geliefert haben, daß es am vernünftigsten wäre, Nein zu sagen. Die Redeturniere sind nur für das Volk berechnet. Das Volk freut sich, wenn seine Ritter so recht mit Glanz auf die Regierung losstürmen, diese aber rührt sich nicht im Sattel, weil sie gewiß ist, daß auch der wüthigste Gegner, wenn er ganz nahe ist, fein säuberlich an ihr vorbeischießen, und daß ihr endlich doch die Palme des Sieges verbleiben wird.
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, So wenig daher auch darauf ankommt, was für glänzende Gedanken und kühne Reden die Erwählten der beiden Neichshälften auf's Tapet bringen werden, so ist es doch interessant, zu sehen, was von ihnen verlangt wird. Ihre Aufgabe besteht barin, festzusetzen, welche Geldmittel für die gemeinsamen Reichszwecke bewilligt werden sollen, mit anderen Worten, so viel zu bewilligen, wie die Regierung festgesetzt zu sehen wünscht. Von einer Herabminderung der bisherigen Bewilligungen ist selbstverständlich keine Rede; es handelt sich vielmehr blos um einige Mehrforderungen. Wie gewöhnlich ist es der Reichskriegsminister, der dieselben beansprucht. Zunächst ein Pöstchen von etwa drei Millionen Gulden. Eine Lumperei, die ein österreichisch= ungarischer Patriot schon um deswillen nicht verweigern fann, weil sie direkt den Soldaten zu Gute kommen soll.
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Trotz der vielen Millionen, die sie bisher schon kosten, haben diese armen Teufel, wie sich herausstellt, nicht einmal satt zu essen, und mit den drei Millionen Gulden soll ihre Löhnung und Beköstigung aufgebef= sert werden.
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Wer könnte den Muth haben, dagegen etwas einwenden zu wollen! Eine Verpflegung, welche es möglich macht, daß der Rekrut sich sein Kapital an physischer Kraft durch die drei Jahre seines anstrengenden Dienstes ungeschmälert erhalte, ist das Mindeste, was ihm das Vaterland schuldet. Sparsamkeit in diesem Falle wäre Verschwendung am fostbarsten Material, an dem der Menschenkraft." So demonstriren mit vollem Recht schon jetzt die österreichischen Blätter, die öffentliche Meinung ist damit einverstanden, und also versteht es sich von selbst, daß von jenen drei Millionen kein Kreuzer gestrichen wird.
,, Rommt abermals der Kriegsminister und begehrt siebzehn und eine halbe Million Gulden zur Herstellung der berühmten Uchatius - Kanonen.
,, Sie ist bescheiden genug, jene siebzehn und eine halbe Million nicht auf einmal zu verlangen, sondern will sich vorerst mit acht und einer halben Million begnügen und sich den Rest erst nächstes Jahr holen. Freilich räumt sie, um Nachreden zu vermeiden, gleich von vornherein ein, daß die Summe, so gründlich man sie berechnet habe, möglicherweise doch nicht ausreichen werde, und behält sich vor, den schließlich noch fehlenden Betrag für's dritte Jahr in Rechnung zu stellen. Allerdings keine sehr tröstliche Aussicht, allein, was können die Herren Delegirten dagegen thun?
