Antritt der Lehre, fel es von einem späteren Zeitpunkte ab ein Lohn gezahlt an werden? VI. 9) Bflegt die Dauer der Lehrzeit in jedem einzel nen Falle verabredet zu werden oder ist sie gewohnheitsmäßig bestimmt? 10) In welcher Weise pflegt das Ende der Lehrzeit und der Uebergang in den Gesellenstand betandet zu werden? insbesondere a wird dem Lehrling na Schluß der Lehrzeit üblicher Weise ein Zeugniß ertheilt? b. würde eine Bestimmung, welche den Abschluß der Lehrzeit an ein solches Zeugniß bindet, durchführbar und nützlich sein? VII. 11) wird der eigenmächtige Austrist der Lehrlinge aus ihrem Lehrvert älmisje vorzugsweise im Anfange oder in dem späteren Theile der Lehrzeit wahrgenommen? 12) Wel ye Mittel empfehlen sich, um dem entgegenzutreten? insbesondere: a. If es möglich und zät lich, den Wiedereintritt in das aufgegebene Lehrverhältniß zu erzwingen? b. Empfiehlt es sich, dem Arbeitgeber Anspruch auf eine Entschädigung zu gewähren? und zwar demjenigen gegenüber, welcher Na­mens des Lehrlings den Lehrvertrag abgeschlossen hat? demjenigen gegen über, welcher, von dem Verhalten des Lehrlings unterrichtet, ihn in Arbeit nimmt oder darin behält? c Läst fi eine solche Entschädigung unter Be­rüdsichtigung der Zeit, für welche der Lehrling noch gebunden war, auf be­stimmte Säße feststellen? VIII. 13) wird überhaupt zwischen Lehrlingen und Gesellen eine fefte Grenze noch gezogen, oder bestimmen sich Stellung, Beschäftioung und Löhnung dieser Arbeitnehmer wesentlich nach der that­fächlichen Leistungsfähigkeit der Einzelnen? 14) Bedürfen im letzteren Falle die jüngeren Altersklaffen einer Borsorge nach den vorher angedeuteten Rich tungen und find auch im ersteren Falle einzelne oder alle des etwa für nö­this erachteten Anordnungen auf gewiffe Altersklassen der Lehrlinge zu be­faranten? B. Gefellenverhältniffe. I. 15) Bflegt bei der Annahme eines e- sellen eine Kündigungsfrist ausdrücklich verabredet zu werden oder erfolgt die Annahme im Anhalt an gewohnheitsmäßige Kündigungsfristen? 16) Ist die Wahrnehmung häufig, daß die Gesellen an eine längere Kündigungs­frift gebunden find, ale ihre Arbeitgeber? 17) Ist die gesehliche Künot gungsfrist( Gew. Oron.§ 110) überwiegend mit Bertheilen oder Nachthei­len verknüpft? II. 18) Findet sie die Einrichtung häufig, daß der Arbeit geber einen Theil des fälligen Lohues bis zum Ende des Arbeitsvertrages zurückhält, und welche Stadtheile oder Berthelle sind mit einer derartigen Einrichtung verknüpft? III. 19) J es üblich, den abgehenden Gesellen über die Dauer oder über den Werth ihrer Arbeit Zeugnisse zu erthellen, und wird durch dieselben das Fortkommen der Gesellen erleichtert. IV. 20) Glebt es Junungen, welchen beizutreten auch Gesellen das Recht haben, und erscheinen derartige Einrigtungen erfahrungsgemäß geeignet, die Bezie hungen zwischen den Gesellen und ihren Arbeitgebern zu fördern? 21) Jt es angänglich, den Arbeitgebern und ihren Gesellen in derartigen Bezbän der völlig gleiche Rechte zu gewähren? V. 22) Welche Mittel empfehlen fich, um dem eigenmächtigen Austritt aus des Arbelt bei Gefellen ent­gegen zu wirken? insbesondere: a. Empfiehlt es sich, dem Arbeitgeber An. Spruch auf eine Entschädigung Demjenigen gegenüber zu gewähren, welcher einen Gesellen, von dessen eigenmächtigem Austritt ans dem früheren Ar­b.itsverhältniffe er unterrichtet ist, in Arbeit nimmt aber darin behält? b. läßt sich eine Entschädigung, unter Berücksichtigung der Zeit, für welche der Gefelle noch gebunden war, auf bestimmte Säße feßstellen? C. Fabritarbeiterverhältnisse. I. 23) Pflegt bei Annahme von Fa­brilarbeitern eine Kündigungsfrist, oder aber beiderseitig das Recht zur so­fortigen Auflösung des Arbeitsverhältnisses ausbebungen zu werden? 24) Ist die gesetzliche Kündigungsfrist( Gew. Oren.$$ 110, 127) überwiegend mit Vortheilen oder Nachtheilen verknüpft? II. 25) In welchen Zeltab. Ihnitten pflegt die Auslohnung der Arbeiter zu erfolgen? Findet sich die Einrichtung häufig, daß der Arbeitgeber einen Theil des fälligen Lohnes bis zum Ende des Arbeitsvertrages zurückhält, und welche Nachtheile oder Vortheile sind mit einer derartigen Einrichtung verknüpft? III. 26) 3 die Aufstellung von Fabritordnungen üblich und pflegt die Abfaffung und Abänderung derselben von dem Arbeitgeber allein oder unier Mitwirkung bon Arbeitern zu erfolgen? 27) Enthalten die Fabritordnungen häufig Bestimmungen, welche für den Arbeitgeber günstigere Arbeitsbedingungen als für den Arbeltuchmer begründen? 28) Empfiehlt es sich, den Erlaß bon Fabrilordnungen in diesen oder anderen Punkten unter gesetzliche Be­schränkungen zu stellen? IV. 29) Empfiehlt es sich, im Falle des eigen mächtigen Austritte eines Fabritarbeiters aus der Arbeit, dem Arbeitgeber einen Anspruch auf Entschädigung gegenüber Demjenigen zu gewähren, welcher von dem Berhalten des Arbeiters unterrichtet, ihn in Arbeit nimmt oder darin behält?

