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gierung dieses Schußgefeß, aber nur vorläufig auf 2 Jahre, an­genommen. Glückliches Mecklenburg !

Unter den von den Grubentesizern ausgesperrten Berg­und Hüttenarbeitern in Südwales in England herrscht die gräßlichfie Noth. An verschiedenen Orten ist bereits der Hungeriyphus ausgebrochen. Ein in der englischen Presse mehr fach abgedraaier Brief ane Merthyr giebt ein düsteres Bild von der Lage der Ansgesperrten. Es heißt in demselben u..: Obwohl die Pfarre alles Mögliche thut, die Krisis abzuwenden, find, bei der riesigen Natur der legteren, die Anstrengungen, welche wir machen können, ungenügend, allen Anforderungen zu entsprechen. Wir haben buchstäblich Taufende von Männern, Weibern und Kindern in großer Noth. Die Einwohner von Merthyr haben jetzt eine Hülfelaffe für Kinder von 13 Jahren und darunter gegründet. Die Unterstützung wird vor Allem auf die Kinder beschränkt bleiben; sollten jedoch genügend Fonds za fließen, so werden wir dieselbe auf die Welber ausdehnen. Es find thatsächlich Kinder gesehen worden, welche bfälle( gar­bage) aus Sautrögen und von Misthaufen aßen Der Sanitätsbeamte hat bereits mehre Fälle von Han­gertyphus berichtet. Subfcriptionen werden dankbar ange nommen u. f. w. Merthyr, 25. Februar 1875. John Griffith, Rektor von Merthyr , Vorftzender des Hülfscomité's."

* Ueber das Arbeiterunglück in Meißen , über dessen Ver­lauf wir schon neulich von Herrn Thieme in Meißen einen Bericht in unserem Blatte veröffentlichten, thellt der Bolteftaat" noch nachträglich einen Brief mit, den ein Leipziger Parteigenoffe von seinem in Meißen beschäftigten Bruder erhalten hat. Brief lautet:

Der

Lieber Bruder! Unserer Verabredang gemäß will ich Dir in folgenden Zeilen mittheilen, was ich über die Verhältnisse in der Zünderfabrik vom Bater, der während der Explosion in der Fabrit beschäftigt war, erfahren habe. Du weißt doch, daß es Fastnachtdienstag war, und da haben viele Leute gefehlt, troßdem den Tag drei Fuhren Garn vom Bahnhof gefahren worden wa­ren und die vierte noch hereingebracht werden sollte. Es sollte auch noch eine Fahre Bünder auf die Bahn kommen, welche aber noch nicht gepadt waren und noch zwei Treppen hoch lagen. Hierauf hat der Vater und einige Mädchen das Gara herein und die Bünder heruntertragen müssen, und dabei hat der Herr flets getrieben, da die Zünder noch fort sollten. Wie mir der Bater fagte, ist es nicht möglich gewesen, das noch auszuführen, da nach drei Uhr noch eine Fahre Pulver gekommen war, zu welcher wieder Leute gebraucht wurden; der Vater ging darauf, da ihm das Tragen zu schwer wurde, auf den Bindefaal an seine gewöhnliche Arbeit. Dort angelangt, wollte er gerade seine Ar­beit beginnen, als die Explosion erfolgte. Das Fenster, an dem er stand, wurde hinausgeschleudert und er selber über einen Tisch geworfen. Der Vater erholte sich von dem Schred und sieht, wie das Fener zu allen Fenstern aus dem Maschinenfaal her­auskommt. Schnell eilt er herunter und nach dem anderen Gt­bäude zu der Treppe, die hinauffährt, wo die Schwester Elise und die anderen Mädchen arbeiteten; kaum da angekommen, schlägt die helle Flamme, so weit, wie die Treppe ift, herunter, und aus den Flammen flürzt ein Mädchen, über und über brennend, herunter. Der Bater fängt fie auf( fonft war von den Männer Niemand zu sehen) und wirft fie in den Schnee; er läuft dann wieder nach der Treppe, Elisen erwartend; da tommt ihm wieder eine Andere entgegen, und auch bei dieser ge­lingt es ihm, die Flammen mit Schnee zu löschen, dann ist er wieder hin, und jetzt ist ihm Elife, brennend am ganzen Leibe, mit dem Rafe:" Ah, mein lieber Bater!" in die Arme gestürzt. Jest erst lam der Feuermann dem Vater zu Hülfe und dann zwei Hausgenoffen vom Vater, welche Elisen nach Hause brachten. Der Bater hat dann noch von seinen Sachen gerettet, was zu retten war. Während der Bater die drei Mädchen rettete, stand der Herr mit seiner Frau weitab, und befahl den Leuten, sie sollten nur die Kutsche herausholen, daß die nicht mit verbrenne. Zu Hause wurde Elise von einem Militärarzt mit Leinöl einge­rieben und dann im Siechtorbe nach dem Krankenhause geschafft. Dort frug der Bater Elisen, wie das Feuer entstanden sei, wor­auf Eliſe fagte: Ich werde es Ihnen noch fagen, ich weiß es." Jede weitere Unterredung wurde von dem Krantenwärter unmög­lich gemacht, da er den Vater hinauswies."

