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in der Druckerei sind wir noch nicht im Besitze der Statuten 2c., werden dieselben aber in den ersten Tagen bekommen. Mit brüderlichem Gruß: Der Ausschuß: J. A.: B. Klery. ( Telegramm.) Hier ist ein Strike der Blechschmiede ausgebrochen. Vor Zuzug wird gewarnt.
Erlebnisse eines deutschen Social- Demokraten im Auslande.
( Zur Belehrung deutscher Reichsbürger erzählt von Alexander
Schlesinger.)
11
Meine in der Nummer des Neuen Social- Demokrat" vom 18. Aug. d. J. berichtete Ausweisung aus Frankreich , sowie die von mir später aufgestellte Behauptung, daß ich von Seiten der deutschen Botschaft in Paris feinen Schuh gefunden habe, sehe ich mich genöthigt, zum Gegenstande einer neueren Besprechung zu machen.
Mein Bruder, Maximilian, der sich zur Zeit meiner Verhaftung, seit 14 Tagen in Paris befand, und mit mir zusammen verhaftet, drei Wochen später, aber ohne irgend eine Entschuldigung oder Angabe eines Grundes, wieder in Freiheit gesetzt wurde, wandte sich sofort an die deutsche Botschaft. Man wieß ihn an den der Gesandtschaft attachirten Advokaten Herrn von der Rechten, der jede Einmischung von Seiten der Botschaft als unmöglich hinstellte, schließlich sich jedoch zu einigen sehr allgemeingehaltenen Versprechungen herabließ, die ohne weitere Folgen blieben.
Man hat auch nicht einmal den Versuch gemacht, meine noch lange Wochen andauernde Untersuchungshaft abzukürzen, denn sonst wäre es nicht möglich gewesen, daß vom Tage der Ausfertigung meiner Ausweisung an bis zum Tage meiner Ankunft an der belgischen Grenze 32, in Worten zweiunddreißig, Tage verstrichen.
Ich erhielt, wie bekannt, in Frankreich meine Freiheit nicht wieder. Da meine Ausweisung vollendete Thatsache war, und ich kein besonderes Interesse hatte, gerade in Paris zu arbeiten, nahm ich von jeder offiziellen Beschwerde Abstand, mir vorbehaltend, diesen Vorfall zur Kenntniß und Beurtheilung der Deffentlichkeit zu bringen.
Heute bin ich nun in der Lage von den vielen glorreichen Errungenschaften des heiligen Krieges" noch eine weitere, daß nämlich der Deutsche im Auslande vollkommen schutzlos ist, näher zu beleuchten.
Nachdem ich in Brüssel den landesüblichen Vorschriften über die polizeiliche Anmeldung der Ausländer nachgekommen war, und eine Aufenthaltskarte erhalten hatte, wurde ich am 31. August cr. auf das Fremdenbureau geladen und mir eröffnet, ich hätte innerhalb 8 Tagen Belgien zu verlassen und mich über das neue Ziel meiner Reise auszusprechen; den Grund dieser Maßregel würde ich bei dem Administrator der öffentlichen Sicherheit erfahren.
Ich erklärte dagegen, daß es keineswegs in meiner Absicht läge, Belgien zu verlassen, ein darauf bezügliches Versprechen auch nicht abgeben könne. Sollte ich in die Lage kommen, Brüssel freiwillig zu verlassen, was dann keinesfalls eine Folge der polizeilichen Ordre wäre, so würde ich mich nach Deutschland zurückbegeben.
Mein Besuch bei dem Administrator der öffentlichen Sicherheit war erfolglos, da ich ihn nicht zu Hause antraf und später nicht wieder aufsuchen konnte, da ich arbeite und nicht Herr meiner Zeit bin.
Ich wandte mich dagegen am 31. August schriftlich an die deutsche Gesandtschaft, schilderte in Kürze meine Pariser Leidensgeschichte, beklagte mich, daß ich, ohne eine sichtbare Veranlassung, einen Reisebefehl erhalten hätte, deffen Zurücknahme herbeizuführen ich ersuchte; zum Schluß darauf hinweisend, daß dieser fortwährende Verlust meiner bürgerlichen Beschäftigung im Auslande mich zwinge, nach Deutschland zurückzufehren und mich ausschließlich der social- demokratischen Agitation zu widmen.
Hierauf erhielt ich folgendes Schreiben: Brüssel , den 4. September 1875. Herrn Alexander Schlesinger
351 Rue Haute Brüssel.
In Folge Ihrer Zuschrift vom 31. vor. Mts. hat die Kaiserliche Gesandtschaft bei der hiesigen Polizeibehörde Erkundigungen eingezogen und in Erfahrung gebracht, daß Ihnen der Aufenthalt in Belgien mit Rücksicht auf Ihre Ausweisung aus Frankreich und Ihre Theilnahme an social- demokratischen Bestrebungen nicht gestattet werden kann.