Man erfteht aus dem Vorstehenden leicht, daß die Fragen fich auf ganz untergeordnete Dinge der socialen Berhältnisse be­ziehen und nur eins deutlich hervorleuchtet, nämlich die Frage, ob ein Kontrattbruch gefeß gewünscht wird.

An die Mitglieder des Allgemeinen deutschen Arbeiter Vereins.

Die Präsidentenwahl ist nunmehr geschlossen. Das Ge fammtresultat ist folgendes: Hasenclever hat erhalten 5433 Stimmen; anf 17 andere Mitglieder vertheilten fich 307 Stim men und 35 Stimmzettel find unbeschrieben abgegeben worden. Somit ist Safenclever mit großer Majorität definitiv wieder gewählt.

In 108 Orten ist die Wahl vorgenommen worden; aus vie­len anderen Orten wurde dem Sekretariat ar gezeigt, daß die Wahl der polizeilichen Anschauungen halber nicht möglich sei. In Hinblick auf die volizeilichen Berhinderungen und Maßnah­men ist die Zahl der abgegebenen Stimmen immerhin eine recht

groje zu nennen.  

Bremen, den 16. Februar 1875. Mit foc.- dem. Gruße

Derossi, Vereinssekretär.

suchen, um zu sehen, wie weit fie in einem Rampfe tragen wür­den. Ich lernte durch die Bersuche, daß man hundertunddreißig Patronen aus dem Pfunde Pulver machen und Kugeln anwenden müffe, von denen fechsandzwanzig auf das Pfund gehen.

Der hervorstechendste Charalter in allen Gesellschaften ist Raisant. Er ist anscheinend ein Mann von anspruchslofem Charakter und weiß sich dadurch beliebt zu machen; aber er be figt einen unbegrenzten Ehrgeiz, er weiß vortrefflich fein Spiel zu verbergen, er ift boshaft und außerordentlich wild von Natur, and dies find wir im Allgemeinen nicht, was man auch sagen möge. Raisant versteht nicht zu sprechen, auch hatte er feinen Einfluß als Kapazität, sondern nur durch seinen moralischen Charakter. Man betrachtete ihn als Lamleuffene' Gehülfen und dies tränkte ihn tief.

Martin Bernard ist ein Kluger, fanfter, unerforodener Mensch, sehr thätig und zum Organifiren befähigt.  

