die Privatwohnung desselben, und theilte ihm ben Zwed während die zur Gefängnißftrafe Berurtheilten sich rach§ 16 a. a. D Feftungshaft Befindlichen, und auch diesen nur unter Beaufsichtigung zu, ihres Rommens mit; derselbe fühlte sich nicht gemilßigt, das Bett zu ver­lassen, sondern wurde grob und meinte, so könnte ein Jeber fommen, ver- ihren Fähigkeiten und Verhältnissen angemessene Arbeiten gefallen laff wies den Herren, well sie mit solcher Antwort nicht zufrieden waren, bas müffen und nach der Dienst- und Hausordnung am Blößensee, sowie nas Bimmer. In der vierten Versammlung schickte der Herr, flatt felber zu gehalten werden sollen.( Instruktion für die gerichtlichen Gefangenanstalten den allgemeinen preußischen Gefängnißordnungen der Regel nach hierzu au tommnen, den Boten Herrn Schreckenbach, welcher der Versammlung die vom 24. Oftober 1873,§ 23. Juftruktion des Ministers des Innern vom wurde nun in dieser Bersammlung das Bureau, aus drei Berfonen befte BL 1851 S. 366)-te unangemeffen laffe sich die dem Betenten zuge frohe Kunde brachte, daß Herr Weigel den Postschein verloren habe. Es 1. November 1851 zu 5c. Juft. Min.-Bl. 1839.270 ff. Juft.- Min.­bend, ermächtigt, Ermittelungen bei den Bostanstalten einzuziehen, cb da wiesene Beschäftigung nicht bezeichnen. mals Selder bei denselben direkt eingezahlt feien, wie die Angabe des Herrn wiesene Beschäftigung nicht bezeichnen. Weigel lautete. Das Ergebniß war frachtlos, well uns der Name des Adressaten fehlte. Wir begaben uns nun zu Herrn Weigel, und eröffnete uns derselbe nunmehr, daß er das Geld in einen rekommandirten Brief Finsterwalde  , 7. Sau.( Berurtheilung.) m 5. Jannar   flanden aus Kirchhain   vier Parteigenossen vor der Kriminalabtheilung des Fönig- gelegt habe, er wüßte aber den Namen, sowie Wohnort des Adressaten nicht lichen Kreisgerichts zu Ludan, angeklagt, Borsteher, Ordner und Leiter eines mehr, Sierauf erhielten wir von Herrn Philipp ble Adresse des damaligen politischen Zweigvereins des Allg. deutich. Arb.- Bereins gewesen zu sein. Strifetofficers Herrn Hartenstein, Opditstraße, Rotterdam  , welche wir ber Der Staatsanwalt beantragte gegen Jeben 3 Wochen Gefängniß, der Ge- Oberpofidirektion übergaben, um die Hauptbücher nachschlagen zu lassen. Das Ergebniß war wiederum fruchtlos, da in der Zeit, in welcher Herr richtshof reduzirte und erkannte den tein Name den falle auf eine 10tägige Haft. Darauf follte in demselben Termin no Boßibüchern aufzufinden ist. Dieses Resultat wurde der Cigarrenarbeiter. Idenfalls nicht geeignet, die Nothwendigkeit oder gar Dringlichkeit deze gegen die Mitglieder des Allg. versammlung vom 9. Januar mitgetheilt, und wurden wir von der Berger Borschriften zu erweifen. und Arnold, verhandelt werden. Emrich war jedoch nicht erschienen und so wurde auf Antrag des Staatsanwalts die Verhandlung vertagt bis fammlung beauftragt, vorstehende Erläuterungen einzuschicken, und ward Emrich ausfindig gemacht set. Außerdem wurde sogleich wegen der Fin sodann nachstehende Resolution einstimmig angenommen: Die öffentliche Berwalder Mitglieder des Allgem. deutsch. A b.- Bereins Freund Arnold auf Cigarrenarbeiterversammlung am 9. Januar erklärt, daß Herr Weigel in ferwalder Mitglieder des Allgem. deutsch. A 6.- Bereins Freund Arnold auf filuf aufeinander folgenden Bersammlungen aufgefordert und nicht erschienen die Anklagebant geftellt. Folgendes: In der öffentlichen Sitzung der Kriminalabtheilung des hie- herbeizuschaffen, daß das Geld zu seiner richtigen Bestimmung gelangt fet, Der Niederlausitzer Anzeiger" schreibt darüber ist, und fordert dieselbe thn auf, innerhalb 4 Wochen das Beweismaterial figen Kreisgerichts am 5. dfs. wurde gegen den Social- Demokraten Cigar   widrigenfalls die Sache der Deffentlichkeit als Unterschleif preisgegeben zenmacher Arnold verhandelt. Arnold war angeflagt, gegen das Vereins geset verstoßen zu haben. Es handelte fi darum, ob der Arbeiterverein H. Kottkamp. G. Bartels. J. Betters. in Finsterwalde  , in welchem Arnold Borlesung aus Laffalle's Schriften a. f. w. gehalten hatte, als ein felbstständiger Berein zu betrachten sei, oder ob bie Mitglieder in Finsterwalde   dem Aug. deutsch  . Arb.- Berein, zur Zeit in Bremen  , angehören. Angeklagter, welcher mit großer Haft und vielem Eifer der Vorlesung der Anklageklageschrift folgte, suchte in längerer Rede chem die Mannschaft eines Schiffes, daß seinen Rapitän verloren hat und in der Gefahr auf eigene Fauft hin zu steuern anfängt, eine Affoziation genannt werden kann.

