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Arbeitskraft bes befiglofen Menschen eine Waare gleich jeder anderen; er maß fie, falls er nicht verhungern will, an den ta pitalbefizenden Unternehmer verkaufen, und es un­terliegt daher die Körper- und Geisteskraft des Arbeiters genau denselben Gesezen, wie jede andere Waare, mag es Eisen oder Gold, Korn oder Bich sein. Der Preis der Arbeitskraft ist der Arbeitslohn; auch dieser muß also von Angebot und Nach­frage abhängig sein und im Durchschnitt den Herstellungs­Was sind aber fosten der Arbeitstraft gleich kommen. jene Herst.lungstoften? Die Antwort ist leicht: es ist die Summe der Lebensmittel, welche unbedingt erforderlich ist, das mit eine Arbeiterfamilie nach den Gewohnheiten des Landes und Zeitalters mit Inapper Roth ristiren kann; steht der Loha zeitweise höher, so wird eine kurze Zeit die Arbeiterklasse beffer leb.n, mehr Chen schließen u. s. w.; thre Zahl wird zunehmen; zugleich wird die Kapitalmacht Arbeiter ersparende Maschinen ein­führen, alles das, bis der Lohn wieder finkt; steht aber der Lohn unter jener Grenze, so geht die Waare Arbeitskraft so lange zu Grunde, bis das übermäßige Angebot aufhört, das heißt: Hun­ger and Massenkrankheiten bezimiren so lange die Reihen der Arbeiter, welche in jener Zeit nicht einmal genug Lohn verdienen, um den gewohnheitsgemäßen nothwendigen Lebens­unterhalt, den Stan' ard of life wie die Engländer es nen­nen zu erzielen.

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Das ist das gerne Lohngefeß.

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Offenbarer Hohn" ist es so sprach der gelehrte Redner, wenn gesagt wird, daß der Arbeiter nicht vollständig vermögenslos" ist! Merkt Euch das, Ihr Arbeiter, mertt Euch das: alle füßen Phrasen, daß 3hr sparen tönnt, daß Ihr ein Vermögen erwerben könnt, find- Zeuge ist der Herr berappellationsgerichtsrath von Lenthe- offen­barer Hohn! Ueberlegt Euch dann aber aus feraer, ob es nicht Eare heiligste Pflicht ist, energisch mit allen geseglichen Mit tela dahin zu streben, Zustände herbeizuführen, unter welchen das Wort Boltewohlstand nicht, offenbarer Hohn" ist.

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nur dann so aus der Schule, wenn es sich um Rentrakt| catuchaten, daß die Frage im höchsten Grade brennend fich ge­bruch gefeße handelt, nicht aber, wenn die Sparflöte geblaftalten muß. In jenem Berichte wird dies auch zugegeben. fen wird. " Eine wahre Landplage", so heißt es daselbst, find die soge nannten Stellenschlachter", Geschäftsleute, die hier zu Lande fleinere oder größere Bauernhöfe antaufen, um fie in tieinem Stüden wieder zu verkaufen. Die Art und Weise, wie diese Geschäfte in vielen Fällen gemacht und durchgeführt werden, hat schon seit Langem nicht nur die Aufmerksamkeit unserer Proving­blätter, sondern auch die der Staatsanwaltschaft auf sich gelenkt. Es find Fälle bekannt, in denen Landleute durch die Käufer um ihr gesammtes Hab und Gut und an den Bettelstab gebracht worden, ohne daß Staatsanwaltschaft und richte die Urheber des Rains dieser Leute faffen konnten, denn die Schlauheit und Geschäftsroutine der ersteren ist meist zu groß. Das Verfahren der Stellenschlachter" ist durch eine jüngst in zehoe stattgefan­dene Sawurgerichtsverhandlung, der Landlente aus allen Gegen­den der Provinz beiwohnten, in einer Weise aufgedeckt worden, die allen Bautra verständlich sein wird. Auf der Anklagebant faßen nämlich die Stellenschlachter" Moses Levin, Markus Hirsch Markwald und Levy Moses aus Berlin  , fämmtlich ange­flagt megen Wechselfälfgung. Der Staatsanwalt unterließ nicht, auf die schwindelhafte Art und Weise hinzuweisen, wie bei der Stellenschlachterei verfahren werde, und besonders auf die Hals­abschneiderverträge", die bei diesen Parzellirungsverläufen aufgeftellt zu werden pegen." Diese Sachlage ist nicht nur beswegen so intereffant, weil aus derselben erhellt, wie der Wu­