Lübeck, 15. Febr.( Ein Wahlsteg.) ( Ein Wahlsteg.) In den Dorfe Moisting bet Lithed hat vor 14 Tagen eine Gemeindevorstandswahl stattgefunden, in der die drei foc'alistisen Kandi aten gegen die von den Grozgrundbe­figern aufgestellten Kandidaten vollständig gestegt haben. Ahrens.  

Lübeck, 16. Februar.( Volksversammlung.) Sonntag, den 14 Februar, hielten wir eine Boltsversammlung ab, die sich einer zahl­reichen Theilnahme erfreute. Die Tagesordnung lautete: Die heutige Produktionsweise und das vierteljährige Creditwesen."( Letzteres soll jetzt in   Lübeck auf Beranlaffung seitess der Gewerbegesellschaft eingeführt wer in Lübed auf Beranlaffung seltess der Gewerbegesellschaft eingeführt wer­den.) Das Referat hatte hierüber Herr Hurlemann aus   Berlin über­nommen. Redner schilderte die heutige Produktionsweise in vortrefflicher Weise und wandte sich alsdann zum Kreditwesen, welches er scharf geißeite, und bewies dabei, daß dieses eine Schlinge sei, welche der Kleinmeister sich selber um den Hals ziehe. Redner forderte alsdann die Verfammlung auf, thatkräftig bei den Kleinmeistern zu wirken, und diese zu bewegen, sie ihre Lage richtig vor Augen zu führen und sich den Arbeitern anzuschließen. Nachdem Redner ausgesprochen und zur etwaigen Interpellation aufgefordert worden war, dem aber night Folge geleistet ward, schloffen die Herren Haase und Schwarz fich mit einigen Worten noch dem Herrn Hurlemann an. Bon Herrn Schwarz rurde eine Resolutian eingebracht, welche von der Bersammlung gutgeheißen wurde. Dieselbe lautete:" Die heutige Bolts. bersammlung erklärt, daß durch die heute bestehende, mit Maschinen und großen Kapitallen in den Händen weniger Kapitalisten betriebene Produt­tionsweise es dem kleinen Handwerksm ifter unmöglich in, gegen die Ron­furrenz der Großproduktion anzufämpfent; die Folge davon ist, daß der fleine Handwerksmeister immer mehr in die Reihen der Lohnarbeiter herab gedrü t werden muß. Deshalb ist auch das Bestreben der Kleinmeister in   Lübeck, statt des bisherigen jährlichen Kredits jest das vierteljährliche Kreditwefen einzuführen, um auf diese Weise es möglich zu machen, die Konkurrenz der Großproduktion auszuhalten, ein Balliativmittel, welches die Stellung der Kleinmeister gegenüber den Großproducenten durchaus nicht beffern wird. Die Bolksversammlung ist vielmehr der Anficht, daß die Groß- Bourgecifie durch diefes Palliativmittel nur bezwecken will, den Klein­meister davon abzuhalten, sich mit den Arbeitern zu verbinden, um gemein schaftlich die heutige kapitalistische Großproduktion umzuformen." Ahrens.  

Eisenach, 11. Februar.( 3ur Bereinigungsfrage.) In der am bentigen Tage hier abgehaltenen Bersammlung der social demokratischen Arbeiterpartei war auch die Einigungsfrage der beiden social- demokratischen Richtungen auf der Tagesordnung. Die Arbeiter Eisenache begrüßten die felbe allerfelts mit Freude und wünschten sehnlichst, daß dieselbe zur Wahr heit werde. Eine hierauf bezügliche, von Lämmerhirdt eingebrachte Resolu­tlon fand allgemeine Zustimmung. In Magenblick der Annahme meldeten fich zu unserer größten Freude noch drei Redner zum Wort; ce waren dies die Laffalleaner Winnen, Dohue und Bäthte. Wir fanden bel diesen Herren ein bereitwilliges Entgegenkommen, und die Frlichte einer Bereinigung fön nen nicht ausbleiben; wir haben bereits eine Probe davon gesehen. Dien ftag. den 9. Februar, verkündeten nämlich die Eisenacher Zeitung", sowie große rothe Plakate an den Straßenecken eine Bolleversammlung mit der Tagesordnung: Die Bestrebungen der besigenden und der nichtbefißenden Klaffe, und die Lösung der socialen Frage auf friedlichem Wege." Als Referenten waren angegeben: W. Frid aus   Bremen und O. Kapell ans  Berlin. Satten wir seit langer Zeit teine Gelegenheit, eine große Ver sammlung zu sehen, so war es uns an diesem Abend vergönat, den oroßen Saal der Sohen Luft" Kopf an Kopf gediängt voll zu sehen. Herr Kapell war leider am Erscheinen verhindert worden, an seiner Stelle war jedoch Herr Stuhr anwesend. Beibe Reduer löften thre Aufgabe zur allgemeinen Zufriedenheit und ernteten den größtea Beifall. Es war dies für urs des­balb von Wichtigkeit, indem gerade in dieser Versammlung alle Stände vertreten waren, darunter Leute, welche noch nie eine Versammlung besucht haben, Lehrer und Beamte. Auf eine Aufforderung seitens des Vorfißenden Lämmerhirdt, der Partei beizutreten, ließen fich ca. 20 Mann einzeichnen. Für uns ein schönes Resultat. Wir sagen diesen Herren unsern Dant, mit dem Wunsche baldigen Wiedersehens. Mit social- demokratischem Gruß: Ch. Lämmerhirdt.

