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fonft wurde bier ein Prozent Einkommensteuer bei flottem Berdienst| bezahlt, jet fchäßt der Staat, d. h. die Shäßungsbürger, jeben Ein­wohner uno man muß zwei Prozent begablen; wenn nicht gar drei Prozent erhoben werden, wie es schon in Borschlag gebracht ift, tro stillem Geschäft und arbeitsloser Beit. Das weitere Urtheil überlasse ich jedem geehrten Leser. Johann Meyer. Elenburg, 13, Septbr.( An die Abonnenten des Neuen Social Demotzat" und des Boltsßaat".) Barteigenossen! in wenigen Lagen beginnt wieder ein neues Quartal; dann liegt es an Euch, zu zeigen, ob Ihr gesonnen feid, den Arbeiterblättern mehr Ber­breitung zu schaffen, als es bisher der Fall war Es tritt die Pflicht an einen Jeden heran, mindestens dafür Sorge zu tragen, daß die Abonnentenzahl verdoppelt wird, wenn das Austragen der Blätter Be­ftand haben soll. Bleiben wir anderen Diten gegenüber nicht in der Bewegung zurüd, sondern gewinnen aus wir eine tügtige Abonnen. tenzahl, damit die Partei in finansieller, so wie in geistiger ziehung mehr gekräftigt wird. Damit alle Abonnenten, sowie Selche, die abo 1. niren wollen, ihre Meinung darüber austauschen tönnen, wie und mit wem fie das Blatt zusammen lefen wollen, so ersuchen wir Sie, fich au einer privaten Besprechung Sonnabend, den 18. September, 8 Uhr Abends, im Bergteller zahlreich einzufinden. Mit Brudergruß

Die Zeitungskommiffion. Bernburg  , 8. Septbr.( Erinnerung an Lassalle's Tob.) Sonntag, 20 Auguft, feierten die hiesigen Barteigenoffen den Sterbe tag Ferdinand Lassalle's   durch ein gemühliches Zusammensein. Bartete genoffe R. Sandmann aus Dessau   hielt die geftiede. Er entwickelte in seiner Rede die Tragweite der Lehre Lassalle's, und zeigte, wie der Meifter das Proletariat aus dem Schlaf gerüttelt und die Fahne der Freiheit wieder aufg- rafft habe, nachdem sie 15 Jahre lang in ben Roth   getreten war. Er, der Dahingeschiedene, würde sich heute freuen, wenn er die Streiter begrüßen tönnte, welche unter den deutschen   re beitern seit seinem Tode erstanden sind. Auch legte Redner es den Frauen und Jungfrauen an's Ders, daß sie nicht den Mann oder Bräutigam zurückhalten sollten, sich dem Socialismus anzuschließen. Gin breimal donnerndes Hoch auf Laffalle, sowie auf die Proletarier aller Länder folgte. Eine Tellersammlang für Barteigenoffe Wehren. berg ju Altona ergab die Summe von 4,03. Wat social- demokratischem Gruß C. Boblig.

Brantfurt a. M., 13. Sept.( Die Socialisten Frankfurts  und der Umgegend) werden ersucht, bei der Schmückung der Grä ber der im Jahre 1848 am 18. September gefallenen Männer aus dent Bolte fich zahlreich zu betheiligen. Es ist Bilist jedes Arbeiters, Män ner zu ehren, denen Freiheit und Recht des Boites höchftes Gut war. Die Gedächtnißfeier findet Sonntag, den 19. September, Bormittags 10 Uhr, auf bm Frankfurter   Friedhof statt. Das Comitee.

Groß- Bertel, 9. September.  ( eft bericht.) Sonntag, den 5. d., fand im Saale des Herrn Burmühlen das Stiftungsfest des Arbeiter­wahlvereins und Laffalle's Todesfeier statt, wozu sich Parteigenoffen Don nah und fein sastreich eing funden hatten Früh morgens mach ten sich Parteigenossen von Groß Bertel mit Mufit auf den Weg, um die Barteigenoffen, die mit dem Bage von Hannover   gekommen waren, am Hameler Bahnhofe in Empfang zu nehmen. Circa 80-90 Mann trafen dafelbft zu unserer Freude ein, und zwar der Arbeiter Saagers bund aus Limmer, der Gefangverein Macta aus Linden, der Gefang verein Ferdinand aus Hannover  , der Arbeiter Frauen und Mädchen. Derein aus Linden und noch mehrere andere Parteigen offen.