Die Kaiserliche Gesandtschaft befindet sich unter diesen Umständen nicht in der Lage, gegen die betreffende Verfügung der Königlich Belgi schen Polizei ihre Vermittelung eintreten zu lassen. Der Kaiserliche Geschäftsträger von Thielau.
Am 5. September entgegnete ich:
Ew. Excellenz
bestätige den Empfang Ihres sehr Geehrten vom gestrigen Tage, woraus ich ersehe, daß die hochlöbliche Kaiserliche Gesandtschaft vermittelnd einzutreten deswegen nicht in der Lage ist, weil die Königlich Belgische Polizei behauptet, daß mit Rücksicht auf meine Ausweisung aus Frankreich und meine Theilnahme an social- demokratischen Bestrebungen mir der Aufenthalt in Belgien nicht gestattet werden kann.
Ich möchte mir zunächst die Bemerkung erlauben, daß es nicht von dem Belieben der Königlich Belgischen Polizei abhängt, mir den hiesigen Aufenthalt zu gestatten, da dieses Recht jedem Fremden durch die Gesetzgebung gewährleistet ist, daß mir sogar von Seiten der Königlich Belgischen Polizei der hiesige Aufenthalt nicht einmal verboten werden kann, sondern daß es dazu einer von allen Ministern gegengezeichneten Kabinetsordre bedarf, daß also in Folge dessen das mir ausgehändigte Feuille de Route mit der gleichzeitigen Androhung meiner Verhaftung durch die hiesige Gensd'armerie für den Fall meiner Nichtabreise nichts anderes ist, als eine schreiende Vergewaltigung gegen einen Staatsangehörigen des Deutschen Kaiserreichs .
Was die hiesige Polizeibehörde mit meiner Theilnahme an socialdemokratischen Bestrebungen ausdrückt, ist äußerst unflar gehalten. Es ist damit keineswegs gesagt, daß, und in wiefern ich während meines hiesigen sechswöchentlichen Aufenthaltes an social- demokratischen Bestrebungen in Belgien Theil genommen, und es kann auch hierüber nur das Eine behauptet werden, daß ich, unter Beobachtung der Gesetze des Landes, mich an der hiesigen Bewegung nicht betheiligt habe. Die social- demokratischen Bestrebungen an sich ohne öffentliche Theilnahme an der öffentlichen Bewegung, das heißt die social- demokratischen Gedanken, denen kein thatsächlicher Ausdruck gegeben ist, entziehen sich, und zwar ganz logisch, dem Ressort der Königlich Belgischen Polizei, welche kein Recht hat, hierin Gesinnungs- Inquisition zu treiben.
Aus der sehr geehrten Zuschrift Ew. Ercellenz geht hervor, daß die hochlöbliche Kaiserliche Gesandschaft für mich nicht vermittelnd eintreten will, weil ich
1) aus Frankreich ausgewiesen sei, und
2) an social- demokratischen Bestrebungen Theil genommen habe. Ich erlaube mir ergebenst darauf hinzuweisen:
ad 1: daß, weil, in Paris im Gefängnisse, ich mich nicht wirksam genug unter den Schutz der Hochlöblichen Kaiserlichen Botschaft stellen konnte und Mangels dieses Schutzes aus Frankreich expulfirt worden bin, dies keineswegs ein Grund dafür ist, daß mir die hochlöbliche Kaiserliche Gesandtschaft ihren Schuh verweigert;
ad 2: a. daß die social- demokratischen Bestrebungen, an denen ich in Deutschland bis zum Juni 1874 Theil genommen, vollständig gesetzliche waren; Beweis: daß ich nie verurtheilt, ja nicht einmal je angeklagt wurde;
b. daß die Theilnehmer dieser ganz gesetzlichen social- demokratischen Bestrebungen keineswegs außerhalb des Gesetzes stehen, sondern allen ihren Pflichten gegen den Staat nachkommen müssen und auch nachkommen; sie sind daher keineswegs dazu da, daß, trotz ihrer Staatsangehörigkeit zum Deutschen Kaiserreiche, die Polizei eines jeden andern viel unbedeutenderen Landes mit ihnen nach Belieben schalten und walten kann;
c. daß, wenn die hochlöbliche Kaiserliche Gesandtschaft dem Deut schen nicht, in seiner Eigenschaft als Deutscher, Schuß gewährte, sondern den Schutz darnach abmäße, in welchem Verhältniß sich der Betreffende zur Social- Demokratie befindet oder nicht befindet, mehr wie eine Million deutscher Arbeiter, die sich offen zu den socialistischen Prinzipien bekennen, in ihren Interessen auf das Tiefste geschädigt wären, und der Schutz des Deutschen im Auslande illusorisch würde.