haben: und find an fämmtliche Mitgliedschaften je wel Arbeitsnachweife bur.aufarten zum Aufhängen in den Gaft refp. Fremdenzimmern versandt. Für folgende Orte find Bevollmächtigte bestätigt: Für   Berlin: Schittt, für   Flensburg: Thill, für   Cöslin: Freyer. Greiner, Borsitzender.

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Hamburg, 12. Febr.( Der Allgem.   deutsche Schiffezimme rer- Verein und der Verein Norddeutscher Schiffsbaumeister.) Da von Selten der besitzenden Klaffen die Vereine der Arbeiter aller Bean­en in der g.häfftgften eise ununterbrochen angegriffen werden, erlaube ich mir, als Vorsitzender des Allg.   deutschen Schiffszimmerer- Vereins, beide hier oben genannte Vereine als richtiger Sachkenner zu fritiftren, und über­laffe alsdann das Urtheil dem Publikum. Ich will nun zunächst die Grün­dung des Bereins Norddeutscher Schiffsbaumeister tritifiren. Um dieses Entstehen genannten Vereins näher zu schildern, führe ich hier einen Be­richt aus der Hamburgischen Börsenabendzeitung" an. Dieselbe schreibt: In   Berlin hat in den Tagen vom 16. und 17. November 1874 eine Generalversammlung des am 15. April 1872 zunächst von den Schiff­bauern der Ostseeküste gegründeten Bereins deutscher Schiffsbaume fer flatt­gefunden, dem si inzwischen aus die Shiffsbaner der Nordseeküste ange fchloffen hatten. Gegenstand der Tagesordnung bildeten die Statuten, die von der Generalsessammlung vorbehaltlich definitiver Redaktion festgestellt wurden. Der Verein bezweckt nach§ 1 der Statuten, die gemeinsamen Intereffen der Fachgenossen zu wahren und die Verhältnisse zwischen den Berein mitgliedern und ihren Arbeitnehmern im beiderseitigen Intereffe der­felben zu regeln. Mitglieder des Bereins fönnen werden die Befizer von  deutschen Schiffswerften und Schiffs- und Maschinenbananstalten als Ar­beitgeber, fowle Shiffsbaumeister und Schiffsarchitekten, und Schiffs- und Maschinenbauingenieure der Kriegs- und Handelemarine. Der Verein thellt fich in Diftrittsvereine: a) der Eme, b) der Weser, c) der   Elbe( Säfen an der   Elb und der Westküste von Schleswig-   Holstein), d) der   Trave( Bäfen an der   Trave und der Ostküste von Schleswig   Holstein), e)   Mecklenburg und Vorpommern( Säfen von   Wismar bis Anclam inclufive), f) der Oder ( Säfen von Uedermünde bis Colb rg inclufive), g) der Weich el( Häfen von Uedermiinde bis   Memel). Nach§ 3 der Statuten sollen die Lohnsätze in jedem Orte zwischen Meister und Gesellen vereinbart werden, und darf kein Vereinsmitglied von dem getroffenen Uebereinkommen abweichen. Nach§ 4 der Statuten ist dem austretenden Arbeiter auf Berlangen von dem bishe rigen Meister eine Bescheinigung darüber zu ertheilen, ob er ordnungsmäßig entlaffen, oder nicht. Eine in geziemenber Weise vorgebrachte Forderung auf Lohnerhöhung soll nicht als Grund zur Berweigerung eines ordnungs­mäßigen Abgangsscheines gelten. Die Mitglieder verpflichten sich, Arbeiter nur dann anzunehmen, wenn dieselben einen Entlassungsschein von dem Meister, bei welchem sie zuletzt in Arbeit gestanden haben, belbringen. Für die Vereinsmitglieder an der Elbe hat diese Vorschrift gegenüber dort wohn­haften Zimmerleuten teine Geltung. Stritende Arbeiter dürfen von dem fenigen Meister, bei welchem fie gestrifet haben, sofort nach erklärter Been­ofgung des Strifes wieder in Arbeit geftellt werden; von anderen Meistern vor Ablauf von zwei Monaten nur nach eingeholter Bewilligung des erste­ren. Die übrigen Paragraphen beziehen sich auf die innere Organisation des Vereins. Zum ersten Borsitzenden wurde Herr Schiffsbaumeister Schü­ler in   Berlin, zum stellvertretenden Vorfigenden Hers Ang. Behn in Ham­  burg erwählt. Das Marineministerium hatte sich bei der betreffenden Generalversammlung durch den Admiralitätsrath Brix vertreten lassen, der sich auch eingehend an der Debatte betheiligte." Schluß folgt.)