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 9. März

In dem sogenannten ,, Kukturkampfe" zwischen der preußi­schen Staatsregierung und den Ultramontanen ist es zu einem neuen Scharmützel gekommen. Ale Antwort auf die päpstliche Bulle   vom 5. Februar hat die preußische Regierung einen Ent­warf im Landtage eingebracht, wonach für sämmtliche Bisthümer und Erzbisthümer vom Tage der Berkündigung des Gesetzes ab, die gesammten Zahlungen von Staatsgeldern eingestellt werden. Nar dann sollen die Zahlungen wieder erfolgen, wenn der be treffende Bischof oder Bisthumsverweser der Staatsregierung gegenüber durch schriftliche Erklärung sich verpflichtet, die Staats­gefeße zu befolgen.

Und fragen wir nun, wie fich die oben erwähnten Aufstel­lungen des landwirthschaftlichen Kongreffes dazu verhalten, so liegt die Antwort auf der Sand: daß selbige es bestätigen. Es ist dort ausgeführt, daß der Tagelohn der Landarbeiter in Deutsch  land derart ist, daß in Schlesten der Arbeiter für einen Tag Lohu Die Kriminalfälle im Bezirk des Berliner   Kreisgerichts circa 11 Pfund, in Schwaben   aber 23 Pfund Roggen laufen nehmen in erschreckender Weise überhand. Den sichersten Maßstab fann, und daß die übrigen Löhne in der Mitte stehen. Nichts dafür bietet die getroffene Anordnung, daß von der nächsten Woche ift aber einfacher zu erklären, als dies, denn in Schleften hat an zu den jest bestehenden drei Sigungstagen der Kriminaldepu­thatsächlich der Arbeiter die geringsten gewohnheitsgemätation noch ein vierter hinzutreten wird. Vor faum 10 Jahren Ben Lebensbedürfnisse; er lebt nicht einmal von Brod, son- genügte ein Audienztermin, der Sonnabend. Das stad die dern großentheils nur von Kartoffeln, und verfällt daher am leich- Folgen von der wahnsinnigen Produktionsweise, welche in Deutsch­ten dem Typhus  ; in Westdeutschland find die nothwendigen land und besonders in Berlin   florirt- Uebermath auf der einen gewohnheitsgemäßen Lebensmittel aber weit toftspieliger: Seite, Noth und Elend auf der andern; die höchste Korreption der Arbeiter ist dort Weizenbrod, kein Roggenbrod, genießt ein, in den Kreisen der höheren Gesellschaften, die auch ihre Schlag wenn auch schlechten, statt Branntwein; mit einem Wort, es ist fatten nach unten werfen. auf Grund des ehernen Lohngefeßes unbedingt nothwendig, daß der Durchschnittslohn sich in Westdeutschland um so viel her stellt, als in Schlesien  , weil die Bedürfnisse der Arbeiter und ihre Widerstandskraft gegen die Rapitalmacht in erftgenannter Gegend um so größer find. Der, wie die Nationalzeitung" meint, genügsamste und daher gesuchteste schlesische Arbeiter ist in Wahrheit, Dant seiner Genügsamkeit, nur der ge­schundenste, der schlechtest bezahlte.