In Anbetracht alles dessen bin ich der festen Ueberzeugung, daß die hochlöbliche Kaiserliche Gesandtschaft allerdings in der Lage sei, vermittelnd einzutreten, umsomehr, als die Königlich Belgische Polizei es für unmöglich halten muß, daß Ew. Excellentz deren Gründe für andere als vage betrachten können. Mit vorzüglicher Hochachtung
Ew. Excellenz
ganz unterthänigster Diener Alexander Schlesinger. Mir war keineswegs so unterthänigst zu Muthe, wie ich mir in diesem Schreiben zu sein erlaubte. Wenn ich trotzdem mit peinlichster Aufmerksamkeit alle möglichen und unmöglichen, schönen und unschönen Höflichkeitsformeln anwandte, so that ich es zu dem Zwecke, um den Vorwand zu rauben, daß der Mangel an Takt meinerseits sie von einer Einmischung in diese Angelegenheit abgehalten hätte.
Daß ich bis heute noch keine neue Zuschrift erhalten, ist leicht begreiflich für den, der da weiß, wie so eine Ercellenz in seinem Berufe durch die hohe Politik vollkommen in Anspruch genommen wird. Heute falter Wasserstrahl, morgen entente cordiale, übermorgen verreiste Dokumente, dann Diner mit Madame Rothschild.
Ich bin daher refignirt.
Mein Chef, der zwar kein Socialist, jedoch ein sehr toleranter Mann ist, hat mich reklamirt, und da er vom Administrator der öffentlichen Sicherheit abschläglich beschieden wurde, sich direkt an den Justizminister gewandt, dessen Antwort noch nicht eingetroffen ist.
Mag diese ausfallen, wie sie will; ich habe mich im Parteiinteresse entschlossen, nur der Gewalt zu weichen, das heißt, es darauf antommen zu laffen, ob man mich expulsirt, oder, wie in Frankreich , ohne Expulsion verhaftet und während der Haft expulſirt.
Vielleicht kann mir Herr von der Rechten in Paris sagen, welche Rechtsverlegung die größere ist?
Laut Bogen Nr. 1 durch N.
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Ueckermann
Mr. 3,00.
V 2
B.
V 15,25.
3
VM
= 13,45.
4, 5 und 6 durch Riediger
= 26,70.
=
V
A
7 durch Staegemann
= 6,75.
V
=
8 und 10 durch Grimpe
= 16,85.
Summa Mt. 82,00,
wofür hiermit dankend quittirt wird.
Abrechnung
der für gemaßregelte Familien des 9. Schleswig- Holsteinischen Wahlfreises eingegangenen und verausgabten Gelder. Einnahme:
Mai 24. durch Herrn D. Reimer, Altona Juni 26. durch Herrn 2. Vater, Hamburg Juli 13. durch Herrn Cl. Prüß, Jahnshof bei Olden burg , H.
aus Lübeck durch Herrn Schröder, Eutin durch Herrn Schröder, Eutin
Ausgabe:
Rm. 300,00. 150,00.
11
8,00.
11
11
12,00.
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13,05.
50,00. Summa Rm. 533,05.
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An Gerichtskosten( Brozeß- und Ermissionskosten 2c.). An Unterstützung und Umzugskosten für 20 Familien An Porto 2c..
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11
Rm. 182,09. 341,46. 9,50. Summa Rm. 533,05. Die detailirte Aufstellung der Ausgabe ist zu jeder Zeit und für Jedermann bei dem Unterzeichneten einzusehen. Im Namen der Gemapzegten sage ich allen freundlichen Gebern herzlichen Dank. Mit social- demokratischem Gruß Neustadt in H., 25. Sept. 1875. Joh. Heinr. Haß.
Laien Evangelium. ( Von Friedrich Sallet .) ( Fortsetzung.) Selbstverläugnung.
Da Jesus ging am Meere Galilea's, Sah' er zween Brüder, welche Fischer waren, Ihr Netz auswerfen, Petrus und Andreas, Und sprach zu ihnen:„ Euer Nek laßt fahren. ,, und folgt sogleich mir nach, wohin ich wand're! Denn ich will Euch zu Menschenfischern machen." Sie thaten's. Weiterhin sah' er zween Andre, Mit ihrem Vater flickend Nek' im Nachen, Rief ihnen, und sie ließen ihn nicht harren, Das Schiff, den Vater zu verlassen willig, Folgend auf's Ungewisse hin. ,, Die Narren!" So ruft hier der gesetzte Mann, wie billig.