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,, Alles, was die österreichischen Blätter gegen dieses Endergebniß vorbringen und was demzufolge auch in den Debatten wiederholt werden mag, ist so zahm und muthlos, daß es kaum in Betracht kommt. Die ,, Presse" hält sich überzeugt, die Regierung werde die Anforderungen an das patriotische Pflichtbewußtsein" nicht allzu straff spannen, die Neue Freie Presse" erwartet, daß die Delegationen die Forderungen wenigstens auf das Genaueste prüfen werden, und das ,, Fremdenblatt" stellt die Bedingung, daß alles Erforderliche wenigstens im eigenen Lande hergestellt werde. Man kann sich denken, was dergleichen Duckmäufereien für einen Eindruck auf die Regierung machen müssen. Die Deutsche Zeitung" ist die einzige, die sich zu der Warnung versteigt, daß es, wenn einmal das erste Ja gesagt sei, kein Zurücktreten mehr gebe. Dieses Blatt enthüllt den Desterreichern auch die schlaue Berechnung der acht und einer halben Million im Etat und zeigt ihnen, daß sie dabei wieder um 119,000 fl. von den Ungarn übervortheilt seien. Es weist überdies darauf hin, daß der Ausgleichsvertrag demnächst zu Ende gehe, und daß bei seiner Erneuerung jedenfalls eine andere für Desterreich vortheilhaftere Quoten Vertheilung zwischen den beiden Reichshälften vereinbart werden müsse, so daß Oesterreich schon aus diesem Grunde gut thun werde, die Kanonenfrage bis dahin zu vertagen. Aber es ist nur zu gewiß, daß alle diese sehr richtigen Bemerkungen und Rathschläge in den Wind gesprochen sind. Der Präsident der österreichischen Delegation mag die volkswirthschaftliche Lage des Landes noch so bedrohlich und die Stellung der Delegirten zwischen den Forderungen der Regierung und der geschwächten Steuerkraft des Volfes noch so peinlich und verzwickt finden man ist in Desterreich einmal an's Defizit gewöhnt und die Bewilligung eines solchen denn darauf läuft ja doch die Forderung hinaus ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Dann mögen die vielgepriesenen Delegationen sich wieder trollen, die Regierung hat ihren Willen durchgesetzt und Ritter Uchatius mag getrosten Muthes mit Schiller singen: Wohl, nun kann der Guß beginnen!"
Was verlangt denn die Regierung von den Delegationen in Desterreich- Ungarn ? In Summa 20% Millionen Gulden, also ca. 13%, Millionen Thaler, einestheils für neue Bewaffnung der Artillerie, anderntheils für die allgemeine Verbesserung der Lage
der Soldaten.
Ist denn das so etwas Absonderliches, daß ein liberal verschwommenes Klatschblatt das Recht hat, den österreichisch- ungarischen Volksvertretern deshalb einen Vorwurf zu machen, weil sie vielleicht dies ohne Murren bewilligen werden.
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Haben nicht die Konsorten des Tageblatt" im deutschen Reichstag stets Ja" gesagt, wenn die Regierung Vermehrung des Militär- Etats verlangt hat? Werden die deutschen Reichsboten zum größten Theil nicht wieder ,, Ja" sagen, wenn die Regierung in der nächsten Session, die, wie man hört, schon in Aussicht genommene abermalige Erhöhung des Militär- Etats fordert. Wir glauben gewiß, sie werden" Ja" sagen, und sei es nur aus Furcht vor den bösen Social- Demokraten.
Innere Parteiangelegenheiten.
Zu Agenten des Vorstandes wurden ferner ernannt für Cöln: H. Schäfer; Fürth : H. Bub; Kirchberg: W. Schubert; Meuselwig: E. Voigt; Mölln : H. Schwarz, W. Pferck; Remscheid : N. Jakobs; Ronneburg : E. Wegehenkel, F. Loos; Schneeberg : E. Oberländer. Wir bitten, bei neuen Anmeldungen die genauen Adressen beider Agenten( beim Sekretariat) anzugeben. Mit social- demokratischem Gruß: J. A.: C. Derossi. J. Auer. Gr. Rosenstr. 36, II.
Den Parteigenossen zur Nachricht, daß der Schlossergeselle 2. Kettler, lekterer Zeit in Sangerhausen , in Folge gemeiner Handlungen aus der Partei ausgeschlossen worden ist und werden alle Parteigenossen vor ihm
gewarnt.
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die Mitglieder des Central- Vereins der dänischen Gewerk- und Arbeiter- Vereine, welches auf Geldbuẞe lautete und so niedrig war, daß keine Appellation statthaft war, ist von uns zum Gegenstand eines Gesuches an das Justizministerium gemacht worSen; gestern kam der Bescheid, daß unser Gesuch bewilligt, die Sache an das höchste Gericht verwiesen sei und die Regierung uns einen öffentlichen Defensor- Vertheidiger bestellt habe. Es wird sich nun zeigen, ob die Herren Ober- AppellationsgerichtsAssessoren dieselbe Auffassung von der veralteten Feiertagsver ordnung haben, wie das Untergericht, und ob sie den Muth haben werden, einen klaren Paragraphen unseres Grundgesetzes Staatsverfassung zu vernichten. Bis jetzt hat es freilich nicht an Beispielen dieser Art gefehlt. Uebrigens wird diese Sache Gegenstand einer Verhandlung in dem am 4. Oktober zusammentretenden Reichstage werden.