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Es liegt damit auf der Hand, daß es blos dumme Nesom­mage der weisen Profefforen" und der großsprecherischen Feder fuchser der Nationalzeitung" ist, wenn sie sich damit brüften, daß fie das eherne Lohngefes der Social- Demokraten widerlegt hät ten. Die guten Leute haben augenscheinlich nirgends anders da von gelesen, als in den liberalen Zeitungewischen, welche von gleich großen Efeln, wie sie es find, zusammengefudelt werden.

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Um der Widerlegung" unserer Helden aber noch die Krone aufzufigen, tommt ein Beweis des ehernen Lohngefezes durch die Praktiker" des Kongresses deutscher Landwirthe", welcher nichts zu wünschen übrig läßt, und zwar waren es gerade jene Personen, welche am grimmigften gegen die Arbeiter zu Felde  zogen, von denen natürlich unbewußtjener Beweis er bracht warde.

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Als die Landwirthe über das Kontrattbrugese be­riethen und natürlich sich für daffelbe aussprachen, da erklärte ein gewiffer Knauer:" Die Arbeiter find sammt und sonders nicht zu pfänden, well fie gänzlich besiglos find." Unter donnern dem Beifall rief alsdann der Oberappellationsgerichtsrath von Lenthe: Die civilrechtliche Verfolgung ist in ubetracht der vollständigen Vermögenelosigkeit der Arbeiter ein offen barer Hohn!"

Nun, wie denten, das ist deutlich genug gesprochen! Ja, die Arbeiter find arm wie Kirchenmäuse; fle haben nichts, als den färglichsten Lebensunterhalt, und sparen daher nicht ein­mal genug für den Exekutor! Sonnenklar der Beweis, Ihr Herren, für das cherne Lohngesek!- Freilich schwazt man

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Proudhon steht nicht av, uns dies ganz rückhaltslos zu er­tlären. Er sagt in feinen Confessions( VII.):" Für eine gewiffe Zahl Führer handelte es sich um nichts weniger, als die Zusammensetzung der provisorischen Regierung zu ändern. Listen circulirten von Hand zu Hand, und Haber, mein Nachbar, im Gefängniß der Conciergerie, einer der Urheber der Bewegung, hat mir versichert, daß mein Name sich auf einigen befunden habe." Das war also der Gedanke, der bereits im Anfang März ent­fland. Es war ganz natürlich, weil er den einzigen Weg ent­hielt, auf dem die niedere Klasse zur Herrschaft kommen konnte. Unterdeß drängte die Zeit. Die Bourgeolfte fing an un­ruhig zu werden. Die Führer des Proletariats mußten ihr zu­vorkommen. Es fehlte nur ein Anlaß; der fand sich bald.

Die alte Form der Nationalgarde war, wie gefagt, aufge­löst. In ihr hatte es Elitentompagnien gegeben, die mit Bären müßen versehen waren und die fich gegen diese Auflösung in die neuen Cadres fträubten. Diese zogen am 15. vor das Hotel de Bille und forderten, obwohl unbewaffnet, daß man sie bestehen Laffe. Es gelang den Vorstellungen der Regierung, sie zu beru­higen und zum Nachgeben zu bringen. Sie zogen ab.

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Sofort verbreitete sich das Gerücht in Paris  , daß die Bä­renmüßen" die provisorische Regierung angegriffen, daß sie na­mentlich gegen die Mitglieder der Linken in der Regierung fich erklärt hätten. Die Clubs erhoben ihre Stimmen zugleich für Bertagung der Wahlen. Die Mitglieder der Nationalgarde fahen gerne, daß jene Elitekompagnien vernichtet wurden; fie hielten fich zurüd. Die Arbeiter dagegen und die Mitglieder der Clubs tras ten zusammen. Am Morgen des 17. März versammelten sich alle Elemente des Proletariats auf dem Marsfelde zu Taufenden und aber Tausenden. Ja dem von uns zuvor veröffentlichten Schreiben Blanqui's   geht derselbe auf diese Demonftration näher ein. Die Stadt, waffenlos und offen, lag in athemloser Stille. Die provisorische Regierung faß auf dem Stadthause; Alles war in tieffter Spannung. Endlich zog der gewaltige Bug heran; niemals hatte Paris Aehnliches gesehen. Hundert und fünfzig Tausend Menschen, in einzelne Kompagnien von 5-600 Mann abgetheilt, marfchirten vom Champ de Mars   herbei; voran die Clubs mit ihren Fahnen, dann die Arbeiter, zehn bei zehv; ohne