Um

3 Uhr begann der Festzug, wozu sich noch Barteigenoffen aus Hameln  und erzen eingefunden hatten. Nachdem der Festsug beendet un vor dem Lotale wieder angekommen war, sprach Herr Glebe aus Hannover  im Namen der Berteler Parteigenossen einen Feftgruß an die Festge. nossen, worauf dann zwei Damen des Frauenvereins aus Linden die dret anwesenden Fahnen mit Kränzen schmückten. Dann wechselten Gesangsvorträge, von den anwesenden Liebertafeln, und Concert wit einander ab, worauf bann Herr Glebe unter großer Begrifterung der Anwesenden die Feftrede hieit. Um 7 Uhr begann der Lanz. Dus ft selbst verlief in der schönsten Ordnung, und trennten sich die an wesenden Restgenoffen früh am andern Morg n; die fremden wurden mit fit zum Orte hinaus begleitet Sammtlichen Freun en und Freundiren unteren innigften Dank dafür, daß sie sich so zahlreich an unserm eft betheiligt haben, und wünschen wir bald wieder mit ihnen ein folch& ft zu feiern. H. Heinemann. Barmbed, 25. August.  ( Arbeiterversammlung) Heute hielten wir ete öffentliche cbeiterversammlung ab, welche von mehr als 300 Mann belacht war. Ja's Bure u wurden als erster Vor fißender Herr Semens, als zwe ter Here Bende und Unterzeichneter als Schriftführer gewählt Der Referent, Her: Peter Müller aus Cöln, sprach über den Geist des 19 Jahrhunderts, wobei er nachdrücklich gegen die Gräuel der Kriege fich wandte und großen Befall er tt.

Berlin  , 9. Sept.( Deutscher   Bäderverein.) Auf Beschlaß des Borstandes trat ich am 19 Auguft die zweite Aitationsreise an. Diefeibe wurde aber schon den 20. aug in Brandenburg   auf tomische Weise unterbrochen. Da der dortige Mitgefelle die Versammlung nicht angemeldet hatte, durfte diefelbe nicht stattfinden. In Folge deffen gingen wir in ein Gartenlotal und tranten in Gemütin ichteit em Glas Bier, wobei ich das Frankfurter Lieb sum ersten Bäckertongreß vor­

Die Gesellen. Ist recht gern geschehen, nach Handwerksge­brauch u. f. w.

( Brüderschafts- Bertrag, etwanige Klagen, Briefe und dergl. werden zunächst vorgenommen.)

Also

Wortfahrer( flopft wieder dreimal auf und spricht): m. G. u. E., ist noch der eine oder der andere, der eine Klage oder sonst eine Sache vorzustellen hat, der bringe seine Sche mit Bescheidenheit vor; so er Recht hat, soll ihm Recht wider­fahren, fo er Unrecht hat, soll er nach der Gestalt der Sache zur Buße gezogen werden, gleich wie es mir und jedem andern Ehrb. Maurergesellen widerfahren ist, nach Zunft u. s. w.

Nun spricht der Lehrfecundant deffen, der sich zur Ablegung der Brüderschaft gemeldet hat, Folgendes:

Alo mit G. u. E., daß ich meinen Ehrb. Vortritt nehme; ich habe feine Rlage oder sonst eine Sache vorzustellen. Es wird dem Ehrb. Wortführer und der ganzen Gesellschaft bekannt und bewußt sein, daß mich dieser( indem er auf Einen hingeigt) Ehrb. Maurergesell schon vor vierzehn Tagen aufgefordert hat, sein Ehrb. Lebrsecundant bei der Ehrb. Brüderschaft zu sein, und ich ihm dieselbe nun so weit beigebracht babe und nun willens bin, fie mit ihm abjulegen, so fern der Ehrb. Wortführer und die ganze Gesellschaft damit zufrieden ist, n. 3. u. E. n. H. u. G.,

a. m. 6.

Bortführer. Ich bin damit zufrieden und hoffe, die ganze Ehrb. Gesellschaft wird auch damit zufrieden sein; wenn es nach Handn ertsgebrauch geschieht, so fann es recht gerne gefchehen. N. 8. u. E. n. 5. u. G., a m. 6. Sie werden so gut sein und den Ehrb. Maurerg sellen auffordern, mit welchem Sie ge­benken, die Ehrb. Brüderschaft abzulegen.

Alsdann fordert der Lehrsecundant den auf, welchen er zur Büderichaft vorbereitet hat, indem er ihm leise in's Dhr spricht: Alio m. S. u. E., Gesellschaft, ich hätte gerne Lust, die Ehrb: Brüderschaft mit Ihnen zu machen, nach Bunft u. f. 10.