* Der Redaktion ist von Herrn Weigel aus   Neumünster auf die neuliche öffentliche Aufforderung von Parteigenoffen] aus! Samburg und  Altona, fich zu rechtfertigen, die nachstehende Einsendung zugegangen, zu deren Wiedergabe cie Redaktion dem Angegriffenen gegenüber verpflich tet ift.

Wir bemerken jedo zugleich, daß für eine weitere Polemik in dieser Angelegenheit dos Bartelorgan feineswegs der richtige Ort ist und Nowaweß, 15. Febr.( Bericht.) Gestern fand hierselbst eine von höchstens die B.richtigung falsch angegebener Thatsachen stattfinden mehreren Hunderten besuchte Boltsversammlung statt mit der Tagesord- mag. Mit Arbeitergeldern Mißbrauch zu treiben, darf allerdings unter nung: Die Bestrebungen der Social Demokratie und der deutsche Reichsteinen Umständen ungeahndet hingehen; der richtige Weg dazu ist aber nicht tag. Als Referen: war Herr Albert Bäthte aus   Berlin anwesend. Nach bloßes Anschuldigen, was auf Irrthum beruhen kann, sondern der in der dem das Bureau gebildet war, ergriff der Referent das Wort und beleuch folgenden Einsendung ausdrücklich bezeichnete Weg gerichtlicher Klage.  Neumünster, 10. Februar. tete in einem Jedem verständlichen Bortrage das Thema, von wiederholten Beifallorufen unterbrochen. Folgende Resolution wurde eingebracht und einstimmig angenommen: Erstens: daß die hiesigen Socialisten alle 14 Tage eine gemeinschaftliche Versammlung ashalten wollen, wozu alle Freunde der Arbeiter Zutritt haben. 3 weltens: daß die heutige Volksversammlung fi mit den Ausführungen des Herrn A. Bithte einverstanden ertlärt, und es fich zur Pflicht macht, mit allen ihr zu Gebote stehenden Kräften fitr die Berwirklichung des Socialismus einzutreten; ferner macht es fi die Bersammlurg zur Aufgabe, nur einem Arbeiter fernerhin ihre Stimme bei der Reichstagswahl zu geben. F. Haburg.

Ja Nr. 18 vom 10. Februar d. I. des Neuen Social- Demokrat" und Nr. 4 des Botschafters" befindet sich ein Art.fel   Hamburg, im Ja nuar( 3önige Aufklärung in Betreff der Angelegenheit des Hrn. Weigel)" überschrieben, worin mir vorgeworfen wird, Geldunterschlagungen gemacht zu haben, ohne daß der Beweis geführt werden kann. Es war wohl Mitte November 1873, als eine Cigarrenarbeiterversammlung in Tütge's fleinem Saale ftattfand; dieselbe war einberufen von Herrn Philipp zum Zwed der Abschichung des gesammelten Geldes nach   Holland. Philipp ertlärte in jener Bersammlung, daß er im Besitze des Geldes sei bis auf 3 Mart 8 Schill., welche der in oben bezeichnetem Artikel mitgenannte Cigarren arbeiter Hoffmann für sich behalten wollte. Es wurde mir darauf das Gelb gegeben, ohne die 3 Mart 8 Shill, ober, wie es sich bei der Noifion herausstellte, 3 Wart 14 Shill., und ein Brief des genannten Cohn mit der Adresse in   Holland; ich hatte darauf das Geld abzuschicken. Es wurde Frühjahr 1874; ich mußte in's Gefängniß, und während dieser Zeit fing man an, mich zu verdächtigen, welches man bis auf die neueste Beit immer lanter werden ließ. Unwahr ist es und durch die verschiedenen Nummern  