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Man flagt allgemein in Berlin   über den langfamen Ge­schäftsgang an dem Stadtgericht. Die National- Zeitung" bringt dazu eine treffende Jllustration: In Folge meiner cm 6. Februar d. J. eingereichten Mandateklage wurde dem Ver­flagten am 13. Februar per Mandat aufgegeben, mich binnen 12 Tagen zu befriedigen oder Einspruch zu erheben. Verklagter hat nun em 27. Februar den Einspruch angemeldet, worauf das Stadt­gericht einen Termin zur Klagebeantwortung auf den 10. April, also nach 6 Wochen, ausezte. Bei einem Bagatellprozeß also 6 Wochen! Dieselbe Kalamität scheint auch beim hiesigen Kreisge­richt obzuwalten, denn ein bei demselben am 3. Januar cr. ein­gereichter Prozeß( Mandate klage) hat auch bis heute seine Erle­digung niet gefunden, trotzdem vom Verklagten nicht der geringste Einwand erhoben worden. Daß bei solchem Gerichtsverfahren die Intereffen des Pablikums ganz enorm lelden, ist wohl un­zweifelhaft." Daß das Stadtgerist überhäuft ist mit solchen Prozessen, muß aber hier erwähnt werden, dadurch ist der lang fame Geschäftsgang erklärlich. Die vielen Prozeffe aber bezeugen die Unreellität, welche unter der handelstreibenden und be­sizinden Gesellschaft herrscht, auf das Schlagendfte.

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Daß ein Krieg wieder vor der Thür   steht, und in welchem Deutschland   verwidelt sein wird, geht aus folgender taiserlichen Verordnung hervor. Dieselbe betrifft das Verbot der Ausfuhr von Pferden, ist vom 4. März datirt und hat folgenden Wort­laut:§ 1. Die Ausfuhr von Pferden ist über sämmtliche Grenzen gegen das Ausland bis auf Weiteris verboten.§ 2. Das Reichskanzler mt ist ermächtigt, Ausnahmen von diesem Ge­bote zu geftatten und etwa erforderliche Kontrolmaßregeln zu treffen.§ 3. Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem Tage ibrer Verkündung in Kraft. Gegeben Berlin  , den 4. März 1874. ( L. S.) Wilhelm. Fürst v. Bismard."

Aus Schleswig- Holstein   bringen liberale Blätter Mitthei­langen über die Vernichtung des mittleren und leinen Grundbesizes durch Wucher der schmutzigsten Art. Dar aus, daß die Liberalen die Sache nicht todtschweigen, können wir Geschret, ohne Raf, in größter Ordnung fam es heran; der ganze Bug stand vom Grev  : plag bis weit hinein in die Elysäl­schen Felber. Die Häupter der Clubs traten an das Gitter des Hôtel de Ville; die Marseillaise   ward angestimmt; endlich traten die Führer der Clube in das Stadthaus hinein, unter ihnen vor Allen Blar qats, Barbès, Lacambre, De Flotte, Sobrter, Cabet, Raspail, Lacien, Michelot, Longepied, Lebreton, Laugier, Danfe. Die Regierung war versammelt; Dupont de l'Eure hatte den Vorfit.

Was fordert ihr, Bürger? fragte er.