Der Gesell antwortet: Rann gerne geschehen, m. G. Der Lehrs cundant fordert nun einen Schreibjecundanten auf, indem er einem Gesellen in's Ohr spricht: Also m. Gu. E., ich hätte Sie gerne aufgefordert, mein Ehrb. Schreibfecundant bei der Chib. Brüderschaft zu sein. N. 3. u. s. w.

Der Schreibsecundant erwiedert: Kann recht gerne ge fchehen.

trug, was großen Beifall fand. Auf Verlangen gab ich dem ein Exemplar mit dem Rongreßprotokoll und tug faft Jeder als Beitrag zu den Druckkoften 1 gr. bei. Als dies die Bol zri fah. wurde ich gefragt, ob ich einen Gewerbeschein habe? Auf meine Verneinung wurde ich verhaftet und den 26 Auguft wegen Gewerbesteuerbefrau dation vor Gericht geführt, von demelben aber vorläufig auf freien Fuß gefeßt, da sich der hohe Gerichtshof erst bei dem Appellatio Sge. richt informizen will, ob meine Sache als Gewerbe zu betrachten, und wriche Steuer maßg bead sei. Da ich nun in den meisten Städten u spät eingetroffen wäre, reifte ich wieder heimwärts. Bu meinem Er­staunen fand ich ston wieder eine Vorladung. Auf Antrag der iesi gen Staatsanwalis saft ist die Bousterfucung gegen mich eingeleitet, da ich die verschiedenen Gefellsbaftstlassen durch Verbreitung des Proto tolls vom Rongreß zu Gewaltthäti teiten gegeneinander aufgereizt haben foll. Ob etwas nadlommen wird? Ob ich dadurch von meinem furchts baren Treiben ablaffe? Mit Brudergruß E. Pfeiffer, Burgstr. 6, bei Mertel. Berlin  , 15. Srpt.( Zur Beachtung für Etuiarbeiter.) Da wir wegen Diff renzen mit den Herren Weber u. Eichorn hier die b it emg ft ut biben, ersuchen wir die Kollegen in Süddeutschland, den Zuzug fern ju halien. Mehrere Arbeiter.

Bürig. 8. Sept.( Fahverein der Stlofier.) Wie die Ar beiter anfangen, überall sich zufammenzufinden, um gemeinschaftlich die Arbeiterfache fördern zu heifen, so haben auch wir hier in 8ürich uns vor etwa 6 Monaten zusammengefunden und einen Fachverein der Schloffer in's Leben gerufen, verbunden mit einem unentgeltlichen Arbeitsrasweisebureau. Bon diefem will bis auf den heutigen Lag ein Theil der hiesigen Meisterschaft( Meisterverein) durchaus nichts wiffen, sondern hat ein eigenes Arbeitsnachweisebureau gegründet wel ch- 3 fich in der Herberge sur Heimath" befindet und uns schädigt. Um diesem Uebeistande abzuhelfen und die Arbeiter mehr und mehr zu einem Ganzen zufammenzufuhren, ersuchen wir alle Kollegen, welche nach Zürich   reifen, sich nur unseres Arbeitsnachweisebureaus zu bedie nen; es befindet sich dasselbe im Gasthof Zu den goldenen Sternen" am Tonhallenplay, moseibt aus das Bereinslokal sich befindet. Auch ist der Gasthof zum Uebernachten sehr geeignet.

NB. Alle Arbeterblätter werden um Abdruck dieses gebeten. Der Präsident: O. Wolters.

* Der Gewerkverein" läßt in seiner legten Nummer einen gewiffen Karst, General- Sekretär der Maurer, folgende Ergöglichkeiten produziren:

In ießter Beit haben es sich die Agitatoren der Socialdemokratie einmal wieder recht angelegen sein lassen, nach allen Richtungen unse res deutschen   Baterlandes hin auszuschwärmen, um durch Vorträge die Arbeiter, besonders die Maurec, für ihre Sache zu gewinnen; und namentlich find fie recht bemüht gewefen. in erster Rihe einen Feuer brand in die beft henden Hirsch Dunder'schen Gewestvereine hineinzu werfen. Jest, fagten sich diese Herren, ist es Beit, das Schiffchen an. jubohren, um es finten und untergehen zu lassen; jest ist es Best, das Eisen zu schmieden, denn in den Gewerkvereinen herrjat Unfrieden, das Wert maß alio ganz unwrif- lhaft gelingen.