Man hatte nicht die Zeit, an die Abfaffung eines Vertrages zu denken, oder irgend ein anderes Prinzip zu realisiren, als daß der Brüderlichkeit. In dem großen Saale des Gefängnisses war ein Reglement von zehn Artikeln angefolagen, in welchem be­ftimmt wurde, daß die Arbeit gemeinschaftlich und unter der Auf­figt von selbst gewählten Chefe der verschiedenen Abtheilungen ftattfinden solle, daß man zehn Stunden des Tages arbeiten müsse, daß alle Arbeiter, was auch immer ihre Beschäftigung sei, den­felben Arbeitslohn und denselben Anthell an dem Gewinne haben sollen, daß der Arbeitslohn 2 Frce. per Tag betrage, daß der Gewinn später unter die Affoziirten vertheilt werden, und endlich, daß 2 pet. von dem Gesammiertrage zur Begründung eines Ka­pitals für spätere Operationen zurückgehalten werden sollen. Bei Begründung dieser Assoziation wurde keiner der Grundfäße in Anwendung gebracht, die spätere Affoziationen beobachtet haben. Alle Arbeiter, die sich meldeten, wurden zugelassen, selbst wenn fte trant, arbeitsunfähig, träge oder ungefchidt waren, es genügte, im Elend zu sein, um aufgenommen zu werden. Mehrere Tau­fende von Arbeitern, von denen die Einen nicht den Andern kana­ ten  , fanden sich hier zusammen, und wenn die geschickten Arbeiter darein willigten, daß alle Mitglieder der Assoziation denselben Arbeitslohn erhalten sollten, so geschah dies 2. Blanc zu Liebe, der den Arbeitern geholfen hatte, und der im Luxembourg   die Gleichheit des Arbeitslohnes als ein Evangelium verkündigte. Außer den öffentlichen Sigungen im Luxembourg  , denen L. Blanc als Präsident der Arbeiterkommifflon beiwohnte, fanden noch ver­trauliche Zusammenkünfte der einflußreichsten Arbeiter mit Louis Blanc   flatt, in welchen 2. Blanc den Arbeitern vorschrieb, wie fie fich zu benehmen hatten. Er erwarb sich auf diese Art einen großen Einfluß auf die zahlreichste und intelligenteste Klasse der

wird."

Arbeiter, die Schneider, die schon im Jahre 1831 einen ersten Versuch der Assoziation in Nantes   gemacht hatten, der jedoch wegen schlechter Aufführung ihres Gérant mißglildt war. Die Affoziation der Schneider tann als sein Werk betrachtet werden, sowie er auch später half, die Assoziationen der Sattelmacher und der Spinner zu begründen. Die Schneider mußten daher den Träumen L. Blanc's nachgeben und die Gleichheit des Arbeits­lohne annehmen.

Die Bourgeoiste wurde jedoch dadurch vom Beginne an ge­gen die Affoziationen eingenommen, weil dieselben in einer com­munistischen Form auftraten, und weil man wußte, daß sie unter dem Einfluß 2. Blanc's standen, der öffentlich im Luxembourg  die Konkurrenz als das Uebel der Gesellschaft hinstellte and die Liquidation aller Jadustrien durch den Staat und die Gleichheit des Arbeitslohns durch Dekrete proklamiren wollte.. Die Arbei terassoziationen haben sich später dem Einflusse L. Blanc's ent zogen, und man kann daher diese erste Assoziation der Schneider nicht als eine Probe der Lehre von der soziation betrachten.