Cottbus, 15. Febr.( Bersammlungsbericht.) Sonntag, den 14. bis., Vorm. 11 Uhr, hielten die liberalen eine Bersammlung ab, in welcher die Herren Dr. Schacht und Prof- ffor Th. Mommsen thre Thätig teit im Abgeordnetenhause ftarlegen walten. Herr Mommsen sprach in einigen Punkten ziemlich gut, ex teftificte den Gründerschwindel n. s. w. Außerdem wurden in der Versammlung die Statuten des liberalen Wahl. vereins vorgelesen, welcher an demselben Tage in Kraft trat. Wie lange er wohl existiren wird?- Nachmittags 3 Uhr hielten wir im Lokale des Herrn Wegeradt( Wache bleiche) eine Bolksversammlung ab mit der Tages- d. ordnung: Der   Reichstag und die Social Demokratie. Es waren unge­fähr 100-150 Bersonen anwesend. Ein Herz Neugebauer aus   Spremberg beiheiligte sich start an der Distuffion, jedoch in einer wenig gebildeten Rödiger seine Einwilefe widerlegt. Weise. Es wurden ihm auch selbstverständ'ich vom Referenten Herrn H. Teichert.  

Berlin, 15. Febr.( Allgem. Tischler.[ Schreiner-] Berein.) Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß das von der Mitglied schaft in   Lübeck gegründete Arbeitsnachweiseburean fich bei Randt, Marles­grub: 546, befindet, da die dortigen Meister ebenfalls ein solches gegründet aber er und ich waren gezwungen, darauf zu verzichten, denn Lamieussens hatte sich zu verdächtig und unpopulär gemast. La­mieussens wurde gezwungen, fich im Mai 1838 zurückzuziehen. Es wurden förmliche Bersuche gemacht, wieder eine Patronenfa­brit einzurichten, und damals erschien Raban unter nas, welcher von Raisant eingeführt wurde, der sich seiner bedienen wollte, um ben Ausschuß zu beherrschen. Raban ist ein unbesonnener, herrsch füchtiger, tompromittirender Mensch. Er wurde ergriffen, und es war unmöglich, daß er es nicht wurde. Sie sprechen von Du bosc; es war nicht sein Wille, in die Gesellschaft zu treten, aber er stellte sich zu meiner Verfügung, blos aus Lust zu Händela. Lamieuffens ist, aber mit Unrecht, beschuldigt worden, die Ra­ban'sche Angelegenheit für Geld verrathen zu haben. Von seinem Gefängniffe in Saint- Belagie aus ftörte Raisant die Gesellschaft durch fortwährende Intriguen, und als die Regierung iha nach  Doullens schickte, gab sie der Gesellschaft das Leben wieder. Die Organiftrung wurde von Nenem betrieben, und vom Oktober bie zum Februar 1839 beschäftigte man sich mit Werbungen. Zu dieser Zeit reifte Lamieuffene, aber feine Reisen hatten feinen po­litischen Zwed.

Die Gesellschaft hat an den Ementen im April, vor der Deputirtenkammer und in der Straße Saint-   Denis teinen Antheil genommen.