Ame Socialdemokraten! Wie habt ihr euch getäuscht und wie werdet ihr euch noch ferner täuschen! Be tonntet ihr wohl auf den Gebanten tommen, daß unsere Organisation, die auf feften und ges funden Füßen steht, zu Grunde geben werde, weil mnerhalb derselben tinige reudige Safe fich befanden. Seid verfichert, man versteht es hier sehr gut, tranthafte Elemente zu turiren, oder, wie geschehen, ganz zu befeuigen.

Die Arbeiter, und insb- fondere unfere Mitglieder, find fich sehr wohl bewußt, daß die Prinzipien der Socialdemokraten, nämlich voll. nändige Umwälzung all r fastlichen und gesellschaftlichen Beihiltaiffe auf revolutionäiem Wege, nur zum Berderben führen fönnen und daß jegliches Recht uno jegliche Fre heit hierbei verloren gehen. Sie ziehen es daher vor, auf rubigem, gefeßlichem Wege die Lage der Arbeiter zu verbessern.

Arme Socialdemokraten! Jhr seid gründlich in euren jüngsten Bestrebungen abgeblißt. Wenn ihr nur ein tein wenig überlegt und ein bischen ehrlich sein wollt, müßt ihr doch felbft fühlen und einge­ftehen, daß eure Anstrengungen mit vielen unnüßen Kosten ver tüpft gan, frachtlose find und daß es besser sein würde, den ar men Arbeitern die sauer erworbenen Groschen zu lassen, um sie zweck­dienlicher im Familienleben zu verwenden.

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Ich wiederhole, eure Bestrebungen sind umsonst, denn Recht und Wah heit wird sich nicht besiegen laff n.

Nun wollen wir, die wir ja zu den armen Socialdemokra ten" gehören, das Geschreibsel des Herrn Karst einer tieinen Kritik unterziehen.

Also die Agitatoren der Socialdemokratie laffen es sich sehr

um es finten und untergehen zu lassen, geht wahrlich kein Agi­tator hinaus in die Welt, sondern es hat dies Ausschwärmen" einen ganz anderen Grund.

"

Außerdem glauben wir gern, daß der Gewerkverein noch auf ganz gefunden Füßen steht; denn wenn auch ein Theil der bisherigen Führer und Leiter mit so und soviel Tausenden von Thalern durchgebrannt ist, so giebt es doch immerhin der Füh­rer noch genug, welche für das Sparsystem energisch eintreten werben und so den Verein hochhalten, um dann, wenn die Ar­beiter wieder etwas Tüchtiges zusammengespart haben, öffentlich zu zeigen, wie nüßlich das Sparen für manche Leute in!

Wenn aber weiter in dem Artikel des Herrn Karst gesagt wird, daß die Socialdemokraten auf gewaltsamem Wege eine vollständige Umwälzt ng der heutigen Verhältnisse erstreben, währenddem die Gewerkvereinler auf rubigem, geseglichem Wege die Lage der Arbeiter verbessern wollen, so müssen wir doch lächeln. Wer von den socialdemokratischen Agitatoren hat denn schon die Gewalt gepredigt? Gewiß Niemand! Oder aber hal­ten uns die Gewertvereinler vielleicht deshalb für Rebellen, die man der Polizei denunziren könne, weil wir nicht den Hunden gleich mit dem Schweife wedeln und das Kriechen noch nicht ge­lernt haben, wie es bei ihnen Mode geworden.

Nun, wie dem auch sein mag, die gemachten Ausführungen des Herrn Karst über das Wollen der Socialdemokratie stehen einem Gewerkvereinler sehr gut zu Geficht.

Was sonst das Abblizen" der Socialdemokratie im Allge­meinen betrifft, so scheint es uns, als wenn diese Anführung nur Spaß sein soll, und nehmen wir dieselbe auch nur als einen solchen auf. Im Uebrigen bitten wir die Redaktion des Blätt chens Gewerkverein", daß sie noch recht häufig zur Beluftigung unserer Leser solche geistreiche Ausführungen in ihren Spalten bringen möge.

Laien- Evangelium.*)

( Bon Friedr. Sullet.) Prolog

Fernher hallt eine uralt heil'ge Sage, Mit Graus und Seelenangst betäubt ihr Hallen; Sie laftet, mitten in des Daseins Tage.