Beschwerde zunächst zichte, fel übrigens bisher schon deshalb nicht in ber Der töniglich preußische Herr Justizminister, gegen welchen sich vie Lage gewesen, eine materielle Entscheidung in der Angelegenheit zu tref a, weil er mit Uebergehung des föniglichen Kammergerichts, als der und n Beschwerdeinstanz über Verfügungen der Gefängnißaufsichtskommiffion, gerufen werden, mithin der Instanzenzug nicht erschöpft gewesen set. Dahingestellt möge endlich bleiben, ob es sich empfehle, die Behand Tung der Gefangenen von der Kategorie des Beschwerdesilhrers burch

t

Anlangend nun zunächst die Borfrage, ob der Instanzenzug zu wars gewesen, bzw. thatsächlich gewahrt sei, wurde in der Kommission mehri geltend gemacht, daß, insoweit die Petition Schäden des öffentlichen N bediefe, daß aber auch der Instanzenzug als gewahrt anzusehen sei, da zur Sprache bringe, es der Beobachtung eines Juflanzenzugs überall sem also Beranlassung gegeben habe, etwa für begründet erachteten Be bedürfe, daß aber auch der Instanzenzug als gewahrt anzusehen ſel, da tent seine Beschwerden dem preußischen Justizministerium vorgetragen, werden abzuhelfen. Diese Auffaffung fand in der Kommissioner

Widerspruch.

Zur Sache selbst führten zunächst die Herren Ueberreicher der Beal aus, daß die Petition jedenfalls insofern ernstlicher Erwägung und B fichtigung werth fel, als sie dem Berlangen nach einem Gesch über di Strafvollziehung Ausdruck gebe. Daß ein solches Gesetz, als nothwendig Ergänzung des Strafgesetzbuche, recht bald zu Stande lomme, werde wol in diesem Archive des Haffes gegen den Socialismus, in d alle Angebereien und Verleumdungen eingezeichnet wurden, d. Mittheilung dieser Verhöre, weil die Polizeikommiffäre nicht der. lelfesten Zweifel über die Nichttheilnahme der Arbeiter an der Infurrektion hatten. Der Bericht der Polizeikommissäre bafiri sich daher auf andere Gründe, um die Auflösung der Affoziation zu beantragen. Es wird derselben als Verbrechen angerechnet, daß sie unter dem Einflaffe L. Blanc's geftanden, daß di Mitglieder der Assoziation der Ansicht waren, die Affoziation dürfe teinen Chef, sondern blos Abgeordnete für jeden Zweig der Verwaltung haben, welche teine Autorität über andere Asso­ciés haben und feine besondere Bezahlung erhalten sollen daß

2

,, jedes Mitglied, was immer seine Fähigkeit sei, ob es ,, auch eine Familie habe und deshalb mit größerer Ener gie arbeite, doch nicht einen höheren Lohn erhalten , dürfe, als ein träger oder blödsinniger Junggeselle, , und daß fie der Anficht seien, daß zwei France in ,, Beachtung dieser Grundsäge mehr toerth feien, a. feche France, die man unter einem Meister mit Auf opferung feiner Würde als freier Bürger verdiene." Diese ironische Kritik der ffoziation im Munde eines Po

Keine der Affoziationen ist so sehr angefeindet worden, als die Affoziation der Schneider der Rue de Clichy. Nach der Inni revolution war es einer der ersten Schritte der Reaktion, die Berträge, welche der Staat und die Stadt Paris   mit dieser Asso- lizeikommissärs klingt schrecklich. ziation abgeschlossen hatten, zu fündigen und die Assoziation auf­zulösen. Der Minister des Innern schickte den Polizeikommissär Loynevy nach dem Hôtel de Rue de Clichy, um eine Untersuchung darüber anzustellen, ob die Schneider an der Infurrektion Theil genommen hatten. Der Bericht der Untersuchungskommission, welche die Nationalversammlung ernannt hatte, um die Ursachen dr Junirevolution aufzufinden, und der i drei starken Bänden veröffentlicht worden ist, enthält auch die Berichte dieses Polizei fommissäre und des Polizeikommiffärs Boffet. Obschon diese Kommissäre alle Mitglieder der Assoziation befragten und alle anderen ähnlichen Verhöre vollständig abgedruckt find, so fehlt hach

Es fleht gerade so aus, als wenn ein wissenschaftlicher Rei sender in die Hände von Kanibalen fiele, die ihn betaften und untersuchen, bevor sie ihn verzehren, und seine Inftrumente be­fichtigen und nicht begreifen können. Ebenso steht dieser Bolta fommissär ver der Affoziation, in der geschickte Arbeiter ausg hohen Gefühle der Brüderlichkeit freiwillig ihren lohn erniedrigen, um nicht mehr zu genießen, a an Arbeiter.

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