Blanqui nahm das Wort und forderte im Namen des Vol­tes die Russetzung der Wahlen und die Entfernung der Truppen von Paris  . Der Unmuth ergriff die Mitglieder der Regierung; bei Ledru- Rollin   und Louis Blanc   trat die Berechnung hinzu. Sie sahen, daß dieses Auftreten des Volkes bereits nicht mehr ganz ihnen, sondern wesentlich den Führern der Clubs gehöre; fie fühlten jest, daß fie von diesem Bolte noch weniger als ihre jeßige Stellung zu erwarten hätten. Ledru- Rollin   sprach darum fich zuerst aus; er sprach gegen jene Anträge. Er wußte, was er selber von der Proletarierherrschaft zu erwarten haben werde. Und jest tam die Reihe an Louis Blanc  . Noch einmal schien er die Macht zu haben, sich der Masse in die Arme zu werfen und die sociale Dittatur zu erzwingen. Aber da ergriff ihn zum zweiten Male die Furcht, und statt für jenes Bolt" aufzutreten, sprach er in langer Rede gegen die Forderungen der Deputation. Er bewies noch einmal, daß er kleiner fet als seine Stellung. Die Deputation, die in diesen beiden Männern eine Hauptstüße gehofft hatte, ftand geschlagen; eine lange Rede von Lamartine  folgte; der ganze Plan war gescheitert so schreibt Stein nach der Auffassung der damaligen Bourgeoispreffe. Blanqui freilich erklärt bestimmt, daß die provisorische Regierung Alles bewilligt habe, um später ihr Wort zu brechen. Die ganze Maffe 30g dann, ohne recht zu wissen, was vor sich gegangen, unter dem Stadthause vorbei; die ungeheure Demonstration verlief fich. Das war der damals so viel berühmte Tag des 17. März. Er schien ohne alle Folgen zu sein.

Und doch war sein Erfolg ein ganz ungemeiner. Einerseits hatte er bei den Führern des Proletariate die

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er die schamlosesten, an's Verbrechen streifenden Manöver aus­führt, sondern auch, weil klar daraus erhellt, daß der kleine Grundbesitzer, mit der Wucherschlinge um den Hals, unmöglich ristiren kann und das Przelliren von Grandstäden nur zum Bankeroit der Käufer führt, deren wenige Sparpfennige sammt den Grundstücken von den wuchernden Stellenschlachtern wieder verschlungen werden.

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Zum Kapitel der Preßreptile tönnen wir nog ein famoses Städchen bringen, welches auf dem Kongreß deutscher Landwirthe enthüllt wurde und um so intereffanter ist, als es die Preß­wirthschaft der Nationalzeitung" unter der Aegide des viel­belobten 3abel charakteriftrt. Auf jenem Kongreß gab der Herr von Diest  - Daber folgende Erklärung ab: In der Kleinen Shrift( Geldmacht und Socialismus) hatte ich auch die Macht der Börse charakterifirt und dies hatte wohl die Folge, daß die Rritiken der von der Börse inspirirten Blätter nicht besonders günstig auefielen. Ich erhielt eine kleine Blumenlese dieser Kris tilen eingesandt, und es schadet ja auch nichts, wenn ich in man­chen derselben schlecht fortlam, denn dafür riftirt ja eben die Deffentlichkeit. Unter anderem hat die Nationalzeitung" ihr Urtheil dahin präzifirt: daß fein einziger Gedanke in meiner Schrift zu finden und dieselbe überhaupt nur als ein Ausflaß des Junkerthums zu betrachten." Da toh Anfangs Oktober v. J. gerade in Berlin   war, ging ich zu dem Chefredakteur der Natio­nalzeitung", Herrn Dr. Zabel, hin, um von ihm Auskunft über die Möglichkeit and Entstehung einer solchen Kritik zu erbitten. 3 muß ausdrücklich hervorheben, daß er sofort auf meine Fra  gen einging und mir ohne Rückhalt und ohne mir irgend eine Diskretion aufzulegen, sogleich zugab, daß jene Kritik unbe rechtigt sei, und daß er Remedur eintreten lassen wolle. Er bat mich dann aber auch, in Erwägung zu ziehen, in welcher Lage er sich befinde. Er habe keinen Unterredakteur, der nicht abhängig von der Börse sei und dem er daher eine solche Kritik über eine Broschüre, welche die Geldmacht angreife, ander­trauen könne. Er habe bis vor Kurzem geglaubt, einen zu haben ( er nannte hier den Namen des betreffenden Herrn), leider sich aber überzeugen müssen, daß auch dieser eben so abhängig von der Börse sei. Troß jenes Versprechens ist aber­eine Remedur hinsichtlich jener Kritif, in welcher das obige weg­werfende Urtheil zurückgenommen worden wäre, später nicht eine getreten. Ich schrieb später noch einmal deshalb, erhielt aber teine Antwort." Auf diese Erklärung hin gab es einen gewalti gen Lärm in der Börsenpresse. Insbesondere protestirte die Nationalzeitung". Nationalzeitung". Aber was half es ihr! Es ward nichts weiter berichtigt, als daß die Nemedur der unberechtigten Kritik" in einer Aufzählung des Inhalte der Broschüre des Herrn von Dießt- Daber bestanden haben soll. Was demnach von der ganzen 3abel- Garde zu halten ist, mag sich ein Jeder selbst ausmalen.