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Vor 14 Tagen habe ich die Initiative zur Bildung eines deutschen social- demokratischen Arbeiter- Vereins ergriffen, welcher einem fühlbaren Mangel in Kopenhagen abhelfen wird, denn hier sind viele Deutsche , die aus Mangel an Kenntniß der dänischen Sprache an der Arbeiterbewegung keinen Theil nehmen können, und selbst dann, wenn sie aus Deutschland als die besten Socia listen hierher kommen, von der Bewegung, der Sprache wegen sich als ausgeschlossen betrachten müssen. Sobald die Statuten gedruckt vorliegen, werde ich einige Exemplare nach Deutschland schicken. Vorsitzender des Vereins bin ich, und wird es Aufgabe des Vereins sein, sich in beständige Verbindung mit den deutschen Parteigenossen zu setzen. Ich ersuche zugleich die übrigen deutschen Arbeiter- Organe, von dieser Korrespondenz Notiz zu nehmen und meine unten angeführte Adresse bekannt zu machen, da meine Geschäfte mir nicht erlauben, an jedes einzelne Journal zu schreiben. Mit Brudergruß
E. W. Klein,
Sekretär des Central- Vereins der dänischen socialistischen Gewerkschaften und Vorsitzender im deutschen social- demokratischen Arbeiter- Verein.
Brief und Telegramm- Adresse:
E. W. Klein, Ravnsborggade 20, 3. Etage über'm Hof,
Für Besuchende und Reisende bin ich täglich zu treffen von 11-2 Uhr.
Weißensee, 27. Sept.( Haftantritt.) Den 20. Sept. hat Parteifreund Schackow seine Haft angetreten.
Barmstedt , Ende Sept.( Der Neue Social- Demokrat) liegt bei folgenden Wirthen aus: C. Wandke, J. Offermann, J. Meier, C. Mohr, J. Bornemann.
Weißensee, 26. September. ( Den hiesigen Socialisten zur Nachrich), daß der ,, Neue Social- Demokrat" in folgenden Lokalen ausliegt: Ortmann'sches Lokal, Berendt's Restaurant, Müller's Schankwirthschaft und Heimerichs Restaurant.
Frankfurt a. O., 27. Sept.( An die Parteigenossen.) Die Abonnenten des Neuen Social Demokrat", sowie des Volksstaat" im Frankfurt - Lebuser Wahlkreise, hauptsächlich aus dem Oderbruche, ersuchen wir, sich wegen der Agitation in unserem Wahlkreise an Unterzeichneten zu wenden. Mit social- demokr. Gruß
Düsseldorf, 28. Sept.( Bolksversammlung.) Zum 25. dss. hatten die Socialisten unserer Stadt eine Volksversammlung mit der Tagesordnung: Die Geschäftskrisis, Ursache, Wirkungen und ihre Beseitigung" einberufen. Trotz des ungünstigen Wetters war die Ver sammlung doch ziemlich stark besucht. Parteifreund Kuhl aus Barmen hatte das Referat übernommen, welches er zur größten Zufriedenheit Der Versammelten erledigte. Kuhl beleuchtete in seinem Referat die sinnlose Ueberproduktion, die dadurch entstandene Ueberfüllung des Weltmarktes und die Nichtkonsumtion dieser Pränumerandowaaren. Er widerlegte die in neuerer Zeit so oft erwähnte Finanzminister- These der Lohnabkürzung, indem er ausführte, daß, je höher der Lohn, je mehr auch konsumirt würde, und dieses müßte dann wieder die Folge haben, daß man auch an die Produktion höhere Ansprüche mache. Zur Zeit sei aber das umgekehrte der Fall; die Löhne würden herabgesetzt, die Konsumtion verringere sich, und dieses verringere wieder die Produktion; es entständen dadurch die Krisen. Dazu geselle sich das Gründerthum, dessen Schwindelhaftigkeit ja hinlänglich erwiesen sei und besonders durch den Prozeß Ofenheim seine neueste Illustration erhalten