,, Hat nicht das Handwerk einen gold'nen Boden? Drum nährt euch redlich, morgen so, wie heute! Nicht fümmern euch Gedanken, die, wie Moden, Nur sind zum Zeitvertreib für reiche Leute.
Brot haben, ist die heiligste der Pflichten. Was eure Hand erwirbt, das ist das Wahre. Den Geist bewahrt vor'm Denken und vor'm Dichten, Daß er in's Wesenlose nicht zerfahre.
,, Versucht's einmal, und eßt und trinkt Jdeen! Webt sie zum Rock, erbaut euch d'raus' ne Zelle! Vor Frost und Hunger werdet ihr vergehen, Sammt euren Träumen, ohne das Reelle. Bon fester Lebensthätigkeit entfernen
-
Laßt euch nicht durch's Geschrei der Schwindelgeister, Laßt Astronomen gucken nach den Sternen! Der euch bezahlen kann, sei euer Meister." Ihr Kinder dieser Welt! so ruft ihr täglich, Und dünket euch gar flug mit euren Listen. Doch hätten Alle stets gedacht so kläglich, Kein Christus wäre da und keine Christen. „ Ich will dir folgen und dein Jünger werden." Der Fuchs hat eine Grube, die ihn hege, Sein Nest der Vogel, aber nicht auf Erden Des Menschen Sohn, wo er sein Haupt hinlege." Gesteht's nur! Dünken Vögel euch und Füchse Nicht ehrenwerther, als der Landdurchstreicher, Der Leben muß aus fremder Leute Büchse, Und nur im Himmelreich hat seine Speicher? Doch sprecht! was ihr erst gar von denen haltet, Die, schnell bereit zu festester Gesellung Mit dem, der weder Geld noch Amt verwaltet, Aufgaben ihre sichere Lebensstellung.
Sie traten recht die Wirklichkeit mit Füßen, Um, wie ihr sprechet, Träumen nachzujagen. Und dennoch müßt ihr ihn als König grüßen, Und als Apostel seht ihr jene ragen. Seht! wie ward euer Krämersinn zu schanden! Gepflanzt von denen, die so unverzeihlich Gelungert", ist der Riesenbaum erstanden, Der jetzt die Welt beschattet allgedeihlich. Ein Weltenbau. Was ist der Grundstein? Nicht das, woran sich Aug' und Finger stoße, Jst wirklich. Nein! was frei von Zeit und Orte, Allwirkend eine Zukunft trägt im Schooße.
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Worte.
Sprecht nicht: Ja, das war einmal und nicht wieder. Jest bleiben wir in vorgeschrieb'nen Gleisen." Der Geist fährt immerdar auf's Neue nieder, Und will bethätigt sein auf neue Weisen. Der, um des Menschenfischeramtes willen, Verläßt sein Net
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mögt ihr' nen Narr'n ihn schelten, Der nachjagt fabelhaften, mag'ren Grillen Er wird der Welt einst als Apostel gelten. Noch spricht der Herr zu denen, so erwählet: Ihr, die ihr dem Gebot Gehorsam gabet Von Jugend auf, fragt ihr, was euch noch fehlet? Auf! gehet hin, verkaufet, was ihr habet!
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, Gebt es den Armen! Einen Schatz im Himmel Habt ihr alsdann. Und folgt mir nach!" D! rief' es Der Herr noch heut in's prunkende Gewimmel Betrübt von dannen schleichend, sich verlief' es.