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Der Boltsstaat" schreibt dazu: Hiermit schließt das Schrei ben des Meißener Arbeiters. Wem die Schuld an dem Unglück beizumessen, ist bis zur Stunde noch nicht festgestellt. Hoffentlich aber ist die Arbeiterin, welcher die Katastrophe bekannt ist, noch am Leben; und da es von Wichtigkeit ist, zu erfahren, wen die Schuld trifft, ob den Fabrikanten oder die Arbeiter, so ersuchen wir hiermit den Briefschreiber, Erkundigungen einzuziehen und den Sachverhalt zu veröffentlichen.

feste sich in Berbindung mit Blanqui und Barbès. Er hielt dies für das geeignetste Mittel, jeder offenen Gewalt, die er am meiften fürchte, zuvorzukommen. Er gab fich alle Mühe, fle zur Versöhnung zu bringen. Das war aber auch Alles, was bie provisorische Regierung that. Die Führer begriffen bald, daß sie von dieser Regierung wenig zu fürchten haben würden. Ihr Muth wuchs.

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* Der Hamburger Freischüß gefiel sich vor einiger Beit darin, einen Auszug aus dem Annoncentheil unseres Blat tes zu bringen, und zwar die Vergnügungsanzeigen, und maßte fich an, daraus zu schließen, daß der Arbeiter doch sehr gut ge­stellt sein müsse, wenn derselbe fich an einer so ungeheuren" Anzahl von Vergnügungen betheiligen könne. Wir haben uns nun einmal das Bergnügen gemacht, eine kleine Auswahl von Annoncen zufammenzustellen zur Charakteristik des fittlichen Zu­flandes der heutigen sogenannten besseren Gesellschaft. Bemerken wollen wir nur, daß die Berliner Bosßische Britung" am größ­ten in diesem Fache ist.

Doch zur Beruhigung des Freischüs" wollen wir noch hinzufügen, damit derselbe nicht etwa auf die Idee komme, ale täme so etwas nur in Berliner Zeitungen vor, daß alle Ham­burger Zeitungen, die Schreiber dieses sehr genau tennt, eben­falls genug solcher Annoncen enthalten, daß also der fittliche Zu­stand in Berlin nicht schlechter, als in Hamburg ift.

(, Tribüne" Nr. 52 vom 3. März 1875.) und rasche Hülfe bei firenger Diskretion. Damen erhalten in diskreten Angelegenheiten geheime Winke Anfragen mit der Adresse: Dr. C. Amour befördert die Annoncenexpedition von Rudolf Moffe, Elberfeld . 8689

( Boffische Zeitung Nr. 52 vom 3. März 1875.) Eine anständige, honnete junge Fran bittet in ihrer mo­mentan bedrängten lage einen älteren, reichen und edeldenkenden Serra um ein Darlehn von 30 Thalern bel prompter Rückzah­lung. Diskretion gegenseitige Ehrenfache. Nar wirklich reelle Offerten( mit Angabe der Adreffe, unter welcher ich dem Herrn meine Wohnung angeben tann) werden unter G. 93 in der ( Rendezvous entschieden Voffischen Zeitungsexpedition erbeten. unberücksichtigt.)