Die Herbstsaison beginnt, das kann man allein schon daran erkennen, daß unsere alte Matrone ,, Bürgerschaft" am verflossenen Mittwoch ihre gesetzgeberische Thätigkeit wieder aufgenommen und einige neue Ausschüsse geboren hat. einige neue Ausschüsse geboren hat. Unsere Patrizier sind aus den Bädern wieder heimgekehrt, bereit, über das Wohl und Wehe der freien Hansestadt" kräftigst zu wachen. So haben sie denn schon am Mittwoch 20,000 Mart verschenkt, die der Wittwe des ehemaligen Wasserbau- Direktors Dahlmann zufließen. Das ist nobel, nicht wahr, zumal dieselben Herren im Frühjahr einen invaliden Lampenwärter mit 60 Mark zu pensioniren geruhten. Aber das ist's ja, was den Menschen ziemt, daß er an dem einen Tage spart, was er am andern zu viel verausgabt hat. So sollen nun auch die Gasverbraucher vom 1. Januar an sparen dürfen, nachdem sie jahrelang von einer konzessionirten Gas- Compagnie, welche den Aktionären auf Grund ihres Monopols unerhörte Dividenden bezahlen fonnte, ausgebeutet worden sind. Mehr Licht" wird die Folge der Preisermäßigung sein, wenn nicht etwa das Reich noch dazwischen fährt und das Petroleum einer besonderen Besteuerung unterzieht. Daß ,, mehr Licht" ohnehin vielen Personen unangenehm ist, geht neuerdings für uns wieder aus dem Strike der Mitglieder der hiesigen WaisenhausDeputation deutlich hervor. Die ,, Deputationen" sind eine Hamburger Eigenthümlichkeit; sie sollen das Selbstverwaltungs- System der Bürger vorstellen, geben aber diese Vorstellung" so schlecht, daß alle Welt behauptet, sie seien nichts weiter, als eine Form, in welcher die Patrizier und Geldmänner die Angelegenheiten des Staates und der Gemeinde Hamburg hinter verschlossenen Thüren verwalten. Wer unter zwölfhundert Thaler JahresEinkommen hat, der bleibt von dieser Verwaltung ausgeschlossen. Nur die Geldoligarchie hat Zutritt. Das Facit dieses Systems ist die Vetterschaft. Aber auch unter Vettern giebt es zuweilen 3ank. Da in gewissen Deputationen zuweilen nicht Alles richtig" war, will jetzt der Senat schärfere Kontrole einführen. Das ist aber zunächst den Deputationsherren des Waisenhauses zu viel; ihre Ehre gestattet ihnen solche Kontrole nicht und daher greifen habe. Redner schloß mit den Worten Heine's: sie zum Strife. Wie dieser Strike enden wird, entzieht sich unserer Beurtheilung. Doch warnen wir vor Zuzug, weil sonst Verrufserklärungen nicht ausbleiben dürften. Deputations- Mitglieder sind eben auch nur Menschen. Wären sie das nicht, würden sie sich unsern Parteigenossen Megger zur Warnung dienen lassen, denn kaum hatte derselbe vier Wochen wegen sogenannter Verrufserklärung hinter schwedischen Gardinen gesessen, zupfte er schon wieder die Gründer an ihrer ,, Chre". Dies ge= schah zu Altona in einer Volksversammlung. Der Staatsanwalt klagte und das Gericht erkannte auf 14 Tage Gefängniß, unter Hinweis darauf, daß Fürst Putbus vor keinem Gericht gestanden habe, also auch nicht zum Schein hätte gerichtet und freigesprochen werden können, wie das Megger behauptet haben soll. Wir Die Redeturniere in den Delegationen für Desterreich- Ungarn beugen uns der richterlichen Weisheit, obwohl es uns ist, als ob Putbus von einem Ehrengericht zu Berlin in aller Form freigesind nur für das Volk berechnet." Für wen sind denn die RedeTurniere der deutschen Reichsboten bestimmt? Die österreichischDie österreichisch- sprochen worden sei. Vielleicht irren wir uns, oder die Altonaer ungarische Regierung weiß sich also fest im Sattel und ist fest Richter geben nichts auf die im Verborgenen tagenden Ehrenüberzeugt, daß selbst der wüthendste Gegner an ihr vorüber schießt gerichte, und dann bescheiden wir uns doppelt gern. Megger und sie doch endlich die Siegerin ist." aber fann uns leid thun, obgleich er wissen mußte, daß das Gericht den nicht ungestraft läßt, der den Namen eines Gründers mißbraucht. Um zu einem erfreulichen Schluß zu kommen, fei noch einer Neuigkeit gedacht, welche