Bartès ist sehr tapfer und entschlossen, wenn es gilt, aber er ist nicht gefährlich. Er ist kein Organisator, er fennt die Menschen nicht und versteht es nicht, eine Herrschaft über sie zu gewinnen; er ist ein wirksames Instrument, aber fein Anführer. Er ist entschiedener Spiritualist, was die Meisten unter uns nicht find. Er war zum Theil die Urface unferes Unglüde vom 12. Mai. Er hat nicht gefämpft wie ein Anführer, fondern wie ein Soldat. Unfer Plan ging dahin, ruhig zu bleiben, und nicht piöz­Lamteuffens ift Gascogner, gewandt, entschlossen und ehrlich loszubrechen. Die Aprilaufftände brachen unwillkürlich aus, geizig, aber der Ehrgeiz geht bei ihm nicht so welt, als bei Rai- wie die von 1831 and 1832, auch hatten se teine Konsistenz. fant. Er hat sich an Barbès wegen deffen günstiger Lage ange- Wir unsererseits hatten im März 1839 achthandertfunfzig Mit­schloffen. Er schloß sich an Alle, welche mehr befaßen und fich glieder. Die Aprilaufstände gaben einer anderen mit der unfri­in einer befferen Lage befanden, als Andere. Uebrigens ift ergen parallelen Gesellschaft den Ursprung; das Aufbrausen des borzugsweise Organisator. Die Feindseligkeiten begannen bald Volkes wickte einige alte Anführer, welche die Gesellschaft der zwischen Raisant und Lamieussens. Raisant hatte eine Schild- Montagnarde bildeten. In ihr herrschte eine wirkliche Anarchie. erhebung gegen Lamteussens veranstaltet. Martin Bernard, der Die Anführer waren zahlreich und sämmtlich Soldaten. ihn anfange angegriffen hatte, fuchte ihn später zu vertheidigen, beschränkte fich auf zwanzig oder fünfundzwanzig Schreier: Bor­

Alles

Blattes zu beweisen, daß ich in fauf auf einander folgenden Bersamm­lungen zu erscheinen aufgefordert bin. In einer von mir einberufenen Bersammlung. habe ich mich zu allem bereit gefühlt und darauf einen rekomm- ndirten Brief an Frische geschrieben, mit der Bitte, um Einsen­dung der Adresse in Sollans, die ich nicht mehr hatte, da ich den betref fenden Brief an Philipp wieder zurückgeben mußte. Ich bekam die Adresse des Herrn Cohn aus England, an welchen ia darauf schrieb, von dem ich aber feine Antwort erhielt. Bei Herrn Philipp war ich ebenfalls, um mir von ihm den fraglichen Brief zu erbitten. Derselbe erklärte mir, er habe gestern aufgeräumt und alles Ueberflüssige verbrannt und jetzt hatte er auf elumal die Aaresse, welches aber, soviel ich mich befinne, nicht den richtigen Namen enthielt, denn dieses ist ein deutscher und jenes war ein nin, Vachez und Andere. Sie sagten beständig: Wir marschiren morgen, wir marschiren an dem und dem Tage", und fle erschie­nen nie, weil sie Niemanden hinter sich hatten. Sie arbeiteten der Regierung vortrefflich in die Hände, fie erschütterten unsere Gesellschaft der Jahreszeiten durch ihr Geschret, indent fle un­aufhörlich wiederholten, wir feien exclufiv, wir wollten uns nicht mit ihnen verschmelzen, wir wollten nicht handeln. Sie brachten das Quartier Saint- Antoine in Unordnung und mußten anfge­hoben werden,

Der 12. Mai tam heran. Folgendes find die Gründe, die uns zum Handeln veranlaßten. Zuerst die ministerielle Krifle, die eine allgemeine Unzufriedenheit hervorrief. Wäre das Mini­fterium am Donnerstag gebildet werden, so würden wir am Sonn­tage nicht die Waffen ergriffen baben; wir rechneten auch auf das Darniederliegen des Handels. Auf der anderen Seite drohten die Montagnards, die Gesellschaft durch ihre Intriguen aufzulösen; mit einem Worte, es erhob sich unter den Unsrigen ein allgemei nes und unwiderstehliches Kampfgeschret.

Der Augenblid war gut gewählt, die Bourgeoisie war miß­vergnügt. Wenn wir uns vierundzwanzig Stunden halten konn Wir be ten, so betrachteten wir die Regierung als verloren. schleunigten die Sache aus Farcht, daß das Minifterium erschtis nen möchte. Wir befanden uns in der Nothwendigkeit, zu han= deln, um unsere Auflösung zu vermeiden. Was die Vorbereitungen betraf, so hatten wir es aufgegeben, Munition in Massen zu verfertigen. Wir hielten die Anfertigung im Einzelnen für flüger. Wir glaubten, auf diese Weise den Nachforschungen der Polizei zn entgehen.

( Fortsetzung folgt.)