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Ueberzeugung hervorgerufen, daß weder Ledru- Rollin  , noch Louis Blanc   die Männer selen, deren sie zu einer socialen Diktatur be durften Von diesem Tage an schreibt fi der Starz Louis Blanc's   in der Meinung der Arbeiter. Es hatte einen tiefen Sinn so schreibt Stein daß bei seinem Herausgehen aus dem Stadthaufe einer der Arbeiter mit wüthender Geberde auf Louis Blanc   zuftürzte, ihn erfaßte und ausrief: Du bist auch eta Berräther, Du auch!" Und Louis Blanc   fühlte es felber wohl, daß er zum zweiten Male aufgegeben, als er für die übri gen Mitglieder der provisorischen Regierung ftimmte auf die Gefahr, mich mit ihnen zu verderben. Wenig näßte es, daß am 19. März das ganze Gouvernement fih, gleichsam um Louis Blanc   seinen Dant abzustatten, im Luxembourg   einfand; das war im Grunde nur die Leichenfeier der Konferenzen des Luxembourg  und des gouvernementalen Socialismus. Die Niederlage des Ruhms dieser beiden Männer war entschieden aber mehr noch, das Proletariat hatte sich zwar als eine furchtbare, aber zugleich als eine führerlose Masse gezeigt. E fonnte von jest an auf einen Sieg über die Befizenden nicht mehr hoffen.

Andererseits dagegen hatte dieser Tag den Beifizenden den ganzen Ernst der Lage enthüllt. ganzen Ernst der Lage enthüllt. Sie sahen von da nicht mehr, wie bisher, eine wilde Masse von Klubbs und Selten, fte fahen eine gewaltige Einheit in der Klasse der Nichtbefizenden gegen fich auftreten, die jeden Augenblick zum Aeußersten gelangen konnte, fobald ein entschiedener Mann an ihre Spige fam. Jest war es hohe Zeit, auch ihrerseits fich als ein Ganzes zufammenzufaffen und entschloffen aufzutreten. Die Noth machte fie entschieden; und einmal von dem Bewußtsein des Gegensatzes der Klaffen er füllt, traten fie mit wachsender Bestimmtheit gegen jede Beftre bung des Proletariats auf. So ward jener Tag, indem er das Proletariat seiner Führer beraubte, zugleich die Grundlage der Einheit in der ganzen Bourgeoifte. Bon jetzt an mußte fich die Frage nicht mehr mehr auf dem Gebiete der Inftitutionen, sondern des socialen Kampfes entscheiden.

( Fortsetzung folgt.)