Rath und Hülfe in jeder diskreten Angelegenheit Frau Hebeamme Crison, Nene Friedrichsstr. 69, 2. Eingang 1 Tr. Damen finden freundliche Aufnahme, sowie Rath und Hülfe in jeder diskreten Angelegenheit in der geheimen Entbindungs­anstalt Berlin , Frankfurterstr. 112. Minthe , Hebamme.

oder mit auf Selfen zu gehen. Näheres Gr. Friedrichsstr. 35, III. bei Zahra von 3-5 Uhr.

Eine junge anständige Wittwe von außerhalb wünscht eine Stelle als Birthin bel einem anständigen Herrn. Adressen in der Expedition dieser Zeitung unter D. 136.

Eine alleinstehende Wittwe in mittleren Jahren wünscht einem Herrn die Wirthschaft zu führen. Näheres Louisenstr. 59, 2 Treppen links.

Die Bekanntschaft einer hübschen, jungen Dame sucht ein gebildeter, vermögender, junger Mann, der ungern fich allein amüftet. Adressen mit Photographie unter B. B. poflagernd Postexpedition Bellealliancestraße.

( Boffische Zeitung" vom 16. März 1875.)

Ein Kaufmann, ehrenhaften Charakters, von gefälligem Aeußern, Mitte der 30, möchte gern mit einer achtbaren ver­mögenden Dame ein reelles, inniges Freundschaftsverhältniß schließen. Damen in gefeßten Jahren, mit gleichen Wünschen, die zu diesem Gesuch Bertrauen haben, belleben behafs diskreter Annäherung das Weitere unter T. 159 in der Expedition dieser Zeitung niederzulegen.

Einer anständigen jungen Wittwe ist durch Krankheit der Hansstand ruinirt und bittet dieselbe flehentlich einen ältlichen Herrn um ein kleines Darlehn zur Aufhülfe. Das edle Herz, welches man zu finden hofft, wird gebeten, gefällige Adresse un ter W. 158 in der Expedition dieser Zeitung abzugeben.

Eine jange Dame, welche durch Krankheit außer Stellung und in Berlegenheit gerathen, bittet edeldenkende Herren um Nath und Hülfe. Gefällige Adressen befördert unter F. C. 828 Ru­ dolf Mosse , Friedrichsstr. 66.

Dienstag, den 16. März, früh 10 Uhr, begann vor der VII. Deputation des Berliner Stadtgerichte der von uns bereits gemeldete große Socialisten prozeß. Die 12 Angeklagten waren fämmtlich anwesend. Die Bernehmung der Angeklagten, sowie der Zeugen fand thren Schluß erst gegen 7 Uhr Abends. Don­nerstag beginnt die Verhandlung bereits 92 Uhr. In der nächsten Nummer werden wir ausführlichen Bericht erstatten.

Sollte die Dame im mit schwarzem Belz verbrämten Man­tel, welche am Sonntag, den 21., Nachmittage, von der Fried. richsftr. und Linden bis zum Restaurant Poppenberg einem Herrn folgte, mit diesem in Beikehr zu treten wünschen, wolle sie dies den 8. Februar, wurden mittelft Aufrufs die Mitglieder der Nazareth­in der Kölner Zeitung unter X. 20 Berlin gefälligft andeuten.

( Boffische Zeitung" vom 9. März 1875.)

Ein gebildeter Herr gefesten Alters sucht Bekanntschaft mit einem anständigen jungen Mädchen oder Wittwe. breffen unter U. 121 in der Expedition der Boff. 3tg."

Ein geift- und gemüthvoller Herr in guter Lebensstellung nnd in 40er Jahren wünscht mit einer eben solchen alleinstehen­den Wittwe in denselben Jahren ein Freundschaftsverhältniß an­zuknüpfen, bafirt auf gegenseitige Hochachtung und Zuneigung und Ausschluß jeden petuniären Intereffes. Gefällige Offerten unter F. 121 in der Exped. der Boff. 3tg."