zwar schon längst ihren Schatten im Annoncentheil des Neuen Social- Demokrat" vorauswarf. Gemeint ist das Hamburg - Altonaer Volksblatt", dessen Probenummer jüngst in vielen Tausenden von Exemplaren verbreitet wurde. Dieses neue Parteiorgan ist an Format das größte aller bestehenden. Es erscheint des Sonntags, Dienstags und Donnerstags. Die Eigenthumsverhältnisse desselben sollen nach dem Vorbild anderer Parteiorgane durch eine zu errichtende Genossenschaft geregelt werden. Wenn je ein Parteiblatt eine Zukunft hat, so ist es dieses. Möge es wacker in Reih' und abgesehen Glied seiner Kampfgenossen, deren Zahl mit ihm abgesehen von der gewerkschaftlichen Presse- in Deutschland ein Duzend beträgt, eintreten!
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Ist uns jemals so etwas vorgekommen? Also Ja- Herren" find die Delegationen von„ Desterreich- Ungarn", liebes ,, Berliner Tageblatt"! Was ist denn der deutsche Reichstag???!!!
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Wo und wann in aller Welt sind denn die deutschen Reichsboten im heiligen deutschen Reichstag einmal nicht am Ziel vorbeigeschossen; wo ist es ihnen einmal schon gelungen, die Regierung aus dem Sattel zu heben und selbst die Siegespalme zu erringen?!!!!
Interessant ist es also, zu hören, was die Regierung von den Delegationen bewilligt verlangt; zahm und muthlos wird es sein, wenn die Männer(?) der Delegationen dies wiederholen ( Redeturniere).
Es ist wirklich ergöglich, wenn man so etwas liest, und wir sind nur begierig, zu sehen, mit welcher Todesverachtung unsere liberalen, konservativen und fortschrittlichen Reichsboten sich in den Redekampf stürzen werden, wenn die deutsche Regierung wieder einmal, Mehr" für's Militär verlangt.
Wir wollen nichts mehr über diesen Blödsinn sagen, wir meinen, er richtet sich selbst, es ist ein neuer Beweis von der Wahrheit des Sprüchworts vom Balfen und Splitter.
Unsern Lesern wollen wir überlassen, zu entscheiden, ob ein Unterschied existirt zwischen den Abgeordneten der Delegation Desterreich- Ungarns oder denen des deutschen Reichstags, und möchten nur noch darauf aufmerksam machen, daß wieder einmal Millionen Gulden zur Verbesserung der Lage der Soldaten nd 17, Millionen Gulden für Kanonen verlangt werden. en Redakteur des Berliner Tageblatt" möchten wir aber agen, ob er uns einen Unterschied nennen kann zwischen einer eutschen und einer österreichischen Ja- Sage- Maschine. So viel wissen wir sicher: es ist eben nichts interessanter, als wenn wir uns vergegenwärtigen, was schon Alles die deutsche Regierung vom deutschen Reichstag bewilligt verlangt und auch erhalten hat.
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In meinem letzten Briefe machte ich die Namen der von unserer hochweisen Regierung ernannten Arbeiter- Kommission be= kannt und bemerkte zugleich, daß die Sache von der hiesigen Bourgeoispresse als nichtoffiziell betrachtet wurde. Nun ist aller Zweifel verschwunden, denn vorgestern brachte der dänische Moniteur der Regierung die offizielle Liste, welche, mit Ausnahme zweier, dieselben Namen enthält; statt dieser ist ein armer Teufel von Buchhalter, Redakteur eines Sparvereinsblättchens, hinzugekommen. Nun, wir Socialisten lachen blos über die Ansichten kommen. Nun, wir Socialisten lachen blos über die Ansichten der Regierungen, die in Arbeiter Kommissionen ein Palliativ gegen die Noth und die Bewegung der Arbeiter zu finden hoffen. Das von dem hiesigen Kriminalgericht gefällte Urtheil gegen
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Verschlemmen soll nicht der faule Bauch, Was fleißige Hände erwarben."