Ein rief'ger Nachtmahr, lähmend, auf uns Allen. Es dröhnt ein Fluch, den Gott der Herr gesprochen, In seines Schaffens schönsten Liebestagen; Für das, was unser erster Ahn verbrochen, Sollen wir ihn für alle Zeiten tragen. Doch wenn ich fest in's düftre Aug' ihm schaue Uno tiefer herche feiner Donnerftimme, Löft fäufelnd fich der Fluch zum Segensthaue, Und Liebesüberschwang jauchst aus dem Grimme. Wel schönes Loos war Adam sugemessen! Bu wandeln unter ewig frischen Blüthen, An schwellend füßer Frucht nich satt zu essen Und tiefen Friedens leises Glück zu hüten. Nur von dem einen Baume der Erkenntniß Wußt er geloben, keine Frucht zu pflücken. Fürwahr ein leichtes, tleines Bug ständniß! Was fehlt' ihm in des Dafeins Bollentzücken? Doch ich, bei Gott  ! nicht möcht' ich mit ihm tauschen, Noch heut' würd' ich die Frucht zu brechen wagen. Niet mag ich Edens Klang halbs lummernd lauschen Und mich in dumpfer Unschuld wohlbehagen. Mit solchem Wort wag' ich's, vor Gott   zu treten: Herr! hättest du den Fluch nicht ausgesprochen Ich hätte für die Menschheit iha erbeten, Ja! ihn zu hören, dein Gebot gebrochen.

Du triebft mich aus des Nichtsthuns Paradiese, Dein Feld, die Welt, zu bau'st mit faurem Schweiße,

*) Sallet ist jedenfalls der tiefste Denker unter den politischen Dichtern Deutschlands  . Sein Meisterwerk ist das Laien Evangelium, welches die Pfaffen zum höchften Grimm entflammt hat, denn der Gott  ", welchen Sallet bort vecherrlicht, ist nicht der Sot" einer reinen Jbee, welche die Menschenbrust erfüllte. Sallet war Ahrift. -nn unfern Letern Sallet's G- banten entsprechen, und wir zwein nicht daran, so werden wir allmälig das ganze Laien Evangelium ver­öffentlichen.

angelegen fein, gerade jest, weil in den Gewerkvereinen 3vie- ligion, sondern der Jabeariff der Erhabenheit der Natur und der tracht herrscht, überall hinzuchwärmen, um für ihre Idee Pro­paganda zu machen? Nein, lieber Freund, seien Sie unb sorgt, der Hirich- Duncker'schen Gewerkvereine wegen, die Sie selbst mit einem Schiffchen bezeichnen, daß man nur anzubohren braucht,

Während der Zeit spricht der vorbereitete Gesell Folgendes: Alse m. Gu. E., daß ich meinen Ehrb. Vortritt nehme vor diese Ehrb. Handwerkstafel, n. Hu G, also m. G. Wortführer. Gunft genug, Gesellschaft.

Der vorbereitete Gesell. Mit G. u. E, der Ebrb Wort führer werden mir erlauben, ein Paar Worte zu sprechen.

Wortführer. Sprechen Sie mit Bescheidenheit, a. m. 6. Der vorbereitete Gesell. Es wird dem Ehrb. Wortführer und der ganzen Gesellschaft bekannt und bewußt sein, daß mich dieser Ehib. Maurergesell aufgefordert hat, mit ihm die Ehrb. Brüderschaft zu machen, dieweil ich es nicht unterlassen tann, ihm darin zu dienen, so fern der Ehrb. Wortführer und die ganze Gesellschaft damit zufrieden ist, n. 8. u E. n. 5. u. G., also m. 6.

Wortführer. Gesellschaft, ich bin damit zufrieden und die ganze Gesellschaft wird auch damit zufrieden sein; wenn es ge schieht nach Handwerksgebrauch, kann es recht gerne gefchepen, schieht nach Handwerksgebrauch, fann es recht gemme gefchepen, also m. G.

Die Gesellen. Es ist löblich.

Nun fordert der vorbereitete Gesell sich einen Schreibsecun danten auf, und derselbe tritt dann vor und spricht: Nach H. u. 6., also m. G. Hierauf, nachdem die Schreibfecundanten ihren Hut( die Gesellen müffen beim Eintritt ihre Hüte abneh men und an einen hiezu bestimmten Plag binlegen; unterlass n fie es, so find sie strafbar. Sie dürfen den Hut nur am Schluß des Gerichts auffezen] geholt, spricht der Schreibsecundant des Lehrfecundanten zuerst:

Also m. G. u E. Es wird dem Ehrb. Wortführer und der ganzen Gesellschaft bekannt und bewußt sein, daß mich die­fer Ehrb. Maurergesel aufgefordert hat, sein Ehrb Schreibfecun­dant bei der Ehrb. Brüderschaft zu sein, dieweil ich es nicht un­terlaffen tann, ihm darin zu dienen, sofern der Ebb. Wortfüh rer und die ganze Ehrb. Gesellschaft damit zufrieden ist.