Eine alleinstehende Dame( Wittwe) bittet einen edeldenkenden Herrn um ein Darlehn von 50 Thlen. auf monatliche Abzahlang. Adreffen unter R. 123 in der Exped. dieser Zeitung erbeten.

Ein Herr in vorgerüdten Jahren, wohlfituirt, von außer halb, wünscht sich bei einer eben solchen alleinstehenden Wittwe einzumiethen. Abreffen unter O. 122 in der Expedition der Voff. 3tg."

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H

Berlin, 1. März.( Die Geldaoth der Kirche.) Montag, Kirchen Gemeinde zu einer Versammlung auf 7 Uhr Abends in der Nazarethkirche in Moabit bei Berlin eingeladen. Zweck der Zusammen tunft was die Abschaffung der Tran, Tauf- und Begräbnißgebühren, sowie der Klingelbeutel- und Beckengelder und der Kirchenfihmiethe. Höchst ge­spannt erwarteten wir den Abend, ohne begreifen zu können, wie die Kirche, bei der es faft ftets geheißen: Kein Geld, fein Schweizer !" auf einmal dent Mammon so von sich weisen sollte. 3nx festgesetzten Stunde begaben wir uns in's Gotteshaus, worin in chrfurchtsvoller Sille schon eine ziemliche Anzahl Personen versammelt war. Bor dem Altar war der Borstands tisch, von welchem aus turz nach unserem Eintreten der Pastor Distel tamp ble Bersammlung eröffnete, jedoch nach ausgesprochenem Wunsche eines der Anwesenden dieselbe auf eine Viertelstunde vertagte. Mittlerweile war eine so große Anzahl Gemeindeglieder erschienen, wie sie die Kirche wohl auf einmal noch nicht gesehen hatte. Die Verhandlungen wurden nunmehr wieder aufgenommen. Die Wichtigkeit und der Ernst der heutk­gen Zusammenkunft erhelschen, daß wir mit Gebet anfangen," so begann ber Herr Pastor, und schloß dann sein Gebet mit den Worten: Du, Serr, wirft Jedem das wahre Wort in den Mund legen, daß er nur die lantere Wahrheit spricht." Darauf schilderte er die G.fahren der heiligen Kirche, indem er ausführte, daß es eine bewegte Belt sei, in der wir lebten, und fo fuhr er ført- ist nicht todt, sondern es ist noch junges Leben in thr. Aller Augenmert auf die Kirche gerichtet wäre. Die evangelische Kirche- Jeder muß mit voller Kraft das Bersäumte nachzuholen streben, und wer etwas vernachläffigt hat, möge es nachholen durch vermehrte Thätigkeit, dann wird es besser werden. So unser Heer Paftor. Es erhält sodann das Wort der Herr Kirchenrath Schulz. Es wird bekannt sein so be ginnt derselbe- daß, nachdem die neuen Kirchengefeße eingeführt worden find, weniger Taufen und Trauungen in der Kirche vorkommen. Es fragt fich nun- so fährt er fort wie die Kirche fortbestehen soll, wenn nicht die Ausfälle gedeckt werden. Nun handelt es sich aber darum, wie diesel ben zu decken sind. Dies könne nach ihm nur dadurch geschehen, daß nach Berhältniß der Einkommensteuer, die Jeder zahle, ein bestimmter Betrag aufgebracht werden müsse, denn die Summe, welche aufgebracht werden maß, damit die Kirche befiehen kann, ist eine ziemlich bedentende. File den ersten Brediger verlangt er incl. der Beiträge des Konfiftoriums 1500 Thir. ( Ruf: Das ist zu wenig!)( Der zweite Prediger wird vollständig vom Kon fiftorium bezahlt), für den Küfter incl. der Beiträge des Konfiftoriums 900 3wei gut gefittete junge Damen( Freundinnen), denen es Thle., für den Kantor 60 Thlr., für den Kirchendiener 200 Thlr., für den an Herrenbekanntschaft mangelt, fuchen auf diesem Wege einen neu anzustellenden Steuererheber 200 Thlr., für den Todtengräber 450 Gefährten durch's Leben. Nur edeldenkende Herren mögen ihre Thlr. und für den Orgelbauer 60 Thlr.; außerdem fie die Communion, Adressen unter strengster Diskretion unter Chiffre W. 75 in bericht, Petroleum u. s. w. 120 Thlr. Summa 3050 Thlr. Redner fährt Postexpedition 41 niederlegen. sodann fort: Das ganze Kirchenvermögen unserer Gemeinde beträgt 1100 Thlr. und wir wiffen nicht, wie wir weiter bestehen sollen, wenn der Stant uns nicht Borschuß leistet.