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In's Himmelreich geht ein ein Reicher schwerlich; Leichter geht ein Kameel durch's Dehr der Nadel. Wer mehr an Geld und Gut noch hängt begehrlich, Als an dem Geist, dem fehlt der Gottesadel. Nie gehst du frei hervor aus Erdenschranken, Wenn um und an dir hängt die Wucht der Erde. Wirf alles And're hin für Gottgedanken! Auf daß die Pforte dir geöffnet werde. ,, Wer kann da selig werden?" fragt ihr bebend Bei Menschen ist's unmöglich, nicht bei Gotte." Er nahet euch, auf daß ihr, hin euch gebend, In ihm vergeh'n sollt, wie im Licht die Motte. Da gilt kein Zaudern, kein Bedenkenhaben, Kein peinlich Hängen an der Welt Geboten. ,, Herr, laß mich meinen Vater erst begraben!" " Folg' mir! die Todten überlaß den Todten!" Ja! schönste Bande sei bereit, zu brechen, Nicht blos im Stich zu lassen Kripp' und Futter. ,, Herr! Mutter, Brüder möchten mit dir sprechen." ,, Wer sind denn meine Brüder, wer die Mutter?" Ueber die Jünger seht die Hand ihn recken:
Schaut! Diese sind es( ruft er lauten Schalles). Wer meines Vaters Willen kann vollstrecken, Der ist mir Mutter, Bruder, Schwester, Alles!" selig! wem den Stab hinreicht ein Vater, Zur Wallfahrt segnend ihm auflegt die Hände, Sprechend:„ Der Geist in dir sei dein Berather! Und was dir Gott geboten, das vollende!" Selig! auf weffen Stirn die Mutter schaute Des Geistes Maal, es küssend sonder Schrecken; Und, wenn dem Volk vor seinen Worten graute, Sie weiß es: sein Gemüth ist ohne Flecken. Selig! wem, klar und innig, einer Schwester Tiefschauend Aug' im guten Kampf giebt Stärke; Wem wack'rer Brüder Streben fest und fester Sich eint zu einem großen Geisteswerke. O welch ein Segen! Aber ach, wie selten! Rur hohe Menschen können Hohes fassen. Was als von Gott, dem Wissenden, muß gelten, Ist Narrheit, Hochmuth, Sünde selbst den Massen. Doch kannst du deine gottgebot'ne Sendung Vollbringen mit den Lieben nicht gemeinsam So reiß' dich los und schreite zur Vollendung! Und wär's durch Wüstenpfade, furchtbar einsam. Nicht darfst du weichlich hängen am Behagen Daheim im ungetrübten, stillen Kreise. Erschüttern darf kein herzzerreißend Klagen, Rücklocken dich kein Weinen, flehend leise.
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Wer mehr, als mich, liebt Vater, Mutter, Kinder, Ist mein nicht werth." So hat der Herr gesprochen. So du für Gott willst sein ein Ueberwinder, So kämpfe, ob ein Herz auch wird gebrochen. Und bist du einsam? Nein! dich kennet Einer, So du mit deinem Gott bist eins geworden. Durchsichtig ihm und dir stehst du, ein Reiner, Umtobt von wahngehezten, blinden Horden. Nur wähne nicht durch eigenwill'ge Grillen Des Augenblickes dich zur That ermächtigt! Nur was in deinem Geist reif ward im Stillen, Bewußt und ewig, ist vor Gott berechtigt. Das aber muß dich, was du schau'st in Helle, Erfüllen ganz und undurchdringlich stählen. Ob schönstes Lebensglück auch d'ran zerschelle Laß es zerschellen! du hast nicht zu wählen. Kein süßes trautes Weib darfst du umfangen, Darfst nie den Namen: Vater fallen hören, Wenn dich um Weib und Kind das fromme Bangen Könnt' im begeisterten Erkühnen stören.
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,, Denn Etliche sind schon entmannt geboren, Und And're sind entmannt von Menschenhänden, Noch And're, weil sie's selber sich erkoren,
Um ganz dem Himmelreich sich zuzuwenden.
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Wer's fassen kann, der fass' es!" sprach der Meister. Doch euch fiel s ein, ihr Schwachen im Erfassen! Den Spruch, der einzig gilt für höchste Geister, Der zugestuzten Raste anzupassen.
Wozu doch aus dem Kreis der Menschheit ziehen, Die doch des Göttlichen sich nicht erdreisten? Nie schlagt ihr die, denen der Geist verliehen, Wie in Fabriken über einen Leisten.
Wer aber Gottes Reich einsetzt auf Erden, Der mag getroft der Vaterlust entsagen, Denn seines Geistes starke Söhne werden Einst von ihm zeugen noch in späten Tagen. Und that' es noth, dem Tod dich hinzugeben, So laß des Daseins Wonne freudig fahren! In dir ist mehr, das lebet, als dein Leben; Das wird im Tod sich recht erst offenbaren. Nicht, was da leibt und lebet, ist das Wahre, Denn, wefenlos, anheim fällt's der Verwesung. Das Wirkliche ist nur das Unsichtbare. Ihm ist der Tod Kundwerdung und Genesung. Zuct trampfhaft auch das frische, warme Leben In dir zurück vor des Vermoderns Schauern Dent' an den Geistesbaum, der auf wird streben In's Himmelslicht aus deines Grabes Trauern.
Da Christus nun begann zu offenbaren, Wie gen Jerusalem er müsse gehen, Viel Leidens von den Aeltesten erfahren, Getödtet werden und dann auferstehen,
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