Daffelbe stellt der andere Schreibsecundant auch vor. Wortführer. Gesellschaft, ich bin damit zufrieden und ver hoffe, die ganze Gesellschaft wird auch damit zufrieden sein.

Wortführer. Wenn Sie nur gut schreiben tönnen. N. 8. u. E. n. H. u. G., a. m. G

Der Secundant. 8wei für einen( d. h. er ist bereit, zur Erhöhung der Strafe einen Strich mehr zu machen). Wortführer. Der Schreibfecundant hat zu berichten, wie viele Fehler ge­Ist noch der eine oder der andere unter der macht werden, jeder Fehler wird mit einem Strich unterm Hut Gesellschaft, der sich die Ehrb. Brüderschaft nicht erwandert hat bezeichnet und mit 2 Schill gebüßt. Im Falle fer mehr als sieb n und jetzt Luft hat, sich die Ehrb. Brüderschaft und Vertrag zu Fehler hat, muß er sich die Brüderschajt nochmals als ein Unserwandern, der nehme seinen Vortritt, nach H. u. G., also m G. fundiger erwerben.

Die in der Bierstube befindlichen Gesellen, welche die Brü

derschaft erwandern wollen, haben nun Einen beauftragt, sie bei der Gesellschaft anzumelden; dieser tritt vor und spricht:

Also m. G. u. E., der Ehrb. Wortführer und die ganze Gesellschaft werden mir erlauben, ein Paar Worte zu sprechen n. H u. G., a. m. G.

Wortführer. Sprechen Sie mit Bescheidenheit. A. m. G. Es befindet sich in Der Beauftragte. Also m. G. u. E. der Bierstube ein Gesell, der auch wünscht, hereingefordert zu werden, denn er bat Luft, sich die Ehrb. Brüderschaft und Ver­trag zu erwandern. N. 8. u. Ehrb. u. s. w.

Wortführer. Also m. G. u. E. Es wird nemlich die ganze Gesellschaft mit angehört haben, was dieser Ehrb. Maurergesell Wollen wir den Maurergesellen herein fordern vorgestellt hat. laffen?

Die Gesellen. Es ist löblich. Wortführer. Soll ich mir einen Ehrb. Maurergesellen wäh len, oder will die Gesellschaft fich einen wählen, der den Mau­rergesellen berein fordert?

Die Gesellen. Ehrb. Wortführer hat das erste Wort. Wortführer. So wähle ich mir den Ehrb. Maurergesellen N. Darauf wendet er sich zu demselben und spricht: Sie wer den so gut sein und Ihren Ehrb. Aus- und Eintritt nehmen und den Maurergesellen N. herein begleiten n. 3. u. Chrb. n. H. u. G, a. m. 6.

Der Aufgeforderte nimmt seinen Hut und spricht: Es tann recht gerne geschehen.

Darauf nimmt er seinen Austritt, indem er spricht: Also m. G. u. E., daß ich meinen Austritt nehme und ben Maurergesellen berein begleiten mag, nach 8. u. E. n. H. u. G., a. m. G.

Nun sucht er den Junggesellen in der Bierstube auf, geht auf ihn zu und hebt seinen Hut vom Kopf, was der andere auch thut, worauf er ihm leise in's Dhr spricht: Gesellschaft, Sie werden so gut sein und Ihren Ehrb. Eintritt in den Ehrb. Handwerksiaal nehmen, nach H u. s. w.

Der Junggesell. Rann recht gerne geschehen, n. H. u. s. w. Der Abgesandte muß ihm die Bierstube öffnen und hinter ihm wieder zu machen, ebenso die Thüre des Handwerkssaales, woselbst der Abgesandte dann sagt:

Also m. 6. u. E., daß ich meinen Ehrb. Eintritt nehmen und diesen Ehrb. Maurergesellen herein begleiten mag, n. 8. u. E. u. f. w.

Der sich die Brüderschaft erwandernde Gesell nimmt auch seinen Eintritt und spricht: Nach Handwgb. u. f. w. ( Forts. folgt.)