Folgende eingegangene Resolution wurde einstimmig von der Ver sammlung angenommen: ,, In Erwägung, daß nur durch Beseitigung der heutigen Produktionsweise und Einführung der socialistischen Produktiv- Associationen jede Geschäftskrisis unmöglich gemacht werden kann, erklärt sich die heutige Versammlung mit dem Referate des Herrn Kuhl einverstanden und erklärt es für Pflicht jedes Arbeiters, Mitglied der socialistischen Arbeiterpartei zu werden." Parteigenosse Hamm schloß sich den Ausführungen Kuhl's an und führte unter Anderem aus, daß in Berlin allein so viel Waaren vorräthig seien, daß es die Zeit eines. halben Jahrhunderts erfordere, um diese Waaren zu konsumiren. Der Vorsitzende Wolpers forderte dann zum Eintritt in die Partei auf, und nachdem sich mehrere Mitglieder angemeldet hatten, wurde die Versamm lung geschlossen. Ad. Steinhäuser.
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Geesthacht , 24. Sept.( Volksversammlung.) Eine Volksversammlung fand hierselbst am 18. Sept. statt. Dieselbe wurde durch Freitag eröffnet und zum Vorsitzenden Hackemack und zum Schrift führer Unterzeichneter gewählt. Als Referent erhielt das Wort Otto Schreckenbach über die Tagesordnung: Der Arbeiterstand und der Kleinbürger gegenüber dem Großbürgerthum." Referent beweist, daß der Arbeiter, gleich der Maschine, nur die nothwendigsten Erhaltungs tosten erhält und der übrigen Waare auf dem Weltmarkt gleichgestellt ist; daß ferner die Kleinbürger durch die kolossale Entwickelung der Industrie und des Maschinensystems existenzlos geworden sind und durch die freie Konkurrenz immer mehr abgeschlachtet werden. Auf diese Weise wird auch der Arbeiterstand immer mehr vergrößert und ein Massen proletariat geschaffen, welches sich in zwei Theile theilt, in das Lum penproletariat und die beständige Arbeitsarmee. Schreckenbach schilderte die Leiden dieser beiden Theile und bewies, daß, wenn wir eine Ver befferung unserer Lage bewerkstelligen wollten, wir die Gesetzgebung umzuge stalten und bei allen Wahlen das allgemeine gleiche und direkte Wahl recht zu erlangen suchen müßten. Als Referent sagte, daß bei der nächsten Reichstagswahl der Arbeiter besser aufpassen sollte, wurde die Bersammlung aufgelöst. Als Grund dieses Verfahrens wurde angege Bersammlung aufgelöst. ben, daß die Wahlen nicht zur Tagesordnung gehörten. Wenn wir noch mehr solcher Auflösungen bekommen sollten, wird unsere Partei hier sicher start werden. Mit social- demokratischem Gruß Wartmann.
Gießen , 28. September .( Allg. deutsch. Schneiderverein.) Den Mitgliedern zur Nachricht, daß die Kongreßprotokolle zum Versand fertig sind, und ersuchen wir, Bestellungen bald möglichst folgen zu Lassen. Ein jedes Mitglied muß so viel Interesse an unserer Sache haben und ein Protokoll kaufen. Dieselben werden, um die Beschaffung leicht zu machen, zum Selbstkostenpreis, pro Exemplar 15 Pf., abge geben, weshalb wir die Bestellungen in Partieen erbitten, weil die Portoauslagen für's Einzeleɣemplar zu groß sind. Die Bevollmächtig ten wollen in ihren Mitgliedschaften für regen Vertrieb sorgen und Bestellungen entgegen nehmen, wobei wir bemerken, daß der Besteller uns für den Betrag der Sendung verantwortlich sein muß. An uns nicht besonders bekannte Genossen können nur gegen Einsendung des Betrages Exemplare verabfolgt werden. Durch unliebsame Störung
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