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Ein gesundes, hübsches Mädchen, 1 Jahr alt, soll an wohl habende Leute verschenkt werden. Sef. Adr. werden unter Beder, poftlagernd, Ritterstr. 26, erbeten.

( Boff. 3tg." vom 11. März 1875.) Accouchement secret. Damen finden unter soliden Be­dingungen vollständig verschwiegene Aufnahme bei der Stadthebe amme Frau Wittwe Frid, Köpniderftr. 128.

Damen, die im Stilen ihre Niederkunft abwarten wollen, finden unter der größten Pflege und Abwartung in firengster Diskretion Hebevolle Aufnahme bei der Hebeamme Grünbaum, Berlin , Elisabethstr. 24.

Bermögende Damen, die durch ein anständiges Ehepaar mit heiratheluftigen Offizieren auf diskrete Weise Bekanntschaft an­knüpfen wollen, werden gebeten, durch die Annoncenexpedition von Albrecht, Friedrichstr. 74. in vorläufige Korrespondenz zu treten unter A. Nr. 101.

Eine gebildete erfahrene Wirthin, eigen in ihrem Fach, von angenehmem, liebenswürdigem Wesen, sucht ein ältlicher Herr. Photographie erwünscht. Mereffen unter R. 12 Postamt 2.

Eine Dame wünscht einem Herrn die Wirthschaft zu führen felde, und ein Tag, ähnlich dem 17. März, schien beginnen zu wollen.

Allein unterbeß war die ganze Bourgeoifte, schon lange durch die wachsenden Gerüchte vorbereitet, aufmerksam geworden. Die ganze Nationalgarde hielt fich bereit. Wer die Zustände von Baris tannte, mußte wiffen, daß fie auf's Aeußerste entschloffen sei, teine Proletarier zu dulden. Die Arbeiter waren unbewaff­Aber während sich die Masse vorbereitete, ihren Führern zu net. Es konnte durchaus kein Zweifel über den Ausfall des gehorchen, entstand unter diesen selbst eine Spaltung, die mehr Tages sein. Die Regierung berftand nicht, dies Kraftverhältniß als alles Andere zum Ausfalle jenes Tages beitrag. Louis zu beurtheilen. Aber Ledra Rollin, an der besten Quelle aller Blanc deffen Gedanken nur im Luxemburg weilten, wie Nachrichten, wußte es. Sab er sich der Manifestation hin, fo Proudhon sehr richtig bemerkt, wollte mit der ganzen Manifefta- war er zwar der Abgott der Maffe, aber zugleich ein verlorever tion nichts, als eine Erzwingung großartiger Maßregeln für die Mann; trat er gegen fte auf, so bäßte er seine Popularität bei Organisation der Arbeit. Blanqui dagegen, der eben so entschieden Massen ein, aber er behielt feine Stellung und seine Macht. dene Frinde als Freunde hatte, arbeitete dahin, die Regierung Er rechnete richtig. Es tam darauf an, der schwer gereiz­überhaupt zu stürzen. Die mehr republikanischen als socialisti ten Bourgeoisie nur das Signal zu geben zum Zusammen schen Clubbs dagegen, namentlich der Clubbs der Menschenrechte, treten. Und Ledru Rollin gab daffelbe: Er ließ den Appell an deffen Spize Barbès stand, waren abgeneigt, für die Ditta- schlagen. Die Nationalgarde war in einem Augenblicke wohlge­tur, tomme fie nun unter Louis Blanc oder unter Blanqui, zu waffnet und gerüftet versammelt. Sie stellte sich, die Bajonette tämpfen. Es war daher kein rechtes Einverständniß vorhanden. auf den Gewehren, auf dem Greveplage auf. Rings um das Eben so wenig wußte die Regierung, was sie wollte. Sie Stadthaus, so weit das Auge reichte, auf den Brücken und in hatte weder Truppen, noch Plan; fle fühlte fich durch den inneren den Straßen glänzte und wogte es plößlich in Waffen. Nie 3wiespalt gelähmt, und in ihrer Unfähigkeit zu jeder großen male hatte Paris eine solche Entwidelung seiner Waffenmacht Waßregel überließ fie die Stadt fich selber. Das ist das Be- gefehen. Gegen diese geschlossenen, tapferen und feften Bataillone zeichnende dieses Tages, daß er durch diese beiderseitige Einheite- war an teinen Angriff zu denken. Tofigkeit gleichsan den elementaren Kampf der beiden Klassen der Gesellschaft darstellen mußte.

Jadeffen erklärten fich am Sonnabend, den 15. April, die Clubbs in Permanenz. Die Maffe sammelte fich auf dem Mars­

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Nun tamen die Arbeiter vom Marsfelde heran, an ihrer Spize die Deputation. Sie wurden mit Hohn und Grimm empfangen. Die Nationalgarde fällte die Bajonette; laum, daß man die Wenigen, welche die Deputation leiteten, zum Stadt­

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Die Einnahmen werden immer geringer.( Oh weh!) Bon 305 Ge burten wurden 170 getauft. Ruf:( Noch viel zu viel!) Bon 66 gefloffe neue Gesetz hat alle diese Folgen hervorgerufen, beginnt fetzt er Lehrer nen Ehen find 14 firchlich eingefegnet.( Ruf: Gleichfalls zu viel Das Geiter. Wer aber noch den Glauben an Jesus Christus hat, der muß laufen laffen, und des firchlichen Segens dürfe fich ein wahrer Christ nicht font, damit den Lenten der Grund genommen wird, daß sie sagen, ach entzlehen. Darum wollen wir sagen, die Taufe und Trauung find um

was, das ist mir zu viel Geld." Die Steuer, welche eingeführt werden soll, wird ungefähr sich so beziffern, daß auf jeden Thaler der städtilaa haus durchließ; auch diese nicht ohne allerlei wörtliche und thät­liche Infulten. Louis Blanc und Albert waren bei der Regie­rung. Sie fühlten fich geschlagen und schwiegen. Die Deputa tion brachte ihre Petition vor. Sie war bedeutungslos und ward farz und kühl behandelt; die Deputation 303 fich zurüd; die Arbeiter gingen davon, Grimm im Herzen. Die National garde behauptete den Platz. Niemand griff fle an. Sie hatte schon an diesem Tage die Arbeiter vernichtet. Aber so weit war es noch nicht gekommen. Sie begnügte fich mit ihrem unblutigen Sieg; fie hatte sich in ihrer Kraft gefühlt, Das Proletariat hatte feinen wahren Gegner gefunden. Die Nationalgarde deft­lirte dann am Stadthause vorbei, unter dem bezeichnenden Rafe: Nieder mit den Communiften! Es gali den Ultras in der Re gierung, namentlich Louis Blanc and Albert. Man fah fie bleich und verstört unbeachtet neben den übrigen Mitgliedern der Regierung auf dem Balton des Hotel de Bille stehen. Thre Macht war zu Ende. Die Partei der Ordnung hatte definitiv den gouvernementalen Socialismus im Gouvernement befiegt, die Nationalgarde hatte die Arbeitermaffe erdrückt; von da an hatte Louis Blanc alles Gewicht verloren; feine eigene Partei verlor das Vertrauen zu ihm; Ledru- Rollin hatte seine Stellung um den Preis seiner Unpopularität erfanft; im Proletarite felber war tiefe Spaltung; Barbès war Blanqat entremdet; man traute fich gegenseitig nicht mehr; die reine Demeratie trat ganz entschieden auf die Seite des Bestehenden; die befizende Klaffe hatte, blos durch den gewaltigen Druck thret Maffe und ihres Willens, den ersten mächtigen Sieg über b.6 Proletariat ge wonnen. ( Shluß folgt.)